Beiträge von Mojo

    Monatlich 5 Bier? Kommt mir selber schon sehr wenig vor aber könnte ich mir vorstellen.

    Könntest Du Dir vorstellen?

    Oder, möchtest Du konkret so machen?

    Oder,.....?

    Möglichen Suchtverlagerung? Ich dreh nur den Spieß um aber schaffe ihn nicht ab. Ganz klar ich betreibe Suctverlagerung. Und jetzt?

    Der dumme Nachteil an einer Sucht ist halt, naja, dass es eben eine Sucht ist... aber Du hast ja selbst auch weiter oben schon geschrieben dass Du noch gar nicht so recht weißt was daraus wird und wo es letztlich alles hin führt.

    Früher habe ich immer gemeint man trinkt nur so .... Na. Hinter JEDEN Alkgetränk steckt ein Trinkmotiv. Was meint Ihr dazu?

    Absolut. Es ist alles eine Frage der jeweiligen Motivation. Entweder hat man eine bestimte Motivation Alkohol zu trinken. Oder eine Motivation zu kiffen. Oder was auch immer zu konsumieren.

    Oder aber auch, meine Motivation ist es das alles bleiben zu lassen und einfach nüchtern zu bleiben. Soll tatsächlich auch ganz gut sein hab ich gehört.😉

    Hallo Paul , hmmm, also von meiner Seite herzlichen Glückwunsch mit einen Augenzwinkern: ich glaube noch ungenauer und noch undefinierter kann man auf meine Frage nicht antworten.

    Ich hatte nach einer genauen Definition der Formulierung "Minimale" Konsummenge gefragt. So genau wie möglich. Möglichst in einer einfachen Zahl. Gerade in den einfachen Dingen steckt oft die meiste Kraft. Du hast mich am Anfang zitiert, ich kann aber - es tut mir leid - auch nach mehrmaligem Lesen Deines Posts irgndwie keinen Bezug Deiner Antwort zu meiner Frage finden.

    Ist jetzt nicht bös gemeint von mir. Ich möchte Dir nur mitteilen, dass es mir nicht möglich ist Dir da gedanklich irgendwohin zu folgen. Auch weil ich den Zusammenhang nicht sehe, und da somit auch nicht näher drauf eingehen kann...

    ... aber den Alk auf ein Minimum zu reduzieren.

    Dazu mal noch eine Frage: was genau heißt denn für Dich "Minimum"?

    Also genau definiert, meine ich. So genau wie möglich. In Zahlen, Worten oder wie auch immer. (Musst es hier auch nicht unbedingt schreiben...)

    "Minimum" ist ein sehr ungenauer und dehnbarer Begriff. Und genau das sind Punkte wo die Sucht ansetzen kann, und vermutlich auch wird... Gestern hatte Bert nämlich einen halbe Kiste geleert. Ihm gings nicht so gut, und da war das sein absolutes Minimum.

    Mein Traum wäre: Alles zu konsumieren aber den Alk auf ein Minimum zu reduzieren

    Hallo nochmal, ich denke hier hast Du einen entscheidenden,

    möglicherweise sogar den wichtigsten Punkt vergessen.

    Du hast die Kontrolle über Deinen Konsum und Mischkonsum bereits gehörig verloren. Es wäre also, so würde ich in Deiner Situation jedenfalls denken, wünschenswert, bzw. wichtiger Teil des Traumes:

    Dass Die Kontrolle soweit zurück erobert wird, dass in Zukunft völlig und absolut ausgeschlossen ist, dass wieder solch komische Eskapaden "passieren" könnten wo mal eben das komplette Haus auf merkwürdige Art und Weise komplett "aufgeräumt" wird oder dergleichen.

    Die Frau schaut sich das mal wohlwollend an. Vielleicht sogar auch zwei mal. Aber irgendwann wirds definitiv blöd. Und ich denke es ist vermutlich nur die Spitze des Eisberges die Du uns hier erzählst.

    Also, welche Schritte können/müssen - aktiv - gegangen, welche Maßnahmen ergriffen werden um diese Kontrolle über sich selbst und über das eigene Leben wieder zurück zu erlangen??

    Gruß, Mojo

    Nach durchlesen deines Fadens ist mir nicht klar, was dein Ziel ist.

    Ich muss sagen, dass ich sozusagen zeitgleich genau den gleichen Gedanken hatte. Ich kann beim Lesen, nicht mal ungefähr, nachvollziehen welcher Orientierung Du hier im Faden eigentlich nachgehen möchtest. Außer evtl. viel schönrederei.

    Möchtest Du Bestätigung von uns haben, dass Dein täglicher Konsum schon okay so ist? Weil Du hast es ja im Griff....?

    In meinem Augen tust Du Dir (und Deinem Umfeld) mit einer Substanz als "Sanitäter" nichts Gutes. Nicht nur dass Du Dich damit von dieser abhängig machst. Du verhinderst damit selbst anhaltend, Dich offen und ungefiltert einer Wahrheit zu stellen. Diese Erfahrung allerdings - und nur diese, nicht das Dopamin egal welcher Substanz - könnte Dich einem wichtigen Entwicklungsschritt näher bringen. Wirkliche Entwicklung meine ich. Die ist nämlich nicht mit Anfang/Mitte zwanzig fertig im Leben.

    Ich wünsch Dir was.

    Mojo

    Auch von mir ein "Hallo!" an Dich hier im Forum.

    Super, dass Du Dich auf den Weg machst, ich kann und möchte Dir nur alles Gute dafür wünschen.:)

    ... ich fühle mich gerade wie der traurigste Mensch auf Erden.

    Ich denke dass es gut ist seine Gefühle wertungsfrei wahrzunehmen und anzunehmen. Der Umgang mit Gefühlen kann ein wichtiger Schlüssel sein, und ein spannendes Lernfeld. Was hindert Dich denn daran traurig zu sein? Ist es etwa nicht in Ordnung auch mal traurig zu sein? Wer sagt denn, dass man permanent fröhlich und mit einem Hochglanzlächeln durchs Leben laufen muss?

    Alkoholmissbrauch und depressive Verstimmung sind enge Geschwister. Sie kommen sehr, sehr oft Hand in Hand einher. Einer beginnt mit dem Trinken um eine Depression zu betäuben und "besser drauf" zu sein. Belohnungssystem ist da auch ein Stichwort. Ein anderer fällt in tiefe Depression weil das Trinken die Hirnchemie komplett durcheinander gebracht hat. Schnell entsteht daraus auch ein Wechselpiel, und es ist dann die Frage nach der Henne und dem Ei - was war zuerst da.

    Wichtig ist da, das ganze an einem Punkt zu durchbrechen. Da bist Du dran. Bleib dran und mach weiter so. Und suche Dir Unterstützung wo Du sie brauchst.

    Vielleicht ist das Ritual nicht verkehrt ...

    Es war vor über zehn Jahren auch mein Weg, dass ich mir Zuhause, aber auch anderswo "geschützte Bereiche" schaffte. Es ist mein Heim, mein Tempel in dem ich Gutes für mich tue. Alkoholhaltige Getränke hatten da keinen Platz mehr und gehörten da einfach nicht mehr hin. Nicht in mein Leben, nicht in mein Zuhause. Das war für mich persönlich, vor Allem in den ersten Wochen und Monaten, ganz wichtig, um mich neu finden zu können, mich neu auszurichten.

    Ich wünsche Dir/uns hier einen guten Austausch.

    Gute Grüße und gute Kraft sendet Dir,

    Mojo

    Vor einigen Jahren hatte mal jemand einen Artikel von dem Buchautor Johann Hari hier im Forum gepostet, mit dem Titel:

    "Das ist die Ursache für Sucht - es ist nicht was Sie denken"

    Der Artikel hatte dann auch seinen Platz hier in der Linksammlung gefunden. Leider existiert die Quellseite nicht mehr, weswegen der nicht mehr funktionierende Link vermutlich aus der Liste genommen wurde.

    Ich fand den Artikel recht interessant und habe deswegen nochmal danach gesucht. Hier ein Link mit einer Fassung neueren Datums:

    https://www.lifeandlove.de/ursache-sucht/

    Gibt es hier Leute, die wieder einen gesunden Umgang mit Alkohol nach einer gewissen Zeit haben? Oder ist das nur eine Illusion?

    Die gibts bestimmt. Nur ist es nicht so leicht Austauch mit ihnen zu finden, weil sie ja eben kein Problem mehr damit haben, und somit zumeist auch keinen Bedarf mehr am Austausch zu irgendeiner Problematik haben.

    Und ich meine: ganz sicher wäre/ist auch dafür zunächst erst mal ein gehöriger Abstand zum Alkohol, also sprich eine längere Zeit der Abstinenz notwendig oder zumindest ratsam, um sich (aktiv) neu zur Substanz positionieren zu können. Das geht meist nicht einfach mal so von heute auf morgen. So oder so, es müssen alte Denk- und Verhaltensmuster durchbrochen und nachhaltig überwunden werden.

    Wer Kontrollverluste im Trinkverhalten zeigt, der hat oft auch andere Dinge im Leben nicht mehr so wirklich unter Kontrolle. Zumindest war das bei mir so. Ich habe es lange geschafft das zu ignorieren. Zum Ende meiner Trinkproblematik war mein Leben dann ein ziemlicher Scherbenhaufen, auf allen möglichen Ebenen.

    Dieses nie wieder konnte ich mir aber selbst da noch nicht wirklich vorstellen. Darum sagte ich mir an meinem Ausstiegspunkt: ich werde alkoholfrei leben, bis ich meine 'Baustellen' konsequent geregelt und bereinigt habe. Für einen unbestimmten Zeitraum also. Ein par Wochen oder Monate halt. Danach könne ich, bei Bedarf, ja nochmals frei entscheiden was gut für mich ist.

    Gesagt getan. Aber zu dieser neuen Entscheidung kam es dann nie so wirklich. Von Beginn an stellte ich fest, dass die Befreiung vom Alkohol, und später auch vom Nikotin, das beste ist was mir je passieren konnte. Es kamen Dinge in mir und für mich in Bewegung die sehr heilsam waren, und mir nach und nach eine innere Entwicklung ermöglichten, die mich um viele entscheidende Schritte weiter brachte in meinem Leben. Von da an hatte der betäubende Rausch seinen Reiz für mich verloren. Der Preis den es dafür zu zahlen gilt war mir nun zu wertvoll. Und ich hatte andere, erfüllendere Dinge gefunden, die mir weit mehr geben können.

    Mein Ziel war von Beginn an ein Weg der Heilung. Und es stellte sich einfach als logische Schlussfolgerung heraus, dass regelmäßig toxisches Berauschen in einen solchen Weg nunmal einfach nicht hinein passt. Genau so wie ich auch nicht bei rot diagonal über die stark befahrene Kreuzung laufe. Auch logisch.

    Wie beginnt man diesen Berg zu bezwingen?

    Man beginnt damit, indem man damit beginnt. So einfach ist es. Aktiv werden. Sich offen(-siv) mit der eigenen Problematik beschäftigen und auseinandersetzen. Es gibt viele kleine und gute Dinge die man für sich tun kann. Und auch Hilfsangebote, da wo man sie eventuell braucht, aktiv aufsuchen und annehmen. Aber das wichtigste ist das Beginnen. Im Hier und Jetzt. Ähnlich wie Beppo der Straßenkehrer, im Märchen Momo von Michael Ende. Besenzug, Innehalten, Besenzug, Innehalten. Und irgendwann, ohne zu merken wie, ist man am Ende der Straße angekommen.

    Schön dass Du hier her gefunden hast liebe Lala. Ich wünsche Dir und uns einen guten Austausch hier!

    Für Deinen Weg, den Du ja nun schon begonnen hast, wünsche ich Dir alle erdenklich gute Kraft immer!

    Liebe Grüße und bis bald,

    Mojo

    Und dennoch, selbst wenn ich säcke- und säckeweise davon hätte: ich glaube es würde mich persönlich in meiner Entwicklung nicht weiterbringen...

    PS: mir ist beim Lesen aufgefallen, dass ich das eventuell etwas missverständlich formuliert habe.....

    Man könnte es so verstehen, auch wenn ich Säckeweise SHG und Literatur hätte, würde mich das nicht weiter bringen - so ist es aber nicht gemeint. Im Gegenteil sogar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder der das möchte eine zu ihm passende Gruppe finden kann. Und ich weiß auch, dass es gute Literatur zum Thema, und wichtige Erkenntnisse in der Suchthilfe gibt.

    Vielmehr ist es so gemeint, dass ich, wenn ich Säckeweise von diesen Gedanken hätte was für mich alles hier und da und dort nicht passt, das mich das alleine nicht weiter bringen würde.

    Ich habe selbst in meinem Ausstieg für mehrere Monate von dem allen profitiert. Habe, trotz meiner Skepsis und individueller Herangehensweise SHG besucht. Habe eine zweimonatige Reha gemacht (Tagesklinik, also tagsüber dort, abends/nachts zuhause). Habe Schuldnerberatung, Psychologe und so manches mehr besucht...

    Mit der Veränderung der Einstellung zu meinem Lebensweg habe ich mich auf die (großen und kleinen) Dinge konzentriert die mich wirklich weiter gebracht haben, die mir geholfen haben aus dem ganzen Schlamassel raus zu kommen. Und da habe ich an all diesen Stellen halt überall auch Dinge gefunden die meinem Weg mit bereichert haben. An der einen Stelle vielleicht weniger, woanders wiederum etwas mehr. Aber in Endeffekt ist es die SUMME aller dieser Dinge die meinen Weg komplett, und zu dem gemacht haben der er ist. Und zu dieser Summe gehören auch die kleinsten Kleinigkeiten mit dazu.

    Grüße in einen schönen Abend!

    Mojo

    Hallo Mops,

    danke für Deine Antwort!

    Von ganzem Herzen wünsche ich Dir die nötige Geduld mit Dir selbst, und die nötige Beharrlichkeit um Deinen Weg nun unbeirrt weiter zu gehen, und diesen mit der Zeit nachhaltig zu festigen.

    Den allerwichtigsten Schritt hast Du, so wie ich es sehe, bereits getan. Du hast sozusagen die richtung Deines Weges korrigiert. Wenn man einmal 'wissend' ist gibts nur noch den Weg. Wenn Du dies nun sozusagen weiter bei behältst, spielt die Zeit für Dich, und Du wirst da ankommen wo ich bin, wo andere sind. Aber bereits die Reise dahin kann vom ersten Tag an bereichernd, befreiend und spannend sein.

    Für manche gehts relativ schnell, andere brauchen länger um manche Anfangshürden zu überwinden. Aber jede überwundene Hürde stärkt zunehmend!

    Hast Du genügend Infos und Anregungen was Du alles an großen und kleinen Guten Dingen zur Unterstützung Deines Weges tun kannst? Gibt es etwas womit wir helfen können?

    Herzliche Grüße an Dich!

    Mojo

    Hallo Mops,

    jetzt möchte ich auch mal hier vorbeihuschen und ein "Hey Hallo, Grüß Dich!" hier lassen. Schön, dass Du zu uns gefunden hast :)

    Dein Thema hier liest sich so, dass da gerade wirklich ne Menge Bewegung drin ist bei Dir. Das ist toll !!

    Ich erinnere mich beim Lesen hier auch daran, wie intensiv das bei mir in der Ausstiegszeit alles war...

    Da will ich nie wieder hin

    Machst Du Dir auch schon Gedanken darüber, nach vorne blickend, wo Du nun hin möchtest?

    Ich selbst habe natürlich auch immer wieder so meine Gedanken, was mich in bestimmten Gruppen gestört hat, was irgendwo geschrieben steht worin ich mich nicht wiederfinde, was irgendwo für "Regeln" aufgestellt werden die mir nicht helfen würden und, und, und. So manches davon. Ist ja irgendwo auch sehr wichtig, ein Teil davon sich zu definieren, seinen Standpunkt zu finden, und man muss ja auch nicht alles annehmen was einem vorgesetzt wird. Und dennoch, selbst wenn ich säcke- und säckeweise davon hätte: ich glaube es würde mich persönlich in meiner Entwicklung nicht weiterbringen.

    Auch die Erinnerung, in der Vergangenheit, birgt eventuell die ein oder andere interessante Erkenntnis. Und doch ist's nur kalter Kaffee von gestern. Was zurück liegt ist geschehen. Man kann mitunter draus lernen. Aber das tut man, wenn, dann - jetzt. Veränderung findet im Jetzt und nirgendwo sonst statt. Rückblickend kann ich über manches in meiner Konsumproblematik einfach nur ungläubig den Kopf schütteln. War das wirklich ich? War ich wirklich so dumm, mich und mein Leben, mein Verhalten, meine Gefühle von einer Substanz abhängig zu machen? Und dennoch war es so, und ich hatte damals wohl auch irgendwie meine Beweggründe dafür. Heute kann ich mir das einfach beim besten Willen nicht mehr vorstellen. Weil ich mittlerweile ein ganz anderes Leben lebe. Frei von diesen Dingen - und glücklich, mit dieser Art zu leben.

    Was mir persönlich in meiner gesamten Ausstiegszeit viel Kraft gegeben hat war, dass ich mein Leben aktiv, mit allem was ich aufbringen konnte, wieder selbst in die Hand genommen habe, und konsequent damit begonnen habe mir ein Leben zu gestalten so wie ich es mir wünsche und vorstelle. Und nicht, wie ich es nie mehr haben wollte. Verstehst Du den Unterschied auf den ich hinaus will?

    Viele gute Grüße und GuteKraft in einen schönen Abend sendet Dir,

    Mojo

    Hallo Tiffy,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier!

    Jedenfalls mag ich das alles nicht mehr so allein durchziehen und freue mich auf den Austausch hier.

    Mir hat der Austausch und das Lesen hier im Forum immer sehr viel geholfen in meinem Ausstieg. Ich freue mich darauf mehr von Dir zu lesen. Ein Tag wird zu einer Woche. Ein Woche zu einem Monat. Ein Monat zu einem Viertel Jahr. Und diese Schritte gehen weiter wenn man aktiv dran bleibt. Ich gratuliere Dir von Herzen zu Deinem Entschluss und dass es Dir nun gelingt! Durch das Anfangstief muss man durch, das geht vielen so. Es kommen Dinge hervor die gehört, gesehen werden möchten. Und der Alkohol hat auch in der Hirnchemie (Botenstoffe und Rezeptoren) ein par Sachen gehörig manipuliert, das muss sich erst wieder nach und nach umstellen. Das kann ein par Wochen dauern.

    Und doch ist auch schon in dieser Zeit die Tatsache dass man sieht: man schafft es(!) - eine Sache die einen Stolz macht, einem Kraft gibt und trägt. Es lohnt sich.

    Da steht mir viel Arbeit noch bevor.

    Ich hab das für mich immer als Arbeit im positiven Sinne gesehen. Es gibt vieles Gutes was man tun kann. Gibt es viellicht etwas womit wir Dir Helfen, oder Dich unterstützen können?

    Und, kannst Du Dich vielleicht näher erinnern welcher Beitrag/Test das war den Du da begegnet bist?

    Liebe Grüße,

    Mojo

    Die Band Keimzeit gab es hier im Thread schonmal mit nem anderen Lied.....

    https://m.youtube.com/watch?v=6rpolZ…laXQgQnJlaXQ%3D

    Breit am Montag, breit am Dienstag -
    Und dann am Mittwoch abgestürzt
    Erst wieder Sonntag gibt es neuen Treibstoff
    Du hast die Flugzeit dir selbst verkürzt

    Komm, steh' auf - los, beweg' dich!
    Der nächste Flug hat seinen Preis
    Jeder für sich ist längst verloren -
    Deine blasse Haut ist der Beweis

    Die eine Hälfte glücklich, die andere Hälfte nicht -
    Deine Tante Cleo hat es prophezeit
    Brennende Hitze bei den Pyramiden
    Weite Teile Grönlands tief verschneit

    Komm, steh' auf - los, beweg' dich!
    Der nächste Flug hat seinen Preis
    Jeder für sich ist längst verloren -
    Deine blasse Haut ist der Beweis

    Also ist der Mittwoch noch lange kein Sonntag
    Der süße Traum eine Illusion
    Und Tante Cleo blieb bei den Pyramiden
    Du bist einfach nur deines Vaters Sohn

    Komm, steh' auf - los, beweg' dich!
    Der nächste Flug hat seinen Preis
    Jeder für sich ist längst verloren -
    Deine blasse Haut ist der Beweis

    Jeder für sich ist längst verloren -
    Deine blasse Haut ist der Beweis

    - Songwriter: Norbert Leisegang -

    Hallo Brant, vielen Dank fürs Einstellen Deiner Zeilen und Deiner Gedanken hier! Manchmal suche ich nach Worten um das zu umschreiben was ich erlebt habe, oder was wir erlebt haben. Oft stelle ich für mich fest, dass vom ersten Wort, vom ersten Satz an, mit dem ich einen Gedanken beginne, die Silben beginnen einen eigenen Weg zu finden, um dann ganz woanders raus zu kommen als ich eigentlich vorhatte. Beim Lesen Deines Textes vom Freitag, und den zitierten Autoren, ist mir klar geworden woran das vielleicht liegen kann. Ich bin Handwerker, und habe nicht das Werkzeug, mit den Worten umzugehen wie es ein Schriftsteller tut. Erstaunlich, wie ein Mensch in die Tiefe und Klarheit seiner Gedanken gehen kann, Worte feilt und modelliert... Aber vielleicht ist es ja eher auch wie ein Art Leichtigkeit und tanzen zwischen den Zeilen.

    Manche der Bücher die sich in Deinen Zeilen oben finden habe ich selbst auch gelesen, andere kenne ich nicht. Ich denke Leary ist da eine Lücke die ich gerne mal noch schließen möchte. Es macht mich irgendwie immer wieder neugierig wenn mir der Name begegnet und ich dazu etwas recherchiere.

    Danke auch für Deine Gedanken hier wieder Honk

    Ich denke übrigens dass das in keinster Weise irgendwie OT ist. Ich habe ja im Startpost für den Thread die Fragen aufgestellt, u.A.:

    Zitat

    Was hat Dich lange Zeit daran gehindert auszusteigen?

    Was war entscheidend dafür, dass es Dir dann schließlich doch gelungen ist?

    Und ich finde schon dass das Beschriebene da absolut mit rein gehört.

    Hallo Neku,

    es kann gut und hilfreich sein für jemanden der in Schwierigkeiten steckt, zu wissen dass es da noch Menschen und Anlaufpunkte gibt die einen auf dem Weg da hinaus unterstützen.

    Es kann aber ebenfalls auch so sein, dass Dein Ex-Mann in einer Abhängigkeit zum Alkohol steht, Du wiederum, zum Wohle Deiner Kinder, abhängig von seinem Wohlbefinden bist. Solche Verstrickungen können in ein Co-Verhalten führen. Beratungen sind da auch für Angehörige offen.

    Ich helfe ihm nun, bei dem worum er mich gebeten hat. Seit Tagen sichte ich monatelang ungeöffnete Post, Mahnungen, angekündigte Zwangsvollstreckungen usw. Spreche mit der Krankenkasse, die ihm die Leistungen gekürzt hat. Unterstütze ihn dabei, Bürgergeld zu beatragen. Usw usw. Nebenher versuche ich ihm aus seinen Messi-Anfängen heraus zu helfen. Er war früher sehr ordentlich. Jetzt verlottert die Wohnung. Seine beiden Katzen tragen das ihre dazu bei.

    Ich weiß ja nicht wie arg dieses Thema brennt. Scheint aber schon heikel zu sein.

    Dazu nur mal so nebenbei erwähnt: Sollten alle Stricke reißen, die Dauer einer Privat- oder Verbraucherinsolvenz beträgt mittlerweile nur noch 3 Jahre. Während dieser Zeit gilt die Wohlverhaltensregel (also z.b. keine neuen Schulden machen) - aber im Gegenzug dafür auch Pfändungsfreiheit innerhalb eines doch komfortabel hohen Freibetrages der einem zur Verfügung steht. Und nach Ablauf der Inso, Befreiung von sämtlicher Restschuld, das heißt man geht nach den drei Jahren mit Null Schulden da raus.

    Die Schuldnerberatungen gemeinnütziger Träger (Caritas, Diakonie,...) sind kostenfrei und helfen bei allem. Hilfe bei einer einfachen Schuldenregulierung, außergerichtliche Vergleichszahlungen und Ratenvereinbarungen. (Und, sollte es tatsächlich nicht mehr abwendbar sein Betreuung in einem Insolvenzverfahren.) Es reicht wenn man seine Sachen einfach mal ganz, ganz grob vorsortiert und dort mit hin bringt. DIE BERATER werden dann aktiv, schreiben die Gläubiger an, erstellen ein genaues Schuldverzeichnis, verhandeln Ratenzahlungen,... etc.pp.

    Die Berater dort werden für ihre Arbeit vom jeweiligen Träger angestellt und bezahlt. Ich kann das selbst sehr gut verstehen und aus eigener Erfahrung nachvollziehen wie das ist, wenn einem das alles übern Kopf wächst. Doch finde ich ebenso, ein Mehr an Hilfsangebot kann es eigentlich kaum noch geben.

    Aber klar, den Weg dahin, den müsste Dein Ex-Mann natürlich selber gehen.

    Es wird für Ihn aber keinen anderen Weg da hinaus geben, als den Weg der Eigenverantwortung!

    Pass auf Dich auf.

    LG, Mojo

    Es ist gut ,dass ich das alles noch mal so niedergeschrieben habe. Im Alltag ist es mir so gar nicht bewusst ,da mache ich mir kaum Gedanken darüber. Vieles fühlt sich mittlerweile so selbstverständlich an und doch ist es für mich hin und wieder wichtig ,mich damit bewusst auseinandersetzen.

    Die Vorzüge und Vorteile einer nüchternen und suchtbefreiten Lebensweise kann man sich meiner Meinung nach gar nicht oft genug bewusst machen. Und es kann zusätzlich auch stärken und tragen, wenn man die Veränderungen, die man selbst geschaffen hat, auch immer wieder mal bewusst sieht.

    Das geht mir heute noch nach vielen Jahren so. Wirklich oft beobachte ich mich, wie ich in bestimmten Momenten kurz innehalte, und dankbar sehe, dass ich gute und schöne Dinge in meinem Leben habe, die es für mich nur gibt, weil ich damals aktiv das Steuerruder herum gerissen habe. Meine Familie, mein Beruf, bewusste einfache Momente und mehr...

    Und gerade darum frage ich mich selbst manchmal eben auch (ich hadere nicht, ich habe meinen Frieden damit) warum ich da nicht früher drauf gekommen bin?!

    Ja, die Akzeptanz in der Gesellschaft spielt da sicher eine große Rolle. Dem hinzu die stigmatisierende Sicht, die sich über Jahrzehnte zur Alkoholproblematik entwickelt und etabliert hat. Es gibt in unserer Gesellschaft sozusagen nur ein entweder/oder. Schwarz oder Weiß. Es gibt den Alkoholkranken Menschen, der leider irreparabel geschädigt ist, und dessen Krankheit nur zum Stillstand gebracht werden kann. Und ansonsten gibt es darüber hinaus in der Wahrnehmung der Gesellschaft anscheinend nur Leute, bei denen alles Bestens und in Ordnung ist. Ich empfinde diese Sichtweise als fatal.

    Wie viele Menschen flüchten über Jahre, oder gar Jahrzehnte immer und immer wieder vor den Schreckensbildern des "Alkoholismus" in ihre Suchtproblematiken zurück. Auch mir ging es so. Ich konnte und wollte es einfach nicht wahr haben, unheilbar krank zu sein, mein Leben lang auf der Hut vor verstecktem Alkohol in Lebensmitteln sein zu müssen, für immer und ewig achtsam zu sein, das Problem auf ewig in der Selbshilfegruppe zu thematisieren und mehr.

    Und ich stelle (für mich persönlich!) tatsächlich fest, dass diese ganzen Dinge auf mich in der Form und in der krassen Ausprägung nicht zutreffen. Für mich persönlich, in meinem Suchtausstieg, waren und sind tatsächlich andere Dinge dann wirklich entscheidend und ausschlaggebend dafür dass ich meine Alkohol- und Suchtproblematik bewältigen konnte.

    Und ich versuche das irgendwie manchmal zu greifen zu bekommen. Was ist oder war denn das eigentlich wirklich entscheidende? Auch darum meine Fragen hier an Euch. Wobei ich euch allen übrigens wirklich sehr dankbar bin für alle Eure vielen und interessanten Beiträge und Gedanken.

    LG, Mojo

    Hallo Bassmann,

    es ist immer wieder schön von Dir zu lesen! Als ich im März 2014 erstmals neu hier ins Forum kam, warst Du mit einer der Ersten die mich hier empfangen haben. Und Dein persönlicher Thread war ja zu der Zeit hier ein Dauerbrenner. Ich erinnere mich gerne an den Austausch in dieser Zeit.

    Schön dass es Dir gut geht. Ganz liebe Grüße, und die allerbesten Glückwünsche ins kommende Jahr sende ich Dir!

    Mojo