Beiträge von Paul

    Oma sagte ja nichts anders, nur viel einfacher.

    Genau das spiegelt doch die eigene Haltung wieder, ... sehe ich alles negativ und ergebe mich in meinem Gram oder versuche das Beste daraus zu machen.

    Wenn ich die "glücklichen Zufälle" gar nicht bemerken kann, weil so verbittert bin (Grundeinstellung), kann ich auch keine Kraft daraus schöpfen bzw. Neues erfahren.

    Da sind wir uns doch alle einig ... glaube ich.

    Ich hatte Dir grade ne Antwort geschrieben, aber ich glaube, das bringt eh nichts.

    Zwar keine Antwort entdecken können, doch sicher hast du Recht.

    Auch wenn ich mir die größte Mühe gebe, fällt es mir schwer deinen Gedankengängen zu folgen.

    Erst nachdem ich es (Alk.) verstand, konnte ich etwas ändern, ohne diese Grundvoraussetzung war ich gar nicht in der Lage dazu. Denn erst mein Verständins, Bewusstsein bewirkte eine Veränderung meines Handelns, dann, so nach und nach, folgten div. Aha-Effekte.

    Wenn du ne Pause brauchst von „zu viel Denken“, Alkohol aber nicht funktioniert, dann nützt dir nichts, dass du „nur“ verstanden hast, dass Alkohol nicht funktioniert…

    Das Verstehen nutzte mir sehr viel, ich schaltete meine Vernunft wieder ein und verzichtete auf den Rausch und mit der Abstinenz kamen viele kleine Erfolgserlebnisse, eine Verbesserung.

    Ich ahne, worauf du hinaus wolltest ... dass man es tun muss, ich begann mit dem Nichttrinken, alles andere resultierte daraus.

    Drum war ja auch der Alkohol ein prima Abschaltmittel. Er war immer der Retter in der Not, immer zuverlässig.

    Jetzt funktioniert diese "Ablenkung" nicht mehr.

    Das war sehr ironisch gemeint: Der arme Alkoholiker ... nur Alkohol macht ihn "froh" und lindert seine Probleme, alle anderen bzw. die Umstände sind an allem schuld.

    Selbst wenn ich unzufrieden bin mit meiner jetzigen Lebenssituation, war es bestimmt auch vor meiner Abstinenz, musste ich begreifen, dass Alk. eben nichts verbessert oder verändert, im Gegenteil.

    Selbst wenn ich jetzt wieder saufen würde, würde sich absolut nichts verändern - das war mein Schlüsselerlebnis, weg von der Flucht.

    So besteht die Chance, dich und das, was dich eigentlich bewegt, besser ...

    Ich kenne mich sehr genau, ich denke zu viel.

    Drum war ja auch der Alkohol ein prima Abschaltmittel. Er war immer der Retter in der Not, immer zuverlässig.

    Jetzt funktioniert diese "Ablenkung" nicht mehr.

    Haderst Du mit Deiner Vergangenheit? Würdest Du es gerne irgendwie ungeschehen machen oder träumst davon, wenn Du noch mal jung wärst, würdest Du es anders machen?

    Meintest du diese Frage?

    Meine Vergangenheit war eine recht positive, abwechslungsreiche, bis auf die letzten 2 Jahre des totalen Alkoholismus, die waren katatrophal, mir ging es zwar gut in meiner Welt, doch als ich dann aufhörte mit der Trinkerei, war das Erwachen um so schrecklicher. Ich hatte mich völlig isoliert, bewusst und nun, nüchtern, wurde die Welt nicht bunter und schöner, ich wurde nur wacher und noch aufmerksamer, kritischer, unzufriedener.

    Eigentlich bin ich nie erwachsen geworden, mir fiel es immer schwer mich anzupassen, früher fand ich noch änliche Verrückte, wie mich.

    Ich war immer neugierig und oft unzufrieden, diese Unzufriedenheit trieb mich immer voran, immer zu anderen Ufern.

    Nun sind mir die Ufer ausgegangen und ich habe Furcht auch so ein alter Grantler zu werden ... mir sind die Ideen ausgegangen, die Freude ging verloren, die Motivation ist im Popo.

    Ich träume eben nicht mehr. Zum ersten Mal frage ich mich, ernsthaft, was mach' ich hier (auf diesem Planeten) überhaupt noch?

    Wenn ich jetzt vom eigenlichen Thema abschweifte, bitte ich, um Entschuldigung.

    Ich versuchte die Fage zu beantworten...

    Kennst du solche selbstabwertenden Sätze ?

    Hörst du sie vielleicht ab und zu aus deinem Inneren?

    Nein.

    Als Teennager hatte ich so meine Zweifel, div. Unsicherheiten. Je mehr ich die Welt begriff, desto mehr verschwand meine Unsicherheit.

    Mein "innerer Kritiker" kritisiert, bewertet nicht mich, sondern meine Umwelt.

    Die Frage ob ich etwas "wert" bin, stellt sich mir nicht.

    Je älter ich werde, desto blasser werden meine Illusionen. Ich habe in meinem Leben schon so viel erreicht, war an so vielen Orten, lernte unheimlich viele Menschen kennen, als noch alles neu und unbekannt war, war es noch interessant.

    Doch mittlerweile ist das Interesse geschwunden und es verschindet immer mehr, das ist das Einzige vor dem ich mich fürchte.

    Irgendwann langweilte ich mich, Alkohol war eine willkommene Abwechslung, doch auch dieser Reiz verblasste nach ein paar Jahren, so hörte ich auf.

    Hallo Paul,

    da du auf das andere, was ich dir auch noch geantwortet habe, nicht eingehst und damit meine Einladung zu einer Verständigung ausschlägst, ist MIR das Interesse am Austausch mit dir vergangen. Wieder einmal…

    Mit dem, was ich an Erfahrungen und Wissen zu teilen versucht habe, scheinst du nichts anfangen zu können. Das wird an deinen Beiträgen deutlich. Ist ok, ...

    Verzeih' bitte, meine Unaufmerksamkeit, die div. Ansätze, Theorien habe ich schon verstanden, auch das ich erst jemanden Anderen verstehen kann, wenn es mir gelingt sich in seine Lage zu versetzen und ich ihn nur erreichen kann, wenn ich seine "Sprache" spreche, die die er versteht.

    Freud's Über-Ich spielt sicherlich eine prägende Rolle, die immer wieder hervortritt, wenn man mit ähnlichen Formulierungen wie in seiner Kindheit konfrontiert wird, weil man sich nie davon lösen konnte.

    Mit zunehmendem Selbstbewusstein, verlor ich diese Scheu, denn auch in meiner Kindheit "musste" ich und war zu fast allem zu blöd.

    Wie -Paul- in meinem Thread schrieb, sind die Angaben über die Therapie-Erfolge meist sehr vage bis gar nicht vorhanden.

    Das hat bestimmt seinen Grund.

    Ein guter Bekannter, ehem. Leiter einer brandenburgischen Suchtklinik, spricht sogar von einer Rückfallquote von über 90% ... früher oder später, das waren seine Erfahrungen nach über 30 Jahren Berufserfahrung in der Suchtmedizin.

    Man wird erfolgreich, austherapiert entlassen und selten wieder gesehen.

    Wie sollen da aussagekräftige Statistiken zusammenkommen?

    Ich kenne in meinem persönlichen Bekanntenkreis niemanden, der einst soff und es nun nicht mehr tut, sie haben es alle mehr oder weniger im Griff bzw. sind Meister der Verschleierung. (Einige SHG-Mitglieder ausgeschlossen)

    Ausgangspunkt war im Grunde nur, dass der Gebrauch des Wortes „müssen“ eine Innere Haltung zu sich selbst widerspiegelt und dass es einen Unterschied macht, ob ich sage „ich muss etw. tun“ oder „ich will/ darf etw. tun".

    Genau darum ging's mir auch.

    Einerseits kann ich es als "Nötigung" sehen oder als Grundlage, Grundvoraussetzung für mein weiteres Vorgehen.

    Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachen ... als ich schrieb, ich muss es verstehen, um überhaupt weiterzukommen, meinte ich genau diese Grundvoraussetzung. Da kann meine innere Haltung sein wie sie will.

    Weigere ich mich, das erkennen zu wollen und gehe immer von vermeintlichem Zwang aus (innere Haltung), werde ich immer weiter im Kreis drehen.

    Ich darf die Voraussetzung schaffen oder ich muss die Voraussetzungen schaffen.

    Das darf sich jeder aussuchen.

    Doch ohne Grundlage, Voraussetung wird's schwierig. Das war meine Aussage.

    Bei mir hat es eine Weile gedauert, bis ich verstand, was mit innerer Kritiker gemeint ist ... ein bisschen kompliziert, doch wenn es hilft ...

    Der „Innere Kritiker“ ist der Anteil, der die Kritik, die von Eltern, Großeltern im Laufe unserer kindlichen Entwicklung an uns herangetragen wurde, verinnerlicht hat und sozusagen zum Stellvertreter geworden ist.

    Wer sich gegen diese „vernünftigen Regeln“ sträubt, sich wehrt, Widerstand leistet, ist eher ein anderer Innerer Anteil.

    Ich verstehe kein Wort! ;(

    Hallo AmSee,

    gewiss kann da ein Missverständnis vorliegen, wenn man dererlei Begriffe verwendet, die in der normalen Umgangssprache nicht vorkommen, drum versuche ich auch diese Wortschöpfungen zu vermeiden.

    Ich sah mir div. Publikationen des Kommunikationforschers an, wenn Kommunikation dem Ziele dient, selbige zu verkomplizieren, ist er bestimmt eine Korifee, doch der Verständigung eher nicht dienlich.

    Therapien, Versuche der unterschiedlichsten Art, gab es schon immer, immer dem jeweiligen Kenntisstand entsprechend, mehr oder weniger erfolgreich.

    Es scheiterte doch immer daran und tut es noch immer, dass der "Patient" nicht überzeugt werden kann, dass die Therapie einen nicht erreicht. Sehen wir uns nur einmal die Rückfallquoten an, ein Erfolg sieht anders aus.

    Liegt es am Zwang bzw. wird es als Zwang empfunden, dem man, sobald wieder in "Freiheit", trotzt?

    Ich wurde auch nicht therapiert, ich löste mich "freiwillig" vom Alkohol, wusste, mir kann kein Aussenstehender helfen, nur ich kann es tun.

    Wenn ich etwas MUSS mache ich oft aus Trotz das Gegenteil.

    Was lief da verkehrt in unserer Kindheit? Das wir, obwohl wird meist verstanden haben, gern das Gegenteil tun, was sinnvoll und hilfreich ist, dass unsere "innere Haltung" dermaßen gestört ist? Unserer "innerer Kritiker" alles über Bord wirft und wir tiefe Befriedigung empfinden, wenn wir trotzen.

    Es ist wie der Alkohol in unserem Blut, wissend, dass wir uns schaden, sind wir zufrieden.

    "Rache ist süß" ... je weniger wir andere Erfolgserlebnisse produzieren können, desto öfter greifen wir auf diese (Trotz) zurück oder auf "Teufel komm' raus" Recht haben wollen.

    Ist es Mangel an Geborgenheit? Fehlt uns Anerkennung von Anderen?

    Hallo Brant, hallo AmSee,

    als ich schrieb "ich muss" begreifen, meinte ich doch nicht etwas erzwingen (Brechstange).
    Wem das Wort "müssen" so bitter aufstößt, nehme bitte, es ist erforderlich (oder ist das auch schon wieder Zwang/ Brechstange?).
    Ich benötigte eine Grundlage, ein Erkennen für mein weiteres Handeln, für meine Abstinenz, ohne Zwang.

    Es musste mir einleuchten, selbst musste ich zu dieser Erkenntnis kommen, ohne Zwang, ohne Androhung von Konsequenzen. Es bedurfte dieser Einsicht.

    Gar nicht so einfach, das Wort "müssen" zu vermeiden.

    Wir wissen doch alle, dass Zwingen nur so lange funktioniert; wie der Zwang existiert. Das Verbote nur eingehalten werden, so lange Konsequenzen drohen.

    Als ich erkannte, dass die Abstinenz nur Vorteile brachte, war plötzlich der Zwang, das Verbot nicht mehr da. Ich musste auf nichts verzichten (Alkohol), im Gegenteil, ich gewann jede Menge Freiheit.

    Ich katte nicht mehr den Stock im Popo und versuchte krampfhalt etwas zu vermeiden, ich war entspannt, ich hatte es begriffen.

    In deiner Wortwahl klingt immer wieder so eine positive Verklärung an, als wenn du auf etwas eigentlich Schönes verzichten müsstest.


    Es klingt so ... doch nur in den Ohren derer, denen nicht auffiel, dass ich in der Vergangenheit schrieb.

    Und ich musste (!) am Anfang verzichten, mich von meinem Irrglauben befreien, eine Grundlage, ein Bewusstsein schaffen. Wer "müssen" gleichsetzt mit Verzicht oder gar mit Zwang, kommt zwangsläufig zu so einem Umkehrschluss.
    Ich kann alles interpretieren wie ich will bzw. Ich es verstehen "kann".

    Doch ohne verstehen ... es verstehen müssen (Grundlage) komme ich doch zu keinem Ziel.
    Verklärt war (Achtung: Präteritum) ich.
    Schreibe ich denn wirklich so missvertändlich?

    MfG