Herzlichen Glückwunsch zu 13 Jahren in Freiheit und alles Gute.
Beiträge von Rekonvaleszent
-
-
Und wenn mich heute jemand anspricht, bekommt derjenige die Antwort, die passend zu dem Grad der Beziehung passt, die ich zu diesem Menschen habe.
ich werde nur noch sehr selten mal gefragt. Die Antwort ist jeweils ähnlich : "Nein, a) ich trinke keinen Alkohol, weil es mir ohne bessser geht oder b) ... er mir nicht mehr bekommt." Bislang hat keiner weiter gebohrt, warum auch. Was für einen Reim sich die Leute darauf machen, ist mir wurscht. Nur einmal vor einigen Jahren bohrte jemand etwas nach, aber der herr hatte selbst ein erhebliches Alkoholproblem und ist m.E. Alkoholiker. Warum? ich hatte ihm wohl eine Art Spiegel vorgehalten. Alle, die kein Alk-Problem haben, interessiert es nicht, warum ich nicht (mehr) trinke, weil für sie das Nicht- oder Wenigtrinken nichts Ungewöhnliches ist.
Für mich selbst nutze ich die Bezeichnung Alkoholiker nicht
Ich auch nicht, auch wenn ich im medizinischen Sinn als trockener Alkoholiker bezeichnet werde. Zum Vergleich: ich habe auch das Rauchen vor zig Jahren aufgegeben und bin Nichtraucher und nicht trockener Raucher oder ein stillgelegter Schornstein.
Dagegen weiß ich genau, dass ich wieder zum aktiven Alkoholiker werde, wenn ich wieder anfange zu trinken.
-
Mich ekelt Alkohol und betrunkene Menschen an, ich will weder das Gift meinem Körper zumuten, noch mich in diesen erbärmlichen Zustand begeben.
Klingt für mich schon hochnäsig und irgendwie herablassend wie Du auf Menschen mit Deiner Krankheit schaust.
Ich hoffe, Du entwickelst Dich noch weiter.
Mir genügt es, um heftig trinkende Zeitgenossen einen Bogen zu machen.
Ich kenne ein paar "Verzicht" Alkoholiker.
Die kommen mir sehr verbittert vor und kapseln sich vom sozialen Leben ab.
Nur die Pulle wegzustellen führt nicht unweigerlich zu einem zufriedenen Zustand. Es gilt, die Zeiten, die früher für's Saufen draufgingen mit anderweitigen, sinnvollenAktivitäten zu füllen.
Wenn das vermeintlich "soziale Leben" nur mit alkoholträchtigen Veranstaltungen verbunden ist, erscheint es sinnvoller zu sein, diese zu meiden. Mich berührt es nach all den Jahren nicht, wenn in meinem Umfeld Leute dezent und maßvoll, nicht exzessiv wie früher bei mir, mal 1-2 Gläser trinken.
-
Von diesem ganzen "ich-bin-Alkoholiker-Rechfertigungs-Gedöns" hielt ich mich stets fern!
Als "Gedöns" bezeichne ich es nicht. Es gibt halt Zeitgenossen, die benötigen zum eigenen Schutz einen sehr offenen Umgang mit ihrer Sucht, andere wie Paul und ich gerade nicht.
So unterschiedlich die Vorgehensweisen so sind, zählt am Ende letztlich nur eins, die zufriedene Abstinenz und genau die nehme ich für mich in Anspruch.
-
Ich sehe überhaupt keine Notwendigkeit fremden Menschen etwas über meine Gesundheit zu erzählen.
Ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich habe es nur einem ganz kleinen Kreis erzählt, genauer gesagt exakt 4 Personen, davon sind Frau und Kind inbegriffen. Alle anderen geht es überhaupt nichts an. Erst recht nicht die ach so netten Arbeitskollegen oder gar Vorgesetzte. Auf der Arbeit bin ich nie als Trinker aufgefallen, auf Feiern habe ich mich stets am Wasser festgehalten, ich wüsste nicht, warum ich schlafende Hunde wecken sollte. Was nützt es mir ein umfassendes Outing? Nichts.
Ich weiß, dass so eine Vorgehensweise nicht von allen geteilt wird. Manche andere SHGs bis hin zu einem anderen Forum gehen die Sache viel offensiver an, weil sie denken, dass es ihnen nützt. Das dürfen sie gerne tun, ich fahre mit meinem Kurs seit Jahren gut. Daran werde ich nichts ändern.
Es ist meine Krankheit, auch wenn ich mich absolut nicht krank fühle. Und über die bestimme immer noch ich.
-
Der Schluss war seltsam
Der ganze Krimi war leider unglaubwürdig. Ist halt die Krux an der Tatorthyperinflation. Gescheite Drehbücher gibt's nur selten und der Plot ist zumeist weit jenseits der Realität.
Fällt ein Kollege in Verdacht, werden die gesamten Ermittlungen an eine komplett andere Behörde abgegeben, in diesem Fall von Dortmund nach Bochum. Von der Ermittlerin, deren Mutter Terroristin war, ganz zu schweigen. Ach so, der gute Schmuddel-Kommissar wäre in der Realität mit Haftbefehl gesucht und auch gefunden worden.
Woran liegt's: Es ist halt irgendwie alles tatortmäßig abgearbeitet, da meint jeder Regisseur noch eins drauf satteln zu müssen.
Wenigstens kam mal etwas wie Spannung auf. Bei etlichen habe ich zuletzt nach spätestens 30 Minuten umgeschaltet, weil es schlichtweg unerträglich war.
Mein Fazit: Aus dem Tatort ist die Luft raus. Schade.
-
Bekennt man sich aber öffentlich dazu eine Alkoholikerin zu sein, ist man unnormal. Wenn man auch noch sagt, dass man keinen Alk mehr trinkt, weil man trockene Alkoholikerin ist, dann ist man noch unnormaler.
Daher binde ich es anderen Leute nicht auf die Nase. ich trinke nicht und damit ist es für mich erledigt. Was andere daraus machen, ist mir wurscht.
Das ist das alte Problem, wen man alles so einweiht. Ich habe den Kreis sehr klein gezogen und damit bin ich gut gefahren.
-
Und dein Satz ist auch ne tolle Richtlinie, das merke ich mir.
Ist nicht von mir, sondern von meinem ehemaligen Therapeuten im Rahmen der Gruppenrunde.
-
Ich habe nicht gewusst, dass in Marzipan Alk drin sein kann.
Bei Süßspeisen wird von der Industrie gerne sog. mehrwertiger Alkohol, der ein kalorienarmer Süßstoff ist, beigefügt. Der hat jedoch mit dem von mir missbräuchlich getrunkenen einwertigen (primitven) Alkohol nichts gemein, außer dem irritierenden Namen. Das bedeutet, dass nicht überall der für Alkoholiker gefährliche Alkohol auch tatsächlich drin ist.
Das klingt alles erst mal irritierend. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt das Zeug insgesamt weg.
Ich habe kein Problem damit, Süßspeisen oder auch mal ein Stück Marzipan zu essen. Warum? Ich habe Bier und Schnaps missbräuchlich gesoffen und nicht Marzipan oder Süßigkeiten in rauen Mengen in mich rein gestopft. Nur wenn, ein Produkt schon klassischerweise mit Trinkalkohol gepanscht ist (Klassiker z.B. Schwarzwälder oder Herren-Torte) lasse ich die Finger davon.
Auch schnüffel ich schon mal an etwas, was mir sonderbar vorkommt. Steigt typischer Trinkalkoholgeruch auf (Schnaps, Wein, Sekt oder gar Bier), dann rühre ich es nicht an.
Ich nehme auch Balsamico oder Essig, jedoch nur gelegentlich und aus geschmacklichen Gründen in sehr kleinen Mengen zu mir. Gleiches gilt für Medikamente. Mich triggert da seit rund 10 Jahren exakt gar nichts. Warum? S.o.
Was mich jedoch sofort triggert ist alkoholarmes/-freies Bier. Daher packe ich das nicht an.
Alles was aussieht wie Alkohol, riecht wie Alkohol und schmeckt wie Alkohol (gemeint ist der einwertige Alkohol, den ich früher gesoffen habe) ist für mich tabu.
Das ist mein Weg, auf dem ich prima klar komme.
-
Warum warnte mich niemand davor?
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Als Mahner wären bei mir nur die Personen in Betracht gekommen, die sehr dicht an mir dran waren. Aber die hatten selbst ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol.
Für mein Abgleiten in den Suff bin nur ich allein verantwortlich. Aufgrund von Intellekt und Bildung war mir klar, dass regelmäßiger und hoher Konsum schädlich sind. ich habe es trotzdem gemacht. Das ist das Wesen der Sucht, das mich gepackt hatte.
Aber ich bin lange genug dabei, dass ich meinen Frieden mit meiner Vita gemacht habe. Daher ist die Frage für mich nur müßig.
-
Ich bin schon ein paar Jahre unfallfrei dabei und habe von Anfang an den Kreis der Eingeweihten sehr eng gezogen. Insbesondere die ach so lieben Arbeitskollegen habe ich nicht informiert, warum auch? Dort bin ich nie als Trinker aufgefallen.
Falls ich Alkohol angeboten bekomme, reicht ein einfaches: "Nein danke aus." Erklärungen oder Rechtfertigungen gibt es von mir nicht (mehr). Mit früheren Zechkumpanen habe ich nichts mehr zu tun. Anderen Personen, die selbst wenig oder nichts trinken, ist es völlig wurscht, warum ich nichts trinke. Warum? Weil sie ein vernünftiges Verhältnis zum Stoff haben und im Gegensatz zu mir früher, ihr Leben nicht rund um die Pulle organisieren.
Und wirklich neugierig waren zudem nur Leute, die zumindest ein sehr problematisches, wenn nicht gar süchtiges Trinkverhalten aufweisen. Denen halte ich durch mein Nichttrinken irgendwie den Spiegel vor. Der Anblick scheint ihnen, so wirkt es auf mich, nicht sonderlich zu gefallen.
Ich entscheide immer noch selbst, wem ich was erzähle. Da ich seit mehr als 9 Jahren unterwegs bin, kennen mich nur noch wenige als heftigen Konsumenten. Für den Rest bin ich wahrscheinlich ein gesund lebender Mensch, der keinen Alk trinkt. Und was für einen Reim die sich letztlich klammheimlich auf mich machen, ist mir wurscht. In Abwandelung des Mottos des Fußballclubs Bayern München gilt für mich: "Ich bin ich".
-
Ich bin nicht überrascht. Cannabis war halt wichtiger
-
H - hungry - bin ich einfach nur hungrig
A - angry - bin ich verärgert, bin ich frustriert
L - lazy - ist mir vielleicht einfach nur langweilig
T - thirsty - bin ich einfach nur durstig (>Mineralwasser, Tee oder selbst gemachte Limonaden mit Minze und anderen Kräutern aus dem eigenen Garten,....)
Eine symphatische Kurzfassung.
Mir hat geholfen, erst mal in mich rein zu hören, welcher der obigen Punkte denn zutraf. In den ersten Jahren half mir zudem, mich aufs Rad zu setzen und kräftig zu kurbeln, jedoch nicht gen Getränkemarkt. Alternativ noch ins Fitnesstudio, spätetstens nach der zweiten Übung waren die Gedanken an den Stoff wie weggezaubert.
-
meine Freundin trinkt seit mindestens 10 Jahren eine Flasche Wein und eine Flasche Sekt täglich… das ist viel, ich weiß… ich frage mich aber, wenn sie alkoholabhängig sein sollte, warum muss sie ihren Konsum nicht längst steigern? Ab und zu stürzt sie komplett ab
Ich denke also schon, dass sie Alkoholikerin ist. Aber warum bleibt sie täglich bei jeweils einer Flasche? Das passt irgendwie nicht zu dem Konsumverhalten bei Alkoholikern, oder?
Pausen kann sie machen, wenn sie dazu gezwungen wird, beispielsweise bei einer schweren Grippe oder bei Corona. Bewusste Pausen wiederum kann sie nicht machen, sagt sie…
Mit KT has das Verhalten der Freundin nichts zu tun.
Du sagst ja selbst, sie stürzt ab- und an komplett ab, ansonsten kann sie ihren Pegel halten.
Deine Freundin ist schwere Alkoholikerin. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
In den letzten Jahren vor meinem Ausstieg soff ich von Sonntag bis Donnerstag immer zwischen 2 und 4 Pullen Bier, um auf der Arbeit zu funktionieren, ab Freitag ging's dann wieder los, 7-8 Pullen Bier + ein paar Schnäpse.
Krankheitsbedingte Saufpausen bei grippalen Infekten ja, in den letzten beiden Jahren konnte ich nicht einmal mehr Saufpausen machen, etwas an Bier musste immer rein. Bei entzündetem Hals wurde mit Schnaps gegurgelt und das Zeug runter geschluckt.
Die besagte Freundin ähnelt mir schon irgendwie, mit Ausnahme ihrer favorisierten Getränke.
-
Manchmal vergesse ich diese negative Seite, dann hat wohl Suchtdruck überhaupt ne Chance aufzukeimen.
Suchtdruck hatte ich zumeist, wenn ich in Situationen kam, in denen ich früher getrunken habe. Ich habe mich dann gezielt vor bestimmten Ereignissen wie Geburtstagen, Weihnachten, Urlaub, Restaurant, Sauna im Vorfeld klar gemacht, dass es womöglich Druck geben könnte. Und genau dann blieb er aus. Für mich galt in den ersten Jahren, bin jetzt bei mehr als 9, gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
-
Angeblich soll es Leute geben, die mit dem KT klar kommen. Ich kenne keine persönlich. Ich habe es mehrfach an mir getestet und bin stets gescheitert. Nach wenigen Tagen schon stieg die Schlagzahl wieder deutlich an. Daher rate ich davon ab.
Das wesentliche Merkmal des Alkoholikers ist nun mal der Kontrollverlust: Ein Alkoholiker kann m.E. nicht kontrollieren, ein Nichtalkoholiker braucht es nicht, weil er nicht süchtig trinkt.
Ich sehe das Programm eher für Leute, die missbräuchlich und auf der Schwelle zum Alkoholismus trinken, diese jedoch noch nicht überschritten haben.
-
Die Krankheit ist latent in uns vorhanden. Sobald wir sie wieder bewässern, bricht sie wieder aus. Das ist der Grund für den Begriff des "trockenen Alkoholikers". Nicht, dass der sich für geheilt hält und dann meint, er könne ja mal als Geheilter wieder ab- und an ein Gläschen heben.
Mir gefällt der Begriff auch nicht und ich gebrauche ihn nicht für mich. Dennoch bin ich mir meiner inaktiven Krankheit bewusst. Ich habe meinen Frieden mit ihr gemacht. Sie wabert mir auch nicht permanent durch den Schädel, ich halte sie mir allein durch Aufrufen des Forums regelmäßig vor Augen. Dadurch befasse ich mich mit ihr. Das ist meine Prophylaxe. Sie hält mich schon einige Jahre abstinent.
-
Ich bin ja schon ein paar Jahre clean. Ich tummle mich nicht mehr in stark konsumierenden Kreisen, sondern treffe auf moderate Gelegenheitsstrinker, für die es nicht ungewöhnlich ist, keinen Alk zu trinken. Warum? Weil bei ihnen, im Gegensatz zum Alkoholiker, der Konsum gerade nicht im Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns steht und sie ihr Leben nicht um die Flasche herum organisiert haben.
Wenn mir mal etwas Alk angeboten wird, gibt's ein klares : "Nein, danke; ich nehme ein Wasser." Das wurde in den ganzen Jahren anstandslos akzeptiert. Nur ganz selten gab es mal eine Nachfrage und zwar von Leuten, die offensichtlich selbst ein Problem mit dem Stoff haben. Denen habe ich dann erläutert, dass mir der Alk einfach nicht mehr bekommt und es mir ohne ihn bedeutend besser geht, was voll und ganz der Wahrheit entspricht. Hierdurch halte ich den Problemtrinkern förmlich einen Spiegel vor, so dass unsere Gespräche rasch beendet waren, da sie irgendwie peinlich berührt wirkten, zumindest für mich.
-
Das mache ich. Gibt ja auch Kinderpunsch, Wintertees warmen Kakao.
Das ist nichts für mich.
Auf den Weihnachtsmarkt gehe ich nur 1x meiner Frau zu liebe. Sie trinkt dann 1 Glühwein und ich einen Kaffee.
Auf Feiern trinke ich außer Wasser nichts. Das ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Bei mir hat sich die Abstinenz eingeschliffen, sie ist zu einem Automatismus geworden. Da muss ich nicht mehr großartig aufpassen.
Für mich gilt, dass ich den Kontakt zu stark trinkenden Personen meide. Warum? Weil mir das Gezeche schon nach kurzer Zeit auf die Nerven geht und das wahre Bindeglied der dortigen Zechkumpanen ausschließlich der gemeinsame heftige Alkoholkonsum ist.
Auch habe ich in meinem Leben alle Personen aussortiert, die mir nicht guttun. Die Übrigen trinken wenig bis gar nichts. Da muss ich keine gesonderten Vorbereitungen (mehr) treffen.
-
das 1/2 Jahr habe ich ja schon bald
Dann hast Du ja schon einen gewissen Einblick gewinnen können. Jetzt zum Jahresende warten mit Weihnachten + Silvester, Weihnachtsmärkten und -feiern noch mal richtige Herausforderungen und Verführungen. Hab das bitte im Blick.