Downgrade.

  • Einen schönen Guten Morgen zusammen,

    auch wenn es heute Morgen bei uns noch etwas bewölkt ist. Aber die Temperatur passt schon mal. Werde nachher mal die Harley tanken und die Gegend erkunden. Landstrasse versteht sich. Zuerst will aber die Katze zum Spaziergang. Mäuse fangen oder Blödsinn anstellen vermute ich mal. Ausser kratzen und beissen ein Hobby von ihr.

    Von mir gibt es eigentlich nicht viel neues zu berichten. Dem Wein kann ich locker entsagen. Dürften auch schon ca. 3 Monate sein. Die Trinkgewohnheiten anderer reflektiere ich schon nicht mehr. Es fällt mir zwar auf wenn jemand übermässig konsumiert, aber ich mache mir keine Gedanken darüber. Selbst verspüre ich keine Lust auf Alkohol. Einige Kollegen sind stellenweise sogar etwas neidisch auf meine selbstauferlegte Abstinenz kommt es mir vor. Ich habe aber kein Problem damit. Ausgerechnet ein Kollege der aus der Weingegend kommt hat sich mir angeschlossen und gönnt sich eine Auszeit vom Wein. Er lässt seinen Feierabend Wein seit 3 Wochen weg. Zum entschlacken wie er immer mit einem Augenzwinkern betont. Er hätte ja schliesslich 10 Kg zu viel. Könnte ja am Wein liegen. Finde ich gut.

    Ich habe mir einige Wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema Alkohol Sucht durchgelesen. Nicht diese profanen Test´s die man so findet, sondern Doktorarbeiten von Wissenschaftlern. Suchtmuster und was es alles zu diesem Thema so gibt. Da sind natürlich viele Geschichten dabei wo es um Gehirnregionen und Rezeptoren und "Belohnungssysteme" geht. Ihr wisst was ich meine. Nichtsüchtige Trinker, Süchtige Trinker usw. Sehr interessant das ganze um die eigenen Gewohnheiten etwas besser zu bewerten. Man kann zumindest ein klein wenig überprüfen wo man steht. Vorausgesetzt man geht das Thema tiefgreifend und ehrlich an. Leergut geteilt durch die konsumierten Tage sozusagen. Nicht gleich alle leeren Flaschen entsorgen, sondern einfach mal stehen lassen und Rückschau halten. Wohlgemerkt nur für Menschen die erst einmal den Weg zu Überprüfung des eigenen Konsums einschlagen wollen.

    Meinem "Spezialthema" bin ich noch immer auf der Spur wie ihr seht. Also den Alkoholkonsum unter Kontrolle halten, aber einer fortschreitenden Abhängigkeit und deren Gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sein. Die Schwelle zu finden wenn es in die falsche Richtung läuft. Und vor allem warum es in eine andere Richtung läuft. Es ist aber nicht so das mich das jetzt jeden Tag beschäftigen würde. Das Leben bietet ja noch genug andere Baustellen. Sich über einen längeren Zeitraum durch Abstinenz selbst einzuschätzen bringt viel. Jedenfalls hat es mir bis jetzt sehr gut getan. Die Verarbeitung des Themas um den Druck aus dem vergangenen Handeln zu nehmen. Das objektive beurteilen der eigenen Lage. Das kommt natürlich nicht für jeden in Frage. Das weiß ich mittlerweile. Aber doch für einige die sozusagen an der "Schwelle" stehen. Die Schwelle wo man Gefahr läuft abzurutschen und anfängt sich Gründe einzureden um den Alkoholkonsum zu steigern. Wenn aus der körperlichen eine seelische Abhängigkeit zum Alkoholkonsum droht. Sich Gründe zu suchen sind m.M seelisch bedingt. Das scheint für mich ein Ansatzpunkt zu sein, mit dem ich mich die nächste Zeit einmal auseinander setzen will. Wer ist in der heutigen schnelllebigen Zeit schon permanent gefestigt gegen die Widrigkeiten im Leben. Es steht ja immer etwas an. Da gibt es viele Angriffspunkte für den übermässigen Alkohol Konsum. Der entscheidende Punkt ist meines Erachtens aber ob jemand seelisch labil ist zu gewissen Zeiten. Also Angreifbar ist im inneren. Es sind aber nur Überlegungen von meiner Warte aus. Den Stein des Weissen werde ich wahrscheinlich nicht so schnell finden.

    Allen Vätern hier zu denen ich ja auch gehöre einen schönen Vatertag heute.

    Gruß
    Michael
    Ps: Es wird sehr wenig geschrieben hier die letzte Zeit. Oder bilde ich mir das nur ein.

  • Hallo Michael,

    Zitat

    Meinem "Spezialthema" bin ich noch immer auf der Spur wie ihr seht


    Finde ich gut, was du aber gar nicht ansprichst, ist der gesundheitliche Aspekt. Auch nicht Süchtige sind durch die Auswirkungen des Alkohols betroffen. Mehr als 20 gr./tgl. reiner Alk, regelmässig oder kontrolliert genossen haben schädliche Konsequenzen auf den Organismus.

    Zitat

    Es wird sehr wenig geschrieben hier die letzte Zeit. Oder bilde ich mir das nur ein


    Da scheint wohl Dietmars Wutausbruch manchen Leuten missfallen zu haben.

    lg Gerd

    P.S. Ich bin dann auch die nächsten 3-4 Wochen in Urlaub :)

  • Zitat

    Es wird sehr wenig geschrieben hier die letzte Zeit. Oder bilde ich mir das nur ein


    Da scheint wohl Dietmars Wutausbruch manchen Leuten missfallen zu haben.

    nixweiss0

    Mich wundert das nicht.

    LG und ein schönes WE an ALLE

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.


  • Da scheint wohl Dietmars Wutausbruch manchen Leuten missfallen zu haben.

    Vielleicht. Vielleicht missfiel auch auch manchen Leuten (z.B. mir) der Umgang mit manchen Leuten und bedauern die erfolgten Abmeldungen.

    @Michael: Zu Deinen Überlegungen kam mir neulich noch was in den Sinn: Du hast irgendwo geschrieben, dass Du im Ausgang vermehrt darauf schaust, wer wieviel Alkohol trinkt und womöglich ein Alkoholproblem hat. Dazu möchte ich sagen, dass der Schein trügen kann. Ich z.B. habe die letzen Jahre extrem darauf geschaut, mit anderen Leuten und an Anlässen nicht viel zu trinken und nicht aufzufallen. Hier haben einige daselbe beschrieben. Du siehst es vielen nicht an, ob sie ein Problem haben.

    Lg Mira

  • Hallo Mira,

    da ich ja immer das "äusserste" beim Menschen vermute ist mir die von Dir beschriebene Tatsache das viele Menschen ein "Problem" haben das man ihnen nicht gleich ansieht schon bewusst. Ich kann mich als Menschenkenner bezeichnen. Jedenfalls dann wenn ich jemanden mehr als flüchtig oder mehr als einmal sehe. Aber aller spätestens dann wenn ich in den Spiegel sehe. Mittlerweile habe ich das "beobachten" aber zur Seite gelegt. Mich interessiert zur Zeit nur warum man so und nicht anders handelt. Warum man sich in eine Situation begibt oder hinein rutscht und kontraproduktiv versucht mit dem Alkohol wieder heraus zu kommen. Wissend das man nur noch tiefer hinein rutscht. Wissend den zerstörerischen Selbstbetrug zu begehen um sich dann bei der gewonnen Erkenntnis an den Haaren wieder selbst aus dem Sumpf ziehen zu wollen. Voraus gesetzt man erkennt es als Selbstbetrug. Ich erwarte nicht die Glückseligkeit auf Erden. Ich denke aber ein klein wenig Selbsterkenntnis könnte auch nicht von Schaden sein. Das hilft dann auch bei anderen Problemen. Das sind natürlich nur Überlegungen. Oft hört man den Satz: "Könnte mir nicht passieren". In vielerlei Dingen. Warum glauben das manche. Nur weil manche nicht in solch einer Situation waren bisher. Warum kann man schlagartig von Dingen lassen wenn es Überlebenswichtig ist. Welches Rezept greift da auf einmal. Von jetzt auf nachher. Sind Lebensumstände auch nicht irgendwo eine Lebenslüge. Gerade dann wenn wir sie selbst mit verursacht haben.

    Klingt zwar etwas abgehoben, aber es interessiert mich. Warum hinterfragt man sein bisheriges Leben erst auf dem "Schafott". Warum gehen Menschen erst in einem Krankenaus in die Kapelle. Um wieviel kleiner ist das eigene "Leid" gegen wirkliches Leid das manchen Widerfährt. Oft schäme ich mich sogar für meine Gedanken über den Alkohol. Ich denke öfter mal darüber nach.

    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,

    wollte mich mal wieder melden. Mich gibt es noch. Keinen Alkohol zu trinken ist bei mir mittlerweile zum Alltag geworden. Der Abstand bzw. der Blick auf meinen vergangenen Konsum hat sich stark verändert. Gelegenheiten wenn ich es so nennen will hätte es schon einige gegeben und gibt es immer noch. Ich kann ohne. Ob ich mich nochmals dem "Experiment" Alkohol unterziehe weiß ich nicht. Die nächste Zeit jedenfalls nicht mehr. Ich hinterfrage es aber auch nicht mehr so konsequent wie am Anfang. Zur Zeit gibt es genug anderes das mich herausfordert. Alkohol spielt da keine tragende Rolle. Abstinenz aber ebensowenig. Ich bin auf einem Level angelangt wo Alkohol keine Rolle mehr spielt. Ich habe zu viel hinein interpretiert in meinen vergangenen Konsum. Für mich war er ein willkommener Unterstützer bei einigen "missliebigen" Gelegenheiten. Mir scheint es als hätte er seinen Dienst mehr Schlecht als Recht getan. Mag der Abstand sein den ich Empfinde. Bezwungen hat er mich nicht. Für mich geht es auch ohne. Ohne Abstinent sein zu wollen.

    Gruß
    Michael

  • Das kommt davon, wenn man rechtzeitig den Absprung schafft 44. Einer Gefahr, die man erkannt und der man "ins Auge geblickt" hat, kann man leichter begegnen.

    Und wenn Du doch wieder Alkohol trinken willst, wirst Du sicher/hoffentlich einen anderen, wachsameren Blick auf Deinen Konsum haben.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Bravo, Michael!!! Was Du geschafft hast, ist mein Ziel. Es kann also funktionieren ...

    Melde Dich aber bitte weiterhin hier im Forum! Mich interessiert, wie es bei Dir weitergeht ...

    Gruß Titus

  • Guten Morgen zusammen,

    und Danke für die Rückmeldungen. Ich hatte die letzten Monate etwas wenig Zeit zu schreiben ( USA , Job, ). Ich lese aber immer mal wieder mit.

    Ich konnte der Versuchung Alkohol bis jetzt ganz gut widerstehen. Kein Gedanke mehr daran. Kein Druck. Schon seit einigen Monaten nicht der leiseste Verdacht. Ich bin aber nicht "trocken" wie man so schön sagt. Ich weiß immer noch ( gefühlt ) wie Wein schmeckt. Dafür habe ich ihn zu lange konsumiert. Ich bin da ehrlich mir gegenüber. Käme es dazu das ich mir ein Glas gönne und durch äussere Umstände gäbe es den passenden "Trigger" wäre ich wahrscheinlich wieder dort wo ich am Anfang im Forum gewesen bin. Es könnte zumindest passieren. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auszuschließen. An diesem Umstand arbeite ich Gedanklich zwischendurch. Ohne das mir die vorläufige Abstinenz etwas ausmacht. Motto: Selbst wenn man es "geschafft" hat, hat man es nie restlos geschafft. Es ist allgegenwärtig vorhanden. Schublade aufmachen, Weinglas rausholen, und ich bin voll drin im Geschehen.

    Der "Trostspender" Alkohol wird immer allgegenwärtig irgendwo "greifbar" sein.
    Bevor ich mir nicht sicher sein kann den "gepflegten" Umgang mit dem berühmten Glas Wein zum Abendessen gerecht zu werden, lasse ich es besser weiterhin sein. Ob er jemals wieder kommt weiß ich nicht. War er überhaupt schon mal vorhanden in meiner Vergangenheit. Ich sehe z.Zt diese Problematik auch nicht zu eng. Es geht ohne Alkohol mehr als gut.

    Der Versuch ist es wert. Auch wenn es einen Rückfall gibt bei manchen. Ich sehe das nicht als Zeichen von Schwäche. Vielmehr als ein Zeichen wieder von vorne anzufangen. Kein Grund zu resignieren. Für mich hieß das den Alkohol völlig auszugrenzen, und schauen was passiert. Zu verstehen ( mir einzureden ) was in der ein oder anderen Situation mit Alkohol intus besser gelaufen wäre bei mir. Da wäre nichts besser gelaufen. Das weiß ich jetzt zumindest. Ich war tiefer drin, als ich mir zugestanden habe.


    Titus
    Mache es. Du wirst das packen. Es wird nicht einfach. Mache es für dich selbst.

    Gruß
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Blaumann (30. September 2017 um 08:29)

  • Guten Morgen Blaumann und Forum,

    Ich bin aber nicht "trocken" wie man so schön sagt. Ich weiß immer noch ( gefühlt ) wie Wein schmeckt. Dafür habe ich ihn zu lange konsumiert. Ich bin da ehrlich mir gegenüber. Käme es dazu das ich mir ein Glas gönne und durch äussere Umstände gäbe es den passenden "Trigger" wäre ich wahrscheinlich wieder dort wo ich am Anfang im Forum gewesen bin.

    Ich weiß auch noch, wie Seifenlauge schmeckt. Habe als Kind mal versehentlich -oder möglicherweise sogar absichtlich- einen Schluck aus dem Seifenblasenröhrchen genommen. Soll ich mich deshalb in Bezug auf Seifenlauge als nicht „trocken“ bezeichnen?

    Was die „Trigger“ angeht, muss ich nicht nur spekulieren, sondern kann auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Da passiert bei mir gar nichts mehr in Bezug auf das Auslösen eines Trinkwunsches.
    Ich habe beide Seiten kennengelernt. Nämlich die des versklavten, vom Tabak und Alkohol Abhängigen und die des Freien und seine Unabhängigkeit Schätzenden.
    Klar, hin und wieder blitzen Erinnerungen an alte Zeiten auf. Aber Erinnerungen habe ich auch an Dinge, die nichts mit Sucht zu tun haben.
    Ich bin mir sicher, dass ich nie wieder da stehen werde, wo ich am Anfang im Forum stand.

    Ich weiß nicht, warum ich so komplett andere Erfahrungen als die meisten hier schreibenden Forumsbenutzer mache. Manchmal denke ich, dass ich einfach völlig unwissend über und deshalb auch unbeeinflusst von den Ratschlägen etablierter Suchtexperten losmarschierte und das Glück hatte, die richtigen Erfahrungen zu machen.

    Und die will ich nicht verschweigen. Vor allem, wenn ich Dinge lese, die Machtlosigkeit in Bezug auf Trigger suggerieren.

    Grüße vom
    Bassmann

  • Hi Bassmann,

    das stimmt mich schon mal sehr zuversichtlich was du da so schreibst. Ich weiß ja nicht ob ich bei dem richtigen Trigger wirklich machtlos wäre. Vielleicht reagiere ich zu sehr über. Ich stehe halt vor einigen größeren Herausvorderungen privat und beruflich. Nicht auszuschließen das ich da einige Gedankengänge und anstehende Verhandlungen gerne mit einem guten Glas Wein fördern würde. Die Erinnerung ist es. Da hast du Recht. Ich stehe leider Verhandlungspartern die alles mit Alkohol hoch stimulieren müssen um zu funktionieren gegenüber. Das macht es mir nicht leicht. Heute Abend ist wieder so eine Zusammenkunft. Alte Geschäftspartner wollen mich nach Jahren wieder sehen beim Grillfest auf meiner Veranda. Da geht es um Zukunft und vor allem um Geld und Finanzierungen. Da würde ich mich schon gerne wegbeamen und einfach einige Geschichten unterschreiben. Dem werde natürlich widerstehen können. Auch dem Wein für die Gäste im Keller. Trotzdem ist immer ein gewisser Drang vorhanden. Auch wenn ich weiß das es nichts bringt. So wie Fahren unter Alkohol.

    Gruß
    Michael


  • Da würde ich mich schon gerne wegbeamen und einfach einige Geschichten unterschreiben.

    So etwas hat m.E. nicht das Geringste mit Sucht zu tun. Stattdessen geht es um eine „Strategie“, von der du dir anscheinend besser zu funktionieren versprichst.

    Solange du dieser Sichtweise verhaftet bleibst, wirst du m.E. auch dem Alkohol gedanklich verhaftet bleiben und nur den üblichen Weg gehen können: Nämlich die Finger komplett von diesem Stoff zu lassen. Gleichzeitig wirst du aber m.E. immer deinen inneren Schweinehund spüren, was zur Folge hat, dass du ständig auf der Hut sein musst.

    M.E. gibt es bessere Strategien; nämlich solche, die den inneren Schweinehund zum Schweigen bringen. Es sind solche, die seine Argumente und Überredungslisten ins Leere laufen lassen.
    Ich spüre es bei mir: Seit ich die Überzeugung entwickelt habe, dass Drogen langfristig nur Schaden anrichten können, gibt es keinen inneren Schweinehund mehr. Nur die bereits angesprochenen Erinnerungen.

    Bassmann

  • Guten Morgen Bassmann,

    ja du hast recht. Meine Sichtweise hat scheinbar nichts mit Abstinenz im herkömmlichen Sinn zu tun, obwohl ich nichts mehr trinke seit Monaten. Wieder "einzusteigen" wäre für mich wie gefährliche Strecken mit dem Motorrad zu fahren. Ich lasse das mittlerweile auch sein. Obwohl es in mir verankert ist. Nur "halb" fahren geht da auch nicht. Ich glaube schon wenn ich etwas Wein probiere das ich in alte Muster zurückfallen könnte. Vielleicht nicht sofort. Ich würde aber bestimmt versuchen mich "heranzuarbeiten". Ich würde wissen wollen wo ich stehe. Könnte so sein. Müsste nicht. Die Gefahr ist aber vorhanden.

    Es sein zu lassen bereitet mir z.Zt keine Schwierigkeiten.
    Die Risikoabwägung zeigt eindeutig auf dauerhafte Abstinenz. Also den Zeitraum den ich mir gesetzt habe zu übergehen. Zumal ich mir berufl. in der Richtung sowieso nichts erlauben könnte. Der Schaden wäre enorm und ist es mir nicht wert. Ich habe mir solche Szenarien oft vor Augen geführt. Gerade dann wenn es mehr als knapp vor Schluß war. Und ich hatte in der Beziehung mehr als Glück in meiner Vergangenheit. Es war mir eine Lehre.

    Ich schreibe das weil ich mir ja ein "Limit" von einem Jahr gesetzt hatte bzw. weil mir im Forum die Anregung von Dietmar dazu gegeben wurde. Das Jahr läuft langsam dem Ende entgegen. Mindestens ein weiteres Jahr werde ich dranhängen. Das räume ich mir als Distanz zu meiner "Vorarbeit" ein. Ich hoffe das es besser läuft wie beim Rauchen. Da bin ich auf täglich 10-12 Kippen. Aber immer noch nicht weg davon.

    Gruß
    Michael

  • Experiment Abstinenz und Rückfall.

    Ich möchte hier noch Rückwirkend einige bisher gemachten Erfahrungen zu meiner noch bestehenden Abstinenz schreiben. Natürlich nur von mir aus gesehen. Es stellen sich mir ja noch einige Fragen in naher Zukunft. Eine wäre z.B ob ich ganz aufhöre oder überhaupt aufhören könnte. Gibt es für mich das berühmte "erste Glas" , und wie hoch wäre ein Rückfall einzuschätzen. "Würde man wirklich noch einmal mit einer Frau/Mann schlafen wollen, von der/dem man sich getrennt hat wegen schlechter Erfahrung". Wäre der Se. mit der/dem Ex der selbe. Bewirkt die Abstinenz mit der Zeit ein umdenken. Muß ich mir einreden das es gut wäre etwas zu trinken, oder überwiegt nach einer gewissen Zeit die Abscheu. Ist man wenn man einmal "abhängig" war wirklich für alle Zeiten abhängig. Kann man nach einem "Ausrutscher" wieder zurück. Werde ich wenn ich mich verbrannt habe und die Wunde verheilt ist wieder in die Flamme greifen. Mit allen Konsequenzen. Gibt es einen Schalter im Gehirn der sich bei Gefahr nach entsprechendem vorausgegangenem Training umlegen lässt.

    Mit der nötigen Psychischen Kenntnis lässt sich jede SHG und SB austricksen.
    Man soll ja ehrlich alles darlegen. Machen wir das auch. Oder lassen wir dort die Hose nur halb herunter. Nur soweit das man das nötigste preisgibt.

    Ich schreibe mal zu einigen Erfahrungen. Natürlich nur mit meinen eigenen Erfahrungen. Forensiker behaupten ja das jeder Mensch ein "Mörder" werden oder sein könnte. Der Vergleich hinkt natürlich. Ich will da nichts gleichsetzen. Ich will nur behaupten das man den Rezeptor Vernunft gezielt abrufen kann im "Ernstfall". Oder hoffe ich das nur für mich.

    Gruß
    Michael

  • Zitat

    Mit der nötigen Psychischen Kenntnis lässt sich jede SHG und SB austricksen.

    Du hast tatsächlich nichts, aber rein gar nichts verstanden, schon gar nicht was Sucht ist.
    Den Einzigen, den Du permanent "austrickst", bist Du selbst. ;)
    Schade - für Dich!
    Ich bezweifle sehr, dass Du "die nötigen Psychischen Kenntnisse", schon gar nicht psychologisches Wissen hast.

  • Hallo Michael
    Ich gebe zu nicht alles (ca 50%)gelesen zu haben...also sollte sich was wiederholen bzw schon ausdiskutiert sein... pardon
    Ich fand immer das erste Jahr am schwersten und die Vorstellung nieee mehr trinken zu dürfen bzw zu wollen unerreichbar (das hieß in meinen Gedanken nie wieder lustig, fröhlich entspannt, geschweige dann zufrieden zu sein) gerade bei Stress und Überforderung kommt der Gedanke an Alkohol.. da dieser mir früher immer geholfen hat, damit umzugehen bzw fertig zu werden. Jeder muß irgendwie seinen Weg gehen (der Weg ist das Ziel)und Rückfälle gehören nun mal mit dazu...Ich kenne keinen der es ohne geschafft hat... man fängt dann auch nicht wieder von ganz vorne an...Das Forum und SHGs können dich nur Unterstützen...Du willst was!!! Wir haben alle das gleiche Problem und zusammengerechnet (aus der Menge der Mitglieder) Jahrzehnte lange Erfahrung ...meine Grunderfahrung ist...je länger man trocken ist umso leichter wird es...

    ...ich weiß leider nicht wie das mit den Zitaten geht...

    Mit der nötigen Psychischen Kenntnis lässt sich jede SHG und SB austricksen.
    Man soll ja ehrlich alles darlegen. Machen wir das auch. Oder lassen wir dort die Hose nur halb herunter. Nur soweit das man das nötigste preisgibt.

    bei SHG und SB habe ich auch nicht alles erzählt (war mir nicht anonym genug) und hättest du da gesagt, was du hier geschrieben hast... den Kopf hätten sie dir wahrscheinlich abgerissen (verbal)
    aber im Forum fiel es mir dann doch leichter... je genauer und wahrer man etwas beschreibt desto besser... manchmal steckt die Antwort schon in der Frage (und anonymer als hier geht ja gar nicht)
    Lieben Gruß Jasper


  • Ich will nur behaupten das man den Rezeptor Vernunft gezielt abrufen kann im "Ernstfall".
    Oder hoffe ich das nur für mich.

    ... wenn Du in einer Sucht bist, ist Deine Vernunft verbaut. Was Du dann denkst, sind
    schon die Ergebnisse von Leugnen, Relativieren, Abwehren ("hab ich nicht, bin ich nicht",
    "ich hab' das doch im Griff, gefälligst, wer wäre ich sonst ?!").

    Ich glaube, auf Deine Fragen können Dir nur echte eigene Erfahrungen (Ausprobieren)
    die Antwort geben. - Oder Berichte von Betroffenen, die ihrerseits dachten, das ist doch
    locker zu steuern. Ich finde es gut, dass hier noch jemand (Jasper) von sich schreibt.

    Nochmal viele Grüße,

    Wolfsfrau

  • Ich glaube, auf Deine Fragen können Dir nur echte eigene Erfahrungen (Ausprobieren)
    die Antwort geben.

    Sich dafür extra sehenden Auges in die Sucht zu begeben ... das wäre Hazard :o

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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