Beiträge von Honk

    Bei entsprechender Mobilität empfiehlt es sich m.E., zum Beispiel in die Schweiz umzusiedeln und dort zu arbeiten: Da hat man zweifelsohne mehr Lebensqualität (insbesondere bei einen Zeithorizont auf die nächsten Jahre;-). Vielleicht auch eine Überlegung für Honk?

    Sag das mal meiner Frau. Diese hat einen absoluten "JackPot - Job" - Krankenschwester und würde sofort mit Kusshand genommen, eine Wohnung oder Haus gäbe es oben drauf. Mein Herz läge ja mehr nördlich, Dänemark oder so, auch ich würde da releativ zügig was finden können, wenn ich mir die internationale Jobbörse so ansehe. Aber, meine Frau ist da eher sehr defensiv und kann sich aktuell in keiner Weise vorstellen, so einen Schritt zu gehen.

    Wenn es ganz ehrlich nach mir ginge: Ich würde das Land hier sofort verlassen. Ich kann leider nicht so detailiert beschreiben was ich mache, ich bekomme aber seit 15 Jahren vis a vis mit, wie sich hier die Gesellschaft und alles verändert und da wird einem wirklich Angst und Bange. Von einem "Vorzeigearbeitsplatz" hin zu "bald ist nur noch Trash".....und dazu sitzt die Maus (mein Arbeitgeber) wie festgenagelt vor der Schlange und findet keine (ausreichenden) Antworten. Das ist echt krass.

    Das ist ja auch so das was mich bewegt, ich hab hier ja mal wirklich echt gerne gearbeitet, konnte viel gestalten, mitwirken, wurde wertgeschätzt etc. Aber das hat sich in vielen Faktoren so massiv verändert bzw. verändert sich stetig nach unten weiter, das man wirklich resigniert. Und von daher habe ich zu ein paar Leuten hier noch eine gewisse Bindung, die sich aber langsam auch auflöst.

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    Die Zahl der offenen Stellen geht seit 2022 abwärts (mehr oder weniger synchron zur Erosion der wirtschaftlichen Performance Deutschlands): Immer mehr als 15% minus.

    Ich glaub dieser Statistik nicht, glaub keine Statistik die du nicht selber gefäscjt hast....ich arbeite, soweit kann ich das sagen, direkt am "Output" für künftige Arbeitskräfte und da kann ich euch sagen, das ist eine Katastrophe geworden. Und ich bin hier noch in (noch) einigermaßen sozial gut gestellten Bereich. Hinzu leben ich selber in der Speckgürtelblase wo (noch) alles gut. Aber auch da scheppert es langsam aber stetig.

    Schwierig alles

    Womit fühlt sich Honk am Wohlsten und womit kann er für sich am Besten leben. Er muss sich nachher im Spiegel angucken können.

    Ich bin bislang immer am besten damit gefahren, wenn ich ehrlich gewesen bin und ein direktes Gespräch gesucht habe. Übrigens die Frage nach einem Zwischenzeugnis habe ich schon Anfang Dezember gestellt, es hat nur 5 Monate gedauert und wurde nur mit Druck über den Personalrat erstellt.....ich habe es letzte Woche bekommen und muss es eigentlich korrigieren lassen, weil meine Tätigkeiten nicht richtig beschrieben sind.

    Vor Konsequenzen innerhalb der Dienststelle mache ich mir keine Sorgen. Die Dienststelle selber ist ja abhängig von der Behörde oben drüber und kann, bin auf ein paar Kleinigkeiten, ja selber nichts entscheiden. Die hängen selber am "Tropf" der Willkür.
    Und eigentlich habe ich zu fast allen Vorgesetzten eine wirklich gute Beziehung, deswegen drängt es mich innerlich auch, mit offenen Karten zu spielen. Meine Unzufriedenheit ist ja eigentlich auch bekannt, man kann nur nicht handeln. Nur glaube ich, dass ich ernsthaft drüber nachdenke zu gehen, damit wird man so nicht rechnen. Wie ich oben sagte, "wir" leben da in einer Blase und dem System fehlen auch ohne Ende Fachkräfte. Allerdings sind Behörden zu dumm und zu schwerfällig darauf zu reagieren. Weder über Arbeitsbedingungen, noch über Gratifikationen....dem TV-L sein Dank......:/

    Und eigentlich in mir habe ich auch echt Bock mal was anderes zu machen und mittelfristig mein eigener Herr zu sein. Na ja, ich lass das noch einmal sacken.

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    Gerade vorhin meine Hausrunde gelaufen, 45min, 7km. Wir streben beide das selbe Ziel an, Halbmarathon wär dann das nächste. Aber schön langsam mit den jungen Pferden:) Vor einem Jahr hab ich das knapp gehend, in der doppelten Zeit geschafft...

    👍 perfekt...wenns nur nicht immer irgendwie ziepen würde danach....😩😂. Man wird alt ;)

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    Ich weiss jetzt, dass ich auch ausserhalb meines gewohnten Umfelds bestehen kann - wenn ich denn will. Plan B ist übrigens der Jakobsweg, im Ernst. Zumindest eine Idee zu haben, was tun, wenn Plan A nicht hinhaut, hilft mir ungemein. Und nimmt den Druck, auf Teufel komm raus reüssieren zu müssen.

    Backup-Strategien habe ich auch immer in der Tasche, also ich mach mir überhaupt keine Sorgen, kein Lohn & Brot zu verdienen. Und gerade weil hier die Jobbörsen auch wirklich voll sind, und der Bedarf auch immer mehr wird. Ich habe so eine Werbeoffensive um Arbeitnehmer noch nie so erlebt. Was ich auch weiss, der Nachwuchs wird die nächsten Jahre definitiv an vielen Stellen fehlen, insofern wird das für uns "Alten" die nächsten Jahre garantiert komfortabel. Auch öffnet sich der Markt immer mehr für engagierte Quereinsteiger, das typisch Deutsche "du muss für jeden Scheiss nen Papier haben" nimmt langsam aber stetig ab. Für mich als Allrounder und Autodidakten optimal.

    Deswegen sitz ich da ja im ö.D. und denke mir: "Firmenwagen, Homeoffice, flexible Arbeitzeiten, Hansefit, Jobbike, Firmenbeteiligungen" sind alles Dinge, die heute nahezu selbstverständlich sind. Nur im ö.D. nicht, da bleibt man treu bei den Arbeitsplatzbeschreibungen und Bezahlungen von vor über 20 Jahren.
    Meine Arbeitsplatzbeschreibung hat gerade 20 Jahre Geburtstag. Da kann man sich ausrechnen, wie aktuell das heute noch ist....

    Das ich aktuell kein Lust mehr auf meinen Job habe, hab ich soweit anklingen lassen. Und das Thema begleitet mich mehr und mehr und wird aktuell auch immer stärker.

    Und ich kann auch nicht mehr über die Fehler in unserem System hinwegsehen. Ich kann soweit aus dem Nähkästchen plaudern, dass ich bei der öffentlichen Hand angestellt bin. Und es ist einfach gruselig, wie uneffizent die Abläufe sind, wie sich insbesondere die Beamten dort in einer Blase befinden und sich an vielen Stellen wirklich vom System kaputt machen lassen, wie unfähig die Vorgesetzten sind und wie dämlich die uns übergeordnete Behörde.

    Und du kannst nichts machen, obwohl das offensichtliche Sichtbar ist, ist man auf seinem Stuhl auf Gedei und Verderb festgetackert und die noch so notwenige Innovation wird im Keim erstickt..."steht nicht in deiner Arbeitsplatzbeschreibung".

    Oder wenn man mal innovativ und flexibel ist, was ich seit 12 Jahren sein MUSS, gibt es keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten, Belohnungssystem oder sonstiges. Die Leute in der öffentlichen Hand sind GEZWUNGEN zu resignieren und sich das Schauspiel anzugucken

    Aber eines verändert sich gerade massiv: Der Arbeitsmarkt um mich herum. Der Fachkräftemangel nimmt immer mehr zu, überall poppen Jobs auf. Ich frage mich, wie die Regierung auf die Arbeitslosenzahlen kommen, die publiziert werden, wenn ich das mit den Jobanzeigen vergleichen. Na ja, glaube keine Statistik die du nicht selber gefälscht hast.

    "Man sollte die Vorteile nicht vergessen, die nicht ausgesprochen sind."......sagte meine Chefin vor ein paar Wochen, als ich mal wieder subtil meine Unzufriedenheit ansprach. Und ja, ich habe objektiv einige Vorteile im Job, im Prinzip kann ich unkontrolliert machen was ich will aber ich versuche das alle auf meine Waage "Vorteile - Nachteile - Konsequenzen" zu legen.
    Und die Waage pendelt immer wieder in Richtung "ziehe Konsequenzen"....wenn da unser alter Freund, die Gewohnheit nicht wäre und auch ein wenig Angst vor Veränderung.
    Wobei ich mir immer sage, Angst vor Veränderung ist die Verweigerung von Chancen. Und, ich bin ein wenig so geprägt worden, Sicherheit gibt man nicht auf. Und sicher ist mein Job auf jeden Fall. Fast unkündbar dazu auch. Aber noch 20 Jahren dort bleiben? Für mich unvorstellbar.

    Hinzu, ich habe einen Kollegen im Büro sitzen, der ist als Typ eigentlich echt nett, wir verstehen uns echt gut. Aber der Typ ist dauernd krank. Der fällt mindestens fast 1x die Woche aus und die angesammelten Kranktage sind mittlerweile abstrus hoch. Und wer darf den Ausfall kompensieren? Ich.

    Zudem entwickelt sich die Verwaltung, mit den Damen vor Ort immer mehr zu einer Lästerschwesterverwaltung, ein Konstrukt, was ich nie mehr erleben wollte. Unser Team ist durch falsche Personalentscheidungen kaputt gemacht worden.

    Auf jeden Fall habe ich jetzt Bewerbung zwei und drei abgeschickt, Bewerbung vier kommt morgen, und das Projekt "Health Coach" steht auch noch auf meiner Agenda.
    Mittlerweile habe ich mehr und mehr Mut, mich auf eine grundlegende Veränderung einzulassen, das kristallisiert sich mehr und mehr heraus. Und mehr oder weniger unbewusst oder auch bewusst arbeite ich auch im auf einen Wechsel hin, ich werde immer offensiver in meinen Aussagen und den Kritiken am System.

    Das ist schon auffällig und auch definitiv meiner Nüchternheit zu verdanken, dass ich mehr und mehr zu mir stehe, immer mehr Selbstbewusstsein aufbaue und das auch offen zeige.

    Nur aber, eines wurmt mich ein bisschen, und dazu habe ich eine Frage an Euch: Würdet ihr mit offenen Karten spielen und offiziell ankündigen, dass ihr euch beruflich ggf. neu orientieren würdet oder würdet ihr es heimlich machen?

    Ich sag ja immer, der Teufel ist ein Eichhörnchen und Heimlichtuerei wird schnell zu einem Bumerang. Deswegen hab ich so das Besteben mit offenen Karten zu spielen um vielleicht doch ein entgegenkommen zu verhandeln, sofern meine Arbeit irgendwie wertgeschätzt werden sollte. Wenn nicht, dann ist die Sache so oder so klar.
    Ich habe mir selber gesagt, 2024 ist das Jahr der Entscheidungen, irgendwas wird passieren!

    Apropos passieren: Gestern sind fast die 10 Kilometer beim Laufen gefallen. 8,84 Kilometer in meiner 1 stündigen Trainingssession. Ich wollte dieses Jahr die 10k knacken, die liegen jetzt kurz vor mir :) Beharrlichkeit, effizientes Training und Struktur zahlen sich aus :) Vor einem Jahr wäre das undenkbar gewesen....ich freu mich :)

    So long!

    Moin Jane,

    willkommen bei uns!

    Was Du erzählst kommt mir seltsam bekannt vor. Und zwar in dem Falle ist es nicht meine Geschichte, in dem Falle ist es die Geschichte meines Bruders.

    Die Schemata sind da ziemlich gleich, um das auf den Punkt zu bringen, sprechen wir da von einer Clique in dem er sich da befindet, die sind alle enorm "versoffen" als auch trinkfest. Und über die Jahre, Jahrzehnte, haben sich so viele "Saufgeschichten" und Exzesse entwickelt, da könnte man ein Buch von schreiben.

    Bis vor gar nicht langer Zeit wäre das auch in meinen Augen ein lustiges Buch gewesen, die ganzen "Ausfälle" als humorige Stories, aber eigentlich ist es gar nicht lustig.
    Zudem, auch so wie Du das beschreibst, ist die Clique so groß und eingeschworen, das ist ebenfalls eine Blase, in der das Trinken mit regelmäßigen Abstürzen vollkommen normal. Das war früher so, in der Jugend, als auch heute so, im mittleren Alter, nur halt jetzt mit Beruf und Familie.

    Ich beobachte das Trinkverhalten meines Bruder schon länger mit Sorge, ich bin dann meinen eigenen Weg gegangen, lebe ja seit über einem Jahr sehr glücklich abstinent und natürlich ist meine Abstinenz auch Thema. Auf der einen Seite bekomme ich Bewunderung, gleichzeitig Unverständnis gepaart mit der Aussage

    "boah ja, du warst ja auch echt heftig drauf, also so regelmäßig und so trinke ich ja nicht.....bei mir ist alles in Ordnung, ich hab das im Griff...."

    Ja, natürlich waren / sind unsere Trinkverhalten unterschiedlich, ich war zwar regelmäßiger dem Alkohol zugeneigt, aber meine Totalabstürze, Vernachlässigungen der sozialen Pflichten, Lügen zu Hause, Streitigkeiten wegen des Alkohols fanden wiederum bei mir nie statt. Oder ganz selten.

    Bei ihm ist es quasi jedes Wochenende die Regel.

    Und eines der größten Antreiber bei ihm sind die Freunde und würde er aufhören zu trinken, würde meiner Meinung nach ein riesiges, soziales Netzwerk wenigstens erst einmal auf Eis gelegt werden. Und dazu ist mein Bruder defintiv nicht bereit.

    Trinken bei ihm zu Hause, also privat, findet statt, allerdings, soweit ich das sehen kann, gemäßigt. Wobei ich mittlerweile auch weiß, wenn ein Mensch fröhlich erzählt, dass er neuerdings alkoholfreies Bier zu Hause hat, das in der Woche auch ganz gut schmeckt, man ja nicht "immer" normales Bier trinken muss, dann kann ich da schon ableiten dass da durchaus zu Hause auch mehr fließt und das alkoholfreie Bier da eine Rechtfertigung ist.

    Also in Summe kann ich mir vorstellen, da ist bei deinem Freund eine echte Baustelle, dessen Tragweite er oder auch Du da überhaupt noch gar nicht begreift, so ein sozialer Druck kann immens hoch sein.

    Das Du so krass reagierst, und Schluss machst, das ist eine sehr starke Reaktion. Bei meinem Bruder sind auch einige Beziehungen in die Brüche gegangen, wenn man viele davon runter bricht, was der Alkohol immer ein großes Thema und (Mit)-Auslöser für die ganzen Streitigkeiten etc.

    Ich hoffe ganz stark, dass die Liebe zu Dir sehr stark ist und das Dein "Ex-Freund" sein Problem wirklich erkennt. Wenn nicht, dann hast Du einen enorm starken Gegner und gegen den zu gewinnen......ganz ehrlich, das ist fast unmöglich. Da würde ich meiner Tochter ganz ernsthaft nur raten: Mädchen, lauf.
    Aber, hier antworten ja auch einen Haufen Leute, die haben es geschafft, davon mal ab. Aber, stell Dich drauf ein, das meine ich ernst, dass Du Dich soweit vorbereitest um Dich rechtzeitig, wenn es nötig wird, in Sicherheit bringst.

    Das klingt so fies negativ was ich hier schreibe, aber ich hab echt Schwierigkeiten damit dir ganz viel Zuspruch zu geben, "das es wieder wird...", der Alkohol und gerade dann noch mit sozialen Faktor ist halt ein echter Endgegner. Und ohne das dein "Ex-Freund" da wirklich sagt, ich höre auf, wird das ganz schwer bis nichts :/

    Ganz liebe Grüße!

    Ich hab es nach langer Zeit wieder getan:

    Ich habe wieder fotografiert!

    Nach langen Monaten, vielleicht Jahren, war mein Lieblingsmenschenkindsmodel endlich mal wieder zu Gast. Eigentlich hatte ich die Kamera an den Nagel gehängt und wollte mit der Fotografiererei nichts mehr zu tun haben, aber vorgestern habe ich wieder erlebt, wie wertvoll diese Momente sind.

    Mein Lieblingsmenschenkindmodel ist in meinem Tagebuch auch schon einmal aufgetaucht, sie war die "Ursache" des Besuches in Hamburg nachdem ich beschloss, Abstinent zu werden. Zudem hat dieser Mensch auch ganz großen Einfluss auf mich was den Umgang mit meinen Kindern angeht. Ich habe sehr viel von ihr gelernt und vieles mitnehmen dürfen, was mir sehr wertvoll ist und manchen Vätern vielleicht als Informationen verborgen bleibt, sie aber wissen sollten, im Umgang mit ihren eigenen Prinzessinen....oder Drachen...je nach dem.

    Na ja, auf jeden Fall habe ich im Keller einfach drei Bettlaken und damit provisorisch eine kleine Studioecke aufgebaut und mit zwei starken LED Lichtern hinter den Laken ultrasoftes Licht gezaubert. Und wir haben Portraits geschossen.

    Nur dieses Treffen ging dieses Mal anders aus: Letztes Jahr, nach dem Besuch bei ihr, habe ich eine wegweisende Entscheidung getroffen. Dieses Mal, beim Besuch bei mir, wird sie eine wegweisende Entscheidung für sich treffen. Denn, sie hatte eine große Baustelle im Gepäck, die nun bearbeitet werden konnte.

    Und genau DAS ist es, was ich beim fotografieren mag und ich mir wieder beibehalten möchte: Fotografische Arbeit als Seelenöffner und Reflektor. Ich habe mich beim fotografieren in den letzten Jahren immer selber falsch verstanden, als auch "buchen" lassen um Auftragsarbeiten durchzuführen. Und Auftragsarbeiten sind häufig seelenlos.

    Aber die Arbeit mit den Menschen direkt, vis a vis, ist häufig eine Therapiestunde für die Fotografierten. Oftmals, alleine durch den Prozess die Bilder entstehen zu lassen, sieht man Dinge anders.

    Portraits zu fotografieren ist oft ein sehr intimer Prozess. Es treffen sich zwei Menschen, die im Zweifelsfalle gar nichts von einander wissen, diese sind dann aber gezwungen, sich irgendwie aufeinander einzulassen und zu vertrauen. Und mir als Fotograf obliegt die große Verantwortung, die Menschen vor meiner Kamera zu führen, anzuleiten, als auch in Situationen zu bringen, die absolut nicht alltäglich sind, ungewohnt sind. Und in dem Augenblick, wo die Menschen Vertrauen fassen, entstehen die Bilder.

    Und das ist mir im Nebel des Alkohols verloren gegangen, genau dieses Gespür und die Kraft, diese Verantwortung zu übernehmen. Vorgestern haben ich aber gemerkt, diese Kraft ist wieder da und ich kann Dinge entstehen lassen, womit man vorher nicht gerechnet hat.

    Und das macht Spaß, es macht zufrieden. Und on Top konnte ich behilflich sein, eine Richtung, einen Weg aufzuzeigen.

    Das ist wunderschön :)

    Ich wohne schon lange alleine, Beziehungen bin ich in den letzten 20 Jahfen bewusst aus dem Weg gegangen. Echte Freunde, hm, schwieriges Thema.Hört sich schrecklich an, fühlt sich aber glücklicherweise nicht so an. Hab jetzt aber gemerkt, dass ich mich wieder öffnen will. Aber schön sachte. Ein erstes AA-Treffen, hier im Forum so ehrlich wie kaum je mich mitteilen, meiner Schwester ehrlich sagen, was mich beschäftig. Alte kontakte reaktivieren. Mich bei einer Feierabend-Kickerrunde angemelden. Da geht schon mal was.


    Ich bin ja wirklich ein Fan davon wirklich neue Strukturen und Verhaltensweisen einzuführen. Mein Mantra ist "nur nicht mehr trinken reicht nicht".

    Das hat ja auch was mit Achtsamkeit zu tun und der Chance, auf sich selber zu hören. Früher war das Ritual ja ganz einfach: (schwierigen) Tag überstanden, Flasche an den Hals anschließen, fertig. Kommt der Rush, kommt die vermeintliche Zufriedenheit. Das fällt jetzt aber weg und plötzlich sitzt man mit kristallklaren Verstand, und ggf. Suchtdruck, in der Gegend rum und weiß erst einmal nichts mit sich anzufangen.

    Und m.E. gilt es dann zu entdecken, was man mit diesem kristallklaren Verstand eigentlich so anfangen kann. Und vor allem, wie man sich selber zufrieden stellen kann, wenn man abends ins Bett geht. Oder aber natürlich auch, schwierige Tage zu überstehen, ohne die alten Muster zu plumpsen. Und da sind wir dann in der größten Challenge: neue Verhaltensweisen, Strukturen, Abläufe, Denkmuster FÜR SICH zu etablieren, die uns künftig nachhaltig begleiten.
    Und das ist gar nicht so einfach wie man denkt, sich plötzlich anders aufzustellen. Der Mensch ist ja ein elendiges Gewohnheitstier und dann noch gepaart mit einer Sucht im Rücken. Da wundert es mich nicht, dass die Rückfallquote bei Sucht- Alkoholerkrankungen so hoch ist.

    Keine Ahnung was für ein Typ du bist, mir hat es sehr geholfen mir Ziele zu stecken als auch meine Tagesabläufe zu ändern. Immer schön kleinschrittig und erreichbar zzgl. eines Plan B., falls Plan A in die Hose geht.
    Feierabendkickerunde klingt gut, das klingt für mich aber gleichzeitig wieder nach der typischen, männlichen Legitimation sich nach dem Sport direkt wieder ein Bierchen zu genehmigen. Denn sind wir mal ehrlich, das Zusammentreffen mit Männern ist häufig wegen des Alkohols oder halt eine willkommene Einladung einen zu trinken.

    Eines meiner größten Learnings zu Beginn der Abstinenz war die Auseinandersetzung mit mir selber. Selber nüchtern und alleine Zeit mit mir sinnerfüllend zu verbringen. Und ich bin eigentlich ein sehr geselliger Typ (gewesen). Aber erst einmal Frieden mit mir selber zu machen, an mir zu arbeiten, mich okay zu finden hatte für mich Priorität. Deswegen hab ich mich ja so in den Sport eingebuddelt.

    Das ging (erstmal) gar nicht um das Thema Fitness etc., das ging einzig und alleine darum, sich mit mir zu konfrontieren. Und sich auf eine neue Art und Weise selber zu spüren, sich kennenzulernen. Ich bin ja öfters für bekloppt erklärt worden, warum ich teilweise ultra früh aufgestanden bin um zu schwimmen oder mich bei wirklich beschissesten Wetter auf dem Rad zur Arbeit zu quälen.

    Aber die Antwort war ganz einfach: "Weil ich es kann." Einfach Veränderungen reinbringen, neue Dinge machen, sich überwinden. Feststellen, das 15 Kilometer im strömenden Regen auf dem Bock einen nicht umbringen, sondern stärken. Um gleichzeitig festzustellen, mein Körper, meine Burg, lässt das zu, wenn ich ihn dabei gut behandle, der alte Diesel läuft noch und hat sogar nen versteckten Turbo.

    Und so, m.M.n, muss jeder gucken, wie er / sie zu sich findet. Jeder hat da seinen Weg und auf dem Weg gibt es dann neue Türen, neue Möglichkeiten und nach und nach etablieren sich Selbstverständlichkeiten, von denen man nicht gedacht hat, dass sie sich ergeben. Und unterstützen kann man das ganze mit Achtsamkeit. Für sich selber alleine, schreiben hier im Forum, sprechen mit einer passenden SHG. Und dann, denke ich, hat man gute Chancen sich neu aufzustellen.

    VG

    Guten Morgen Margret,

    ich denke, für den Widerstand hat jeder sein ganz eigenes Rezept und das gilt es auch für sich selber zu finden. Was aber am Anfang eines jeden Rezeptes stehen sollte, meiner Ansicht nach, ist ein ganz klarer, fester Entschluss zur Abstinenz. Dieser MUSS getroffen sein. Und wenn das getan worden ist, dann baut man sich Strategien.

    Hier ist zusammengefasst, was Dir dazu vielleicht Anregungen geben kann:

    Teamwork
    10. November 2023 um 06:08

    Wie ich es herausgelesen habe, ist deine Reha gescheitert, weil Du währenddessen etwas getrunken hast. Wie ist es dazu gekommen?

    VG und Willkommen,

    Honk

    Somit ist der neue Arbeitgeber eng mit dem nüchternen Weg verknüpft und bis vor Kurzem nur mit Positivem verbunden gewesen. Nun gibts ein paar Wolken am Himmel, mit denen ich vernünftig umgehen will

    Und geht es Dir dabei so, dass Dir der Alkohol als Kompensation fehlt? Ich meine, gerade in schwierigen Zeiten war der Sprit ja ein gern genommener Gast, sich die "dunklen Wolken" schön zu saufen. Natürlich war das "Wunderwasser" auch perfekt um schöne Zeiten natürlich noch schön zu machen, aber rückblickend fiel es mir anfänglich deutlich schwerer Stressmomente nüchtern zu ertragen. Aufgrund dessen, weil ich das wusste, hab ich mich ziemlich abgegrenzt und sehr wenig an mich herangelassen.

    Drum die Preisfrage: Wie erkennt man, ob (und vorallem wie lange) sich eine unangenehme Situation lohnt, durchzustehen, und wann ist oder wäre der Zeitpunkt um zu sagen, byebye, ohne mich?

    Es muss ja nicht immer zuerst eskalieren und zerbrechen, bevor man was ändert. Ist zumindest mein frommer (naiver?) Wunsch:)

    Vielleicht hat ja jemand eine Idee...

    Liebe Grüsse

    Tom

    Eines der Sätze, die mich tragen ist: "Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, wirst Du die Reissleine ziehen. Du musst nur erkennen, wann es soweit ist....."

    Das sagt natürlich ganz viel und gleichzeitig gar nichts. Außer, dass man im Inneren weiß, wann es soweit ist. Die Herausforderung ist, sich das einzugestehen.

    Ich bin seit Jahren in einer ähnlichen Situation, dass ich immer mehr gemerkt habe, dass mir der Job mehr und mehr wertvolle Lebenszeit frisst. Der Job ist zwar sehr sicher, sogar quasi unkündbar sicher und hat dazu auch noch ein paar Benefits, für die mich einige für bekloppt erklären würden, dass ich daran denke, dieses aufzugeben. Also bin ich quasi in einer "Luxusproblemsituation". Aber jeden Tag den ich dort bin und meine 9 Stunden herumbringe, fühle ich mich wie ein Tiger im Käfig. Klar kommt mir der Gedanke, mich dem Schicksal hinzugeben, die Stunden und Tage ins Land ziehen zu lassen, aber umso mehr ärgert mich die Zeit, die ich liegen lasse. Und ebenfalls mit 46 fühle ich mich noch nicht so, dass ich dass lange Sicht so hinnehmen kann und will.

    Wie sehr mich der Job stört, habe ich erst erkannt, seitdem ich vollends nüchtern und bei klarem Verstand bin. Ich habe vorher auch viel über den Job abgekotzt, war chronisch unzufrieden, schlecht gelaunt und alles, aber ich habe das auf mich und meine Situation geschoben und erst gedacht, nachdem der Alkohol und schließlich die grauen Wolken aus meinem Leben verschwunden waren, dass ich dann eine neue Einstellung zur Arbeit bekomme. Aber diese Einstellung ist nicht gekommen, sondern noch mehr Klarheit, das ich da nicht weiter machen möchte.

    Ich habe angefangen mich zu bewerben und zwei Dinge festgestellt: Ich habe in den Gesprächen gelernt, es gibt Dinge, die ich mir erst Recht nicht vorstellen kann, gleichzeitig aber auch, einen neuen Job finde ich aufgrund des Fachkräftemangels überall, wenn nötig.

    Also, die Sicherheit, die ich im Job habe, ist damit gedeckt, dass ich jederzeit einen neuen Job finden würde, wenn ich den intensiver suchen würde.

    Gleichzeitig hat sich, auch über die Nüchternheit, ein Feld aufgemacht, dass gänzlich neue, spannende Felder erschließt. Für das ich Talent habe und es einen Markt gibt. Und auch meine Skills mit einbringen kann. Und das ist jetzt der neue Weg, ich baue mir parallel etwas Neues auf. Ganz in Ruhe, eine neue Aussicht aufbauen, dann Stunden reduzieren und dann ggf. den Mut aufbringen, sein eigener Herr zu werden.

    Mit diesem Plan habe ich auf jeden Fall eine Perspektive und genau dieses Perspektive bringt wieder Sonne in den Tag weil ich weiß, der jetzige, nicht so geliebte Job ist zu etwas gut, er ist ein Sprungbrett. Und damit ändert sich die Einstellung.

    Also, nach vielen Worten ist die Frage, die Du Dir stellen kannst: Was ist deine Perspektive und ist diese es wert? Und diese Frage beantwortet Du mit Ja oder Nein. Und ziehst daraus die Konsequenzen.

    Es ist schon krass zu sehen wie sich jemand offensichtlich (weiter) gegen die Wand fährt. Das ist ja offensichtlich und fiel bzw. fällt ja nicht nur mir auf. Habe ich Mitleid? Nicht direkt, eher ein Mitgefühl. Aber im Endeffekt ziehe ich da definitiv meine Leeren draus um festzustellen, das mein Weg goldrichtig und der einzig richtige Weg gewesen ist. Das ist auch eine Art Selbstreflexion.

    Vom (beobachteten) Rückfall....

    also, ich bin nicht gemeint, um das gleich einmal vorwegzunehmen, ich teile nur eine Beobachtung. In meinen Posts habe ich öfters schon einmal auf einen Bekannten / Nachbarn verwiesen, mit denen ich damals in meiner trinkenden Zeit den einen oder oder Absturz hatte. Generell war es so, eigentlich war klar, wenn ich abend zu D. auf "ein Bierchen" gehe, dass damit der Tag eigentlich gelaufen war. D. war auch immer so ein subtiler Antreiber, der damit auch sein eigenes Trinkverhalten gerechtfertig hatte.
    Mittlerweile zudem, hat sich um D. eine Dorfclique gesammelt, die es durchaus öfter und regelmäßig unverhältnismäßig krachen lassen. Durch meine Abstinez habe ich mich automatisch von den Saufbrüdern entfernt und und verbindet mittlerweile gar nichts mehr, da sich die Interessen im Kern immer um den Alkohol gedreht haben. Eine Person, C. aus der Clique ist schon oft daduch aufgefallen, auch bei den kleinsten Zusammenkünften immer eine Flasche Schnaps auf Tasche zu haben, nebst Gläschen, um immer schnell "nen Lütten" nehmen zu können. C. hat sich in meiner Beobachtung auch mittlerweile als Trinktreiber herauskristalisiert. Trotz Frau und drei kleiner Kinder immer "bei der Sache".

    Zu meiner Überraschung allerdings stellte ich fest, das o.g. D. aufgehört hatte zu trinken. Still und leise, von heute auf morgen. Im Februar nahm ich nach langer Zeit wieder einmal an einer Dorffestivität teil, die "Trinkerclique" war natürlich mit Schnaps und Wein wieder am Start, nur lehnte D. zu meiner Überraschung ab.

    Ich sprach ihn subil darauf an, er kam auch direkt ins reden, wie gut ihn das täte, er könne sich überraschender Weise wieder voll auf den Job konzentrieren, hätte noch nie soviel Sport gemacht, wäre fit, ausgeglichen, hätte 5 Kilo verloren etc etc etc. Also eigentlich erzähle er von alle dem, was man öfter so hört oder liesst, wenn jemand nach langem Alkoholkonsum anfängt zu genesen.

    Dachte ich.......

    dieses Wochenende war Osterfeuer, natürlich die Clique wieder am Start, D. dabei. Ich wechselte zwei Sätze mit ihm um sofort festzustellen, 20 Uhr abends, der Mann ist knüllevoll. Was mich dann aber überrascht oder sogar erschrak, D. hatte dieses mal, für ihn eigentlich völlig untypisch den Schnaps dabei. In einem Flachmann, in einer nicht unbedeuten Größe. Dazu ein kleines Faltglässchen, um sich im 10 Minuten Takt einen einzuschenken.
    Ich habe nach einer Stunde die Szenerie verlassen, seitdem ich nüchtern bin ist mein Interesse an solchen Treffen deutlich geringer geworden und die Leute, die auch nichts trinken, sind dann meistens auch alle verschwunden.

    Warum berichte ich das über D.? Ich kenne die Person schon seit einigen Jahren, die Kinder kennen sich und wir waren eine Zeitlang freundschaftlich verbunden. Was ich jetzt aber direkt zu sehen bekam, ist in meinen Augen ein neues "Level" eines Mannes mit einem fetten Alkoholproblem. Ich würde das Kompensationstrinken nennen, nach einer erfolgreichen Zeit der Abstinenz fällt man umso heftiger in den Konsum zurück. So erkläre ich mir das auf jeden Fall, da ich D. eigentlich "nur" als Biertrinker kenne, der erst recht spät auf Whisky umgeschwenkt ist, und nicht zum Start.

    Gleichzeitig, und das war mir richtig unangenehm, wie auffällig das Trinkverhalten nun in der Öffentlichkeit zelebriert wird. Sich nach und nach mit Bier einen einzuschenken, ggf. in der "lustigen Runde" den einen oder anderen Flachmann wegzumachen....das ist ja irgendwie Standard und "Gesellschaftskonform", sag ich mal vorsichtig. Aber vor aller Leute direkt auf Schnaps umzusteigen, aus dem Flachmann....das ist ein neues Level. Kein schönes dazu.

    Warum mich das beschäftigt ist der Grund der eigenen Selbstachtsamkeit. Natürlich heisst es, man soll bei sich selber bleiben, aber auf der anderen Seite ist die Position des Beobachters auch eine Art Spiegel. Das man vors Auge bekommt, wie es einem gehen würde, würde man anfangen, vielleicht Ausnahmen zuzulassen oder seine Striktheit der Abstinenz zu vernachlässigen. Das Verhalten von D. zeigt mir wieder einmal ausdrücklich: Es war gut und richtig die Handbremse zu ziehen, in diese Position will ich nie kommen. Und ich weiss von mir selber, dass ich auch dazu neige, zu kompensieren. Von daher, Augen brav nach vorne und sich daran erinnern, was man alles verlieren kann.

    Und da habe ich definitiv keinen Bock drauf.

    Mir tuts aber um D. und seine Familie echt leid, wie gesagt, ich kenne die Familie und auch die Kinder, beobachte schon länger die Spirale und dass das dort irgendwann Alkoholbedingt echt hässlich werden könnte, steht vor der Tür. :/

    Warum fallen wir? Damit wir lernen können, wieder aufzustehen. Und der klare Blick wird mehr und mehr dafür sorgen, dass es zu keinen Ausrutschern mehr kommen wird :)

    Herzliche Willkommen!

    Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen. Und zwar das ich das Thema hier an dieser Stelle beende. Meine eigentliche Intention damit ist es gewesen, Menschen zu ein wenig mitzunehmen und vielleicht dafür zu sorgen, dass der eine oder die andere vielleicht denkt, ja, ich habe mit mir geschludert, es ist vielleicht eine gute Idee, sich (positiv) bei seinem Körper zu revanchieren.

    Nicht geplant war, dass ich in die Situation komme, mich für etwas, an das ich glaube und was schon längst unaufhaltsam auf dem Wege ist, zu rechtfertigen. Denn da spiegeln eure Reaktionen nicht die Reaktionen wider, die ich im "Real Life" erhalte. Und ich möchte meinen Fokus weiter darauf legen, aktiv nach vorne zu gucken und zu "wirken" anstatt mit anonym rechtfertigen zu müssen, bei Menschen, die überhaupt kein Interesse an dem Programm haben bzw. es auch nicht benötigen.

    Von daher werde ich den Moderator bitten, das Thema zu schließen.

    Danke Euch.

    Zugespitzt wirkt dein Post auf mich, als wenn du Allgemeingültigkeit für deinen Ansatz beanspruchst, die Menschen quasi nur entsprechend bekehrt und motiviert werden müssten.

    Eine gewisse Allgemeingültigkeit steckt da schon hinter, das ist korrekt. Deswegen schrieb ich oben von den sogenannten "Big Five", allerdings habe ich mir das nicht ausgedacht sondern ich trage das weiter und wende das an.

    Womit ich ein Problem habe ist das Wort "Bekehrung". "Bekehrung" hat so einen negativen Touch, den das Wort aber nicht verdient. Bekehrung klingt nach Dogmatismus, ist es aber nicht. Das ich mit "Bekehrenden Dogmatimsus" meine Probleme habe, sollte, wer meinen Thread gelesen hat, das eigentlich wissen.

    Dennoch aber, kann man nicht von Hand weisen, dass es gewisse Grundbausteine gibt - das Wort Grundbausteine sollte ja im Bezug auf Alkohol ein bekanntes Wort sein - über die man nachdenken muss. WIE man die Grundbausteine wiederrum für sich umsetzt, das muss jeder für sich selber erarbeiten. Und möglicherweise ist der eine oder andere "Grundbaustein" für einen auch nicht gültig, oder wird so verschoben, dass es für einen wiederum passt.

    Nur dafür braucht es ggf. externe Impulse, um darüber nachzudenken.

    Zitat

    Wenn’s doch nur alles so einfach wäre….. Ist es aber nicht.

    Doch AmSee13 , es ist oftmals so einfach. Genauso einfach ist es. Nicht für jeden, das ist klar, aber für ganz viele Menschen ist es so einfach.
    Übrigens, was ich hier erzähle, nur getragen von einem gewissen, eigenmotivierten HurraPatriotimus aus gesehen, der mir persönlich gezeigt hat: - Es funktioniert - ist ja nichts neues.

    Ich möchte an dieser Stelle mal von einem konkreten Fall erzählen: Ich habe meine Überzeugungen an jemanden herangetragen, Klient 1, nenne ich ihn mal.

    Klient 1 hat sich auch bereit erklärt, mitzumachen. Klient 1, ist ungefähr so alt wie ich, hat angehende, gesundheitliche Baustellen, die stark vermuten lassen, dass sich darauf etwas später mal deutliche gesundheitliche Probleme entwickeln könnten und werden. Jedenfalls hat er aus ärztlicher Sicht schon den Hinweis bekommen. Die ärztliche Sicht übrigens ist sehr relevant denn: Klient 1 hat zwei Ärzte in seiner Familie. Nur das bringt nichts, wie viele wissen, was Eltern oder Familienangehörige erzählen, hat meistens deutlich weniger Relevanz, als wenn man Dinge von externen hört.

    Auf jeden Fall hat Klient 1 deutliche Probleme, mittlerweile auch private, die auf sein Verhalten zurück schließen lassen. Und das größte Problem von Klient 1 ist es, dass er mittlerweile mehrfach gescheitert ist, eine Verhaltensänderung im Alltag durchzuführen. Trotz "professioneller" Begleitung. Seine letzte Beratung war eine Ernährungsberatung, die ihn, m.E. erst Recht hat abstützen lassen, in dem sie ihn zwar grob aufgeklärt hat, aber natürlich den einfachen Weg "verkauft" hat, über Pülverchen und Säfte. Mit diesen Verordnungen hat sie dafür gesorgt, dass Klient 1 in ein massives Jojo gekommen ist.

    Zitat

    Nur so aus reiner Neugierde: Erzählst du deinen Kunden eigentlich, wie hart du selbst am Glas unterwegs gewesen bist?

    Weil ich, während ich das ganze gerade schreibe, sehe das Bighara geantwortet habe, gehe ich direkt auf ein.

    Nein, ich erzähle den Klienten nicht, wie hart ich am Glas unterwegs gewesen bin. Ich erkläre offen, dass ich einen gefährdeten Aspekt bei mir entdeckt habe, denn ich verändert habe, weil ich es musste. Wie tief ich unten war, bleibt dem Kunden (erstmal) im Unklaren.

    Denn ganz wichtig ist: Ich behandel keine Süchte. Vielleicht ist das hier ein Missverständnis in der Diskussion, dass es mir in meiner Tätigkeit um Süchte geht. Die Behandlung, Aufarbeitung von Süchten steht aber nicht auf meiner Agenda.
    Süchte spielen aber ggf. eine wesentliche Rolle in dem ganzen Prozess. Bzw. sind die HÜRDE, um erfolgreich zu sein.

    Und da sind wir wieder bei Klient 1, der im ersten Gespräch auch offen zugibt, ab und zu gerne mal am Glas zu naschen. Dazu habe ich Klient 1 gebeten, mir eine Woche lang ein Ernährungsprotokoll und Verhaltensprotokoll zu schreiben, aus dem natürlich hervorgeht, aus welchen Gründen er so dasteht, wie er dasteht: Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, Alkohol natürlich, keine Selbstachtsamkeit, Stress. Und daraus resultierend, riesige Nährstoffdefizite.

    Ich habe Klient 1 nämlich zum Arzt geschickt, erst einmal seine Sportauglichkeit zu überprüfen, plus die Basics (gr. Blutbild) plus eine tiefere Nährstoff und Vitaminabfrage plus den Hb1AC. Und siehe da, Klient1 ist Prädiabetiker, hat Bluthochdruck knapp über "normal hoch", einen eklatanten Eisen, Vitamin D und Magnesium Mangel. Der Rest der Werte liegt im Referenzbereich, aber der Referenzbereich ist nicht der Bereich, der automatisch dafür steht, das man gut versorgt ist. Um die optimale Versorgung rauszufinden, suchen wir gerade einen Arzt, der sich auf den Bereich spezialisiert hat.

    Ich habe oben erwähnt, dass Klient 1 Ärzte in der Familie hat? Humanmediziner? Und jetzt mal Butter bei die Fische, wenn ich als Honk solche Verdachtsdiagnosen stellen kann, die dann sogar zutreffen, wo machen die Leute ihren Job? Mein verfügbarer Hausarzt ist übrigens genauso eine Schnarchnase, der meiner Frau auch. Aufgrund meine Intention haben wir bei ALLEN in der Familie eklatante Nährstoffmängel entdeckt, die nun auch gewisse Verhaltensweisen erklären.

    Weiter zu Klient 1, dieser hat von mir ein gemäßigtes Sportprogramm EMPFOHLEN bekommen. Das Programm sieht 5x die Woche sogenanntes GA1 Training bei mindestens 30 Minuten vor. Das sind übrigens die 150 Minuten Bewegung, die die WHO empfiehlt und so niederschwellig, das es körperlich gut zu schaffen ist. Allerdings, sehr positiver Effekt, mit dem sehr lockeren Training legen wir sanft die Grundlage für mehr.
    Und Klient1 hat absolutes VERBOT joggen zu gehen. Walken ok, joggen nein. Joggen würde sehr vermutlich aufgrund seine Gewichtes dazu führen, das er sich schnell verletzt oder überlastet. Klient 1 mag Rad fahren, er hat auch ein Fitnessgerät zu Hause.
    Unser Ziel ist folgendes, das Klient 1 mindestens 500 kcal pro Tag Defizit durch Bewegung verbrennt. Und nicht durch eine Diät. Bedeutet, Klient 1 kann erst einmal soweit alles essen was er will, natürlich ist besprochen, was für Essen sich sehr ungünstig auswirkt. Anstatt da aber zu "befehlen" was er essen darf und was nicht, soll er es sich selber erarbeiten und selbstständig Nahrungsmittel austauschen.

    2x in der Woche hat Klient 1 jetzt schon hochintensives Training absolviert, schon seit ungefähr zwei Jahren, was dafür gesorgt haben könnte, das er muskulär ganz okay aufgestellt ist. Was er allerdings nicht wusste, falsche Ernährung vor dem HIT Training und falsches Verhalten danach, insbesondere im Bereich der Regeneration, haben zu Fressattacken abends vor dem Kühlschrank gesorgt. Durch gezielte Nahrungsergänzung haben wir da nun interveniert. Klient 1 hat zudem jetzt nach den HIT Trainingstage Ruhetage empfohlen bekommen. Auch etwas was er nicht wusste, die schönen Dinge nämlich, Muskelaufbau und Gewichtsabnahme, passieren in der Regenration, wenn man den Körper dementsprechend versorgt und behandelt.

    Wir haben jetzt quasi vier Wochen rum, also auf der gesamten Strecke noch gar nichts. Vor einer Woche haben wir ein Gespräch gehabt was aber folgendes zeigte: Klient 1 kann ohne Probleme die Veränderungen in seinen Alltag einbauen, Klient1 hat schon in den ersten 3 Wochen 6 Kilo angenommen - für meine Begriffe etwas zu schnell, aber da werden wir gucken, ggf. passt das auch, und Klient1 hungert nicht, er fühlt sich wohl.

    Und kommen wir nun zum Alkohol, wo ich persönlich das größte Problem eines Scheiterns sehe: Klient 1 erzählte mir, weil ich ihm "nur" die Stoffwechseleigenschaften von Alkohol erklärt habe und wie diese seinem Weg im Wege stehen, das er bei Sportveranstaltung XYZ 4 x 0,5 Liter Wasser getrunken hätte und wie doof er sich dabei vorkäme.

    Ich hab ihm gratuliert, viel Wasser trinken ist immer gut, aber ob er sich erklären könne, warum er soviel trinken müsse. Er meinte dann nur, Gewohnheit und irgendwie komisch sei das schon.....damit hab ich dann ziehen lassen.

    So, jetzt habt ihr mal so einen Überblick bekommen, ich denke von Druck und Leistungsgedanke oder auch Bekehrung ist da nichts zu lesen. Wobei wir einen Leistungsgedanken haben, Klient 1 hat als Aufgabe bekommen, im Sommer mit mir eine ordentliche, sportliche Aufgabe zu bewältigen, die er sich heute nicht vorstellen kann, dass zu schaffen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass ist schafbar.
    Nächste Woche ist neues Treffen, da werden alle Daten ausgewertet und ggf. das Pensum angepasst.

    Und abschließend noch gesagt, was ich hier erzähle, denke ich mir nicht aus, das sind alles wissenschaftlich belegbare Empfehlungen aus der Medizin, Ernährung-, Sportwissenschaft und Psychologie. Das habe ich mir alles auf meinem "Weg" per Selbststudium und Austausch aufgeschafft. Und natürlich nutze ich das für mich selber, aber wie hieß es so schön: Tue Dir Gutes und rede darüber ;)

    Aber wie gesagt, dass muss nicht für jeden passen, soll es nicht, muss es nicht, es wird aber auf Leute passen, das weiss ich.

    Honk : Du hast geschrieben: Gebt gerne kritische Anmerkungen, wenn ihr etwas anders seht.

    Dann danke ich Dir für deine Meinung. Und ja, Change Management ist ein wichtiger Baustein, korrekt. Darum geht es. Genau darum geht es. Das Du Dich da nicht angesprochen fühlst ist total ok. Das Du dahinter einen Leistungsgedanken vermutest, das ist falsch. Es geht um einen gesundheitlichen Aspekt oder aber den Aspekt, wenn man denn mal Grenzen verschieben will. Aber das kommt alles aus einem selber.

    VG

    Hi Bighara,

    das sich Deine Fußnägel hoch rollen, ist von mir nicht beabsichtigt. Und es soll sich auch bei niemanden die Fußnägel hoch rollen, noch ist in meinen Worten in irgendeiner Weise ein Leistungsgedanke verankert. Vielleicht hast Du meine Worte auf falsch verstanden oder fehlinterpretiert.

    "Create your best self", ist vielleicht ein wenig reißerisch im Titel aber im Endeffekt geht es darum, Selbstachtsamkeit zu leben, aufmerksam zu sein, und ja, sich auch zu verändern und eine Motivation sein, sich zu verbessern.
    Wie man ein jeder / eine jede das macht, muss man für sich selber entscheiden oder herausarbeiten. Nichtsdestotrotz gibt es die sogenannten "Big Five", und dazu gehört Bewegung auf jeden Fall mit dazu. Es muss allerdings kein Triathlon sein, dass ist korrekt. Aber ein wenig Schweiss soll trotzdem fliessen, daran ist leider kaum ein Vorbeikommen.

    Zitat

    Ich sehe mich nicht als permanentes Verbesserungspotential, sonst komm ich ja nie zur Ruhe und haste wie eine Getriebene durchs Leben und irgendeinem Blödsinn hinterher.

    Ich glaube, Du hast eine komplett falsche Vorstellung davon, was ich damit meine. Denn genau das Gegenteil von dem, was Du beschreibst, soll der Alltag sein, sondern die Selbstverständlichkeit soll im Alltag Einzug halten.
    Auf der anderen Seite hast Du ein Verbesserungspotential schon umgesetzt, das ist die Abstinenz vom Alkohol.

    Was ich aber gleichzeitig aber auch regelmäßig merke, sind Abwehrreaktionen von Menschen, mit denen ich über das Thema spreche. Diese Abwehrreaktionen sind aber häufig dadurch begründet, dass sich viele Mensch erst einmal überhaupt nicht vorstellen können, gewisse, teilweise grundlegende Veränderungen herbeizuführen und anfänglich auch durchzuhalten. Sie halten sich lieber am einfachen fest.
    Nur das einfache ist oftmals nicht der Weg, sondern die Kapitulation, da muss man sich auch ganz klar sein.

    Eines, was auch ganz klar ist und faktisch nicht von der Hand zu weisen ist, dass wir eine sehr hohe Rate an Menschen mittleren Alters und darüber haben, jeglichen Geschlechtes, die deutliche, VERMEIDBARE gesundheitliche Probleme entwickelt haben. Physisch, aber auch psychisch. Und anstatt einmal darüber nachzudenken, wie man diesen Problem begegnen kann, werden bereitwillig Medikamente geschluckt, die man aber im besten Falle gar (nicht) mehr bräuchte, oder nach einer Verhaltensänderung absetzen könnte. Das liegt auch daran, das viele der Menschen gar nicht oder falsch angeleitet werden, um Veränderungen herbeizuführen und von daher genau wie Du der Meinung sind, sie würden Getriebene werden, wenn sie das Beste aus sich herausholen.

    Das mag sehr gut sein, dass Du Deinen inneren Frieden mit Dir gefunden hast und dann beglückwünsche ich Dich dazu. Nur, Du kannst auch in Betracht ziehen, dass es sehr vielen Menschen da ganz anders geht und sie den inneren Wunsch nach einer Veränderung haben. Und diese Leute haben durchaus das Ziel "Create your best self". Ggf. hast Du deines ja erreicht.

    Und nicht nur aus eigener Erfahrung kann ich Dir zudem sagen, wer einmal körperliche Grenzen überwand, sich ein Ziel, was unerreichbar schien, erreicht hat, dann ist das eine Erfahrung, die verändert einen grundlegend. Und nicht nur die Überschreitung des Ziels verändert einen, sondern der steinige Weg dorthin erst Recht. Und gerade dann, wenn man von ganz unten gekommen ist. Und da sag ich Dir aus eigener Motiviation: The Sky is the Limit. Und ich persönlich verspüre da keinen Druck, das ist auch kein männliches Ding. Das ist die Erfahrung, Grenzen verschieben zu können.
    Aber das ist mein Weg, mein individueller. Andere, werden andere Wege gehen.

    Und ich biete mich da an zu begleiten und darüber zu berichten. Wer das Ganze für sich wiederum nicht braucht, dem steht natürlich frei, das Ganze zu ignorieren. Ich muss dazu niemanden überreden.

    VG,

    Honk!

    Wie in meinem persönlichem Thread zu lesen ist, hat die Alkoholabstinenz bei mir viel mehr ausgelöst, als "nur" dem Alkohol schlussendlich zu entsagen. Für mich stellt dieses Datum einen Wendepunkt in meinem Leben da, in dem ich meinen Fokus sehr zielgerichtet auf mich und meine Zukunftsausrichtung lege. Und nach langen Monaten der Arbeit an mir selber, bin ich mittlerweile an den Punkt gelangt, die von mir gemachten Erfahrungen, Erlebnisse und Veränderungen nicht nur zu teilen, sondern auch mit in eine berufliche Ausrichtung mitzunehmen und ich werde mich Fort- und Weiterbilden, um es anderen Menschen zu ermöglichen, ebenfalls einen Wendepunkt in ihrem Leben anzustreben und die Weichen neu zu stellen.

    Wie nötig das scheint, erlebe ich jeden Tag. Nachdem ich meinen Fokus geändert habe, erlebe ich quasi täglich Menschen, die wie ich, mittleren Alters sind und sich anscheinend gerade in einer orientierungslosen Phase befinden. Allgemein nennt man dieses Phänomen "Midlifecrisis". Was mir dabei sehr intensiv auffällt sind viele Menschen, meistens Männer, die gerade jetzt mehr und mehr feststellen, was sie für einen Raubbau an sich getrieben haben oder auch weiter betreiben. Und mehr und mehr rücken nun auch gesundheitliche Probleme in den Mittelpunkt, die vermeidbar wären.
    Ich bin schier erstaunt wieviele Menschen in meinem direkten Umkreis entweder schon Medikamente nehmen müssen oder kurz davor sind, medikamentenpflichtig zu werden. Zu dem bin ich auch sehr erstaunt, wieviel Unwissenheit viele haben, was sie ihrem Körper angetan haben aber auch weiter antun. Und dabei zwar wissen, sie sind auf dem falschen Weg, aber die Kurve und die Motivation nicht bekommen, eine Veränderung durchzuführen.

    Was eine grundlegende Veränderung allerdings bedeutet, habe ich am eigenen Leib erfahren und durchgemacht. Also ich kenne jeden Schritt, jedes Tief und jede Höhe und ich bin mit meinem Prozess bei weitem noch nicht durch, ständiges Lernen und Weiterentwicklung ist tägliches Programm, dazu der Umgang mit Rückschlägen, Krankheiten oder Veränderungen im Alltagsablauf, die eine Alltagstaktung von heute auf morgen verändern.

    Doch ich bin der Meinung, eine ordentliche Ausrichtung, ein auf den Menschen zugeschnittenes Programm und vor allem eine schrittweise Entwicklung ist "Key" um schlussendlich Erfolge zu erreichen.
    Und gleichzeitig lösen die erreichten Erfolge den Alkohol mehr und mehr ab und erschaffen eine Neufokussierung auf sich selber. Und der Alkohol, nicht nur bei mir, spielt bei den meisten Leuten, mit denen ich gesprochen habe und spreche, eine ziemlich große Rolle. Und zwar die größte Rolle dabei, dass der Alkohol das Potential hat, jeden Veränderungswillen aber auch alle erreichen Erfolge zunichte zu machen.

    Von den Bausteinen, sich zu entwickeln und zu verändern, davon möchte ich berichten. Ich berichte dabei nicht nur von mir, sondern auch von anderen "Klienten", die ich mittlerweile schon ehrenamtlich betreue. Einer hat begonnen, seinen Weg zu gehen, einer hadert gerade mit sich einen Anfang zu finden, und der letzte weiss noch gar nicht, das er sich auf den Weg gemacht hat.

    Sobald gewisse Themen angesprochen werden, die sich auf eine Person konkret beziehen, könnt ihr sicher sein, dass ich die Themen stark verändert oder anonymisiert habe bzw. das Einverständnis eingeholt habe, darüber in abstrakter Form zu berichten. Von mir werde ich direkt berichten, ich habe nichts zu verstecken.

    Vielleicht animiert Euch dieser Blog, selber euer "Best Self" zu kreieren, fragt gerne nach wenn etwas unklar ist oder aber auch, gebt gerne kritische Anmerkungen, wenn ihr etwas anders seht.

    Viel Spaß und Erfolg!

    Aber als ich jetzt vor kurzem davon erfahren hatte, habe ich gemerkt, wie sich bei mir doch etwas (ganz leicht) zu regen anfing, nämlich die gute altebekannte (Sehn)sucht. Frei nach dem Motto: "Du hast das ja jetzt so gut mit dem Alkohol hinter dir, da könntest du doch ab und zu mal...dich ein ganz klein wenig entspannen...und ist ja jetzt auch legal.. und Hasch ist ja nicht so gefährlich wie der Scheiß Alkohol"...bla, bla..bla...

    Übrigens stand auch wieder sofort mein guter alter Suchtverlagerungs-Experte auf der Matte, als ich vor kurzem durch Zufall erfahren hatte, dass ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel wieder erhältlich ist, was vor einigen Jahren, wahrscheinlich wegen Missbrauch und Leberschäden aus dem Verkehr gezogen wurde. Und sofort kamen bei mir auch wieder die Gedanken, ...war ja damals schon ganz nice...und du warst damals so geil entspannt...und ist ja auch kein Alkohol, bli bla blub...

    Was ich hier herauslese ist insbesondere ein Wort: "Entspannen"

    Die Frage die ich Dir stellen möchte ist: Bist Du den angespannt?

    Da kommt wieder der gute alte Worteverdreher-Honk: Ich weiß was Du mit "entspannen" meinst, denn das dieses Entspannen ist die Hingabe in einen Rauschzustand. Und natürlich weiss ich, welchen "Flow" Du meinst, dem man sich da hingibt. Übrigens, am Rande, halte ich diese Flow gerade bei Dope für hochgefährlich, endet dieser nämlich seltens mit einem fetten Kater, sondern der Rausch ist einfach vorbei. Er hinterlässt also keine Spuren.

    Aber dennoch will ich auf dem Wort "entspannen" weiter herumreiten, denn wer das Bedürfnis nach Entspannung hat, unterliegt einer Spannung. Und jetzt ist die, Achtung Wortspiel: "Spannende Frage..", wie kann man sich einen Zustand der Zufriedenheit oder Entspannung so herleiten, dass man gar nicht auf den Gedanken kommt, andere Mittel konsumieren zu wollen.

    Vielleicht lautet die Antwort auf meine Anregung aber auch einfach nur: Kann man nicht anders herleiten, der Flow / Rausch gewisser Substanzen ist halt einfach nett. Punkt. Und damit gefährlich.

    An der Stelle bin ich übrigens sehr froh, dass ich mit anderen Rauschmitteln, Nikotin mal außen vor gelassen, überhaupt keine Erfahrungen habe. Hätte mir Dope damals Freude gemacht, glaub ich, wäre ich heute nicht hier.

    Aber eines, das hast Du ja selber gesagt, was wir auf jeden Fall mit jedem Rauschmittel gefährden ist unsere kristallklare Klarheit aber auch die immerwährende Handlungsfähigkeit. 24/7. Immer. Und das find ich ziemlich erstrebenswert.

    Geheimtipp noch am Rande: Shakti-Matte wenn der Rausch drückt ;) Entspannt auch :)

    Herzlichste aller Grüße!

    Ich habe mich noch nie so richtig mit diesem Alkohol Thema auseinandergesetzt, wie viele Menschen eigentlich betroffen sind und was es aus einem Mensch machen kann. Ich habe daher beschlossen, in Zukunft gänzlich aus Alkohol zu verzichten. Eine Ausnahme sind mein Geburtstag und die Dorfkirmes, ansonsten, kein Radler zwischendurch oder sonstiges. Und Single bleibe ich auch, das gefährlichste Tier ist der Schmetterling im Bauch…

    Das ist in der Tat so, wenn man aus der Blase des Alkoholkonsums auftaucht oder mit ihm selber konfrontiert war, stellt man doch zwangsläufig den Konsum der Gesellschaft in Frage. Und auf einmal ergibt sich ein neues Bild in dem man, mehr oder weniger, als nicht mehr trinkender Mensch von außen zuguckt.

    Das ist schon heftig muss ich sagen und das hat mich auch sehr überrascht wie zentral das Thema Alkohol bei vielen wirklich ist. Und ich kann mittlerweile auch sehr verstehen, wie viele Menschen sich schwer tun, sich aus der Blase zu lösen, weil es automatisch damit zusammen kommt, viele, gewohnte Dinge NICHT mehr zu tun. Oder halt anders zu tun.

    Um es auf den Punkt zu bringen, eine Kirmes, oder hier bei uns ein Schützenfest, nüchtern zu erleben oder rotzevoll auf der Tanzfläche bis tief in die Nacht verbringen, sind ganz andere "Welten". Ich will das auch gar nicht verteufeln, auf der anderen Seite erlebt man dort aber in schöner Regelmäßigkeit die Leute, die dann die Chance haben, ihren extensiven Alkoholkonsum legitimiert nach außen zu tragen.

    Hier in meinem, ländlichen Umfeld habe ich auch einen Haufen Leute, immer die selben, die am Tresen gerne gesehen sind, von denen man aber auch weiß, die trinken zu Hause auch stark. Aber am Tresen sind die "Brüder" dann halt eine Gang, anscheinend voll akzeptiert aber immer an der Flasche. Ich bin gespannt auf das Schauspiel am kommenden Samstag, da ist hier Osterfeuer und ich sehe jetzt schon wieder die Schnapsflasche kreisen, die einer der Dudes wie zufällig in der Tasche hat, nebst den kleinen, silbernen Schnapsglässchen.

    Und ich freu mich auch wieder auf den Spruch..."ach ne, Du ja nicht, Du bist ja langweilig geworden...."....und ach, es war nie so schön als langweilig...as known as gesund....betitelt zu werden ;)

    Von daher lass Dir Zeit, lass das alles einmal in Ruhe sacken, nimm einen neuen Blickwinkel ein und dann wirst Du aber feststellen, das Leben geht weiter. Und es wird sehr schön weitergehen, da kannst Du Dir sicher sein. Und wenn die Zeit reif ist, kommen die richtigen Schmetterlinge :)