Beiträge von Honk

    Aber wisst ihr was....ich bin eigentlich wieder gekommen, weil es mir echt gut geht, ich zum Alkohol wirklich eine ehrliche Distanz aufgebaut habe, viel verarbeitet habe. Ich habe, ich habe gesagt, sehr an mir gearbeitet. Genau das wollte ich eigentlich teilen, als gute Nachricht.

    Davon ist aber nicht mehr viel über, es endet wieder in schweren Diskussionen. Und ich frage mich, liegt es nun an mir oder liegt es an Euch? Das Fazit was ich nur ziehen kann, als einzig erkennbare Schnittpunkt, ist dieser Ort. Denn, und ich meine das in keiner Weise als Häme oder als "Beleidigung" oder sonst was.....der Ort hier hat sich nicht verändert.

    Und ich meine, das ist ja auch eine gute Erkenntnis, das man selber merkt, man kann sich irgendwie nicht mehr identifizieren, man hat mittlerweile andere Werte. Und das, obwohl ich mich gerne austauschen würde, ist eigentlich eine gute Nachricht.

    AmSee hat gar nicht unrecht, wenn sie sagt, man soll "bei sich bleiben". Eigentlich stimmt das. Alkohol(sucht) ist eine zutiefst egoistische, persönliche Sache. Jeder ist da anders. Und deswegen, ja, kann man in der Gefühlswelt der anderen nicht herumkramen, denn, man wird nie Recht haben.

    Insofern, das ist kein dramatischer Abgang, in keiner Weise, nur Selbstreflexion. Aber ich bleib lieber bei mir. Und wenn mir dieser kleine Rat erlaubt ist: Der eine oder andere sollte vielleicht auch überlegen, ob er nicht ganz bei sich bleiben sollte.

    Ich wünsch euch alles Gute, und das meine ich wirklich ernst :) Tschau.

    Wo tue ich das?

    In Dir vielleicht? Keine Ahnung. Aber was sagst Du den sonst zu meinem geschriebenen, anstatt Dir exakt genau diese, winzige Kleinigkeit rauszusuchen, wo eh niemand kontrollieren kann, ob es nun so ist oder nicht.


    Warum sprichst du über andere? Warum bleibst du nicht einfach bei dir?

    Lösung: Forum aufmachen, mit Thread wo NUR der TO reinschreiben kann. Fertig. Ist das Dein Wunsch oder Ziel, oder warum kommt dieses Argument immer und immer wieder?
    Ist Austausch nicht gewünscht oder sollte man genaue Regeln einführen, wie man sich austauschen soll?

    Ganz ehrlich, sag mir, das Austausch und Meinungsäußerungen, Hinweise, ja, der berühmte Spiegel aus einer ganz anderen Perspektive nicht gewünscht ist. Und sage mir, AmSee, das Du noch nie irgendwie deine Ansichten oder Meinungen zu einer Aussage eines oder einer TO mitgeteilt hast? Das Du immer "bei Dir" geblieben bist? Gerade wir zwei......;)

    Wenn Du es genau wissen willst, sag ich Dir, Du nimmst die Suchtproblematik nicht ernst.

    Mojo, der Thread war der falsche Ort für die Aussage. Der Thread hatte sich auch hochgeschaukelt. Die Aussage aber selber war BEWUSST persönlich getroffen.
    Sorry bitte, ich habs oben auch gesagt, sind wir in einem Suchthilfeforum wo Leute von einer Droge wegkommen wollen oder nicht? Und wenn ein User schreibt, er konsumiert weiter Lebensmittel mit Alkohol und auch Süßigkeiten, die Schnaps enthalten sähe der User nicht als problematisch an.
    Wo, an welcher Stelle, darf man denn so eine Aussage treffen?

    Natürlich ist das eine harte Aussage. Klar. Aber entbehrt sie deswegen der Fakten und des Wahrheitsgehaltes? Die Leute / wir sind ja nicht zum Spaß hier. Und wenn es einen Ort gibt, wo man mal einen Spiegel vorgehalten bekommt, dann ist dieses doch "The Place to be". Oder sehe ich das falsch? Unterstützen wir uns hier wieder beim einschleichenden Konsum?

    Ich raffs nicht, ganz ehrlich. Was wollt ihr denn?

    Zitat

    Nach all dem was ich in meinem Leben bisher erlebt habe, brauche ich einfach wahrlich keinen Honk (verzeiht mir bitte das Wortspiel), der sich hier hin stellt, und meint mir wieder und wieder sagen zu wollen wie ich innerlich ticke.

    Mojo, und Du brauchst mir nicht sagen, wie ich mich zu verhalten habe. Jeder hat seine individuelle Geschichte. Deine Geschichte ist Deine Geschichte, meine Geschichte ist meine Geschichte. Ob es Dir in deiner Geschichte dreckiger ging als in meiner, dass spielt doch überhaupt keine Rolle.
    Was Du machst Mojo, ist, dass Du Dich mit mir vergleichst. Und mich höchstwahrscheinlich nicht ernst nimmst. Aber, wenn das so ist, dann ist das Grund falsch.

    Es gibt NIEMANDEN der besser oder schlechter dran ist als der andere. JEDER hat das Recht, das es ihm schlecht geht, egal auf welchem Niveau. Und mein persönliches Niveau, kannst Du überhaupt nicht beurteilen, weil Dir meine Gefühlswelt in deiner Beurteilung komplett fehlt. Als auch meine konkreten Erlebnisse.

    Wir sind hier nicht in einem Wettbewerb, aber genau das Gefühl habe ich oftmals. Das nur der Raum bekommen darf und sollte, dem es am schlechtesten geht, der der meint, es wäre der ärmste Hund.

    Besagte Kur, von der ich erzählt habe: Ich habe dort Menschen kennengelernt, die haben ein Kriegstrauma in Afghanistan erlitten. Menschen, deren Haus wurde mit schwerbehinderter Angehörigen im Ahltag weggespült. Menschen, mit schwersten Helfersyndrom, die bei der Feuerwehr arbeiten und jede Woche Menschen aus total zerstörten Autos puhlen.

    Und ich steh da, mit meinem "kleinen" Problem, nebst einem Vater, der die Kur nur mal mitgenommen hatte, weil er checken wollte, obs ihm wirklich gut geht.
    Unser Fazit: Uns gehts im Vergleich zu den anderen richtig gut! Wir haben überhaupt keinen Grund uns überhaupt zu beschweren. Super, kann man ja wieder nach Hause fahren und so weiter machen........

    Kann man das? Hat nicht ein jeder das Recht das es im schlecht geht? Wir hatten einen Mann in der Kur, der war schwer depressiv, weil er REICH war. Dem ging es so beschissen, weil er mit seiner ganzen Kohle nicht klar kam!

    Was macht man mit so einem Mann, Mojo? Ihm sagen, er solle sich nicht so anstellen? Oder kann man anerkennen, dass der Mann sich 2x umbringen wollte und er ernsthaft hilfebedürfig ist?

    Da denk mal drüber nach Mojo. Und denk mal drüber nach, dass da draußen Menschen sind, die das hier lesen, die sich mit Dir identifizieren und deiner Geschichte.
    Und denk mal darüber nach, dass es Menschen gibt Mojo, die sich mit Dir überhaupt nicht identifizieren können, sondern mit mir!

    Und nun, was macht man mit der Erkenntnis?

    Egal wo ein jeder herkommt, jeder hat was beizutragen. Und eines, glaub man ja nicht, dass ich mich aufgrund deiner Geschichte nun schlechter fühle.
    Ich erwarte auch nicht, dass Du Dich aufgrund meiner Geschichte besser und schlechter fühlst.

    Aber, und das ist der Punkt, jeder Beitrag, Ansicht, Meinung hat Raum verdient. Es muss nicht für jeden passen, kann es auch nicht, im Puzzel des Lebens.

    Aber sich zu vergleichen, bringt auch nichts. Was aber so ein Ding ist, um auf meine Person zu sprechen zu kommen, ich arbeite verdammt hart an mir. Jeden Tag überwinde ich mich, reize ich mich, gibt mir eine Herausforderung. Und weißt Du was Mojo, das sind Methaphern.

    Der Grund warum ich das mache, ist mich zu spüren. Und übrigens ein heftiges PTBS zu verarbeiten, was mich 20 Jahre begleitet. Und ja, Mojo, mir geht es aktuell so gut wie nie im Leben. Juhu......du könnest Dich dafür freuen, anstatt darauf rumzuhacken. Und vielleicht auch betracht ziehen, nur weil ich Deine Weg nicht gegangen bin, dass manche Aussage dennoch richtig sein könnte....auch wenn ich nicht den Leidensweg des einen oder anderen gegangen bin.


    Falls sich das, was du als Unterstellung gegenüber Honk bezeichnest, auf Mojos Beitrag #56 im „Kleine Ausreden“ -Thread beziehst, dann schau bitte nochmals genau hin, was genau da moniert wurde. Moniert wurde nicht, dass und was Honk über sich geteilt hat.


    Entschuldige Am See, ich stehe weiter genau zu dieser Aussage. Das ist meine persönliche Einschätzung und "Analyse". Kann man so sehen, muss man nicht.
    Aber ich bin persönlich für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich diese Aussage, genau so, offen vertrete. Weil ich das genau so für mich sehe und ja, auch pauschaler so sehe. Was ist bitte schlimm daran? Und ich finde, genau dieses getroffene Aussage kann man auch wunderbar als Impuls verstehen um mal kurz innezuhalten und zu überlegen: Betrifft mich diese Aussage von Honk, ist da was für mich dran, oder nicht?

    Und wenn nicht, dann ist das so. Und wenn ja, folgt daraus vielleicht eine Konsequenz.

    Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Geht doch, wenn es da strittige Meinungen zu gibt, mit mir in einen Diskurs. Fakten vorlegen, Meinungen austauschen, auf Augenhöhe, anstatt so zu reagieren. Sorry das ich das so sagen muss, aber eine erwachsene Reaktion sieht anders aus.

    Und gerade auch aus der Warte aus, sorry, da sticht ein wenig was nach....ich als Honk aber auch als User mal davor ordentlich Lack bekommen habe. Von wem ist ja bekannt.

    Ich hab so eher das Gefühl, diese Aussagen gehen eher direkt gegen mich als Person, weil man meine Auffassungen, meine Art der Verarbeitungen etc. nicht mag. Kann das vielleicht der Grund sein? Auf "strittigen" Personen hakt man ja gerne rum. Ob die Person da Recht hat oder nicht, spielt da meistens keine Rolle. Man hat sich fein eingeschossen. So dünkt es mir jedenfalls.

    Meinen Kindern sag ich immer: Höre dir ganz viele unterschiedliche Meinungen an, bewerte sie alleine für dich und zieh dann ein Fazit draus. Aber lass Dir dir Zeit damit, denn manchmal braucht die eine oder Meinung einfach mal Zeit um zu sacken und ihr Informationsgehalt Raum, um zu wirken.
    In Foren, sieht man schon alleine an der Schlagzahl der Antworten und der Zeitraum, dass genau DAS nicht passiert. Es wird häufig nicht rational argumentiert, sondern emotional. Und dann wird´s häufig direkt persönlich.

    Eigentlich, ganz eigentlich, sind SHG Foren nichts anders als eine Plattform, um sich zu spiegeln. Also, so sehe ich das. Deswegen lasse ich meinen Senf da. Und natürlich kassiert man dann auch mal Ansagen, die einem nicht schmecken. Aber dennoch ist die Meinung des Gegenübers eine Meinung, die ebenfalls Bestand als auch Berechtigung hat.

    Wenn das nicht ist, ist es kein Austausch mehr, sonderen eine einseitige Meinungsäußerung. Und mit Verlaub, wenn man als zufriedener, abstinenter Mensch, der ebenfalls einiges durchgemacht hat, nicht klar sagen darf, dass man die eine oder andere Verhaltensweise kritisch sieht - gerade wenn man sie auch im Gesamtkontext der Person trifft, dann kann man die Bude auch direkt zu machen und der Hilfesuchende braucht sich nicht mitzuteilen.

    Ich finds gar respektlos, ums auf den Punkt zu bringen. Ich meine, ich für meinen Teil bin zufrieden trocken. Wenn meine Zufriedenheit und meine Ansicht aber ein negatives Beispiel ist...dann sollten sich die "Kritiker" mal hinterfragen und nicht ich mich.

    Ach so, diese Meinung kann gerne woanders hin verschoben werden, wenn sie hier in den Thread nicht passt, ich will hier nicht wieder nen Thread zum platzen bringen mit meinen Happy Weisheiten.

    Die Frage stelle ich mir bei Deinem Posting allerdings auch. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Wenn Du es genau wissen willst, sag ich Dir, Du nimmst die Suchtproblematik nicht ernst. Aber, wie ich sagte, das ist nur ein Impuls. Ob der Dir gefällt oder nicht, das musst Du für Dich entscheiden.
    Ich hab mir auch viel anhören müssen, ich würde meine Suchtproblematik nicht ernst nehmen und hab mich drüber hinweg gesetzt. Mittlerweile, mit 2 Jahren Abstand, muss ich allerdings sagen, bei manchen Kritiken an meinem Vorgehen was auch was Wahres dran. Auf der anderen Seite bin ich bis heute voller Überzeugung, das viele meiner Ansichten weiterhin richtig sind.
    Ob die anderen schmecken, ist mir egal. Ist nicht mein Leben, ist nicht meine Verantwortung. Aber vielleicht ist man so offen, und gibt anderen Impulsen Raum.
    Und was Deine Torte da angeht....ich war auch eher entspannter was die tägliche Konfrontation mit Alkohol im Alltag angeht, hab ich ja erzählt. Was ich nie erzählt habe, alk. Getränke habe ich nicht unbedingt strikt gemieden. Quasi vergleichbar mit deiner Torte.

    Jetzt, mit einer gewissen Zeit Abstand und der Erfahrung, wieviel Benefits mir die Abstinenz gebracht habe, bin ich in meinem Vermeidungsverhalten deutlich strikter geworden, weil ich in keiner Weise mehr diese wunderbare Abstinenz und Nüchternheit gefährden möchte.

    Mir ist mein nüchternes Leben wirklich so wertvoll, dass ich das unter keinen Umständen wieder hergeben möchte und deswegen esse ich keine Torte mit Schnaps oder koche mit Wein.
    Ich weiß auch sehr wohl, mich würde das (wohl) nicht triggern. Bin ich mir ziemlich sicher. Aber warum noch einmal sollte ich dem Alkohol die Tür ein kleinen Spalt aufmachen? Das wäre aus meiner Sicht dumm und fahrlässig. Ich kaufe mir auch keine "Vapes" oder lutsche Snus, (Kautabak), weil ich unter keinen Umständen wieder anfangen will zu rauchen. Wie sich ein Rückfall da anfühlt, habe ich durch.

    Also warum sollte ich mich mit Alkohol da gefährden? Geht auch ohne, und zwar wunderbar. Aber der Gedanke muss sich erst etablieren und er braucht Zeit.

    Ich möchte zu bedenken geben, wer in erster Linie die Adressaten und Austauschpartner dieses Threads sein sollten:

    Was ich hier ziemlich unglücklich finde, ist, dass Menschen, die beschlossen haben, mancher Situation mit einer kleinen „Ausrede“ zu begegnen, aufgrund gewisser Beiträge ausgerechnet hier auch noch in eine Verteidigungsposition geraten. Von dem, was ihnen teilweise auch noch spekulativ unterstellt wird, ganz zu schweigen.

    -AmSee-


    Das magst Du unglücklich finden, es ist aber dennoch legitim dazu beizutragen, dass es vielleicht auch einen anderen Weg als Ausreden gibt oder andere Werkzeuge, um solchen Situationen zu begegnen.
    Es geht ja in keiner Weise darum, irgendwo Recht zu haben, sondern Impulse zu setzen, das Lesende darüber nachdenken können, was sie für sich anwenden. Und das ist ja jedem und jeder hinter dem Bildschirm überlassen, für sich nachzudenken, was passt für mich. Schieb ich lieber eine Ausrede vor, meine kleine "Notlüge" oder begegne ich der Situation anders.
    Eigentlich ist es grundpositiv, dass es auch andere Ansichten gibt, die meinetwegen auch ein wenig strittig sein mögen, so hat man mehr Möglichkeiten darüber nachzudenken.
    Es geht im Endeffekt ja nicht um um Mojo, oder um Paul, um Dich oder mich...wir haben ja alle unsere individuellen Wege gemacht. Es geht um die Vielzahl von Aspekten.

    Und als ein Aspekt gehört ganz klar der Austausch dazu: Ausrede / Notlüge vs. Ehrlichkeit / ander Möglichkeiten. Im Endeffekt, um das Thema runterzukürzen, geht es eigentlich um das Thema Akzeptanz und Selbstannahme. Nichts anderes.

    Und weil wir beim Thema sind, ich persönlich diese Notlügenthematik ja schon in einem anderen Thread vertreten habe, gleichzeitig hier lese, dass gewisse Süßigkeiten mit Alkohol mit Alkoholgehalt überhaupt kein Problem sind, gleichzeitig die Ansicht vertreten wird, Notlügen sind legitim....da stelle ich mir schon ganz ehrlich die Frage, passt das zusammen?

    Wir sind hier ja nicht auf einem Kindergeburtstag sondern an einem Ort, an dem Menschen eine ziemlich heftige Sucht bekämpfen, und dafür ihren Weg suchen, der für sich passt. Und genau an diesem Ort gehören auch strittige Diskussionen, so lange sie konstruktiv sind und nicht persönlich.

    My 2 Cents.

    Wow! Perfekt!!

    Vielen Dank auch an Dich, für diesen überaus fokussierten und themenbezogenen Beitrag! 😂😉

    Mojo, was möchtest Du den wissen und hören, was Du dann eh wieder in Zweifel ziehst oder lächerlich machst? Sag´s mal bitte.

    Update Mojo,

    hier kannst Du dich noch einmal einarbeiten ins Thema....wenn Du willst und dir der Elefant nicht zu groß ist:

    <a href="RE: Durchhalten und nüchtern bleiben">Durchhalten und nüchtern bleiben</a>

    <a href="RE: Danke für die Aufnahme">Danke für die Aufnahme</a>

    Nutzt Du welche? Hast Du schonmal welche genutzt? Wenn ja, welche? Und warum? Wenn nein, warum nicht, und welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? ...?

    LG, Mojo

    Nutzt Du welche? -> Nein
    Hast Du schonmal welche genutzt? -> Nein
    Wenn nein, warum nicht -> Das ist aus meinen Beiträgen ersichtlich
    welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? -> Sehr gute.

    Den Rest kann man bei mir überall nachlesen. Wenn ich das hier jetzt (wieder) ausführe, dann hab ich wieder aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.

    Reicht Dir die Antwort?

    Die Krankheit ist latent in uns vorhanden. Sobald wir sie wieder bewässern, bricht sie wieder aus. Das ist der Grund für den Begriff des "trockenen Alkoholikers". Nicht, dass der sich für geheilt hält und dann meint, er könne ja mal als Geheilter wieder ab- und an ein Gläschen heben.

    Dann müssen der Fairness wegen Ex-Raucher auch für krank erklärt werden. Wie schnell ein Rauchrückfall von 0 - 100 geht weiss ich genau, hab ich gehabt. Nach 10 Jahren Rauchfrei eine Kippe auf einer Party, nach 2 Tagen auf dem alten Pensum.

    Zitat

    Das stimmt, auch ich bemerkte, viele hängen diesem Gedanken nach oder spielen insgeheim damit. Da ist es natürlich von Vorteil, hält man das schlechte Gewissen und die Angst wach.

    Aber mal im Ernst, wieviel von diesem Gedanken ist einfach anerzogene Prägung? Gerade weil trinken so dermaßen tief gesellschaftlich verankert ist? Gibt es da irgendwelche Studien?
    Ich meine, es ist doch auch wirklich gemein, gerade beim Alkohol ist es täglich wie die sprichwörtliche Wurst vor der Nase. Ohne konkret darauf zu achten würde ich mal behaupten, im Alltag hat man mindestens 1-3x Kontakt zu Alkohol oder Alkoholwerbung. Das man damit die "Krankheit" immer schön leise am köcheln lässt, ist doch ganz klar.

    Wäre dieser Gedanke auch da, wenn man jetzt in der Mongolei als Einsiedler Schafe züchten würde, auch da? ..."Yammi, jetzt zum Schafeintopf nen lecker "denk dir was aus...", weil der Tag so arbeitssam war und der Sonnenuntergang so schön?"

    Ich behaupte mal mittlerweile, dieses schlechte Image eines Ex-Trinkers ist auch befeuert und wird indirekt seitens der Alkohollobby gepusht. Was gibt es denn besseres, als einen abhängigen Konsumenten, der aber pardout nicht für sich erkennen will, das er süchtig ist, weil er Angst vor den Konsequenzen und dem Image hat.

    Was ein Marketing, da hört man mit etwas grundgesundheitschädlichen auf, und wird weiter per ICD als krank bezeichnet.

    Stell Dir mal vor, Du hast vom vielen sitzen im Büro nach Jahren einen Bandscheibenvorfall, dazu Typ 2 Diabetes und Bluthochdruck, arbeitest viel an Dir, stellst deine Ernährung um, gehst zum Arzt und der sagt Dir: Ahhh, Herr Honk, beste Blutwerte, bester Blutdruck, Hb1Ac von 4,9, vom Bandscheibenvorfall nix mehr zu sehen...aber passen sie auf ihre Krankheit auf. Sie waren nämlich zu dumm es passieren zu lassen, weil sie sich haben schleifen lassen. Schämen sie sich weiter. Und alle anderen Bürostuhlhocker....ja die....die dürfen das, so lange sie nicht zu viel sitzen, so wie sie damals......
    Na ja, und ich als Patient habe natürlich total Bock drauf wieder nen Bandscheibenvorfall zu bekommen und Typ II, weils soviel Spass gemacht hat. Und deswegen sag ich mir immer, ich wäre krank und muss aufpassen.

    Okay, das ist jetzt stark übertrieben, und auf eine Suchterkrankung nicht so direkt umlegbar. Ich weiss. Aber das Images ist dennoch fürchterlich, deswegen schämen sich ja so viele und haben es schwer zuzugeben, dass sie ein Problem haben. Mir ging das jedenfalls so, in irgendeiner Weise mich mit dem "Klischee" anzufreunden, ich gehöre dazu, kam und kommt für mich nicht in Frage. Und ich sehe da auch keinen Grund zu.

    Mein Selbstbewusstsein brauchte auch einige Zeit, bis es sich bildete. Anfänglich noch unsicher, benutzte ich div. Ausreden, auch abenteuerliche, so wankelmütig wie ich war, ich wolle niemals als Alkoholiker dastehen.

    Heute, gefestigt, kann ich locker sagen: ja, ich trank zu viel, zu lange und zu oft. Kurz nach dem Abstinenzbeginn, war ich noch nicht in der Lage dazu. Alkoholiker war immer ein Wort, was mit mir nie etwas zu tun haben durfte! Heute, alkoholfrei, kann ich damit völlig entspannt umgehen.

    Ja, ich bin jetzt alkoholfrei, ich war ein Säufer. Nur hänge ich es nicht an die große Glocke.

    Da ist viel wahres dran.

    Das wirklich krude in vielerlei Wahrnehmung ist ja, eine Alkoholabstinenz wird oftmals als Schwäche ausgelegt und nicht als Stärke. Wenn wir es mit dem Rauchen vergleichen, bekommt man immer Anerkennung dafür, dass man den Glimmstengel nicht mehr anfasst, gerne mit dem Kommentar garniert: "Hab ich auch schon mehrfach probiert, ich schaffs einfach nicht", bei Alkohol wird man aber komisch angeguckt oder kritisiert.

    Okay, der Unterschied ist natürlich, Alkoholmissbrauch kann bei weitem mehr sozialen Schaden anrichten bzw. man kann sich bei weitem mehr an die Wand fahren, als es jemals mit Zigaretten möglich wäre. Und je nach "Level", also wieviel Scherben man hinterlassen hat, wieviel alkoholbedingte Niederlagen man erlitten hat, umso schwerer wirkt die Last der Bürde, die man gefühlt trägt. Das man sich da schwer tut, das Feuerwerk des Selbstbewusstsein / des Selbstverständnisses anzuzünden, kann ich absolut nachvollziehen.

    Dennoch aber, und das ist mein Plädoyer, man muss sich dennoch nicht ewig als Sünder fühlen und ewig Buße tun, man darf das auch ablegen und in ein neues Leben gehen. Wie gesagt, ich sehe Alkoholabstinenz nicht als Schwäche, ich sehe das als Stärke. Und man braucht sich die (deutsche) Gesellschaft nur anzuschauen und da kann man sich schon sagen, ich "leiste" hier etwas, was nicht selbstverständlich ist. Und dafür braucht man sich nicht schämen oder sich dafür verstecken, da kann man schon klar sagen...ne Leute, ich nicht.

    Ich denke, wer ein schlechtes Gefühl hat zu seiner Abstinenz zu stehen, der ist noch nicht so weit im Verarbeitungsprozess, Nüchternheit als normal zu verstehen. Oder eben auch ein bisschen zu feiern ;)

    Und der nächste Punkt ist: ich generiere mich damit auch ein Stück weit als moralische Instanz, wenn ich da als erschlankter Supersportler auftauche, der erstmal erklärt, dass er nun drogenfrei durch´s Leben geht. Will ich das? Mein Opa sagte immer jeder solle nach seiner Façon selig werden. Warum sollte ich anderen ein schlechtes Gefühl machen wollen? Ich kann das gut nachfühlen wie witzig eine Party zu später Stunde werden kann - ich war früher selbst dabei.

    Da kann ich Dir aber direkt aus eigener Erfahrung sagen, dass es so ist, das man aktiv drauf angesprochen wird. Und zwar, WARUM man so aussieht. Und warum sollte man dann mit seiner Geschichte hinter dem Berg halten?

    Im Endeffekt habe ich von meiner Seite aus eine grund-gute Geschichte zu erzählen. An meiner Geschichte und Veränderung ist nichts, aber wirklich gar nichts negatives dran, im Gegenteil, streng genommen ist sie nämlich vorbildlich.
    Und eine Erfahrung die ich sehr stark gemacht habe, ich muss dazu sagen, ich arbeite täglich mit 170 Menschen zusammen, wir sehen uns täglich. Also sind Veränderungen bei Personen jederzeit sicht- und veränderbar.

    Es sind insbesondere Männer im Alter von 40-50, typisches Midlifecrisis - Alter, die sehr stark auf positive, körperliche aber auch mentale Veränderungen reagieren. Und da wird man in der Tat regelmäßig angesprochen, was man denn täte um so einen Wandel hinzulegen.

    Und gleichzeitig reagiert das weibliche Geschlecht ebenfalls sehr positiv. Und ich darf das mit aller vorhandener Bescheidenheit sagen, als Mann mittleren Alters von deutlich jüngeren Frauen als attraktiv wahrgenommen zu werden, ist schon sehr nett und ich freue mich darüber. Georg Clooney Effekt ;)

    Übrigens reagiert meine Frau, nach 25 Jahren Beziehung ebenfalls verändert auf mich und nimmt mich deutlich attraktiver war.

    Und ganz ehrlich, es gibt auch Leute, die mich mittlerweile für einen "Gockel" halten. Und das ist für mich auch total fein, ich komme wunderbar damit klar. Denn, das hat sich über die Zeit auch herauskristalisiert, die Leute, die eine deutlich sichtbare Veränderungen neiden und negativ beurteilen, verurteilen, sind mit sich selber nicht im reinen. Und haben nichts anderes über als zu lästern.

    Ich weiß das noch ganz genau, in meinen Anfängen wurde ich sehr belächelt als ich plötzlich in engen Radklamotten auf der Arbeit auftauchte, regelmäßig im Schwimmbad gesichtet worden bin oder frühmorgens joggend - liegestützend machend auf dem Sportplatz. Ich hab das volle "Rocky Programm" durchgezogen, mache ich bis heute. Und man hat sich anfänglich sehr über mich lustig gemacht und vielleicht auch Wetten abgeschlossen.

    Heute? Lacht keiner mehr. Der feine Unterschied ist, ich habe mich verändert und vor allem auch hart an mir gearbeitet. Und das hat mich viel Schweiss, Überwindung und eigen Motivation gekostet. Und ich ernte jetzt den "Erfolg" dafür. Wer sich allerdings nicht verändert hat, sind die Leute die sich die Mäuler zerrissen haben, die stehen immer noch auf dem gleichen Stand wie vor zwei Jahren.

    Und das kann ich Dir auch erzählen liebe Helga, es ist total schön als positives Vorbild aufzutreten. Denn, ich habe mittlerweile einige Leute mitziehen können, die sich ebenfalls "auf den Weg gemacht haben". Und das ist erst Recht super, weil sich damit Leben verbessern. Und wenn ich damit einen Beitrag leisten konnte: Super :)

    Im Fazit bleibt aber festzustellen, die Anzahl der Leute, die eine positive Veränderung ebenfalls anerkennend annehmen, ist deutlichst höher als die, die es kritisch beäugen. Und die "Kritiker", die können mir mal am Buckel runterrutschen. Ich bin total fein mit mir und brauche nicht über andere lästern ;)

    Zitat

    Nach Deiner Logik ist das dann aber die einzig mögliche Antwort. Welche andere Antwort soll denn bitte glaubhaft sein? Sich irgendwelche konstruierte Sätze zusammenzubauen, die einem selbst gegen überfunktionieren können ist ja fast noch schlimmer. Am Ende belügt man nicht die anderen, sondern sich selbst.

    Nein Helga. Ich beantworte das in kurz, ich hatte gestern eine Referat dazu angefangen, aber kurz reicht auch: Es ist eine Sache des "Mindset".
    Man muss sich ganz klar ein neues Ziel definieren.
    Ich hab mir nicht das Ziel gesetzt, meine Sucht zu bekämpfen. Sondern ich persönlich habe mir ganz klar das Ziel gesetzt, körperlich gesund zu werden und alles dafür zu geben, alt zu werden. Nebst ein paar sportlichen Nebenzielen. Und um die Ziele zu erreichen, hat Alkohol keinen Platz mehr.
    Wenn ich also sage, wenn mir was zu trinken angeboten wird, dass ich diese Nacht gut schlafen muss (was mit Alkohol nicht geht) und ich mich morgen 6 Stunden aufs Rad werfe (was mit Alkohol erst recht nicht geht), dann lüge ich nicht, sondern ich habe meine Prioritäten gesetzt.

    Das ist ein feiner Unterschied. Diese Art von Definition holt mich aber aus dieser Rechtfertigungsspirale "ich hab ein Alkoholproblem" raus. Weil ich mich auch nicht als Alkoholiker sehe, so wie das in anderen SHG´s / Foren aber zwingend notwendig ist, diese "Erkenntnis". Ich sehe mich dann, aber auch nur dann, als Alkoholiker, wenn ich wieder trinken sollte.
    Ich bin aktuell, toi toi toi, in der Form meines Lebens und ich arbeite weiter an mir. Würde ich jetzt gefragt werden, ob ich was trinken wolle und ich würde damit antworten ich hätte ein Alkoholproblem, dann entspräche das nicht der Wahrheit. Denn Alkohol passt nicht mehr in meinen Lifestyle, so habe ich mich verändert.

    Wobei ich dazu sagen muss, dass ich in den letzten Monaten sehr offen geworden bin, und mittlerweile sehr offen über meinen sehr gefährlichen Konsum spreche. Aber aus dem Grund heraus, dass ich mich optisch sehr verändert habe. Und die Leute sagen dann oft von selber.."und Alkohol trinkst du auch nicht mehr"? Und dann sag ich schon, dass, erst als ich aufgehört habe Alkohol zu trinken, dieser Wandel möglich war.

    Aber dann ist das Gespräch auf einer ganz anderen Ebene als würde ich sagen.."ich darf nichts trinken, ich bin Alkoholiker". Ich habe ein massives Problem mit dieser negativen Notation und habe mir meinen Weg so gebaut, dass ich diesen Quark nicht sagen muss, sondern die Dinge positiv kommunziere. Ich halte sehr viel von der Macht der Worte und von positiver Rhetorik. Mein Ziel ist es oder sagen wir besser war es, im Prinzip genau das, was Du sagst:

    Zitat

    nsere Alkoholsucht ist eine sehr private Sache, die keinen anderen Menschen etwas angeht, es sei denn man möchte es mit Menschen unbedingt teilen.

    Also hab ich mir meinen Weg gebaut. Ganz einfach eigentlich. Man muss sich nur das Ziel glaubhaft manifestieren. Und das ist die eigentliche Arbeit. Insofern sind wir eigentlich einer Meinung. Nur, ich rede mich nicht raus. Ich sag die Wahrheit. Und das andere, lass ich weg. Ganz einfach. Nenne es wie Du magst, für mich funktionier(te) das prächtig. Und der Alkohol spielt keine Rolle mehr in meinem Leben.

    Nein, Du hast mich nicht verstanden. Meine Sätze sind Beispiele, keine Vorgaben. Die Sätze muss sich ein jeder selber bauen und zwar so, dass sie für einen selber glaubhaft sind.

    Zitat

    Was später mal irgendwann sein wird, ist in dem Moment völlig egal.

    Ist es eben nicht. Und das ist ja genau der Punkt den ich vertrete. Im Prinzip ist meine Herangehensweise dem des Notfallkoffers sehr gleich. Vorbereitet sein. Wenn ich z.B. wissendlich zu einer Party gehen möchte, sollte man sich vorher darüber im klaren sein, was einen erwartet. Und eigentlich weiss das auch jeder.

    In meinem konkreten Erleben, ich bin (war) Eishockeyfan. Ich habe es mir nicht nehmen lassen auch als frisch nüchterner Mensch zu den Spielen zu gehen. Um konkret zu sein, 3 Tage nach meiner Entscheidung nichts mehr zu trinken. Dazu sogar noch PlayOffs, also Halli Galli in Tüten.
    Was passiert wenn ich in meinen Block gehe? Klar bekomme ich sofort ein Bier in die Hand gedrückt. Was passiert, wenn ich den Block verlasse? "ey....bring mir mal ein Bier mit....".

    Soll ich da rumlügen ich nehme Medikamente? Quatsch. Ich habe mich bewusst für die Abstinenz entschieden, also gehe ich auch bewusst in die Situation hinein und lasse mich doch vor Ort nicht in Verlegenheit bringen. Alleine um mich selber zu schützen.

    Das Resultat, nicht vorbereitet zu sein, haben wir bei Ciara ja gelesen: "und gestern musste ich einen Fingerhut voll Alkohol zu mir nehmen, weil mir eine Flasche Schnaps geschenkt wurde und ich diesen unbedingt wegen der Schenkerin probieren musste! Ist aber alles gut gegangen."

    Und das ist genau der Punkt Helga. Und meines Erachtens nach, tut man sich mit Lügen keinen Gefallen. Sondern damit, fest zu sich zu stehen und das auch zu kommunzieren. Oder die Situation zu meiden, wenn man dem (noch) nicht gewachsen ist. Aber wenn ich mich in die Lage bringe, muss ich wissen, was auf mich zukommt und nicht spontan oder emotional handeln. Denn dann passiert genau das, was wir nicht wollen: Rückfall.

    Ich finde es durchaus ok auch Notlügen zu verwenden, wenn man noch nicht stabil ist. Du hättest sagen können, dass Du heute ein inkompatibles Medikament eingenommen hast.

    Das ist jetzt meine persönliche Meinung, ich halte nicht viel von Notlügen. Denn, in dem konkreten Fall könnte später die Frage kommen: "Trinkst heute noch, oder musst Du wieder Medikamente nehmen?". Und bumms, ist man wieder im Dilemma und Konflikt. Zudem, rein aus der psycholgischen Sicht, ist man bei einer Notlüge ja auch nicht ehrlich zu sich selber oder steht zu sich. Notlügen / Lügen haben das Potential, sich selber auch eine Hintertür offen zu halten. Und wenn man gelogen hat, sich an die Lüge aber nicht mehr erinnern kann, ist es doppelt doof.

    Das heißt jetzt nicht, dass man sagen soll: Du, ich bin Alkoholiker(in), ich darf nicht mehr trinken. Manche Leute machen dass genau so, dass ist auch völlig fein. Andere Leute haben mit der Aussage aber auch ihre Schwierigkeiten, auch das ist völlig okay.

    Ich bin ein Fan davon, sich eine Aussage zurechtzulegen, die sich gut anfühlt, hinter der man steht, die man offenen Herzens vertreten kann. Die ehrlich ist, aber auch ggf. auch nur soviel sagt, wie man teilen möchte. "Du, ich muss / möchte morgen fit sein, deswegen trinke ich jetzt nicht". "..."...ich hab 20 Jahre lang getrunken, jetzt will ich mal ausprobiere, wie es ohne Alkohol ist". "....ich habe dry November bis auf unbestimmte Zeit.." ..."ich muss dringend was für meine Gesundheit tun, da gehört aktuell keinen Alkohol trinken mit dazu"...."....Du danke. In den letzten Wochen war es irgendwie ein bisschen zuviel, ich will mal eine Pause einlegen.."....."...du, ich habe jetzt seit XYZ Tagen / Wochen nichts mehr getrunken, das fühlt sich echt gut an, ich bleib erstmal dabei...."....."ich möchte abnehmen, wenn ich jetzt was trinken, mach ich mir damit meine Wochendisziplin kaputt, das will ich nicht..."

    Irgendwie so. Oder halt auch ehrlich wie es wirklich aussieht. Wichtig finde ich, man muss vorbereitet sein. Was fühlt sich gut an und dieses Päckchen an Vorbereitung nehm ich mit. Und damit kann man fest zu sich stehen. Und selber hat man sich damit auch ein Mantra gebaut, an dem man festhalten kann. Das finde ich auch mit am wichtigsten, sich ein Ziel zu definieren was man auch kommunzieren kann. Damit hat man dann Handwerkszeug, mit dem man rethorisch agieren kann.

    VG!

    Danke für eure Unterstützung!

    Für den Fall dass ich vielleicht zu rüde mit meinem Kommentar herübergekommen bin, sieh mir das bitte nach. Aber meine Antwort soll einfach nur eines ganz klar machen und zwar, dass Du vor einer Grundsatzentscheidung stehst. Da gibt es einfach keinen Spielraum. Entweder ich entscheide mich dafür nicht (wieder) zu trinken mit allen Konsequenzen oder man macht halt solche Aktionen und gefährdet damit alles massiv.

    Aber gleichzeitig weiß ich auch zu gut, das niemand erzählt hat, dass an manchen Stellen auch verdammt schwer sein kann oder ist. Um auf die Party zu sprechen zu kommen, ich bin ebenfalls einer von denen, die ihren Alltag nicht verändert haben und den konfrontativen Weg gegangen sind. Bei mir waren es jetzt nicht unbedingt Partys aber andere, gesellschaftliche Anlässe.

    Ich hab mich aber sicher in den Konfrontationen gefühlt, weil ich meine Grundsatzentscheidung schon viel früher ganz klar und unmissverständlich getroffen habe. Und ich habe auf der nüchternen Seite ganz klar an mir gearbeitet, jeden Tag. Diese Partysituationen waren auch nicht ganz einfach für mich zu beobachten - die haben Spaß...ich nicht - .....also, "die haben vermeintlich Spaß" und man selber steht wie doof daneben und weiß nichts mit der Situation anzufangen, man kommt ggf. noch in die Situation sich zu rechtfertigen.
    Aber auch da, so wie in Situationen wie bei Dir mit dem Schnaps, hab ich ganz klar zu mir gestanden und ganz klar, aber ein wenig stolz kommuniziert, dass ich nichts mehr trinken möchte und künftig auch nicht mehr werde. Punkt. Wie man das sagt, muss jeder für sich wissen, aber es ist wichtig, es ganz klar zu formulieren.

    Mittlerweile ist es so, dass die Wertigkeiten von Partys und Co. bei mir stark abgenommen haben bzw. nicht mehr existent sind. Ich hab mein Leben so umgebaut dass ich lieber früh aufstehe und morgens irgendwie aktiv bin und abends ziemlich früh ins Bett gehe. Und das macht mir Freude.

    Es ist an manchen Stellen auch so, dass es durchaus vorkommt, dass ich nicht mehr eingeladen werden zu manchen Partys oder aber, wie neulich hier beschrieben, dass ich mich aktiv entscheide früher zu gehen. Es haben sich auch die Kontakt zu gewissen Personen deutlich verringert, aber auch das ist okay, die Basis des Kontaktes war der Alkohol. Und auch da ist ganz klar: Ich habe mich entschieden, ich habe mich für mich entschieden. Die Leute haben sich für sich und ihren Weg entschieden.

    Ich sehe das so, die Entscheidung keinen Alkohol mehr zu trinken ist eine grundlegende, egoistische Entscheidung. Man tut das für sich, für niemanden anderes. Und man muss sich dafür nicht rechtfertigen, in keiner Weise, weil einfach nur grundlegend vernünftig ist, künftig keinen Alkohol mehr zu trinken....man hört ja schließlich nicht auf zu atmen ;) Und viele mögen so eine Entscheidung vielleicht ins Lächerliche ziehen, aber wer das tut, hat es nicht verstanden oder selber ein Problem.

    Und zu letzt noch, gibt dem Prozess mal Zeit. Wenn Du dich grundlegend entscheidest, dann auch Dein Leben nüchtern angehst - es warten nüchtern verdammt viele tolle Abenteuer - das kann ich Dir versprechen, wird sich die Perspektive nach und nach verschieben und es wird sowohl leichter, als auch ab einem Punkt zur Selbstverständlichkeit :) Und das ist auch ziemlich cool, denn, wie intensiv nüchtern sein kann, hat niemand erzählt. Dagegen ist besoffen sein ein Scheiss.

    :)

    Hallo zusammen, wollte mal kurz berichten über die Party am Samstag. Es hat tatsächlich ohne Alkohol funktioniert. Ganz so lustig wie die anderen Anwesenden fand ich die Party zwar nicht, aber ich habe mich als Beobachter ganz gut gemacht, denke ich…

    Ja, und gestern musste ich einen Fingerhut voll Alkohol zu mir nehmen, weil mir eine Flasche Schnaps geschenkt wurde und ich diesen unbedingt wegen der Schenkerin probieren musste! Ist aber alles gut gegangen. Ich sehe es als Medikamenteneinnahme…. 🙄

    Liebe Grüße Ciara

    Ich bin ja hier der Motivationsklaus im Forum aber in dem Falle würde ich ernsthaft dazu raten, der nächsten Party (wieder) zuzusagen, den Schnaps mitzubringen und sich in die Reigen der fröhlich, feiernden Leute wieder einzureihen :) Cheers, bis die Wolken wieder Lila sind und die Haare möglicherweise in der Kloschüssel hängen...so richtig ehrenlos und erbärmlich.

    Oder, die Alternative ist, erwachsen zu denken als auch zu handeln und sich bewusst zu machen: Wieviel Glück Du hattest, dass Du gerade hier auf die Art und Weise von mir den Kopf gewaschen bekommst. Ohne Klo.

    Ich muss ganz klar sagen: Es ist deine Entscheidung. Ganz alleine. Weiter in den alten Mustern zu saufen, oder sich für ein gänzlich, neues Leben zu entscheiden. Du hast die Wahl, ganz alleine.

    Wofür entscheidest Du Dich?

    Ich kaue schon ein bisschen länger auf einer Antwort herum. Also, ich habe ja eine persönliche, sehr offene Art nach außen entwickelt. Auch einfach deswegen, dass man mir deutlichst ansieht, dass ich mich verändert habe. Und das auch nicht nur optisch sondern auch mental und kommunikativ. Deswegen bekommt (bekam) man ja, gerade von Leuten, die einen schon länger kennen - Arbeitskollegen z.B. öfters mal die Frage oder die Anmerkung das einem auffiele, wie sehr man sich verändert hat.
    Und ich für meinen Teile lebe ja auch diese Veränderung, alleine durch eine ziemliche Veränderung durch einen neuen Klamottenstil, Frisur, es fehlen etliche Kilos etc. und ich kommunziere sehr positiv, bin sehr oft gut gelaunt etc. Das fällt halt (positiv) auf.

    Und deswegen halte ich mit meiner Geschichte auch nicht hinter den Berg, falls sie jemand hören möchte. Ich sage aber auch nicht "Hey, ich bin Alkoholiker, ich trinke nicht mehr". Auch weil mir diese Worte sehr fremd sind und ich mich damit auch nicht identifiziere.

    Ich erzähle durchaus offen, dass ich einige, sehr dunkle Jahre hinter mir habe. Und das einhergehend mit Depressionen (despressiven Verstimmungen), Alkoholmissbrauch etc. Und das ich das erkannt, als auch mich darauf herausgearbeitet habe. Bzw. mich immer noch herausarbeite, ich sehe das als einen immer fortwährenden Prozess, als Weg. Nur das der Alkohol jetzt keine Rolle mehr spielt sondern ich mich und mein künftiges Leben zum Projekt gemacht habe. Und einfach Bock auf gute Laune habe.

    In meinem Büro hängt auch, für jeden gut zu lesen der Satz: "Ich habe mir abgewöhnt, schlechte Laune zu haben". Und das bringt es ziemlich gut auf den Punkt.

    Also von daher, ich meine, während des Alkoholmissbrauches war es ja normal, sich immer schuldig zu fühlen, sich zu verstecken, sich schlecht zu fühlen etc. Da muss man sich, gerade WENN man erfolgreich den Kampf aufgenommen hat, doch herausputzen, das Krönchen rücken und sich sagen: "H e r e I am. I am back"! Und jetzt erst richtig. Ich für meinen Teil habe aus der tiefen Krise im Endeffekt eine riesen Portion Selbstbewusstsein rausgeholt. Und das war auch bitter nötig.

    Erstaunlicherweise, was aber eigentlich schade ist, wenn man offen ist und die richtigen Worte gefunden hat, zu kommunzieren wie es einem geht, was einem widerfahren ist und wie die jetzige Lebensausrichtung ist, fangen viele Menschen an einen entweder zu spiegeln oder werden leise. Weil man bei ihnen einen "wunden Punkt" gefunden hat. Gleichzeitig kann man, wenn man das möchte, künftig auch als Vorbild auftreten. Und ich hab ja erzählt, zwei Menschen konnte ich mitziehen und da freue ich mich drüber.

    Wobei das Mitziehen insofern nur Impulse waren, umgesetzt / umsetzten tuen es die Leute selber. Ich hab da nur mein eigenes Konzept erzählt, wie ich das gemacht habe / oder mache. Und eigentlich ist das alles ziemlich integrierbar in den Alltag. Man muss allerdings eine neue Sichtweise einnehmen als sich auch regelmäßig selber hinterfragen und sich Etappenziele setzen.

    Zusammengefasst kann sich ein jeder, der sich auf den Weg gemacht hat, ohne Alkohol zu leben und das auch noch glücklich schafft, sehr auf die Schulter klopfen. Denn, was kaum gesagt wird, mit einer glücklichen und zufriedenen Abstinez, ist man weiter als sehr viele Menschen, die denken, (regelmäßiger) Alkoholkonsum wäre normal.....ist er nämlich nicht. Die Sichtweise ist verschoben, dass ein Saufgelage und Abstürze z.B. auf dem Oktoberfest "normal" wären. Nein ihr Lieben. Das ist nicht normal. Das muss man sich nur ernsthaft vergegenwärtigen.

    Ich bekomme ja auch reichlich mit, wie sehr viele "ihren Alkoholkonsum" verteidigen. Hach, was wird das alles erzählt, von der Lebensqualität, vom Stressabbau beim "Glässchen Wein", vom wohlverdienten Feierabendbier, vom geilen, versoffenen Wochenende mit den Jungs, von dem man Dienstag und Mittwoch noch was hat.....

    Das ist "normal"?

    Also, für mich ist es normal, jeden Tag in der (Arbeitswoche) jeden Morgen top fit aus dem Bett zu springen. Für mich ist es normal, am Wochenende vielleicht eine Stunden später aufzustehen, wieder "top fit" im Bad zu stehen und dann 3 Stunden auf dem Rad zu ballern und ab dann für die Kinder da zu sein. Für mich ist es normal, IMMER, zu 100%, zu jeder Zeit, zuverlässig und verlässlich zu sein. Das ist NORMAL. Und nicht dauernd in sauer zu liegen.

    Ich finde dauernd nüchtern zu sein ziemlich geil. Muss ich echt sagen. Schade, dass es diesen Weg bedurfte, das zu erkennen. Aber nun gut, dafür leb ich das jetzt umso intensiver. Und das kann man ruhig zeigen. Es gibt keinen Grund für ein schlechtes Gewissen oder ein Versteckspiel. Keinen einzigen.

    Gruß!