Guten Morgen,
@Rina..leider habe ich das Wochenende nicht abstinent verbracht >:(
Einen Termin bei der Suchtberatung vereinbaren, das ist das erste was ich morgen mache. Und die Suche nach SHG`s. Tatsächlich war ich noch nie in einer!! Leider finden diese meist nur einmal wöchentlich statt und nie am Wochenende (wo ich es am meisten brauchen würde). eine ambulante Therapie hieß damals 5 Tage die Woche Tagesprogramm. Da würde arbeiten gehen nicht funktionieren. Es gebe nur die Möglichkeit entweder den Job nicht anzunehmen oder annehmen und sechs Wochen krank sein (Reha, Entzug etc.).
Danke für den Tipp mit der Fachliteratur! Bisher hatte ich nur die Suchtfibel...
LG femme
Hallo liebe Femme,
ich bin Britt, Mitte 50, alkoholkrank und mach gerade eine 2. ambulante Suchtherapie.
Es gibt nicht den einen richtigen Weg raus aus der Abhängigkeit, denn jede Sucht verläuft anders, genauso gibt es nicht das richtige Buch zum Lesen, denn jeder Geschmack ist anders.
Ich mache gerade meine 2. Ambulante Therapie im Lukas Werk. 1x die Woche „Gruppe“ (es gibt eine vormittags und eine nachmittsgs) und zusätzlich „Einzel“ je nach Bedarf. Eine SHG besuche ich zusätzlich.
Bevor die „richtige“ Therapie begann, habe ich die s.g. Motivationsgruppe besucht.
Der Einstieg ist dort jederzeit und ohne Anmeldung möglich. Zusätzlich kann man eine Sofortberatung bekommen und du erhälst Zugang zu den Möglichkeiten von therapeutischen Angeboten .
Diese Angebote umfassen ambulante, teil- und vollstationäre Therapien, Tageskliniken und s.g. Kombimodelle. Also für jeden ist was dabei.
In der ambulanten kannst du weiterhin deiner Berufstätigkeit nachgehen und deinen Alltag weiter leben.
Du fragst dich sicher, warum ich die zweite Therapie mache? Ja, auch Suchttherapien können scheitern und so gab auch bei mir einen Rückfall, weil ich in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bin.
Man liest ja immer wieder, dass ein Rückfall zum Leben dazugehört, genauso wie das Stolpern beim Laufen.
Auch nach vielen Jahren Lauftraining kann es immer wieder mal vorkommen, dass man strauchelt und fällt.
Ich wollte so schnell wie möglich aus der „Rückfallkette“ aussteigen- und normal „weiterlaufen“ und dazu brauchte ich unbedingt neue „Techniken“. Deshalb entschied ich mich,
nochmals fachliche Unterstützung für die Aufrechterhaltung meiner Abstinenz in Anspruch zu nehmen.
Heute bewerte ich diesen Rückfall nicht mehr als Katastrophe und nein, ich bin auch nicht persönlich gescheitert.
Ich habe mir mit der 2.Therapie den entscheidenden „Weitermach-Ruck“ gegeben, jeglicher Entmutigung zu trotzen.
Ich wünsche dir alles Gute und richtige Entscheidungen
LG Britt