• Hallo LetzteChance,

    der erste Arbeitstag ist geschafft, jetzt der erste trockene Feierabend. Ich würde mich an Deiner Stelle unbedingt noch einmal mit der Familie zusammensetzen und ihnen erklären, wie fragil die erste Zeit des Trockenseins ist und dass Du die Unterstützung brauchst. Die ersten 3 Wochen ist man mE sehr gefährdet - danach wird es einfacher. Ich habe mit meinem Partner nach 6 Wochen Trockenheit darüber gesprochen, dass ich so nicht mehr weiter machen möchte. Da er nicht trinkt hat er nie die Problematik meiner Trinkerei gesehen. Ich bin aber auch nie offensichtlich eskaliert. Mir gibt das die Sicherheit von ihm Hilfe in verletzlichen Situationen zu bekommen.

    Und ich würde Dir raten die erste Zeit sehr viel mit anderen trockenen Alkoholikern zu sprechen. Menschen ohne Suchtproblematik erkennen oft gar nicht so genau, was da in uns los ist. Ob Du das in einer Präsenzgruppe oder hier online machst, ist egal. Meld Dich doch einfach öfter bei uns. Ich lese Dich hier zu selten. Ich habe den Eindruck, dass Deine Familie nun wirklich an der Grenze zur Trennung ist, wenn das nochmal in die Hose geht - das wäre wirklich sehr traurig. Nutz uns als Ressource um auf dem richtigen Weg zu bleiben.

    Beste Grüße Helga (sowohl mein eigener Name, als auch alle Namen in meinen Beiträgen sind frei erfunden, um real existierende Personen zu schützen)

  • Ja heute war mein erster Arbeitstag und bis auf das frühe Aufstehen ist es gut gelaufen. Gestern Abend war ich allein daheim und bin trotzdem brav geblieben. Da hatte ich kein Verlangen weil ich ja wusste, ich muss um sechs Uhr aufstehen. Heute wird es auch kein Problem geben, weil ich schon daheim bin. Ich war nicht einkaufen und hab auch nicht vor, das Haus noch mal zu verlassen. Somit ist Tag acht fast schon geschafft. ;):thumbup:

  • Auch der zweite Arbeitstag ist gut gelaufen. Wenn nur das frühe Aufstehen nicht wäre. Jetzt bin ich ganz schön kaputt. Solange ich mich noch nicht fit fühle kann ich leider keine Verbesserung feststellen. Hoffentlich wird das noch besser.

  • Guten Morgen Letzte Chance


    Die heissen Tage in Mitteleuropa sind natürlich eine Herausforderung.

    Hoffentlich wird das noch besser.


    Welche Besserung erwartest du denn konkret für dich?


    Ich habe gestern einer Bekannten gegenüber erwähnt das ich mich momentan so gar nicht bei mir selbst fühle. Zumindest nicht in dem Masse wie es gewöhnlich ist. Da ist ein zuviel an äusseren Eindrücken und eigenen Handlungen die mich von der Essenz wegbringen. Nur kann ich das akzeptieren. Es geht vorbei. So ist halt das Menschsein. Manchmal oben auf dem Berg und dann eben wieder durch ein Tal. JA zu dem was ist, ist mein Schlüsselwort.


    LG Brant

  • Hallo LE,

    es wird besser. Gib' deinen Körper die Chance sich umzugewöhnen, dazu benötigt er Zeit!

    Über Jahre trainiertest du Körper und Geist mittels Alkohol, du warst es gewohnt, die Betäubung (Entspannung, Herunterfahren, Müdewerden) funktionierte fast immer, nun fehlt dem Körper etwas.

    Alle Reize, angenehme wie unangenehme, strömen nun ungefiltert ("Alkoholfilter") auf dich ein, in Körper, incl. Hirn. Das ist der Körper gar nicht mehr gewohnt, mit so vielen Botenstoffen klarzukommen. Diese waren zwar zuvor auch alle da, doch wurden mehr oder weniger blockiert ... durch den Alkohol!!

    Bei mir dauerte es ... einige Wochen, vielleicht auch Monate, ganz langsam lernte ich neue Bewältigungsstrategien, um mit Unzufriedenheit, Unsicherheit, Angst und Schmerz umzugehen. Auch wurde ich gelassener.

  • Und LetzteChance , so als Ergänzung zu Brant : NEIN zu dem, was war! Das Schlechtfühlen geht weg, Du musst aber noch durchhalten. Ich fände einen Rückfall ganz ganz furchtbar und destruktiv für Dich.

    Halte Dir doch immer wieder vor Augen, wie es war und wie Du Dich in der Alkoholzeit gefühlt hast. Und was Du nach außen wahrscheinlich für ein Bild abgegeben hast. Das war doch auch Mist. Und was Dein Sohn fühlen würde, wenn Du jetzt aufgibst. Wie er sich dann später an seinen betrunkenen Vater erinnert. Weiß er von Deinem Entzug?

    Mit Neunjährigen kann man schon ganz gut -natürlich vorsichtig und im richtigen Moment- über vieles sprechen. Die sind auch sehr "verzeihend", wenn ich das so sagen darf. Das ist ja noch das Alter, in dem Kinder ihre Eltern nicht so kritisch sehen wie dann ein paar Jahre später. Geh vor allem davon aus, dass Du für ihn wichtig und bedeutend bist, aber er muss Dir vertrauen können. Und er soll nicht Angst um seinen Papa haben!!

    In Deinem Vorstellungspost hast Du so negativ über Dich selbst geschrieben, das hat richtig wehgetan. Aber auch an Deiner Familie siehst Du, dass Du beachtet wirst und wichtig bist. Sonst wären die nicht wieder mit Dir zusammen. Von wegen alleine gelassen und unverstanden.

    Weiß Deine Frau denn, was Sucht bedeutet und dass man die nicht von jetzt auf gleich ablegen kann? Wenn Du Freunde verloren hast, dann waren sie wohl doch keine richtigen Freunde. Ich kenn das sehr gut, wie man sich da fühlt. Aber allein schon dieses Forum zeigt Dir, dass es Menschen gibt, die Dich gerne unterstützen wollen. Das war für mich auch eine komplett neue Erfahrung, aber es tut gut.

    Sport kommt wieder! Fang doch erst mal langsam alleine damit an, und wenn Du wieder fit bist, gehst Du in den alten oder einen anderen Sportverein. Vielleicht besser ganz unbelastet in einen anderen, wo man Deine Geschichte gar nicht kennt.

    Wenn Dich der Druck überfällt, mach irgendwas dagegen, sofort! Trink ganz viel Wasser, geh aus dem Haus, lenk Dich ab mit Lesestoff, mit Musik, was gerade schön für Dich ist. Ich habe gelesen, dass der Saufdruck auch kommen kann, wenn man unterzuckert ist. Also: Ein Stück Schokolade oder Kuchen wäre da nicht schlecht. Oder Obst, oder... Dabei kannst Du übrigens auch Deine Frau mit einbinden, dann kann sie Dich aktiv unterstützen. Sonst muss sie Deinen Zustand im Moment nur ertragen, das ist für sie auch schwer.

    Vielleicht gelingt es Dir in der jetzigen Situation, zu sagen: Es geht mir jetzt mies, aber ohne das kriege ich den Dreckskerl Alk nicht los. Du hast ja schon wirklich tief drin gesteckt, da brauchst Du Kraft.

    Würde es Sinn ergeben, wenn Du Dir vorstellst, es wäre eine Grippe oder sowas. Die kann man auch nicht "wegmachen", die muss man mit Geduld überstehen.

    Also, es ist noch lange nicht Ende der Fahnenstange. Nur gerade eine miese Zeit.

    Liebe Grüße und bleib dran!

    CeBe

  • Oh, da fällt mir noch was ein: Ich halte es für extrem wichtig, dass Dein Sohn nicht das Gefühl bekommt, irgendwie verantwortlich zu sein für Deinen Zustand. Kinder beziehen gerne alles mögliche auf sich, sie können ja noch nicht so gut reflektieren. Da braucht es wirklich extrem viel Fingerspitzengefühl, wenn Du mir ihm über Dein Problem sprichst. Du musst das im Grunde sowieso alleine bewältigen, das Kind kann und soll Dir da nicht helfen. Es soll eigentlich nur wissen, was zur Zeit bei Dir los ist. Verstehen wird er es nicht, denke ich.

    Und dass alles wieder gut wird, das ist ganz wichtig!

    Es ist ja so, dass Kinder aus problematischen Beziehungen oder Familien verinnerlichen, sie hätten daran eine Schuld. Um Himmels Willen, das ist katastrophal und kann einem Kind auf Dauer das Leben verderben. Sie wissen oft gar nicht mehr, was da mit ihnen passiert ist.

    Übrigens: Ich finde es gut, dass Du diese ersten Tage einzeln betrachtest und bewertest. Bisher war doch jeder Tag ein Erfolg, oder? Wenn Du es so weiter machst, kannst Du Dir ja auch jeweils den nächsten Tag vornehmen. Es einen Tag nach dem anderen hinkriegen, damit kommt man auch weiter!

  • Du musst das im Grunde sowieso alleine bewältigen, das Kind kann und soll Dir da nicht helfen. Es soll eigentlich nur wissen, was zur Zeit bei Dir los ist. Verstehen wird er es nicht, denke ich.

    Liebe CeBe,

    wie soll ein Kind etwas verstehen, was selbst den meisten Erwachsenen nicht gelingt?

    Ein Kind soll Rücksicht auf die Eltern nehmen, auf ihre Probleme, auf etwas womit ein Kind gar nichts zu tun hat, was ausserhalb seiner Vorstellungkraft liegt? Trauen wir den Kindern da nicht ein bisschen zu viel zu?

    Eheprobleme, Suchtprobleme, Probleme auf der Arbeit - all das sollen Kinder verstehen? Kinder, die gerade beginnen die Welt zu begreifen?

    Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, es sind Kinder, Schutzbedürftige!

    Wenn's dem Papa nicht so gut geht, ist das Papa's Problem. Was kann das Kind dafür? Kinder nehmen immer an, dass eine Reaktion unmittelbar mit ihnen zu tun hat. Wäre dem nicht so, würde Papa oder Mama sich ganz anders verhalten.

    Selbst Erwachsene reagieren so.

    Ich war 14... 15, selbst noch mit 20, nahm ich die "Unregelmäßigkeiten" meines Vaters (Trinker) sehr persönlich, sicher war ich eine Mimose, ein schüchternes, unsicheres Kind. Nie wusste ich, wie ich mich verhalten sollte.

  • Hallo und danke für die vielen Antworten. Ich finde die Beiträge super und es sind tolle Tipps dabei. :thumbup:

    Ich erhoffe mir von Leben ohne Alkohol natürlich, das ich nicht mehr so müde bin und mehr Energie habe. Das ich ruhiger werde und nicht mehr gereizt reagiere. Also mehr fröhliche Lebensqualität natürlich. Das ist mein Ziel.

    Aber vielleicht ist es ja schon besser geworden. Meine Frau sagt ich sehe jetzt jünger aus und meine Augenringe seien verschwunden. Und ich sei schon viel ruhiger geworden.

    Mein Sohn freut sich, das ich mehr mit ihm spiele und als Belohnung hat er mir eine Tüte Gummibärchen geschenkt. ;)

    Natürlich darf er nicht mehr darüber leiden und ich mach das ja auch, damit er mich so nur wieder sehen muss.

    Das frühe Aufstehen fällt mir zwar noch schwer, aber trotzdem war ich seit dem Ausstieg jeden Tag auf meinem Ergometer und ich hab brav meinen Eintrag hier geschrieben. ;)

    Wenn ich unruhig werde, esse ich tatsächlich Schokolade oder Gummibärchen, das beruhigt die Nerven und ist nicht so giftig. ;)

    Jedenfalls ist Tag zehn auch geschafft, immerhin ein neuer Rekord. Hoffentlich klappt es weiterhin. Vielen Dank für die Unterstützung. :thumbup:

  • Hallo LE,

    ein Woche ohne Alk ... dann schaffst du auch zwei!:thumbup:

    Am Anfang "kämpft" der Körper noch mit der Umstrukturierung, er hat allerlei zu tun, der Stoffwechsel balanciert sich langsam auf ein anderes Niveau, Nervenzellen, die vorher, mehr oder weniger, betäubt waren, liefern nun allerlei zusätzliche Informationen, die verarbeitet werden müssen, Leber und Nieren haben plötzlich freie Kapazitäten, Kalorien und auch Zucker die vorher der Alkohol lieferte, müssen nun anders besorgt werden = der Körper hat jede Menge Arbeit! Auch im Kopf geht's manchmal "lusig", wirr, eigenartig einher.

    Auch ich benötigte ein paar Wochen für einen neuen Schlaf- bzw. Wachwerderhytmus - wir sind eben Gewohnheitstiere!

  • Liebe CeBe,

    wie soll ein Kind etwas verstehen, was selbst den meisten Erwachsenen nicht gelingt?

    Hallo Paul,

    kann es sein, dass du da etwas missverstanden hast?

    Es geht doch bei dem, was CeBe geschrieben hat, um eine Sensibilisierung für die Problematik des Kindes. Und CeBe hat, das ist in ihrem eigenen Thread „Warum“ - oder die Suche nach der Ursache ja Thema geworden, die Problematik von Kindern, die mit suchtkranken Elternteilen aufwachsen, im Blick.


    Insofern geht es also genau um das, was du dann näher ausgeführt hast.

    Kinder nehmen immer an, dass eine Reaktion unmittelbar mit ihnen zu tun hat.

    Das sollte man als Erwachsener im Blick haben und dem Kind diese Verantwortung, die es mehr oder minder unbewusst einnimmt, abnehmen, indem man mit „wirklich extrem viel Fingerspitzengefühl“ (Zitat CeBe) über das Problem spricht.

    Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Letzte Chance,

    Ich erhoffe mir von Leben ohne Alkohol natürlich, das ich nicht mehr so müde bin und mehr Energie habe. Das ich ruhiger werde und nicht mehr gereizt reagiere. Also mehr fröhliche Lebensqualität natürlich. Das ist mein Ziel.

    nach meiner eigenen Erfahrung wird das mit der Müdigkeit und der fehlenden Energie im Laufe der Abstinenz besser.
    Das freut mich für dich und deine Familie, dass dir schon erste äußerliche Anzeichen anzusehen sind. 👍

    Was das ruhiger Werden und die leichte Reizbarkeit betrifft: Allgemein sind Menschen ja unter Alkoholeinfluss reizbarer, aber wenn du ingesamt allgemein eher mit innerem Druck und Reizbarkeit zu kämpfen hast, wäre interessant, was du dir sonst noch so überlegt oder vorgenommen hast, um im Vorfeld für dich zu sorgen und inneren Druck abzubauen oder es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Stichwort „Selbstfürsorge“.

    Die fröhliche Lebensqualität wird sich dann zu deiner Zufriedenheit einstellen, wenn du dir deiner eigenen Bedürfnisse bewusst bist und dann auch rechtzeitig und angemessen für dich sorgst.
    Das kann zu einer recht spannenden und bereichernden Abenteuerreise werden. 😄

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • ... kann es sein, dass du da etwas missverstanden hast?
    ...
    Insofern geht es also genau um das, was du dann näher ausgeführt hast.

    Hallo AmSee,

    verstand ich nun etwas miss oder ging es genau um das?

    Ebenso, schreibe ich etwas über Aufklärung und daraus resultierendem Bewusstsein, möglicher Weise, bzw. dessen Vernachlässigung, deutest du als politsche Äußerung. Ganz ehrlich, ich komm' da nicht mehr mit.

    Noch viel mehr Grüße, Paul

  • Also Paul, falls Du meinen Post noch einmal durchliest, besonders den zweiten Teil, wirst Du feststellen. , dass ich das gleiche gesagt habe wie Du. Ich schrieb auch, dass Kinder leicht die Schuld für die Probleme der Eltern bei sich suchen und dadurch eine Verantwortung spüren, die man ihnen nicht zumuten darf. Trotzdem halte ich es für richtig, ein Kind in dieser Situation nicht alleine zu lassen ( ich meine damit nicht "räumlich alleine").

    Kindern sollte man in kindgerechter Weise Fragen beantworten, wenn sie sie stellen. Und wenn ein Kind Angst hat, zu fragen, kann man ihm sehr behutsam trotzdem einige Erklärungen geben.

    Möglicherweise haben wir einfach nicht fas gleiche Sender-Empfänger-Repertoir?

  • Hallo Letzte Chance - die erste Woche ist rum. Hast Du was schönes für das Wochenende geplant?

    Beste Grüße Helga (sowohl mein eigener Name, als auch alle Namen in meinen Beiträgen sind frei erfunden, um real existierende Personen zu schützen)

  • Ja heute ist Tag zwölf und es läuft ganz gut. Auch die Stimmung wird besser. Ich hab gelesen, dass du in den ersten Wochen auch mit Stimmungsschwankungen kämpfen musstest. Das ist anscheinend normal, wird aber wohl schnell besser. Fürs Wochenende hab ich noch nichts besonderes vor, aber bei uns ist tolles Wetter. Da wird uns schon was einfallen. Letzte Woche waren wir in einem Kletterwald. Vielleicht fahren wir morgen zum Baden an einen See. 8)

  • Vielleicht fahren wir morgen zum Baden an einen See.

    Gute Idee. Wenn Du früher an einem See was getrunken hast, könnte es sein, dass Dein Suchtgedächtnis womöglich stimuliert wird, da es dann den Badesee mit dem Konsum verknüpft hat. So war es zumindest bei mir.


    Wenn Du das schon vorher auf dem Schirm hast, dass es sich melden kann, wirst Du zumindest nicht überrascht.


    Für den Fall leg Dir besser mal eine Strategie zurecht, mit der Du dem Suchtdruck begegnen kannst.


    Mit hat stets Folgendes gute Dienst geleistet:

    1.)

    Erst mal inne halten. Evt. sind es ganz andere, profane Dinge wie Hunger oder Durst der Auslöser. Gegen Hunger hilft essen und gegen den Durst Mineralwasser, am besten mit viel Kohlensäure. Haut man sich davon einen 3/4 l zügig rein, ist zumindest das unmittelbare Verlangen nach Alk erst mal gebannt, da der Körper schon mal mit Flüssigem versorgt wurde.

    2.)

    Das sofortige Befassen mit Beschäftigungen, die einem Spaß machen.

    3.)

    Ggf. ein sofortiger Ortswechsel. Eine andere Umgebung setzt erst mal komplett neue Reize und lenkt den Fokus auf wichtigere Dinge als den Alkohol..

    4.)

    Kontaktaufnahme mit Vertrauenspersonen: Partner; Freund; Teilnehmer einer analogen SHG, das Schreiben hier im Forum.

    5.)

    Laufschuhe an und raus in die Natur, rennen, joggen, zügiges Gehen, aber nicht in Richtung der nächsten "Tränke". Alternativ aufs Fahrrad und anständig kurbeln, dass der Puls hoch geht und der Körper sich anstrengen muss. Das lenkt schnell ab.

    6.)

    Bei mir ganz nützlich, mich selbst innerlich zur Ordnung rufen, indem ich mir sage :"Halt! Stopp! Da stimmt was nicht, denn ich will saufen!"

    Gebe ich jetzt nach, fängt die ganze "Sch..." wieder von vorne an.

    7.)
    Wenn der Druck dann wieder weg ist und Körper und Geist wieder im Einklang stehen, mal innerlich beleuchten, was der Auslöser gewesen sein kann. Dafür kommen innere und äußere Reize und Faktoren in Betracht.

    a) Innere: Hat man sich in der letzten Zeit übernommen z.B. auf der Arbeit, in der Familie o.ä. und sucht die Psyche jetzt nach einem Ventil zur Druckregulierung? Dagegen helfen Auszeiten und sofern möglich, das Pensum reduzieren.

    b) Äußere: Die Umgebung und der Umgang sind zu nah am Alkohol dran und wirken optisch, geruchlich und ggf. verbal auf den Probanden ein.

    Leider neigen einige Menschen dazu, nach der einen Ursache zu fragen und zu forschen, die den Druck ausgelöst haben soll. Im Leben sind bei komplexen Prozessen und hierzu zählen die Vorgänge im Suchtgedächtnis, monokausale Ursachen eher selten anzutreffen. Zumeist liegt ein multikausales Geschehen mit mehreren verschiedenen Ursachen zugrunde, die in ihrer Vielschichtigkeit und Addition erst ein bestimmtes Ergebnis bewirkt haben.


    Suchtdruck dauerte bei mir nie stundenlang, sondern war meistens binnen einer Stunde verflogen.

    Nur beim allerersten Mal wurde ich einen ganzen Nachmittag lang gleich mehrfach gepiesackt. Das war bislang jedoch ein Einzelfall.

    Soweit ich informiert bin, wurde bislang fast jeder abstinente Alki irgendwann mal von Suchtdruck heimgesucht. Bei mir vornehmlich dann, wenn ich in Situationen komme, in denen ich früher getrunken habe. Aber auch das legte sich mit der Zeit. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es mich durchaus wieder mal treffen kann. Ich weiß, was dann zu tun ist (hoffentlich).

  • Ja danke für die ausführliche Hilfestellung. Natürlich werden mich die alten Erinnerungen wieder einholen. Es gab ja genügend Situationen in denen ich getrunken habe. Der Samstag war immer ein super Tag dafür. Da war ich oft allein daheim und hab Sport geschaut. Dazu gab's jede Menge Bier und Wein. Am Schluss auch Whiskey oder Vodka, weil Bier nicht mehr gereicht hat. Manchmal hab ich schon vormittags angefangen, aber spätestens nachmittags zum Fußball. Also wäre es heute wieder gefährlich. Gerade bin ich auch allein daheim, aber ich hab ja nichts da und auch kein Interesse, mir was zu holen. Früher bin ich möglichst schnell mit dem Fahrrad zum nächsten Laden gefahren, manchmal auch mehrfach, wenn es nicht gereicht hat. Aber das will ich nicht mehr, dann geht es mir morgen wieder unglaublich schlecht. Da schau ich lieber Fußball ohne Gift und radel dabei auf meinem Ergometer. Ist eh viel gesünder. ;) Ich wünsche allen ein tolles Wochenende.

  • Guten Morgen, heute ist schon Tag 14 und damit hab ich zwei Wochen geschafft. :thumbup:

    Bisher läuft es recht gut und ich hab keinen Suchtdruck. Vielleicht bin ich auch schon ruhiger geworden. Früher hab ich die U-Bahn auf dem Heimweg oft früher verlassen, weil mich die vielen Menschen genervt haben. Natürlich bin ich an einem Einkaufszentrum ausgestiegen und hab zur Beruhigung eine Flasche Wein gekauft. Diesen Drang hab ich jetzt nicht mehr. Hoffentlich werde ich mir der Zeit noch ruhiger. Ich wünsche einen schönen Sonntag.

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