• Hallo zusammen :)

    Ich hoffe, ich bin hier richtig.

    Ich weiß, dass mein Alkoholkonsum nicht normal ist. Ich bin wohl psychisch abhängig.

    Mein Umgang mit Alkohol ist schon seit vielen Jahren unnormal.

    Ich habe keine physischen Symptome….bin also zum Glück nicht körperlich abhängig.

    Aber…….ich trinke zu viel…hab auch mal Pausen, aber es wird immer mal wieder zu viel.

    Zur Zeit trinke ich ca. 8-10 Dosen Sekt pro Tag. Ich komme trotzdem noch meinen Pflichten nach, aber normal ist es nicht. Ich sage mir….ok…ab morgen höre ich auf….finde aber immer wieder einen Grund es nicht zu tun. Ich ärgere mich so sehr.

    Muss ich für immer abstinent bleiben?

    LG

  • Erstmal willkommen hier im Forum und fühl dich hier wohl.

    Du musst das selbst entscheiden und dann auch hinter deiner Entscheidung stehen ob du abstinent werden und bleiben möchtest. Fühl in dich hinein und höre auf dein Bauchgefühl. Du weißt im Grunde selbst ganz genau was das richtige für dich ist.

  • Danke Emily 😊

    Im Grunde weiß ich, dass ich nicht mehr trinken sollte, weil es immer wieder darauf hinausläuft, dass ich täglich trinke.
    Ich würde mir wünschen, dass ich nur noch trinke, wenn ich mich mal mit Freunden treffe…ohne vorher und nachher zu trinken. 🫣

    Im Grunde wünsche ich mir kontrollliert trinken zu können.
    Kann das klappen? 👀

  • Hello und herzlich Willkommen im Forum! 😁 Gutes Ankommen wünsche ich und schön, dass du den Weg hierhin gefunden hast. Du bist hier richtig mit deinem Anliegen.

    Kontrolliertes Trinken würde bedeuten, dass du dich strikt immer an die Menge hälst. Bsp.: Nach 2 Gläsern ist Schluss und damit war es das auch. Keine Ausreißer oder Abweichungen.

    Du schreibst, dass du täglich trinkst und zwar 8-10 Dosen Sekt. Das ist keine geringe Menge, wenn ich das so anmerken darf. Trinkst du über den Tag verteilt oder ‚nur‘ abends? Seit wann hälst du dieses Trinkniveau?

    Dir fehlt die Vorstellungskraft, dass Abstinenz sehr gut funktionieren kann. Den Weg der Abstinenz muss man aber erstmal gehen bzw. einschlagen, um eine Idee davon zu bekommen, was das bedeutet und zu realisieren, dass es geht. Die Frage ist doch: Was passiert, wenn du so weitermachst wie bisher? Wie wird dein Leben dann aussehen?

  • Im Grunde kenne ich die Antwort 🙈 Aber wie soll ich das schaffen?

    Indem du eine Entscheidung triffst. Was möchtest du? Warum, weshalb, wieso?

    Wenn ich kontrolliert trinken könnte, also „normale“ Mengen, sprich 1 maximal 2 Gläser Wein, dann würde ich jetzt auch noch Wein trinken. Aber bei mir ist es zur Sucht geworden und einschränken und reduzieren war schlimmer als endgültig dem Alkohol Ciao zu sagen. Für mich ist ne klare Linie das richtige und mein Weg.

    Hör in dich rein, stöbere bissel im Forum, stell Fragen, such dir Hilfe.

  • Hallo Bighara,

    ich trinke so ab 16 Uhr. Ich gehe noch meiner Arbeit und meinen Pflichten nach. Zur habe ich Urlaub.
    Es gibt auch Phasen wo ich nicht oder weniger trinke.
    Das schlimme ist, dass ich auch heimlich trinke. Ich trinke dann offiziell 5 Dosen und die anderen 5 Dosen trinke ich heimlich.
    Mein Mann ist übrigens trockener Alkoholiker…sein letzter Rückfall war im Juli. Er ist körperlich abhängig.

    Wenn ich das so schreibe, komme ich mir dumm vor.

  • Hallo und Willkommen, TGVD,

    Danke dir für deine Vorstellung. Erste Antworten hast du ja schon bekommen.
    Ich schalte dich nun für den Austausch im öffentlichen Bereich frei und verschiebe deinen Vorstellungsthread in das entsprechende Unterforum.

    Ein gutes Ankommen und einen hilfreichen Austausch wünsche ich dir hier.

    Freundliche Grüße

    AmSee (als Moderatorin):

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Wenn du mit dem Trinken aufhören möchtest, findest du in diesem Forum viele Menschen, die dir mit Rat zur Seite stehen. Hier ist geballtes Fachwissen unterwegs und kannst hier deine Gedanken und Gefühle niederschreiben.

    Natürlich ist dein Mann für sein Wohlergehen selbst verantwortlich, aber du bist dir ja sicherlich im Klaren darüber, dass du ihn mit deinem Trinkverhalten gefährdest. 😉 Ich habe übrigens auch immer erst nach der Arbeit getrunken und eine lange Zeit auch vieles hinbekommen, dass nennt sich dann der funktionierende Alkoholiker. Aber dass du ein Problem hast und du mit dem Trinken aufhören müsstest, scheint dir ja bewusst zu sein…sonst hättest du dich hier nicht angemeldet. 🤓

    Hilfe wirst du hier finden, wenn du sie suchst und möchtest. 😊

  • Hi TGVD

    Auch von mir ein herzliches willkommen. Ein erster, wichtiger Schritt ist gemacht, in dem du dich hier angemeldet hast und das Problem ansprichst.

    Mir und vielen, vielen anderen geht oder ging es ähnlich wie dir. Über (viele) Jahre zu viel trinken, trotzdem irgendwie funktionieren. Dann eskalierts mal wieder, dann mal bisschen weniger, um gleich darauf noch mehr denn je zu trinken. Scham, Lügen, Schuldgefühle, Depressionen, der Körper macht sich bemerkbar... Und trotzdem musste das doch irgendwie möglich sein, den Konsum in den Griff zu kriegen, normal trinken zu können.

    Die Erkenntnis und Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, dass ich nicht zu einem "normalen" Konsummuster zurückkehren kann, hatte mir eine riesen Last von den Schultern genommen. Nicht trinken ist viel leicher (und gesünder😀) als krampfhaft kontrollieren zu wollen, was eh schon ausser Kontrolle ist.

    Immer schön ein Tag nach dem anderen versuchen nicht zu trinken. Bei deiner Trinkmenge wäre es sinnvoll, deinen Arzt einzuweihen. Deinen Mann sowieso. Reale SGH kann ich auch empfehlen.

    Stell dir vor, du musst dir keine Aurseden und Lügen mehr wegen dem Alkohol ausdenken. Ich finde, das wär mindestens ca. 245% mehr Lebensqualität😉

    Take care

    Tom

  • Muss ich für immer abstinent bleiben?

    Hallo TGVD,

    nein, wenn du nach einer Dose Sekt (am Tag/Woche/Monat) beruhigt den Konsum einstellen kannst, kannst du bestimmt ewig so weitermachen bis an dein Lebensende.

    Warum werden es denn immer bzw. öfter mehr Dosen als beabsichtigt? Warum wirst du (bestimmt?) unruhig am Abend, wenn "der Stoff" fehlt?

    Die Vernunft sagt: nein, das Gefühl sagt: ja.

    So ging's auch mir. Hatte ich mir dieses Trinkverhalten angewöhnt/antrainiert, ähnlich dem Pawlowschen Hund, bei dem der Speichel fliesst (freudige Erwartung auf Futter), wenn das Glöckchen klingelt? Habe ich mich selbst so manipuliert, es mir antrainiert?

    Ich, der Mensch ... ein intelligentes Wesen? Ich fürchte: ja!

    Wie bekomme ich dieses Verhalten wieder weg, war meine Frage ... so wie beim Hund? Lange genug das Glöckchen klingel lassen und kein Futter geben, bis ich mich daran gewöhnte? War das wirklich so simpel?

    Ich wusste, mein Körper (incl. Gehirn) braucht diesen Stoff Ethanol überhaupt nicht, im Gegenteil, er hat mächtig damit zu kämpfen, das Ethanol (Alkohol) überhaupt abzubauen. Kleine Mengen schafft er, so wie er auch kleine Mengen Blausäure (z.Bsp. in Tomaten) schafft, wieder aus dem Körper zu schleusen, ohne Schaden zu nehmen.

    Wenn ich also weiß, dass Ethanol ("das Sektchen") mir in größeren Mengen schadet, warum nehme ich das dann immer wieder, ich das vernunftbegabte Tier, Mensch?

    Weil es so herrliche Glücksgefühle erzeugt, anfänglich, mich beruhigt, es so herrlich viel Dopamin oder was auch immer im Körper erzeugt, ein Festval des Frohsinns, der Glückseeligkeit, um am nächsten Tag mit schlechtem Gewissen und alles anderem als Frohsinn, sogar mit körperlichen Beschwerden aufzuwachen?

    Einmal editiert, zuletzt von Paul (2. November 2024 um 10:49)

  • Ich danke euch für eure Rückmeldungen und Anmerkungen.

    Wie gesagt…theoretisch weiß ich, dass mein Trinkverhalten weder normal noch gesund ist. 🙈 Ich nehme mir vor..ab morgen…immer wieder. Manchmal klappt es auch und ich trinke nur am Wochenende oder mal wochenlang gar nicht. Und irgendwann reißt es wieder ein. 🙈

    Wie sagt man so treffend….Gründe finden sich immer.

    Ich habe zum Glück keine körperlichen Entzugserscheinungen, wemn ich mal nicht trinke.

    Ich bin ja froh nicht körperlich abhängig zu sein. Kann das noch passieren?

    Ich möchte so gerne kontrolliert trinken können…aber anscheinend klappt es ja nicht. 🙈

    Ich werde mich hier weiterhin einlesen und hoffe, dass ich bald den Absprung schaffe…wie auch immer das aussehen wird.

    LG

  • Hallo TGVD


    Auch ein Willkommen von mir.
    Deine Worte: "aber ich muss aufhören" sind schon mal ein gute Basis um deiner Situation aufrichtig zu begegnen. Auch wenn es nicht gleich klappt, heute vielleicht wegen Fussball nicht oder sonstiger Zerstreuung die dich dran hindert um am wirklichen Ball, der eigenen Nüchternheit, zu verbleiben.
    Ein ehemaliger Freund von mir sagte er hat sich ca. drei Jahre mit der Frage beschäftigt wie er es schaffen könnte nicht mehr trinken zu müssen. Bis er seinen erleuchtenden Gedanken hatte: "Nichttrinken kommt nur vom Nichttrinken. Einen anderen Weg gibt es nicht.
    Mein Rat an dich wäre sich hier im Forum so intensiv wie nur möglich dich mit deiner Problematik auseinanderzusetzen. Und keine Angst hier kannst du dich nicht blamieren, sondern bekommst nur echtes Mitgefühl denn all die scheinbar ausweglosen oder auch wahnwitzigen Erfahrungen kennen hier alle aus ihrem eigenen bitteren Erleben.
    Und die frohe Botschaft ist halt letztlich immer: "Es gibt einen Weg da raus". Ich wünsch dir das Beste.


    LG Brant

  • Hallo TGVD,

    was du so von dir schreibst, erinnert mich an meine Anfänge hier vor vier Jahren. Ich hab echt damit gerungen, weiterhin ab und zu Alkohol trinken zu dürfen, konnte bzw. wollte eigentlich nicht damit aufhören.

    Ich bin ja froh nicht körperlich abhängig zu sein. Kann das noch passieren?

    Ja, das kann passieren und ist alles andere als unwahrscheinlich, wenn du so weitermachst.

    Mir ist damals durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema und durch den Austausch mit anderen Selbstbetroffenen hier so richtig bewusst geworden, wo ich bereits stand und wohin ich auf bestem Weg war, wenn ich nicht die Reißleine zog.

    Dass sogenanntes Kontrolliertes Trinken bei mir nicht wirklich funktioniert, hatte ich schon mehrfach feststellen müssen. Es war irgendwie so, dass der Durst sozusagen beim Trinken kam und ich meinen vorherigen Entschluss, dieses Mal nur ein Glas, maximal zwei schon nach den ersten Schlucken in Frage stellte und den Entschluss in der Regel auch fallen ließ. Das Glas war nach einem Schluck schon gefühlt leer und ich hab mich dafür bedauert, dass es schon wieder fast leer war und ich mich auf das Bisschen beschränken sollte.

    Als ich mich hier dann näher damit beschäftigt habe, wurde mir klar, dass es leichter für mich war, es ganz sein zu lassen, als es weiterhin so zu versuchen wie bisher.

    Dass Abstinenz sogar etwas absolut erstrebenswertes, ja sogar ein richtiges Geschenk sein könnte, machte mir Mut, das anzugehen, und bereits in den ersten Wochen bemerkte ich die ersten deutlich spürbaren positiven Veränderungen an mir.

    Ich kann dir nur sagen, ich hab‘s definitiv nicht bereut, dass ich vor vier Jahren die Reißleine gezogen habe.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Körperlich abhängig….was stellst du dir darunter vor?

    Ich denke, dass ich eine Spiegeltrinkerin war, habe immer versucht den Level zu halten.

    Körperliche Syptome gab es jede Menge: Druck im Bereich der Leber, grottige Blutwerte, entzündete Bauchspeicheldrüse, Kehlkopfentzündung, Magenschleimhautentzündung, Bluthochdruck, Schlafprobleme, Sodbrennen, Autoimmunerkrankung usw. Vieles spürt man nicht mal. Auch Krebs kann sich durch Alkohol still und leise entwickeln.

    Ein guter Freund, der ebenfalls Alkoholiker war ist an Bauchspeicheldrüsen Krebs gestorben. Auch das Gehirn wird in Mitleidenschaft gezogen, die Speiseröhre ebenfalls.

    Also ich habe tatsächlich wegen meiner Gesundheit aufgehört zu trinken, und das gerade noch rechtzeitig…..Ich musste auch einige Wochen bangen…..

  • Mit körperlicher Abhängigkeit meine ich vor allem die Entzugserscheinungen. Ich kenne es von meinem Mann…beim Rückfall…diese körperlichen Schmerzen, die dann mit Alkohol ‚besser‘ werden.
    Er kann dann auch seinen Pflichten nicht mehr nachkommen etc.

    Ich trinke und gehe dann am nächsten Tag trotzdem meinen Pflichten nach und muss auch nicht trinken, um körperlichen Beschwerden entgegenzuwirken.
    Das ist natürlich nicht mein Verdienst. Ich habe einfach nur Glück, dass ich körperlich nicht abhängig bin.

    Könnte das echt noch passieren? Obwohl es die ganzen Jahre ‚nur‘ psychisch war?

    ich merke schon, dass ich wieder nach Ausreden suche.

    Die schlechten Werte habe ich übrigens auch. Zu hoher Blutdruck, Cholesterin, Übergewicht etc. Hatte dann mal eine Trinkpause und meine Ernährung umgestellt….die Werte wurden besser.

    Wie macht ihr das z.B. auf Arbeit? Bei der Weihnachtsfeier etc? Wir haben demnächst einen Cocktailkurs mit Kollegen….ich will da nicht sagen, dass ich keinen Alkohol trinke. 🙈

    Danke fürs Zuhören 🥺

  • Könnte das echt noch passieren? Obwohl es die ganzen Jahre ‚nur‘ psychisch war?

    Nochmals: Ja, das kann dir echt noch passieren.

    Und selbst, wenn du glaubst, keine körperlichen Beschwerden zu haben und Trinkpausen einlegen zu können, muss ich dich trotzdem vor den Gefahren eines sogenannten „Kalten Entzugs“ warnen.
    Unterschätz das nicht!

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Krass…irgendwie dachte oder hoffte ich, dass ich halt ‚nur‘ psychisch abhängig bin…und die physische Abhängigkeit an mir vorbei geht. 🫣

    Wie gehe ich das am besten an…ab morgen und so….wie trickse ich mein Hirn aus? 👀

  • Moin TGVD,

    Offensichtlich reagiert dein Korper schon, wenn auch „nur“ an den Laborwerten ersichtlich. Ich war auch lange Zeit „nur“ psychisch abhängig, die körperliche Abhängigkeit kam dann ganz schleichend. Ich bin erst seit 17 Tagen abstinent und noch in der qualifizierten Entgiftung, ich merke aber jetzt schon, dass es mir in vieler Hinsicht besser geht.

    ich weiß nicht, wie das Arbeitsklima bei dir ist, aber ich habe einige Kollegen in mein Suchtproblem eingeweiht. Und: nein, das war nicht peinlich. Ein Cocktailkurs wäre für mich ein NoGo und das würden meine Kollegen auch verstehen.

    Edit: Ich war als erste Anlaufstation beim Hausarzt. Alles weitere kannst du dort besprechen.

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