Beiträge von margretdd

    Liebe Nekobasu,

    ich bin erst ganz neue hier im Forum, aber kann aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen mit und durch meinen Vater das bestätigen, was AmSee gerade geschrieben hat. Alkoholsucht ist komplett unlogisch und mit dem Verstand nicht zu erklären. Ich weiß, dass der Vergleich hinkt, aber warst Du schon einmal ganz furchtbar verliebt in einen Menschen, der Dir überhaupt nicht gut tut? Trotzdem kommt man nicht von ihm los, so sah ich für mich lange Zeit den Alkohol. Nun trenne ich mich von ihm, weil ICH es möchte. Niemand anderes kann diese Entscheidung für einen Süchtigen fällen und auch gutes Zureden hilft nicht. Es kommt irgendwann von innen - oder auch nicht. Ich wünsche Dir, dass er es begreift, was er sich und Euch antut.

    Liebe Grüße

    Margret

    Hallo Honk,

    vielen Dank für Deinen Gruß und den Artikel. Wie schon an AmSee geschrieben, möchte ich abstinent leben. Während der Reha hatte ich einige Anlässe, bei denen ich mich nicht in meinem geschützten Bereich befand (die Hochzeit meiner Tochter, auf der auch mein Ex-Mann, also ihr Vater) war, Besuche bei Verwandten, die auch gerne Bier trinken. Zu Hause habe ich keinen Alkohol und kaufe mir auch keinen mehr. Da kann mir sozusagen "nichts passieren." Mein Mann ist darüber sehr froh, denn er selbst trinkt kaum etwas und hat mit Sorge die Entwicklung bei mir gesehen. Doch ich ließ mir von ihm nichts sagen, wurde bockig. Genau wie mein Vater früher, wenn ihn jemand ansprach auf den Alkohol.

    Ich habe dann Suchtdruck, wenn ich mental unter Druck stehe - das heißt, wenn ich gestresst werde - und das werde ich oft, da ich ein sehr sensibler Mensch bin, um nicht zu sagen extrem sensibel.

    Ja, soviel erst einmal dazu - ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten.

    Liebe Grüße von Margret

    Guten Morgen AmSee,

    danke, dass ich nun freigeschaltet bin und hier sein darf.

    Ja, ich möchte abstinent leben, das möchte ich schon länger, nur war der Suchtdruck einige Male stärker. Die Reha war aber so aufgebaut, dass wir nicht trinken "durften" und wenn ja, es sofort melden mussten. Gut gemeint, aber das bin ich nicht. Ich möchte frei entscheiden können und ich habe es längst verstanden, dass mir Alkohol nicht gut tut, mich krank macht. Ich weiß, dass es eine Krankheit ist. Alles soweit gut im Kopf, die Ratio funktioniert. Das Mentale schwankt immer noch - bin sozusagen ambivalent - das möchte ich ändern. Sobald ich ein Glas trinke, schreit der Suchtdruck mich an: mehr mehr!!! Also geht es nur abstinent. Ich muss mich nun von einem vermeintlichen falschen Freund verabschieden, der 40 Jahre meines Lebens (eigentlich schon als Kind in Form von Eierlikör und Co.) an meiner Seite war. Die Trauer habe ich schon ein wenig verarbeitet, bin mitten im drin in diesem Prozess.

    Soviel erstmal dazu. Liebe Grüße in die Runde,

    Margret

    Es hat über 40 Jahre gedauert, bis ich so langsam begriffen habe, dass ich etwas gegen meine Alkoholsucht tun muss. Bin 60 J., verheiratet, Mutter, mehrfache Oma, außerdem bin ich Wahl-Bayerin, jedenfalls noch.

    Seit letztem Jahr im Herbst habe ich nur noch sehr selten Alkohol getrunken, hatte eine Entzugsbehandlung und einen kurzen Aufenthalt von 2 Wochen in einer Tagesklinik mit anschließender ambulanter Reha. Mein ursprüngliches Ziel 0,0 % habe ich verfehlt. Deshalb konnte ich auch meine ambulante Reha nicht fortführen, da dort Abstinenz oberstes Gebot war. Also ging ich im Internet auf die Suche nach einem Forum, um mich mit Betroffenen auszutauschen. Wie Ihr seht, habe ich es gefunden :). Meine Trinkmenge war vor dem Entzug in den letzten 5 Jahren regelmäßig am Abend und am Wochenende auch am Tag 2,5 bis 4 l Bier. Ich möchte wissen, wie Ihr es schafft, dem Teufel Alkohol zu widerstehen, vor allem in stressigen (seelischen) Momenten, wenn der Kopf mal wieder denkt, dass jetzt ein ... Bier so schön entspannend wäre - alles Weitere an Themen wird sich dann finden. Ach so, ich komme aus einer Familie, in der ein Elternteil Alkoholiker war und ein Elternteil Persönlichkeitsstörungen (Narzissmus, Nihilismus) hatte.

    Liebe Grüße in die Runde, MargretDD