Hallo Nekobasu,
Ich habe deine Beiträge gelesen und ich möchte dir ein paar Zeilen schreiben.
Zuerst einmal macht es mich sehr betroffen, in welchen Nöten du steckst ,aber auch wie deine Kinder darunter leiden, dass ihr Vater zusehends wegen des Alkohols abrutscht.
Dies zu verhindern ist ein verständlicher Wunsch und doch sagt dir dein Verstand, dass du ihm nicht helfen kannst.
Ich kann nachvollziehen,dass du immer wieder versuchst, das Beste zu tun und gut abzuwägen, was das beste für dich und deine Kinder ist.
Du springst immer wieder ein und versuchst zu helfen.
Gleichzeitig ist offensichtlich, dass das Leiden dadurch nicht weniger wird. Der Wunsch ist ,dass der Vater deiner Kinder Hilfe sucht und sein Leben in die Hand nimmt aber momentan sieht es gar nicht danach aus-eher das Gegenteil ist der Fall.
Er kann aufgrund seiner Sucht seinen Alltag nicht mehr bewältigen und du springst ein ,um ihm zu helfen und du versuchst das zu verhindern , was du fürchtest,nämlich dass es weiter abwärts geht mit ihm.
Ich erlaube mir ,dich zu zitieren:
Mit dieser Möglichkeit habe ich mich auseinander gesetzt. Wenn dem so sein sollte hätte ich aber zumindest meine Kinder davor bewahrt ihren Vater auf die Straße abgleiten zu sehen.
Jetzt tue ich es doch wieder. Ich kämpfe solange es notwendig ist, denn das bin ich meinen Kindern schuldig. S
nicht mehr in sein Leben einmische. Jetzt tue ich es doch wieder. Ich kämpfe solange es notwendig ist, denn das bin ich meinen Kindern schuldig.
Für mich liest es sich so ,als müsstest du gleichzeitig Vater und Mutter für deine Kinder sein und du tust alles dafür genau beide Rollen auszufüllen.
Doch diese Doppelaufgabe führt zur totalen Erschöpfung und auch dazu ,dass du versuchst zu verhindern ,dass deine Kinder vor etwas bewahrt werden ,obwohl sie genau wissen ,wie es um ihren Vater steht. Das ist systemisch betrachtet nicht hilfreich und kann in eine große Dysbalance führen,obwohl du es eigentlich nur gut meinst.
Du möchtest dir nichts vorwerfen ,nicht genug getan zu haben (sind das Schuldgefühle?).
Deine Kinder haben darunter zu leiden ,dass ihr Vater Alkoholiker ist. Rein mal von den Fakten auszugehen, ist es vielleicht wirklich notwendig, ihnen das Krankheitsbild so aufzuzeigen, wie es eben ist : dass ihn keiner retten kann und dass er es alleine tun muss und dass auch die Mama nur die Rolle der Mama ausfüllen kann und nicht noch die Rolle des Vaters.
Von außen betrachtet denke ich ,dass es am aller wichtigsten ist ,die Kinder zu stärken, dich selbst zu stärken, womöglich dass ihr drei zusammen professionelle Unterstützung bekommt ,sodass ihr euch besser abgrenzen könnt.
Ohne Schuldgefühle.
Das wünsche ich euch sehr.
Vielleicht hilft es dir beim sozialpsychiatrischen Dienst deiner Stadt anzurufen, dort könntest du dich kostenlos beraten lassen.
Es gibt dort auch die Möglichkeit Angehörigengespräche zu führen.
Das Beste dir und Euch ,hilf dir und deinen Kindern ,sei für dich und für sie da und weniger für deinen Exmann.
Du wirst ihm nicht helfen können.
Diese Erkenntnis ist vielleicht hart ,aber kann womöglich auch etwas mehr Freiheit für dich und deine Kinder bedeuten.
Oran -Gina