JaneBenett ich finde das übrigens total richtig (für Dich und für Ihn), dass Du erst mal nen Schlussstrich gezogen hast. Nach allem was Du bisher erzählt hast, was bestimmt nur die Spitze des Eisberges ist.
Eine Sucht betrifft nicht nur den Konsumierenden. Sondern auch die betroffene Familie, Partnerschaft,... das geht ganz schnell und mach hängt selbst mit drinnen, in Streits, Eskapaden, Lügen, Gefühlswirrungen und dergleichen mehr. Und dann - beginnt man irgendwann selbst, den Arbeitgeber des Partners anzulügen um ihn zu entschuldigen, fängt an den Partner zu "kontrollieren" um ihn zu schützen, hofft und bangt, um wieder nur enttäuscht zu werden.
Es ist aber auch immer, alles, eine Abwägung. Ich finde es auf der anderen Seite auch gut dass Du ihn nicht fallen lässt, und das Du ihm signalisierst ihn zu unterstützen. Für mich zum Beispiel war es sehr hilfreich im Ausstieg, dass ich immer noch nahe Menschen hatte, auf deren Beistand und Hilfe ich zurückgreifen konnte, wenn ich z.B. jemanden zum Reden brauchte.
Auch würde ich zur Unterstützung ihn zu solchen Meetings begleiten. Also er muss schon alleine die Gespräche führen, aber ich kann in einem Cafe in der Nähe warten.
ABER: zieh Dir den Schuh nicht zu sehr selbst an!
Den Weg zur Gruppe sollte er mit Anfang Dreißig, so meine Meinung, schon selbst finden können.........
Und dann noch das gute Sprichwort:
Eine Schwalbe allein macht noch lange keinen Sommer.
Übertragen meine ich, wenn er mit 18 schon so exzessiv getrunken hat, dann ist davon auszugehen, dass er das Muster des Wirkungstrinkens an sich, schon weit vorher erlernt hat. Also nehmen wir mal an vielleicht wohlwollend mit 15 Jahren.
Ein Trinkmuster dass man über so lange Zeit hinweg, also über 18-20 Jahre, so gravierend zum heutigen Stand hin ausgeprägt hat, das wirft man sicher nicht mal eben von heute auf morgen über Bord. Und das ist nicht weg von einmal zu einer Gruppe oder Beratung gehen. (Und nein, auch nicht bei drei mal...)
Das Vertrauen z.B. zu Dir wieder aufbauen, das wird auch dauern. Da muss schon echt erst mal ein bisschen was passieren, in Bewegung kommen und bleiben.
Und übrigens, ja die Beratungen die ich kenne sind ebenso auch rein für Partner/Angehörige da. Eben aus oben genanntem Gründen.
Schau auf Dich. Tue Dinge die Dir gut tun.
Grüße in einen schönen Abend!
Mojo