Honk - Handbremse gezogen

  • Tag Zusammen,

    dann stelle ich mich auch einmal vor. Vor fast 200 Tagen, um genau zu sein 194 Tagen, habe ich meine persönliche Handbremse gezogen. Im Rückblick betrachtet war ich wirklich kurz davor mein Leben komplett in die Mülltonne zu werfen. Ich war gerade noch auf dem Grad, mein alltägliches Leben auf die Reihe zu bekommen, beruflich und privat, doch war der Alkohol schon soweit in mein Leben eingedrungen, das er kurz davor war, den Alltag komplett zu übernehmen.

    Eigentlich war ich ein typischer "Nach der Arbeit" Trinker, der sich quasi direkt nach dem Job eine Büchse aufgerissen hatte, bis zu einer gewissen Uhrzeit stramm den Pegel gefüllt hat um dann am nächsten Tag total angeschossen auf der Arbeit zu erscheinen, dort halt mehr oder weniger den Job zu. machen, um am Nachmittag wieder in den Kreislauf zu geraten. Na ja, und am Wochenende wurde dann natürlich deutlich früher getrunken mit dem Resultat, das Wochenendaktivitäten dann gar nicht mehr großartig stattfanden.

    Ich habe das zum Glück selber registriert in was für einem Kreislauf ich mich befand, schon ein Jahr vor meinem "Exit" fing ich subtil an, an mir zu arbeiten um einen Ausstieg zu finden, ein ganz wichtiger Impuls kam dann quasi Ende November 2022 und im März 2023, durch einen weiteren Impuls, zum Glück, konnte ich dann endgültig aussteigen.

    Rückblickend auf diese, zwar erst knapp 200 Tage, hat sich soviel um mich herum positiv verändert, dass ich mich quasi jeden Tag wie ein Schnitzel freue, was ich erreicht habe. Es gab auch einige Herausforderungen, gerade die Herausforderungen mit der eigenen Psyche, die mich auf die Probe gestellt haben. Und mein Motto ist:

    Eine Lebensweise, die von klarer Entschlossenheit, bewusster Präsenz, Selbstbewusstsein, persönlicher Entwicklung und den unzähligen Möglichkeiten neuer Abenteuer geprägt ist, übersteigt das bloße Aufhören des Trinkens bei Weitem.

    Grüße in die Runde.

  • Hallo Honk/NieTho,

    herzlich Willkommen zurück und Danke, dass du dich erneut vorgestellt hast.

    Vielleicht fühlst du dich diesmal ja wohler hier und nimmst, ähnlich wie es mir ergangen ist, nachdem ich eine Weile weg war, Manches, was hier geschrieben worden ist, etwas anders oder nachsichtiger war.

    Wie ich dir schon mal geschrieben hatte, das erste Jahr hat es durchaus in sich. Manches wird u.U. auch als Angriff empfunden, obwohl gar kein Angriff dahinter steckt. Ich hab das bei mir selbst so erlebt, aber erst viel später begriffen oder eingesehen. Und ich hab das auch bei einer ganzen Reihe anderer Abstinenzler im ersten Jahr beobachtet.

    Ich hab dich jedenfalls in Pauls Thread nicht angreifen wollen, auch wenn ich angesichts der Diskussion dort genervt war.

    Vielleicht kannst du meinen Standpunkt in jener Diskussion irgendwann nachvollziehen.

    Ich find‘s gut, dass du dir Gedanken darum machst, wie das Forum fortgeführt werden könnte, und dabei auch konkrete Ideen einbringst. Ich werde mich mit Alex darüber besprechen.

    Ohne eine gewisse Anzahl wirklich aktiver Mitglieder und ohne Unterstützung bei der Moderation ist das von uns allerdings nicht zu stemmen. Alex hat in diese Richtung ja schon etwas geschrieben.

    Beste Grüße

    AmSee

    P.S.: Wenn du was über die Sober-Welle als möglichen interessanten Weg schreiben willst oder diese näher vorstellen willst, könntest du diesbezüglich einen Thread eröffnen. Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen interessant. Ich persönlich kann damit nicht so viel anfangen, aber das heißt ja nix. Wie wir hier immer wieder feststellen dürfen, gibt es offenbar nicht den einen Weg, der für alle passt.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • P.S.: Wenn du was über die Sober-Welle als möglichen interessanten Weg schreiben willst oder diese näher vorstellen willst, könntest du diesbezüglich einen Thread eröffnen. Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen interessant. Ich persönlich kann damit nicht so viel anfangen, aber das heißt ja nix. Wie wir hier immer wieder feststellen dürfen, gibt es offenbar nicht den einen Weg, der für alle passt.

    Das ist kein Weg, dass ist ein Trend. Also dass sich immer mehr Menschen freiwillig dafür entscheiden, "Sober" also nüchtern als Lebenseinstellung zu leben. So wie vegetarisches oder veganes Leben etc.

    Ich glaube, wenn sich der Trend etabliert oder man diese Einstellung einfach mehr kommuniziert, würden mehr Menschen aus der Deckung kommen und sich hoffentlich für ein nüchternes Leben entscheiden, gerade weil sie vielleicht auch Schwierigkeiten haben, ihre Nüchternheit zu "rechtfertigen".

    Mir ist das mittlerweile schon öfter passiert, dass ich mich für meine Nüchternheit rechtfertigen musste. Und ich habe mittlerweile auch schon eine Art ja, Diskriminierung ist ein zu hartes Wort, aber die eine oder andere Einladung hat einfach nicht stattgefunden, weil man wußte, dass ich nichts mehr trinke. Die Gründe warum ich nichts mehr trinke, habe ich zwar nie an die große Glocke gehängt, im Endeffekt ist es auch meine Privatsache, aber ich kann mir durchaus vorstellen, wie es auf dem Dorf so ist, das geredet wird.

    Wie war das so schön? Alkohol ist die einzige Droge, für die man sich rechtfertigen muss, dass man sie NICHT nimmt.

    Nun ja, mal gucken. Ich find die Weg auf jeden Fall spannend :)

  • Das ist kein Weg, dass ist ein Trend.

    Nun, wenn ich das richtig verstanden habe, hast nicht nur du dich von diesem Trend inspirieren lassen. Könnte man das dann nicht als eine Art Weg auffassen? 🤷‍♀️

    Ist auch egal, wie man‘s nennt, vielleicht wär’s ja n Extra-Thread wert.

    Ich musste mich schon eine Weile nicht mehr dafür rechtfertigen, dass ich nicht trinke. Ich kenne das, was du beschreibst, aber durchaus. Juckt mich nicht mehr. Kennst du das Lied „Lasse Redn“ von den Ärzten? - Passt, oder?

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Kennst du das Lied „Lasse Redn“ von den Ärzten? - Passt, oder?

    Ja die anderen (z.B. unliebsame Kollegen) müssen ein einem selber richtig scheissegal sein, dann passt's ;)

    Klappt aber manchmal leider nur temporär.

    Ich kann Honk aber auch verstehen, gerade auf dem Dorf wirst du schon misstrauischer beäugt, wenn du z.B. beim Schützenfest mit einem Wasser stehst, da kommen schon Fragen, "was ist denn mit dir los, bist du krank"

    Selbst in meiner Familie wird über das Thema teilweise geschwiegen bzw. es kommt kein positives Feedback. Es fehlt teilweise die Akzeptanz bzw. das Verständnis.

    Nachdem Motto "es muss doch gehen, dass du ab und zu mal etwas mittrinkst".

    In meiner Familie sind jetzt auch keine großen Trinker dabei, aber der Alkohol ist eben überall präsent und in jeder Feiergemütlichkeit eingewoben.

    Aber ich mache es größtenteils auch wie Rekonvaleszent und sage, ich trinke nicht und fertig.

  • Selbst in meiner Familie wird über das Thema teilweise geschwiegen bzw. es kommt kein positives Feedback. Es fehlt teilweise die Akzeptanz bzw. das Verständnis.

    Das ist in meiner Familie nicht viel anders.

    Ich mache das auch so wie Rekonvaleszent .

    Ich kenn das durchaus, wie’s auf dem Dorf läuft. Ist doch auf dem Dorf, aus dem meine Familie kommt, nicht anders. Mittlerweile ist mir das wirklich egal und zudem haben sie sich inzwischen dran gewöhnt.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich musste mich schon eine Weile nicht mehr dafür rechtfertigen, dass ich nicht trinke. Ich kenne das, was du beschreibst, aber durchaus. Juckt mich nicht mehr. Kennst du das Lied „Lasse Redn“ von den Ärzten? - Passt, oder?

    Das ist leider nicht so einfach. Bzw. höchstwahrscheinlich noch nicht so einfach. Da hängt ein soziales Netz dran, mit Kindern und das sind Menschen mit denen ich viel Zeit verbracht habe die letzten 10 Jahre. Und nein, es sind keine Saufkumpane sondern Menschen die ich auch außerhalb der Geschichte sehr mag.

    Bei einer Familie weiß ich es mittlerweile, dass dort eine Meidungsstrategie mir bzw uns, da bezieht die ganze Familie ein, gegenüber vorliegt.

    Denen gegenüber habe ich mit offenen Karten gespielt, das war glaub ich das einzige Mal dass ich das gemacht habe. Gleichzeitig aber hat der Mann dort selber m.A.n....ein massives Alkoholproblem. Aber auf dem gutbürgerlichen Dorfe sind regelmäßige Whiskeytastings bis zum Exitus Kultur, und nichts problematisches. Wobei ich an diesen selten bis gar nicht teilgenommen habe, das war mir selber immer zu heftig.

    Zitat

    Nun, wenn ich das richtig verstanden habe, hast nicht nur du dich von diesem Trend inspirieren lassen. Könnte man das dann nicht als eine Art Weg auffassen? 🤷‍♀️

    Also die Entscheidung die Flaschen stehen zu lassen kamen aus einem anderen Beweggrund. Der Weg selber hat sich so für mich entwickelt, weil ich mich mit den bekannten Suchttherapieangeboten nichts anfangen konnte / wollte. Ich tue dem System möglicherweise ziemlich unrecht, aber für mich war der "offizielle Weg", über eine Suchtberatung, Klinik, was auch immer, nicht gangbar.

    Aber das entspricht meiner persönlichen Individualität. Und wir wissen ja auch, der alleinige Weg kann ein ziemliches Risiko darstellen und den alleine zu gehen kann auch ganz schön in die Hose gehen.

    Für mich war es bsp. undenkbar mit der Problematik zu einem Arzt zu gehen. Oder mein Leidensdruck für den Schritt war nicht hoch genug. Zum Glück, auf der anderen Seite, war der Leidensdruck nicht hoch genug, wer weiss denn, wo ich dann gewesen wäre in der Abwärtsspirale? Ich empfand mich aber schon ziemlich am Boden, wenn ich jetzt nachträglich noch überlege wie hoch meine Mengen gewesen sind und zwar in der Woche, alter Falter.

    Und ich habe ein riesen Problem damit mich als Alkoholiker zu bezeichnen und als Krank zu definieren, das Thema hatten wir ja schon. Dieses Akzeptanz war in meinem Kopf kilometerweit weg. Jetzt mittlerweile gebe ich der Definition mehr Raum aber eine Identifikation ist noch weit weg.

    Mein Antrieb war ein ganz anderer, ich habe da gesessen und mir die Frage gestellt, was ich erwarte ich eigentlich noch vom Leben. Was sind meine Träume, meine Vorstellungen, was möchte ich noch erreichen. Was ist mein Status Quo? Und dieser war eigentlich der, dass ich tag täglich schwer unglücklich gewesen bin. Und das ich eigentlich genau wußte, was ich da jeden Tag machte, ich aber keinen Exit sah. Und der einzige Grund, warum ich mein Träume und Wünsche nicht umsetzten konnte, war, das ich trank. Das war der einzige Hindernisgrund. Das Tor zu meiner erträumten "Entfaltung" war einzig und alleine nicht mehr zu trinken.

    Das Leben hat mir dann die Möglichkeit geschenkt, die Ausfahrt zu nehmen, von heute auf morgen. Ich bin nach einem extrem beschissenen Tag, der eigentlich ein schöner Tag hätte sein sollen und den ich mir komplett versaut hatte, aufgewacht und habe mir gesagt: Das wars. Ende aus, Schluss vorbei.

    Mein Körper hat quasi Jubelschreie gemacht und zum Glück nur positiv reagiert. Und dann hab ich mir überlegt, wie mach ich weiter? Einfach "nur nicht trinken" funktioniert bei mir nicht. Also hab ich da ein Projekt draus gemacht. Das Projekt Lebenseinstellung und Körperveränderung. Und das ziehe ich jetzt seit rund 200 Tagen durch und das funktioniert ganz gut.

    Mittlerweile habe ich 15 Kilo runter und einiges an Muskulatur aufbauen können und auch konditionell einiges aufbauen können durch strukturiertes Training. Eigentlich wollte ich vor ein paar Wochen als Meilenstein einen Triathlon absolvieren aber verletzungsbedingt musste ich den schweren Herzens absagen. Aber nun gut, gerade der Sport bringt mir unheimlich viel Erkenntnisse, weil man da nicht mit dem Kopf durch die Wand kann. Wenn man 45 ist, hat man halt einen Körper, der braucht viel Pflege und Ruhe. Und auch mental ist das ganze eine riesige Herausforderung und definitiv nicht immer einfach, ich hab da schon ein paar Rückschläge kassieren müssen, aber daraus lernt man ja, worauf man achten muss. Soviel Gewicht zu verlieren und solche Ambitionen zu haben in so kurzer Zeit ist schon "sportlich", im wahrsten Sinne. Das hinterlässt Spuren, aber das gehört zur Niederlagenbewältigung dazu.

    Ein Ziel nächstes Jahr ist vielleicht ein Triathlon in der olympischen Distanz, darauf arbeite ich jetzt langsam hin. Wenn meine Orthopädie es zulässt. Und mein großer Traum ist es einen 70.3 Ironman zu absolvieren, in 2-3 Jahren. Von der Säufercouch zum Ironman.

    Apropos, ich muss los...;)

    Bis später

  • Immer dieses "Gejaule", dass man sich dafür rechtfertigen muss, keinen Alkohol zu trinken.
    Na und?

    In unserer Gesellschaft gehört die Droge Alkohol nunmal zum Alltäglichen. Demnächst vielleicht auch Gras.

    Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein kann hier nicht schaden.
    Ich werde mich nicht dafür rechtfertigen, etwas zu tun oder nicht zu tun.
    Ich bin kein Veganer, ich bin kein Raucher, ich saufe nicht.

    Das kann jeder andere akzeptieren oder auch sein lassen, weil es nur mich angeht.

    Bassmann

  • Immer dieses "Gejaule", dass man sich dafür rechtfertigen muss, keinen Alkohol zu trinken.

    Das sehe ich anders, Bassmann, weil das für den, der am Anfang steht, durchaus ein Thema ist, was erstmal bewältigt werden muss, und zwar WEIL Alkohol (und leider vielleicht demnächst wirklich auch Gras) in unserer Gesellschaft so eine Omnipräsenz und Selbstverständlichkeit hat.

    Ich selbst hab dieses Selbstbewusstsein inzwischen, musste ICH mir aber auch erst erarbeiten.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Das ist leider nicht so einfach. Bzw. höchstwahrscheinlich noch nicht so einfach. Da hängt ein soziales Netz dran, mit Kindern und das sind Menschen mit denen ich viel Zeit verbracht habe die letzten 10 Jahre. Und nein, es sind keine Saufkumpane sondern Menschen die ich auch außerhalb der Geschichte sehr mag.

    Vielleicht ist es das nicht, vielleicht braucht es auch einfach nur seine Zeit.

    Du kannst nicht wirklich wissen, warum die eine oder andere Einladung nicht stattgefunden hat, wenn man‘s dir nicht explizit gesagt hat.

    Die Motivation, dich nicht einzuladen, kann durchaus unterschiedlich sein. Soweit ich das beobachtet habe - bei mir selbst, als ich noch selbstverständlich trank und später als ich abstinent war - mögen die einen nicht gern Beobachter, d.h. Menschen, die nicht mitmachen, oder Menschen, die dich dein Tun hinterfragen lassen. Und dann gab‘s, nachdem ich abstinent geworden war, Menschen, die sich Gedanken um mich gemacht haben und mich von sich heraus schützen wollten. Und dann gab’s Runden, da passte ich, wenn ich ehrlich bin, einfach nicht mehr hinein.

    Wenn diese Menschen, die da kennst und magst, dich ebenfalls ernsthaft mögen, dann ergibt sich daraus wieder etwas. Wenn sich da nichts mehr ergibt, nun, dann haben sie möglicherweise gar nicht DICH gemocht. Das ist zwar traurig und tut unter Umständen nicht wenig weh, das zu erkennen, aber meines Erachtens sind sie einer Freundschaft dann auch nicht wert.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich selbst hab dieses Selbstbewusstsein inzwischen, musste ICH mir aber auch erst erarbeiten.

    Das sehe ich genauso, gerade dieser Mangel an Selbstbewusstsein, welchen eben der Alkohol über Jahre bei mir immer größer werden lies und auch dieses (falsche) Gefühl "dazu" gehören wollen bzw. alle möglichen Situationen mit Alkohl&Co zu regulieren, war zumindest bei mir einer der Gründe, warum ich Alkohol konsumiert habe.

    Und es braucht schon etwas Zeit, um dort erstmal wieder ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen, was nicht auf von außen zugeführte Chemie basiert.

  • Bei einer Familie weiß ich es mittlerweile, dass dort eine Meidungsstrategie mir bzw uns, da bezieht die ganze Familie ein, gegenüber vorliegt.

    Zum Thema „Familie“.

    Das ist auch so ein Thema, das mich seeeeehr viel beschäftigt hat.

    Es existieren da ja so ein paar angebliche Wahrheiten über „Familie“, die auch immer wieder mal beschworen werden.

    Schauen wir mal ernsthaft hin, betrachten wir unsere eigenen Erfahrungen mit unseren eigenen Familien: Wie viele von diesen „Wahrheiten“ sind dann wirklich wahr?

    Wie oft ist „Familie“ nur das, in das jemand zufällig geboren worden ist oder die sozusagen mit geheiratet werden musste, wo‘s aber herzlich wenig den Halt gibt, den Familie eigentlich geben sollte?

    Ich halte mich inzwischen an diesen Spruch: Freunde sind die Familie, die man sich aussuchen kann.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Und ich habe ein riesen Problem damit mich als Alkoholiker zu bezeichnen und als Krank zu definieren, das Thema hatten wir ja schon. Dieses Akzeptanz war in meinem Kopf kilometerweit weg. Jetzt mittlerweile gebe ich der Definition mehr Raum aber eine Identifikation ist noch weit weg.

    Das kann ich sogar nachvollziehen. Ich hatte mit diesem Begriff zunächst ja auch meine Schwierigkeiten und hab mich dagegen gewehrt. Mein Vater war wirklich ein Alkoholiker, ein zweifellos nicht funktionierender, dessen Rückfälle für meine Familie und mich die absolute Katastrophe waren. Von daher hatte ich eine Vorstellung im Kopf, was ein Alkoholiker ist, und es hat mir einerseits eine Schxxxxangst gemacht, ein solches Schicksal erleiden zu können. Und gleichzeitig habe ich mir, weil ich ja gar nicht so war wie er UND vom Alkohol nicht lassen wollte, immer wieder durch Online-Selbsttests versichert, es noch nicht zu sein und weitermachen zu dürfen.

    Und weil ich selbst so eine Vorstellung hatte, was ein „Alkoholiker“ sei und mir nicht unbekannt ist, welche Vorstellung meine Familie - insbesondere die angeheiratete - hat, nutze ich diesen Begriff anderen gegenüber nicht so oft. Muss auch nicht sein, es reicht mir, dass ich’s mir eingestanden habe. Und DAS war irgendwann, nachdem ich mich näher mit diesem Thema und MEINEM Problem und MEINER Lösung des Problems beschäftigt hatte, nicht mehr schwer.

    Rekonvaleszent hat das, was auch ich denke, ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Ich fühl mich nicht krank. Ich WILL ja inzwischen gar keinen Alkohol mehr trinken, wo ist da also bitteschön das Problem oder die Krankheit. ;)

    Ist doch mega, was du erreicht hast, seit du die „Ausfahrt“ genommen hast. Und DAS soll krank sein? Wo das denn? ;)

    Beste Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Viel wichtiger als Begrifflichkeiten ist die absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Ich kann nicht mit Alkohol umgehen und werde es auch niemals können.

    Was ich der womöglich fragenden Umgegebung erzähle, ist minder relevant. Es sollte nur wohl durchdacht und konsequent sein, sonst mache ich mich lächerlich.

    Ach so, krank? Wo bitte schön, bin ich denn krank? Das erschließt sich mir nicht. Bei ehemaligen Rauchern wird auch nicht von "Kranksein" gesprochen, zumindest ist es mir noch nicht aufgefallen. Nein, ich sehe mich als gesund an, von gewissen altersbedingten Verschleißerscheinungen mal abgesehen.

  • Das ist leider nicht so einfach. Bzw. höchstwahrscheinlich noch nicht so einfach. Da hängt ein soziales Netz dran, mit Kindern und das sind Menschen mit denen ich viel Zeit verbracht habe die letzten 10 Jahre. Und nein, es sind keine Saufkumpane sondern Menschen die ich auch außerhalb der Geschichte sehr mag.

    Ich kann dich da gut verstehen.

    Damals am Anfang meiner langjährigen Trinkpause hatte ich ein harten Cut gemacht/ machen müssen, was mein trinkendes Umfeld betraf.

    Es war damals nötig und ich hatte auch nicht die Kraft, mich mit einer Apfelschorle mit in die Kneipe zu setzen oder mit feiern zu rennen.

    Ich stand damals recht alleine da, aber im Nachhinein gesehen, bin ich sehr froh, mich von diesen Leuten getrennt zu haben.

    Mir fiel es also in dem Hinblick einfacher, einen Neuanfang zu starten.

    Mein Leben hat sich darauf in der nüchternen Zeit sehr gut repariert und auf die alte Zeit davor blicke ich eigentlich nur mit Widerwillen zurück.

    Ja nun als braver Bürger und Familienvater sieht die Sache wieder etwas anders aus.

    Ich erlebe es zwar nicht ganz so stark wie du, dass ich direkt gemieden/ ausgeladen werde, aber es gibt schon Momente/ soziale Interaktionen (das "Bierchen" übern Gartenzaun mit dem Nachbarn...) die sich eben über die Jahre eingeschliffen haben.

    Und das perfide daran ist ja auch, dass sich der Alkohol als sozialer Kit eingeschlichen/ etabliert hat. Nach dem Motto: "Lass uns doch erstmal ein Bierchen zusammen trinken" und dieser ganze Lebensstil, die Erwartung, die Werbung und eigene Gehirnwäsche tun ja ihr bestes um genau dies aufrecht zu erhalten.

    Aber ich habe auch gemerkt, dass es für mich weniger hilfreich ist, dort hinzuschauen, wie es früher war.

    Bei mir ist das jetzt eher ein Annehmen des Ist-Zustandes mit der Option, dass sich alles in eine vielleicht sogar bessere? Richtung ändern könnte.

    Und manches schleift sich vielleicht auch wieder von alleine ein und irgendwann wird man vielleicht auch wieder als (jetzt) nüchterner Partygast akzeptiert.

    Und für mich ist "wieder" trinken um sozial wieder in alte Gefüge zu passen bzw. es dort wieder etwas bequemer zu haben, keine Option. (das wird hier auch niemand vorhaben, aber nur mal zu Ende gedacht)

    Ich sehe solche Momente und die dazugehörigen Gedanken manchmal so, als wöllte die Sucht viel perfider und nicht nur mit einem "einfachen" Craving um die Ecke kommen, sondern mich sozusagen mit meinem sozialen Umfeld/ Gepflogenheiten locken will.

    Aber so wie ich das in meiner langjährigen Trinkpause erlebt habe, trennt sich da teilweise die Spreu vom Weizen und es entstehen auch neue Verbindungen, die nicht den Alkohol als Kit brauchen.

    Und im meinen Fall haben diese neuen Verbindungen sogar meine letzten 4 Spiegeltrinkerjahre überlebt.

    Also wenn das nichts ist :)

    Aber alles braucht eben seine Zeit und dass muss ich mir auch manchmal immer wieder sagen...

    2 Mal editiert, zuletzt von rent (17. September 2023 um 16:32)

  • Immer dieses "Gejaule", dass man sich dafür rechtfertigen muss, keinen Alkohol zu trinken.
    Na und?

    In unserer Gesellschaft gehört die Droge Alkohol nunmal zum Alltäglichen. Demnächst vielleicht auch Gras.

    Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein kann hier nicht schaden.
    Ich werde mich nicht dafür rechtfertigen, etwas zu tun oder nicht zu tun.
    Ich bin kein Veganer, ich bin kein Raucher, ich saufe nicht.

    Das kann jeder andere akzeptieren oder auch sein lassen, weil es nur mich angeht.

    Bassmann

    Gejaule finde ich vom Wording ein bisschen hart. Klar kann man mit der Einstellung "ihr könnt mich alle" durch das Leben gehen, aber es macht die Sache ja nicht besser, sondern schlimmer. Es sei denn ich lege es an es mir mit vielen Leuten zu vergrätzen.

    Selbstbewusstsein hat ja nichts damit zu tun dass man sich beschwert sondern im Endeffekt das man zu einer Entscheidung / Lebensweise steht. Aber, meiner Meinung nach, ohne Radikalität.

    Zitat

    Wenn diese Menschen, die da kennst und magst, dich ebenfalls ernsthaft mögen, dann ergibt sich daraus wieder etwas. Wenn sich da nichts mehr ergibt, nun, dann haben sie möglicherweise gar nicht DICH gemocht. Das ist zwar traurig und tut unter Umständen nicht wenig weh, das zu erkennen, aber meines Erachtens sind sie einer Freundschaft dann auch nicht wert.

    Mal abwarten und Tee trinken, ich habe für mich jetzt beschlossen der Dinge ihren Lauf zu geben und mich soweit auf anders zu konzentrieren. Was kommt kommt, was nicht kommt, bleibt weg. Fertig.

    Zitat

    Viel wichtiger als Begrifflichkeiten ist die absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Ich kann nicht mit Alkohol umgehen und werde es auch niemals können.

    Was ich der womöglich fragenden Umgegebung erzähle, ist minder relevant. Es sollte nur wohl durchdacht und konsequent sein, sonst mache ich mich lächerlich.

    Ach so, krank? Wo bitte schön, bin ich denn krank? Das erschließt sich mir nicht. Bei ehemaligen Rauchern wird auch nicht von "Kranksein" gesprochen, zumindest ist es mir noch nicht aufgefallen. Nein, ich sehe mich als gesund an, von gewissen altersbedingten Verschleißerscheinungen mal abgesehen.

    Das hast Du sehr schön gesagt!

    Zitat

    Aber alles braucht eben seine Zeit und dass muss ich mir auch manchmal immer wieder sagen...

    Ja, da hast Du vollkommen Recht, ich muss mir das auch echt ins Gehirn zimmern. Gestern auf einer kleinen Tour hab ich mit meiner Radbuddy darüber gesprochen und wenn man das wirklich einmal runterbricht ist in den letzen paar Monaten, um genau zu sein, 196 Tagen, extrem viel passiert, dass gilt es auch erst einmal zu verarbeiten. Es hat vor Impulsen, Eindrücken, Veränderungen, Umstellung sowas von reingeschallert bei mir, ich glaub, ich brauche erstmal Urlaub ;)

    Ich bin ja nicht so der Fan jetzt von Herbst und Winter, aber es wäre wirklich vielleicht Zeit, das mal als Ausszeit zu begreifen, den Ofen anzumachen und ins Feuer zu gucken. Sprichwörtlich.

    Ach, endlich wieder Montag! Juhu

  • Klar kann man mit der Einstellung "ihr könnt mich alle" durch das Leben gehen, aber es macht die Sache ja nicht besser, sondern schlimmer. Es sei denn ich lege es an es mir mit vielen Leuten zu vergrätzen.

    Selbstbewusstsein hat ja nichts damit zu tun dass man sich beschwert sondern im Endeffekt das man zu einer Entscheidung / Lebensweise steht. Aber, meiner Meinung nach, ohne Radikalität.

    Falls du mich inzwischen schon etwas näher kennengelernt hast, ahnst du schon, was jetzt von MIR kommt. (Zwinker)

    Ja und nein. Sorry, ich kann (und will) einfach nicht anders. 🤷‍♀️

    Ich selbst gehe das vermutlich ähnlich wie du an. Ich stehe zu MEINER Entscheidung/ Lebensweise, weil’s dabei um MICH geht.

    Ich drücke anderen meine Lebensweise nicht auf, mit einer gewissen Ausnahme:

    Bei uns zuhause ist kein Alkohol und sind auch keine entsprechenden Gläser vorhanden. Die Gläser haben wir vor einer ganzen Weile entsorgt und verschenkt, das fühlte sich richtig für uns an (mein Mann trinkt aus eigener Entscheidung seit Ende 2021 keinen Alkohol mehr).

    Wir stellen unseren Alkohol konsumierenden Gästen keinen Alkohol bereit, weil sich alles in uns sträubt, dieses Nervengift ausschenken zu sollen. Ein Vergleich, der für UNS passt: Es hält ja auch kein Gastgeber Zigaretten für seine rauchenden Gäste vor oder Gras für seine Cannabis konsumierenden Gäste oder Koks oder….

    Wer allerdings bei uns Alkohol konsumieren will, darf das, muss sich seinen Alkohol und die dazu passenden Gläser jedoch selbst mitbringen.

    Meine Schwiegerfamilie hatte und hat dafür, dass wir sogar die Gläser entsorgt haben, nicht sonderlich viel Verständnis, aber sie haben‘s dann akzeptiert. Bei denen wird, wenn wir sie besuchen, weiterhin Alkohol ausgeschenkt und konsumiert. Wir trinken einfach was anderes ohne Alkohol.

    Anlässlich einen größeren Feier, die wir demnächst ausrichten und die auf einem Saal stattfinden wird, wird auch Alkohol ausgeschenkt werden. Damit haben wir beide kein Problem. Wir selbst trinken nicht, aber es triggert uns beide auch nicht, wenn andere das tun. Dass wir auch nüchtern richtig gut abfeiern können, haben wir und auch unsere Freunde schon bemerkt.

    Wenn andere Alkohol trinken wollen, soll‘n sie‘s tun, IHRE Entscheidung, IHRE Verantwortung. Und ich sag da auch nichts zu. Wozu auch? Das empfände ich erstens als übergriffig und zweitens wär‘s sehr wahrscheinlich auch gar erwünscht.

    Bei dem Lied von den Ärzten, das ich wirklich gerne mag und das auf unserer Feier auch gespielt werden wird, geht’s MIR nicht um „ihr könnt mich alle“, sondern um ein gewisses Selbstbewusstsein, das ICH endlich gefunden habe, um ein gewisses Schmunzeln, um Annehmen, dass die Leute nun einmal reden, und mich gleichzeitig davon nicht tangieren zu lassen.

    Ich kenne das in meiner angeheirateten Familie, dass die sich ständig darum Gedanken machen, was andere (die Nachbarschaft, das Dorf) über sie denken oder reden könnten, und beständig versuchen, es allen anderen Recht zu machen. Ein irrer Kraftakt, teilweise ohne Rücksicht auf sich selbst oder auf die eigene Familie. Wir wurden teils hierhin, teils dorthin dirigiert. Wenn andere da sind, wurde und wird sich nur mit denen unterhalten. Wir mussten und müssen einfach nur gute Staffage machen.

    Dabei reden sie selbst und alle anderen, die ich dort kenne, über so gut wie nichts anderes als über die Nachbarschaft, Verwandtschaftsbeziehungen und -verhältnisse und nicht selten wird über andere getratscht, gelästert. ECHTE Freunde? - Fehlanzeige.

    Und nun zum Nein: So, wie ich den Austausch insbesondere im anderen Forum beobachtet habe - hier kam das während meiner Zeit nicht so zum Tragen - scheint der eine oder andere eine gewisse Radikalität aus purem Selbstschutz zu brauchen. Wenn das so sein sollte, kann ich das als seinen/ ihren Weg so stehen lassen. Letztlich muss das jeder mit sich selbst ausmachen, was gut für ihn/sie ist und was nicht.

    Gestern auf einer kleinen Tour hab ich mit meiner Radbuddy darüber gesprochen und wenn man das wirklich einmal runterbricht ist in den letzen paar Monaten, um genau zu sein, 196 Tagen, extrem viel passiert, dass gilt es auch erst einmal zu verarbeiten. Es hat vor Impulsen, Eindrücken, Veränderungen, Umstellung sowas von reingeschallert bei mir, ich glaub, ich brauche erstmal Urlaub ;)

    Irre nicht? Das war es, was ich meinte über das erste abstinente Jahr (und ggf. darüber hinaus). Etwas, was ich auch bei mir so beobachtet habe.

    Ich bin ja nicht so der Fan jetzt von Herbst und Winter, aber es wäre wirklich vielleicht Zeit, das mal als Ausszeit zu begreifen, den Ofen anzumachen und ins Feuer zu gucken. Sprichwörtlich.

    Hört sich guuut an, will/ werd ich auch machen.

    Herbst und Winter können übrigens auch seeehr reizvolle Zeiten sein. Ich bin da mit entsprechender Bekleidung sehr gerne mit meinen Hunden spazierend in Feld, Wald und Wiesen unterwegs. Ein heißer Tee, Kakao oder selbstgemachter Punsch aus Apfelsaft, Traubensaft, o.ä. mit Zimtstangen und weiteren köstlichen Gewürzen ist nach so einem Gang einfach herrlich. Und wenn dann noch ein warmes Kaminfeuer brennt…. Mmmmmhhh. ^^

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Gejaule finde ich vom Wording ein bisschen hart.

    Mein Vater war Alkoholiker. Quatsch. Heute dank Neusprech weiss ich es besser, er lehnte den nüchternen Lyfestyle strikt ab. Eine Beteiligung an all den auftauchenden Wellen des "better life" interessierten ihn nicht. Ironie aus.

    Mit weichgespülten Phrasen bin ich zB nicht weitergekommen um mir die toxischen Aufstellungen in meinem Elternhaus bewusst zu machen und weitgehend aufzulösen.

    Selbstbewusstsein hat ja nichts damit zu tun dass man sich beschwert sondern im Endeffekt das man zu einer Entscheidung / Lebensweise steht

    Das ist eher ein Bewusstsein von einer der Rollen, die man im Leben so spielt um über die Runden zu kommen und sich fortzuentwickeln.

    Sich seiner Selbst, also seiner Seele, bewusst zu sein ist grob ausgedrückt ein anderes Level. Nicht bevor du stirbst, wie es ein indischer Mystiker mal in Worten ausdrückte.

  • Mit weichgespülten Phrasen bin ich zB nicht weitergekommen um mir die toxischen Aufstellungen in meinem Elternhaus bewusst zu machen und weitgehend aufzulösen.

    Genau, darum geht es ja.

    Der eine muss sich halt die "harte" Realität vor Augen halten, braucht schwarz-weiß.

    Und für den Anderen ist es einfacher, sich mit seinem Problem eher z.B. wie ein Nikotin'iker (Exraucher) zu sehen.

    Die Auswirkungen der beiden Drogen können unterschiedlicher nicht sein, aber es sind beides Süchte.

    (die erste Zigarette oder das erste Glas hätte zur Folge, dass ich wieder trinken oder rauchen "müsste")

    Das hat meiner Ansicht nach nichts mit Lifestyle zu tun, sondern eher eine Bewusstwerdung dessen, dass ich nie wieder Alkohol bzw. eine andere süchtigmachende Substanz nehmen kann.

    Und deshalb gilt es den besten Weg herauszufinden, um ihn dauerhaft und zufrieden zu gehen.


    Das ist eher ein Bewusstsein von einer der Rollen, die man im Leben so spielt um über die Runden zu kommen und sich fortzuentwickeln.

    Ich kann dir da irgendwie recht geben, man definiert sich schon über Dinge, die man "macht" bzw. die man "ist"

    z.B. Rent der "Trinker", Rent der "Abstinenzler", Rent "der und der"....


    Sich seiner Selbst, also seiner Seele, bewusst zu sein ist grob ausgedrückt ein anderes Level. Nicht bevor du stirbst, wie es ein indischer Mystiker mal in Worten ausdrückte.

    Das klingt in der Tat sehr mystisch.

    Wenn du magst, könntest du das ja vielleicht mal etwas genauer erklären.

    Ich hab länger darüber nachdenken müssen, aber ich kann nur für mich sprechen, dass ich? damals einen Teil von mir aufgegeben bzw. dieser Teil zerbrochen wurde. Der Teil von mir, der von allem nie genug bekommen konnte, es war wie eine Bankrotterklärung an mich selber.

    Und habe ich den Eindruck, dass durch diesen Zerbruch, der wirkliche, echte Mensch in mir immer mehr und mehr zum Vorschein kommt, der durch Alk&Co + Lebensumstände jahrelang vergiftet und unterdrückt wurde.

    Ein Mensch, der in dieser Welt ohne Drogen und sonst was klarkommt, ja natürlich auch mit allen Höhen und Tiefen, die es im Leben nunmal gibt.

    Beim drüberlesen klingen meine letzten Sätze klingen auch etwas "mystisch" ;)

    Wir können das auch gerne mit zu mir rübernehmen, wenns Honk hier zu spirituell wird oder sogar neuer Thread?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!