Ach…auch wenn die ersten Folgen was grottig sind und ich die Solofolgen wirklich gehasst habe, würd ich am Anfang des Podcasts beginnen, weil‘s aufeinander aufbaut. Falls das du mal reinhören möchtest. Ich mach das privat und nicht professionell oder so. Ich sehe das als meinen Beitrag in der Suchtselbsthilfe - neben der Aktivität in diesem Forum hier.
Beiträge von Bighara
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Ciara Ich betreibe einen Podcast, der heißt ‚Let‘s talk about Sucht, Baby!‘ und den kannste dir auf Spotify,iTunes oder wo auch immer anhören. Hab den angefangen, als ich 1 Jahr trocken war und erzähle viel darüber, wie und warum ich in der Sucht gelandet bin, womit ich mich beschäftigen musste, um die Gründe der Sucht zu erkennen, wie mein Leben in der Sucht ausgesehen hat, ich beschäftige mich mit meinem Sohn etc. In der Regel ist der Herr Müller (mein Therapeut aus der ReHa) mein Gesprächspartner und ordnet das Gesagte mit therapeutischem Hintergrund ein. Der Erklärbär, wenn man so will. 😅 Ist ein kleiner süßer Podcast und mein kleiner Beitrag im Kampf gegen den Alkoholismus bzw. die Sucht. Ich versuche zu zeigen, wie Therapie funktioniert bzw. Bei mir funktioniert hat und hoffe, dass es irgendwem da draußen auf dem Weg oder in der Abstinenz hilft. 😊
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Emily Ich hab halt auch den Podcast, indem ich mich austobe und darüber rede, wie es mir geht oder womit ich mich beschäftigen muss. Ich hab - so gesehen - ein Ventil für meine Themen. 😆
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Patrizius Welches YouTube-Video hast du dir damals angeschaut? Ich bin über einen Podcast auf die Philosophie gestoßen und auch ein großer Fan der Stoiker! Schreib mir gern ne PN und sei gegrüßt!
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Hallo Emily! Es kommt für jeden Einzelnen im Forum darauf an, was er aus diesem Forum macht und wie diese Ressourcen für sich selbst genutzt werden. Als stabile Abstinenzlerin hab ich nicht mehr den Bedarf nach regem Austausch, weil der Abstand mittlerweile groß geworden ist. Aber wenn hier Jemand aufschlägt und nach Rat oder Hilfe sucht, versuche ich mich einzubringen, wenn‘s mich thematisch anspricht. Wie AmSee13 schon geschrieben hat, bin ich da auch mittlerweile was picky geworden…seit bald zwei Jahren im Forum hab ich schon viele hier kommen und gehen sehen…ich versuche daher für mich die Spreu vom Weizen zu trennen. Meine Zeit ist begrenzt, ich habe viel um die Ohren und dann einfach auch nicht so die Lust andauernd zu schreiben und dann nach einer Woche ist die Person wieder im Nirvana verschwunden. Das ist auf Dauer einfach frustrierend und ich habe für mich einen Weg gefunden damit umzugehen. Ich empfinde das auch nicht so, als wäre ich hier in irgendeiner Bringschuld. Wenn Jemand was wissen will oder Probleme hat, dann soll man es mitteilen und dann wird der Person hier auch geholfen.
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Drei Monate, nachdem ich trocken wurde, hatte ich 7 Blockaden in der Wirbelsäule und meine linke Schulter hat völlig gestreikt. Da ging nichts mehr. Die Auswirkungen meines Bandscheibenvorfalls zeigten sich und es wurde immer klarer, dass der Schmerz dauerhaft bleiben und nur noch schlimmer wird, wenn ich nichts tue, um zumindest den Status Quo zu erhalten. Der Körper regeneriert, was früher durch den Alkohol betäubt wurde, wird nun spürbar. Und weil man sich nicht benebelt, kriegt man es auch volle Breitseite mit. Der Körper würde trotzdem schmerzen, auch bei Alkkonsum, man würde den Schmerz nur nicht mehr spüren und dadurch die körperlichen Grenzen missachten. Wenn man den Körper früher immer bis ans Äußerste getrieben hat, ist das natürlich eine Umstellung. Aber es gilt die Grenzen zu akzeptieren lernen. Man sollte auf die Signale des Körpers hören und dankbar dafür sein. Der Körper hat schon Einiges mitgemacht und dir auch gute Dienste erwiesen Tron100 .
Auch wenn ich mit meinen 41 Jahren vielleicht noch nicht so ganz mitreden kann…aber alt werden ist nichts für Feiglinge. Der alternde Körper ist nicht mehr so wie mit 20 und schon gar nicht nach all den Jahren der Sauferei. Das Leben zeigt sich nunmal und hinterlässt Spuren. 🤷♀️ -
Wenn du dich einsam fühlst, Mia, dann solltest du dringend das Internet verlassen und dir in der realen Welt eine SHG oder anderweitig Hilfe suchen. Das kostet zwar Überwindung, aber es geht nicht anders. Echte Verbindung und Begegnung zwischen Menschen vermag ein Online-Forum nicht zu ersetzen.
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Solche Ereignisse haben nur die Bedeutung, die du ihnen verleihst. Ich find da die juristischen Definition aus dem StGB ganz hilfreich: Vorsatz bedingt Wissen und Wollen des Konsums, was hieße, du weißt, dass du trinkst und willst das auch. Bedingter Vorsatz hieße, dass du Konsum für möglich hälst und dies auch billigend in Kauf nimmst. Bei der bewussten Fahrlässigkeit würdest du Konsum für möglich halten, aber darauf vertrauen, dass dieser nicht eintritt. Bei versehentlichem Konsum fehlt das Wissen und Wollen. Natürlich könnte man sich fragen, ob du auch alles in deiner Macht stehende getan hast, um potentiell möglichen Konsum auszuschließen, aber man kann nicht alle Lebensrisiken abdecken, denn irgendwann wird das unverhältnismäßig. Und ich schnüffel im Restaurant nicht an meiner Limo, um sicherzustellen, dass es auch wirklich Limo ist. Irgendwo ist da auch ne Grenze.
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Nein, versehentlich Alkohol getrunken ist mir nicht passiert, aber ich hab mal ein Panna Cotta Dessert bestellt, von dem es hieß, da ist kein Alkohol drin, aber die Mandarinen auf der Speise waren in Alkohol eingelegt. Das hab ich dann erst gemerkt, als ich sie schon im Mund hatte. Hab mir dann schnell ne Serviette gegriffen und sie ohne viel Aufhebens entsorgt, bin auf Klo, hab mir den Mund ausgespült und meine Nachspeise dann dem Tischnachbarn angedreht. Mir fehlte der Vorsatz in Bezug auf den ‚Konsum’ und auch grobe Fahrlässigkeit hab ich für mich nicht gesehen. Von daher…Schwamm drüber und weiter im Text. Hoffe, mein Ansatz hilft dir weiter.
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Egal, wie ich es drehe und wende, komme ich immer wieder bei folgender Schlussfolgerung raus: Der Sinn des Lebens ist der, den ich ihm gebe. Und auf dem Weg, wie man ein glückliches und zufriedenes Leben führt, habe ich mich nun der praktischen Philosophie zugewandt. Was Sokrates, Platon, Epikur oder Epiktet sich gedacht haben, ist auch heute noch aktuell und kann Anwendung finden. Mir hilft‘s auf jeden Fall. Und ich verbringe definitiv nicht jeden Tag sinnvoll oder lebe diesen bewusst, dafür hab ich viel zu viele Pflichten zur Zeit auf dem Tacho. 😅 Aber trotzdem geht‘s mir psychisch gut zur Zeit. 👌🏻
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Erna Keine Angst vor Suchtgedanken. Es sind nur Gedanken. Die Gedanken machen irgendwann Puff und sind weg. Tatsachen werden erst geschaffen, wenn du den Gedanken folgst und trinkst. Gedanken schaffen keine Tatsachen.
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Hallo Erna,
der Alkohol mag dir Frohsinn und Entspannung verschaffen, aber all dies ist künstlich erzeugt. Entspannung und Frohsinn in Flaschenform, auf Knopfdruck. Du weißt genau, was du kriegst, wenn du die Flasche öffnest. Aber weder verschaffst du dir durch den Alkohol wirklich Entspannung (das wäre ein Buch lesen, in die Sauna gehen oder whatever) noch empfindest du aus dir heraus wirklich Frohsinn. Und deswegen saugt dich der Suff auch gleichzeitig aus. Der Alkohol gibt dir vor das zu verschaffen, was du dir erhoffst, aber es ist nicht nachhaltig. Eben weil es künstlich erzeugt ist. Für Frohsinn und Entspannung muss man etwas tun, das stellt sich nicht einfach so von sich ein und ist auch schwerer auf natürlichem Wege zu erzeugen. Von daher ist der Weg über den Alkohol bequem, weil‘s einfach schneller geht.
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Liebe Erna,
vielen Dank für deine Vorstellung und herzlich Willkommen im Forum. Wie lange begleitet der Alkohol dich denn schon im Leben?
Ich denke, du bist auf der richtigen Spur. Mit dem Trinken allein aufhören, reicht in der Regel nicht für eine zufriedene, dauerhafte Abstinenz. Du solltest für dich entschlüsseln, welche Funktionen der Alkohol bei dir erfüllt. Warum hast du mit dem Trinken angefangen und ab wann wurde es zu einem Problem? -
Bewusstseinsaufbau greift zu kurz…die Nachsorge ist sowas wie eine Gruppentherapie, nur nicht mehr in dieser Intensität wie zu Klinikzeiten. Gruppentherapie hast du in der Klinik jeden Tag, Nachsorge ein Mal pro Woche. Wie so ne Krücke für den Anfang im abstinenten Alltag. Du kannst dort alles loswerden, was dich bedrückt und welche Gedanken dich umtreiben. Natürlich wird auch nochmal das Bewusstsein geschärft, aber die Leute in der Nachsorge haben alle eine ReHa durchlaufen und sind entsprechend auf Zack. Die wissen viel über ihre Erkrankung.
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Da kann ich reingrätschen, weil ich auch die Nachsorge gemacht habe…zumindest ein paar Termine: Es geht um die Nachbetreuung nach einer Reha-Maßnahme zur weiteren Festigung der Abstinenz. Wenn man aus der ReHa kommt, ist man X Wochen abstinent, hat diese X Wochen aber in der Regel unter der geschützten Käseglocke im Kliniksetting verbracht. Nach der Entlassung aus der Klinik kommt der Alltag und in diesem ist die Abstinenz noch nicht erprobt bzw. gefestigt. Hierbei unterstützt und begleitetet einen die Nachsorge. Man kann Themen ansprechen, die einem schwer fallen. Situationen, die einen triggern. Was sich halt so für Frage- und Problemstellungen ergeben.
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Mein Sohn hatte sich Schottland als Reiseziel gewünscht und wir haben uns einer Gruppenreise angeschlossen. Ich hatte keine Lust das alles alleine auf die Beine zu stellen und dann nicht abschalten zu können. War sehr nett mal die Verantwortung abgeben zu können. Darüber hinaus findet im August in Edinburgh das weltweit größte Kulturfestival statt und entsprechend waren auch die Preise. Hätten wir das nicht über einen Veranstalter gemacht, wäre Edinburgh nicht drin gewesen. 🤷♀️ Von daher war die Besichtigung der Whiskeydistellerie auch ein gesetzter Programmpunkt. War aber kein Thema und in der Gruppe war das Trinkverhalten an sich auch moderat. Klar, es gab den einen oder anderen Herren, der sich beim Abendessen ordentlich einen reingestellt hat, aber ich hab damit kein Problem. Ist ja nicht mein Kater am Tag danach. 😅
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Also, der Besuch einer Whiskeydistellerie war tatsächlich ein Programmpunkt, von daher: Ja, ich habe eine Distillerie von Innen gesehen. War auch interessant. Aber da die Besichtigung um 10:30 Uhr stattgefunden hat, fand auch die anschließende Verkostung nicht so wahnsinnig viel Anklang. Und für die Schotten ist das völlig ok, wenn man ablehnt. Wurde nicht nachgefragt oder so. Mein Sohn hatte sich tatsächlich was Sorgen gemacht, dass mich das antriggern könnte, aber ich hab Whiskey nie getrunken, fand den immer ‚Bah‘, daher hat mich das auch nicht interessiert. Ich fand seine Sorge berechtigt, aber ich konnte sie ihm nehmen.
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Da bringe ich mich doch auch mal ein: Ich bin gerade aus Schottland zurückgekommen. War mit meinem Sohn dort und es war wirklich wirklich toll. Mein Sohn macht nächstes Jahr Abitur und möchte danach verständlicherweise lieber mit seinen Freunden als mit der alten Mutter zusammen verreisen. Dieser Urlaub war quasi das Ende einer Ära. Ich bin nicht mehr auf die Sommerferien angewiesen und kann nun voll und ganz meinen Präferenzen folgen. 😃
Wir haben von Schottland echt viel gesehen. Ich kann das Schottland nur empfehlen und habe mich auch ein wenig in das Land verliebt.
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Zur Zeit sind Ferien und die Leute im Urlaub. Deswegen ist es hier was ruhiger, denke ich. Sommerloch.
Ansonsten hab ich gesehen, dass das Forum von der Mitgliederanzahl gewachsen ist, die Mehrheit liest hier still mit. Viele Wege führen nach Rom und wie man die Abstinenz nachher hält, ob nun mit oder ohne aktive Beteiligung im Forum bleibt jedem selbst überlassen. -
Also, Psychopharmaka haben dank Lobbyarbeit und auch ihrer Wirkung einen guten Ruf, denn sie heilen. Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass es solche Mittel gibt, weil Menschen mit einer klinischen Depression z.B. wirklich geholfen werden kann. Auch den Alkoholentzug können Psychopharmaka unterstützend begleiten und somit den Entzug leichter machen. Warum nicht die Möglichkeiten nutzen, die es gibt? Ich mache mir das Leben auch gern leicht, wenn möglich. Aber es besteht einen Unterschied zwischen sich das Leben leicht machen oder eine Abkürzung nehmen zu wollen. Auch mit Happy Pills bleibt ist die Depression da, sie killen nur die Symptome und befreien die Person nicht davon Persönlichkeitsarbeit zu leisten. Und ich denke, dass die Abkürzungskarte heutzutage zu schnell und bereitwillig gezogen wird.
Meine Zimmergenossin im Entzug war wegen Medikamenten dort. Die hat Tavor geschmissen wie Smarties. Ehrlich gesagt war ich froh ‚nur‘ Alkoholikerin zu sein, denn es ging ihr sehr sehr schlecht. Und ich hab den dortigen Arzt ein wenig ausgefragt…es dauert ca. ein halbes Jahr bis sich das Medikament ausgeschlichen hat. Stellt euch einfach mal einen Entzug von nem halben Jahr vor. Horror. Einfach nur Horror. Von daher…das Thema Medikamentenabhängigkeit wird auf jeden Fall noch sehr stiefmütterlich behandelt, denn die Dunkelziffer wird hier sehr sehr hoch sein. Aber ich denke schon, dass da ein Gedanke vorwiegt: Wie soll ich abhängig von etwas sein, was da ist mir zu helfen? Zumindest kann ich mir das nur so erklärbar machen.