Just4Fun stellt sich vor

  • Trotzdem möchte ich einwerfen, das ich ca. zwei Dutzend Langzeit (>10 Jahre) -Trockene kenne, die alkoholfreies Bier trinken.

    Ich selbst trinke es nicht, weil es mir nie geschmeckt hat. Bei anderen Dingen, z.B im Essen oder in Medikamenten, nehme ich es nicht so genau. Ich nehme seit Jahren täglich ein Medikament, was Alkohol enthält. Ich esse im Restaurant auch mal was mit Weinsosse, und ich habe trocken auch schon Dinge gemacht, die ich hier gar nicht weiter erwähnen möchte.
    Bedenken hätte ich erst dann, wenn ich es esse, weil es Weinsosse ist und ich auf eine Wirkung hoffe. So denke ich kurz drüber nach ob mich das gefährden könnte? Nein, nix anderes auf der Karte, was mich anlacht, also rein damit.
    Da ist nie etwas passiert, und ich glaube, im Grund kommt es darauf an, ob man das konsumiert, weil man der Sauferei hinterher trauert, oder ob man es trinkt, weil es einem einfach schmeckt. Aber nur als Beispiel, ich hab im ersten Jahr noch Eisbecher mit Eierlikör gegessen. Selbst heute esse ich manchmal noch Malaga, das mit den Rumrosinen.

    Ich hab mir da nie was erzählen lassen, und ich bin auch in keine Gruppe gegangen, weil ich mir gar nicht anhören wolte, was die mir erzählen. Wichtiger finde ich es, selbst zu denken und sich nicht auf Andere zu verlassen. Und ausserdem, natürlich, zu klären, will ich den Rausch oder was will ich?

    Bei mir kommt allerdings dazu, dass ich auch die Kontrolle nie völlig verloren hatte. Wenn ich getrunken habe, hab ichs laufen lassen, aber wenn ich Trinkpause hatte, konnte ich Saufdruck durchaus widerstehen. Und ich hab auch erst nach zwei oder drei Bier die Kontrolle verloren bzw. es war mir dann egal, dementsprechend habe ich mir ausgerechnet, das mich Kleinmengen nie zum Weitertrinken zwingen werden. Ich hab auch nicht wirklich Angst vor Saufdruck, der lässt sich aushalten. Ich darf ja nur nicht den Fehler machen, ihm nachzugeben.

    Es gibt auch Untersuchungen, dass Kleinmengen erst dann in einen Rückfall führen, wenn sie sich mit dem Wunsch, zu trinken, verbünden. Andere sagen, der Rückfall beginnt im Kopf.

    Und es gibt auch sehr unterschiedliche Erfahrungen, das weiss ich aus Gesprächen. Ich kenne einen, der kriegt bei Schnapsgeruch fürchterlichen Saufdruck, während man bei mir die Schnäpse gebunkert hat, nachdem ich trocken wurde, weil man wusste, dass mich das nicht juckt. Ich kann am Schnaps riechen, aha, mir sogar vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn ich ihn trinke, und dann ist es mir völlig wurscht und ich stelle ihn wieder hin. Aber das muss eben auch jeder für sich selbst herausfinden.

    Und natürlich gibt es Leute, die nach Rückfällen extra vorsichtig sind und sich fragen, an was es lag. Das ist da vielleicht auch notwendig. Meine Rede war immer, sollte ich einen Rückfall haben, dann überleg ichs mir. Aber da ich nie einen hatte, bin ich dabei geblieben, wie ich das mache.

    Was in Gruppen erzählt wird, stimmt nicht immer, denn in Gruppen treffen sich eben genau die, die es ohne nicht schaffen. Die anderen hört man ja gar nicht. Das führt aber zu einer statistischen Verfälschung.

    Mir haben Einige vorausgesagt, dass ich es nicht schaffen werde. Aber wegen denen bin ich ja nicht trocken geworden, sondern ich habe aufgehört, weil ich ein ganz persönliches Problem lösen wollte. Und Panik war noch nie Meins. Ängste waren für mich immer dazu da, sie zu überwinden.

  • Ausserdem, Trigger...
    Mich hätte eigentlich alles triggern müssen. Da ich auch alles mit Alkohol getrunken hatte, Bier, Wein, Obstsaftgemische, Hochprozentiges jeder Art, und auch in jeder nur denkbaren Situation, zum Feiern, zum Abschalten, zum Eins-drauf-setzen, wegen Problemen. Ich konnte Triggersituationen gar nicht ausweichen, ausser ich hätte dann ein Leben geführt, das mir auch keinen Spass gemacht hätte. Und der fehlende Spass wäre dann wohl DER Rückfallgrund überhaupt gewesen.

    Ich kann nur feststellen, ich habe getrunken, weil ich trinken wollte, aber nie wegen Triggern. Den Schalter hat es komplett umgelegt, als ich nicht mehr trinken wollte. Und ich hatte mir ausgerechnet, ich habe wegen dem Trinken schon so viel Unangenehmes ausgehalten, das kann ich nüchtern auch. Also so ein bisschen Saufdruck haut mich nicht um, nur wenns unangenehm wird, dann ändere ich halt was.

    Ja, aber trotzdem bin ich über 20 Jahre trocken, also ich rede hier nicht dem Leichtsinn das Wort, denn ich habe sicher trotzdem vieles richtig gemacht. Ich sage nur, Erfahrung ist nicht übertragbar, jeder muss seine Erfahrungen selbst machen und für sich selbst herausfinden, wie er glücklich wird.

    Natürlich, und das betrifft auch dieses andere Forum, es gibt Leute, die haben jahrelang gegen ihre Sucht angekämpft und konnten trotzdem lange nicht aufhören. Das ist aber definitiv nicht die Baustelle von Jemandem, der jetzt gerade mal den ersten Versuch macht und darauf hoffen darf, dass es es selbst noch schnallt. Der Wahnsinn entsteht ja erst daraus, dass man huntertmal das selbe versucht und auf andere Ergebnisse hofft.


  • Ich sage nur, Erfahrung ist nicht übertragbar, jeder muss seine Erfahrungen selbst machen und für sich selbst herausfinden, wie er glücklich wird.

    Susanne , hmm… Greenfox hat am Anfang dieses Fadens eine Metapher gebraucht, die ich in diesem Zusammenhang gerne nochmals aufgreifen möchte:


    Wir können Dir, bildlich gesprochen, nur als Werkzeugkasten gefüllt mit den verschiedensten Werkzeugen/Erfahrungen dienen, aus dem Du Dich bedienen kannst. Dein Haus musst Du selber bauen.

    Siehst du in meinen oder Greenfox‘ bisherigen Antworten einen Widerspruch dazu oder zu deiner eigenen Auffassung? nixweiss0


    Ich nehme das so wahr, dass so manches, was wir hier schreiben, dabei helfen kann, eigene Risikosituationen besser oder eher erkennen bzw. einschätzen zu können.

    Natürlich DARF jeder/jede seine/ihre eigenen Erfahrungen machen, aber nicht jeder/ jede muss JEDE Erfahrung unbedingt selbst machen. Man KANN seine Lehren auch aus den positiven oder negativen Erfahrungen anderer ziehen. ;)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Ich nehme das so wahr, dass so manches, was wir hier schreiben, dabei helfen kann, eigene Risikosituationen besser oder eher erkennen bzw. einschätzen zu können.

    Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ich gehe lieber wohin, wo ich keine Ratschläge bekomme, ausser ich habe explizit danach gefragt.
    Aber ich mache den Fehler selbst auch, Leute zuzutexten. Das empfinde ich aber tatsächlich als Fehler, der mich als mein eigenes Gegenüber nicht weiter bringen würde. Denn ich nehme keine Ratschläge an, mich muss man kommen lassen.

    Kennst Du den Spruch:

    Alle sagten, es geht so nicht. Bis jemand kam, der nicht wusste, dass es so nicht geht, und es dann einfach machte.

  • Es ist ein zweischneidiges Schwert.

    Ob du’s glaubst oder nicht, dessen bin ich mir tatsächlich bewusst und ich denke bei meinem Schreiben mitunter sogar darüber nach, ob ich dieses oder jenes schreibe oder es besser lasse.

    Zitat


    Ich gehe lieber wohin, wo ich keine Ratschläge bekomme, ausser ich habe explizit danach gefragt.

    Nun, ich weiß nicht, ob Just4Fun oder andere das hier bei uns so empfinden. Vielleicht äußern er oder andere sich ja bei Gelegenheit dazu.

    Zitat


    Kennst Du den Spruch:

    Alle sagten, es geht so nicht. Bis jemand kam, der nicht wusste, dass es so nicht geht, und es dann einfach machte.

    Ja, klar, kenn ich den und ich mag den sogar sehr.
    Ob dieser Spruch hier in diesem Zusammenhang jedoch so passt? nixweiss0
    Es ist ja hier nun nicht so, dass wir explizit schreiben, dass es SO nicht geht.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Es war mir ein Bedürfnis, der Darstellung der ganzen Gefahren etwas entgegenzusetzen.
    Nämlich das, dass es zu vielen Erfahrungen auch genau gegenteilige Erfahrungen gibt, und auch diese von Leuten, die das schon lange machen.
    Zu viele Bedenkenträger sind ungut, weil sie den Spass an der Freude nehmen.

    Die Entscheidung ist erst dann frei, wenn ich alle Optionen habe, und nicht nur die Bedrohlichen.
    Ein Aha-erlebnis hatte ich mal, als ich jemanden geschrieben habe, dass man an der Sauferei sterben kann. Die Antwort war, hilft mir leider gar nichts, denn wenn ich saufe, will ich sterben. Und ich hab das auch sofort verstanden, denn ich war ja auch so, was schert mich die Gesundheit, wenn mir das Leben ohne Alk keinen Spass macht?

    Für mich wars wichtig, ich kann machen was ich will, und das ohne Alkohol noch viel mehr als mit Alkohol, weil mich der Alkohol dann nicht mehr zur Schadensbegrenzung zwingt. Oder so, es war viel mehr der Freiheitsgedanke als was alles nicht geht.


  • Es war mir ein Bedürfnis, der Darstellung der ganzen Gefahren etwas entgegenzusetzen.
    Nämlich das, dass es zu vielen Erfahrungen auch genau gegenteilige Erfahrungen gibt, und auch diese von Leuten, die das schon lange machen.

    Warum, meinst Du, habe ich immer dazu geschrieben, dass es sich um MEINE Erfahrungen und um MEINE Meinung handelt?
    Natürlich kenne ich auch Leute, die alkohol"freies" Bier trinken - habe aber auch geschrieben, aus welchen Gründen es für MICH keine Option ist.


    Ich gehe lieber wohin, wo ich keine Ratschläge bekomme, ausser ich habe explizit danach gefragt.

    Dieses Forum ist explizit dazu da, um von den eigenen Erfahrungen zu berichten und darauf aufbauend Ratschläge an Menschen zu geben, die ganz am Anfang ihres Weges stehen und auf der Suche sind. Oder auf ihrem Weg Gesellschaft und Austausch wünschen.

    Oder habe da ICH etwas falsch verstanden und bin am Ende falsch hier?? nixweiss0

    Susanne, ich schätze Deine direkte und unverblümte Art sehr - meistens. Aber manchmal bin ich etwas ... ratlos.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo ihr Lieben, und vielen Dank für eure Worte !

    Zunächst muss ich einmal sagen, dass mich gerne mit euren Ratschlägen, auch den ungefragten, auseinander setze. Schließlich seid ihr je schon ein großes Stück weiter auf dem Abstinenz-Weg als ich und habt da schon die eine oder andere Erfahrung gemacht, die mir vielleicht noch bevor steht. Wie gesagt, ich setzte mich damit auseinander und wäge für mich ab, was ich mir für mich aus dem Werkzeugkasten herausnehme. Auch wenn ich dann nicht jedes Werkzeug benutze bin dennoch dankbar für euer Angebot (um im Bild zu bleiben).

    Zum Thema Konfrontation: Ich wäge auch hier im Vorfeld ab, wie groß das Risiko ist. Stadionbesuch war hier für mich ok, einige bestimmte Freunde zu besuchen ist es z.B. (noch) nicht.

    Kinderpunsch und alkoholfreies Bier:
    Beides von mir nicht wegen einer erwünschten Wirkung getrunken. Das alkoholfreie Bier (es war jetzt eine Flasche in meinen trockenen 13 Tagen) habe ich des Geschmacks wegen getrunken. Den Kinderpunsch habe ich getrunken, weil ich mir schon mal Alternativen zum Glühwein für die bevorstehende Weihnachtsmarktsaison suchen möchte.

    Heute Tag 13 ohne Alkohol. Es geht mir immer noch gut damit. Die Gedanken an den Alkohol werden weniger. Ich stelle auch fest, dass mir einige Erfahrungen und Strategien die ich vor 13 Jahren gemacht habe, als ich aufgehört habe zu rauchen auch in meiner jetzigen Situation helfen können. Das wichtigste bei beidem scheint mir das viel genannte "Klick" im Kopf. Ich glaube, das hat es jetzt auch bei mir gemacht. Oft wird ja gesagt, man muss erst an einem Tiefpunkt ankommen um aufhören zu können. Das war bei allerdings nicht so. Irgendwie habe ich das Gefühl fertig zu sein mit dem Trinken. Ich habe einfach keine Lust mehr auf Alkohol, keine Lust mehr meine Partnerin und meine Familie zu belügen, keine Lust mehr schweißgebadet und verkatert aufzuwachen, keine Lust mehr ständig zu überlegen wann und wo man den nächsten Schluck bekommt. Stattdessen genieße ich besseren, erholsameren Schlaf, einen wesentlich aktiveren Alltag, ein neues Lebensgefühl und die Freiheit vom Alkohol. Und ich hoffe, dass jedes einzelne positive Erlebnis die Tür zum Alkohol ein klein wenig fester verschließt.

    LG
    Just4Fun


  • Aber manchmal bin ich etwas ... ratlos.

    mir haben schon einige Leute Schwierigkeiten bereitet, irgendwann habe ich angefangen, diese - meine - Schwierigkeiten als Anlass für Gelassenheitsübungen zu nehmen 8) Und ich wollte ja auch gar keinen Rat von Dir, wo ist also das Problem?

    Ich könnte auch ganz salopp sagen, mich haben schon viele Leute als "anders" erlebt: ich bin es gewohnt.

    Rein sachlich haben wir aber wohl nur sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen, das wiederum finde ich bei wertfreier Betrachtung völlig normal.

    Deins steht ja noch da, und meins steht auch da, und Just4Fun setzt sich mit beidem auseinander, wie ich seiner Antwort entnehme und findet seinen eigenen Standpunkt. Auch kein Problem.

    Wenn alle der gleichen Meinung sind, entsteht Gruppendruck, auch wenn Du 10 mal erzählst, dass das keine Befehle sind. Jeder von uns kennt das, wenn er sich in einer Umwelt bewegt, in der Trinken als Selbstverständlichkeit gilt. Es braucht immer welche, die sagen, dass auch Gruppenmeinungen relativ sind.
    Im Übrigen sind Selbsthilfegruppen auch deswegen entstanden, um der einen Gruppenidentität - alle trinken - die Gruppenidentität der Trockenen entgegenzusetzen. Das schweisst zusammen und hilft, gegen Anfechtungen zu bestehen. Aber es grenzt eben auch aus, wenn jemand die - zum Teil ungeschriebenen - Regeln nicht genau befolgt. Gruppen neigen zur Gleichmacherei. Ich hab das selbst oft erlebt mit meiner Art und ich bin da wohl etwas empfindlich. Wenn Du die ganze Zeit kritisch beäugt wirst, fühlst Du Dich eventuell unwillkommen und unwohl. Und wenn Du Dich nur anpasst, wirst Du aber Dir selbst möglicherweise nicht gerecht.

    Vielleicht kommts rüber, ansonsten erteile auch ich keine Befehle.


  • Und ich hoffe, dass jedes einzelne positive Erlebnis die Tür zum Alkohol ein klein wenig fester verschließt.

    jetzt mal auch rein meine Erfahrung, ich spreche nicht für die Anderen hier:
    ich hab die Anfangseuphorie schon auch genossen und das war im Rückblick sicher auch wichtig für die Erfahrung, dass es auch ohne Alkohol schön sein kann, sogar noch schöner als mit, weil man sich am nächsten Tag ja nicht über sich selbst ärgert. "Genuss ohne Reue" ist ohne Alkohol im Grund leichter möglich als mit.

    Das Problem ist, ich hab schon mit einigen Leuten gesprochen, die wussten ganz genau, dass es ihnen ohne Alkohol besser geht, und trotzdem konnten sie die Finger nicht davon lassen. Die hatten zum Teil Therapien und waren überzeugt, dass sie nie wieder..und kaum waren sie draussen, waren sie schon wieder dabei.
    Ich hab mir geschworen, die Welt kann untergehen, und ich trinke trotzdem nicht. Auch wenn ich mir heute vorstelle, Ukrainkekrieg, alles am Arsxx, was würde Trinken da helfen? Ich würde mich doch nur selbst nicht mehr leiden können.

    Und ich weiss nicht, wie es Dir gehen wird. Bei mir war es so, dass dann hinter der Anfangseuphorie lauter so kleine Zwickerchen hier, und da, da passt was nicht ganz, mein Job gefiel mir nicht, dann hatte ich einen ziemlich schweren Unfall, und das ganze "ach wie hübsch und toll ist das" fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Mir ging es nicht gut. Und trotzdem hatte ich keine Zweifel, dass vom Trinken gar nichts besser werden würde. Im Gegenteil. Zu den ganzen Problemen würde ich mich wieder jeden Morgen mit dem Ärger über mich selbst herumschlagen, ich würde nicht nur das aussen, sondern auch mich selbst einfach beschixxen finden.

  • Hallo Just4Fun.


    Zunächst muss ich einmal sagen, dass mich gerne mit euren Ratschlägen, auch den ungefragten, auseinander setze. Schließlich seid ihr je schon ein großes Stück weiter auf dem Abstinenz-Weg als ich und habt da schon die eine oder andere Erfahrung gemacht, die mir vielleicht noch bevor steht. Wie gesagt, ich setzte mich damit auseinander und wäge für mich ab, was ich mir für mich aus dem Werkzeugkasten herausnehme. Auch wenn ich dann nicht jedes Werkzeug benutze bin dennoch dankbar für euer Angebot (um im Bild zu bleiben).


    44.

    Ich ticke diesbezüglich ganz ähnlich wie du.

    Zitat


    Zum Thema Konfrontation: Ich wäge auch hier im Vorfeld ab, wie groß das Risiko ist. Stadionbesuch war hier für mich ok, einige bestimmte Freunde zu besuchen ist es z.B. (noch) nicht.

    Das klingt jedenfalls danach, dass du mit einer gewissen Achtsamkeit an die Sache herangehst. :)

    Bezüglich Notfallplan o.ä. hast du ja schon genug Hinweise bekommen. ;)

    Beste Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Huhu,
    gab’s denn irgendwas, das den Druck ausgelöst haben könnte? Kann Stress o.ä. gewesen sein oder auch etwas Positives oder bestimmte Gesellschaft…

    MIR hat es in jener einen echt heftigen Situation geholfen, gaaaaaaanz viel Wasser zu trinken. Als der Bauch voll davon war, war das Verlangen weg.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Na, dann weißt du ja immerhin, was dich getriggert hat. Sowas hatte ich letztens gemeint, als ich dir geschrieben habe, dass alles Mögliche triggern kann.

    Nach meiner eigenen Erfahrung macht es das Wissen, was den Druck ausgelöst hat, etwas leichter damit umzugehen.

    Kenne solche Situationen auch… zu Gartenarbeit, Heimwerken u.ä. gab’s bei uns früher auch immer Bier…
    Heute genießen wir stattdessen n anderes leckeres Getränk ohne Alkohol und sind bestzufrieden. :))
    Manchmal denke ich noch dran, dass es früher Bier gab, aber es juckt mich überhaupt nicht mehr.


    Bin und bleibe aber standhaft.


    44.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich hoffe, es hat Dich auf Grund unserer "mahnenden" Worte nicht völlig unvorbereitet getroffen, dass dieses Gefühl plötzlich da war und hattest einen Plan B?
    Sprich, z.Bsp. genug Wasser (oder Tee oder was auch immer Dein Getränk Deiner Wahl ist) parat und davon reichlich getrunken - denn ohne Durst verfliegt auch der Suchtdruck oft sehr schnell ...

    Und, Du siehst, es war kein unken oder Schwarzmalerei. Schon mancher war ob der Anfangs-Leichtigkeit nur noch euphorisch - und wurde dann an der Mauer Suchtdruck jäh abgebremst und ist dann in der Ausnüchterung aufgewacht. Wie konnte das denn nur passieren ???
    Okay, so schlimm war es bei Dir ja zum Glück wohl nicht.

    Hoffe der Schrank steht gerade und hält ;)

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    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Suchtdruck stellte sich in der ersten Zeit (mindestens 1 Jahr) gerne ein, als ich in Situationen geriet, in denen ich früher getrunken habe.

    ich bin dann dazu übergegangen, mir genau dies vor Augen zu halten und mich so gut es ging, vorzubereiten. Hatte ich mich vorher schon darauf eingestellt, dass sich evt. das Suchtgedächtnis melden könnte, war ich gewappnet z.B. vor dem ersten Urlaub, das erste Weihnachten/Silvester....

    Damit bin ich gut gefahren.


  • Nach meiner eigenen Erfahrung macht es das Wissen, was den Druck ausgelöst hat, etwas leichter damit umzugehen.

    Ich hab anderswo den Hinweis gelesen, dass es selten nur ein Ereignis ist, das Suchtdruck auslöst, sondern meist eine ganze Kette mehrer Ereignisse, ohne dass im Einzelnen überhaupt erstmal ersichtlich ist, dass es ein Trigger ist oder sein könnte.

    Ich hab da nochmals drüber nachgedacht und in diesem Zusammenhang mein eigenes Erlebnis mit überwältigenden Suchtdruck überdacht. Bei mir waren es im Nachhinein betrachtet tatsächlich mehrere Trigger oder Ereignisse, die dem Ganzen voraus gingen.
    Auch in diesem Vortrag zum Anhören wird ja eine ganze Kette von Ereignissen geschildert, die letztlich zum Rückfall geführt haben, ohne dass dem Beteiligten klar gewesen wäre, was da eigentlich passiert.

    Ich selbst fand und finde die Informationen in jenem Vortrag zum Anhören ganz hilfreich für meine Rückfall-Prophylaxe. Andere wie bspw. Susanne mögen das nicht nötig haben oder gehabt haben, aber, ob du diesbezüglich eher so wie Susanne bist oder eher wie ich oder Greenfox, kann ich nicht beurteilen.

    Ich denke nach wie vor, dass das Wissen, was mich persönlich getriggert hat oder mich triggern könnte, mir hilft, leichter mit meiner Erkrankung umzugehen, weil es mich achtsamer für mich und meine Bedürfnisse sein lässt.

    Beste Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Hatte ich mich vorher schon darauf eingestellt, dass sich evt. das Suchtgedächtnis melden könnte, war ich gewappnet z.B. vor dem ersten Urlaub, das erste Weihnachten/Silvester....

    Damit bin ich gut gefahren.

    Rekonvaleszent , ich erinnere mich noch gut, wie du mir vor zwei Jahren an Silvester geraten hast, mit einem Schlüssel oder etwas in der Hand bzw. in den Händen um Mitternacht rauszugehen, um so vermeiden zu können, dass mir meine Nachbarn ein Glas Sekt in die Hand drücken können.
    Ich fand deinen Tipp damals sehr hilfreich. 44.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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