Neu hier im zweiten Anlauf

  • Ich mag dir keinen Rat geben .
    Auch wenn ich gut verstehe dass du gerne einen bekommen würdest ...
    Kann dir nur beschreiben wie es bei mir war.

    Ich habe seit etwa 7,5 Jahren ein problematisches Trinkverhalten.
    Und seit ca 30 Jahren ein auffälliges... also seit ich 14 bin immer wieder rauschig.

    In den letzten 7,5 Jahren auch immer wieder Alkohol freie Tage , Wochen , Monate.

    Im Jahr 2019 : 124 Tage an denen ich NICHT getrunken habe

    Sie letzten 3 , 5 Monate vorm aufhören tägliches trinken.

    Symptome nach aufhören :
    Angst
    Herzrasen , Herz - stolpern
    Schwitzen in der Nacht ( aber das hatte ich während trinken auch )
    Starkes Zucken beim einschlafen
    Abwechselnd heiß und kalt
    Zweimal akustische Halluzinationen
    Gelenke / Muskeln weh
    Tagsüber sehr schwankende Stimmung
    Starkes Verlangen nach Wasser
    Starkes Verlangen nach süßem
    Generell viel Hunger
    Körperliche Schwäche m

  • Ich habe am 31.12 2019 , etwa um 23 Uhr das letzte mal Alkohol getrunken.

    Mir ging es trotz des Entzuges vom ersten Tag an besser.
    Ich würde sagen das gröbste war nach 4 Tagen vorbei.

    Dennoch ...ich weiß nicht ob ich es mich nochmal trauen würde.
    Das habe ich während der ersten Tage oft zu meinem Freund gesagt. Dass - falls ich einen Rückfall habe - ich nicht noch mal daheim entgifte.

  • Dass - falls ich einen Rückfall habe - ich nicht noch mal daheim entgifte.

    Ich wünsche Dir sehr, dass Du nicht nochmal entgiften musst. Aber wenn doch, dann ist nach meiner eigenen Erfahrung (sowohl persönlich als auch aus der Suchtselbsthilfe) ein Krankenhaus die bessere, SICHERERE Alternative 44.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo femme,

    ist denn deine Hausärztin Suchtmedizinerin und/oder kennt sich gut mit Alkoholismus aus?
    Evtl. kann dir auch in diesem Fall die Suchtberatung helfen, einen Arzt zu finden, der entsprechend spezialisiert ist. Aber ich weiß natürlich auch nicht, ob das so viel schneller gehen würde ....

    Viele Grüße, und verlier nicht den Mut!

    Camina

  • ist denn deine Hausärztin Suchtmedizinerin und/oder kennt sich gut mit Alkoholismus aus?
    Evtl. kann dir auch in diesem Fall die Suchtberatung helfen, einen Arzt zu finden, der entsprechend spezialisiert ist. Aber ich weiß natürlich auch nicht, ob das so viel schneller gehen würde ....

    Hallo!

    Camina hat die Sache auf den Punkt gebracht. Leider sind viele Hausärzte keine Experten in Fragen Alkoholismus und gehen da lieber auf Nummer sicher und das heißt Klinik. Aber auch da gibt's gravierende Unterschiede, von 'ner üblen Absteige bis hin zur einer gescheiten Klinik.

    Ich habe seinerzeit kalt entzogen und hatte überhaupt keine Probleme. Ganz im Gegenteil, je nüchterner ich wurde, um so besser ging es mir.

    Allerdings hatte ich meinen Ausstieg vorbereitet und die letzte Woche zuvor nur noch max. 3-4 Flaschen Bier und am letzten Tag noch ein halbes Wasserglas Obstler getrzunken. Am ersten Tag ging es morgens ins Fitnesstudio, mich mal austoben und nachmittags noch gut 2 Stunden aufs Fahrrad. Abends war ich so kaputt und schlief tief und fest. Auch an den nächsten Tagen trieb ich viel Sport und merkte, dass ich sogleich viel leistungsfähiger war, als zuvor. Es war eine Art Befreiungssignal für meinen Körper, dass ich nicht mehr trank. Meine mir selbst auferlegten Fesseln hatte ich abgelegt.

    Aber ich bin beileibe kein Paradebeispiel, allenfalls eine Ausnahme. Daher rate ich grundsätzlich allen davon ab, es wie ich zu machen. Das Thema Krampfanfall ist 'ne ganz üble und lebensgefährliche Kiste. Daher wende dich an einen erfahrenen Suchtmediziner. Namen und Adresse gibt es sicherlich bei der Suchtberatung.

    Bleib am Ball, es lohnt sich.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hallo Femme,

    Ich finde das sind wirklich gute Neuigkeiten, ausser dass du dich halt etwas gedulden musst...

    Ich verstehe, das ist frustrierend aber lass dir von dieser Mini-Hürde nicht den Wind aus den Segeln nehmen! Es geht voran, du hast nun auch wirklich Zeit dich auf den Entzug und v.a. das Leben danach mental vorzubereiten. Der körperliche Entzug ist ja nur der Anfang, du kannst aber jetzt schon beginnen vielleicht mal bei einer SHG vorbei zu schauen oder eine Form von Gesprächstherapie zu starten...die 3 Wochen kannst du also aktiv nutzen! Ich würde die Zeit nach dem Entzug gut planen, damit du nicht in alte Muster verfällst.

    Bleib positif Femme, kommt doch alles gut! Wir wollen halt zu oft immer alles sofort...verstehe das nur zu gut!

    LG
    Rina

  • Guten Morgen,

    danke für eure Beiträge und natürlich habe ich schon vermutet, dass niemand hier die ambulante Variante empfiehlt und die Gründe dafür sind mir klar.
    Trotzdem bin ich dankbar für eure differenzierten Beiträge!

    Die Ärztin ist nicht meine Hausärztin und auch keine Suchtspezialistin. Ich habe sie wegen der "Anonymität" aufgesucht. Ich war bereits letztes Jahr bei ihr und da hatte sie mir ja Antidepressiva verschrieben (die ich nicht genommen habe) und nichts von stationärer Entgiftung gesagt -sich wie beschrieben eher belustigt- da ich ja (nur)geringe Mengen konsumiere. Meine Trinkmenge hat sich seitdem nicht verändert, aber vielleicht ist das weitere (Konsum-) Jahr ausschlaggebend? Wie auch immer, es ist sicher nicht zielführend darüber zu spekulieren.
    Greenfox, ich kann natürlich verstehen was du grundsätzlich meinst und habe auch an anderer Stelle hier im Forum einen sehr informativen Beitrag von dir zu diesem Thema gelesen.
    Leider bin ich trotzdem sehr verunsichert seit dem Arztgespräch und halte immer noch daran fest ambulant zu entgiften wenn es irgend möglich ist.
    Ich habe heute kurzfristig einen Termin bei der Suchtberatung vereinbaren können. Dort werde ich das erneut thematisieren und vielleicht gibt es ja dort auch Informationen, an wen ich mich wenden könnte. Sollte dieser Berater die gleiche Meinung wie die Ärztin vertreten, dann bleibt mir natürlich nichts anderes übrig.
    Sie hat übrigens zugestimmt, das eine Reduktion des Konsums eine erste Maßnahme wäre, die sie auch vertreten könne. So werde ich jetzt von vier auf zwei halbe Liter reduzieren.
    Körperlich untersucht hat sie mich übrigens nicht im Ansatz.
    Nebenbei läuft natürlich die Vorbereitung für die stationäre Entgiftung (KÜ bei der Krankenkasse anfordern, mehr kann ich ja nicht tun).

    Ich wünsche einen schönen Tag.
    LG femme

  • Update
    War bei der Suchtberatung und habe alles geschildert. Er meint es spricht nichts dagegen ambulant zu entziehen. Er hält es für höchst unwahrscheinlich, dass ich einen Krampfanfall bekomme. Überdies vermutet er bei meinem „geringen“ Konsum, dass ich wenn überhaupt nur leichte Entzugserscheinungen haben werde. Seine Empfehlung nach dem Beratungsgespräch lautete, dass ich heute auf 0 reduziere und dann Freitag schon mit dem „Gröbsten“ durch sein müsste, da er den Mittwoch schon als Tag mitzählt ( letztes Bier gestern Abend ca. 22 Uhr).
    Jetzt bin ich am überlegen ... er hat jahrelange Erfahrung in der SB und war auch 15 Jahre in einer Suchtambulanz tätig. Darüber hinaus kennt er meine „Geschichte“. Er war damals mein Berater. Er war heute der einzige freie Berater, weil ich ja erwähnte , dass die Chemie nicht stimmte.
    Ich weiß , ich bekomme hier keinen Rat. Die Entscheidung muss natürlich ich treffen, aber alle Vorzeichen sind gut. Ich bin die nächsten vier Tage nicht allein zu Hause und mein Sohn ist eine Woche nicht da-sollten Komplikationen auftreten..
    Die Tendenz dem Rat der SB zu folgen ist da.
    LG femme

  • Hallo,

    ich wollte mich kurz melden.
    Ich werde nicht weiter auf ambulante Entgiftung eingehen, da ich den Eindruck habe, dass dies hier außerordentlich unerwünscht ist. Ich respektiere das, denn ich möchte gern das Forum weiter besuchen.

    Dennoch wollte ich schreiben wie es mir geht und wie der Stand der Dinge ist.
    Ich habe am Dienstag Abend mein letztes Bier/letzten Biere getrunken und seitdem nichts mehr.
    Heute ist der erste Tag an dem ich mich körperlich gut fühle und dem eine relativ symptomfreie und normale Nacht vorausging.
    Ich vertiefe hier nicht, wie es mir zuvor ging. Damit muss ich mich wohl an anderer Stelle auseinandersetzen...

    Mich hat erschreckt, wie lange es dauerte, bis ein relatives (körperliches) Wohlbefinden wieder einsetzte und das zeigte mir umso deutlicher, was ich da eigentlich die ganzen Jahre meinem Körper angetan habe. Nüchtern betrachtet wirklich kaum in Worte zu fassen. Im Moment hat es den Effekt, dass ich keinerlei Drang verspüre in irgendeiner Form Alkohol zu mir zu nehmen.

    Ich gehe stark davon aus, dass sich das ändern kann und wohl wird, aber dafür sind die nächsten Schritte geplant. Am Dienstag erneut und in Folge Suchtberatung und am gleichen Tag das Erstgespräch in der ambulanten Reha. Dann Schritt für Schritt weiter. Die erste Selbsthilfegruppe werde ich ab dem 10.02.2020 aufsuchen.
    Ich hoffe zumindest die körperliche Entgiftung mit dem Wochenende abgeschlossen zu haben und bin froh, dass es endlich losgehen kann.
    Ich möchte wieder ich sein, ich will meinem Sohn ein Vorbild sein, das Leben genießen, mein Selbstvertrauen wiederbekommen, Merkstörungen reduzieren, nicht in der Sucht gefangen sein.... ich könnte die Liste verlängern bis ...ihr wisst schon.

    Alles Liebe und ein schönes Wochenende.

    femme

  • Suuuuuper !!!

    Ja so in etwa war das bei mir auch.
    Von der Dauer.
    Und meine Symptome hab ich eh schon beschrieben.

    Bei mir sind es heute 4 Wochen und 4 Tage.
    Ich hatte bisher nie Bedürfnis zu saufen.

  • Hallo!


    Warum soll eine ambulante Entgiftung in diesem Forum unerwünscht sein? Verstehe ich nicht. Bevor ich mich in eine geschlossene Einrichtung begäbe, wäre die ambulante stets meine erste Wahl. Und da bin ich beileibe keine Einzelfall.

    Tag 4, da ist ja schon mal ein richtig guter Anfang.

    Übrigens ist deine Taktik, Schritt für Schritt zu gehen, genau richtig.

    Du hast schon viel organisiert und umgesetzt. Gratulation. Du darfst heute schon ein bischen stolz auf dich sein.

    Kopf hoch, Du liest dich hervorragend.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Guten Morgen und danke für eure Zeilen,

    @ Ilka: auch dir Gratulation zu deinen 4 Wochen+ !!!!

    mir geht es jeden Tag besser und heute werde ich endlich mal wieder meine Joggingrunde drehen. Habe ich zwar zu Konsumzeiten auch getan, war aber stets anstrengend.... und heute Abend gehen wir ins Kino - keine Ahnung, wie lange ich das nicht mehr gemacht habe!! Ein kleines Stück wiedererlangte Freiheit!


    Warum soll eine ambulante Entgiftung in diesem Forum unerwünscht sein? Verstehe ich nicht. Bevor ich mich in eine geschlossene Einrichtung begäbe, wäre die ambulante stets meine erste Wahl. Und da bin ich beileibe keine Einzelfall.


    Ich hatte den Eindruck, dass das hier nicht gern gelesen wird. Wird sicher seine Gründe haben...
    Ich bin dankbar für den Rat meines Suchtberaters, denn das war der ausschlaggebende Punkt für mich. Ich hatte auch ein gutes Angebot der der Entgiftungsstation: Ich rief dort an und fragte, ob es dort die Möglichkeit gibt mithilfe eines Facharztes ambulant zu entgiften. Das war zwar nicht möglich, jedoch bot man mir an zunächst für 24h unter Beobachtung zu bleiben und gegebenenfalls dann weiter in der Häuslichkeit zu entgiften. Das wäre für mich durchaus eine Option gewesen, jedoch änderte sich das Datum - der 19. Februar nicht - und ich wollte einfach nicht mehr warten.
    Zum Glück ist das nun kein Thema mehr!

    Einen schönen Sonntag euch allen!
    LG femme

  • Zitat

    Ich werde nicht weiter auf ambulante Entgiftung eingehen, da ich den Eindruck habe, dass dies hier außerordentlich unerwünscht ist. Ich respektiere das, denn ich möchte gern das Forum weiter besuchen.


    Ja, ich bin zwar noch neu hier, aber ich kann deinen Eindruck bestätigen bzw. genauer gesagt, das Gefühl habe ich auch.

    Und ehrlich gesagt, möchte ich mir auch nicht anmaßen, darüber zu urteilen.
    Denn ich bin keine Fachfrau in diesem Bereich und die langjährigen MitgliederInnen hier haben natürlich absolut mehr Erfahrung. Allein schon dadurch, dass sie viel mehr Menschen mit Suchtproblemen kennen (z.B. durch die Arbeit in SHG etc)

    Aber für mich (für MICH PERSÖNLICH) kann ich schon eindeutig sagen, dass ambulante Entgiftung kein Problem war. Ich hatte vorher täglich eine bis eineinhalb Flaschen Wein getrunken. Dann später in Übergangsphasen (also als ich reduzieren wollte) immer 1-2 Rage Trinkpause. Natürlich hatte ich nächtliches Schwitzen und merkwürdige Träume / Alpträume. Aber alles besser als vorher.

    Viele Grüße, Minza

  • Hallo Femme,
    wie fühlst du dich gerade eben? Macht deine wiedererlangte Freiheit weiter Fortschritte?

    Lieben Gruß von Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo,



    Hallo Femme,
    wie fühlst du dich gerade eben? Macht deine wiedererlangte Freiheit weiter Fortschritte?
    Lieben Gruß von Britt

    mir geht es richtig gut!!
    Ich kann wunderbar schlafen, gehe ganz anders auf die Menschen in meinem Umfeld zu, viel selbstbewusster und ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut (im wahrsten Sinne des Wortes.)! Es gab schon einige Momente, in denen ich ganz deutlich merkte: das hättest du zu "Konsumzeiten" niemals so hinbekommen! Diese Momente häufen sich und sind unbeschreiblich motivierend! Ich verschone euch mit Beispielen ;).
    Und langsam lasse ich auch das Gefühl zu, stolz auf mich zu sein, denn ich finde, ich habe einiges geschafft...
    Ich habe wirklich Glück gehabt: Am Dienstag war ich zum Erstgespräch bezüglich ambulante Reha und nach einem ausführlichen Beratungsgespräch bekam ich die Zusage bereits in 14 Tagen beginnen zu können!!!
    Ich konnte es kaum fassen.
    Viel mehr gibt es aktuell nicht zu berichten, wobei ich finde, das sind bereits riesige Schritte, die ich gehen konnte! Und ich bin unheimlich dankbar, dass ich so gut im Unterstützungsnetz aufgefangen wurde.

    Alles Liebe.
    femme

  • Super !!
    Das klingt gut. Sehr gut.
    Gratuliere dir !
    Und jaaaa auf jeden Fall stolz sein :)

    Das mit den sozialen Situationen kenne ich.
    Also dass sich da bei mir ganz schnell was geändert hat.
    Faszinierend oder ??

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