Hallo, ich bin Olivia und neu hier...

  • Hallo AmSee,

    ja, das Thema wird mich noch eine Weile beschäftigen, auch wenn ich von ihm überhaupt nichts höre oder sehe. Wenn ich bei WhatsApp einen Status reinstelle, sieht er ihn immer an. Das war es aber auch...

    Die Sache mit der Partnerschaft auf Augenhöhe ist auch so eine Sache... Im Laufe der letzten Monate hat er sehr oft gesagt, wie schlau ich wäre, ich wäre seine schlaue Maus, ich wäre so stark, er bewundert mich dafür... Und nun ist er da wo er gerade ist und es fühlt sich gar nicht mehr nach Augenhöhe an, wenn ich so darüber nachdenke... Obwohl mich das alles erstmal nicht stört, ich finde er ist trotzdem ein wunderbarer Mensch und er ist eigentlich auch nicht dumm... Und wenn wir irgendwas zusammen gemacht haben (aufräumen, was handwerkliches, kochen, Unternehmungen) hat es sich immer nach einem super eingespielten Team angefühlt <3

    Ich habe jetzt für mich beschlossen, das Thema ruhen zu lassen und mein Leben in die Hand zu nehmen. Ihr alle, die hier geschrieben habt, habt mich sehr gut unterstützt, ich danke euch sehr dafür. Ich bin mir jetzt sicher, dass wirklich nur er die Geschichte mit uns ändern kann, ich habe aktuell keinen Einfluss darauf, nur darauf wie MEINE Geschichte weitergeht. Und darum werde ich keine Bilder mehr von uns anschauen oder den Verlauf lesen, es gibt anderes im Leben zu tun, mit zwei Kindern ist man sowieso gut ausgelastet :S

    Et kütt wie et kütt sagt der Kölner... Mal sehen wie es kütt!

    Wenn es etwas neues gibt, werde ich es euch wissen lassen. Bis dahin wünsche ich euch allen hier eine gute Zeit, der Frühling kommt und dann geht es uns allen vielleicht noch ein wenig besser, wenn die Sonne ins Gesicht strahlt...<3

    Ganz liebe Grüße von der immernoch etwas unentspannten aber langsam zuversichtlichen Olivia :)

  • In der Zeit meiner Trinkproblematik war ich in einer längeren Beziehung mit einer Partnerin die so gut wie keinen Alkohol trank. Als meine Problematik in die Beziehung kam dann noch weniger. Irgendwann nach dem x-ten Streit trafen wir die Vereinbarung: wenn ich bei Ihr war, keinen Alkohol. Ich machte das auch `ohne Probleme` mit. So sah ich das jedenfalls. Aber eigentlich war es, so sehe ich es heute, um ihr und mir zu beweisen, dass alles bestens sei, und damit meinen Alkoholkonsum vor ihr und mir selbst zu legitimieren. Mehrere Tage, manchmal sogar ein oder zwei Wochen ohne einen einzigen Konsum. Aber sobald ich halt wieder in meinen eigenen vier Wänden war, da hieß es umgehend, noch am gleichen Abend: Schnurstracks – Hoch die Tassen! Von der Vereinbarung an über einen langen Zeitraum von etwa anderthalb Jahren lief das so.

    Wenn ich bei Ihr war verbrachten wir schöne Zeiten miteinander. Viele erlebnisreiche Tage und Unternehmungen. Ihre Struktur, ihr geregeltes Leben, das alles was ich nicht auf die Reihe bekam, taten mir gut… Aber ich hätte zu dem Zeitpunkt niemals mit meiner Zecherei und den Exzessen aufgehört! Auf keinen Fall. Ich war zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht so weit….

    Als es in der Beziehung wieder dazu kam, dass eine räumliche Annäherung stattfinden sollte (da war noch nicht mal von Zusammen ziehen die Rede) zeigte sich, dass es doch einfach nicht mehr haltbar war. Ich wurde durch meine sporadisch ausufernden Exzesse phasenweise ziemlich unzuverlässig. Weil ich nur an mich und meinen Rausch dachte, und mir das was morgen war nach dem soundsovielten Drink einfach ziemlich egal war. Irgendwann kam dann halt der Schlussstrich.

    Ich brauchte dann noch reichliche fünf Jahre, und drehte meine Ehrenrunden im Konsumkreisel, bis ich dann glücklicherweise an meinen persönlichen Ausstiegspunkt kam.

    Ich kenne weder Dich noch ihn. Jede Situation ist anders, jeder Mensch ist anders. Und ich will das hier sicher nicht gleichstellen. Aber es fällt mir gerade nicht viel mehr hier ein, als meine eigenen Erfahrungen und mein Erleben zu teilen. Etwas bestimmtes zu raten fällt schwer.

    Man sagt immer wieder, der Tiefpunkt sei entscheidend. Aber davon hatte ich ehrlich gesagt recht viele. Es ist wohl so, dass ein Tiefpunkt aus einem Leidensdruck heraus eine gewisse Motivation in gang setzen kann. Und eigentlich denke ich geht es ab diesem Punkt dann um: (da sind wir dann wieder) das Wollen. Wenn man etwas wirklich will, wird man auch aktiv.

    Und das ist vielleicht das Einzige was man in einer solchen Situation überhaupt, eher indirekt als direkt, für den Anderen eventuell tun kann. Kleine Anreize setzen, die denjenigen dazu bewegen können etwas ändern zu Wollen. Und irgendwie darauf zu hoffen dass diese Anreize den anderen vielleicht erreichen (- oder eben auch nicht).

    Ansonsten ist es, für einen selbst, sehr wichtig klar zu sein. Grenzen zu ziehen. Und diese einzuhalten.

    Ein süchtiger Mensch ist ebenso oft auch ein subtiler Manipulationskünstler. Was habe ich durch Eloquenz und sympathisches Auftreten Situationen im Nachhinein wieder bereinigen können… Um daraufhin gerade so weiter zu machen...

    Ich finde du hast ihm damit alles gesagt, was von deiner Seite möglich ist und in deiner Macht steht.

    Ich denke ebenfalls, wie die Anderen weiter oben schon geschrieben haben, dass Du das alles schon gut getan hast.

    Jetzt hoffe ich dass ich Dich nicht zu sehr zugetextet habe hier….

    Es grüßt, Mojo

  • Hallo Mojo,

    nein, Du hast mich nicht zu sehr zugetextet, ich erkenne da ein wenig meine vermisste Person wieder... Es tut gut, hier zu merken, dass ich damit nicht alleine bin und der Austausch hier hat einiges in mir bewegt.

    Also vielleicht merkt er, dass ich die letzte Cola in der Wüste bin und bewegt etwas, er weiß, alle Türen stehen ihm offen. Und wenn nichts mehr kommt, dann nehme ich als Erfahrung fürs Leben hin...


    Mir ist heute Nachmittag mal eingefallen, dass ich mir selbst auch mal ein "Alkoholproblem" attestiert hatte... Und zwar ist es bei mir so, ich trinke keinen Wein, dem kann ich gaaaaar nichts abgewinnen. Ich finde ab und zu ein Radler (im Sommer, es muss heiß sein und das Radler kalt) ok, aber ansonsten finde ich, ohne Rausch kann ich das auch sein lassen. Wenn ich jedenfalls trinke, dann am liebsten, bis nichts mehr reingeht und ich Spaß habe, ich lache viel und bin etwas anhänglich und alles dreht sich und es ist schön, die Probleme mal weiter weg zu sehen und nicht direkt vor mir. Am nächsten Tag habe ich auch keine Kater oder so, das Leben geht ganz normal weiter. Aber ich sobald ich anfange, höre ich erst auf, wenn nix mehr geht. Und ich trinke gerne Wodka mit allem möglichen gemischt und Sekt und alles was süß ist... Dieses Jahr habe ich noch nichts getrunken, dafür war ich am Tulpensonntag richtig dicht und wir haben lange Party gemacht :thumbup: Ist sowas auch eigentlich auch ein Problem?

    Übrigens Mojo, ich habe mir gestern Abend die Zeit genommen und in der Land-in-Sicht Zeit gelesen... Du hast ja auch viele exzessive Jahre hinter Dir, wenn ich das so sagen darf... Und ich habe mich gefragt... Was war der entscheidende Punkt in deinem Leben, dass du gesagt hast, jetzt ist Schluss? War es ein Ereignis oder hat es einfach "Klick" im Kopf gemacht und der Schalter war auf Neuprogrammierung umgelegt?

  • Hallo Olivia,

    das klingt nach einem hilfreichen Plan, was du dir vorgenommen hast.

    Et kütt wie et kütt sagt der Kölner... Mal sehen wie es kütt!

    Genau, ich bin zwar nicht Kölner, aber ich teile eine solche Lebenseinstellung. 👍

    Wann immer etwas ist, weißt du ja, wo du uns findest. 😉

    Danke für deine guten Wünsche, die ich gerne erwidere. 😀

    Liebe Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Olivia Et hätt noch immer jot jejange 😉 Du schreibst deine eigene Geschichte und bist der Star in dieser - mach das Beste draus. 🥳 Aus eigener Erfahrung kann ich dir (auch als quasi alleinerziehende Mutter eines Teenies) sagen, dass es überhaupt nicht verkehrt ist, ohne Partner durchs Leben zu spazieren…wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann ist es ruhig und stabil, kein Drama, sondern Stabilität. Ist echt angenehm. Dafür musste aber erstmal mit dir selbst halbwegs gut klarkommen, daher…gönn dir erstmal nen fetten Bottich Eis statt Vodka, um die Trennung zu verarbeiten. Oder Schoki. Schoki hilft tatsächlich, denn da werden irgendwelche Hormone ausgeschüttet, dass es einem besser geht. 🥰 Schoki ist demnach wirklich ne Medizin. Sport und Bewegung tun auch gut, um auf andere Gedanken zu kommen. Und Tanzen kannste auch auf Brause. Viele Grüße aus Köln 😜

  • Bighara Hallo, wie lustig, dass jetzt tatsächlich jemand aus Köln schreibt :)

    Ich habe begonnen täglich ein wenig Sport zu machen, besonders wenn negative Gedanken an den vermissten Menschen aufkommen... Kann nicht schaden denke ich... Es hilft auf jeden Fall. Genau wie Schokolade und alles mit hoher Kaloriendichte 8o

    Bevor mein vermisster Mensch in mein Leben kam, war ich über ein Jahr alleine, es war tatsächlich eine entspannte Zeit. Sicher hat mir ein Mann hin und wieder gefehlt, aber ich dachte mir dann " was solls, bei dem was du die letzten Jahre erlebt hast bleibste lieber allein " Dann habe ich ihn das erste Mal getroffen und es war wie ein Blitz der mich getroffen hat. Ich habe mich sofort in ihn verliebt, ich habe ihn angeschaut und :love:

    Liebe Grüße und einen schönen Abend für alle, ich glaube ich schaue hier doch ab und zu mal rein...

  • Hallo nochmal Olivia,

    War es ein Ereignis oder hat es einfach "Klick" im Kopf gemacht und der Schalter war auf Neuprogrammierung umgelegt?

    Nein, näher betrachtet wars so für mich eher nicht.

    Change is a process, not an event.

    Veränderung ist ein Prozess.


    Rückblickend gab es in den Monaten (vielleicht sogar Jahren) vor meinem Ausstieg immer wieder Ereignisse und Begebenheiten, innerliche und äußerliche, positive sowie negative, die mich zu meinem Ausstieg hinführten. Schließlich war ich ja nicht nur Land-in-Sicht, der exzessive Trinker: Es gab ja dennnoch auch sehr viele weitere Facetten meiner Persönlichkeit. Und ich spürte natürlich schon länger, dass ich irgendwo auf dem Holzweg war. Ich suchte da längere Zeit meinen Weg heraus, und mich als Mensch weiter zu entwickeln. Nur fand ich lange für mich nicht den richtigen Ansatz.

    Klar gab es dann um meinen Ausstiegspunkt herum auch ein paar prägende Schlüsselerlebnisse die mich in dieser Zeit aufrüttelten, oder Begegnungen die sehr bedeutsam für mich waren.

    Und anschließend, in der Zeit meines Ausstieges begleiteten mich in einer Entwicklung über einen längeren Zeitraum immer wieder die ein oder andere Begegnung oder Erkenntnis, die dazu beitrugen, dass mein Weg sich so gestalten konnte wie er das eben tat.

    Zitat

    Was war der entscheidende Punkt in deinem Leben, dass du gesagt hast, jetzt ist Schluss?

    Am wichtigsten war für mich vielleicht, dass ich nicht mehr etwas Bestimmtes beenden, keinen Schluss mit irgendwas haben wollte - sondern ich wollte von Anfang an etwas Neues in meinem Leben beginnen. Einen anderen, neuen Weg gehen. Also nach vorne blickend sozusagen. Und weiterhin die tiefe Erkenntnis, durch Begegnungen mit sehr individuellen Suchtaussteigern, die mir zeigten, dass meine Wege und meine Antworten in mir Selbst liegen.

    Hab vielen Dank für Deine Frage.

    Wenn ich darüber nachdenke merke ich schnell, dass da anscheinend sehr viel für mich drinnen steckt. Mit ein zwei kantigen Sätzen kann ich das nicht beantworten. Ich würde mir in der nächsten Zeit einfach gerne, so wie ich Zeit dazu finde, immer mal wieder meine Gedanken darüber machen, und dann mal näher in meinem Reisebericht, also meinem eigenen Faden, mehr dazu schreiben. Okay?

    Gute Grüße!

    Mojo

  • Hallo Miteinander,

    ich finde Mojos Antwort sehr interessant, weil ich eigene Gedanken und Sichtweisen darin wiedererkenne. 🤔

    Zwar war es bei mir am Ende ein Ereignis, das mich dazu bewog, ausgerechnet hier in diesem Forum einen Austausch über mein Problem zu suchen, aber diesem „Ereignis“ gingen tatsächlich mehrere Ereignisse und Begebenheiten voraus, die schließlich dazu führten, dass ich mein Problem nicht länger vor mir selbst verleugnen konnte und auch nicht wollte.

    Honk hat in seinem Thread geschrieben, man müsse es nur wollen. Er hat damit nicht ganz Unrecht. Wenn das „echte“ Wollen da ist, dann ist alles andere mehr oder minder gar nicht mehr so schwer.

    Ich selbst könnte allerdings aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und sogar meines fachlichen Wissens über „Motivation“ nicht sagen, wie dieses „echte“ Wollen aktiv herbeizuführen ist.

    Ich habe im Laufe meines Lebens so viele Menschen kennengelernt, die zwar irgendwie wollten und durchaus auch gewillt waren, die aber dieses „echte“ Wollen nicht gefunden oder erreicht haben. Warum auch immer. 🤷‍♀️


    Bei mir jedenfalls war das „Wollen“ dann einfach da, ich fühlte endlich eine Bereitschaft, die vorher nicht da war. Und ich geriet zu meinem Glück zu jenem Zeitpunkt genau hier in diesem Forum an die für mich richtigen Gesprächspartner. Ich fand mich einerseits in ihren Erfahrungsberichten wieder und andererseits machte mir der Ausblick auf das, was sie gefunden hatten, Mut zu einem für mich neuen Weg.

    Ich kann nicht behaupten, dass das erste Jahr leicht für mich war. Und das lag nicht daran, dass mir der Alkohol gefehlt hätte, sondern daran, was emotional so bei mir abging.

    Letztlich ist auch mir mit meinem Ausstieg ein ganz großes Geschenk zuteil geworden. Und auch ich habe meine Wege, meine Antworten letztlich in mir selbst gefunden.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • AmSee13 Im Endeffekt lässt es sich doch auf den Leidensdruck runterbrechen, oder?! Wenn der Leidensdruck groß genug ist, dann ist auch das echte Wollen vorhanden. Wenn das Leid groß ist, ist die Bereitschaft zur Veränderung da. Und wie groß das Leid erst werden muss, um in die Veränderungsmotivation zu gelangen, ist ne ganz individuelle Kiste.

  • Bighara , ja und doch irgendwie auch wieder nein.
    In der Tat ist es offenbar bei vielen, die dann aus irgendeiner Sache aussteigen, der entsprechende Leidensdruck, der sie dazu bringt, neue Wege zu suchen und auch zu gehen.

    Wenn es so einfach wäre, müsste man - und die Möglichkeit bestünde bei dem einen oder anderen durchaus bspw. durch Unterlassen oder durch Aussetzen bestimmter Situationen - nur aktiv den Leidensdruck entsprechend erhöhen und dürfte dann davon ausgehen, dass die dann dieses „echte“ Wollen erreichen.

    Das funktioniert nur leider nicht, wie die Realität es leider ja immer wieder zeigt.

    Nein, sage ich deshalb, weil mir inzwischen schon so viele Menschen begegnet sind, deren Leidensdruck tatsächlich zwar unendlich hoch gewesen ist, die aber trotzdem nicht aus ihrem Leidenskreislauf ausgebrochen sind, scheinbar nicht ausbrechen konnten oder wollten.

    Nicht selten waren das Menschen, die aus mir völlig unerfindlichen, für mich persönlich nicht nachvollziehbaren Gründen in einer Art von Opferrolle bleiben wollten. Nicht wenige solche Menschen habe ich als wahre „Energiefresser“ wahrgenommen, was mich schließlich dazu bewogen hat, mich von diesen Menschen zu trennen.

    Und wie groß das Leid erst werden muss, um in die Veränderungsmotivation zu gelangen, ist ne ganz individuelle Kiste.


    Gewiss. Wofür ich selbst überhaupt keine Erklärung habe, ist, warum manche Menschen schließlich sehenden Auges den Untergang wählen. Und damit meine ich nicht die, die Suizid begehen, sondern die, die den Weg wider besseren Wissens bis zum bitteren Ende gehen.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Gewiss. Wofür ich selbst überhaupt keine Erklärung habe, ist, warum manche Menschen schließlich stehenden Auges den Untergang wählen. Und damit meine ich nie, die Suizid begehen, sondern die, die den Weg wider besseren Wissens bis zum bitteren Ende gehen.

    Aus der heutigen Sicht , nachdem ich mehr als 3 Jahre abstinent bin,sehe ich das auch so wie du.

    Ich kann es nicht nachvollziehen, dass jemand den Untergang wählt.

    Aber jemand, der noch mitten drin steckt in der Sucht ,spürt zwar den Leidensdruck aber schafft es trotzdem nicht ,auszusteigen und wählt scheinbar "freiwillig " den Weg des Untergangs.

    Ich denke ,dass der Blick aus der Sucht heraus so verstellt ist ,dass er womöglich gar nicht mehr sehen kann ,dass er den Untergang wählt und wenn ja,dann vermute ich ,dass es ihm egal ist.

    Sucht ist ja Selbstdestruktion und Selbstablehnung und kommt womöglich auch dem ganz nah,sich selbst zu zerstören, also das geht ja schon in Richtung "suizidales" Verhalten.

    Ich konnte eine Zeitlang gar nicht erkennen, dass ich schon längst gefährdet war ,da ich mich in dem Sog des Alkohols befand ,der ganze Blick darauf und das Gefühl, das damit verbunden war, ist anders gewesen als heute.

    Damals konnte ich das noch nicht so sehen.

    Irgendwan wurde mir klar ,wenn ich nicht aufhöre mit dem Alkohol,dann zerstöre ich mich.

    Diese Erkenntnis führte bei mir zum Wendepunkt :ich wollte dass Ruder herumreißen und mich vom Alkohol befreien.

  • Sucht und Persönlichkeitsstörungen, emotionale Instabilität etc hängen ja auch sehr eng miteinande zusammen, daher erkläre ich mir ,dass es nicht ausreicht ,sein eigenes Sucht Potential zu erkennen ,um den eigenen Untergang zu erkennen sondern auch aktiv an seiner Psychohygiene zu arbeiten ,bzw den Wunsch zu haben ,einiges verändern zu wollen.

  • Ich hab das Thema ja gerade im privaten Bereich, dass ich jemanden zur Seite stehe - fachlich - damit die Person einen neuen Weg einschlägt. Aber auch da, obwohl ein hoher Leidensdruck entsteht, wir ein wirklich ernsthaftes Gespräch hatten, ich auch Lösungen aufgezeigt hatte.....bekomme ich mit das die Person am Wochenende ordentlich Party gemacht hat anstatt den ersten Schritt zu gehen. Für mich wirklich unverständlich.....oder?

    Oder auch nicht. Ich habe in meinem Post ja geschrieben, ich hatte mir eine Auszeit von Alltag genommen, 3 Wochen raus, in eine Kur. Die hatte überhaupt nichts mit dem Alkohol zu tun, ich hab da (heimlich) weitergetrunken. Und nicht zu knapp.

    Dennoch, obwohl ich dort weiter getrunken habe, die Kur hatte ich deswegen angetreten, weil etwas in mir war, was wollte, das ich mich mit mir auseinandersetze. Den Tief in mir war das Samenkorn, was nach Befreiung gerufen hatte. Aber die Ketten waren unendlich fest. Ich wußte, was ich da tat, also weiter zu trinken war falsch. Jeden Morgen, mit fettem Kopf hab ich mich gehasst, jeden Nachmittag, nach den Anwendungen verschwand der Hass mit jedem Schluck und das "glückliche Betrunkensein"...mein "Selbst" kam heraus. Wenn ich nüchtern war, war ich fremd, was ich ange - betrunken, waren meine Gefühle echt und ich konnte mich spüren.

    Total perfide und ich habs NICHT gewechselt bekommen. ABER, in den drei Wochen habe ich ganz viel Zeit mit mir, als auch einer meiner Kinder, die dabei war, verbracht. Und ich will nicht sagen, dass mich dieses Wesen geheilt hat, aber, ich konnte auf der Kur für mich rausarbeiten, was ich wollte: Den Alkohol loswerden. Denn ich konnte mir klar machen, alles was ich erreichen will, noch erreichen will, geht nur OHNE. Punkt.

    Ich hab dann noch knapp 3 Monate gebraucht und dazu einen echten Tiefpunkt, da fühlte sich das aufhören richtig an. Und dann hab ich es gelassen, von heute auf morgen. Ich war an dem Zeitpunkt mental auf die Abstinenz vorbereitet, mein Plan war ausgearbeitet, ich brauchte den Weg "nur" gehen. Aber das war dann doch ziemlich machbar.

    Ja, aber wie bekommt man den Dreh in der Rübe? Ein Freund, Psychotherapeut, sagte zu mir mal den Satz: Dein Leidensdruck muss so hoch sein, dass Du dich dann freiwillig entscheidest. Im Endeffekt war das so.

    Wovor ich aber gewaltig Angst hatte, dass muss ich wirklich so sagen, war die ganze Geschichte um das Trocken werden: "Eingeständnis, Klinik, Entzug, Therapie, für immer und ewig krank, immer Alkoholiker, Stigmata etc etc.".

    Ich habe mich vorher tief mit dem Thema "Aufhören" beschäftigt. Und ich kanns nur wiederholen, so mies und fies ich behandelt worden bin, in einem anderem Forum, haben alle Klischees gestimmt. Und ich konnte mir das nicht vorstellen, mich in diese Welt einzufügen. Auch die Reportagen die es so gibt: Überall die schweren Geschichten, mit Kliniken die Angst machen, ganz miese Vorurteile. Und da, hatte ich einfach Angst vor. Es war für mich nicht vorstellbar, irgendwo anzuklopfen und diesen berühmten Satz zu sagen. Habe ich bis heute übrigens nicht.

    Ich hab mir immer gesagt: Wenn Du eine Sucht loswirst, dann mit Freude. Du hast keinen schweren Weg vor Dir, sondern hinter Dir. In dem Augenblick, wenn Du die Flasche stehen lässt, lässt du etwas zurück und zwar die Person, die du niemals mehr sein willst. Punkt. Geholfen haben mir dann die Podcasts von Stüben, die eine sehr positive Nachricht verbreiteten.

    Im Rückblick urteile ich vielleicht ein bisschen hart. Aber, ich kann mich immer noch an die Angst und den Respekt erinnern, den ich vor dem Aufhören hatte. Deswegen, glaub ich, habe ich den Stopp auch so lange rausgezogen. Aber, möglichweise war das falsch. Grund falsch. Oder ich hätte mir einiges ersparen können. Keine Ahnung. Aber vielleicht ist das ein Ansatz, um irgendwie an die Leute ranzukommen das Hilfe, richtig gesucht und gefunden, immer hilfreich ist um im Kopf einen wichtigen Schritt zu machen.

  • Wovor ich aber gewaltig Angst hatte, dass muss ich wirklich so sagen, war die ganze Geschichte um das Trocken werden: "Eingeständnis, Klinik, Entzug, Therapie, für immer und ewig krank, immer Alkoholiker, Stigmata etc etc.".

    Ich kann das gut nachvollziehen, mir ist es auch sehr schwer gefallen, mich mit solchen Begriffen zu identifizieren und hat noch zusätzlich eine verzweifelte Düsterkeit erzeugt. Ich würde sogar mal vorsichtig behaupten, wenn der Begriff Alkoholiker nicht so stark stigmatisiert und mit einer negativen Prognose belegt wäre, würde vielleicht manchem ein Aufhören sogar leichter fallen. (Das ist nur mein persönlicher Eindruck, der auf meiner eigenen Erfahrungen beruht und das kann vielleicht auch ganz anders laufen)


    Ich hab mir immer gesagt: Wenn Du eine Sucht loswirst, dann mit Freude. Du hast keinen schweren Weg vor Dir, sondern hinter Dir. In dem Augenblick, wenn Du die Flasche stehen lässt, lässt du etwas zurück und zwar die Person, die du niemals mehr sein willst. Punkt. Geholfen haben mir dann die Podcasts von Stüben, die eine sehr positive Nachricht verbreiteten.

    Am wichtigsten war für mich vielleicht, dass ich nicht mehr etwas Bestimmtes beenden, keinen Schluss mit irgendwas haben wollte - sondern ich wollte von Anfang an etwas Neues in meinem Leben beginnen. Einen anderen, neuen Weg gehen. Also nach vorne blickend sozusagen.

    Diese beide Zitate drücken das auch nochmal sehr gut aus, in welche Richtung auch meine Sichtweise geht.

    Ich "gebe" etwas "auf", um etwas viel besseres zu bekommen, um einen ganz neuen Weg zu gehen.

    Aus meiner Erfahrung ist es nur manchmal etwas schwierig, diese "Erkenntnis" meinem Suchtgedächnis zu übermitteln, da dieses leider an den altgewohnten Bahnen festhalten will.

    Ich bin deshalb auch der Ansicht wie AmSee13 , dass "nur richtig wollen", nicht ganz reicht. Einerseits steht der Wille an der ersten Stelle, anderseits wird ja gerade der Wille teilweise von der Sucht (fern)gesteuert. Mein Wille, der eigentlich den Torwächter spielen soll, wird von meinem Suchtgedächtnis korrumpiert.

    Ich habe in den 30 Jahren mit Alk&Co, mehrmals Erlebnisse gehabt, wie geil es sich anfühlt, wirklich clean, wirklich nüchtern zu sein, keinen Suchtdruck zu haben, wirklich frei und ich selber zu sein. Und genau diese Suche hat mich viel mehr hochgehalten, als alles "ich müsste, ich sollte nicht, ich darf nicht wenn ich nicht bald...dann passiert mir das und das..., es ist ungesund und trallala..." In der Richtung war ich konsequent, wäre der Rausch (trotz Schäden und Kollateralschäden) besser als die nüchterne Klarheit gewesen, würde ich wahrscheinlich heute noch trinken, trotz allen Scherben und Zerbruch. Ok, bei mir haben die Scham- und Schuldgefühle, die manchmal schon teilweise nicht mehr wegzutrinken waren, direkt und auch hinterher auch ganz schön die letzten Räusche vermiest.

    Es braucht halt eine Bewusstwerdung, die tief in mich geht, dass ein Leben ohne Alkohol dass bessere, echtere Leben ist. Ich finde aber die ganze Problematik insgesamt schwer zu fassen bzw. ich tue mich schwer, mein eigenes Erleben ausdrücken bzw. da einen echten Tip zu geben.

    Mir haben damals auch Denkansätze aus dem Buch "Endlich Nichtraucher" von Allan Carr geholfen, dass ich in meiner Verzweiflung gedanklich auf den Alkohl umgemünzt habe (gibts auch als "Endlich ohne Alkohol", aber das hat bei mir nicht gefruchtet, zumindest hatte ich damit irgendwann mal früher keinen Erfolg)

    Es brauchte halt eine Aufgabe von diesem Teil in mir, der nicht genug bekommen konnte, aber gerade das war eben schwer zu fassen bzw. selbst zu produzieren. Zumindest braucht es eine bessere (spürbare) Alternative....

  • Nun ja, Leidensdruck ist eine individuelle Kiste. Jeder hat ne unterschiedliche Fallhöhe. Bei dem Einen reicht schon ein Moment der puren Scham, bei Anderen kommt ne Sufffahrt und ein Führerschentzug dazu, um aus der Sucht aussteigen zu wollen…bei Anderen wiederum ist die Sucht so in Fleisch und Blut über gegangen, dass noch viel mehr passieren muss, damit die negativen Einschläge den Einfluss des Alkohols überwiegen. Da geht Leidensdruck auch mit Leidensfähigkeit einher. 🤷‍♀️ Ich weiß, an welchem Scheideweg ich damals stand…der war sehr existenziell. In der Familie kann ich ja live mitverfolgen, wie die Sucht weiterwütet und da ist trotz allem Elend immer noch nicht der bottom erreicht. Wie tief es noch gehen wird…keine Ahnung. Im Zweifel halt bis zum frühzeitigen Tod. 🤷‍♀️ Das ist das Einzige, was feststeht, so viel ist klar.
    Ich hinterfrage die Veränderungsmotivation bei Anderen nicht mehr und ich versuche es auch nicht mehr zu verstehen, warum die einen noch drin hängen und die Anderen nicht, denn wenn ich eins in diesem Forum gelernt habe, dann dass es wahnsinnig viel grau gibt und viele Wege nach Rom führen. Und wie kann ich verständnislos auf die Menschen blicken, die noch in der Sucht drin sind? Ich habe nicht vergessen, was mich selber dorthingeführt hat und wie tief ich in mich hineinblicken musste und welchen Sachen ich mich stellen musste, um den Weg raus anzutreten. Ein Leben in der Sucht muss man aushalten und verarbeiten können….ich denke inzwischen, das kann nicht jeder und will auch einfach nicht jeder aushalten müssen. Die Realität ist der real shit, aber diese ist halt bisweilen auch nicht einfach zu handhaben.

  • rent Könnte man sagen, es geht um commitment? So wie ich mich anfangs an den Alkohol gebunden habe, so habe ich mich dann an die Abstinenz gebunden und fühle mich dieser gegenüber maßgeblich verpflichtet. Ein Leben ohne Alkohol ist für mich schlichtweg attraktiver geworden als ein Leben mit Alkohol. 🤷‍♀️

  • Aber jemand, der noch mitten drin steckt in der Sucht ,spürt zwar den Leidensdruck aber schafft es trotzdem nicht ,auszusteigen und wählt scheinbar "freiwillig " den Weg des Untergangs.

    Ich denke ,dass der Blick aus der Sucht heraus so verstellt ist ,dass er womöglich gar nicht mehr sehen kann ,dass er den Untergang wählt und wenn ja,dann vermute ich ,dass es ihm egal ist.

    Ich habe, als ich das vorhin schrieb, nicht nur an Menschen gedacht, die in einer Sucht drin stecken, sondern tatsächlich auch an andere Beispiele.

    Ich weiß es nicht, ob es daran liegt, dass aus der Sucht heraus der Blick verstellt ist. Um das ernsthaft beurteilen zu können, müsste das wohl empirisch untersucht werden. Vielleicht ist es das schon und ich selbst hab nur keine Kenntnis davon.

    Die, an die ich persönlich gedacht habe, waren unter anderem auch Angehörige von Suchterkrankten (wobei Co-Abhängigkeit inzwischen ja wohl auch als eine ernsthafte Suchterkrankung angesehen wird), Menschen mit psychischen Erkrankungen, Menschen mit körperlichen Erkrankungen, die aber mit einer halbwegs „gesunden“ Lebensweise weniger mit ihren Erkrankungen zu tun gehabt hätten.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Sucht und Persönlichkeitsstörungen, emotionale Instabilität etc hängen ja auch sehr eng miteinande zusammen, daher erkläre ich mir ,dass es nicht ausreicht ,sein eigenes Sucht Potential zu erkennen ,um den eigenen Untergang zu erkennen sondern auch aktiv an seiner Psychohygiene zu arbeiten ,bzw den Wunsch zu haben ,einiges verändern zu wollen.

    Das sehe ich ganz ähnlich, wobei wir bei „Wunsch“ wieder da wären, wo ich angesetzt hatte.
    Es scheint jedenfalls so, dass dieser „Wunsch“, das, was ich als „echtes“ Wollen bezeichne, aktiv nicht herbeigeführt werden kann, sondern dass das eher eine Glückssache ist, etwas, was der eine dann u.U. wider Erwarten erreicht, der andere aus unerfindlich Gründen (vielleicht aufgrund gewisser Prägungen/ seelischer Verletzungen im Laufe seines Kindes- und Jugendaltes 🤷‍♀️) nicht erreicht.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • So wie ich mich anfangs an den Alkohol gebunden habe, so habe ich mich dann an die Abstinenz gebunden und fühle mich dieser gegenüber maßgeblich verpflichtet.

    Ja das bringt es in gewisser Weise gut auf den Punkt bzw. ist ein Teilaspekt. Wie ich früher für ALLES und jede Regulierung meiner Befindlichkeit den Alkohol benutzt, besser gesagt, ihm vertraut habe, vertraue ich nun auf meine Nüchternheit, auch in der Gewissheit das "Richtige" zu tun und der zu sein, der ich bin.

    Ich nehme mich an, wie ich derzeit bin, auch mit manchmal unschönen Gefühlen und Schwächen, die nun eben mal zum Leben dazu gehören. Aber die Nüchternheit ist meine feste Basis um alles anzugehen, was eben noch Veränderung bedarf.

    Nach dem Motto: Weil ich jetzt nüchtern bin, habe ich das Recht und die Grundlage, ein Leben zu führen, was wertvoll und würdig ist und mir Freude macht (Das hängt viel mit Schuld, basierend auf dem Akoholkonsum zusammen, welche einer wahren Entfaltung des eigenen Lebens entgegen steht, einengt und im Prinzip einen Kreislauf erzeugt)

  • Wovor ich aber gewaltig Angst hatte, dass muss ich wirklich so sagen, war die ganze Geschichte um das Trocken werden: "Eingeständnis, Klinik, Entzug, Therapie, für immer und ewig krank, immer Alkoholiker, Stigmata etc etc.".

    Ich habe mich vorher tief mit dem Thema "Aufhören" beschäftigt. Und ich kanns nur wiederholen, so mies und fies ich behandelt worden bin, in einem anderem Forum, haben alle Klischees gestimmt. Und ich konnte mir das nicht vorstellen, mich in diese Welt einzufügen. Auch die Reportagen die es so gibt: Überall die schweren Geschichten, mit Kliniken die Angst machen, ganz miese Vorurteile. Und da, hatte ich einfach Angst vor. Es war für mich nicht vorstellbar, irgendwo anzuklopfen und diesen berühmten Satz zu sagen. Habe ich bis heute übrigens nicht.

    Das kann ich ziemlich gut nachvollziehen, denn ich hatte in der Zeit, bevor ich hier aufschlug, ebenfalls Angst. Ich hatte da das Beispiel und die ganze Geschichte meines Vaters vor Augen. Ich glaubte, Alkoholiker zu sein, beinhaltete „Eingeständnis, Klinik, Entzug, Therapie, für immer und ewig krank, immer Alkoholiker, Stigmata etc etc.". Das hatte ich mit ihm ja auch genau so erlebt.

    Da ich nicht so weit war wie er, Trinkpausen einlegen konnte, nicht auffällig wurde und so weiter, glaubte ich, diesen Weg, der für mich das alles beinhaltete, noch nicht gehen zu müssen. Um das zu verhindern, bemühte ich mich, die Kontrolle über meinen Konsum zu behalten. Und wiegte mich mit Online-Selbsttests in Sicherheit.

    Als mir dann meine regelmäßigen Kontrollverluste (der Durst kam beim Trinken) mulmig wurde, beschloss ich, mich an Menschen zu wenden, die sich mit dem Thema doch auskennen müsste und meldete mich hier an. Und ich geriet zu meinem Glück an ganz andere Ansprechpartner, denn zu einem Bekenntnis/ Eingeständnisse wäre damals noch nicht bereit und auch nicht in der Lage gewesen. Auch ein Arztbesuch wäre zu dem Zeitpunkt für mich noch nicht infrage gekommen.

    Was mich damals ansprach, war eine positive Perspektive nach vorne. Ich konnte Susanne68 und Gerchla vollkommen abnehmen, dass die „zufrieden abstinent“ waren. So etwas hatte ich mir vorher nicht vorstellen können.

    Inzwischen habe ich mit diesem „Eingeständnis“ keine Probleme mehr, manchmal gebrauche ich den Begriff, wenn’s nützlich ist. Ansonsten ist der Begriff für mich nicht wichtig. Da ich das Interesse an Alkohol gänzlich verloren habe, er in meinem Leben überhaupt keine Rolle mehr spielt und ich mit Wasser und Brause tatsächlich vollauf zufrieden bin und gar nix anderes konsumieren will, besteht auch kein Anlass, mir selbst oder jemand anderem gegenüber regelmäßig einzugestehen, Alkoholikerin zu sein und nicht mehr trinken zu dürfen.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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