Beiträge von Just4Fun73

    Hallo ihr Lieben !

    zunächst möchte ich mich für Eure sehr ausführlichen Antworten bedanken.


    Du guckst ja jeden Tag mehrmals hier rein.

    Redest Du nicht mehr mit uns, sind wir Dir zu popelig oder trinkst Du?

    Manchmal habe ich nur Zeit, einmal kurz reinzuschauen, nicht jedoch die Zeit ausführlich zu antworten. Oder ich bin mit dem Handy drin. Und da fonde ich das Schreiben sehr unkomfortabel. Ich bin da halt etwas old-school.
    Aber ich versuche mir dann schon zeitnah die Zeit zu nehmen euch zu antworten. Und nein, ihr seid mir nicht zu "popelig", wobei ich nicht mal genau weiß, was dieses Wort bedeutet. Und nein, ich trinke noch immer nicht.

    VIELLEICHT könnte ich Dir dafür einen Anhaltspunkt geben. Einen, der es damals bei mir war und den Du ja - zumindest noch im Januar - partout nicht sehen willst/wolltest:


    Ich habe es damals auch nur wegen des Geschmacks getrunken - und eben wegen der nicht vorhandenen Wirkung.
    Aber da gibt es etwas, das einfach nicht vergisst und sich dann immer wieder mal meldet - das Suchtgedächtnis.
    Und wenn dann so ein lecker Bierchen angerauscht kommt, dann freut es sich. Aber dann ... kommt nix weiter nixweiss0 Also meldet es sich bei Dir nach dem Motto "Suchtgedächtnis an Just4Fun73":
    "Sag mal, Freundchen - WILLST DU MICH VERARSCHEN?? >:( >:( DA FEHLT DOCH WAS! WO BLEIBT MEIN RAUSCHGEFÜHL?!? Komm, mein Freund - nur EIN kleines richtiges Bier. Kannst mich doch nicht so veralbern ..."

    Hmm, tatsächlich stellt sich bei mir noch immer nicht die Überzeugung ein, dass es am Alkfreien Bier liegen könnte. Ich hatte am Freitag auch gar keines getrunken. Trinke es auch nicht regelmäßig. Wenn überhaupt, dann vielleicht 1-2/ Woche.

    Susanne68 : Ich kann die immer noch nicht sagen, was das Sauf-Verlangen am Freitag ausgelöst hat. Es zog sich vom Mittag bis zum Abend. Und am Samstag Morgen war wieder alles ok. Natürlich gibt es immer wieder Berührungspunkte oder Erinnerungen an meine Sauf-Vergangenheit. So komme ich z.B. Tag für Tag an einem Kiosk vorbei, an dem ich mich früher oft mit Bier versorgt habe. Einkaufen im Supermarkt, Freunde treffen, Firmen- und Familienfeste... alles Anlässe die ohne Alkohol erst erlernt werden müssen. Und auch auf meine Stadionbesuche möchte ich nicht verzichten.


    Ich hab mich dann auch mal gefragt, was es eigentlich ist, was ich mit dem trinken erreichen will. Besoffensein wollen ist kein Selbstzweck, sondern zumindest ich wollte damit emotional etwas erreichen, einen Zustand emotionaler Befrideigung oder auch innerer Freiheit.
    Funktionierte mit Alk halt nicht mehr so richtig, also habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht, diese innere Befriedigung zu erreichen. Kam aber nicht von selbst, musste ich dran arbeiten, längere Zeit. Und nur auspowern, Sport, Arbeit, reicht dazu eben oft nicht, weil ausgepowert die alten Automatismen nämlich leichter ablaufen können. Man darf gerne auch gekonnt zur Ruhe kommen können.

    Was ich mit dem Trinken erreichen wollte habe ich mich auch gefragt. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich Sorgen und Probleme im Alkohol ertänken wollte. Und als ich gemerkt habe, dass die schwimmen können, war ich schon in der Spirale des Trinken-Müssens gefangen. Ich habe aber in den letzten Monaten gelernt, dass es zwar nicht immer leicht ist sich seinen Problemen zu stellen, aber es ist allemal schneller und zielführender diese anzugehen. Denn durchs Trinken waren die Probelme ja nicht weg. Am nächsten Morgen klopften sie ja wieder an.
    Nur auspowern ist bei mir allerdings nicht. Viel öfter als vorher nehme ich mir auch Zeit für Tätigkeiten, die mir gut tun. Mal spazieren gehen, in die Sauna gehen, ein Buch lesen, etc...

    Zum Thema Zigarettenentzug: den habe ich auch vor mittlerweile mehr als 13 Jahren hinter mich gebracht. Und ich vermisse das Rauchen auch überhaupt nicht. Den Vergleich zum Alkoholverzicht möchte ich noch nicht ziehen. Dafür ist das mit dem Alkohol für mich noch zu frisch. Aber eigentlich, mit wenigen Ausnahmen (wie z.B. am vergangenen Freitag) vermisse ich auch den Alkohol nicht.
    Das viele Alkoholiker auch starke Raucher sind ist mir auch aufgefallen. Mein Erklärungsversuch war hier, dass Nikotin- und Alkoholsucht sehr ähnliche Krankheiten sind und dass derjenige, der für das eine anfällig ist auch für das andere anfällig ist. Das mit den Bauarbeitern unter den Süchtigen habe ich noch nicht gehört, ist aber ein sehr treffender Vergleich.

    So, mir geht es gut und ich werde weiter nüchtern sein.

    LG
    Just4Fun

    Hallo ihr Lieben, ich bin auch mal wieder da.

    Mittlerweile beim 113. nüchternen Tag angekommen. Bis hierher lief ja alles ohne nennenswerte Probleme. Aber heute... was für ein merkwürdiger Tag. ??? Seit heute Mittag denke ich immer wieder, ach komm, ein Bier könntest du dir ja mal genehmigen, nur eins, ist doch nicht so schlimm... Natürlich weiß ich, dass ich es nicht tun werde, aber der Gedanke ist da.
    Der Gedanke und das Verlangen ist nicht so stark, dass es sich nicht in den Griff bekommen ließe, aber es ist halt da. Und das seit heute Mittag immer wieder... Ich zermartere mir den Kopf, aber ich komme auch nicht drauf, was der Auslöser sein könnte. Also werde ich mich wohl oder übel durch den Rest des Abends mit diesem Gedanken rumplagen müssen - in der Hoffnung, dass er morgen wieder dahin verschwunden ist, wo er hergekommen ist.

    Es grüßt euch heute ein nachdenklicher
    Just4Fun

    Hallo ihr Lieben, ich wollte mich dann auch mal wieder melden.
    Mittlerweile habe ich drei nüchterne Monate "auf der Uhr" und es geht mir nach wie vor sehr gut damit.
    Ein alkoholfreies Weihnachten, ein alkoholfreies Silvester, eine große Familienfeier ohne Alkohol liegen hinter mir, mein 50. Geburtstag liegt vor mir. Und was soll ich sagen ? Vor allem der Neujahrsmorgen war großartig. Das erste mal seit Jahrzehnten ohne Kater ins neue Jahr gestartet. Einfach riesig !


    Nichts für ungut Just4Fun, aber für meinen Geschmack bist Du als als Neuling viel zu dicht am Alkohol dran. Ob Deine riskanten Manöver gut gehen, wird die Zukunft zeigen. Ich habe in meiner Zeit so einige Kandidaten verunglücken sehen, die es genau so locker, entspannt und letztlich unvorsichtig angingen wie Du.

    Ich halte mich an die Regel: "Alles was aussieht wie Alkohol, riecht wie Alkohol und schmeckt wie Alkohol ist tabu." Und damit bin ich gut und unfallfrei gefahren.

    Du wärst gut beraten, mehr Abstand zum Alkohol einzuhalten und Dich mit dem Thema Suchtgedächtnis und seinen Tücken auseinanderzusetzen.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Danke für deine Worte Rekonvaleszent. Aber woher meinst du zu wissen, dass ich das ganze locker und entspannt angehe. Mir ist durchaus klar, dass ich immer das erste Glas stehen lassen muss. Dennoch möchte ich nicht auf Weihnachtsmärkte, Feiern, Stadienbesuche u.ä. verzichten. Und würde ich mich dazu nicht stark genug fühle, würde ich ich diesen Anlässen auch fern bleiben. Ich wäge jedesmal aufs Neue ab, ob ich in der Verfassung bin, das zu schaffen.
    Zum anderen sehe ich auch das Positive an der Nüchternheit. Und diese Positiven Erfahrungen sind es auch, die mir den Willen und die Kraft geben, diesen Weg weiter zu gehen.
    Als ich noch getrunken habe bestand mein Tag im Wesentlichen aus Arbeiten, auf dem Heimweg schon die ersten zwei Bier trinken, nach Hause kommen, Couch, Bier und Fernsehen. Heute schaffe ich viel mehr am und im Haus und genieße außerdem meinen Feierabend wesentlich mehr als zu Trinkerzeiten.
    Und zum Thema alkoholfreies Bier. Da trinke ich hin und wieder maximal zwei Flaschen. Die trinke ich dann ja auch nicht wegen der Wirkung, sondern wegen des Geschmacks. Da habe ich auch keine Probleme auch wieder aufzuhören. Das war bei "richtigem" Bier anders. Einmal angefangen gab es kein Halten mehr.

    Also mein Weg scheint -zumindest bislang- der richtige für mich zu sein. Für andere mag er nicht passen, für mich fühlt es sich aber gut an. Sollte sich das ändern, werde ich sicherlich auch wieder neu überlegen.

    So, das soll es ersdtmal gewesen sein.

    LG
    ein zufriedener Just4Fun

    Hallo Rainbow,
    ein herzliches :welcome: auch von mir.
    Ich bin noch relativ frisch dabei. Ich bin jetzt seit fast acht Wochen nüchtern, also erst am Anfang. Aber auch die weiteste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Meine Nüchternheit erlebe ich nicht als ein Verzicht, sondern ich empfinde sie sehr positiv.

    Ich hatte in der Klinik und auch oft zu Hause über längere Zeit keine Probleme OHNE.

    Das ist ja das tükische am Alkohol. Da trinkt man längere Zeit nichts und schon glaubt man, man habe alles im Griff, und ein Bier könne ja nicht schaden... und schon steckt man wieder im Sumpf.

    Seit heute geht wieder nichts mehr. Habe schon Bier getrunken und mir an der Tankstelle eine Flasche Wein gekauft

    Ok, das ist jetzt passiert und lässt sich nicht mehr ändern. Ich lese da allerdings auch, dass du nicht mit dem Trinken aufhören kannst, wenn du erst einmal angefangen hast. Wenn dem so ist, dann solltest du über kontrolliertes Trinken gar nicht erst Nachdenken. Der Kampf wäre viel härter und länger als bei absoluter Abstinenz.

    Das schlimmste ist mein schlechtes Gewissen meinem Partner gegenüber.

    Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Umso erleichterter war ich, nachdem ich reinen Tisch gemacht habe. Und für mich war zunächst erstaunlich, wie viel meine Partnerin wusste, obwohl ich immer versucht habe, es zu verheimlichen.


    Ein freundliches „Hallo“ kommt hiermit von Rainbow. Ich suche hier moralische Hilfe und Unterstützung für die Momente, in welchem (in meinem Fall weiblich, Ü 60[knapp]) FRAU nicht weiter weis.

    Z.B. Wie schaffe ich allein einen langen grauen Tag ... , wenn ich dann hier jemanden zum schreiben
    finde, um mich über genau DIESEN Moment des Tages zu „retten“ .... das würde mich freuen.

    Hilfe und Ünterstützung wirst du hier finden. Allerdings nicht immer sofort. Du solltest also auch selbst einen Notfallplan haben, wenn dich der Saufdruck packt.

    ...das meinte ich mit ....langem Tag allein...

    Die langen Tage können auch etwas gutes haben. Schaffe dir Quality-Time. Tu was dir gut tut. Lies ein Buch, entspanne in der heißen Badewanne, koche etwas ausgefallenes für dich und deinen Partner, gehe spazieren, oder, oder, oder...

    So, ich glaube, ich habe erstmal genug geschrieben.

    LG
    Just4Fun

    Hallo ihr Lieben !

    Ich wollte mich auch mal wieder melden. wikende091
    Mir geht es immer noch gut und ich bin immer noch nüchtern. Mittlerweile schon den 54. Tag.
    Ich glaube tatsächlich, dass es bei mir im Kopf das berühmte "Klick" gemacht. Ich war die letzten Tage in diversen Situationen, in denen ich sonst immer Alkohol getrunken habe. Ich habe einen Nachbarn von mir besucht, mit dem ich sonst immer getrunken habe. Das haben wir diesmal auch. Allerdings habe ich mir mein eigenes, alkoholfreies Bier mitgebracht. Der Nachbar war zunächst etwas verwundert. Ich erklärte ihm dann, ich trinke nicht mehr. Nicht weil ich muss, sondern weil ich es will. Und dann haben wir uns ganz normal unterhalten. Er mit alkoholhaltigem, ich mit alkohlfreiem Bier.
    Apropos alkoholfreies Bier. Ich weiß, einige von euch sind kein Freund von alkoholfreiem Bier. Aber ich trinke es hin und wieder ganz gerne. Es triggert mich nicht und ich kann nach ein oder zwei Flaschen auch wieder aufhören. Das konnte ich mit alkoholhaltigem Bier nicht.
    Ich war zwischnezeitlich dreimal auf dem Weihnachtsmarkt. Zweimal mit der Familie und einmal mit Arbeitskollegen. Den obligatorischen Glühwein habe ich durch heiße Schokolade ersetzt. Und schließlich war ich auf der Weihnachtsfeier von der Arbeit aus. Es war schon irgendwie komisch zu sehen, wie um einen herum die Leute immer betrunkener wurden. Aber auch hier hatte nicht das Verlangen nach Alkohol.

    Und nun steht das erste alkoholfreie Weihnachten seit langem bevor. Ich bin gespannt.

    LG
    ein zufriedener Just4Fun


    Ja, klar drücke ich dir die Daumen.

    Danke, ich glaube, das Gröbste ist überstanden.


    Was ist denn los? Kannst du‘s an irgendwas festmachen? Gab’s irgendwelche Auslöser?

    Wie gesagt, der Tag war heute bescheiden. Erst auf Arbeit wegen Urlaub und Krankheit nicht mal mit halber Besetzung gewesen. Das heißt dann Streß und Überstunden. Anschließend noch bis nach 19:00 Uhr beim Zahnarzt gewesen. Letzlich stand ich dann erschöpft und mit Schmerzen weil die Betäubung nachgelassen hatte an einer Bushaltestelle gegenüber eines Kiosks an dem mich früher immer Bier gekauft habe. Und da war dann halt das Verlangen da sich einfach gepflegt abzuschießen. Aber ich bin standhaft geblieben.

    LG
    Just4Fun

    Apropos Restaurant - Ich war gestern Abend mit meiner besseren Hälfte schön essen Schon komisch, bis vor kurzem habe ich bei den Getränken immer auf ein gutes Preis / Mengen-Verhältnis geachtet. D.h. bei wie bekomme ich für möglichst wenig Geld ein möglichst großes und natürlich alkoholhaltiges Getränk. Ich bin dann meist beim 0,5l Weizenbier gelandet. Und da das Alk-Verlangen so war wie es war, habe ich beim Essen immer 2-3 davon getrunken. Und gestern gab es beim Essen eine richtig leckere Citrus-MinzeLimo 0,33l. Richtig lecker und ich habe sie mit Genuss getrunken. Und tatsächlich hat davon eine für das ganze Essen gereicht. Nach dem Essen gab es dann anstatt des gewohnten Awuavits einen Espresso. Was soll ich sagen, ich habe den Abend genossen und mir hat nichts gefehlt.

    LG
    Just4Fun

    So, endlich finde ich die Zeit hier wieder zu schreiben. 8)


    Hallo Just4Fun,
    wie geht es dir inzwischen? Hast du weitere positive Erfahrungen, weiteres hilfreiches Wissen sammeln können? Das würde mich natürlich für dich freuen. :)

    Eigentlich geht es mir ganz gut. Mein Tag könnte zwar momentan 30 Stunden haben und er wäre immer noch zu kurz... Job und Hausrenovierung zehren ganz schön. Aber bei der Hausrenovierung ist ein Ende in Sicht. Dann wird es wieder ruhiger.

    Was das Trinken betrifft, morgen bin ich vier Wochen nüchtern ! 44. Für mich eine enorme Leistung und vor kurzem noch undenkbar. Schwer fällt es mir immer noch nicht, aber hin und wieder kommt so ein Moment wo ich kurz die Lust auf ein Bier verspüre. Aber wie gesagt, immer nur kurze Momente. Meist kann ich mir dann auch erklären, was der Auslöser ist. Ansonsten trinke mich gerade auf der Suche nach neuen Lieblingsgetränken durch die Vielfalt alkoholfreier Getränke. Was mir da in der Vergangenheit alles an Geschmackserlebnissen verborgen blieb...

    Zu den positiven Erfahrungen: Mir geht es halt nach wie vor viel besser als vor vier Wochen, ich habe mehr Energie und Tatendrang. Und, auch sehr erfreulich, das Liebesleben mit meiner Frau ist wieder erwacht. Lust und Potenz sind wieder da. ;D


    Als ich vor zwei Jahren noch ganz am Anfang stand, hat mich die Omnipräsenz und Selbstverständlichkeit von Alkohol in unserer Gesellschaft nicht sonderlich interessiert. Wichtig war für mich da eigentlich nur, zu akzeptieren, DASS ich ein Alkoholproblem habe, und DASS kontrolliertes Trinken für mich keine Option mehr ist.

    So ähnlich geht es mir jetzt auch. Dass Alkohol allgegenwärtig ist stört mich (zumindest momentan) nicht sehr. Allerdings bin ich eigentlich auch nie der einzige, der keinen Alkohol trinkt und das Nicht-Trinken wird auf den Feiern u.ä. die ich besuche akzeptiert und man wird deswegen nicht komisch beäugt. Die einen trinken halt Alkohol, die anderen nicht. Ich war z.B. am Sonntag auf einem Geburtstag und es war weder für mich noch für andere Anwesende ein Problem, dass ich keinen Alkohol getrunken habe. Ich habe zwar zuerst aus Gewohnheit ein Bier angeboten bekommen, dies habe ich aber abgelehnt und habe stattdessen zur Cola gegriffen. Es war kein Saufdruck da und ich hatte einen netten und lustigen Abend.

    Dennoch bin ich weiter auf der Hut ! Und, das habe ich z.B. bei der Nikotinentwöhnung gelernt,ich habe für den Fall der Fälle meinen Notfallplan.
    So hoffe ich unbeschadet durch die nächsten Wochen und Monate, durch die Zeit der Weihnachtsfeiern und Weihnachstmärkte und durch die Glühweinsaison zu kommen.

    Es grüßt euch ein zufriedener
    Just4Fun

    Gewisse Ähnlichkeiten bei der Bewältigung dieser beiden Süchte sind wohl nicht von der Hand zu weisen. Als ICH aufgehört habe, habe ich auch immer wieder Vergleiche zum Rauchaustieg gezogen und somit von etwas, was ich kannte, auf etwas, was ich noch nicht so kannte, geschlossen.

    Irgendjemand hat mir dann irgendwann mal geantwortet, dass es da doch so‘n paar Unterschiede gäbe. Inzwischen teile ich diese Auffassung. :devilsmile:

    Die Gemeinsamkeiten bei der Bewältigung von Nikotin- und von Alkoholsucht habe ich ja auch schon kennengelernt. Aber erzähl mir doch bitte von den Unterschieden. Denn für mich sieht beides ziemlich ähnlich aus. Vielleicht in unterschiedlicher Ausprägung aber doch ähnlich.

    LG
    Just4Fun


    Hoffe der Schrank steht gerade und hält ;)

    Ja, danke der Nachfrage. Schrank steht und hält auch. Heute musste dann das Wasserbett umziehen. Hat sich nun zum neuen Schrank gesellt.

    Zum Thema Suchtdruck: so ganz unvorbereitet hat es mich ja nicht getroffen. Als ich aufgehört habe zu Rauchen war es ja ähnlich. Hier müsste man ja auch etliche Trigger meistern. Rauchen nach dem Essen, rauchen nach der Autofahrt, rauchen nach dem Sex, usw. Warum so sollte es mit dem Trinken also anders sein ?
    Und trotz meines gestrigen Anflugs von wieder-trinken-wollen überwiegen doch die positiven Erfahrungen bei weitem.

    LG Just4Fun

    Hallo ihr Lieben, und vielen Dank für eure Worte !

    Zunächst muss ich einmal sagen, dass mich gerne mit euren Ratschlägen, auch den ungefragten, auseinander setze. Schließlich seid ihr je schon ein großes Stück weiter auf dem Abstinenz-Weg als ich und habt da schon die eine oder andere Erfahrung gemacht, die mir vielleicht noch bevor steht. Wie gesagt, ich setzte mich damit auseinander und wäge für mich ab, was ich mir für mich aus dem Werkzeugkasten herausnehme. Auch wenn ich dann nicht jedes Werkzeug benutze bin dennoch dankbar für euer Angebot (um im Bild zu bleiben).

    Zum Thema Konfrontation: Ich wäge auch hier im Vorfeld ab, wie groß das Risiko ist. Stadionbesuch war hier für mich ok, einige bestimmte Freunde zu besuchen ist es z.B. (noch) nicht.

    Kinderpunsch und alkoholfreies Bier:
    Beides von mir nicht wegen einer erwünschten Wirkung getrunken. Das alkoholfreie Bier (es war jetzt eine Flasche in meinen trockenen 13 Tagen) habe ich des Geschmacks wegen getrunken. Den Kinderpunsch habe ich getrunken, weil ich mir schon mal Alternativen zum Glühwein für die bevorstehende Weihnachtsmarktsaison suchen möchte.

    Heute Tag 13 ohne Alkohol. Es geht mir immer noch gut damit. Die Gedanken an den Alkohol werden weniger. Ich stelle auch fest, dass mir einige Erfahrungen und Strategien die ich vor 13 Jahren gemacht habe, als ich aufgehört habe zu rauchen auch in meiner jetzigen Situation helfen können. Das wichtigste bei beidem scheint mir das viel genannte "Klick" im Kopf. Ich glaube, das hat es jetzt auch bei mir gemacht. Oft wird ja gesagt, man muss erst an einem Tiefpunkt ankommen um aufhören zu können. Das war bei allerdings nicht so. Irgendwie habe ich das Gefühl fertig zu sein mit dem Trinken. Ich habe einfach keine Lust mehr auf Alkohol, keine Lust mehr meine Partnerin und meine Familie zu belügen, keine Lust mehr schweißgebadet und verkatert aufzuwachen, keine Lust mehr ständig zu überlegen wann und wo man den nächsten Schluck bekommt. Stattdessen genieße ich besseren, erholsameren Schlaf, einen wesentlich aktiveren Alltag, ein neues Lebensgefühl und die Freiheit vom Alkohol. Und ich hoffe, dass jedes einzelne positive Erlebnis die Tür zum Alkohol ein klein wenig fester verschließt.

    LG
    Just4Fun


    Du scheinst in Bezug auf Alkohol Dein veganes "Schnitzel" zu suchen

    Moin Greenfox,
    wahrscheinlich hast du Recht. Aber warum sollte man nicht auf das vegane "Schnitzel" zurück greifen ? Aber das scheint ja so eine Art Grundsatzdiskussion zu sein. Ich habe in den letzten Tagen einmal ein alkoholfreies Bier getrunken. Nicht wegen der Wirkung, sondern wegen des Geschmacks. Es war OK. Es gab auch nicht den Druck nach mehr oder nach "richtigem" Bier. Und bei dem erwähnten Kinderpunsch (quasi ja erwärmter Fruchtsaft) bemerkte ich lediglich, dass er geschmacklich meiner Meinung nach nicht an Glühwein mit Rum heran kommt. Dennoch hatte ich kein Verlangen einen Glühwein zu trinken. Solange das so bleibt, ist das zurückgreifen auf alkoholfreies Bier oder Kinderpunsch völlig in Ordnung.

    Habe heute den nächsten Schritt gemacht. Ich habe mit meiner Frau über mein Alkoholproblem, meine heimliche Trinkerei, den Kontrollverlust und über meinen Wunsch, künftig keinen Alkohol zu trinken geredet. Das ich ein Alkoholproblem habe und heimlich getrunken habe war ihr bewusst. Sie hatte mich ja auch schon wiederholt darauf angesprochen. Allerdings hatte ich da immer nur zugegeben, was nicht zu vermeiden war. Das volle Ausmaß hatte ich bis heute nicht geschildert. Sie war sehr erleichtert, dass ich nun auch mein Problem erkannt habe und reinen Tisch gemacht habe. Sie steht total hinter mir und möchte mich unterstützen auf meinem Weg. Gemeinsam haben wir dann sämtliches Leergut aus allen möglichen Verstecken geborgen. Mir tut es gut, nicht mehr die Last der Heimlichkeiten zu tragen und zu wissen, dass ich eine starke Verbündete an meiner Seite habe.

    LG Just4Fun


    Dazu passt doch das Sprichwort von Goethe „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“ ganz gut, meinst du nicht? :))

    :moorgen:

    Liebe AmSee,

    ja das ist auch ein schönes Zitat. Und zu bauen habe ich momentan ja auch. Mein neues Leben nämlich. Da hoffe ich doch sehr, dass es schön wird. Der Beginn stimmt mich zumindest zuversichtlich. Heute übrigens Tag neun des neuen Lebens. Ich hatte gestern ein weiteres Erfolgserlebnis. Ich habe festgestellt, dass Stadionbesuch ohne Stadionbier möglich ist. Und das Bier hat mir nicht einmal gefehlt. Einzig das Spielergebnis war nicht in meinem Sinne. Aber daran hätte das Bier ja auch nichts geändert. Dafür bin heute morgen aber fit und kann mich gleich auf die Gartenarbeit stürzen.

    Es grüßt ein motivierter
    Just4Fun ;D