Selbsthilfegruppen

  • Der grosse Durst

    Ich ging erst in eine Selbsthilfegruppe als die Ernte schon im Trockenen war. Meine ich zumindest. Es ist halt schwierig einen nur theoretischen Weg zu konkretisieren. Der berühmte Zwillingsbruder der den anderen Weg eingeschlagen hat. Auf jeden Fall war ich nach fast einem Jahr Trockenheit relativ stabil, aus dem "ich muss keinen Alkohol trinken" war längst ein "ich will keinen Alkohol mehr trinken" geworden. Nur der Austausch über den grossen Durst fand nicht statt. Obwohl ich ziemlich offen war was meine Situation betraf hörte ich kaum mehr von Bekannten als "da hast du ja jetzt einen grossen Willen". Das war es aber nicht. Na gut die Leute waren eben keine Betroffenen.
    Dann ging ich mal in ein Meeting. Es liess mich erfüllt zurück. Da waren die Leute, die den grossen Durst aus eigener Erfahrung kannten und hierüber ohne Groll oder Scham erzählen konnten. Ich war nicht mehr allein mit den Auswirkungen meiner Abhängigkeit. Ich hörte gerne zu. Es war einfach wohltuend in meinen Ohren. Ich kannte bis dahin nur das Stammtischgeschwätz wo alle wild durcheinander quatschten ohne auf den Andern zu achten oder eben das oberflächliche Getöse das sich in unserm Alltag breitgemacht hat.
    Im Meeting war das anders. Es hat sicher eine grosse Wirkung auf die Psyche eines Menschen wenn der Raum und die Zeit dafür da sind das er tiefere Erlebnisse austauschen darf, kann, was auch immer. Heilsam ist es auf jeden Fall wenn über das Versteckspiel, das sich aus dem grossen Durst ergibt, gesprochen wird.
    Ich blieb etwa zwei Jahre regelmässiger Besucher der Meetings, danach wurde es mehr und mehr sporadisch bis ich dann die Besuche ganz einstellte. Ohne diese Gruppen hätte es nie die Gelegenheit für so tieferen Freundschaften in meinem Leben gegeben. Diese gingen dann über die AA hinaus. Stichworte: Wandern, Cafetreff und noch so einiges mehr.

    Das ist das Geschenk das mir die Besuche einer Selbsthilfegruppe ermöglichten.

  • 10 gute Gründe für den Besuch einer Selbsthilfegruppe

    Selbsthilfe ist für Sie da.

    Diese Information richtet sich an
    alle Menschen mit Suchtproblemen,
    von A wie Alkohol bis Z wie Zocken.
    Und an deren Angehörige.

    „In der Selbsthilfegruppe werde
    ich meine Sorgen los. Und sie
    hilft mir, trocken zu bleiben.“
    (Marc)

    „Ich bin nicht mehr allein
    mit meinen Problemen.
    Die Gruppe ist Teil meines
    Lebens geworden.“
    (Susanne)

    „Da waren Menschen, die mich
    verstanden haben. Sie wussten,
    wie es mir geht.“
    (Melanie)

    „In der Selbsthilfegruppe habe ich mein Leben aufgeräumt.“
    (Paul)

    „Ohne Gruppe habe ich es 1,5 Jahre
    geschafft. Mit Gruppe bin ich seit
    21 Jahren abstinent! Ich glaube,
    das spricht für sich.“
    (Daniel)

    „Ich kam zur Gruppe und wurde respektiert und angenommen.“
    (Andreas)

    „Ich habe einen ganz neuen Bekanntenkreis gefunden.“
    (Jens)

    „In der Gruppe wird mir zugehört. Und die Gruppe
    hat Schweigepflicht gegenüber Dritten.“
    (Tanja)

    „Auch für Angehörige ist die Gruppe wichtig.
    Da habe ich gelernt, was ich tun muss oder
    lieber bleiben lasse, um meinem Partner
    zu helfen.“
    (Monika)

    Hier die empfehlenswerte PDF:

    DHS Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

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