• Hallo,

    Mal ne kleine Frage in die Runde: Hattet oder habt ihr vielleicht immer noch manchmal Träume vom Alkohol? In den letzten paar Wochen habe ich mehrmals geträumt ich hätte getrunken. Es geht mich deshalb nicht schlecht oder hab auch keinen Suchtdruck deswegen, ich wollte nur wissen, ob vielleicht jemand Erfahrungen und Erklärungen dazu hat? Geht das irgendwann vorbei?
    Ich nehme mal an es ist etwas, mein Unbewusstes arbeitet und versucht mit der Sucht klar zu kommen?

    Ich bin heute 8 Monate trocken (freu :D), merke aber immer wieder, wie sehr Alkohol noch präsent ist in meinen Gedanken, im Unterbewusstsein. Manchmal kommt bei ganz unerwarteten Situationen plötzlicher Suchtdruck hoch, der zwar schnell vergeht, mich aber noch oft überrascht. Das war ganz am Anfang der Abstinenz viel weniger der Fall als jetzt...wie sind eure Erfahrungen dazu?

    Allen einen schönen Sonntag :sun:

    Rina

  • In meinem ersten Jahr hatte ich immer wieder mal derart erschreckend reale Träume, dass ich dann oft im Bett "hochgeschossen" bin, wenn ich im Traum realisiert habe, dass ich wieder getrunken habe oder kurz davor stand zu trinken, dass ich zum Einen meine Frau dadurch geweckt habe und selbst immer 1-2 Minuten brauchte um zu begreifen, dass es nur ein Traum war. Das ich zu Hause in Sicherheit, in meinem Bett war und eben NICHT getrunken hatte. Obwohl ich manchmal meinte, sogar den Geschmack des Getränks noch zu spüren ...

    Das hat dann aber zum Glück nachgelassen und nun hatte ich schon seit Jahren keine derartigen Träume mehr. Aber ich habe von etlichen Gruppenfreunden gehört, dass sie ähnliche Traumphasen erlebt haben - meist eben in der Anfangszeit der Abstinenz. Wenn sich das Unterbewusstsein noch extrem mit diesem Thema beschäftigt.
    Unsere Erfahrung ist, dass sich das gibt, wenn sich alles "normalisiert" hat, wenn die Abstinenz für uns normal geworden ist.

    Zumindest finde ich/finden wir nichts Beunruhigendes an solchen Träumen, solange es uns erschreckt/ängstigt/beunruhigt, dass wir darin getrunken haben und wir froh sind, aus diesen Albträumen aufzuwachen.
    Anders ist es, wenn man dem Traum-Trinken nachtrauert ... Dann sollte man mal in sich hineinhorchen, wo der Rückfall lauert/lauern könnte.

    Wünsche noch einen schönen Sonntag!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Rina!

    Ist bei vielen Aussteigern aus der Sucht so. Da bist Du kein Einzelfall. Ich bin jetzt 4 3/4 Jahre clean und träme auch noch ab- und an vom Konsum.

    Mein Therapeut erklärte es mal wie folgt: In den Träumen verarbeiten wir unser Leben und zu dem gehört auch unsere Alkoholvergangenheit.

    Suchtdruck hat sich aufgrund der Träume bei mir noch nie eingestellt. Daher sehe ich in solchen Träumen erst mal kein Rückfallrisiko für mich. Im Gegenteil, mir wird mein Problem im wahrsten Sinne des Wortes noch mal vor Augen geführt.

    Wohl gemerkt: So ist es bei mir und die Menschen sind nun mal verschieden.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Danke für eure Antworten, gut zu wissen,dass solche Träume wohl zum Verarbeitungsprozess dazu gehören! Eigentlich sogar gut so,es geht in die richtige Richtung...mich erschrecken diese Träume etwas,weil das geträumte so lebensnah und realistisch ist. Bin dann immer erleichtert festzustellen,dass es nur ein Traum war. Einmal war es jedoch so realistisch dass ich meinen Mann fragen musste,ob wir gestern wirklich nüchtern waren...ich konnte mir selbst fast nicht trauen!
    Nachtrauern tu ich dem geträumten nie,es ist eher Abschreckung pur!


  • Manchmal kommt bei ganz unerwarteten Situationen plötzlicher Suchtdruck hoch, der zwar schnell vergeht, mich aber noch oft überrascht. Das war ganz am Anfang der Abstinenz viel weniger der Fall als jetzt...wie sind eure Erfahrungen dazu?

    bei mir war das lange ganz weg, aber nach ein paar Jahren hatte ich mal eine Phase, wo das wieder mehr kam. Da hatte sich bei mir so ziemlich alles normalisiert, ich hatte das Thema fast ganz vergessen und war dann aber viel mit Leuten zusammen, die zwar tranken, aber relativ wenig und die da alle gar kein Problem damit hatten, und da hatte ich dann plötzlich wieder mehr Appetit drauf, und ich merkte dann auch, dass ich mir vorstellen konnte, ab und an mal eins zu trinken..nach einem oder zwei konnte ich ja immer aufhören.
    Das war auch der Grund, warum ich mir dann doch noch eine Gruppe gesucht habe, denn darüber wollte ich mal mit jemandem reden. Denn im Grund wollte ich ja gar nicht mehr anfangen, das waren nur so Gelüste.

    Träume hatte ich auch schon, habe ich auch heute noch manchmal, machen fast nie Appetit auf mehr, und ich denke nicht viel drüber nach. Ich träume von allem Möglichen, vieles hat mit meinem Leben wenig zu tun und ich frage mich manchmal, wo mein Kopf das überhaupt hernimmt. Ich habe im Traum schon Bücher gelesen, die es überhaupt nicht gibt, war spannend...und noch mehr so Sachen. Also ich messe dem nicht viel Bedeutung zu.

  • bei mir war das lange ganz weg, aber nach ein paar Jahren hatte ich mal eine Phase, wo das wieder mehr kam. Da hatte sich bei mir so ziemlich alles normalisiert, ich hatte das Thema fast ganz vergessen und war dann aber viel mit Leuten zusammen, die zwar tranken, aber relativ wenig und die da alle gar kein Problem damit hatten, und da hatte ich dann plötzlich wieder mehr Appetit drauf, und ich merkte dann auch, dass ich mir vorstellen konnte, ab und an mal eins zu trinken..nach einem oder zwei konnte ich ja immer aufhören.

    Und genau so trudeln viele unbedarft in den Rückfall hinein. ;) Eine Zeit lang, können sie moderat trinken und dann geht plötzlich die benötigte Dosis kontinuierlich hoch, bis man bei alten Schlagzahlen oder noch darüber landet. So wurde es mir von mehreren rückfälligen Mitgliedern meiner Therapie berichtet.

    War jetzt zwar nicht direkt das Thema, erschien mir jedoch dennoch wichtig. :)

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Ja. Mir war das bewusst. Es reichte auch, darüber zu reden, ich hab deswegen nichts geändert. Durch das Ventil war die Spannung weg, die sich da in mir aufbaute.
    Und in der Gruppe bzw. dem ganzen regionalen Selbsthilfeverein haben sie mich mit offenen Armen empfangen, bin da zwar nur unregelmässig hin, habe dann da aber sogar bezahlte Aufträge für den öffentlichen Auftritt des Vereins bekommen. Also eigentlich hats mir nicht geschadet :)

  • Hallo Rina,

    Interessanterweise habe ich gerade letzte Nacht (unter anderem) mal wieder geträumt, dass ich getrunken habe.

    Passiert in Abständen immer mal wieder. Ich versuche dann schon zu ergründen, warum ich das vielleicht jetzt gerade träume. Was ich jetzt, heute Nacht, oder letzte Nacht, träume, hat ja zum einen damit zu tun, was heute ist, aber natürlich auch damit, dass die Zeit, in der ich abhängig getrunken habe, sehr tiefe seelische Spuren in mir hinterlassen hat. Ich glaube, das wird immer (oder jedenfalls noch sehr lange) zu den Dingen gehören, die ich im Unterbewusstsein weiterhin bearbeite.

    Der Traum in der letzten Nacht wurde, glaube ich, ganz profan durch einen (sehr unangenehmen) Geruch ausgelöst, dem ich am Abend ausgesetzt war.

    Ähnlich wie Greenfox finde ich es auch nicht beunruhigend, dass ich ab und zu Träume habe, in denen das Trinken eine Rolle spielt. Auch nicht überraschend. Ich weiß ja, wie tief das „Trauma“ aus dieser Zeit sitzt.

    Und wenn ich dem möglichen Auslöser für einen solchen Traum ausreichend intensiv nachgespürt habe, sehe ich zu, dass ich mich wieder im trockenen Hier und Heute verankere und meinen Fokus ganz bewusst auch wieder auf anderes lege.

    Danke für deine Frage, und dir einen herzlichen Gruß und alles Gute!
    Camina

    P.S. Wenn du von vermehrtem Suchtdruck schreibst, dann lohnt es sich auf jeden Fall, da genauer hinzugucken. Ist etwas anders als die Monate vorher?

  • Guten Morgen,

    Ihr habt Recht,habe versucht das vermehrte Aufkommen von Suchtdruck zu analysieren...

    Es hängt ev mit den Besuchen meiner Schwiegerfamilie zusammen .Die haben sich alle in den kommenden Wochen angemeldet... Bei denen ist Alkohol wichtig, nicht in Quantität aber in Qualität,er gehört zu JEDEM Essen dazu! Am Wochenende auch mit Aperitif,Wein und Champagner und Digestifs...das zieht sich ganz schön in die Länge und ist (für mich!!) schwierig auszuhalten. Dazu kommt noch, dass ich mich nicht gut mit dieser Familie verstehe,habe immer ziemlich viel getrunken um den Besuch so betrunken wie möglich aber nicht zu auffällig über die Runden zu bekommen.

    Wir haben mit meinem Mann vereinbart nur solche Getränke anzubieten, die ich eh noch nie mochte,d.h. Bier und Süsswein.Und auch nicht zu jeder Mahlzeit. Unschön wird es trotzdem. Einfach nichts anzubieten käme äusserst schlecht an und v.a. Ich müsste wieder unter gehässigen Kommentaren leiden.

    Kann wirklich sein dass mich das schon jetzt mehr belastet als mir bewusst ist...Meine Schwiegermutter ist halt einfach ein Biest,selbst mit Alk noch unausstehlich...

    Hab noch etwas Zeit mir Strategien zurecht zu legen...

  • Was für Kommentare gäbe es ?
    Wenn du „gar nichts“ anbietest. ,?
    Gar nichts.... außer
    Mineralwasser
    Apfelsaft
    Himbeersaft
    Smoothie
    Orangensaft
    Cola
    Fanta
    Multivitaminsaft
    .....

    :)

  • Wir haben mit meinem Mann vereinbart nur solche Getränke anzubieten, die ich eh noch nie mochte,d.h. Bier und Süsswein.Und auch nicht zu jeder Mahlzeit.

    Und warum steht Dir Dein Mann nicht zu 100% bei und IHR sagt: "Sorry Leute, aber bei uns gibt es überhaupt keinen Alkohol mehr im Haus. Wenn Ihr etwas trinken wollt, dann bei Euch zu Hause."?
    Hätte auch den angenehmen Nebeneffekt, dass diese Leute höchstwahrscheinlich nicht ALLZULANGE bleiben würden ;)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Oder du bist leider leider krank an diesem Tag.
    Ziemlich ansteckende Sache.
    Magen / Darm Virus.
    Unbedingt im Schlafzimmer bleiben
    ( und ein gutes Buch lesen, leckeres Zeug essen und Dich des Lebens freuen )

  • Hallo,
    vor ein paar Monaten träumte ich, dass ich mich von meinem Mann getrennt habe. Ich hatte eine eigene Wohnung.
    Die Schränke in sämtlichen Zimmern waren mit Flachmännern „dekoriert“. Keine Teller, Tassen, Garderobe…Mülltonnen (grau und grün) randvoll mit Leergut…HORROR!
    Ich denke, mein Unterbewusstsein beschäftigt sich schon mit der Option einer Trennung und meinem Wunsch auf ein selbstbestimmtes Leben .
    Hat mein Unterbewusstsein Angst vor diesem Schritt? Ja, ich habe Angst, Angst, es nicht allein zu schaffen, dann ganz allein zu sein, von der Familie ausgestoßen, die allumfassende Angst, dann wieder zur Flasche zu greifen.
    Ich habe mit diesem Traum eine gefährliche und risikoreiche Situation „erlebt“, die ich so in der Realität niemals erleben möchte.
    Für einige mag das blöd klingen, auch wenn ich Vernunft und Logik ausblende: Ich empfinde diesen Traum als verschlüsselte Botschaft. Er hatte eine Bedeutung.

    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Nun ja,wir hatten diese Situation schon mal...damals hat mein Mann genau das getan, angekündigt dass es keinen Alkohol gibt. Obwohl er die Entscheidung gegenüber seiner Familie auf sich nahm fielen die negativen Reaktionen und blöden Kommentare auf mich zurück (ich empfange sie schlecht, gebe mir keinerlei Mühe,bin geizig,hab überhaupt kein „Art de vivre“, bin misérable Gastgeberin etc etc...)...Wie gesagt, das Verhältnis zwischen uns ist nicht gut. Ich will das nicht noch einmal Tagelang hören müssen,deshalb ist es für mich einfacher auf Alkoholika auszuweichen den ich nixht mag,in der Hoffnung dass es aushaltbarer ist.
    Da wir weit weg wohnen kommen sie per Flugzeug,An-und Abreise sind daher fix festgelegt und Dauer bei uns etwa 5 Tage (mindestens).
    Sch*** Schwiegereltern echt...wenn s nach mir ginge müssten sie gar nie kommen.

  • Ich glaube, ich kann das schon nachvollziehen. Wenn das Finnen sind, wie ich vermute, dann haben die nach meiner Erfahrung eine etwas andere Vorstellung von Gastfreundschaft wie wir hier. Ich kenne das aus mehreren Ländern.

    Wenn Du es schaffst, dann nagle sie mal auf die Frage fest, ob sie Dir schaden wollen. Denn das täten sie ja, wenn Du so wärst wie sie das gerne hätten. Wenn Ihr Euch eh schon nicht mögt, hast Du ja wenig zu verlieren.

  • Brit ,
    willst du dich wirklich von deinem Mann trennen und nur die Angst hält dich davon ab? Ich denke ja auch das Träume irgendwas aus dem Unterbewusstsein widerspiegeln

    Susanne
    Meine Familie wohnt im hohen Norden ja,da ist es aber kein Problem weil sie mich unterstützen und niemals Kommentare über einen Alkoholmangel bei mir machen würden. Sie wissen auch Bescheid und respektieren das.
    Die Familie meines Mannes kommt aus Süd-Europa,da wo weniger exzessiv dafür aber täglich getrunken wird und Alkoholkonsum zum „Kulturgut „ und „guten Ton“ gezählt wird...Die Schwiegereltern über mein Problem aufzuklären habe ich mal im kleinen Ansatz versucht und die Reaktion getestet: => Absolutes Unverständnis und totale Ignoranz gegenüber der Krankheit, es wurde sehr abfällig über Alkis hergezogen...und dies obwohl sie beide im Gesundheitswesen tätig waren (Arzt). Das heisst aber eben noch lange nichts...

    Stimmt natürlich schon, es könnte mir auch völlig egal sein wenn noch der letzte Anschein von guter Beziehung zu Nichte geht,wären da nicht die Kinder. Meinetwegen könnte ich auf dieses sehr anstrengende Theater und Schauspiel gerne verzichten,es sind aber halt nun mal die Grosseltern meiner Kinder.

    Vielleicht mache ich mir aber auch viel zu viele Gedanken im Vornherein...bin sehr gut darin immer das schlimmste zu befürchten und unendlich Panik zu schieben. Das hindert mich oft am vorankommen und verbaut sämtliche positiven Herangehensweisen im Vorfeld. Vielleicht kommt es ja ganz anders...

  • ich möchte da mal kurz drauf eingehen. Also für mich klingt es nicht blöd, wenn man von einem Traum beeindruckt ist, der einen nachhaltig belastet. Ich hatte als Kind öfter mal Alpträume, die sind mir auch nachgegangen. Im dem Zusammenhang hier, wo Rina danach gefragt hat, weiss ich allerdings schon eine halbe Minute nach dem Aufwachen die Details nicht mehr.

    Gut, der Traum kann Dir vielleicht schon was sagen. Ich glaube allerdings nicht, dass er die einzige Möglichkeit aufzeigt, sodern nur eine von vielen.
    Mir ist aufgefallen, dass Du in dem Traum ohne Familie völlig allein und ausgestoßen bist.
    a) warum bist Du ausgestoßen, wenn Du selbst gegangen bist, und
    b) hast du ausserhalb Deiner Familie keine Freunde?

    b) ist übrigens auch bei mir ein Thema, allerdings kümmere ich mich da trotz guter Partnerschaft drum, und ich habe das an meinem letzten Wohnort geschafft und an meinem relativ neuen wieder. Und zwar ganz bewusst auch ausserhalb von Selbsthilfegruppen, sondern ganz normal dort wo mich etwas interessiert. Und ich glaube, das wird auch tragfähig. Vielleicht nicht jeder Versuch, aber ich habe meistens mehrere Eisen im Feuer, von daher muss das nicht klappen.
    Ich persönlich finde, (m)eine Partnerschaft ist auch überfordert, wenn sie mich retten muss, weil ich sonst nichts habe. Wenn das keine freiwilige Sache mehr ist, sondern ein Muss mangels anderer Alternativen.


  • Die Familie meines Mannes kommt aus Süd-Europa,da wo weniger exzessiv dafür aber täglich getrunken wird und Alkoholkonsum zum „Kulturgut „ und „guten Ton“ gezählt wird...

    OK, kenne ich auch. In dem Fall kriegen die von mir tatsächlich auch zu trinken, was sie wollen. Allerdings weiss ich auch ganz genau und inzwischen auch aus langjähriger Erfahrung, dass mich das nicht juckt. Aber ich habe natürlich auch mal angefangen...ich sage mal, selbst wenn da Suchtdruck aufkommen würde, würde der mich nicht zum Trinken zwingen, sondern da könnte ich immer noch entscheiden, was ich mache.
    Natürlich ist das vielleicht Stress, aber Stresssituationen hatte ich trocken schon einige, und wenn man weiss, dass einen das nicht umhaut, bedeutet das auch eine ganze Menge Freiheit. Das lernt man aber nur durch Erfahrung, kann man also sogar positiv als Herausforderung sehen.


  • Die Familie meines Mannes kommt aus Süd-Europa,da wo weniger exzessiv dafür aber täglich getrunken wird und Alkoholkonsum zum „Kulturgut „ und „guten Ton“ gezählt wird...Die Schwiegereltern über mein Problem aufzuklären habe ich mal im kleinen Ansatz versucht und die Reaktion getestet: => Absolutes Unverständnis und totale Ignoranz gegenüber der Krankheit, es wurde sehr abfällig über Alkis hergezogen...und dies obwohl sie beide im Gesundheitswesen tätig waren (Arzt). Das heisst aber eben noch lange nichts...


    Nun ja,wir hatten diese Situation schon mal...damals hat mein Mann genau das getan, angekündigt dass es keinen Alkohol gibt. Obwohl er die Entscheidung gegenüber seiner Familie auf sich nahm fielen die negativen Reaktionen und blöden Kommentare auf mich zurück ... Ich will das nicht noch einmal Tagelang hören müssen,deshalb ist es für mich einfacher auf Alkoholika auszuweichen den ich nixht mag,in der Hoffnung dass es aushaltbarer ist.

    Sorry, wenn ich nochmal darauf zurückkomme ...

    Aber zum Einen finde ich es traurig, dass Dein Mann dann nicht zu DIR steht und seinen Eltern sagt, dass sie gerne wiederkommen können, wenn sie sich über das Thema richtig informiert haben und/oder die Klappe halten und zivilisiert benehmen.
    Und zum Anderen: Meine Ex-Frau stammt aus Russland (Prost!) - und somit natürlich auch ihre Familie ;) und ein sehr großer Teil unserer Freunde. Da kannst Du Dir sicher vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, DENEN zu verklickern, dass ausgerechnet ICH plötzlich nicht mehr mit ihnen trinke! Okay, sie sind nicht ausfällig geworden, haben es aber absolut nicht verstanden.
    ZUNÄCHST nicht - aber sowohl meine damalige Noch-Frau als auch ich haben es ihnen (manchmal mehrfach und kleinstkindgerecht ::) ) erklärt. Mittlerweile haben sie es verstanden und akzeptiert.
    Übrigens: Von Anfang an gab es nach meiner Abstinenzentscheidung bei uns zu Hause keinen Alkohol - auch meine Frau hat kein Glas Sekt oder Wein getrunken geschweige denn angeboten. Wir haben das nach außen so kommuniziert, auch begründet - und durchgezogen.
    Wenn wir irgendwo zu Gast waren, hat meine Frau natürlich auch ein, maximal zwei Glas Sekt/Wein getrunken - mehr hat sie sowieso nie getrunken. Damit will ich nur sagen, dass sie nicht wegen mir ebenfalls auf Alkohol verzichten musste/brauchte/verzichtet hat.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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