Neu hier im zweiten Anlauf


  • Guten Morgen,
    @Rina..leider habe ich das Wochenende nicht abstinent verbracht >:(
    Einen Termin bei der Suchtberatung vereinbaren, das ist das erste was ich morgen mache. Und die Suche nach SHG`s. Tatsächlich war ich noch nie in einer!! Leider finden diese meist nur einmal wöchentlich statt und nie am Wochenende (wo ich es am meisten brauchen würde). eine ambulante Therapie hieß damals 5 Tage die Woche Tagesprogramm. Da würde arbeiten gehen nicht funktionieren. Es gebe nur die Möglichkeit entweder den Job nicht anzunehmen oder annehmen und sechs Wochen krank sein (Reha, Entzug etc.).
    Danke für den Tipp mit der Fachliteratur! Bisher hatte ich nur die Suchtfibel...
    LG femme


    Hallo liebe Femme,
    ich bin Britt, Mitte 50, alkoholkrank und mach gerade eine 2. ambulante Suchtherapie.
    Es gibt nicht den einen richtigen Weg raus aus der Abhängigkeit, denn jede Sucht verläuft anders, genauso gibt es nicht das richtige Buch zum Lesen, denn jeder Geschmack ist anders.
    Ich mache gerade meine 2. Ambulante Therapie im Lukas Werk. 1x die Woche „Gruppe“ (es gibt eine vormittags und eine nachmittsgs) und zusätzlich „Einzel“ je nach Bedarf. Eine SHG besuche ich zusätzlich.
    Bevor die „richtige“ Therapie begann, habe ich die s.g. Motivationsgruppe besucht.
    Der Einstieg ist dort jederzeit und ohne Anmeldung möglich. Zusätzlich kann man eine Sofortberatung bekommen und du erhälst Zugang zu den Möglichkeiten von therapeutischen Angeboten .
    Diese Angebote umfassen ambulante, teil- und vollstationäre Therapien, Tageskliniken und s.g. Kombimodelle. Also für jeden ist was dabei.
    In der ambulanten kannst du weiterhin deiner Berufstätigkeit nachgehen und deinen Alltag weiter leben.
    Du fragst dich sicher, warum ich die zweite Therapie mache? Ja, auch Suchttherapien können scheitern und so gab auch bei mir einen Rückfall, weil ich in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bin.
    Man liest ja immer wieder, dass ein Rückfall zum Leben dazugehört, genauso wie das Stolpern beim Laufen.
    Auch nach vielen Jahren Lauftraining kann es immer wieder mal vorkommen, dass man strauchelt und fällt.
    Ich wollte so schnell wie möglich aus der „Rückfallkette“ aussteigen- und normal „weiterlaufen“ und dazu brauchte ich unbedingt neue „Techniken“. Deshalb entschied ich mich,
    nochmals fachliche Unterstützung für die Aufrechterhaltung meiner Abstinenz in Anspruch zu nehmen.
    Heute bewerte ich diesen Rückfall nicht mehr als Katastrophe und nein, ich bin auch nicht persönlich gescheitert.
    Ich habe mir mit der 2.Therapie den entscheidenden „Weitermach-Ruck“ gegeben, jeglicher Entmutigung zu trotzen.

    Ich wünsche dir alles Gute und richtige Entscheidungen
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Guten Morgen Femme,

    ein paar Gedanken von mir:

    Zitat


    @Rina..leider habe ich das Wochenende nicht abstinent verbracht >:(


    Das ist natürlich schade. Aber wenn Du Dich nicht aufgibst, wirst Du daraus lernen und Dich Stück für Stück weiter entwickeln.

    Zitat

    Einen Termin bei der Suchtberatung vereinbaren, das ist das erste was ich morgen mache. Und die Suche nach SHG`s.


    Und das zeigt mir, dass Du nicht aufgeben willst. Das finde ich ganz prima und das ist gut so. Denn, wie Du hier ja bestimmt auch schon in den unterschiedlichsten Lebensgeschichten nachgelesen hast, es gibt eben nicht den einen, 100% funktionierenden Weg heraus aus der Sucht. Die Wege heraus sind höchst individuell, auch wenn die genutzen Hilfsangebote bei vielen ähnlich sind. Denn bei aller Hilfe, die Du Dir auf jeden Fall suchen und dann auch annehmen solltest (wenn sie für Dich passen), bist Du es mit Deiner Persönlichkeit die den Weg heraus aus der Sucht geht. Und Du bist eben einmalig und so wird auch Weg aus der Sucht einmalig sein. Also auf keinen Fall aufgeben, wenn bei Dir etwas nicht so funktioniert was bei anderen gut geklappt hat. Von den Erfahrungen der anderen profitieren und für den eigenen Weg umsetzen!

    Zitat

    Ich merke selbst, wie schwach ich bin in Bezug auf alltägliche Probleme und Konflikte etc. Ich versuche allem was irgendwie schwierig ist aus dem Weg zu gehen...Wenn ich das endlich schaffe zu durchbrechen, dann kann ich auch den nächsten wichtigen Schritt tun... und dann hoffentlich durchhalten.

    Ich bin grundsätzlich Deiner Meinung. Was Du hier schreibst scheint bei Dir auf den ersten Blick das zu sein, was Dich in den Alkohol flüchten lässt. Also das Weglaufen vor Problmen, die Du statt sie zu akzeptieren und zu lösen mit Alkohol bekämpfst. Damit sie nicht mehr so groß, so bedrohlich erscheinen. Oder Du einfach mal nicht daran denken musst. Wenn Du es also schaffst, diesen Grund zu trinken zu beseitigen, dann würde Dir das sicher helfen, leichter auf Alkohol zu verzichten. Mal vorausgesetzt, dass das der einzige Grund ist, weshalb Du zu Alkohol greifst.

    Aus eigener Erfahrung muss ich hier aber sagen, dass mir die Lösung dieses Problem (auch ich trank u. a. um meine Probleme zu vergessen) nicht gelang, solange ich getrunken habe. Und das sehe ich jetzt schon ein wenig als schwierig an bei Deiner aktuellen Situation. M. E. könnte es Dir helfen, wenn Du erst mal, egal wie, eine etwas längere Zeit alkoholfrei lebst. Das kann ruhig die Zeit sein, in der Du eben wirklich richtig kämpfen musst, um nicht doch zu trinken. Ich glaube, viele von uns, hatten diese "Kampfzeit" am Anfang der Abstinenz. Meine Erfahrung ist, dass mit zunehmender Dauer der Abstinenz dann aber eine ganz langsame Veränderung des Bewustseins einsetzt. Und ich war dann dadurch in der Lage, ganz langsam damit zu beginnen, meine Trinkmechanismen zu analysieren und zu hinterfragen. Und konnte damit dann Strategien entwickeln, die mich davor schützen, in bestimmten Situationen auch ohne Alkohol auszuhalten. Und je länger die Zeit ohne Alkohol ging, desto besser konnte ich aushalten. So war das bei mir und ich hatte wirklich sehr viele Altlasten (bedingt durch die Sucht), die nach und nach vor meiner Türe standen und die entsorgt werden mussten.

    Das waren bei mir u. a. finanzielle Schulden, Lügen die ich noch zu beichten hatte oder neue finanzielle Engpässe die durch meine Trennung entstanden (und noch ein Haufen sehr persönlicher Baustellen9. Das alles kam in den Anfangsmonaten meiner alkoholfreien Zeit geballt auf mich zu. Ich denke nicht, dass ich all das lösen hätte können, wenn ich weiter getrunken hätte und versucht hätte, erst die Probleme zu lösen und dann mit dem Trinken aufzuhören. Insofern denke ich, versuche erst mal eine längere Zeit ohne Alkohol zu leben, und arbeite dann langsam die Gründe auf, die Dich in diese Situation gebracht haben. Genau dabei können Dir eine Therapie aber auch die Erfahrungen innerhalb einer SHG sehr helfen.

    Mir hat damals übrigens eine Denkweise sehr geholfen. Nämlich: "über diese Brücke gehe ich erst, wenn ich vor ihr stehe". Ich hatte nämlich das Problem, dass ich immer weiter in die Zukunft dachte. Also "wie soll ich das denn dann jemals hinbekommen", "nächste Woche steht ja dieses und jenes an", "spätestens nächstes Monat bin ich pleite, wenn ich nicht...." usw. Das war für mich extrem belastend und ich habe im Nachhinein dann die Erfahrung gemacht, dass ich viele anstehende Problme durch mein Denken viel größer gemacht habe, als sie dann letztlich waren. Und nicht wenige haben sich über die Zeit komplett aufgelöst.

    Zitat

    Leider habe ich privat niemanden mit dem ich darüber reden kann.


    Reden hilft enorm. Du hast uns und wenn Du eine SHG für Dich finden kannst, dann wirst Du dort auch Menschen treffen, mit denen Du reden kannst. Nicht selten entwicklen sich auch echte Freundschaften. Ich wünsche Dir, dass Du eine SHG findest, die gut zu Dir passt, wo die Menschen gut zu Dir passen.

    Alles alles Gute. Bleib dran, gib nicht auf, dann wirst Du da auch heraus kommen.

    LG
    gerchla

  • Hallo Femme,

    Möchte dir auch ein paar aufmunternde Worte da lassen...ist ja kein Weltuntergang, dass es das Wochenende nicht alkfrei geklappt hat. Zeigt dir vielleicht, wo du eben stehst und welche Massnahmen zu treffen sind.

    Bei mir sind jegliche Medikamente gegen Suchtdruck immer fehlgeschlagen, eigentlich war es mehr verheerend als hilfreich, hab die nie vertragen. Aber das kann bei dir ja anders sein, hast du über eine eventuelle medikamentöse Stütze schon mal nachgedacht oder beraten lassen? Sie könnte dir über die Anfangszeit vielleicht hinweg helfen, um mal den Kopf frei zu bekommen. Eben, ich persönlich bin dadurch nicht trocken geworden, aber kenne Leute, bei denen das zu Beginn sehr geholfen hatte.

    Und sonst erzähl mal wie es bei der Suchtberatung war, wenn du dann einen Termin hast. Und SHG ist auf jeden Fall immer gut...ich schätze den Austausch mit selbst Betroffenen viel mehr als mit Experten und Ärzten...sie sind bestimmt super Theoretiker, aber die Erfahrung des Gelebten können sie dir nicht vermitteln!

    Kopf hoch und bleib dran, es kommt gut wenn du dich um Hilfe bemühst und dich auf den Weg machst! Und danach schaut es bei dir ja aus 44.

    LG Rina

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Beiträge, Tipps und "Nicht-Verurteilungen".


    Möchte dir auch ein paar aufmunternde Worte da lassen...ist ja kein Weltuntergang, dass es das Wochenende nicht alkfrei geklappt hat. Zeigt dir vielleicht, wo du eben stehst und welche Massnahmen zu treffen sind.


    Liebe Rina, stimmt, ich weiß jetzt wo ich stehe. Trotzdem ist es natürlich ein Schamgefühl, so schnell
    nachgegeben zu haben.


    Bei mir sind jegliche Medikamente gegen Suchtdruck immer fehlgeschlagen, eigentlich war es mehr verheerend als hilfreich, hab die nie vertragen. Aber das kann bei dir ja anders sein, hast du über eine eventuelle medikamentöse Stütze schon mal nachgedacht oder beraten lassen? Sie könnte dir über die Anfangszeit vielleicht hinweg helfen, um mal den Kopf frei zu bekommen. Eben, ich persönlich bin dadurch nicht trocken geworden, aber kenne Leute, bei denen das zu Beginn sehr geholfen hatte.

    Und sonst erzähl mal wie es bei der Suchtberatung war, wenn du dann einen Termin hast. Und SHG ist auf jeden Fall immer gut...ich schätze den Austausch mit selbst Betroffenen viel mehr als mit Experten und Ärzten...sie sind bestimmt super Theoretiker, aber die Erfahrung des Gelebten können sie dir nicht vermitteln!

    Kopf hoch und bleib dran, es kommt gut wenn du dich um Hilfe bemühst und dich auf den Weg machst! Und danach schaut es bei dir ja aus 44.

    LG Rina

    Der Termin bei der Suchtberatung ist am nächsten Dienstag. Ich war dort damals bereits (2014) und auch vor einem Jahr. Ich hatte jeweils den gleichen Berater und bin der Meinung, das "die Chemie nicht stimmte" (es tut mir leid, mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein). Deshalb habe ich auch um eine andere Beraterin/einen anderen Berater gebeten und das ging ohne Probleme.

    Über eine Unterstützung mit Medikamenten habe ich bisher nicht nachgedacht. Ist auch für mich persönlich keine Option. Meine größte Angst war ja die vor den körperlichen (evtl. gefährlichen) Entzugssymptomen, aber ich gehe nun davon aus, dass es bei mir nicht so sein wird, da es ja in der letzten Woche relativ unkompliziert (von der Stärke der körperlichen Symptomatik!) verlief.

    Ich bin grundsätzlich Deiner Meinung. Was Du hier schreibst scheint bei Dir auf den ersten Blick das zu sein, was Dich in den Alkohol flüchten lässt. Also das Weglaufen vor Problmen, die Du statt sie zu akzeptieren und zu lösen mit Alkohol bekämpfst. Damit sie nicht mehr so groß, so bedrohlich erscheinen. Oder Du einfach mal nicht daran denken musst. Wenn Du es also schaffst, diesen Grund zu trinken zu beseitigen, dann würde Dir das sicher helfen, leichter auf Alkohol zu verzichten. Mal vorausgesetzt, dass das der einzige Grund ist, weshalb Du zu Alkohol greifst.

    Darüber habe ich viel nachgedacht. Nur ist es schon so komplex, dass ich manchmal nicht weiß kommt es vom Trinken oder will ich es damit bekämpfen. Aber am Ende ist es sicher unerheblich. Tatsächlich erfüllt es im Moment den Zweck, einfach nicht nachdenken zu müssen. Aber die Isolierung wird immer größer und die Lebensunzufriedenheit ebenso.


    Insofern denke ich, versuche erst mal eine längere Zeit ohne Alkohol zu leben, und arbeite dann langsam die Gründe auf, die Dich in diese Situation gebracht haben. Genau dabei können Dir eine Therapie aber auch die Erfahrungen innerhalb einer SHG sehr helfen.


    Das klingt für mich sehr nachvollziehbar und ich hoffe ich kann diesen Weg so oder so ähnlich gehen!


    Mir hat damals übrigens eine Denkweise sehr geholfen. Nämlich: "über diese Brücke gehe ich erst, wenn ich vor ihr stehe". Ich hatte nämlich das Problem, dass ich immer weiter in die Zukunft dachte. Also "wie soll ich das denn dann jemals hinbekommen", "nächste Woche steht ja dieses und jenes an", "spätestens nächstes Monat bin ich pleite, wenn ich nicht...." usw. Das war für mich extrem belastend und ich habe im Nachhinein dann die Erfahrung gemacht, dass ich viele anstehende Problme durch mein Denken viel größer gemacht habe, als sie dann letztlich waren. Und nicht wenige haben sich über die Zeit komplett aufgelöst.

    Du sprichst mir aus der Seele...genau mein Problem! Wie soll ich nur mein Leben ohne Alkohol meistern, wie wird die nächste Familienfeier, mein 40. Geburtstag etc. Ich denke auch alles hundertmal durch und lande meist in negativen Denkweisen. Und tatsächlich sind in der Realität viele Dinge nicht so schlimm oder garnicht schlimm wie erwartet! Aber dieses Muster muss man auch erstmal ablegen.
    Du triffst viele Sachen genau auf den Punkt. Sehr bewegend aber auch schafft auch einiges an Klarheit in mir! Herzlichen Dank!

    Liebe Britt,
    vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde mich nach ähnlichen Strukturen (ambulante Angebote) in der Suchtberatung erkundigen! Da ich in einer sogenannten Großstadt lebe, sollte es doch auch solche Angebote hier vor Ort geben!


    Gibt es nur "die eine Suchtfibel"? Ich habe eine, da sind alle paar Seiten ironische Alk-Witze drin... Und Gedichte (Mensch erster Klasse, Die Krücken u.a.) Ich fand die damals (gekauft beim Blauen Kreuz, ca. 2002) sehr informativ und nicht trocken (ups, kein Wortwitz, sondern trocken im Sinne von theoretisch).

    Aber evtl. gibt es ja verschiedene Suchtbibeln? Meine ist geschrieben von Ralf Schneider, Verlag: Schneider Verlag Hohengehren GmbH.

    Wow! Ich gratuliere zu dieser langen Zeit ohne Alkohol! Ich freue mich, wenn das bei mir auch irgendwann Jahre sind! Auch wenn ich erst ganz am Anfang stehe... Dennoch erinnere ich mich noch gut, in wie vielen Lebensbereichen es mir deutlich besser ging und wie wohl ich mich in meiner Haut gefühlt habe. Darauf freue ich mich sehr!!

    Und ja, ich habe auch diese Suchtfibel (Schneider Verlag Hohengehren GmbH), allerdings in der 17. Auflage. Die Comics sind da immer noch drin ...Aber ich werde dennoch (auch) den Buchtipp von Rekonvaleszent beherzigen. Zu viel Infos werden nicht schaden, denke ich! Danke euch sehr.

    Nun habe ich endlich das mit dem Zitieren rausbekommen, allerdings ist das etwas mühselig anfangs ;)
    Deshalb ist das erstmal alles für heute und ich muss auch noch dringend zwei Prüfungen schreiben für meinen Studium Abschluss! Ich melde mich am Dienstag spätestens wieder zurück.

    Lieben Dank nochmal für die für mich sehr wertvollen Beiträge von euch allen!

    Ist gerade in dieser Zeit wo ich noch "unversorgt" mit Hilfsangeboten (institutioneller Art) bin, sehr sehr hilfreich!!!

    Alles Liebe
    femme

  • Nun habe ich endlich das mit dem Zitieren rausbekommen, allerdings ist das etwas mühselig anfangs ;)

    Du Glückliche. Ich kann nur en bloc zitieren und dann was streichen. Alles andere ist mir zu hoch. Damit bin ich hoffnungslos überfordert. Und `'ne Betriebsanleitung (am besten mit Bildern) finde ich auch nicht.

    Du hast es klasse gemacht, gleich um einen "besseren" Berater zu bitten. Die Chemie muss schon halbwegs stimmen. Fehlen das Vertrauen und Symphatie kann man das diffizile Thema gleich vergessen.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Du Glückliche. Ich kann nur en bloc zitieren und dann was streichen. Alles andere ist mir zu hoch. Damit bin ich hoffnungslos überfordert. Und `'ne Betriebsanleitung (am besten mit Bildern) finde ich auch nicht.

    nixweiss0 was glaubst du, was ich mache ;D ???
    Kann das auch nicht anders als du, deshalb ist es ja so anstrengend ::)
    Aber wenn ich meine Prüfungen hinter mir habe, forsche ich mal nach. 8)

    LG

  • Hallo liebe Femme,

    Ich hoffe du bleibst weiterhin am Ball?
    Scham-und Schuldgefühle haben mich persönlich immer nur am Weiterkommen gehindert. Sie bringen nichts,es ändert ja nichts an der jetzigen Situation. Falls es mit der Abstinenz zur Zeit nicht so klappen sollte, mach dir den gefallen und schreibe trotzdem wie es dir geht,wie du dich fühlst etc...Einsamkeit ist ein schlimmer Feind auf dem Weg zur Genesung...! Und es käme bestimmt niemandem hier in den Sinn jemanden zu be- geschweige denn zu verurteilen...die allermeisten kennen dein Erlebtes selbst zu gut!

    Und das andere, das mich am Weiterkommen hindert sind Zukunftsprojektionen! Genau was du schreibst, wie soll ich nur das und das ohne Alkohol überstehen...dann kommt Schwiegermutter zu Besuch oh Gott ich werde rückfällig,keine Chance...hoffentlich bringen die Gäste keinen Champagner mit...etc etc! Unglaublich was ich mir da schon Wochen vorher für einen Stress machen kann! Da hat Gerchla es genau richtig beschrieben,wir denken darüber nach,wenn es soweit ist! Bei den AA ist die Devise 24Std,ein Tag nach dem anderen...

    Finde es super dass du den Berater wechseln konntest!! Es braucht eine gewisse Basis,um zusammen arbeiten zu können.

    Ich schicke dir viel positive Energie,zweifle nicht an dir! Ich Sagemore selbst nach einem Rückfall immer, dass die vergangenen Stürze nichts über die Zukunft aussagen...ich kann endlich laufen lernen ohne hin zu fallen oder ich werde noch Mals stolpern. Aber den gleichen Fehler werde ich nicht mehr machen.

    Alles Liebe dir,

    Rina


  • Hallo liebe Femme,

    Ich hoffe du bleibst weiterhin am Ball?
    Scham-und Schuldgefühle haben mich persönlich immer nur am Weiterkommen gehindert. Sie bringen nichts,es ändert ja nichts an der jetzigen Situation. Falls es mit der Abstinenz zur Zeit nicht so klappen sollte, mach dir den gefallen und schreibe trotzdem wie es dir geht,wie du dich fühlst etc...Einsamkeit ist ein schlimmer Feind auf dem Weg zur Genesung...! Und es käme bestimmt niemandem hier in den Sinn jemanden zu be- geschweige denn zu verurteilen...die allermeisten kennen dein Erlebtes selbst zu gut!

    Liebe Rina,
    danke für deine Worte.
    Ich bin leider nur langsam unterwegs, aber ich bin es. Heute ist wieder ein Tag ohne Alkohol und am Dienstag habe ich endlich den Termin bei der SB, eine Woche später bei der Hausärztin. Eine passende SGH habe ich leider noch nicht gefunden.
    Wie es mir geht? Vieles geht mir durch den Kopf... Mir wird beim Mitlesen hier und bei dem Gedanken an mein Vorhaben sehr sehr bewusst, wieviel ich eigentlich verpasse in meinem Leben und ich bin erschrocken, was aus mir geworden ist.
    Ich habe einen 13 jährigen, wundervollen und intelligenten Sohn und schäme mich sehr, was er wohl da die ganzen Monate, Jahre sehen musste..Was für ein Vorbild in Sachen Konsum will ich denn da bitte abgeben???
    Am schlimmsten aber ist der Gedanke, dass ich trotzdem weitergemacht habe und die Konsequenzen in Kauf nehme, dass mein Sohn denkt, jeden Tag ein, zwei Bierchen ist normal.
    Aber das ist nur ein Aspekt von vielen :(
    Ich fahre auf Arbeit, in meinem Traumberuf, den ich endlich ausüben kann nur noch halbe Kraft, weil ich damit beschäftigt bin nicht aufzufallen...
    Ich habe mich isoliert, nehme keine sozialen Kontakte mehr wahr, und und und.
    Das hier ist irgendwie grad nur Geschwafel, aber ich wollte es einfach dalassen und mich melden.
    Schönen Abend und LG

  • Das hier ist irgendwie grad nur Geschwafel, aber ich wollte es einfach dalassen und mich melden.

    Hallo!

    Nein, ist es nicht. Es sind deine Gefühle und deine Sichtweise auf geschehene Dinge. Ich war auch jahrelang kein gutes Vorbild für meinen Nachwuchs. Zum Glück hat der mit dem Alkohol gar nichts am Hut. Ich hoffe, es bleibt dabei.

    Es ist absolut ok, dass Du hier deinen Frust lässt, dann ist schon mal Dampf aus dem Kessel. Alles besser, als zur Flasche zu greifen.

    Du stehst noch ganz am Anfang. Da gilt es Schritt für Schritt zu gehen.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Moin Femme,

    Ich sehe das wie Rekonvalenz, lass deinen Gedanken hier einen Platz und teile sie mit uns...es kommt mir ja auch alles sehr bekannt vor.

    Habe mich sozial auch immer mehr abgeschottet mit der Zeit...damit ich in Ruhe trinken konnte :-\...Ich war auch nicht immer eine gute Mutter für meine Kinder, Selbstvorwürfe, Scham etc überkommen mich heute noch. Nach den ersten paar Monaten alkfrei war es am schlimmsten, dann hat man mal den Kopf frei und den Überblick aus der Distanz. Bin da zum Teil schwer damit zurecht gekommen...aber wie ich dir schon mal schrieb, meine Schuldgefühle ändern nichts an der jeztigen Situation. Ich versuche möglichst Selbstvorwürfe zu vermeiden und meine Energie ins HEUTE zu stecken. Ich habe heute die Möglichkeit eine wunderbare Mutter, liebevolle Frau und gute Tochter zu sein, das ist das wichtigste.

    Als ich noch trank, erkannte ich nicht wirklich, was aus mir geworden war. Jegliche Niederlage, Schamgefühl etc wurde einfach mit einer grossen Ladung Alk zerdrückt. Mit der Zeit und wachsender Trockenheit musste ich mich meiner Vergangenheit stellen, ich habe immer noch oft so "Flashes" wie "oh Gott, das hast du ja auch noch gemacht" oder " Oh Mann, da kann ich nie wieder hin, da war ich ja in einem Zustand...". Ich merke jetzt erst, wieviel ich an Gefühlen einfach wieder durch Alkohol weggedrückt habe. Auch einfach Gefühle zu erleben und "auszuhalten" muss ich neu lernen...Wut, Trauer, Enttäuschung...vor allem Freude sind solche Emotionen.

    Du bist auf einem guten Weg, auch wenn langsam wie du schreibst...aber es ist kein Stillstand. Ich hoffe du packst das alles mit deinem Job und findest die Energie, dich um dich zu sorgen. Du hast es verdient...niemand verdient es in der Sucht gefangen zu sein. Ich konnte mich manchmal vor Selbsthass kaum aushalten, das ist so ein übles Leiden...Viel Kraft für heute, von ganzem Herzen!

    Rina

  • Liebe Rina,

    ich danke dir für das gezeigte Interesse!
    Es geht mir nicht so, wie ich es gern hätte. Direkt gesagt, ich schaffe bisher nur einige Trinkpausen (1 Tag) einlegen können und das beschämt mich. Die nächste ist heute und morgen geplant und der Gedanke daran, wie die Nächte wohl werden kreist bereits seit dem Aufstehen in meinem Kopf....

    Aber ich habe geahnt, dass es nicht von jetzt auf gleich klappt. Dennoch habe ich einen Plan.
    Ich war gestern bei der Suchtberatung und das war der erste Schritt.
    Ich konnte vieles aus dem Beratungsgespräch für mich mitnehmen und ich muss sagen, den Berater zu wechseln war eine sehr gute Entscheidung! Ich habe weitere Termine vereinbart und die Information bekommen, dass es auch eine ambulante Entwöhnungstherapie in meinem Umfeld gibt, d.h. ich könnte meinen Beruf ohne lange Ausfallzeit weiter ausüben. Das ist eine tolle Nachricht, wie ich finde. Jetzt ist der nächste Schritt, Kontakt herzustellen zu diesem Träger und auf nicht so lange Wartezeit zu hoffen. Aber auch dafür werde ich Lösungen finden, wenn es so sein sollte. Auch bin ich immer noch auf der Suche nach SH Gruppen.
    Das war erstmal das Wichtigste in Kürze. Leider stecke ich noch in den Prüfungen, sodass ich heute nur kurz schreiben kann.
    Ich freue mich, wenn ich weiter berichten darf von meinem Fortgang und wünsche allen eine schönen Tag.
    Herzliche Grüße
    femme

  • Hallo Femme,

    Das sind super Neuigkeiten ! Ich freue mich für dich,dass du das Ganze in die Hand nimmst,dich aktiv um dich kümmerst und Wege findest dir Hilfe zu organisieren! Du bist dabei ein wichtiges Fundament zu legen.

    Das es nicht von heute auf morgen klappt sollte dich in keiner Weise entmutigen! Wenn du es einfach so sein lassen könntest hättest du wohl kein grösseres Alkoholproblem...wenn man einmal alkoholkrank ist,liegt die Entscheidung nicht mehr in deinem Willen alleine. Ich finde es viel wichtiger dich an deinen Erfolgen zu orientieren,sie stützen dich in deiner Kraft und der Ausdauer nach Lösungen zu suchen.

    Wenn bei mir manchmal grosser Trinkdruck aufkommt,sage ich mir: „Heute nicht,nur für heute trinke ich nicht. Wenn in 24h das Bedürfnis immer noch da ist trinke ich halt aber nicht jetzt.“ das hat mir über manche hitzigen Momente geholfen.

    Bleib dran liebe Femme,zweifle nicht an dir wenn es nicht sofort so klappt wie du möchtest.

    Viel Glück für deine Prüfungen!!

    Rina

  • Hallo Femme,

    ich habe dich auch gelesen und möchte mich dir auch gerne vorstellen. Ich bin weiblich, fünfzig und habe etliche Jahre abhängig getrunken, bevor ich vor sechs Jahren trocken werden konnte, wofür ich sehr dankbar bin.

    Ein Wort, das du öfter benutzt, ist „Scham“ und seine Abwandlungen („beschämt“) etc. Das kenne ich von mir noch gut. Die Unfähigkeit, mit dem Trinken aufhören zu können, löste auch bei mir Scham aus. Das hat mich lange in der Sucht festgehalten, denn wenn ich mich schäme, will ich mich verstecken, und sich zu verstecken hält einen in den abhängigen Mustern gefangen.

    Daher finde ich es total klasse, wie du es in die Hand nimmst, indem du aktiv wirst. Ich wünsche dir weitere gute Termine in der Suchtberatungsstelle und hoffentlich bald die Möglichkeit zu einer Therapie. Eventuell brauchst du auch eine Entgiftung, was sagt deine Suchtberaterin?
    Gegen Suchtdruck bieten Suchtberatungsstellen auch oft Akupunktur an. Kannst ja mal fragen, ob das bei dir dort auch so ist.
    Und eine Liste mit Selbsthilfegruppen gibt es auch oft in den Suchtberatungsstellen.

    Ich wünsche dir weiterhin Kraft, dranzubleiben.
    Alles Gute,
    Camina

  • Hallo und danke für eure aufmunternden Worte,

    meine Prüfungen habe ich alle sehr erfolgreich hinter mich gebracht und somit rein formal das Studium beendet.

    Liebe Camina, danke auch dir für deine Vorstellung und ich gratuliere dir zu den sechs Jahren Abstinenz! Toll!!


    Ein Wort, das du öfter benutzt, ist „Scham“ und seine Abwandlungen („beschämt“) etc. Das kenne ich von mir noch gut. Die Unfähigkeit, mit dem Trinken aufhören zu können, löste auch bei mir Scham aus. Das hat mich lange in der Sucht festgehalten, denn wenn ich mich schäme, will ich mich verstecken, und sich zu verstecken hält einen in den abhängigen Mustern gefangen.

    Was du schreibst stimmt: Ich habe oft mit Schamgefühlen zu tun in Bezug auf meine Unfähigkeit/Schwäche mit dem Trinken aufzuhören. Und es stimmt auch, dass ich mich verstecken möchte - wenn es ginge auch vor mir selbst.
    Ein Zeichen mehr dafür, dass ich dringend etwas ändern muss. Denn so ist es ein endloser Kreislauf, der mich sehenden Auges immer weiter hinunter führt und ich lasse es zu...
    Ab Montag kann ich noch zielgerichteter unterwegs sein, da nun die Prüfungen, wie oben erwähnt hinter mir liegen. Ich bin auch sehr gespannt, was die Ärztin sagt und ob sie mich unterstützen kann.
    Zum Thema Entgiftung - direkt dazu geraten hat mir die Beraterin nicht. Sie hält es jedoch schon allein aufgrund des Settings für sinnvoll. Mein Wunsch ist es jedoch nach wie vor, ambulant zu entgiften, deshalb auch der Arztbesuch. Am Dienstag weiß ich mehr.
    Ich wünsch euch ein schönes Wochenende.
    LG femme

  • Hallo liebe Femme,
    ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinem erfolgreichen Studienabschluss 44.
    Toll, dass du dein Alkoholproblem jetzt so entschlossen und beherzt angehst. Mit deinem starken Willen
    schaffst du das! Bitte berichte doch weiter.
    Bis hoffentlich am Dienstag und ein schönes Wochenende wünscht dir Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Liebe Mitlesende,

    heute habe ich scheinbar meinen ersten emotionalen Tiefpunkt erreicht und ich bin dankbar, mich hier mitteilen zu dürfen!
    Kurze Zusammenfassung:
    Ich war letzte Woche bei der Suchtberatung (Folgetermine sind vereinbart) und der Termin lief super. Heute habe ich einen Termin zum Erstgespräch bezüglich der ambulanten Reha vereinbart und mich auch darüber gefreut. Es soll sogar freie Plätze geben und auch von den Uhrzeiten würde es in meinen Arbeitsalltag passen. Sehr gute Nachrichten. Soviel zu meinen Erfolgserlebnissen, die mich im übrigen sehr motivierten...
    Schließlich hatte ich heute meinen Arzttermin und schnell war ich auf dem Boden der Tatsachen zurück bzw. geschockt mangels Optionen einer stationären Entgiftung.
    Ich habe die (Allgemein-/Haus-) Ärztin gefragt, ob sie mich unterstützen würde ambulant zu entgiften, was sie direkt und ohne Umschweife ablehnte und zwar entschieden. Damit habe ich nicht gerechnet oder vielleicht war ich auch nur naiv... ?
    Sie möchte nicht die juristische Verantwortung übernehmen, falls doch etwas passiert. Ich weiß, dass viele (oder alle??) hier ebenfalls davon abraten ambulant zu entziehen und ich kann es auch nachvollziehen: Wer kann/will schon eine Garantie geben für potentielle Folgen! Dennoch habe ich so sehr gehofft - vor allem um endlich anfangen zu können- , dass es doch ambulant geht!
    Ich hatte eine Nacht ohne Alkohol relativ unbeschadet (wie beschrieben) überstanden und dachte somit, ich könnte es zu Hause machen. Jetzt bin ich total verunsichert und noch schlimmer: Der erste freie Termin auf Station ist erst am 19.02.!! Ich soll jetzt "einfach" (o-tone Ärztin) weiter trinken. Das ist nun ein Ausgang mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Seit Tagen belastet mich der Konsum nur noch. Ich fühl mich nur noch unwohl, unsicher und jetzt völlig beherrscht von der Sucht und den Rahmenbedingungen. Der Weg aus der Sucht hält mich -zumindest temporär- in dieser gefangen. Kann doch nicht sein!
    Klingt wahrscheinlich pathetisch, aber bin wirklich enttäuscht und musste mit den Tränen kämpfen.
    Was meint ihr dazu? Ich habe Ängste, ja - aber wenn ich nicht allein zu Hause bin, selbst wenn Entzug auftritt könnte doch meine Partnerin Hilfe holen?! Das Personal auf der Entgiftungsstation schaut doch auch nur in turnusmäßigen Abständen nach den Patient*innen? Sollte es tatsächlich nur den einen Weg für mich geben (stationär entgiften)?
    LG femme

  • Hallo !
    Ich bin 45 Jahre , aber daheim aufgehört und war körperlich leicht entzügig.
    Mein Konsum zuhause war zum Schluss meist 4 halbe Bier , dazu entweder 2-3 Schnaps oder Prosecco.
    Gelegentlich auch mehr.

    Angenehm war es nicht. .
    Aber machbar.

    Ich war nicht alleine und mein Partner wusste Bescheid.

    Wenn du magst gerne auch detaillierter.

    Alles Liebe
    Ilka

  • Hallo Ilka, gern würde ich mehr erfahren und auch etwas über deine Meinung zum Thema...
    Mein Konsum liegt ebenfalls bei vier halben Litern Bier jeden Abend, das seit ca einem Jahr mit wenigen Unterbrechungen tageweise. Auch nur mit geringen Symptomen wie schlecht schlafen und leichtes Muskelzucken. Allein wäre ich wie gesagt nicht.. Tagsüber (also in Konsumzeiten) ist außer üblicher Symptomatik (Verdauung aktiver) nichts ... Wie lange hast du täglich getrunken und wann war deine Entgiftung?
    LG

  • Ich kann Deine Ärztin sehr gut verstehen. Ich kann nachvollziehen, wenn sie sagt, dass Du KEINE Kandidatin für einen ambulanten Entzug bist - denn dafür kennt sie Deine körperliche Verfassung wesentlich besser als wir alle hier.
    Und dass DU überzeugt bist, natürlich doch dafür bestens geeignet und in der Lage zu sein, verwundert mich auch nicht. Unter dieser Selbstüberschätzung haben wir fast alle mehr oder weniger "gelitten" - ICH SCHAFFE DAS SCHON ALLEINE, ICH BRAUCHE KEINE HILFE!
    Pustekuchen war's - nichts habe ich alleine geschafft.

    Und den Rat, bis zum Termin "einfach weiterzutrinken" - den hättest Du von mir auch bekommen. Alleine schon, damit man keinen kalten Entzug macht und vielleicht dadurch einen Krampfanfall oder ähnliches erleidet. Das KANN nämlich tödlich enden.
    Die Entzugsstationen sind leider oft voll bis überfüllt. Sehr oft auch mit akuten Notfällen. Da hat es jemand wie Du, der einen Entzug machen MÖCHTE, natürlich schwer. Aber dafür können die Krankenhäuser nichts.

    Um die Zeit bis zur Entgiftung zu überbrücken habe ich damals (bei mir waren es 3 ätzend lange Wochen schwitz. ) mit meiner Frau vereinbart, dass ich jeden Abend ein Sixpack Bier zu Hause trinke. Das war zwar weit unter meinem üblichen Limit, hat aber meine Entzugserscheinungen in erträglichen Maßen gehalten und ich konnte die Zeit halbwegs gut überstehen.

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und jammern kann man auch unterwegs - meist vergeht es einem dann, auf dem Weg.
    Aber sich nur hinsetzen, jammern und sich selbst bedauern bringt einen nicht weiter und keine Veränderungen.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!