Liebes Forum,
ich war vor einigen Jahren schon mal hier. Damals hatte ich gerade die Trennung von meinem Ex-Mann hinter mir. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir erst sein Alkoholproblem bewusst (er hatte das offensichtlich jahrelang sehr gut versteckt). Damals hat mir der Austausch mit Gerchla und vielen anderen sehr weitergeholfen. Jetzt bin ich wieder hier (neuer Name, da ich meine alten Zugangsdaten nicht finden konnte).
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht warum. Ich habe inzwischen viel gelernt, weiß, dass außer ihm selbst ihm niemand helfen kann. Vielleicht muss ich mich einfach mal hier meine Angst und Frustration rauslassen. Bei Leuten die das nachvollziehen können.
Wir sind 6 Jahre weiter und ich habe Angst, dass er immer näher an den Abrgund kommt. Letztes Jahr hat er seinen Job verloren und es nicht geschafft etwas neues zu finden. Nur "Watte im Kopf" sagt er selbst. Wir reden regelmäßig wegen der Kinder. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich da bin, wenn er Hilfe braucht. Die Tür steht auf, er muss nur durchgehen. Aber er geht nicht. Das muss ich aushalten, obwohl es mir wegen der Kinder so unendlich schwer fällt.
Meine Jüngste ist seit einem Jahr in Therapie wegen Depressionen. Sie ist noch keine 14 Jahre alt. Sie war in der Klinik wegen aktuer Suizidgedanken. Und natürlich hat sein Verhalten die letzten Jahre einen großen Anteil daran. Er weiß das natürlich, ist sicherlich auch betroffen, aber ändern tut er nichts. Es tut mir so unglaublich weh zu sehen, wie er seine Tochter immer wieder mit runterzieht. Der Alkohol offensichtlich stärker ist als seine Liebe zu den Kindern.
Ich sage ihnen natürlich, dass ihr Papa sie trotz allem liebt, dass er krank ist usw. Ich versuche den Kontakt zu ermöglichen ohne ihn in seiner Sucht zu unterstützen.
Irgendwo ist da ein ein winzigkleiner Funken Hoffnung dass er irgendwann wirklich sieht, was er dort anrichtet und den Schalter umlegt. Aber ich muss mir auch eingestehen, dass seine Chancen wahrscheinlich schlecht stehen. Er hat sein Support-System von "Freunden", die entweder selber Alkoholiker sind oder die die Einstellung haben, dass "man doch mal ein Bier trinken kann".
Sein Arzt hat ihm wohl vor einem Jahr gesagt, dass er ihm "in 2 Jahren Blümchen" schickt, wenn er nicht aufhört. Wenn er tatsächlich nicht mehr lange durchhält sehe ich schwarz für meine Jüngste. Er wird sie direkt mit sich in den Abgrund ziehen. Meine Große hält sich noch wacker, aber was das wirklich mit ihr macht kann ich gar nicht erahnen.
Danke fürs Zuhören
Nekobasu