Meine Alkoholgeschichte - Anfang bis heute

  • Hallo Linda,

    Zitat

    Abstinenz ist nichts für mich ... Ich habe ommer den Saufdruck

    ehrlich gesagt: ich hatte vor einigen Jahten auch so eine Phase und heute kann ich über so eine Einstellung nur mehr den Kopf schütteln oder die Nase rümpfen.

    Du hast einen Suchtdruck, der sicher nicht automatisch weniger wird, wenn du den weiterhin durch Alkoholzufuhr aufrechterhältst. Der wird mit positiver Einstellung und langen alkoholfreien Phasen weniger werden. Sonst ist das einfach weiterwursteln. Ich vermute, am Montag wirst du schon sehnsüchtig auf Do oder Freitag warten, um "endlich" wieder was trinken zu können. KT ist einfach (für mich) keine Option mehr. immer auf die Bremse zu steigen, wenns "schön" wird. "Jetzt zb nach dem zweiten Glas muss ich (leider aufhören)". Es ist auf Dauer wesentlich einfacher, einfach auf Alkohol zu verzichten.

    Das ganze Herumgezetere um Alk (bisschen, aber schon "vergönnen", aber nur gewisse Tage, nicht vor 19h, nur in Gesellschaft, nur bei abnehmenden Mond, nur zwei Glas, zwischendurch Wasser...) ist mehr eine Belastung als dauerhaft befriedigend. Insgegheim möchte "man" ja doch mehr trinken, darum ja diese "selbstauferlegten Kontrollen und Bremsen".

    Ich habe mich dann irgendwann entschieden, es müssten Nägeln mit Köpfen gemacht werden. Was nicht heisst, dass ich das ganz konsequent geschafft habe, ... aber 90% der Zeit (bis jetzt ab meiner Entscheidung) blieb ich alkoholfrei.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (27. April 2017 um 06:55)

  • Guten Morgen Linda,

    alles Gute wünsche ich Dir. Ich respektiere Deine Entscheidung, es ist ja Dein Leben und Du allein bist dafür verantwortlich. Und solltest Du irgendwann bemerken, dass es doch nicht funktioniert (ich wünsche Dir das natürlich nicht), dann hast Du ja schon einiges an Anregungen bekommen welchen Weg Du dann gehen könntest.

    Eines noch:

    Zitat

    Abstinenz ist nichts für mich. Ich möchte es definitiv nicht und es steht um mich ja auch nicht so, dass es dringend angezeigt wäre, etwas so drastisches zu unternehmen.

    Ich musste schmunzeln bei Deiner Formulierung "etwas so drastisches zu unternehmen". Hängst schon arg an Deinem Alkohol, wenn Du glaubst es wäre etwas drastisches nicht mehr zu trinken. Ich meine, man trinkt halt einfach keinen Alkohol mehr - das ist weder drastisch noch dramatisch. Ganz viele Menschen ohne Alkoholproblem trinken keinen Alkohol, als Kind hast Du viele Jahre ohne Alkohol gelebt und nix vermisst. Aber gut, ich denke Du hast da eine Angst die es eigentlich gar nicht bräuchte.

    Alles alles Gute auf Deinem weiteren Weg!

    LG
    gerchla

  • Ohje ....

    Das "verhasst" war natürlich ironisch gemeint. Ansonsten fühlte ich mich recht angegriffen, als ich die Ausführungen von Rekonvaleszent las. Das war nicht schön und, meiner Meinung nach, fehl am Platz. Ich propagiere doch gar nichts! Ich sage nur, für mich ist es im Moment gut so. Und natürlich beschreibe ich mein Vorgehen. Ja, weil ich mir Eure Begleitung wünsche und offen für Anregungen und Hilfen bin.

    Vielleicht sollte ich aber wirklich in ein anderes Forum gehen. Gibt es Foren, die sich mit KT beschäftigen bzw. offener dafür sind? Kennt vielleicht jemand eins, dass er mir empfehlen kann?

    Danke für die Idee mit dem Kalender! Ich überlege mal, ob ich das für mich verwenden kann.

    "Drastisch" - ja, da habe ich tatsächlich überlegt, ob ich das so schreiben soll. Für mich wäre es eine drastische Veränderung, aus verschiedenen Gründen.

    Wenn hier über mein Vorgehen geschmunzelt wird und ich kritisiert werde, kann ich damit leben. Aber im großen und ganzen fühle ich mich doch irgendwie nicht ernstgenommen und das macht mich traurig. Wir haben hier doch alle das gleiche Problem. Jeder geht damit anders um, jeder wie er kann und meint, dass es für ihn richtig ist.

    Mein momentanes Trinkverhalten, zeige ich ja nicht erst seit drei Tagen. Ich bin langsam, über Jahre, dahin gekommen und es hat sich mehr oder weniger von allein stabilisiert. Übrigens hatte ich noch nie was von KT gehört, als ich damit angefangen habe. Es kam von allein, es war meine Idee und bis jetzt hat es sich bewährt. Im Hinblick auf meine ganze Geschichte, die begonnen hat als ich etwa 13 Jahre alt war, erlebe ich eine enorme Verbesserung. Das muß ich für mich immer wieder betonen.

    Also, wenn Ihr mich behalten wollt, bleibe ich und wenn nicht, gehe ich in ein KT-Forum, wenn es denn so etwas gibt! Wie ich schon sagte, hilft es mir, mich hier mitzuteilen und vielleicht kann ich sogar dem einen oder anderen auf seinem Weg helfen....

    Vielleicht mögt Ihr abstimmen! Dann weiß ich gleich, wen ich hier für die Zukunft auf meiner Seite habe.

    Alles Liebe und einen schönen Tag!

    Linda

  • Hallo Linda,

    ich habe das bei Rekonvaleszent nicht so empfunden, dass er Dich angegriffen hat. Ich bin mir sicher, dass er das auch nicht wollte und es ihm fern liegt. Es ist halt immer wieder dieses Thema kontrolliertes Trinken, das einfach zu kontroversen Diskussionen führt. Da die Beführworter, dort die Gegner (meist Menschen, die es erfolglos probiert haben) und es gibt dann halt auch keinen Mittelweg. Ich sage mal: Ein bisschen kontrolliert Trinken gibt es halt nicht.

    Grundsätzlich ist es auch so, dass auch Beführworter des KT bereits trockenen Alkoholikern abraten es zu versuchen. Wer bereits trocken ist, sollte auch trocken bleiben, denn das ist immer der Königsweg. KT richtet sich, so jedenfall meine Meinung, an jene, die noch trinken und sich eben nicht vorstellen können, komplett abstinent zu leben. Bevor die also einfach weitersaufen, völlig unkontrolliert, können die es ja mal lieber mit KT versuchen. Weniger trinken ist immer besser. Bleibt halt immer die Frage, ob das auf Dauer funktioniert und ob es nicht doch besser ist gleich ganz aufzuhören, als Monate oder Jahre damit zu "verschwenden" kontrolliert zu trinken. Aber wie gesagt, meiner Meinung nach richtet sich KT nicht an bereits trockene Alkoholiker sondern eben an jene, die noch trinken und nicht komplett abstinent leben wollen/können - also so wie Du. Und da hat Rekonvaleszent schon recht: für bereits trockene Alkoholiker oder welche die kurz trocken sind kann KT sehr gefährlich sein und einen Rückfall erzeugen. Und die Diskussion darüber kann den individuellen Suchtteufel bei noch nicht gefestigten, erst kurz trockenen Alkoholikern natürlich mächtig Auftrieb geben. Mich z. B. lässt es komplett kalt.

    Was meine Formulierung "schmunzeln" betrifft, so wollte ich damit keines Falls lustig machen über Dich. Ich musste schmunzeln, weil ich mich einfach an mich selbst erinnert fühlte. An mich selbst vor mehrern Jahren. Denn, ich schrieb es bereits, ich hab' ja Ähnliches versucht wie Du und teilweise auch ähnlich gedacht. Wenngleich Du viel länger kontrolliert trinkst als ich das jemals geschafft habe.

    LG
    gerchla

  • Hallo Linda,

    ich schreibe hier auch nur noch selten weil ich mich auch mit 2 Leuten (welche ständig von Selbsthilfegruppen sülzen) nicht so gut verstehe. Aber ich finde die Idee mit dem KT gut. Wenn man sich in Gesellschaft befindet und absolut nichts trinkt fühlt man sich ausgegrenzt. Ist das Sinn der Sache??? Leben so normal wie möglich und nur so eingeschränkt wie nötig. Und da ,,wir" rechtzeitig unser ,,Fehlverhalten" im Umgang mit Alkohol erkannt haben können wir es doch ändern um nicht irgendwann die Hilfe von Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen zu müssen ! Ich werde an meinem Geburtstag z.B. auch etwas trinken, nur diese Regelmäßigkeit wird es in meinem Leben nicht mehr geben ! Fazit: Bleib ruhig hier in der Gruppe denn auch das erlernen vom richtigen Umgang mit Suchtmitteln bedarf meiner Meinung nach Unterstützung !

    LG Silvia

  • Hallo Linda,

    Wie ich schon sagte, hilft es mir, mich hier mitzuteilen und vielleicht kann ich sogar dem einen oder anderen auf seinem Weg helfen....

    wenn es dir hilft, hier zu schreiben, dann tue das. Jeder andere Benutzer dieses Forums nimmt sich doch auch das Recht dazu.

    Ich kann durchaus verstehen, dass du dich durch Rekonvaleszents Beitrag angegriffen fühltest. Wer lässt sich schon gerne sagen, dass seine Beiträge Andere möglicherweise zum Trinken animieren? Doch ist die von Rekonvaleszent angedeutete Wirkung deiner Beiträge auf das Trinkverhalten Anderer seine ureigene Meinung und keine Tatsache.

    Und wer weiß, ob nicht der Eine oder Andere Hilfe aus deinen Beiträgen erfährt?

    Viele Grüße
    Bassmann

  • Ich hoffe, Du bleibst uns erhalten!
    Das ist doch das Gute am Austausch - man muss nicht immer einer Meinung sein. Und auch, wenn die große Mehrheit (zu der ich mich zähle) mit KT schlechte Erfahrungen gemacht hat, gibt es ja auch welche, die entweder damit gut zurecht kommen oder über das KT zur Abstinenz kommen (Lieblingsfarbe GRÜN ;) ).

    Ich glaube auch nicht, dass Rekonvaleszent Dich persönlich angreifen wollte. Nur - ich habe mich in seinen Worten wiedererkannt. So habe ich früher auch reagiert. Es ist so ungefähr wie: Ich weiss doch, dass es gefährlich ist, ich habe es am eigenen Leibe erfahren - warum glauben manche es mir denn dann nicht?

    Andererseits: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Wenn Du KT für Dich als die Lösung gefunden hast - dann mach's.
    Trotzdem werden wir - ICH -weiterhin nicht davon begeistert sein und von meinen/unseren Erfahrungen berichten und diese/n Weg/e befürworten.

    ich schreibe hier auch nur noch selten weil ich mich auch mit 2 Leuten (welche ständig von Selbsthilfegruppen sülzen) nicht so gut verstehe.

    Und dass solche Unhöflichkeiten nicht gut ankommen, dürfte wohl für sich sprechen.
    @Side67: Wenn Du unsere Erfahrungen als "rumsülzen" empfindest - wieso bist Du dann noch hier und beleidigst uns?

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Greenfox : Ich beleidige niemanden . Es zieht sich immer derjenige den Schuh an den er passt :) !

    Ich bin immer noch hier weil ich mir jemand richtig die Augen geöffnet hat und in diesem Fall nenne ich auch einen Namen = Betty !!!
    Und Dietmar auch!

    Möchte noch etwas hinzufügen:
    Hat sich eigentlich noch nie jemand gefragt warum man im Internet nach Hilfe sucht und sich nicht gleich in Selbsthilfegruppen anmeldet? Ich z.B. hätte keine Lust den Nachbarn beim Treffen zu sehen oder die Mutter eines Schüler` s . Wo bleibt man da denn anonym ? Oder man geht in die Stadt zum shoppen mit ner Freundin und trifft dann zufällig auf ein bekanntes Gesicht aus der Gruppe und wird begrüßt. Wenn die Freundin dann fragt: ,, Woher kennst du den denn ?" Was soll man dann sagen ? Da kann man sich doch lieber erstmal anonym im Internet anmelden und wenn man dann meint..., ok!

    LG Silvia

    Einmal editiert, zuletzt von side 67 (27. April 2017 um 17:30)

  • Hallo!

    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen können, hier irgendwen persönlich angegriffen zu haben. Vielleicht sollte man meinen Beitrag einfach mal mit der nötigen Ruhe und gründlich lesen.

    Eine kurze Anmerkung zum KT: Dessen Zielgruppe ist eine andere, nämlich diejenigen, die ein bedenkliches Alkoholniveau in sich rein scheppern, aber noch nicht süchtig sind. Denn der süchtige Trinker kann nicht kontrolliert trinken. Warum? Stichwort: Kontrollverlust. Der Alkoholiker kann allenfalls phasenweise und nicht dauerhaft seinen Konsum zügeln. Warum: Suchtgedächtnis. Das ist in einem Teil des Hirns abgespeichert, in dem die Automatismen wie Laufen, Schwimmen, Radfahren etc. verankert sind. Die sind vom Willen nur teilweise steuerbar.

    So meine bescheidene Sicht der Dinge. Der hier verlinkte Artikel aus dem Spiegel ist 5 Jahre alt, genauer, er ist veraltet und letztlich überholt.

    Wer KT toll findet, mag es durch exerzieren, aber sollte sich dabei nicht selbst was vormachen, was die tatsächlich konsumierte Alkoholmenge anbelangt. Und die hier in fließendem Selbstmitleid "bejammerten" permanenten Gedanken an Alkohol nebst dauerhaftem Suchtdruck sind halt der fällige, aber auch nötige Preis, den es zurecht zu entrichten gilt.

    Um aus der Spirale der Sucht auszusteigen brauchen manche halt mehrere Anläufe, mich inbegriffen. Solange ein Alkoholiker noch mit dem KT "herumhampelt" ;D ist sie/er m.E. halt noch nicht so weit, da es einem scheinbar immer noch zu gut geht und der persönliche Leidensdruck noch zu niedrig ist.
    Der nötige persönliche Tiefpunkt, der erst zum Einlenken führt, ist halt noch nicht erreicht worden.

    Ansonsten ziehe ich mich aus der Diskussion um das KT zurück. Es ist nicht meine Baustelle. Und das ist gut so.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

  • Ist doch ganz einfach, wer kontrolliert oder unkontrolliert trinken will, soll es machen, wer abstinent leben will, verzichtet auf Alk und nimmt evtl. diverse Hinweise an, wer auch das nicht will nixweiss0

    LG Gerd

  • So ein Glück aber auch, dass es solche Berichte gibt.... ;D

    "Lieber Konsum reduzieren, als gar nichts tun". Da kann man wirklich nicht wiedersprechen. Aber eigentlich bin ich ja auch durch meine langen Versuche mit kontrolliertem Trinken, Trinktagebuch, ... soweit gekommen, mich zu fragen, ob ich nicht noch ein Stück weitergehen könnte. Auch von dieser Seite hergesehen ein Ansatz, den man nicht gleich schlechtreden soll. Allerdings ist es weniger erfolgversprechender von der Seite Abstinenz zu kontrolliertem Trinken zu gehen als von übermässigen Alkoholkonsum auf kontrolliertes Trinken herunterzuschalten, denke ich mir.

  • Hallo zusammen,

    ich denke, bei diesem Thema des kontrollierten Trinkens auf einen Nenner zu kommen ist quasi unmöglich.
    Ich glaube, dass liegt auch daran, daß Menschen die ihr Alkoholproblem erkannt haben zuerst einmal dies und jenes ausprobieren um sich überhaupt erst mal damit auseinanderzusetzen. Eine Zeitlang dachte ich auch , das könnte eine Option für mich sein. Allerdings bin ich damit gescheitert. Dazu gehört eine Menge Disziplin und die schafft es leider nicht jeder auch durchzusetzen. Ich sage aber auch nicht, dass es generell unmöglich ist. Für mich habe ich festgestellt, dass es mir wesentlich leichter fällt dann besser gar nichts zu trinken. Schon alleine weil die Gedanken, die sonst ständig um den Alkohol kreisen dann seltener und weniger werden.

    LG Mona

  • Ich glaube KT ist mit "Saufdruck" nicht zu machen. Mit "Selbsttherapie" noch weniger. KT bedingt u.U auch längere Pausen im Trinkverhalten. Kontrolliert heisst das du die Kontrolle hast. Das du bestimmst wann du was und wieviel trinkst. Dazu musst du erst einmal testen ob es bei dir wirklich funktioniert. Einfach als Übung 2 Monate nichts trinken. Mache ich auch. Schauen ob es Sucht ist oder keine Sucht ist. Nicht was andere sagen. Was will der Körper. Will er Alkohol. Vermisst er ihn. Es gibt kein Pro und Contra für das KT. Das sollte man selbst entscheiden. Man merkt sehr schnell ob man sich selbst belügt.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Linda

    Auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum.

    Ich habe nur die erste Seite gelesen, den Rest überflogen und hoffe, dass ich nicht nur wiederhole was andere bereits geschrieben haben.

    Einige Schilderungen von Dir kommen mir bekannt vor. Ich habe ebenfalls früh angefangen mit dem Trinken, sei es zur Entspannung (Glas Wein am Abend) oder für einen Rausch(als Teenager bis zum Punkt wo nicht mehr mehr reingeht..), als ich Schwanger war resp. stillte war das Trinken auch nie ein Thema. Es wurde über die Jahre eine Regelmässigkeit draus, ich trank beinahe täglich und vielleicht auch immer etwas mehr. Den Grund weiss ich bis heute nicht, vermutlich vor allem aus Gewohnheit/Langeweile. Und der Alkohol war immer vor meiner Nase, da mein Mann regelmässig sein Bier trinkt. Vor 8 Jahren habe ich aufgrund einer Stress-Situation dann eine Zeit lang plötzlich viel mehr getrunken, und Rückblickend denke ich, da hat das ganze "gekehrt". Das Trinken wurde zu einer Last, mit - wie Du auch schreibst - mit Katern am Morgen und abends ging es trotzdem wieder von neuem los.

    Diese Zeit war schlimm und ich probierte x Mal, meinen Konsum einzuschränken, Mengen- Zeitmässig und auch einige Woche ganz darauf zu verzichten. Immer war ich kurze Zeit später wieder bei den alten Gewohnheiten angelangt.

    Im Sommer 2014, also vor bald 3 Jahren, habe ich dann das Ruder ganz herumgerissen. Einige Monate trank ich gar nichts. Seither trinke ich selten mal ein Glas Wein oder ein Bier. Was da im Jahr zusammenkommt, kann ich an einer Hand abzählen. Für mich habe ich festgestellt, dass es stimmt so lange ich keine Wirkung spüre. Zu einem Essen ein Glas ist also o.k. Wenn ich aber zuviel erwische, dann - im 2015 war das jedenfalls so - will ich wieder mehr und noch mehr. Das unterscheidet uns, ich habe/hatte z.B. nie "Saufdruck" tagsüber, es war immer klar, Alkohol gibt es erst am Feierabend. Aber sobald ich dann angefangen habe, gab es kein vernünftiges Mass mehr. Mit meinem Weg fahre ich gut und werde mich weiterhin daran halten: Der Alkohol ist kein Tabu, ich brauche z.B. auch mal zum Kochen etwas Wein. Aber das Trinken zur Entspannung etc, das gibt es nicht mehr und ich vermisse da auch überhaupt nichts. Zumal es in den letzten Jahren auch kein positives Erlebnis war sondern nur noch Zwang.


    Ich bin neidisch auf die, die einfach ein paar mal in der Woche was trinken oder auch nicht und sich gar keine Gedanken darüber machen!

    Ehrlich gesagt glaube ich, dieser Zug ist für Dich - zumindest in diesem Moment - abgefahren. Ob das vielleicht in einigen Jahren wieder anders ist nixweiss0 . Aber ich kann das Neidisch-Sein schon auch nachvollziehen. Ich mochte ja früher die Wirkung von Alkohol.

    Zwei Gedanken zu Deinem Zitat: Meine Beobachtung ist die, dass Personen, die einfach unbeschwert mal trinken, nie die Leute sind, die die halbe Woche zu Hause schon Wein trinken. Sondern eher Personen, die Mal ein bis zwei Gläser in Gesellschaft trinken (sich dabei nicht! betrinken) zu Hause nichts bis selten etwas konsumieren, an einer Feier dann vielleicht mal etwas mehr. Zweitens: Ich seh das für mich so, dass ich mir diese Suppe selber einbrockt habe, eben nicht mehr unbeschwert Alkohl konsumieren zu können. Wie z.B. ein Spitzensportler, der seine Gelenke verschlissen hat weil der übertrieben trainierte und jetzt geht z.B. Laufen nicht mehr, sondern nur noch Radfahren. Ich war über Jahre zu gierig und das ist die Konsequenz daraus. Aber es fällt etwas weg, auf das ich wirklich gerade so gut verzichten kann, denn es fehlt mir nichts und ich finde es auch besser nüchtern durchs Leben zu gehen. Nein falsch, das ist untertrieben: Es ist immer noch eine kleine Sensation für mich, mein Leben wieder frei gestalten zu können und ich bin immer noch sehr sehr dankbar für diese Wendung.

    Alles Gute, wie immer Dein Weg weiter aussieht.

    Lg Mira

  • Moin an Alle,

    erst einmal sehe ich das auch so. 44. Wohl gemerkt, ich akzeptiere und respektiere jede andere Meinung, aber für mich gibt es die Möglichkeit KT nicht. Ich habe es versucht. :-\ :( Keine Chance. Und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass ich eben noch nicht ganz mit meiner Entscheidung fertig war. Eigentlich wollte ich nämlich noch trinken. Ich wollte mich nicht mehr betrinken, aber trinken eben doch. Das hat aber nicht funktioniert. Also - gab es nur eine Entscheidung. Kein Alkohol. Diese Entscheidung war einfach nur genial.

    P.S.: Das bezieht sich auf mich. Ich bin aber bestimmt nicht allein auf der Welt mit dieser Meinung.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Also als Einstieg, als Vorbereitung für eine Abstinenz oder Fast-Abstinenz zb. würde ich KT sicher empfehlen. Besser zunächst einmal einschränken (wenn das noch geht), als wochen-, monate-, jahrelang Unmengen weiterzutrinken. Mit weniger Alkohol wird man klarer denken können, und dann Pläne für weitere Schrittemachen können. Von hundert auf null wäreje nach Abhängigkeitsfakor ohne ärztlichen Beistand nicht so toll.

  • Danke für die interessanten Antworten.

    Mira, Dein Beitrag zeigt, dass das, was ich mache, funktioniert! Du trinkst sehr selten und dabei eine sehr geringe Menge und dies vollkommen kontrolliert. Ich trinke regelmäßig, aber eben auch kontrolliert. Es funktioniert! Wie lange muß es eigentlich funktionieren, damit geglaubt wird, dass es funktioniert? 1 Jahr? 10 Jahre? Aber das soll jetzt nicht mehr Thema sein. Es ist eben mein Weg, so wie ich ihn mir ausgesucht habe.


    Und einen Fehler möchte ich korrigieren! Jemand hat hier ausgeführt, der Kontrollverlust sei das unumgängliche Merkmal eines Alkoholikers und man sei nur dann alkoholkrank bzw. abhängig, wenn Kontrollverlust vorliege. Das stimmt nicht! Nach ICD 10 müssen mindestens 3 der dort aufgeführten Merkmale vorliegen, um die Diagnose Alkoholabhängigkeit zu beweisen. Es sind insgesamt 6 Merkmale.

    Ich finde es übrigens überhaupt nicht schlimm, wenn man sich ab und zu selbst bemitleidet. Das ist gesund und steht jedem zu. Im besonderen Menschen wie uns, mit einem Problem oder gar einer Krankheit! Wenn man noch dazu etwas unternimmt, kämpft oder auch nur reflektiert, darf man doch allemal etwas jammern. Wo sind wir denn hier? Wo soll ich sonst noch jammern dürfen, wenn das nicht mal mehr in einem anonymen Forum im Internet akzeptiert wird. Nur gut, dass ich mich hiermit auf eine Einzelmeinung beziehen muß!

    Ganz liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,

    ich muss dich einmal etwas fragen. Ich verstehe etwas nicht. Wenn du sagst, dass du so wie du trinkst (halt KT) damit zufrieden bist, dann besteht doch eigentlich gar kein Problem, oder? Wenn ich so kontrolliert hätte trinken können, dann hätte ich kein Problem gehabt. Dann hätte ich es so gesehen, dass ich ganz normal mit Alkohol umgehen kann, nämlich unter Kontrolle. Dann hätte ich mich aber nicht unwohl gefühlt, weil ja eigentlich gar kein Handlungsbedarf bestanden hätte. nixweiss0 Verstehst du was ich meine?

    Vielleicht gibst du mir einen Anstoß, um das zu verstehen. :-[

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Liebe Linda,

    ich bin ja selbst noch "newbee" und es mag auch gerade unangepasst sein dass gerade ich hier so eine Kerbe reinhaue, weil es ist Dein Strang!

    Dennoch muss ich Dir jetzt eins sagen.

    Ich kann dich gar nicht ernst nehmen. Du meldest Dich in diesem Forum an und auf mich macht es den
    Eindruck DU HAST DOCH GAR KEIN PROBLEM.

    Du bist doch mit Deinem Trinkverhalten völlig im Einklang.

    Und ich möchte Dir gerne noch etwas sagen: Du wirkst auf mich völlig überheblich und unreflektiert.

    Und noch etwas: Was mir übelst aufgestoßen ist, war ein Satz von Dir in Chloe`s Vorstellung, der so in etwa hiess:

    Chloe, DU hast es ja viel schwerer als ICH.

    Ich kann nicht mal genau beschreiben was ich dabei empfunden habe.

    Grüße Mona

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