Liebe Susanne, lieber Gerchla,
danke für eure Beiträge. Auch für deine Perspektive Susanne
Ich teile da auch deine Meinung, dass man sicherlich vornehmlich wegen der Wirkung getrunken hat. Und manchmal muss man vielleicht garnicht so tief graben, um Kausalitäten zu finden. Das ist ohnehin sehr individuell...ich war schon immer ein Grübler und "Durchdenker"(nicht immer zu meinem Vorteil, aber es ist unheimlich schwer, das abzustellen ). Dennoch erscheint es mir persönlich wichtig hinzuschauen was ich in den letzten Jahren damit versucht habe "wegzulösen".. Und ich merke - jetzt in meiner Trockenphase - welche Situationen mich nah an den Alkohol bringen und ich bin der Meinung, dass ich da einfach ran muss, denn mir fehlen eindeutig Lösungsstrategien!! Ich denke auch nicht, dass es (bei mir) reichen würde einfach das Glas stehen zu lassen, wie du schreibst. Das habe ich beim ersten Mal probiert, 1,5 Jahre geschafft und bin dann nahtlos wieder durchgestartet. Hatte vielleicht auch andere Ursachen, aber ich merke in der jetzigen Therapiephase (vorher hatte ich ja keine), dass ich Unterstützung brauche. Und noch viel wichtiger: Das diese Unterstützung mir hilft.
Um deinen Beitrag Susanne zu beantworten: ich nehme mir natürlich wie bei allen anderen die Denkanstöße mit, die ich meine nutzen zu können ;D Und deshalb ist es natürlich schön, verschiedene Perspektiven zu lesen! Danke 44.
Lieber Gerchla, deine Ausführungen zum Thema Laufen fand ich interessant. Das ist mir bei mir auch aufgefallen, nur habe ich es nicht beachtet...Ich bin gelaufen und wollte damit viel kompensieren. Das artete schnell aus und jetzt habe ich aktuell keine Zeit zum Laufen und somit auch kein Ventil mehr ...
Und die Zeit die Veränderungen braucht ist manchmal nur schwer mit Geduld auszuhalten. Aber dennoch bleibe ich ja dran.
Manchmal bin ich nur sehr erschrocken darüber, wie dicht ich noch dran bin am Alkohol. Das nehme ich die meiste Zeit garnicht wahr! Gestern beispielsweise hatte ich einen schlimmen Beziehungsstreit wo auch jetzt noch nicht klar ist, ob die Beziehung überhaupt noch existiert. Von den emotionalen Dingen mal abgesehen fühle ich mich total hilflos, da ich einfach keine Wohnung finde und ja auch noch meinen Sohn (14) habe (also nicht einfach gehen kann, wie ich das sonst gemacht habe, wenn mir was emotional zu viel wurde). Fakt ist, dass wenn sie gestern gegangen wäre ich schon den Plan hatte direkt Alkohol zu kaufen um das irgendwie aushalten zu können. Das macht mir Angst. Denn es ist ja nunmal alles am Kippen in der Partnerschaft und nur eine Frage der Zeit bis die Trennung vollzogen wird. Und dann aufeinander hocken weil sie nicht auszieht und ich nichts finde ist die Hölle für mich. Deswegen 7 Monate Abstinenz zu gefährden ebenfalls, aber ich ich habe im Kopf keine Idee was ich sonst dagegenhalten könnte außer Klappe halten und die Beziehung weiter mitschleppen. Doch auch das macht mich ja unterschwellig unzufrieden und vor allem abhängig!
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
Alles Liebe
femme