Ich sag' dann mal "Hallo"

  • Hallo in die Runde,

    für mich ist das alles ganz neu und ich bin hier gelandet auf der Suche nach Erfahrungen und vielleicht in Zukunft dem ein oder anderen klugen Ratschlag von euch.

    Kurz zu mir... ich bin jetzt 37, single, stehe mit beiden Beinen fest im Berufsleben und habe eigentlich beruflich wie privat nicht wirklich etwas auszustehen.

    Trotzdem bin ich irgendwie so in diesen Kreislauf mit dem Alkohol "reingerutscht". Ich trinke seit ich 20 bin. Also gute 17 Jahre. Das hat alles mit dem klassischen Glas Wein oder dem Feierabendbier angefangen. Im Laufe der Zeit hat sich das einfach irgendwie immer weiter gesteigert. Es gab sicher den ein oder anderen Augenblick in meinem Leben der nicht so toll gelaufen ist und da war Alkohol schon eine willkommene Ablenkung. Aber eigentlich ist es bei mir eher die Gewohnheit sich jeden Abend in eine gewisse "Stimmung" zu bringen um weniger nachzudenken und den nötige "Bettschwere" zu bekommen. Da das eher schleichend passiert ist kürze ich das einfach mal ab und kann sagen, dass ich im Laufe der Jahre von dem Glas zum Feierabend irgendwie über 1 Flasche zu 2 Flaschen und dann auch zu 3en gekommen bin, jeden Abend.

    Ich hatte schon so seit 2 Jahren immer wieder gemerkt, dass ich unregelmäßig mal ein leichtes ziehen im Unterleib oder auch mal in der Lebergegend hatte. Auch das hat mich nicht wirklich gebremst, obwohl ich natürlich weiß, dass das Warnsignale sind. Auch wenn ich wirklich immer nur Abends getrunken habe und ich keine Probleme hatte über den Tag zu kommen, auch ohne an Alkohol überhaupt zu denken hat mich natürlich in Sicherheit gewogen. Lediglich so gegen Abend war mir dann oft extrem schlecht, ansosten hatte ich keine dieser "typischen" Symptome die man ja immer mit körperlicher Abhängigkeit verbindet, wenn man sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt hat.

    Bis zu diesem Osterwochenende. Als ich mir dann tatsächlich mit einer Flasche Chantré den Abend "gemütlich" gemacht habe. Was sich am nächsten Tag damit geäußert hat, das es mir extrem schlecht ging. Ohne ins Detail zu gehen, war das was ich da körperlich erlebt habe etwas das mich extrem schockiert und mir wirklich Angst macht, weil es mir zeigt was ich 17 Jahre meinem Körper angetan habe und ich nicht wirklich weiß wieviel davon ich wieder gut machen kann.

    Das ist jetzt über eine Woche her ... an diesem Tag habe ich beschlossen das es nie wieder dazu kommen wird, weil ich Angst habe das ich es mit dem Pensum nicht mal annährend bis zur Rente schaffe... Ich habe den Tag dann einfach im Bett verbracht und 24 Stunden durchgeschlafen. Und dann einfach keinen Alkohol mehr angerührt. Ich wusste schon irgendwie aus meinen Versuchen heraus "weniger zu trinken", das das kaum funktionieren wird wenn ich nicht in der Lage bin dem Alkohol auch dann zu widerstehen wenn er direkt neben mir steht. Und so standen diese 3 Weinflaschen die ich als Vorrat gekauft hatte, jetzt eine Woche hier und haben mich angelächelt. Außer ab und an einem flüchtigen Gedanken "naja ein kleines Gläschen kann ja nicht sooo schlimm sein..." ... "Ich hab ja jetzt 3 Tage nicht ... also kann ich jederzeit wieder aufhören"... hatte ich keine körperlichen Entzugserscheinungen.

    Nun ist das 8 Tage her ... und vor 5 Minuten habe ich mich von diesen Flaschen getrennt ... und sie in den Abguß verabschiedet.

    Das das, was ich da gemacht habe ein kalter Entzug war und wie gefährlich das sein kann wusste ich ehrlich gesagt nicht, das habe ich erst durch eure Beiträge im Forum erfahren. Ich vermute mal jetzt wird da wohl körperlich nicht mehr all zuviel kommen? Jetzt geht es darum das ich die Willenskraft die ich die letzten 8 Tage hatte auch in Zukunft in allen Situationen behalte und der Versuchung widerstehe.

    Und genau darum bin ich hier und ich hoffe, das ihr mir mit euren Erfahrungen helfen könnt, wenn es in Zukunft doch einmal schwierig wird. :)
    Es fühlt sich jedenfalls grade gut an zu wissen das es mir nicht alleine so geht.

    P.S.: Gleichzeitig kann ich ja mit den Erfahrungen die ich in der nächsten Zeit sammeln werde vielleicht auch dem ein oder anderen nach mir helfen. :)

    In diesem Sinne, wer bis hierhin gelesen hat, schonmal Danke. Ich freue mich auf gemeinsamen Austausch in diesem Forum.

  • Hallo Yanis,

    willkommen bei uns im Forum!

    Glückwunsch zu Deinem Entschluss nicht mehr zu trinken!

    In der Tat, das war ein kalter Entzug, der nicht zu unterschätzen ist. Meiner Meinung nach
    hast Du das Schlimmste am Entzug (körperlich) hinter Dir gelassen.

    Dein Körper hatte Dir ja schon seine Grenzen aufgezeigt. Und es ist sehr gut, dass Du
    es ernst genommen hast.

    Aber wie sagt man so schön, nur aufhören zu trinken, reicht nicht. Du solltest einiges an
    Deinem Leben ändern. Raus aus alten Schleifen!

    Und ein Check bei Deinem Hausarzt wäre auch gut. Was meinst Du?

    LG Elly,

    seit über 8 Jahren trocken

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Und Gratulation zu Deinem Entschluß - aber auch dazu, dass der Anfang gut abgegangen ist. Du hast ja selbst gelesen, dass so ein "kalter Entzug" sehr gefährlich enden KANN.

    Kurz zu mir: Ich bin m, 58, Alkoholiker, habe seit meiner Jugend getrunken - zuerst nur in Gesellschaft, später dann auch allein, um den Spiegel zu halten. Dann kam der Hammer, als ich erkennen musste, dass ich Alkoholiker bin. Der erste Versuch, mich trocken zu legen (mit Therapie und allem Drum und Dran), hat knapp 2 Jahre gehalten. Es kam ein Schicksalschlag, verbunden mit einem Rückfall. 4 Jahre habe ich immer wieder versucht, micht da rauszukämpfen, aber erst vor 13 Jahren kam der berühmte "Klick".

    Und seitdem bin ich trocken. Dabei geholfen hat mir, dass ich nie vergessen habe - und es auch nie wollte -, welches "Problem" ich habe. Ich habe mich damit beschäftigt. Mit dem Thema. Nicht: mich gegeisselt - das ist ein großer Unterschied.
    Ich kann Dir nur einen Besuch in unserer Literatur-Ecke und unserer Linksammlung empfehlen - da findest Du sehr viele Informationen rund um das Thema. Und das nicht nur in Form von "trockenen" Fachbüchern, sondern auch sehr unterhaltsam geschriebenen Erfahrungsberichten etc.
    Teilweise ist es auch Beides in Einem ;) Meine Empfehlung: "Alk. Fast ein medizinisches Sachbuch" von Simon Borowiak

    Ansonsten wünsche ich Dir einen guten Austausch hier!
    Und wenn Du Fragen hast - immer raus damit.

    Gruß

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, Yanis!

    Ich hab gesehen, dass Du zwischendurch mal reingeschaut hast ...

    Wie geht es Dir? Wie sieht es aus mit Deiner Willenskraft - noch vorhanden oder schon am schwinden?

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Elly,
    Hallo Greenfox,

    erstmal vielen lieben Dank für die herzliche Begrüßung.

    Greenfox : Und Dir im speziellen vielen Dank, dass Du deine Erfahrungen und deine Geschichte mit mir geteilt hast.

    Ja ich habe zwischendurch mal kurz reingeschaut, muss aber zugeben, dass ich die letzten Tage Abends teilweise schon zu Zeiten müde war zu denen das bisher undenkbar war. Was für mich eine ungewohnte aber irgendwie auch angenehme Erfahrung ist.

    Ich hatte zugegeben eigentlich damit gerechnet dass es mir ziemlich schwer fallen würde, das war jedenfalls früher immer so wenn ich "weniger" trinken wollte... was zugegen nie geklappt hat. Aber im Augenblick geht es mir tatsächlich ziemlich gut.

    Ab und an kommt Abends auf der Couch schon noch der Gedanke "Hm, jetzt hätte ich ein Glas Wein getrunken..." gefolgt von dem ironischen Gedanken "Ja klar, ist ja schließlich auch immer bei einem Glas geblieben!"

    Einen passenden Ersatz für dieses Ritual "ein Glas Wein und entspannt zurücklehnen" zu finden, ist nicht so ganz leicht.
    Ich hatte "alkoholfreien Wein oder alkoholfreies Bier" im Kopf (stand im Supermarkt auch schon davor).
    Hab nach sorgfältiger Abwägung von dem was ich auch hier gelesen habe, aber davon Abstand genommen. :)

    Jetzt begleitet mich Aryuvedischer Kräutertee durch den Abend. Zimt, Schoko, Chili... egal was Hauptsache geschmacksintensiv.

    Momentan motivieren mich die kleinen Dinge, die Wahrnehmung und die Erfahrung wie fokussiert ich mich plötzlich auf Dinge die ich mache konzentrieren kann. Momentan sind das für mich kleine Minierfolge die mich tatsächlich sehr motivieren. Ich hoffe das dieses Gefühl anhält.

  • Zitat

    Ich hatte "alkoholfreien Wein oder alkoholfreies Bier" im Kopf (stand im Supermarkt auch schon davor).

    Zu dem Thema habe ich HIER mal meine Gedanke aufgeschrieben. Ist zwar schon eine Weile her, bin aber immernoch derselben Meinung - insbesondere für "frische" Aussteiger wie Dich.
    Als Ablenkung hat MIR damals auch geholfen, mich mit den Erfahrungen der Anderen auseinanderzusetzen. Abgesehen davon, dass ich sowieso schon immer gerne gelesen habe. Und nüchtern ging es wieder besser ;)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Greenfox : Deine Ausführung in dem verlinkten Beitrag hatte ich gelesen. ;) Ich teile deine Meinung dazu im Übrigen in fast allen Punkten.
    Das war auch ein Grund dafür , dass ich dann das Spirituosenregal einfach wieder verlassen habe. Was mich innerlich hat schmunzeln lassen, als mir Zuhause aufgefallen ist, dass ich nicht einmal daran gedacht habe zu den "echten" Varianten zu greifen.

    (Mir fällt grade auf, dass es ziemlich perfide ist das die alkoholfreien zwischen den alkoholischen Varianten verstreut sind) ???

    Wobei ich glaube, dass mir das aktuell nur so leicht fällt weil insgesamt ansonsten alles wirklich sehr positiv läuft in meinem Leben.

    Aktuell gibt 2 Situation von denen ich noch nicht wirklich weiß wie es mir damit gehen wird und die mich vermutlich auf die Probe stellen werden:

    1. Einer dieser Tage an denen alles Mist ist, an denen ich zum "runterkommen" bisher die Weinflaschen umarmt habe.
    2. Ein geselliger Abend mit Freunden oder Kollegen.

    Aber ich habe beim Überfliegen des Forums schon gesehen, das es dazu schon verschiedenste Erfahrungsberichte gibt die ich mir heute und in den kommenden Tagen anschauen will um für mich das Gefühl zu haben, vorbereitet zu sein. (Soweit man das überhaupt sein kann...)

  • Hallo Yanis
    Erst mal hier Willkommen
    Schön,das du schon mal 8 Tage hinter dir hast.
    Du bist noch frisch Motiviert nachdem es dir so Schlecht Gegangen ist.
    Kann ich nachvollziehen,und glaube mir wieviele Andere auch haben gesagt,das war das Letzte und haben wieder Angefangen.


    1. Einer dieser Tage an denen alles Mist ist, an denen ich zum "runterkommen" bisher die Weinflaschen umarmt habe.

    Ja diese Tage gibt es ,und da mußt du dich Vorbereiten,denn sie werden kommen.
    Suche dir einen Arzt oder Freunde wo du dich Öffnest und auch zugestehst das du mit Alkohol nicht Umgehen kannst.
    Gehe zu Suchtberatung,suche dir eine Reale SHG,was zur Zeit nicht Möglich ist,Less hier stöbere in der Bücherecke,
    nehme so viel in Anspruch wie du Kriegen kannst,um dem Teufelskreislauf Alkohol hinter dir zu lassen.
    Je Offener du damit Umgehst desto einfacher für Dich.Du brauchst dir Natürlich Kein Schild Umzuhängen ,aber du wirst Feststellen es gibt dir eine gewisse Sicherheit im Umgang mit dem Thema Alkohol.
    Je mehr du dich mit diesem Thema Beschäftigst,desto mehr Verstehst du auch wie der Alkohol auf den Körper Reagiert.
    Dann fängst du auch an zu Begreifen was für dich Persöhnlich der Beste Weg ist dich zu Schützen.

    2. Ein geselliger Abend mit Freunden oder Kollegen.
    Ein sehr Heikles Thema
    Gerade jetzt am Anfang würde ich Kontakte meiden,denn wenn Geturnken wird,werden alle deine Sinne Getriggert.
    Augen
    Geschmack
    Riechen
    Hören
    Alles ist Plötzlich auf Alkohol getrimmt.
    Deswegen meide wenigstens die Erste Zeit den Kontakt mit Menschen die Alkohol Konsumieren.mit der Zeit wirst du Feststellen,und das wird sich dann auch herausstellen,wer noch von deinem Umfeld zu dir Passt,oder auch eben nicht.
    Informiere deine Freunde,von deinem Entschluss keinen Alkohol mehr zu Trinken,und du wirst schnell die Spreu vom Weizen trennen Können,Vorausgesetzt du willst es .
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hallo Daun,

    Ja, Du hast recht ich bin aktuell sehr motiviert. Aber ich erliege nicht der Illusion, dass das immer so sein wird. Im Gegenteil, ich bin absolut sicher, dass da Tage kommen werden, an denen das ganz anders aussehen wird.

    Und um an eben genau diesen Tagen nicht zu scheitern bin ich hier, um von euren persönlichen Erfahrungen, Ideen und Anregungen zu lernen und daraus den für „mich“ richtigen Weg zu finden.

    Darum auch vielen Dank für deine Tipps. Ich denke aus deinen Anregungen kann ich für mich persönlich etwas mitnehmen was mir dabei hilft, den für mich persönlich richtigen Weg zu finden und auf der Spur zu bleiben!

  • Hallo Yanis
    Ja ich gebe dir schon einmal Recht,jetzt hast du noch Angst,alles ist Frisch aber unser Gehirn ist nun mal Leider auf vergessen Aufgebaut.
    Auf der einen Seite Gut,aber auf der Anderen Seite Schlecht.
    Wenn wir das jetzt auf deinen Fall Beziehen,bedeutet das dir ging es vor einigen Tagen Richtig Mies,das ist noch sehr Aktuell und somit sehr Frisch.Und genauso frisch musst du aber versuchen das in deinem Gehirn Einzubrennen damit es nicht Verblasst.
    Warum
    Es ist nicht getan damit nur zu sagen ich will nicht mehr Trinken,ich brauche Tipps von euch wie ich mich in einer Bestimmten Sytuation verhalte,nein,du mußt auch etwas selber suchen,schaue dir einen hier aus ,und lese Seine Geschichte,schreibe deine Eigene auf,und verfolge deine Eigene Geschichte,und du wirst,das was du schreibst in 1 Jahr mit anderen Augen sehen.
    Nur alles vorkauen wie du etwas zu tun oder Lassen hast ist zu einfach.
    Du musst dich Bewusst mit dem Thema Alkohol Auseinandersetzen.
    Du musst für dich den Passenden Weg Suchen,und dann findest du ihn auch.
    Fange an zu Laufen und du wirst sehen,nach einem Längeren Lauf bist du von Vielen Gedanken die dir so im Kopf Rumfliegen Befreit.
    Das Hilft zumindest in den meisten Fällen.
    Wir haben einen Speicher in unserem Körper wo Glückshormone abgelegt sind,und diesen Speicher gilt es zu Füllen,wie auch immer,wenn der Leer wird dann kann das gefählich werden,wenn es dann noch weitere Schlechte Nachrichten gibt.
    Also mußt du jetzt anfangen diesen Speicher mit Glückshormonen zu Füllen,sei es was immer das auch sein mag Sport Lesen Basteln,was dir Spass macht,die Zeit die du Vorher mit Alkohol verbracht hast gilt es Sinnvoll zu nutzen,sonst Fällst du irgendwann in ein Loch und schneller wie du glaubst bist du wieder an der Flasche.
    Nur eimfach zu sagen so jetzt Trinke ich nicht mehr,reicht in den Wengsten Fällen ,dann wirst du Unzufrieden mit dir Selber,vielleicht Depri
    was weis ich .
    Du musst versuchen etwas Positives zu gestalten für dich und keinem Anderen dann kannst du es Schaffen,aber nur darauf zu warten das du an das Händchen genommen wirst und dir der Weg gezeigt wird wie es geht ist zu wenig,erst wenn du es aus eigener Kraft Schaffst deinen Weg zu Finden,dann geht es Bergauf.

    Denke immer an eine Bergwanderung
    Am Anfang siehst du den Gipfel vielleicht noch nicht,aber du weist wo du hinwillst
    Der Weg ist aber noch Breit,aber je Höher du kommst desto Schmaler wird er,ein Fehltritt,und du Landest wieder Unten.
    Was nicht Heißt du bist Tod,aber um diesen Berg zu Beklimmen mußt du wieder von Vorne Anfangen.
    Laotse sagte einmal
    Der Weg ist das Ziel

    Aber Gehen kann man diesen Weg nur Alleine,keiner Kann für dich Denken und Handeln,musst du schon selber machen.
    Tpps kann man geben,aber irgend wann muss man alleine Laufen.
    LG Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hallo Daun,

    danke. Ich vermute, das ist wohl etwas falsch rüber gekommen.

    Morgen sind es dann übrigens 14 Tage. Und ich habe tatsächlich einiges an Zeit gehabt mich damit zu beschäftigen. Ich weiß berufsbedingt schon ziemlich genau was mich antreibt und was mich bremst.

    Zitat

    Es ist nicht getan damit nur zu sagen ich will nicht mehr Trinken,ich brauche Tipps von euch wie ich mich in einer Bestimmten Sytuation verhalte,nein,du mußt auch etwas selber suchen,schaue dir einen hier aus ,und lese Seine Geschichte,schreibe deine Eigene auf,und verfolge deine Eigene Geschichte,und du wirst,das was du schreibst in 1 Jahr mit anderen Augen sehen.

    Richtig! Richtig ist auch, dass ich darum nicht hier bin. Ich will keine Anleitung und ich brauche auch keinen der mir sagt "das musst Du tun"... oder "so musst Du dich verhalten". Ich bin hier weil mich interessiert, wie sich andere Menschen gefühlt und was sie gedacht haben. Nicht als Verhaltensanleitung, sondern als Inspiration. So wie ich mich von einem Buch, einem Podcast oder einem Artikel dazu inspirieren lasse und mir dazu meine eigenen Gedanken mache.

    Zitat

    ...aber nur darauf zu warten das du an das Händchen genommen wirst und dir der Weg gezeigt wird wie es geht ist zu wenig...

    Wenn ich ich bei Dir diesen Eindruck erwecke, dann habe ich mich bisher wohl ungünstig ausgedrückt, sorry. Dem ist nämlich absolut nicht so.
    Ich bin weder klein, noch unschuldig, noch das arme Opfer vom Alkohol dem jetzt bitte unbedingt geholfen werden soll. Ich bin jemand der in allen Lebensbereichen mit beiden Beinen solide im Leben steht. Ich weiss aber sehr wohl, dass ich ein Problem habe: Dass ich mit Alkohol nicht maßvoll umgehen kann...und einmal angefangen kein Stop kenne.
    Die logische Konsequenz ist. Ich fange erst garnicht damit an...

    Zitat

    Aber Gehen kann man diesen Weg nur Alleine,keiner Kann für dich Denken und Handeln,musst du schon selber machen.

    Das hast Du sehr schön formuliert. Und da hat jeder seinen ganz eigenen Weg. Den einen "richtigen" Weg für alle gibt es wie Du schon sagtest nicht.
    Und ich habe eine recht klare Vorstellung davon welchen Weg ich einschlagen werde.

    Danke jedenfalls für deine konstruktiven Anmerkungen ;)

  • Hallo
    Yanis
    Ich wollte dir nicht zu nahe Treten ,aber Schaue doch mal bei Erkenntnis vorbei da habe ich mal meinen Weg in Kürze Beschrieben.
    In dem Abschnitt Aktuelles Steht auch ein schöner Abschnitt dazu.
    Dann kannst du auch noch hier im Torum in der Bücherecke geeignete Literatur finden
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Abend Yanis.
    Alles Gut bei dir?
    Wir sind ja sozusagen die Anfänger von aufhören.
    Wünsch eine gute Woche. Ohne dem Zeug.

    Erkenntnis

    Was du liebst, lass frei.<br />Kehrt es zurück, gehört es dir - für immer.<br /><br />Konfuzius

  • Hey Erkenntnis,

    danke für das Interesse und die guten Wünsche.

    Ich halte mich. Bei mir sind die Einkaufstüten deutlich kleiner geworden, so wie bei Dir die Bestellungen beim Lieferdienst ;)

    Yep... wir sind Anfänger und haben dann auch gleich noch was gemeinsam: Wir beide gehen das in Eigenregie an...

    Rest in deinem Vorstellungspost!

  • Moin Yanis

    Freut mich, dass du dich senkrecht hältst Yanis.
    wir lesen uns.

    Erkenntnis

    Was du liebst, lass frei.<br />Kehrt es zurück, gehört es dir - für immer.<br /><br />Konfuzius

  • Hallo Yanis,

    wie geht es dir mittlerweile ohne den Alkohol ?
    Kann mir vorstellen, dass sich das nach ein paar Wochen schon bemerkbar macht.

    Finde ich erstaunlich, dass der Entzug so problemlos gelaufen ist nach der langen Zeit und Menge dann am Ende.
    Nun ja nicht jeder Körper ist gleich und nicht jeder entwickelt solch extreme Symptome.
    Hast du denn beim Arzt mal deine Blutwerte checken lassen? Leberwerte ?

    Ich denke da hast du recht. Es ist vermutlich einfacher wenn man in anderen Lebensbereichen zufrieden ist.

    Was meinst du hat dich persönlich so am trinken gehalten? Einfach die Gewohnheit dann bzw abends ein bestimmtes Gefühl zu bekommen?
    Blieb das bei dir bis zum Ende positiv? Nach dem Trinken?
    Ich erinnere mich noch daran als ich abends dadurch gute Gefühle bekam und Energie 8) mittlerweile bzw schon länger war genau das Gegenteil der Fall und ich wurde sehr schlecht gestimmt und derart müde .

    Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin gutes Durchhaltevermögen

  • Hallo Traumwandlerin,

    danke, dass Du fragst! Mir geht es inzwischen sehr gut.

    Naja ich dachte ich hätte keine Symptome... aber natürlich hatte ich die rückblickend auch.

    So Dinge wie Schweißausbrüche, Unkonzentriertheit ...
    Und jetzt weiß ich auch, dass ich auch vorher schon täglich Entzugssymptome hatte... wenn mir gegen Abend immer speiübel wurde... dass das auch ein Zeichen von "Entzug" war... ich habe ja tagsüber nie getrunken und erst Abends gebechert, was das Zeug hält... und nach den ersten Gläsern wurde es dann besser...

    Meine größte Sorge, war die Druckempfindlichkeit in der Magen-Darm-Leber-Gegend und das ist inzwischen auch vorbei...

    Ich habe übernächsten Monat meine Bluthochdruckkontrolle beim Hausarzt. Ich werde das dann mit einer Beichte meinem Arzt gegenüber kombinieren und ihn bitten, daraus ein Rundum-Check mit Blutwerten und allem drum und dran zu machen. Zumal auch mein Blutdruck in den letzten 14 Tagen auch besser wird...

    Du siehst, es gibt also viel worauf man sich freuen kann ;)

    Beruflich läuft es gut bei mir ... keine Frage... aber das Leben besteht halt nicht nur aus Beruf.
    Was hat mich also daran gehalten, das reflektiere ich momentan ... und täglich kommt ein bisschen neue Selbsterkenntnis dazu.
    Ziemlich komprimiert ausgedrückt... das vermeintlich gute Gefühl "sorgenfrei zu sein", Einsamkeit und Ängste zu vergessen... schlafen zu können.
    Ab einem gewissen Pegel ist es mit dem Alkohol so gewesen, dass einfach alles egal war. Das hatte sich bis zum Schluss auch nicht geändert.

    Danke für die Wünsche... ich habe nicht vor aufzugeben.

    Und Dir alles Liebe und ganz viel Glück für morgen! Du schaffst das! ;)

    Grüße

    Yanis

  • Hallo Yanis ,

    freut mich zu hören , dass es dir gut geht.

    Ja oftmals fallen die Symptome einem weniger auf. War anfangs so bei mir bis es dann allerdings unübersehbar wurde . Täglich schon schwitzen direkt nach dem Aufstehen , Unruhe, Herzrasen und zuletzt immer mehr. Was sich dann durch den Alkohol großteils beheben lässt nur dass da dann anderes kam wie extreme negative Laune, die zuvor mal positiv war.

    Gut ist auch, dass du alle Werte nochmal checken lässt.

    Definitiv ist der Beruf nicht alles, da hast du recht. Man muss sich auch Ansinnen wohl fühlen.

    Ich hab mal das "Rad des Lebens" ausgefüllt aus einem Kurs zur Selbstfindung wo in x verschiedene Lebensbereiche unterteilt ist wie Beziehung, Freundschaften, Finanzen, Wohnen, Beruf, Gesundheit etcpp und bei mir waren wenige relativ gut gefüllt. Ich bin sehr unzufrieden im großen und ganzen mit meinem Leben und das muss ich verändern, denn nur mit einer Entgiftung wird es dann sonst nicht getan sein. Welcher Lebensbereich bei mir sehr voll ist sind Freundschaften. Ich habe einige wirklich gute Freunde und das gibt mir Halt in meinem sonst sehr haltlosem Leben aktuell. Mir waren Beziehungen und Freundschaften immer sehr wichtig, da ich hier immer einiges kompensiert habe was mir an familiären Halt gefehlt hat.

    Ich denke es ist wichtig sich ein Leben aufzubauen das einem wirklich gefällt

  • Hallo Yanis

    Danke für deine Zeilen in meinem Faden.
    Ich habe deine Vorstellung nun noch mal gelesen.
    Was mich beim Lesen so beschäftigt hat,ist die Frage, wie es dir aktuell ohne Alkohol geht.
    Denkst du oft an Alkohol und wenn ja ,wie gehst du damit um ?
    Hast du nun mittlerweile positive Veränderungen festgestellt, ohne Alkohol?

    Was mir damals geholfen hat ,war folgendes:
    Trotz meines Wissens ,dass der Alkohol nicht gut für mich ist habe ich mich ständig damit beschäftigen müssen, was der Alkohol anrichtet, was er nicht mehr anrichtet, wenn ich ihn nicht mehr trinke.
    Dazu habe ich viel gelesen über Alkohol, podcasts gehört, hier im Forum gelesen , Videos angeschaut über Alkohlabhängugkeit etc.

    Das war wochenlang meine Beschäftigung und ich war sehr motiviert dran zu bleiben.

    Meine Angst war zu groß, wieder schwach zu werden.

    Mir hat das alles sehr gut geholfen.

    Und nun muss ich das schon lang nicht mehr machen.
    In meinem Kopf gibt es keine Gedanken mehr nach Verlangen nach dem Alkohol.
    Ich habe kein Bedürfnis mehr danach und natürlich hoffe ich ,dass es so bleibt.
    Ich weiß, dass jeder Ausrutscher ein Weg zurück bedeuten würde.

    Ich finde, deine Zeilen lesen sich sehr hoffnungsvoll.
    Bleib dran und lass dich nicht unterkriegen.

    Deine körperlichen Beschwerden werden sicher bald besser werden.
    Ganz schlimm waren meine Phasen der Vergesslichkeit und Unkonzentriertheit.
    Der erste Schluck am Abend war oft die Rettung...Dann erst fühlte ich mich ganz bei mir.
    Im Nachhinein weiß ich jetzt, dass es sicher auch Entzugserscheinungen waren ,die ich tagsüber hatte.
    Wie schrecklich!!

    Nun bin ich froh ,dass ich keinen Nebel mehr im Kopf habe.

    Samira

  • Hallo Yanis,
    Gratulation zum ersten abstinenten Monat, mögen noch viele, viele weitere folgen! 44.

    Ich sehe das auch so, wie du es bei Erkenntnis geschrieben hast.

    Wir lesen uns.

    Beste Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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