• Hallo zusammen,

    ich möchte mich hier kurz vorstellen. Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und Vater eines neunjährigen Sohnes. Vor acht Jahren hab ich hier schon mal ein paar Beiträge hinterlassen, aber ich wusste meine alten Zugangsdaten nicht mehr und denke dass sie gelöscht wurden. Also hab ich mich neu angemeldet. Vor acht Jahren war ich auch zweimal für zehn Tage bei einer Entgiftung. Leider ohne dauerhaften Erfolg. Über die Jahre ist es eher schlimmer geworden. Ich habe fast täglich Bier oder Wein getrunken. Und mit der Zeit auch härtere Sachen. Am Samstag habe ich nach einem Streit mit meiner Frau eine Flasche Whiskey gekauft und getrunken. Abends bin ich aggressiv geworden, hab meine Eltern beschimpft und rausgeworfen. Meine Frau und mein Sohn haben bei ihrer Schwester übernachtet. Auch Sachen hab ich kaputt gemacht. Mir ist das so peinlich und ich schäme mich auch so. So ein Verhalten ist in meinem Alter doch absolut unmöglich. Und mein Sohn bekommt das ja auch mit. So wie es aussieht bekomme ich noch eine letzte Chance damit aufzuhören. Aber ich will das jetzt auch. Das macht mir nur Ärger. Ich hab so ein schlechtes Gewissen und hoffe dass es jetzt klappt. Für mich selber rechtfertige ich mein trinken damit, dass ich mich allein gelassen und unverstanden fühle. Ich hab riesen Glück mit meiner Familie. Aber ich fühle mich immer unbeachtet und unwichtig. Natürlich bilde ich mir das ein. Und ich werde immer einen Grund finden was zu trinken. Ich bin ja auch immer gereizt und reg mich über alles auf. Kein Wunder dass alle abhauen. Freunde gibt's nicht mehr, Sportverein auch nicht. Früher war ich sehr aktiv und hatte viele Bekannte. Jetzt niemanden mehr. Deshalb muss das jetzt klappen, sonst wird ich meine Familie verlieren und wohl früh sterben. Und das will ich nicht. Also letzte Chance;(

  • Hallo LetzteChance


    Gratulation zu deiner Rückkehr hier ins Forum um etwas für dich zu tun. Auch wenn es ein trauriger Anlass ist.
    Wenn es dir möglich ist nimm die Ereignisse der letzten Zeit als den Punkt der dir klar zeigt und dich zwingt eine neue Richtung einzuschlagen.

    Ich denke hier im Forum wirst du viele Impulse erhalten die so ein Vorhaben unterstützen. Dieser Hilfe kannst du dir absolut sicher sein. Also geh es an.


    LG Brant

  • Hallo LetzteChance

    Was Du schreibst, klingt alles sehr düster und traurig und verzweifelt. Aber genau deshalb bist Du jetzt an dem Punkt angelangt, an Dir und Deinem Verhalten zu arbeiten.

    Ich finde Deinen Schritt, Dich wieder an das Forum zu wenden, sehr gut und richtig. Egal, ob es Deine letzte Chance ist: Es ist eine große und wertvolle Chance, denn Du wirst feststellen, dass man es schaffen kann, aus dem Teufelskreis herauszukommen. Hier bist Du mit Deinem Problem nicht allein, Du wirst Unterstützung erhalten.

    Am Ende schreibst Du ja, was Dir wichtig ist: Du willst Deine Familie nicht verlieren, Du willst nicht sterben. Und Du denkst an Deinen Sohn, der beide Eltern braucht. Mit 47 Jahren kannst Du es noch schaffen, das Ruder herumzureißen. Fang damit an!

    Lieben Gruß

    CeBe

  • Hallo Letzte Chance,

    Willkommen zurück im Forum. Magst du uns verraten, welchen Nutzernamen du vor acht Jahren verwendet hast? Deine Zugangsdaten sind wahrscheinlich nicht gelöscht, aber wenn du selbst deine alten Zugangsdaten nicht hast, kommst du verständlicherweise nicht rein. Ob’s da eine Lösung gibt, wird nur Alex07 , unser Admin, beantworten können.

    Danke dir für deine Vorstellung. Ich schalte dich nun für den Austausch im öffentlichen Bereich frei und verschiebe deinen Vorstellungsthread in das entsprechende Unterforum.

    Ich wünsche dir ein gutes Wieder-Ankommen hier und einen hilfreichen Austausch zur Selbsthilfe.

    Freundliche Grüße

    AmSee (als Moderatorin)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo LetzteChance,

    das klingt ja alles sehr traurig für Deine Familie. Umso besser, dass Du jetzt die Kurve kriegen willst. Hast Du Dich wieder für eine Entgiftung angemeldet?

    Was ist Dein Plan, damit Du nicht mehr rückfällig wirst? Du schreibst ja selbst, dass Du Dich immer gestresst fühlst, unbeachtet und unwichtig. Was wird denn diesmal anders sein, damit das klappt? Willst Du Dich vielleicht einer Gruppe anschließen wie AA? Oder eine Therapie machen? Nur aufhören zu trinken hat mir nie geholfen - ich muss mich mit mir auseinandersetzen, um die Muster zu erkennen, die immer wieder zum Rückfall geführt haben.

    Das Nichttrinken hat so viele Vorteile - vor allem, dass man sich nicht mehr schämen muss. Herzlichen Glückwunsch zu dem ersten Schritt, der beginnt ja bekanntermaßen im Kopf. Freu Dich auf die vielen nüchternen Stunden, die Du mit Deinem Sohn verbringen kannst.

    Beste Grüße Helga (sowohl mein eigener Name, als auch alle Namen in meinen Beiträgen sind frei erfunden, um real existierende Personen zu schützen)

  • Vielen Dank für die netten Worte und guten Tipps. Mich hier anzumelden war erst mal das, was ich am schnellsten machen konnte. Bei mir im Ort gibt es auch eine Selbsthilfegruppe. Da kann ich sogar hin laufen. Vor acht Jahren war ich schon mal dort aber nur einmal. Naja frei reden vor Fremden liegt mir nicht so. Beim schreiben kann ich besser formulieren was ich meine. Aber vielleicht probier ich es trotzdem noch mal. Abgeneigt bin ich nicht, eher zu schüchtern. Immerhin ist meine Familie wieder da und wir waren heute spazieren und zusammen essen. Ist ja erst Tag zwei aber bis jetzt fühl ich mich gut. Anfang August hab ich schon mal zehn Tage geschafft, vielleicht kann ich das jetzt überbieten. :thumbup:

  • Guten Morgen LetzteChance


    Dein Gedanke es mit einer SHG zu probieren finde ich sehr gut. Vieles was sich da an nassen Gedankenkonstrukten so im Lauf der Zeit so angesammelt hat kann in einer Gruppe mal auf den Prüfstand. Was bleibt letztlich als echt und was ist nur eine mentale Schablone mit der man sich in der eigenen Alkoholwelt eingerichtet hat? Auf jeden Fall ist eine Gruppe der richtige Schritt. Und heute der dritte trockene Tag. Mehr braucht es im Moment wohl nicht. Bleib am Ball.


    Brant

  • Da schließe ich mich an, LetzteChance

    Gib nicht auf, auf keinen Fall! Das Durchhalten in der ersten Zeit ist nicht einfach, aber es wird bald besser. Es tut Dir bestimmt schon mal gut, dass Du wieder klar denken kannst und Dir bewusst machen kannst, worum es geht: Nämlich ein selbstbestimmtes Leben ohne den Alkohol, der die Macht über Dich gehabt hat. Ein Leben mit Deiner Familie zum Beispiel.

    Und wenn Du vor Leuten direkt nicht gut sprechen kannst, dann kommst Du im Forum vielleicht besser klar? Mir geht es ähnlich, schreiben fällt mir leichter als reden.

    DRAN BLEIBEN LOHNT SICH !

    Lieben Gruß

    CeBe

  • Hallo Herr LetzteChance,

    auch ich kenne das "der Wille ist stark, nur das Fleisch ist schwach".

    Als ich mich entschloss die Sauferei aufzugeben, hatte ich genau damit zu kämpfen.

    Ich wollte, aber ...

    -> also entsorgte ich jeglichen Alkohol aus meinem Umfeld und vermied jeden Ort wo es Alkohol gab ... ich kannte mich zu genau, nenne es meinetwegen Schwäche, mangelnde Willenskraft oder sonst wie, auch wenn ich im TV (Filme) Alkohol trinkende Menschen sah, sah ich weg = alles triggerte mich die ersten 2...3 Wochen!!! Allmählich ließ es nach, ganz langsam, kaum merklich, aber es ließ nach!

    Nach meinem ersten Monat Abstinenz war ich stolz wie Bolle! Es wurde immer leichter, auch diese Triggerei verschwand allmählich.

    Das kannst du auch, nimm' jede Hilfe die du bekommen kannst, SHG, Forum, Suchtberatung, Arzt etc..

  • Hallo und wieder vielen Dank für die aufmunternden Worte. Das ist sehr hilfreich. Es läuft ganz gut. Heute Nacht war ich zwei Stunden wach und hab mir Dokus über Alkohol angeschaut. Da gibt es ja jede Menge. Es waren auffallend viele junge Frauen dabei, die ihre Geschichte erzählt haben. Aber die Sucht kann ja jeden treffen. Bei meiner Entgiftung waren die Teilnehmer auch so bunt gemischt, dass von außen vielleicht niemand auf eine Alkoholgruppe getippt hätte. Und auffällig war auch, das man viele Freunde hat, solange man gut trinkt. Wenn man aber zuviel trinkt und auffällig wird, dann sind die Freunde schnell weg. War bei mir auch so. Das wird ja auch oft geraten. Fand ich noch nie gut, den Betroffenen dann auch noch alleine zu lassen. Ich hab auch den Beitrag darüber gelesen, woher die Sucht kommt. Den mit den Rattenversuchen und der Heroinlösung. Hat mich erst mal erstaunt, aber eigentlich klingt es ganz logisch. Vielleicht macht einen der Alkohol gar nicht einsam und enttäuscht, vielleicht ist man das schon vorher aufgrund seines Umfeldes. Wenn man das ändert und verbessert braucht man den Alkohol gar nicht mehr. Das find ich einen sehr ermutigenden Ansatz. Das versuch ich jetzt. War nachmittags mit meinem Sohn Fußball spielen und will jetzt auch wieder mehr Sport machen. :thumbup:

  • Vielleicht macht einen der Alkohol gar nicht einsam und enttäuscht, vielleicht ist man das schon vorher ...

    Zu dieser Erkenntnis kam ich auch, immer wenn ich allein war, auch wenn mir langweilig wurde, Abends allein zu Haus, nahm ich das Bier als willkommene Einschlafhilfe, Seelentöster, Sorgenvergesser - Betäubungsmittel, dann genügte Bier nicht mehr und der eine oder andere Absacker (Schnaps) kam hinzu. Das ging Jahre lang so und auch gut.

    Aus dieser Gewohnheit entwickelte sich die Sucht, selbst wenn die Liebste zu Haus war, versuchte ich sie zum Mittrinken zu animieren, um meinen Konsum zu rechtfertigen.

    Ich, dumme Nuss, bemerkte das nicht einmal, so fest hatte sich die Gewohnheit (Sucht) bereits etabliert ... dann war "plötzlich" die Liebste weg, dann der Job, es folgte der Führerschein -> dann, erst dann, begann ein allmähliches Nachdenken.

    Sind die Menschen wirklich so dumm? Ich kann es für meinen Fall eindeutig mit JA beantworten, ich war so dumm, ich lernte erst, wachte auf, als es so richtig (!) weh tat.

    Es folgte eine Zeit des Jammerns (Selbstmitleid) und dann kam der Entschluss: aufhören mit der Sauferei!

    Ich zog es durch und habe es bisher nicht bereut.

  • Hallo LetzteChance

    Das Anschauen von Dokumentationen hat mir auch sehr geholfen. Dadurch und durch vieles zum Thema Alkoholabhängigkeit ist mir erst wirklich bewusst geworden, was da im Körper, in der Psyche und ganz besonders mit dem eigenen Leben passiert. Das ist das Wissen darüber.

    Der Begriff wird zwar meistens in anderem Zusammenhang benutzt, aber für mich war das eine Art Gehirnwäsche!

    Die Psyche leistet aber noch viel mehr bei mir. Ein Beispiel, das dazu passt:

    Du wirst den Film oder das Buch "Uhrwerk Orange" (Stanley Kubrick/Anthony Burgess) in Deinem Alter wohl nicht kennen. Dazu ist es schon zu lange her. Da geht es um eine Bande Jugendlicher, die in einer Art Endzeit-Gesellschaft herumstromern und Gewalttaten begehen. Am Ende ist die Strafe für den Haupttäter, Gewaltszenen auf eine großen Kinoleinwand sehen zu müssen (es wurde verhindert, dass er seine Augen schließen kann). Immer und immer wieder. Nach dieser "Therapie" wurde es ihm schon beim Gedanken an Gewalt schlecht. So habe ich es in Erinnerung und so ähnlich läuft das bei mir mit denVideos und Büchern über Alk.

    Bei anderen funktioniert es anders und Du wirst einen Weg für Dich finden! Viel Sport ist super dafür, und erst recht mit dem Sohn Fußball spielen!
    Liebe Grüße

    CeBe

  • Hallo zusammen,

    in den letzten beiden Tagen gab es keine großen Ereignisse. Was aber in meiner Situation eine gute Nachricht ist. Ich hatte Familienausflüge ohne genervt zu sein oder durch zu drehen. Ist nicht immer leicht, weil innerlich bin ich noch nicht so ruhig, wie ich es gerne hätte, aber das geht halt leider nicht in fünf Tagen. Aber ich bin weiterhin trocken und das ist ja das wichtigste. Ich hab den Beitrag Scham wegen der Alkoholsucht gelesen. Ich schäme mich ja auch für meine Sauferei, aber ich hab auch schon früh damit angefangen. Vielleicht konnte ich die Gefahr noch nicht einordnen. Als Jugendlicher hat es mir halt geholfen, meine Unsicherheit zu überwinden. Aber rückblickend fingen auch da schon die Probleme an. Und es wurde dann immer schlimmer. Naja hoffentlich ist es damit bald vorbei. Ich wünsche ein schönes Wochenende und allen, denen es auch noch schwer fällt, ein kraftvolles und trockenes Wochenende. :thumbup:

  • Guten Morgen LetzteChance !

    Bitte nicht schämen, Du trägst keine Schuld an Deiner Sucht! Schon gar nicht, wenn Du sehr jung mit dem Trinken angefangen hast. Außerdem, was hilft das jetzt? Es ist nun mal passiert.

    Du hast beschlossen, aufzuhören, und an den vielen Abstinenten hier siehst Du, dass es geht. Das sind alles Menschen und keine Übermenschen. Die haben hart an sich gearbeitet, um trocken zu werden.

    Wichtig ist jetzt Dein Bewusstsein, dass Du süchtig bist und der absolute Wille, die Verantwortung für Dich zu übernehmen. Der trügerische "Helfer" Alkohol tut gar nichts für Dich, der zerstört Dich nur.

    Was mir sehr geholfen hat neben der Unterstützung im Forum, waren sehr viele Dokus in TV Mediatheken, Videos in Youtube, Bücher zum Thema Alkohol. Da hat jeder so seine Vorlieben, denke ich mal. Ich bin ein Allesfresser, was Informationen betrifft.

    Und nicht zu vergessen: Das Forum bietet Unmengen an interessanten Infos, z.B. eine Bücherliste und Videos und News zum Thema Sucht. Wenn Du da mal richtig auf die Suche gehst, findest Du ganz vieles, was Dir helfen kann.

    Liebe Grüße

    CeBe

  • Die haben hart an sich gearbeitet, um trocken zu werden.

    Die Sätze sollten nicht falsch verstanden werden. Für mich ist Abstinenz eher ein Loslassen, ein hineinfallen in das was ist und das unterscheidet sich gewaltig vom durchtränkten Ponyhof. Vllt ist Abstinenz einfach nur Gnade, mentale Entspannung, nachdem die Notwendigkeit und Ausrichtung für ein Leben in Frieden erkannt wurde.

  • Hallo zusammen, hallo LE,

    Scham ... dem Einen hilft sie, ein Anderer säuft mehr oder immer wieder, weil er sie/ sich nicht ertragen kann.

    Scham half mir, mir bewusst zu machen, was ich denn für ein Trottel war. ... was hatte ich schon alles, alkoholisiert, zerstört, verissen, falsch gemacht - nüchtern wäre mir das nie passiert!

    Ich schämte mich (!), ich wusste woran es lag, kannte die Ursache = der Suff, mein Suff.

    Wer hat 'dran Schuld? Bin ich krank, kann ich nichts dafür? - die Frage muss jeder für sich selbst beantworten!

    Nüchtern blühte ich ganz langsam wieder auf, meine Weinerlichkeit verlog allmählich, mein Selbstbewusstsein kam zurück. Mir gab es Kraft nicht zu trinken, nicht dem Gefühl nachzugeben.

    Nach ca. einer Woche Abstinenz war ich stolz auf mich - ich hatte etwas geschafft, was mir die letzten 13 Jahre nie gelang - das baute mich auf und ließ mich die Versuchungen ertragen/dem zu widerstehen. Dann hatte ich einen Monat 'rum (einen Monat keinen Alkohol getrunken), ich bemerkte, die Versuchungen (Verlangen) wurden immer schwächer, die Trigger'ei nahm langsam ab, weg war sie noch lange nicht.

    SHG, Bücher, Videos halfen bedingt, je nachdem wer, was, wie vortrug und womit ich mich identifizieren konnte. Das geht wohl jedem so.

  • Klar Brant und Paul

    Jeder erlebt die Dinge im Leben anders, das habe ich mehrfach in Situationen so empfunden. Und das ist ja auch gut so, denke ich. Für mich beispielsweise ist die Abstinenz weder Gnade noch Entspannung, leider! Nein, ich empfinde sie zur Zeit wirklich als Knochenarbeit, die mich sehr fordert.

    Was die Scham betrifft, die habe ich auch empfunden. Nur leider nicht vor mir selbst oder meiner Familie gegenüber. Es war im Grunde sowas wie "Kein Mensch soll jemals merken, dass ich trinke". Also die Scham über die ständigen Heimlichkeiten. Und dass ich trotz jahrzehntelangen Alkoholmissbrauchs gut funktioniert hatte im Beruf und im Privatleben, hat mir dabei eher geschadet als geholfen.

    Vielleicht ist es für LetzteChance hilfreich, die unterschiedlichen Positionen zu sehen. Er fühlt sich ja im Moment wieder ganz anders als wir. Mir geht es so, sonst fände ich nicht so viel Sinn darin, dauernd Beiträge im Forum zu lesen. Ich höre auch sonst ganz gerne zu, wenn ein Thema diskutiert wird. Oft lerne ich daraus und konnte auch schon oft meine eigene Position ändern.

    Trotz allem sehe ich bei Alk-Abhängigkeit keine Schuld beim Abhängigen. So viel Wissenschaft und Forschung darüber, aber es gibt noch kein endgültiges Ergebnis über die Ursache dafür. Wenn Du es so auf den Punkt bringst Paul , dass der Suff schuld ist, dann ist halt immer noch nicht raus, warum Du so gesoffen hast, oder?

    Aber: Du hast da in meinen Augen eine ganz schöne Leistung vollbracht, Respekt!

    Bei mir sind es am Montag 4 Wochen. Wäre schon schön, wenn es dann leichter würde!

    Liebe Grüße und schönes Wochenende

    CeBe

  • Bei mir sind es am Montag 4 Wochen. Wäre schon schön, wenn es dann leichter würde!

    Es wird leichter!

    Ausser du nährst den Verzichtsgedanken und glorifiziert, wehmütig den "guten, alten Freund Alkohol", der immer da war, immer half, immer glücklich machte und nur, ganz nebenbei den Körper vergiftete.

    Die Organe sind recht schnell entgiftet, doch die Nervenbahnen, die Gedanken lechzen förmlich ... - Gewohnheit, eingespielte, über Jahre antrainierte "Mechanismen" brauchen ihre Zeit, um sich zu verändern.

    Einer braucht ein paar Wochen, ein Anderer Monate.

    Der Glaube, also woran glaube ich, wovon bin ich überzeugt, spielt sicherlich eine entscheidene Rolle.

  • Hallo zusammen,

    die erste Woche habe ich jetzt geschafft und bin froh darüber. Allerdings ist die Stimmungslage noch nicht so gut wie ich es gerne hätte. Ich bin oft müde und gereizt und meine Familie hat nicht immer Verständnis dafür. Aber kann ich ja nicht erwarten, nach allem was sie mit mir schon mitgemacht haben. Da ist die Toleranz halt aufgebraucht. Das ich zuerst in ein Tief rutsche hatte ich schon erwartet. Das macht es wohl auch so schwierig. Hoffentlich wird es bald besser. Morgen ist mein Urlaub vorbei und ich muss wieder in die Arbeit. Das bedeutet auch früh aufstehen, mal sehen wie ich damit zurecht komme. Viel Dank an alle, die mir hier schreiben und ganz besonders an CeBe. Deine Nachrichten find ich toll, Glückwunsch zu den ersten vier Wochen und dafür, das du nicht an der Tankstelle gehalten hast. :thumbup: Einen schönen Sonntag an alle.

  • Guten Morgen LetzteChance


    Es ist okay wenn das Vertrauen von deinen Nächsten nicht vorhanden ist. Nach zahlreichen Enttäuschungen und leeren Versprechungen ist Vertrauen etwas das erst neu entsteht durch eine gelebte Praxis von Dir. Das ist ein notwendiger und mehr oder weniger langwieriger Prozess. Doch es lohnt sich!
    Einen guten und nüchternen Beginn am Arbeitsplatz.


    LG Brant

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