Hallo,
erstmal vorab ein kleiner Einblick meines gestrigen Abends, der mich dazu gebracht hat dieses Thema zu eröffnen:
Mein Verlobter und ich wohnen zusammen. Seit 51 Tagen trinke ich nichts mehr, er trinkt ab und zu. Selten in meiner Gegenwart, mal ein Bier, wenn ich es ok finde. Und es hat mich bisher garnicht gestört, weil es mir psychisch in den letzten Wochen sehr gut ging und mich stark genug fühlte.
Gestern Mittag gab es eine für mich schwierige Situation innerhalb meiner Familie. Würde ich noch trinken, hätte ich diese Situation genutzt um mir die Probleme wegzutrinken. Ich meine es war ja Wochenende...
So naiv wie ich war stimmte ich dann gestern Nachmittag dem Vorschlag zu, ganz spontan mit einem weiteren Paar ein Spieleabend zu machen.
Mein Verlobter stellte mir die Wahl, ob wir Alkohol anbieten sollen oder nicht. Er passt sehr gut auf mich auf und unterstützt mich da sehr doll.
Aber meine Meinung war es, Alkohol anzubieten. "Ich möchte doch niemandem verbieten zu trinken, jeder soll machen was er für Richtig hält.
Ich bin doch stark genug um der Versuchung zu widerstehen, sowie in den letzten 51 Tagen doch auch..." wie gesagt, naiv war ich.
Tja und so saß ich gestern mit einer deprimierten Grundstimmung mit denen am Tisch und war einfach nur neidisch. Ich wollte auch trinken.
Es war ein grausamer innerer Kampf mit meinen Stimmen die mir versucht haben, Kontrolliertes Trinken würde doch funktionieren...
Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, beobachtete meinen Gast wie sie ihren Sekt trank. Das Bier von meinem Verboten roch ich soo intensiv. Ich wollte nichts lieber als zu tauschen.
Weil es mir so schlecht ging und ich mich selber vor diesen Stimmen gruselten, verabschiedete ich mich recht früh weil es mir "schlecht ging" (das Komische war, dass mir wirklich sehr übel war.... so, als ob mein Körper mich von der Runde wegbringen wollte) und ich ging ins Bett.
Von da an ging es RICHTIG los. Ich konnt nicht schlafen, weil sich so viele Szenen in meinem Kopf abspielten.
Ich war einfach nur traurig, obwohl ich stolz sein sollte dass ich stark genug gewesen bin. Einen "Plan" habe ich noch nicht für mich in solchen Situationen, es ist noch alles recht frisch mit der Abstinenz. Oder pure Doofheit..
Als mein Verlobter ins Bett kam, gestand ich ihm dass ich es nicht aushielt beim trinken zuzuschauen und es SO noch nicht kannte.
Wir sind am überlegen wie wir es das nächste mal hinkriegen und wollen ein Kompromiss finden.
Wir möchten natürlich noch Gäste empfangen. Die meisten trinken Alkohol.
Ich habe vorgeschlagen mich erstmals in der Anfangszeit zu distanzieren, wenn ich merke dass es mir psychisch nicht gut geht. Dann werde ich aus der Wohnung gehen, wenn wir Besuch haben.
Kann ich meinen Gästen verbieten Alkohol zu trinken wenn ICH dabei bin? Niemand weiß von meiner Alkoholsucht außer meine engsten Freunde. Soll ich es dem Arbeitskollegen und Freund meines Verlobten sagen, wenn er das nächste Mal zu Besuch ist... ich weiß es nicht.
Habt ihr Tipps für mich?
Wie geht ihr damit um wenn Gäste kommen die Alkohol trinken??
Habt ihr auch einen Partner/ eine Partnerin, die ab und zu trinkt? Wie geht ihr damit um?
Ich bin noch recht durcheinander von der schlaflosen Nacht.
Vielen Dank schonmal. Das tat auf jeden Fall gut es hier aufzuschreiben.
Wüsche euch einen schönen Sonntag