Hallo Mustafa,
ich hab dein Thema in den Bereich „Vorstellung“ verschoben. Ich kann deinen Gedanken zwar nachvollziehen, aber warum sollten Angehörige „am besten Antworten darauf geben“ können?
Ja, wie bereitet man seine Kinder auf so etwas vor?
- Das ist natürlich nicht so einfach zu beantworten, denn es kommt auch darauf an, wie alt die Kinder sind und wie die Kommunikation bislang insgesamt gelaufen ist.
Im Grunde geht es dir also darum, wie du deine Kinder auf deinen bevorstehenden Tod vorbereitest, richtig?
Dass mit den Eltern etwas nicht stimmt, wenn sie unverhältnismäßig viel Alkohol konsumieren und dadurch auffällig werden, bekommen Kinder im Allgemeinen schon recht früh mit und das führt durchaus zu Verunsicherung, ohne dass sie formulieren könnten, was sie verunsichert.
Es kann für die Kinder durchaus eine Erleichterung bedeuten, wenn ihnen erklärt wird, was los ist.
Wenn ich deine Vorstellung aber richtig verstehe, bist du mit deinem Alkoholkonsum nicht auffällig geworden, sondern lediglich dein Körper ist mehr oder minder unauffällig so krank geworden, wie er jetzt ist. Daraufhin hast du mit dem Alkoholkonsum aufgehört.
Ich weiß nicht, mit welchen sichtbaren Symptomen sich deine Erkrankung inzwischen zeigt, aber da die Lebenserwartung bei dieser Diagnose offenbar nicht mehr so hoch ist: Sieht man - also auch deine Kinder! - es dir nicht bereits an, dass es dir alles andere als gut geht?
Wenn du also mit deinen Kindern sprichst, ermöglichst du ihnen damit, über ihre eigenen Beobachtungen zu sprechen und vielleicht auch über ihre Ängste oder ihre Verunsicherung. Die Trauer wird ja kommen, das ist leider unvermeidlich, aber mit einem/ mehreren Gesprächen gibst du ihnen die Möglichkeit, sich auf das Unvermeidliche vorbereiten und ihre Fragen stellen zu können. Auch gibt es gewiss Möglichkeiten, sowohl für dich als auch für deine Kinder, sich bei dir vor Ort weitere Hilfe bei der Sterbe- und Trauerbegleitung zu holen.
Wie das Sterben in gewissen Phasen verläuft - Nicht-wahrhaben-wollen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz - so verläuft auch der Trauerprozess in solchen Phasen oder aber in gewissen Wellen.
Es kann sowohl für den Sterbenden wie auch für seine Angehörigen hilfreich sein, darum zu wissen, darüber zu sprechen und sich dafür Hilfe zu holen.
Gerne kannst du hier natürlich im Vorfeld eines solchen Gesprächs und nach einem solchen alle deine Fragen und Gedanken vorbringen, um dich im Austausch mit anderen besser auf ein solches Gespräch vorbereiten und es ggf. nachbereiten zu können.
Ich hoffe, diese Antwort hilft dir erstmal ein bisschen weiter.
Freundliche Grüße
AmSee