Mein Ex stürzt völlig ab. Kann ich was tun?

  • Hallo zusammen

    Achtung seehr langer Text.

    Ich benötige eine neutrale ehrliche Meinung. Mein Ex Freund & ich sind seit knapp einem halben Jahr getrennt.

    Unsere Beziehung war ein ziemliches auf und ab. Mehr abs aber auch schöne intensive aufs.

    Wir sind beide Anfang 30, haben uns über eine Internet Plattform kennengelernt.

    Anfangs wohnte er mit seiner ex Freundin (mehrere Jahre getrennt) in einem 2. Parteienhaus.

    Ich fand die Konstellation schon gewöhnungsbedürftig, habe mich aber versucht zu arrangieren.

    In den ersten 3 Monaten (kennenlernphase) hatten wir allerdings immermal wieder Diskussionen bedingt durch ihr sehr aufdrängendes Verhalten. Sie hat mehrfach angerufen, wohlwissend das er bei mir war und sie stört. Generell hat sie ziemlich den Kontakt zu ihm gesucht, und meiner Meinung nach hat er keine klaren Grenzen gezogen.

    Auch immermal wieder sind kleinere lügen von ihm aufgeflogen bzgl. Ihr.

    Zeitlich kam Tag x an dem ich ihm klar machte, dass ich für uns keine Chance sehe, wenn er dort mit solch intensivem Kontakt wohnen bleibt.

    Wohlgemerkt 3 Monate nach dem wir uns kennengelernt hatten, ist er dort dann ausgezogen und da zwischen uns 50km liegen und di Strecke täglich zu fahren und eine Wohnung zu finanzieren, sich ja doch relativ schwierig gestalten, haben wir es riskiert, zusammen zuziehen.

    Mit dem Moment hat er den Kontakt zu ihr und der Familie komplett abgebrochen.

    Die darauf folgenden 4 Monate waren überwiegend schön, es kam aber dennoch immer wieder zu Streiterreien.

    Er hatte vor unserer Beziehung und zu Anfang einen ziemlichen hohen alkoholkonsum. Auch wir haben zu Anfang viele trinkabende gehabt, die super witzig waren, es aber irgendwann auffällig war, dass er keinen gesunden Umgang mit dem Alkohol hatte und es kamen immer wieder Situation in denen er völlig besinnungslos getrunken hat und auch nach 4 - 5 Bieren noch gefahren ist. Streit war vorprogrammiert.

    Aber auch das hat er für mich versucht sein zu lassen. Ich wusste, er hat ein Alkoholproblem, aber wiesehr tatsächlich, war mir nicht bewusst.

    Da er ja immerhin über einen gewissen Zeitraum abstinent sein konnte.

    Zudem kommt hinzu er tut sich mehr als unglaublich schwer über seine Gefühle oder Probleme zu reden. Er ist der Typ der alles stillschweigend runterschluckt.

    Also folgten viele Abende an denen wir vieeel geredet haben, und ich ihn dann zum Ende der Beziehung auch soweit hatte, dass er eine Therapie machen würde. Wohl mehr für mich als für ihn.

    Der nächste Krisenpunkt in unserer 1 1/2 jährigen Beziehung war die fehlende Intimität.

    Anfangs fand ich es sehr erfrischend dass ein Mann mal nicht nur auf Sex aus war, allerdings hatten wir auch während der Beziehung alle 2 - 4 Monate nur mal Sex. Er hat die Nähe sehr durch kuscheln gesucht, aber eben nicht mehr.

    Irgendwann kam auch da der Punkt dass ich das Gespräch suchte weil es unglaublich verletztend ist wenn er den Versuch meinerseits immer wieder abblockt. Irgendwann sagte er mir dass er in Kombination mit Alkohol nicht fähig wäre, eine Erektionen zu bekommen, da würde auch schon eine Flasche Bier reichen.

    Ich fühlte mich veräppelt, da er den Alkohol mir ja immer wieder vorzog und wenn er nichts getrunken hatte, ja aber auch nichts passierte.

    Dann zeigte sich aber auch, dass die Erektion auch im nüchternen Zustand kaum bis gar nicht mehr geklappt hat.

    Auch hier habe ich viele Gespräche mit ihm geführt und ihn 2 Wochen vor Beziehungende dazu gebracht, einen Arzt aufzusuchen.

    Ich habe auf seinen Wunsch den Termin dort gemacht, schließlich das Gespräch dort mit dem Arzt geführt, weil er sich geschämt hat, und im Anschluss auch noch die Viagra Tabletten die ihm verschrieben wurden, bezahlt. In der Hoffnung dass es jetzt besser wird.

    In der Woche danach hat er die Tabletten zwar täglich genommen, aber wir hatten dennoch keinen Sex.

    Ich muss dazu sagen, in einem Streit ist mir rausgerutscht, dass es mich stört und ich seit einem halben Jahr keinen orgasmus mehr hatte.

    Der Montag vor Valentinstag (eine Woche nachdem wir beim Urologen waren), war ich mit meinem Latein am Ende und kommunizierte dass es auf eine Trennung hinauslaufen wird, wenn sich nichts ändert.

    Er hat es sichtlich verletzt hingekommen, aber nicht viel dazu gesagt (wie immer), da er über seine Gefühle nicht reden kann. Und hat sich stillschweigend alleine betrunken. (Auch wie immer).

    Auch das war immer wieder verletzend.

    An Valentinstag hatte ich keinen Blumenstrauß auf dem küchentisch liegen. Einfach da gelegen, in keiner Vase oder. Und stillschweigend.

    Er hat kein Wort mit mir geredet, weil er auch das nie wirklich konnte. Nach einem Streit auf mich zugehen.

    Da ich die Schnauze aber voll und gehofft hatte, er würde jetzt endlich mal was begreifen, hab ich diesen Strauß auch bis freitags kommentarlos da liegen lassen.

    Wir haben notdürftig in dieser Woche mit einander geredet..

    an dem Freitag sagte er, er fährt zu seinem Bruder. Okay.

    Allerdings hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache und habe die Tabletten gesucht, welche nicht mehr da waren.

    Daraufhin habe ich ihn angerufen und ruhig gefragt wo er ist und warum er das Viagra mitgenommen hat.

    Nach einer kurzen Stille kam „einfach so, ich möchte nicht mit einer anderen Sex haben“.

    Ich habe sichtlich enttäuscht aufgelegt, ihm ca. 2 Stunden die Möglichkeit gegeben, heim zu kommen. Ist er nicht.

    Daraufhin hab ich alle seine Sachen in Säcke gepackt, auf die Terrasse gestellt und ihm mitgeteilt, dass es jetzt endgültig vorbei sei.

    Erst am nächsten morgen kam er seine Sachen holen, als er wusste ich bin arbeiten.

    Hat den Internet Router mitgenommen um mir eins reinzuwürgen und ist wieder gefahren.

    Als ich den Router zurück wollte, brachte er ihn nach Diskussionen völlig besoffen zurück. (Er wurde gefahren)

    Wir haben kurz geredet, ohne Einsicht von ihm, da völlig blau.

    Ab diesem Moment hat das Elend erst richtig angefangen.

    Seine Ex Freundin hat das mitbekommen und sich taggleich bei ihm gemeldet und seitdem sind die zwei untertrennlich und dauerblau.

    Da diverses noch zu klären war zwischen uns, er seine Möbel auch noch holen nusste, haben wir uns danach noch 2 oder 3 mal getroffen.

    Er war eigentlich immer angeheitert oder hatte eine Fahne.

    Er war sichtlich am Boden zerstört, wollte es aber nicht zeigen und reden erst recht nicht. Ich hab das Gespräch auch nicht gesucht, da ich einfach nur verletzt war.

    Die darauffolgenden ca. 3 Monate hatten wir keinen Kontakt bis auf einen Anruf von ihm, aber uns noch in WhatsApp und co.

    Er spiegelte immer wieder meine postings.

    Ich hab ein Bild von einer Renovierung gepostet, er auch.

    Ich vom trinken, er auch.

    Ich von einem kurztrip nach Holland mit einem Kumpel, er von einem anderen Bett..

    Da es ab da offensichtlich war, habe ich ihn überall gelöscht, weil wir uns ja beide wehgetan haben mit der Polsterei.

    Zu dem Anruf: 5 Wochen nach er Trennung kam ein plötzlicher Anruf von ihm wegen einer Abbuchung von seinem Konto. Und anschließend wollte er wissen wie es meinen Söhnen und mir geht.

    Bis dahin habe ich die zwei ( 7 und 8 Jahre) aus allen Situation komplett abgeschirmt. Die „plötzliche“ Trennung hat ihnen sehr zu schaffen gemacht und sie haben bzw. Vermissen ihn auch jetzt ein halbes Jahr danach sehr.

    Da die Jungs diesen Anruf mitbekommen haben, hat der kleine mir das Handy aus der Hand gerissen um ihm zu sagen, dass sie ihn vermissen und er uns besuchen soll.

    Er hat dem zugestimmt, ihnen gesagt, dass er sie auch unendlich vermisst und wenn es für Mama okay wäre, würde er uns besuchen.“

    Ich war ehrlich in diesem Moment vööig überfordert, und habe erstmal zugestimmt. Er könnte ja dann auch den Rest mitnehmen den ich noch so von ihm im Haus gefunden habe. Als ich dann gründlich darüber nachgedacht habe, war natürlich klar dass es eine völlige Schnapsidee ist und niemandem was bringt.

    Also hab ich den Jungs kommuniziert, dass ich dieses Treffen nicht möchte.

    Aber auch von ihm kam diesbezüglich nichts mehr.

    Dazu sollte ich sagen, ab dem Tag der Trennung hat er mich überall so richtig schlecht gemacht, bei seiner Familie, bekannte und anderen Weibern. Er hätte sich von mir getrennt weil ich so brutal eifersüchtig sei, er nie was trinken durfte etc.

    Seine Familie wiederum kennt ihn ja nunmal und hat mich dafür geliebt, dass er sich durch mich so sehr zum positiven verändert hat.

    Zu einem Familienmitglied hatte ich die ersten Monate nach der Trennung auch immer wieder Kontakt, der mir dann auch alles berichtet hat, was mein Ex da so fabriziert.

    Er datet vieeeele weiber aus meinem Umkreis, damit ich es mitbekomme. Fokussiert sich völlig auf diesen Umkreis.

    Erzählt denen, wo wir gelebt haben, wie irre ich bin, und erwähnt meine Kinder bei jeder Gelegenheit.

    Zählt die Tage ab, wann meine Kinder bei mir sind und bei dem Kindsvater.

    Und würde alle 2 Tage im besoffenen Kopf nerven, dass er unbedingt diesen letzten Karton bei mir holen will.

    Aber immer nur zu den Zeiten, bei denen er weiß, dass meine Kinder zuhause sind. Was ich nicht zulasse, Alternativen schlägt er aus.

    Irgendwann war mir auch das zu blöd und ich hab den Karton zu seinem Bruder gefahren, er muss mich wohl auf dem weg gesehen haben, ist mir nachgefahren hat den Karton genommen und war wieder weg.

    Und er sah so extrem fertig aus.

    In diesem Karton waren fotos von meinen Söhnen und ihm. Daraufhin hat er mir geschrieben warum die Bilder da drin sind, ich doch genau wüsste wie sehr es ihn verletzt und ich den Jungs sagen soll, dass er sie vermisst.

    An diesem Abend war ich aber durch das Wiedersehen mit ihm so aufgewühlt, dass ich ihn fragte wieso er alles zwischen uns kaputt gemacht hat. Er war sich der Schuld nicht bewusst, meinte er hätte viel drüber nachgedacht wie es hätte zwischen uns besser laufen können, ohne ins Detail zu gehen.

    Ich fragte ihn wieso er uns ständig wehtun will, seine Antwort „wahrscheinlich weil ich verletzt bin, ich habe dich tief in mein Herz geschlossen, es ist vorbei und deswegen bin ich verletzt, das wird nicht so schnell vergehen. „

    Auch da habe ich versucht an seine Vernunft zu appellieren, endlich ehrlich zu sich selbst zu sein, die Gefühle zuzulassen um es zu verarbeiten, eine Therapie zu machen, warum er die Tabletten mitgenommen hat und es für die nächste Frau mit Kindern besser zu machen, weil ich ja weiß, dass genau das es ist, was er möchte. „

    Seitdem sind wieder 3 Monate vergangen in denen kein Kontakt war.

    Und ich wieder versucht habe, an ein Familienmitglied zu appellieren, ihm den Alkohol wegzuholen, versuchen ein ehrliches Gespräch über das Geschehene zu führen damit er verarbeiten kann und nicht ständig verdrängt.

    Vorletzte Woche habe ich erfahren dass ich er mit 1,5 Promille Atemalkohol morgens um 9 Uhr mit einem Baum kollidiert ist, er wurde nur leicht verletzt.

    Aber sein geliebtes Auto ist ein totalschaden.

    Der Führerschein wurde entzogen, Gott sei Dank.

    Aber selbst dieser Zustand bewegt ihn nicht zur Veränderung, im Gegenteil.

    Er trinkt nochmehr.

    Und so wie es heißt, hätte er zu 100% eine scheiß egal Einstellung, selbst der Totalschaden oder entzogenen Führerschein scheint ihn nichtmal im Ansatz zu jucken.

    Ich überlege die ganze Zeit, weil ich mich schuldig dafür fühle, ein Gespräch mit ihm zu suchen, in der Hoffnung dass ich noch zu ihm durchdringen kann, weiß aber nicht genau, ob es die Sache nicht noch schlimmer macht, wieder den Kontakt zu ihm zu suchen.

    Eine erneute Beziehung ist ausgeschlossen, aber deswegen muss er ja nicht so dermaßen abstürzen.

    Leider gibt es niemanden in seinem Umfeld der mal Klartext mit ihm redet. Alle lassen ihn machen, nach dem Motto „ er muss das selbst wissen, ist schließlich alt genug.“

  • Ich überlege die ganze Zeit, weil ich mich schuldig dafür fühle, ein Gespräch mit ihm zu suchen, ...

    Ääh - woran, bitte, sollst/willst Du schuld sein?? Daran, dass er schon Alkoholiker war, bevor Ihr Euch kennengelernt habt? Und es jetzt noch ist?

    Oder daran, dass es regnet und in China ein Sack Reis umgefallen ist?? Und Scrat immer wieder auf der Jagd nach der Eichel fast die Erde zerstört?

    Entschuldige, aber Du hast nicht am Urknall Schuld - und schon garnicht, dass sich Dein Ex nicht selbst und auch sein Leben in den Griff bekommt!

    Du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen, indem Du Dich selbst geschützt und Dich von ihm getrennt hast!

    Damit Du weisst, wer Dir hier solch "weisen" Worte schreibt: Ich bin selbst Alkoholiker und nach einigem Kampf und mehreren Rückfällen nun seit 15 Jahren trocken und davon seit ca. 12-13 Jahren auch in der Suchtselbsthilfe unterwegs, habe u.a. lange Jahre eine Selbsthilfegruppe (SHG) geleitet, bin in Krankenhäuser auf Entgiftungsstationen gegangen und habe dort mit den Betroffenen über ihre Situation und ihre Möglichkeiten geredet. Aber auch mit Angehörigen hatte ich viele Gespräche (nicht nur mit meinen eigenen ;) ).

    Hör auf, IRGENDEINE Schuld bei Dir selbst zu suchen. "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" - an diesem Sprichwort ist sehr viel Wahres dran.

    Insbesondere bei Abhängigen/Süchtigen.

    Und: Wir (Süchtigen) haben die große Gabe, ANDERE dafür verantwortlich zu machen, dass wir abhängig/süchtig sind/geworden sind/bleiben.

    "Ich trinke doch nur, weil DU ..." Kommt Dir der Spruch bekannt vor? Oder: "Wenn auf Arbeit nicht so viel Stress wäre, würde ich auch nicht mehr trinken." / "Wenn die Kinder erstmal aus dem Haus sind und es hier ruhiger wird ..."

    Aber selbst dieser Zustand bewegt ihn nicht zur Veränderung, im Gegenteil.

    Er trinkt nochmehr.

    Und so wie es heißt, hätte er zu 100% eine scheiß egal Einstellung, selbst der Totalschaden oder entzogenen Führerschein scheint ihn nichtmal im Ansatz zu jucken.

    Es mag hart klingen, aber er ist offenbar noch nicht genug auf die Schnauze geflogen. Jede Intervention - egal, ob von Dir oder von jemand anderem - wird von ihm als Angriff auf sich selbst gewertet.

    ER WILL NICHT AUFHÖREN ZU TRINKEN!

    Erst, wenn er selbst es WILL, erst dann könnten ihn Worte und Hilfsangebote erreichen. Und selbst, wenn man ihn zwangsweise in eine Klinik steckt - was, meinst Du, passiert, sobald er dort rauskommt? Er holt sich wieder etwas zu trinken!

    Habe ich oft genug erlebt. Traurig, aber so ist es nunmal.

    Wenn Dir das nicht reicht, dann schau mal, ob Du irgendwo in Deiner Nähe eine SHG für Angehörige findest. Geh dorthin und sprich mit den Leuten dort. Direkt. Vermutlich wirst Du ähnliche Geschichten wie die Deine hören.

    Gruß

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Majpb,

    Willkommen in unserem Forum.

    Ich überlege die ganze Zeit, weil ich mich schuldig dafür fühle, ein Gespräch mit ihm zu suchen, in der Hoffnung dass ich noch zu ihm durchdringen kann, weiß aber nicht genau, ob es die Sache nicht noch schlimmer macht, wieder den Kontakt zu ihm zu suchen.

    So, wie du eure Beziehung geschildert hast, würde es mich kaum wundern, dass du Schuldgefühle verspürst, denn du hast dich während eurer Beziehung sehr „für ihn reingehängt“.

    Du hast viele Gespräche mit ihm geführt, weil er u.a. das Defizit hat, nicht über seine Gefühle sprechen zu können, und weil er offensichtlich schon vor eurer Beziehung ein Alkoholproblem hatte, aus dem du ihn mit vielen Gesprächen usw. herauszuhelfen versuchtest.

    Was du beschreibst, klingt jedenfalls nicht nach einer Beziehung von zwei tatsächlich erwachsenen Menschen. Ich nehme bei dem, was du beschrieben hast, eher ein sehr deutliches Gefälle wahr. Du hast dich um ihn gekümmert, hast Termine bei Ärzten für ihn gemacht, dort für ihn gesprochen. DAS ist eine Verantwortung, die Eltern für ihre Kinder übernehmen.

    Es ist durchaus nachvollziehbar, dass du in diese Rolle hineingerutscht bist. So etwas passiert vielen, die mit einem in gewisser Weise hilfsbedürftigen Partner zusammenkommen.

    Falls du dich näher mit dem Thema beschäftigen möchtest, empfehle ich dir das Thema „Co-Abhängigkeit“.

    Nur ist dein Ex eben kein Kind mehr, für das ein anderer Erwachsener die Verantwortung übernehmen müsste, sondern ein erwachsener Mann. Und selbst WENN du die Verantwortung übernehmen würdest, macht er als Erwachsener trotzdem das, was er will, und das geht mitunter in eine ganz andere Richtung. Als Erwachsener ist und bleibt dein Ex für sich selbst verantwortlich und er trifft ja durchaus SEINE Wahl. Du trägst keinerlei Verantwortung für ihn und du musst das auch nicht.

    Auch wenn es unheimlich schwer ist, ihm beim Abstürzen zuzusehen, aber erstens dürftest du bei allem, was da bislang geschehen ist, nicht die richtige Gesprächspartnerin sein, und zweitens lässt sich leider niemand, der Alkohol trinken will, der darin seine „Medizin“ sieht, dauerhaft davon abbringen.


    Es mag durchaus sein, dass er sehr an deinen Kindern hängt, jedoch dürfte dich dein Bauchgefühl nicht trügen, deine Kinder da raus zu halten und es nicht zum erneuten Kontakt kommen zu lassen.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Was du tun kannst?

    Greenfox hat dir da am Ende seines Beitrags einen guten Tipp gegeben.

    Für IHN kannst du nicht sorgen, aber für DICH und damit auch für deine Kinder.

    Es kann unheimlich hilfreich sein, mit anderen Angehörigen von Alkoholikern in einer Selbstgruppe zu sprechen. Sei es über (unberechtigte) Schuldgefühle, sei es, wie die Kinder reagieren und wie du mit ihnen darüber reden kannst und das Problem erklären.

    - Achte, wenn möglich darauf, dass er deine Kinder nicht sprechen kann. Aus eigener Erfahrung mit meinem Vater, der Alkoholiker war und regelmäßig abgestürzt ist, habe ich noch sehr gut in Erinnerung, wie manipulativ ein Alkoholiker sein kann. Mein Vater hat uns Kinder benutzt, um seine Ziele zu erreichen. Er hat das nicht böse gemeint, aber als nasser Alkoholiker ist man emotional außerordentlich instabil und nicht selten hält der Alkoholiker sich selbst für das Opfer.


    Es geht beim Austausch in einer Selbsthilfegruppe nicht nur darum, das Ganze rational - vom Kopf her - zu klären, sondern auch emotional. Eine Selbsthilfegruppe vor Ort kann da eine sehr wichtige Ressource sein.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Majpb,

    ich sehe dich zwischendurch immer mal wieder online.

    Gerne darfst du mit uns teilen, wie die bisherigen Antworten bei dir angekommen sind und/ oder was dich beschäftigt. Ganz kurz oder auch etwas länger. Natürlich darfst du auch schreiben, wenn dich etwas/ eine Antwort überfordert oder du etwas erst sacken lassen musst oder oder oder.

    Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ex ist Ex.

    So lange ich gesoffen habe, war mir klar: für eine Beziehung höre ich nicht auf. Die Liebe zum Alkohol war stärker als jede andere Liebe.

    Also entweder die Beziehung läuft mit Saufen oder as erstes kille ich die Beziehung. Er hat ja jetzt eine, die mit ihm säuft.

    Wobei willst Du ihm helfen? Ihm gehts besser als Dir. Hilf Dir selbst.

  • es gibt gute Selbsthilfe-Bücher über Co-Abhängigkeit . . . vor vielen Jahren - damals hatte ich selbst noch kein Alkohol-Problem - war ich mit einem Alkoholiker zusammen und die Bücher von Anne Wilson-Schaef haben mir sehr geholfen! Wünsche Dir alles Liebe, May

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