Beiträge von Greenfox

    Ich hatte ja hier mal geschrieben, wie es mich vor Jahren mal aus heiterem Himmel regelrecht "angesprungen" hat, das Verlangen. Ich war plötzlich dermaßen fickrig auf Alkohol - wäre da nicht im Hinterkopf noch der "griffbereite Notfallkoffer" gewesen ... Ich hätte meine Kinder und meine (damalige) Frau für eine Flasche in den Wind geschossen =O

    Mir gab ein erfahrener Mediziner zum Abschluss meiner Therapie mit auf den Weg: "Der ersten Schritt in Richtung Rückfall wird gemacht, wenn man sich nicht mehr regelmäßig mit seinem Problem befasst". Da ist viel dran.

    Zum Glück für mich war ich regelmäßig am Thema - und mein Notfallplan hat durchgeschimmert und letztendlich gegriffen. ICH weiß seitdem, wie schnell so ein Suchtdruck kommen und wie knapp es enden KANN. Für mich war es ein Beinahe-Rückfall.

    Und ein Grund mehr, am Thema zu bleiben.


    Von daher:

    Ich würde mich aktuell so einschätzen, ein Rückfall bei mir wäre eine aktive Handlung mit vollem Bewusstsein. Zu Deutsch: Eigene Doofheit. Oder ist das zu einfach gedacht?

    Von mir ein ganz klares: JA!

    Ich selbst arbeite für mich auch nicht mit dieser Vorstellung, „ewig krank“ zu sein. Bei mir ist das vom Prinzip nur eine Basis, die sozusagen da ist und von der aus ich mein Leben gewissermaßen neu ausrichte.

    Ein Gruppenfreund hat es mal so erklärt:

    "Stellt Euch vor, Ihr wärt Diabetiker. Natürlich wisst Ihr, was passiert, wenn Ihr Kuchen esst. Verbietet es Euch jemand? Nein. Ihr dürft jederzeit essen, was Ihr wollt - auch Kuchen und Zucker. Aber es verbietet sich von selbst, wenn Ihr weiterleben wollt."

    Der Gruppenfreund hat übrigens, wenn man ihm Alkohol angeboten hat, mit der Begründung abgelehnt, er wäre allergisch auf Alkohol und verliert dann die Kontrolle. Ist nichtmal gelogen.

    Herzlich Willkommen hier in der Runde!


    Einiges von Deinem Weg (außer den Opioiden) kommen mir seeehr bekannt vor.

    Schön, dass Du den Absprung geschafft hast - hoffentlich auf Dauer.


    Muss aber gleich zur Arbeit, wollte Dir nur einen kurzen Gruß dalassen.


    Gruß

    Greenfox

    Außer am rumnölen, dass Dich nichts interessiert und Du sowieso keine "Verantwortung" übernehmen willst (falsches Wort, ich weiß, aber mir fällt gerade nix besseres ein) lese ich von Dir in letzter Zeit nicht.

    Da frage ich mich doch, was Du hiermachst? Außer uns runterziehen?


    Ich glaub, ich muss mir einfach ne andere Beschäftigung suchen.

    Solltest Du vielleicht tun. OHNE andere Leute runterzuziehen.

    Mehrfach hast du in den letzten Tagen Andeutungen gemacht, denen zu entnehmen ist, dass G. deiner Ansicht nach etwas falsch gemacht hat. Dass G. sich angegriffen fühlt, ist für mich jedenfalls nicht sonderlich verwunderlich.


    Da du selbst offenbar früher schon mal dabei warst, hättest du, wie ich das sehe, grundsätzlich früher etwas zur Verbesserung sagen oder tun können. Hast du das gemacht? Aufzeichnungen finde ich darüber jedenfalls nicht.

    Aus MEINER Sicht waren Brants Beiträge schon immer die der Andeutungen - die dann NATÜRLICH immer miss-/falsch verstanden, aber nie korrigiert wurden. Von daher auch meine gereizte Reaktion. Die sich im übrigen nach dem Lesen der letzten Posts seit heute früh nicht wirklich gelegt hat.


    Ähm - seit wann bin ich ein G-Punkt :?: :/ ;)

    Ist doch schön, wie hier rumspekuliert wird. Ihr habt keine Ahnung, wie oft und lange ich versucht habe, Sandmann oder Klaus zu erreichen - ohne Erfolg. Und bevor Henry sich wenigstens ein wenig um die technische Seite gekümmert hat, habe ich sogar versucht, mir irgendwie ein wenig Ahnung von Foren-Software anzueignen. Naja, war auch nicht so von Erfolg gekrönt, also habe ich da lieber die Finger von gelassen ...

    Leider kannte und kenne ich niemanden mit Alex Kenntnissen - deshalb bin ich froh, dass AmSee mit ihm "um die Ecke kam" und er sich um das Problem so hervorragend gekümmert hat.


    Ja, ich habe immer wieder um Hilfe gebeten - und als Antwort entweder nur Ablehnung oder Schweigen im Walde geerntet.


    Also zerreisst Euch weiter das Maul, dass Ihr es schon lange wusstet und Ihr die Grössten seid - insbesondere Du, Brant. GEHOLFEN hat (außer AmSee und Henry) niemand! Die anderen haben sich einfach nur stillschweigend verpisst.


    Danke für NICHTS :(

    Ich habe es so verstanden, dass du mir humorvoll davon abrätst, so viel Krankheiten an mich zu reißen. Zu der Annahme kam ich, da du geschrieben hast "Spaß beiseite".

    Oh man - SO war es auch gemeint. Aber ich habe wiedermal ... Sorry, momentan schwirrt mir so viel um die Ohren - meine Schuld!


    Gruß

    Greenfox

    "Notfallplan" - da hab ich noch keine Idee dazu. Vielleicht fällt mir später noch was ein. Jedenfalls freu ich mich, daß ich den ersten Tag gut überstanden habe.

    LG,

    May

    Liebe May, zu diesem Thema kann ich Dir u.a. empfehlen, mal in den Thread Bewahrung der eigenen Abstinenz durch „Selbstfürsorge“ zu schauen. Dort gibt es weitere Links zu Themen wie zum Beispiel "Umgang mit Suchtdruck" oder "Notfallkoffer" oder auch "Sucht-/Saufdruck - wie erlebt man ihn". Hier wird u.a. auf das Thema Notfallplan/Notfallkoffer eingegangen.


    Dieses Thema beinhaltet aber auch, dass man sich schon vorher Gedanken darüber macht "Will/muss ich wirklich zu dieser Feier gehen oder lasse ich es lieber bleiben?"

    Und wenn man zu einer Festivität o.ä. hingeht/-fährt, wo man schon von vornherein weiß, dass dort Alkohol konsumiert und angeboten wird, dann sollte man sich auch schon vorher über folgende Punkte im Klaren sein, damit man nicht erst vor Ort anfängt zu grübeln und sich aus dem eigenen Konzept bringen lässt:

    1. Wie reagiere ich/was sage ich, wenn mir Alkohol angeboten wird?

    2. Wissen Freunde, Bekannte, Verwandte über mein "Problem" und meine Abstinenzentscheidung Bescheid und können mich ggf unterstützen?

    3. Wie komme ich von dort weg, wenn mir der Trubel zu viel wird? (eigenes Fahrzeug, Öffis - wo/wann/wielange, bin ich auf Mitfahrgelegenheit angewiesen [ganz schlecht!!]

    4. Wenn ich nicht wegkomme - gibt es anderweitige Rückzugsmöglichkeit (Hotel o.ä.)?


    Diese 3 Punkte haben MIR das Leben sehr erleichtert. Und auch in meiner realen SHG haben alle Gruppenfreunde immer wieder erzählt, dass ihnen die Vorbereitung nach diesen Punkten schon so manches Mal den Hintern gerettet hat - insbesondere Punkt 3+4.

    Denn wenn ich erst vor Ort, im Moment der Konfrontation, anfange zu überlegen, dann stehen meine Chancen schlecht. Jeder von uns kennt doch diese penetranten ... "Ach komm schon - nur EIN Glas, blablablabla!" :cursing:

    Also VORHER überlegen, ob ich mir das überhaupt antun will. Und wenn ja, was entgegne ich diesen Brühbirnen. Und wenn die mir genug auf den Keks gegangen sind - Tschüssikowski!


    ICH habe mich übrigens immer von den Festivitäten entfernt, ohne mich von irgendjemandem zu verabschieden - bin somit dummen Fragen aus dem Weg gegangen.

    Abgesehen davon, dass ich die erste Zeit keine Feiern besucht habe. War mir einfach zu unsicher. Und dann bin ich anfangs schon nach einer Stunde wieder verschwunden. Heute bleibe ich auch schon mal 6-7 Stunden - WENN die Party gut ist (nach meinem Geschmack).

    Übrigens: Meine erste alkoholfreie Silvester-Party habe ich bei meinem Suchthilfe-Verein gefeiert. Wusste bis dahin garnicht, dass man soviel Stimmung auch ohne Alk (und andere Drogen ;) ) hinkriegt :)


    Achso, Eines noch: Es hört sich komplizierter an, als es ist - man muss sich nur ein paar Gedanken machen. Kein Studium absolvieren.


    Gruß

    Greenfox

    Sorry, aber das war absolut ernst gemeint - sowohl von meinem Therapeuten als auch von mir. Und dieser "Spruch" gilt auch heute - mehr denn je, wenn ich mir nicht wieder mehr aufbürden will, als ich leisten kann und dann daran zerbreche und letztendlich wieder zur Flasche greife, um vermeintliche Erleichterung zu finden.

    Also nix mit Humor - jedenfalls nicht meinerseits ...


    Übrigens: Glückwunsch zum "Geburtstag" :thumbup: Mögen noch viele weitere folgen :)


    Gruß

    Greenfox

    Ich überlege die ganze Zeit, weil ich mich schuldig dafür fühle, ein Gespräch mit ihm zu suchen, ...

    Ääh - woran, bitte, sollst/willst Du schuld sein?? Daran, dass er schon Alkoholiker war, bevor Ihr Euch kennengelernt habt? Und es jetzt noch ist?

    Oder daran, dass es regnet und in China ein Sack Reis umgefallen ist?? Und Scrat immer wieder auf der Jagd nach der Eichel fast die Erde zerstört?


    Entschuldige, aber Du hast nicht am Urknall Schuld - und schon garnicht, dass sich Dein Ex nicht selbst und auch sein Leben in den Griff bekommt!

    Du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen, indem Du Dich selbst geschützt und Dich von ihm getrennt hast!


    Damit Du weisst, wer Dir hier solch "weisen" Worte schreibt: Ich bin selbst Alkoholiker und nach einigem Kampf und mehreren Rückfällen nun seit 15 Jahren trocken und davon seit ca. 12-13 Jahren auch in der Suchtselbsthilfe unterwegs, habe u.a. lange Jahre eine Selbsthilfegruppe (SHG) geleitet, bin in Krankenhäuser auf Entgiftungsstationen gegangen und habe dort mit den Betroffenen über ihre Situation und ihre Möglichkeiten geredet. Aber auch mit Angehörigen hatte ich viele Gespräche (nicht nur mit meinen eigenen ;) ).


    Hör auf, IRGENDEINE Schuld bei Dir selbst zu suchen. "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" - an diesem Sprichwort ist sehr viel Wahres dran.

    Insbesondere bei Abhängigen/Süchtigen.


    Und: Wir (Süchtigen) haben die große Gabe, ANDERE dafür verantwortlich zu machen, dass wir abhängig/süchtig sind/geworden sind/bleiben.


    "Ich trinke doch nur, weil DU ..." Kommt Dir der Spruch bekannt vor? Oder: "Wenn auf Arbeit nicht so viel Stress wäre, würde ich auch nicht mehr trinken." / "Wenn die Kinder erstmal aus dem Haus sind und es hier ruhiger wird ..."


    Aber selbst dieser Zustand bewegt ihn nicht zur Veränderung, im Gegenteil.

    Er trinkt nochmehr.

    Und so wie es heißt, hätte er zu 100% eine scheiß egal Einstellung, selbst der Totalschaden oder entzogenen Führerschein scheint ihn nichtmal im Ansatz zu jucken.

    Es mag hart klingen, aber er ist offenbar noch nicht genug auf die Schnauze geflogen. Jede Intervention - egal, ob von Dir oder von jemand anderem - wird von ihm als Angriff auf sich selbst gewertet.

    ER WILL NICHT AUFHÖREN ZU TRINKEN!


    Erst, wenn er selbst es WILL, erst dann könnten ihn Worte und Hilfsangebote erreichen. Und selbst, wenn man ihn zwangsweise in eine Klinik steckt - was, meinst Du, passiert, sobald er dort rauskommt? Er holt sich wieder etwas zu trinken!

    Habe ich oft genug erlebt. Traurig, aber so ist es nunmal.


    Wenn Dir das nicht reicht, dann schau mal, ob Du irgendwo in Deiner Nähe eine SHG für Angehörige findest. Geh dorthin und sprich mit den Leuten dort. Direkt. Vermutlich wirst Du ähnliche Geschichten wie die Deine hören.


    Gruß

    Greenfox

    Bin ebenfalls GEGEN die Legalisierung. Abgesehen von


    Cannabis hat sich in den vergangenen Jahren durch aggressive Züchtung so dramatisch verändert, dass es mit einer Verzehnfachung

    des THC-Gehalts so richtig schön "knallt" .

    habe ich genug Dokus über/mit Betroffenen gesehen und auch selbst in Krankenhäusern mit Mehrfachabhängigen gesprochen, die gezeigt bzw. mir erzählt haben, dass Cannabis eben NICHT nur wie Waldmeister aussieht, sondern ziemlich heimtückisch und süchtigmachend ist. Und gerade bei den Jugendlichen, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet, großen Schaden anrichtet/anrichten kann.

    Wie man bei Klabauter-Ach - äh, ja, äh, ja sehen kann. Oder so :cursing:

    Hallo, Mara!

    Und auch von mir nochmals Herzlich Willkommen hier im Forum.


    Zum Thema Suchtklinik kann ich (60, m, Alkoholiker, nunmehr seit 15 Jahren trocken) etwas beisteuern. Sowohl aus eigener Erfahrung als auch aus meiner Tätigkeit in der Suchtselbsthilfe.

    Als ich vor etwas über 20 Jahren für mich selbst erkannte, dass ich nicht nur ein Alkohl-"Problem" habe, sondern Alkoholiker bin, wollte ich es (mehr oder weniger) selbst schaffen. Auf jeden Fall wollte ich nicht in eine Klinik. Und dafür hatte ich so viele Argumente wie für das Weitersaufen. Also entschied ich mich für eine ambulante Therapie.

    Das war auch ganz gut - weil ich nach den Sitzungen mir dann erstmal einen hinter die Binde giessen konnte. X/ Aber nach einer Weile habe ich mich dann gefragt, wen ich damit eigentlich verarsche - doch eigentlich nur mich selbst. Und da ich im Grunde raus aus der Tretmühle wollte und merkte, dass ic das aus eigenem Antrieb nicht hinbekam, entschloss ich mich, auf eine stationäre Therapie umzuschwenken.


    Ich suchte mir eine Klinik aus weit weg von zu Hause und zog mit mulmigen Gefühl für 12 Wochen los. Eine lange Zeit. Und dort trat dann etwas ein, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte - ich habe FREIWILLIG um eine Verlängerung der Therapie gebeten und nochmals 4 Wochen genehmigt bekommen! Ob heute noch solange Therapien bewilligt werden?

    Während dieser Zeit habe ich so viel gelernt, dass ich auch heute noch daran zurückdenke. Auch wenn ich nach ca. 2 Jahren einen Rückfall hatte, mit dem ich knapp 4 Jahre zu kämpfen hatte ;(

    Egal, ich bin sehr dankbar für diese Zeit.


    Übrigens habe ich damals auch erstmals - und seitdem sehr oft wieder - über das Thema "Sucht und Depression - Ursache oder Folge" gehört und darüber nachgedacht und diskutiert.

    Natürlich gibt es die Depression als eigenständige Erkrankung und die Betroffenen verwenden teilweise verschiedene Suchtmittel, um die Beschwerden zu lindern und rutschen so zusätzlich in eine Sucht.

    Aber sehr oft (weitaus öfter??) entwickeln Süchtige Depressionen auf Grund ihrer Abhängigkeit und der Einsicht, dass sie es nicht (alleine) aus diesem Teufelskreis herausschaffen.


    So, wie es Antoine de Saint-Exupery schon in seinem Buch "Der kleine Prinz" beschrieb:


    Der nächste Planet wurde von einem Säufer bewohnt. Sein Besuch war nur sehr kurz, doch versenkte er den kleinen Prinzen in eine tiefe Traurigkeit:

    • »Was machst du hier?«, sprach er zu dem Säufer, den er stumm sitzend vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen vorfand.
    • »Ich trinke«, antwortete der Säufer mit düsterer Miene.
    • »Und warum trinkst du?«, fragte der kleine Prinz.
    • »Um zu vergessen«, antwortete der Säufer.
    • »Was willst du vergessen?«, fragte der kleine Prinz, der ihm schon leid tat.
    • »Ich will vergessen, dass ich mich schäme«, gestand der Säufer und ließ den Kopf hängen.
    • »Über was schämst du dich?«, fragte der kleine Prinz beharrlich weiter, denn er wollte ihm helfen.
    • »Ich schäme mich, weil ich saufe!«, sagte der Säufer abschließend und hüllte sich in tiefes Schweigen.

    Da verschwand der kleine Prinz bestürzt.

    »Die großen Leute sind wirklich sehr, sehr sonderbar«, dachte er sich während er weiterreiste.


    Aus eigenem Erleben kann ich diese Situation nur bestätigen. Ich war vor meiner letzten Therapie dermaßen in Depressionen mit suizidalen Tendenzen versunken ... katastrophal. Aber dann habe ich doch den Absprung geschafft. Und diese Depressionen - heute nenne ich es lieber "depressive Verstimmungen", um es von den "echten" Depressionen abzugrenzen - sind komplette verschwunden!

    Und Gleiches habe ich bei meinen Gesprächen mit anderen Betroffen zig Mal gehört.


    Und Menschen mit "echten" Depressionen, die eine Sucht entwickelten, können ihre Depressionen erst wirkungsvoll in den Griff bekommen bzw. angehen, wenn sie ihre Sucht bezwungen haben.

    Denn DIE ist es, die ihnen immer wieder die Beine weghaut.


    Auch dies wird so immer wieder in Vorlesungen und Seminaren der Landesstelle für Suchtfragen dargelegt und wenn ich mich mit Betroffenen unterhalte, bestätigt.


    Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht zu sehr zugetextet,


    Gruß

    Greenfox

    Genau wie ich auch eine SHG toll fände. Aber mir ist schon klar, dass er das alles selbst bestimmen und initiieren muss. Ich werde mich aber mal für eine Gruppe vor Ort für mich umschauen...

    Liebe Jeanne, DAS halte ich für eine SEHR gute Idee, dass Du Dir SELBST auch Hilfe suchst.

    Ja, so eine Online-SHG wie unsere hier kann schon sehr hilfreich sein, aber direkte Ansprechpartner, die Einen auch mal in den Arm nehmen und trösten können, sind doch ein anderes Kaliber :thumbup:

    Ich persönlich fand es damals schon ganz hilfreich.

    Bevor ich das beantworte, möchte ich vorausschicken, dass ich auch nüchtern sehr schlechte Laune haben kann. Und ich bin 22 Jahre trocken, es war nicht 22 Jahre lang alls easy. Ich hatte sogar ein paar ziemlich massive Probleme.

    Nur galt immer der Satz: wenn ich überzeugt bin, dass es mir vom Trinken besser geht, dann fange ich wieder damit an. Davon war ich eben nie überzeugt, im Gegenteil, es wäre nur schlechter davon geworden. Ich musste mich dafür nicht mal anstrengen, weil ich gar nie das Bedürfnis hatte oder überhaupt auf die idee gekommen bin, zu trinken.


    Da gibts den Satz, zufriedene Trockenheit ist nicht dasselbe wie ein zufriedenes Leben. Zufriedene Trockenheit ist nur der Entschluss oder die Einsicht, das man nun ohne Alkohol leben will und nicht damit hadert "ach was wär das doch schön jetzt zu trinken". Also einfach, ich trinke nichts mehr und das passt mir.

    Ansonsten kann es genauso beschissen sein wie bei allen anderen Menschen auch.

    Susanne, dass ist mal wieder etwas, dass ich genau so unterschreiben kann! So ähnlich habe ich es versucht, in den Gesprächen in den Krankenhäusern rüberzubringen, was wir meinen, wenn wir von "zufriedener Trockenheit" reden :thumbup:


    @Fortune: Ich wünsche Dir ganz viel Fortune/Glück. Du weisst ja, wo Du uns findest!


    Gruß

    Greenfox

    Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum!


    Kurze Vorstellung meinerseits: 60, m, Alkoholiker, nach mehreren Rückfällen nun seit 15 Jahren trocken und seit ca. 13 Jahren auch in der Suchtselbsthilfe ein wenig unterwegs.

    In der Beratung, die mein Partner nun angefordert hat, wurde ihm offenbar gesagt, dass er den Alkohol besser nach und nach reduzieren soll. Auch als "Endziel" haben sie keine absolute Abstinenz definiert sondern einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Das hat mich sehr enttäuscht, weil ich kann mir ehrlichgesagt nicht vorstellen, dass das funktionieren wird? Vielleicht tue ich ihm unrecht, aber ich vermute einfach, dass er dann immer wieder rückfällig werden wird, wenn er nicht absolute Abstinenz anstrebt. Ist das so üblich, dass erst langsam reduziert wird? Und wie stehen denn die Erfolgschancen für diesen verantwortungsvollen Umgang aus eurer Sicht?

    Mittlerweile scheint es in vielen Suchtberatungen nicht mehr das Endziel "Abstinenz" zu geben, anscheinend um die Leute nicht "abzuschrecken". Ich persönlich halte das auf Grund MEINER persönlichen Erfahrungen (sowohl als Alkoholiker als auch als Leiter einer Selbsthilfegruppe [SHG] als auch aus vielen Gesprächen im Rahmen meiner Arbeit in Krankenhäusern) für falsch, um nicht zu sagen: für völlig falsch. Aber eine Einzelmeinung wie meine ... Ich persönlich bin der Meinung, dass ich es ohne den Willen und das Ziel, abstinent zu werden, NICHT geschafft hätte. Denn am Kontrollierten Trinken (von mir aus auch am Verantwortungsbewussten Trinken) bin ich kläglichst gescheitert. Mehrfach!

    Auf jeden Fall gebe ich AmSee recht, dass er sich auch ärztlich durchchecken und beraten lassen sollte. Und den Kampf (es wird ein Kampf für ihn werden - versprochen!) alleine aufzunehmen, ist auch keine so prickelnde Idee. Mein RAT wäre, sich eine SHG zu suchen, in der er sich halbwegs wohl fühlt.

    Ein paar Gründe dafür findest Du (er natürlich auch ;) ) in diesem Artikel hier. Dort sind auch einige weiterführende Links enthalten, z.Bsp. zu den Themen, welche Therapieformen es gibt, welchen Sinn SHG haben und warum man sie besuchen sollte und ähnliches.

    MIR hat es wahnsinnig viel gegeben und geholfen - und ich bin der festen Überzeugung, dass ich ohne SHG heute noch versuchen würde, vom Alkohol wegzukommen. Oder aufgegeben hätte.


    Okay, das soll erstmal reichen.

    Wenn Fragen sind - immer raus damit!


    Gruß

    Greenfox

    Immer wieder erschreckend. Vor allem, wenn ich so zurückdenke, wie "nüchtern" ich manchmal war, wenn ich mit meinen Kindern unterwegs war =O Zum Glück nicht SO, wie in dem Artikel beschrieben - aber die Schamesröte treibt es mir trotzdem noch nachträglich ins Gesicht ;(