Ein Lebenszeichen mit Hintergrund

  • Hallo ihr Lieben :)

    Lange hat man nichts von mir gehört, war eher die Stille Beobachterin...
    Ich möchte mir gerne etwas von der Seele reden und hoffe sehr das ihr mir vielleicht (ein zweites mal) helfen könnt.
    Mehr oder weniger. Ich geb euch die Kurzfassung ;D

    Ich war clean, nüchtern wie man es nennen mag.
    Es tat verdammt gut !
    Es waren (das mag für viele lächerlich klingen, wenn ich überlege wie weit viele hier schon sind) 66 !!! Tage die ich hintereinander nüchtern war. Das hatte ich noch nie !
    Jedoch stecke ich seit gut 2-3 Wochen in einer kleinen Krise.

    Unter der Woche gibt/gab es für mich weiterhin kein Gift, jedoch an Freitag und Samstag (seit gut 3-4 Wochen) und ich erwische mich, wie sich die Lust darauf wieder in mein Gehirn einschleicht.
    Es gab nach den 66 Tagen kleinere Ausrutscher (keinen kompletten Rausch, zum Glück) die ich alle dokumentiert habe, um mich auch daran zu erinnern das ich es eigentlich nicht möchte.
    Wie viel Alkohol, warum und wie ich mich dabei gefühlt habe.
    Was soll ich sagen... Kennt ihr das Gefühl wenn sich in eurem Kopf wirklich etwas verändert hat, ihr aber an manchen Tagen Probleme habt euch zu motivieren und die Guten Seiten der Abstinenz zu sehen ?

    Ich würde mich freuen wenn ihr mir erzählen könntet was euch jeden Tag hilft und Kraft gibt.
    Ich möchte wirklich nicht wieder die sein, die ich vor meiner Anmeldung hier war.

    Ab morgen setze ich mich selbst auf eine "Gesundheitskur" sprich, keinen Alkohol, Gesunde Ernährung, Bewegung etc.
    Das war vielleicht auch meine Motivation mich wieder zu melden...

    Mein Hebel im Kopf scheint eine Wackelkontakt zu haben, ich bräuchte Rat ihn zu reparieren ;) um mal in Metaphern zu sprechen.

    Ganz, ganz Liebe Grüße :)
    Eure Sunny

  • Hallo Sunny,

    was nützt das Dokumentieren von Deinem Konsum? nixweiss0

    Du weisst doch, dass es für Dich am Besten ist, nichts zu trinken, nicht wahr?

    Finde keine Ausreden, denn wenn Du willst, findest Du immer einen Grund zum Saufen!

    Mich fragte mal jemand, wie ich trocken bleibe... Meine Antwort überraschte sogar mich selbst:
    Weil ich einfach stur bin.

    Meine Trockenheit ist mir sehr wichtig und ich weiss, was ich will!

    Nie wieder dahin, wo ich früher war!!!

    Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Hallo, Sunny!

    Schön, mal wieder von Dir zu hören.

    Ich stimme Elly zu: Das Dokumentieren Deines Konsums ist nur Alibi.
    Wenn Du nach 66 Tagen mal schwach geworden bist - okay. Aber dann sofort und KONSEQUENT beenden. Denn ansonsten häufen sich solche "Ausrutscher" - und werden schließlich zur Normalität.
    Ich spreche da leider aus Erfahrung.

    Ab morgen setze ich mich selbst auf eine "Gesundheitskur" sprich, keinen Alkohol, Gesunde Ernährung, Bewegung etc.

    Und schon wieder eine Inkonsequenz: Morgen, morgen, nur nicht heute! Sagen alle inkonsequenten Leute.

    Warum "Morgen"? Damit Du "heute" nochmal einen kleinen trinken kannst?

    Ich hoffe, Du ziehst es ab heute auch wirklich durch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo :)

    Danke euch zuerst einmal für eure Antworten, vielleicht sollte ich dazu erklären das ich auch Tage aufschreibe an denen ich nicht trinke, einfach um für mich selbst einen Überblick zu haben, was mich dazu bewegt hat oder sonstiges.
    Ist vielleicht auch ein Tick von mir, habe früher auch immer Tagebuch geschrieben.

    Heute geht es mir sehr gut, kein Suchtdruck oder ähnliches, hoffe es bleibt so.

    Liebe Grüße

  • Hallo Sunny,

    Du liest dich irgendwie unentschlossen...oder irre ich mich? Der Alkohol hat immernoch einen festen Platz in deinem Leben, solange du noch hin und wieder konsumierst wird es auch unmöglich sein dies zu ändern. Solange du deinem Körper und deinem Geist Alkohol gibst solange bleibt die Sucht am Leben...auch wenn es nur kleine Dosen sind. Dieses on und off, stop and Go bringt dich nicht ans Ziel...das können dir hier ziemlich alle bestätigen.

    Sei radikal, kompromisslos egal was kommt...66 Tage sind super! Setze dort wieder an und versuche es dir immer wieder klar zu machen: Es wird dir auf lange Sicht besser gehen ohne Alkohol, wenn du ihn ganz verbannst aus deinem Körper und deiner Zukunft. Es ist leider auch Tatsache dass es wieder mehr, häufiger und heftiger wird wenn du es jetzt nicht stoppst...das hatte ich mehrere Male erfahren müssen, ich wünsche dir dass du nicht so lange brauchst wie ich.

    Mir hat viel Literatur in der Anfangsphase geholfen, Fachbücher, Erfahrungen, Biografien, Filme etc...vielleicht hilft dir das auch?

    Und sonst fang wieder ein Tagebuch an, bring deine Gedanken aufs Blatt, setze dich mit dir auseinander, das ist sehr positif.

    Auf alle Fälle bleib dran, lass es nicht einreissen es wird nur immer schwieriger...

    Lg
    Rina

  • Hallo Sunny!

    Nun was soll ich sagen ... 66 Tage habe ich noch nicht voll. Aber auch dann fände ich das nicht "lächerlich"... Jeder dieser Tage ist ein Erfolg für sich. Egal wie leicht oder schwer er war.

    Ich bin gerade nicht so ganz sicher wo deine Reise hingehen soll. Also ist das Ziel "normal" damit umzugehen, die Hoffnung das kontrollieren zu können? Oder ist es für die Zukunft das Ziel den Alkohol ohne Ausnahme und ohne Kompromisse für immer aus deinem Leben zu streichen?

    Vielleicht verstehe ich das falsch, darum frage ich ... aber das das mit dem "außer am Wochenende" klingt ein bisschen wie eine erlaubte Ausnahme?

    Gegenfrage... Was war deine Motivation bzw. Was hast Du gedacht als Du nach 66 Tagen dann doch zum Alkohol gegriffen hast? Irgendwas in Dir wird ja gesagt haben... Nein ... Das mache ich jetzt nicht... Und irgendwas wirst Du ja vermutlich gedanklich geantwortet haben um es doch zu legitimieren?

    LG
    Yanis

  • Moin Sunny,
    Ich bin Britt, Mitte 50 und trockene Alkoholikerin.
    Wenn du Buch über deine Trinkmengen führst, denkst du da über "Kontrolliertes Trinken" nach?
    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, kontrolliert Trinken geht bei den meisten Alkoholikern nicht. Irgendwann wirst du dein Trinktagebuch anlügen. Es ist sehr anstrengend, nur an 3 Tagen/Woche und nicht mehr als 2 Einheiten zu trinken.
    Oder führst du das Trinktagebuch auch dazu, um zu notieren, wann du was in welchen Situationen trinkst, wann du Lust auf Alkohol oder Saufdruck hast und was du dabei fühlst und denkst?
    Das könnte dir helfen, zu erkennen, wo deine Risikosituationen sind bzw. wann der Saufdruck gerne zu Tage tritt. Und wenn du dann noch Bewältigungstrategien hast, diese Risikosituation gar nicht erst aufkommen zu lassen, bist du auf einem guten Weg zurück in ein alkoholfreies Leben.
    LG Britt

    P.S. Sorry Yanis, wir hatten wohl den gleichen Gedanken

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo ihr alle und vielen Dank für eure Antworten :)

    Tut mir leid das ich mich so spät melde.
    Ehrlich gesagt ... Bin ich mir nicht sicher wie ihr schon sagt, wo die Reise hingehen soll.
    Ich habe gelernt auch mal NEIN zu Alkohol zu sagen, was ich 10 Jahre überhaupt nicht konnte. Das sehe ich für mich als kleinen Erfolg. Ich führe dieses Tagebuch nicht nur über mein Konsum sondern für meine allgemeinen Stimmungssituationen und es hat mir tatsächlich schon öfter beim durchlesen geholfen, ebenfalls wieder nein zu sagen !

    Wird wohl ein lebenslanger Kampf, aber im Alter von 25 Jahren und im Bezug auf meine Vergangenheit bin ich für mich gesehen auf einem guten Weg.
    Mein größtes Problem ist es leider in Situationen Nein zu sagen, in denen ich mich überfordert fühle, oder mir langweilig ist. Da habe ich immer den Alkohol als Beschäftigung gesucht.
    Ich weiß nicht ob ich einen kontrollierten Konsum schaffe.
    Vorstellen kann ich es mir, aber Angst macht es mir auch.
    Gibt es den hier unter euch Leute die das können ?
    Das würde mich brennend interessieren ...

    Ansonsten gibt es für mich noch zu sagen, das ich Gott sei Dank gelernt habe das mir Meine Gesundheit an erster Stelle steht, und mit Gesundheit lässt sich dauerhafter Alkoholkonsum einfach nicht vereinbaren ! Das weiß ich und realisier ich auch zum Glück !
    Das Leben ist schön... So schön.
    Aber auch so schwer ...

    Danke euch, das ihr euch die Zeit nehmt mir zu antworten und mir zu helfen :)
    Mir gut es schon wahnsinnig gut mich hier manchmal zu öffnen oder viel zu lesen.

    Sonnige und Liebe Grüße :)

  • Hallo Sunny,

    darf ich fragen wie lange und wie viel du getrunken hast? Was war deine Motivation aufzuhören und in welcher Form hast du es bewältigt?

    66 Tage sind doch schon eine ganze Menge und wenn du das geschafft hast kannst du daran sicher anknüpfen.

    Ob du kontrolliert trinken kannst kann ich nicht beurteilen. Ich vermute ich könnte dies wohl nicht mehr, der Zug ist abgefahren. Deshalb ist mein Ziel gar nicht mehr zu trinken.
    Stelle es mir auch anstrengend vor mit dem kontrolliert trinken. Gibt allerdings auch Programme dazu. Ist mehr geeignet wenn man VOR der Abhängigkeit etwas macht, nicht wenn es schon zu spät ist.
    Deshalb wär interessant wie lang und wie viel du getrunken hast und ob du da immer wieder Kontrollverlust hattest und bereits Abhängigkeit bestand oder nicht.

  • Hallo
    Sunny
    Zu deiner Frage:
    Kontrolliertes Trinken.
    Lese dich mal hier ein ,und du wirst Feststellen wieviele das schon Probiert wurde und dann in die Hose gegangen ist.
    Denk nicht dran es ist besser und du wirst sehen,mit der Zeit wird das schon.
    Je mehr du dir darüber Gedanken machst,um so schwerer machst du es dir nur Selber.
    Alle unsere Sinne werden durch den Alkohol getriggert was dazu führt,das die Sucht Anschlägt.
    Such dir eine Beschäftigung,denn die Zeit,die du vorher mit Saufen verbracht hast gilt es jetzt auszufüllen.
    Was auch immer, Probier es aus.
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hi Sunny,

    schön von Dir zu hören. Ich glaube Britt und einige andere von uns hatten schon das Gefühl, dass es so etwa in diese Richtung gehen könnte...

    Eine Frage ist aber bisher irgendwie -also für mich zumindest- noch nicht so ganz klar beantwortet:

    Gegenfrage... Was war deine Motivation bzw. Was hast Du gedacht als Du nach 66 Tagen dann doch zum Alkohol gegriffen hast? Irgendwas in Dir wird ja gesagt haben... Nein ... Das mache ich jetzt nicht... Und irgendwas wirst Du ja vermutlich gedanklich geantwortet haben um es doch zu legitimieren?

    Ich stelle die Frage mal direkter: Welchen Grund gibt es, warum Du "kontrolliert" trinken können willst?

    Viele Grüße

    Yanis

  • Hallo Sunny.

    Kontrollieren wollte ich immer meinen Alkoholkonsum.
    Nach 1 Jahr Ohne Alkohol weiß ich ,warum ich immer kontrolliert trinken wollte: ich wollte nicht das Gefühl haben ,abhängig zu sein und wollte auf den Alkohol nicht verzichten.
    Meiner Meinung nach ist kontrolliertes Trinken eine Wunschvorstellung,die nicht klappt. Durch den Konsum von Alkohol bleibt die Sucht am Leben...immer wieder versucht man Ausnahmen zu machen.
    Und irgendwann sind es wieder ganz viele Ausnahmen.

    Kontrolliertes Trinken ist für mich sehr anstrengend gewesen.

    Auch ich frage dich : warum willst du überhaupt kontrolliert trinken?

    Samira

  • Hallihallo :)

    Danke euch für eure Antworten, ich versuche mal alle Fragen in einem Text zu beantworten.
    Tut Mir leid falls eine unbeantwortet bleiben sollte.

    Angefangen regelmäßig zu trinken habe ich mit etwa 15/16.
    Heute bin ich 25 also gute 10 Jahre.

    Als ich endgültig gemerkt und realisiert habe dass das nicht so weiter gehen kann, habe mich komplett (nach 2 vorherigen missglückten Versuchen) runtergesetzt und gar nichts mehr getrunken.
    Das tat/tut mir unheimlich gut, das hab ich sofort festgestellt.

    Dann kamen Geburtstage, Einweihungen blablabla... Und irgendwann gab es mal wieder das erste Glas Wein.
    Die Angst das sich die Sicht wieder einschleicht, blieb Gott sei dank unbegründet und ich könnte es ab dem nächsten Tag sofort wieder sein lassen, was ich mir gekonnt habe.
    In meinem Gehirn hat es Klick gemacht, dennoch bleibt immer die Angst oder der Respekt der sucht gegenüber.

    Kontrolliertes Trinken, war eine fixe Idee wie ich diesen Umstand beschreiben konnte.
    Ob ich das überhaupt möchte oder könnte bleibt mir bislang offen.

    Ich hoffe ich könnte eure Frgen etwas beantworten, falls nicht, lasst es mich gerne wissen.
    Liebe Grüße

  • Moin

    Sorry Sunny, ich habe in diesem Fall deine Motivation falsch verstanden! Ich dachte du wolltest eher zur Abstinenz als zum KT. In dem Fall macht Buchführung auch Sinn und ob es für dich möglich ist wirst Du nur im Selbsttest rausfinden.

    Du bist ja hier gelandet weil dein Konsum dir Sorgen gemacht hat, es ist bestimmt hilfreich dich weiterhin damit zu beschäftigen und dich selbst zu beobachten.

    Ich habe nie verstanden was an einem KT gut sein soll da mir diese geringen Mengen nicht den gewünschten Effekt gegeben hätte. Das wäre Stress pur. Aber für Nicht-Alkoholiker kann es seinen Zweck haben sich selbst zu kontrollieren, ob du das auf Dauer durchziehen willst merkst du ja mit der Zeit. Vielleicht ist es auch für dich einfacher einfach nichts zu trinken.

    Berichte wie es dir dabei geht! Würde mich sehr interessieren,

    Lg!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!