Beiträge von Tom

    Bighara

    komme aus einer dysfunktionalen Familie mit Gewalterfahrungen, emotionaler Vernachlässigung und ganz viel Mist. Wenn zwei von drei Kindern in der Sucht landen, ist zu Hause was falsch gelaufen. Das ist ein Kind zu viel, um Zufall zu sein. Bei der Bewältigung des Ganzen hat der Alkohol geholfen. Heute würd ich sagen…ich bin bereits mit 16 Jahren abhängig v

    Tut mir leid, dass du solche Sachen erleben musstest. Ich kann meinen Eltern selig nichts gravierendes vorwerfen, und doch hatte es mich und meinen ältesten Bruder erwischt, der sich wegen Alk und Heroin das Leben nahm.

    Ich bin durch den Alkohol ins Suizidale abgerutscht.

    Zumindest den latenten Gedanken daran kenne ich bestens. Zeitweise gab mir das sogar Erleichterung, um dunkle Phasen durchzustehen (wenn gar nichts mehr geht gibts einen Ausweg). Auf die Dauer natürich maximal destruktiv. Und das wollte ich nicht mehr.

    Das Bewusstsein, dass das eigene Leben wertvoll ist.

    100% agree. Und dass das Leben mehr zu bieten hat. Nach meiner letzten Woche Vollrausch letzten Sommer hab ich wehmütig durchs Wohnzimmerfenster die schöne Natur und das tolle Sommerwetter betrachtet und mir gesagt, dass ich das auch wieder schätzen und geniessen können will. Das war glaub mein Start

    Hi Bighara

    Du hast ja recht und es ist eigentlich klar so weit. Und doch oder gerade deswegen danke ich dir für deine unterstützenden Worte. Ich wüsste das im Prinzip auch, aber wenn ich das von dir oder auch anderen Forumsusern lese, wirkt es doch viel besser, danke dir<3

    Lg

    Tom

    Hallo zusammen

    Nach meiner anfänglichen Schreibwut hab ich hab ich nichts mehr von mir hören lassen. Ich hab mich vorallem aufs Mitlesen, auch in anderen Foren fokussiert und bin dran, eine passende AA-Gruppe zu finden. Meine offenen Baustellen sind unverändert der Job und meine erhöhte Empfindsamkeit/Sensibilität. Beim Durchlesen anderer Trinker- und Rückfallstories ist mir bewusster geworden, dass meine Abstinenz noch nicht auf einem soliden Fundament steht. Ist der letzte Rückfall doch erst 2 Monate her. Einerseits gut, dass ich mir dem wieder klar werde, andererseits verunsichert es mich doch ein wenig, da ich keine Cravings hatte, bis ich eben doch getrunken hatte. Mein Teufelchen auf meiner Schulter sagt mir gerade jetzt: umso mehr du dich mit dem Thema beschäftigst, desto näher kommen auch die Gedanken zum Alkohol. Eklig intrusive Gedanken, obwohl ich Null Lust auf trinken habe. Kennt das sonst auch jemand? Keine Bange, ich lauf nicht zur nächsten Tankstelle. Wollte das nur mal loswerden.

    Liebe Grüsse

    Tom

    Morgen Honk

    Witzig, wie bei mir ganz ähnliche Themen antstehen

    Nur aber, eines wurmt mich ein bisschen, und dazu habe ich eine Frage an Euch: Würdet ihr mit offenen Karten spielen und offiziell ankündigen, dass ihr euch beruflich ggf. neu orientieren würdet oder würdet ihr es heimlich machen?

    Das Bauchgefühl, wie AmSee 13 rät, ist für mich zumindest noch kein zuverlässiger Ratgeber. Hierzu bin ich aktuell ein sehr spannendes Buch am Lesen, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schnelles…angsames_Denken, kann ich nur wärmstens empfehlen.

    Ich hatte, als ich mich begann, umzuschauen wegen einem neuen Job, bedeckt gehalten. Dies aus dem Grund, da ich in der alten Firma keinen Job sah, der mich interessierte. Erst als der neue Arbeitsvertrag unterschriftsbereit bei mir zu hause hatte, informierte ich den Chef. Für mich war das der richtige Weg.

    Apropos passieren: Gestern sind fast die 10 Kilometer beim Laufen gefallen. 8,84 Kilometer in meiner 1 stündigen Trainingssession. Ich wollte dieses Jahr die 10k knacken, die liegen jetzt kurz vor mir :) Beharrlichkeit, effizientes Training und Struktur zahlen sich aus :) Vor einem Jahr wäre das undenkbar gewesen....ich freu mich :)

    Gerade vorhin meine Hausrunde gelaufen, 45min, 7km. Wir streben beide das selbe Ziel an, Halbmarathon wär dann das nächste. Aber schön langsam mit den jungen Pferden:) Vor einem Jahr hab ich das knapp gehend, in der doppelten Zeit geschafft...

    Man sollte die Vorteile nicht vergessen, die nicht ausgesprochen sind."......sagte meine Chefin vor ein paar Wochen, als ich mal wieder subtil meine Unzufriedenheit ansprach. Und ja, ich habe objektiv einige Vorteile im Job, im Prinzip kann ich unkontrolliert machen was ich will aber ich versuche das alle auf meine Waage "Vorteile - Nachteile - Konsequenzen" zu legen.

    Das machts ja schwierig, gut möglich, dass der neue Job dann auch nicht bringt, was er versprochen hat. Genau wie bei mir aktuell. Nach vier Monaten ist die Anfangseuphorie verflogen und es harzt ein bisschen. Ich glaube und hoffe, dass es sich einpendelt. Kann aber auch sein, dass ich nicht happy werde am neuen Ort. Aber weisst du was? Ich bereue den Entscheid keine Sekunde (und das sag ich nicht bloss, um mir selbst Mut zu machen). Ich weiss jetzt, dass ich auch ausserhalb meines gewohnten Umfelds bestehen kann - wenn ich denn will. Plan B ist übrigens der Jakobsweg, im Ernst. Zumindest eine Idee zu haben, was tun, wenn Plan A nicht hinhaut, hilft mir ungemein. Und nimmt den Druck, auf Teufel komm raus reüssieren zu müssen.

    So far, kommt schon gut!

    Tobias

    Hi Honk


    Ich bin ja wirklich ein Fan davon wirklich neue Strukturen und Verhaltensweisen einzuführen. Mein Mantra ist "nur nicht mehr trinken reicht nicht".

    Kanz klar. Die Leere muss muss sinvoll gefüllt werden oder ich muss entdecken, was mich erfüllt, ohne mich abfüllen zu müssen. Sorry für den Schenkelklppfer, konnte nicht wiederstehen...

    Bei meinem ersten Entzug Mitte 20 hatte ich permanent das Gefühl, verzichten zu müssen, ein Alki-Stigma auf der Stirn zu tragen, von der grossen Party um mich herum ausgeschlossen zu sein, versagt zu haben. Erstaunlich, dass ich es doch fast 3 Jahre durchgehalten hatte. Der Druck, den Führerausweis überhaupt je wieder zurückzuerhalten hatte mir sicherlich geholfen.

    Der weitere Verlauf war klassisch. Der Irrglaube, dass man ja bewiesen hat, ohne zu können beweise, dass man ja ruhig mal was trinken darf...

    Das ist dieses mal eindeutig anders. Ich bin stolz auf meine Entscheidung, bin Vorsichtig weil ich Rückfälle hatte und fühle mich seit letzten Sommer richtig gut.

    Aber wie gesagt: schön sachte. Mein grösster Fehler war, immer alles auf einmal ändern zu wollen. Mit Zigaretten, Alk, Drogen schlechter Ernährung aufzuhören, beginnen Sport zu treiben, Freundin suchen... klappt natürlich NICHT. Und bestätigt indirekt, dass man es eh nicht schafft und somit weitermachen kann wie bisher.

    Deshalb bin ich Fan der kleinen Schritte (zumindest da, wos möglich ist: ein bisschen nicht trinken geht nicht😀)

    Und so hab ich mir die Benzos abgewöhnt, da ich völlig ausser Kontrolle war in Kombi mit Alk. Zigaretten, da ich kaum noch Treppensteigen konnte. Dann hab ich wieder mit dem Spazieren/Wandern begonnen. Und jetzt der Alk, weil ich wieder Freude am Leben haben will. Sport ist das nächste, was mich dabei unterstützt.

    Am morgen war ich Joggen, jetzt gehts dann gleich auf ne kleine Wanderung.

    Schönes Wochenende

    Tobias

    Hallo Mojo

    Auch von meiner Seite ein herzliche grüss dich!

    Viel wichtiger, und entscheidender als jede Ratio, ist für mich im Suchtausstieg, und in mittlerweile einigen Jahren zufriedener suchtmittelfreier Lebensführung, das Folgende geworden: und zwar wie sich eine Sache für mich anfühlt! Ganz Allgemein, worum es auch geht. Wenn ich in eine Sache hinein spüre, und merke, dass sich das kurz- oder sogar langfristig für mich einfach ungut anfühlt, dann mache ich es nicht. Punkt. Mit allen Konsequenzen. Das ist für mich persönlich wirklich allerwichtigster Indikator.

    Das bin ich nun wieder am Entdecken. Grundsätzlich bin ich ein Verfechter von rationalem Abwiegen von pro und contra. Gerade in beruflichen, eher faktuellen Belangen. Persönlich/privat muss sich aber das ganz auch gut und richtig anfühlen (mag den Begriff Bauchgefühl nicht sonderlich, aber das nur nebenbei)

    Wobei ich aktuell davon ausgehe, dass das "sich gut anfühlen" ein Hilfsbegriff dafür ist, wenn meine rationale und emotionale Seite grad zusammen eine Friedenspfeife durchziehen und sich ausnahmsweise mal einig sind, hehe:).

    Dass mich Emotionen (wie zum Beispiel miese Stimmung auf Arbeit) mehr zum Konzept ausbringen, als noch zur Trinkerzeit, darf und muss ich so hinnehmen. Weiss aber auch, dass das vielen so ging und auch ok ist. Früher hatte ich das halt mit Starkbier weggeschwemmt - bis am nächsten morgen.

    Ich wohne schon lange alleine, Beziehungen bin ich in den letzten 20 Jahfen bewusst aus dem Weg gegangen. Echte Freunde, hm, schwieriges Thema.Hört sich schrecklich an, fühlt sich aber glücklicherweise nicht so an. Hab jetzt aber gemerkt, dass ich mich wieder öffnen will. Aber schön sachte. Ein erstes AA-Treffen, hier im Forum so ehrlich wie kaum je mich mitteilen, meiner Schwester ehrlich sagen, was mich beschäftig. Alte kontakte reaktivieren. Mich bei einer Feierabend-Kickerrunde angemelden. Da geht schon mal was.

    So far

    Liebe Grüsse

    Hi AmSee 13

    Yo, auch deshalb hab ich mich hier angemeldet. Ich hatte und hab ja Tendenz, Solche Sachen mit mir selber auszubaden, resp. Hatte ich das jeweils im Alkohol gebadet:/ Und das will ich ja definitiv nich mehr. Dass ich mich hier mitteile, ist schon mal ein guter Schritt. Deine und die Feedbacks der anderen im Forum haben mir schon echt geholfen, um eine Sorge nicht zu einem "unüberwindbaren" Problem anwachsen zu lassen. Hab dadurch, wenn auch ein bisschen verklausuliert, meine Bedenken meinem Boss geschildert. Und siehe da, er sieht das wie ich und ist auch um eine angenehmere Arbeitsatmosphäre bemüht.

    Kurzum: drüber reden hilft tatsächlich:)

    Freitag, schon bald Wochenende und zwei herrliche Frühlingstage warten

    Liebe Grüsse und einen schönen Tag allerseits

    Und geht es Dir dabei so, dass Dir der Alkohol als Kompensation fehlt? Ich meine, gerade in schwierigen Zeiten war der Sprit ja ein gern genommener Gast, sich die "dunklen Wolken" schön zu saufen. Natürlich war das "Wunderwasser" auch perfekt um schöne Zeiten natürlich noch schön zu machen, aber rückblickend fiel es mir anfänglich deutlich schwerer Stressmomente nüchtern zu ertragen. Aufgrund dessen, weil ich das wusste, hab ich mich ziemlich abgegrenzt und sehr wenig an mich herangelassen.

    HI Honk

    Das Gedankenspiel "unangenehme Gefühle - saufen" ist natürlich nicht komplett weg. Aber ich will das wirklich nicht und hab auch keinen Saufdruck. Die Rückfälle haben sich schon ab dem ersten Schluck scheisse angefühlt. Das führe ich mir wenn der Gedanke auftaucht vor Augen und dann ist das Thema jeweils gegessen.

    Abgrenzen ist ein gutes Thema, auch versuch ich die Emotion aus den schlechten Gefühlen zu filtern. Was dann noch bleibt ist, nüchten betrachtet (haha:)), nicht mehr so schlimm un bewältigbar. Das bin ich jetzt am Üben

    Schönen Tag ung LG

    Tom

    Hi AmSee 13

    Danke für deine ausführliche Antwort. Dein Tipp, so einfach wie er ist, ist Gold wert. All diese neuen Gefühle, Empfindungen und Arten zu Denken schätze ich sehr und waren bis anhin beinahe nur positiv. Dass es dir und vielen anderen auch so ging und sich auch wieder einpendelt gibt mir Sicherheit. Da ich mich bis anhin wenig bis gar nicht über solche Sachen austauschen konnte, befürchtete ich wirklich, nun in diesem unsicheren, sensiblen Zustand zu verharren.

    Einen schönen Tag und liebe Grüsse

    Bighara

    Nee, nicbt ganz richtig. hab die letzte Firma nach 19 Jahren letztes Jahr verlassen, aber in gutem Einvernehmen. Dem jetzigen Arbeitgeber bin ich dankbar fürs Jobangebot, welches den Wunsch nach Veränderung verstärkt hat und mir den nötigen Impuls gab, aus der privat wie beruflich festgefahrenen Situation auszubrechen und den Weg zum nüchtern werden zu gehen.

    Somit ist der neue Arbeitgeber eng mit dem nüchternen Weg verknüpft und bis vor Kurzem nur mit Positivem verbunden gewesen. Nun gibts ein paar Wolken am Himmel, mit denen ich vernünftig umgehen will

    Zitat

    Gleichzeitig hat sich, auch über die Nüchternheit, ein Feld aufgemacht, dass gänzlich neue, spannende Felder erschließt. Für das ich Talent habe und es einen Markt gibt. Und auch meine Skills mit einbringen kann. Und das ist jetzt der neue Weg, ich baue mir parallel etwas Neues auf. Ganz in Ruhe, eine neue Aussicht aufbauen, dann Stunden reduzieren und dann ggf. den Mut aufbringen, sein eigener Herr zu werden.

    Mit diesem Plan habe ich auf jeden Fall eine Perspektive und genau dieses Perspektive bringt wieder Sonne in den Tag weil ich weiß, der jetzige, nicht so geliebte Job ist zu etwas gut, er ist ein Sprungbrett. Und damit ändert sich die Einstellung.

    Also, nach vielen Worten ist die Frage, die Du Dir stellen kannst: Was ist deine Perspektive und ist diese es wert? Und diese Frage beantwortet Du mit Ja oder Nein. Und ziehst daraus die Konsequenzen

    Hi Honk

    Geteiltes Leid ist halbes Leid:) Respekt, wie du das angehst. Und ziemlich cool, dass du neue Talente in dir entdeckt hast, die du nun weiterentwickelst neben der Arbeit und ggf. ein langsames Umsatteln anstrebst. Sowas ist bei mir nicht in Sicht, im Sinne: vom Hobby, zur Leidenschaft, zur Berufung...

    Auch ich war beim letzten Job auch wie in einem goldenen Käfig, notorisch unzufrieden, rumgemotzt, pedantisch, besserwisserisch, zynisch. Oje. Habe das aber, so weit ich m7ch beurteilen kann, komplett abgelegt. Ertrage genau diesen Mindset bei meinen Kollegen überhaupt nicht mehr. Es wühlt mich auf, gleichzeitig hab ich Mitleid mit denen und nicht zuletzt nervts ganz gewaltig. Ganz seltsamer Gefühlsmix, noch nie erlebt..:/

    Perspektive ist glaub mit ein Schlüssel. Ich nehm das für mich mit.

    Vielen Dank für deine Worte:thumbup:

    Tom Um deine Frage mal ganz lapidar zu beantworten: Es kommt drauf an. 😂 Wie leidensfähig bist du und auf einer Skala von 1 bis 10 wie sehr geht dir deine momentane Situation auf den Sack? Wonach du fragst, ist ne total individuelle Kiste und meiner Meinung nach von dir und deiner persönlichen Ausrichtung etc abhängig. Arbeit sollte jedoch Geldquelle und nicht Lebensinhalt sein (für mich zumindest) und mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, ist auf Dauer nen mieser Tausch gegen die eigene Gesundheit. Meist bleibt man ja dort, wo man ist, weil man Angst vor Veränderung hat…woanders könnt es halt auch schlechter laufen. Meine Antwort ist so nichtssagend…nun ja…. 🤷‍♀️😂 Einen Euro ins Phrasenschwein, Bighara.

    Hi Binghara

    Ein Unding von einer Frage, ich weiss, ich weiss:) Meine Antwort auf eine solche Frage wäre wohl ähnlich ausgefallen. Job ist ist schon nicht nur Broterwerb für mich, dafür verbringe ich zu viel Zeit dabei.

    Die Situation ist erträglich aber nicht erfreulich, so geschätzt die nä. paar Monate. Hinzu kommt, dass der neue Arbeitgeber sinnbildlich für meinen Neuanfang steht. Kriegte das Jobangebot während einer harten Absturzphase (ich hätt mich nicht eingestellt...) und nahm nach langem Zögern an und wusste gleichzeitig, dass wenn ich nicht aufhöre zu trinken, das Abenteuer zum Scheitern verurteilt ist.

    So schlecht hats bis jetzt ja nicht geklappt. Der Alltag crasht gerade die Euphorie der letzten Monate. Und meinem Bauchgefühl trau ich noch nicht so recht über den Weg. Mal gucken, ein Schnellschuss ist wohl nicht ratsam

    Beste Grüsse

    Hi AmSee13

    Ich lebe in der Schweiz, deine Tipps betr. Gruppen/Meetings wären somit mehr als nur ein paas km entfernt ;)

    Aber danke trotzdem. Ich habe gemerkt, dass ich es schaffen kann. 6 Monate ohne Rückfall ist ja nicht nix. Zudem war ich vor 20 Jahren nach Therapie fast 3 Jahre abstinent. Dazu mal später mehr. Dieses mal habe ich mich alleine aus dem Dreck gezogen. Mir wird aber mehr und mehr klar, dass ich mich austauschen möcht über meine (unsere) Sucht. Weil ganz alleine gehts halt doch nicht. Drum bin ich nun auch in diesem Forum und suche mir eine passende Gruppe. Ob dann beides Bestand haben wird, kann ich ehrlicherweise heute nicht sagen. Das wird sich zeigen.

    Akut beschäftigen mich Sachen wie Probleme bei der Arbeit (Umstrukturierung, welche bei meinen Kollegen für schlechte Stimmung, Misstrauen, Kündigung gesorgt hat) und mir auch auf den Magen schlagen.Oder mein Beziehungsnetz wieder zu pflegen. Sport treiben. Bücher lesen. Also Sachen, die ich grob vernachlässigte mit dem Glas in der Hand...

    Meine Gefühlswelt entdecke ich auch wieder neu. Einersets viiiel weniger Drama, was toll ist!:) Zudem kann ich meine Emotionen viel besser einordnen und verstehen. Bin aber auch sensibler geworden, was mich, grad bei der Arbeit verunsichert. Das ärgert mich ein wenig. Vielleicht ists auch nur temporär, oder eine neu entdecke Facette von mir.

    Konkret heisst das, auf diese Kackstimmung und Anfeindungen bei der Arbeit hab ich kein Bock (bin dort seit ein paar Monaten in Vorgesetztenfunktion). Im Moment schau ich das als herausforderung an. Weiss aber, dass ich das Mittel bis langfristig nicht will.

    Drum die Preisfrage: Wie erkennt man, ob (und vorallem wie lange) sich eine unangenehme Situation lohnt, durchzustehen, und wann ist oder wäre der Zeitpunkt um zu sagen, byebye, ohne mich?

    Es muss ja nicht immer zuerst eskalieren und zerbrechen, bevor man was ändert. Ist zumindest mein frommer (naiver?) Wunsch:)

    Vielleicht hat ja jemand eine Idee...

    Liebe Grüsse

    Tom

    Du besuchst AA Meetings?

    Wenn dem so ist dann ist das ja eine gute Möglichkeit seine Mängel konkret anzugehen.

    Mir hat das sehr geholfen auf Leute zu treffen die wissen was Durst ist.

    Bin noch auf der Suche nach einer passenden Gruppe. Ich weiss nicht, ob ich mit den AA-Ritualen wirklich happy werde.

    Die Leute sind durchwegs nett, aber der Dogmatismus entspricht mir nicht.

    Hallo zusammen

    Vielen Dank für die netten Worte allerseits. Meine Ausrutscher kann ich glaub gut einordnen. Im Sinne, dass wenn sich das wieder anbahnen sollte, die Vorzeichen nicht ignoriere. Gschäftsessen bzw. Besäufnisse: fühl ich mich schon vorher unsicher/unwohl: es ist ok, wenn ich mich frühzeitig verabschiede oder das essen sausen lasse.

    Saufdruck wie beim ersten Rückfall: Ab ins Forum:) AA oder mit meiner Schwester reden. Hatte sich nämlich über Tage angestaut.

    Schönreden der Rückfälle will ich nicht, ist schliesslich passiert und die Gefahr bleibt latent vorhanden. Dramatisieren aber eben auch nicht: noch vor einem Jahr wär ein Rückfall der Freipass zum weitersaufen gewesen. Das Ziel bleibt unverändert: Nüchtern bleiben und Freude daran haben.

    Lg

    Tom

    Hallo zusammen

    Google hat mich zu eurem Forum geführt und nach dem Durchlesen einiger Themen ist es mir sogleich sympathisch geworden.

    Bin 46(m) und Alkohol hat mal mehr, mal weniger in den letzten 30 Jahren meinen Lebensrythmus diktiert. Seit letztem Sommer nun, leider inkl. 3 Ausrutschern bzw. Rückfällen dran, das Leben mit einem klaren Blick neu zu entdecken und wertzuschätzen. Ich werde nun mich noch in bestehende Beiträge im Forum vertiefen und hoffe, zu gegebener Zeit mehr von mir erzählen zu dürfen und vorallem mich mit euch austauschen zu können!

    Take care und liebe Grüsse