Beiträge von Henri

    Hallo Himbeere,

    2 Fragen:

    1. weswegen kommen deine Besucher, wegen Dir oder weil sie von dir Alkohol bekommen?
    2. wenn jemand von deinen Besuchern drogensüchtig wäre, würdest du dem auch Drogen besorgen?

    Nach meiner Therapie habe ich anfangs auch Bier für meine Gäste besorgt, mit dem Erfolg, dass das meiste verdorben ist. Danach habe ich nichts mehr eingekauft und siehe da, es hat auch niemand danach gefragt. Und - eines habe ich damals festgestellt - es gibt viel mehr Leute, die keinen Alkohol trinken, als ich bis dahin gedacht hatte.

    Viele Grüße
    Henri

    Hier ein Artikel, den ich vor fast 20 Jahren irgendwo im Internet gefunden habe und für Angehörige wertvolle Tipps enthält.

    Helfen, aber wie?

    Wie kann ich dem "nassen" Alkoholkranken helfen?

    Einem "nassen" alkoholkranken Menschen zu sagen, er soll aufhören zu trinken, ist ebenso unsinnig, wie einem Asthmatiker zu sagen, er solle aufhören zu husten.

    Zunächst sollte Ihnen aber klar sein, dass der Alkoholkranke in jedem, der ihm helfen will einen Gegner sieht, der ihm seinen Alkohol wegnehmen will. Rechnen Sie in jedem Fall mit zum Teil aggressiver Gegenwehr! Erst wenn der Betroffene selbst erkannt hat, dass er ein Alkoholproblem hat, ist er bereit sich helfen zu lassen und etwas zu unternehmen. Diese Einsicht wird aber nur erreicht, wenn der Betroffene an den Folgen seiner Trinkerei mehr leidet, als der Alkoholkonsum ihm andererseits noch Lustgewinn oder Trost verschafft. Erst unter diesem Leidensdruck wird er bereit sein, sich helfen zu lassen.
    Bis zu dieser Erkenntnis des Alkoholkranken haben Sie es in der Angehörigenrolle sehr schwer. Wenn Sie erkannt haben, dass ein Ihnen nahe stehender Mensch ein Alkoholproblem hat, sollten Sie folgende Punkte beachten:


      [li]Suchen Sie für sich selbst eine Beratungshilfe (z.B. Sucht- oder Familienberatungsstelle, Selbsthilfegruppe). Dort können Sie offen über Ihre Probleme sprechen und bekommen fachlichen Rat.[/li]

      [li]Informieren Sie sich über die Alkoholkrankheit! Je mehr Sie über die Krankheit wissen, umso besser können Sie mit ihr umgehen, auch als Angehörige/r.[/li]

      [li]Informieren Sie den behandelnden Arzt des Alkoholkranken über Ihre Beobachtungen und äußern Sie Ihren Verdacht hinsichtlich der Alkohokrankheit. Das hat nichts mit Verrat zu tun, sondern ist eine Möglichkeit, dem Betroffenen zu helfen.[/li]
      [li]Machen Sie keine Vorwürfe mehr, denn der Kranke macht sich diese selbst. Ständige Vorwürfe führen zu Aggressionen und können das Trinken verstärken.[/li]

      [li]Vermeiden Sie es, den Alkoholkranken zu kontrollieren. Das bringt nichts und reibt nur unnötig Ihre Nerven auf. Schlimmstenfalls ruft das Trotzreaktionen seitens des Alkoholkranken hervor. Auch das Zuteilen von gewissen Alkoholmengen ist sinnlos, das führt allenfalls vermehrt zum heimlichen Trinken. Wenn Sie dem Alkoholkranken seinen Stoff entziehen (durch wegschütten oder verstecken), wird er sich neuen Vorrat besorgen und/oder auch sehr aggressiv darauf reagieren.[/li]

      [li]Lügen oder vertuschen Sie nicht! Fehlt der Alkoholkranke beispielsweise bedingt durch seine Trinkerei am Arbeitsplatz oder versäumt er andere Termine, ist das sein Verschulden. Solche "Rettungsaktionen" Ihrerseits machen es dem Süchtigen leicht, weiterzutrinken, da er ja keine unangenehme Erfahrungen durch sein Trinken macht. Er muss selber für solche Ausfälle gerade stehen, das verschärft den Leidensdruck.[/li]

      [li]Versorgen Sie den Alkoholkranken nicht mit Alkohol! Wenn der Betroffene trinken will, muss er selber dafür sorgen! Auch das verschärft unter bestimmten Bedingungen den Leidensdruck enorm, beispielsweise wenn der Betroffene sich nach einem Alkoholexzess sehr schlecht fühlt und das wiederum mit Alkohol bekämpfen will.[/li]

      [li]Auch wenn es schwer fällt, versuchen Sie in allen Situationen sachlich zu bleiben. Finden Sie das richtige Maß - verhalten Sie sich nicht zu nachgiebig, aber auch nicht zu ablehnend. Der Alkoholkranke muss aus Ihrem Verhalten heraus erkennen und spüren, dass er Ihre Unterstützung hat, wenn er etwas gegen seine Krankheit unternimmt.[/li]

      [li]Versuchen Sie Streitsituationen zu vermeiden. Das ist in der Praxis nicht einfach, zumal der Alkoholkranke oft gerade mit dem Streit sucht, der ihm zu helfen versucht. Enttäuschungen und Verletzungen schmerzen sehr, dennoch versuchen Sie mit der Einstellung "Ein Kranker kann mich nicht kränken" zu leben.[/li]

      [li]Viele alkoholkranke Menschen haben bedingt durch ihren Alkoholkonsum finanzielle Probleme. Machen Sie dem Betroffenen bewusst, dass er Schulden hat, jedoch übernehmen Sie diese auf keinen Fall. Das würde sein Fehlverhalten vertuschen und keine Hilfe für den Betroffenen sein, weil er durch seine Alkoholabhängigkeit neue Schulden verursachen wird. Sie selber lassen sich dadurch in diesen Teufelskreis reinziehen.[/li]

      [li]Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen (Kindern, Verwandten, Freunden) sachlich über die Alkoholkrankheit, damit Verständnis und nicht Verachtung für den Alkoholkranken entsteht. Machen Sie den Alkoholkranken nicht zum Sündenbock der Familie, das würde nichts an der Situation ändern.[/li]

      [li]Ist Ihr Lebens- oder Ehepartner der/die Betroffene, dann machen Sie sexuellen Kontakt von Nüchternheit abhängig! Sie vermeiden damit Enttäuschungen und Erniedrigungen.[/li]
      [li]Wenn Sie Schritte androhen, etwas zu unternehmen, seien Sie in Ihrem Handeln konsequent! Ein ständiges Androhen von irgendwelchen Konsequenzen Ihrerseits wird nicht ernst genommen. Wenn der Alkoholkranke keine Konsequenzen zu befürchten hat, wird er sich nicht ändern.[/li]

      [li]Sprechen Sie mit dem Alkoholkranken über die Alkoholkrankheit und Hilfsmöglichkeiten, nur wenn er nüchtern ist oder zumindest einen nüchternen Eindruck macht.[/li]

      [li]Denken Sie bei allem auch an sich selbst. Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen (Hobbies, Sport etc.). Üben Sie Gelassenheit durch Entspannungsmethoden oder autogenes Training.[/li]

      [li]Wenn Ihr trinkender Partner nicht einsichtig wird und sich die Situation immer weiter verschärft, machen Sie Ihre Trennungsabsicht deutlich (z.B. nachdrücklich durch einen Anwalt). Weisen Sie darauf hin, dass Sie bei Ihrem Partner bleiben werden, wenn er Hilfe annimmt und sich behandeln lässt. Auch hier ist Konsequenz wichtig und notwendig, denn ständiges Drohen wird nicht ernst genommen.[/li]

    Viele Grüße
    Henri

    Zitat

    Ich wollte das Medikament "Capram" googeln,


    Such mal nach "Campral", dann findest du etliche Artikel.
    Ich hab's damals auch genommen, aber ich habe kaum einen Unterschied zu vorher gemerkt. Ist vielleicht von Person zu Person unterschiedlich?

    Viele Grüße
    Henri

    Auf der verlinkten Seite steht zum Schluss "Allerdings gibt es noch nicht genügend Untersuchungen an menschlichen Probanden. Um eine sichere Aussage über die Wirkung von CBD bei Alkoholismus treffen zu können, müssten noch weitere klinische Studien durchgeführt werden."
    Ergo: CBD kannste vergessen

    hmm, vielleicht doch nicht vergessen. Wenn ich ich eine Liste mit den Büchern habe, kann ich doch auswählen und dann danach googeln und schon habe ich zig Bestellmöglichkeiten. Bei vielen Büchern gibt es 1o und mehr Firmen, die das liefern könnten. Wir müssten also auch entsprechend viele Links pro Buch angeben und das scheint mir sehr aufwändig, bzw. es kann schnell unübersichtlich werden. Ansonsten finde ich die Idee nicht schlecht. Mal abwarten wie die allgemeine Meinung dazu ist.

    Viele Grüße
    Henri

    Ein Link kann heute stimmen und morgen nicht mehr. Was aber noch öfter vorkommt, dass es das Buch heute z.B. bei Amazon gibt und nächste Woche bei zig anderen Firmen. Mit dem Titel kann man im Internet sehr schnell das günstigste Angebot finden. Wenn bekannt, könnte man auch noch die ISBN-Nr. angeben. Damit könnte man ebenfalls in jedem Buchladen das Buch bestellen.

    Viele Grüße
    Henri

    von Rentner an Rentner

    hat doch schon fast geklappt, schau dir deinen obigen Beitrag nochmal an. Dort habe ich eine kleine Änderung gemacht und über dem Bild geschrieben, wie die gesamte Anweisung aussehen muss. Kannst alles so eintippen, oder ....

    den Link in die entsprechende Stelle im Text einfügen, markieren und dann auf das icon klicken.

    Gruß Henri

    Zitat

    Das mit der Senkung des Herzinfarktrisikos scheint mir ziemlich amtlich zu sein. Hier sind zwei Quellen:

    Nö, ist es nicht. Nachträglich wurde festgestellt, dass bei den Nichttrinkern viele trockene Alkoholiker waren, die sich ihre Organe in ihrer Trinkerzeit kaputt gesoffen hatten. Lässt man diese Personen aus der Untersuchung weg, gibt es keinen Unterschied.

    Also wie immer: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst ...".

    Gruß Henri

    Auch ich wünsche uns allen für das neue Jahr nur das Beste.

    Zitat

    Besonderen Dank an Henri und Co., die es uns ermöglichen uns hier austauschen zu können!!

    nixweiss0

    Ich bin hier im Forum eher nur der "Co." und mache nur ein bisschen technische Unterstützung. Ihr, die ihr hier im Forum schreibt, seid diejenigen, die das Forum am Leben erhalten.

    LG Henri

    Hallo Michel,

    bei uns wird das beim Gesundheitsamt gemacht. Es gibt zwei Möglichkeiten.
    [list type=decimal]
    [li]Urinproben: Dabei bekommst du einen Anruf, dass du morgen zur Blutentnahme kommen musst. Nachteil, du musst das terminlich immer einrichten können[/li]
    [li]Haarprobe: Bei der Haarprobe kannst du den Termin selbst mitbestimmen und ist etwa alle 3 Monate.[/li]
    [/list]
    Wenn du in eine Selbsthilfegruppe gehst, können die dir sicher Auskunft geben, wie das bei euch vonstatten geht. Genaue Auskunft kann dir aber auch die Suchtberatung geben.

    Der Weinhandel ist sicher nicht das Optimale, aber was würden sonst Wirte und Winzer machen? Auch die bekommen den Führerschein zurück.

    Gruß Henri

    und dann gibt es noch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. DHS

    hier zu finden: http://www.dhs.de/datenfakten/alkohol.html

    21.907 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 19 Jahren wurden 2015 aufgrund eines akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt, das waren 2,2% weniger als im Vorjahr.
    Im Jahr 2000 waren es rund 9.500 Behandlungsfälle in diesen Altersgruppen. Dies bedeutet eine Steigerung von 130,3% auf das Jahr 2015.
    Quelle: Statistisches Bundesamt (2016): Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) 2015. Wiesbaden.

    Fazit: eine Statstik=weniger, zwei Statistiken=mehr --> ergibt statistisch gesehen eher ein Plus nixweiss0
    soviel zu Statistiken

    ok, wenn ihr der Statistik von der BZgA nicht glauben wollt, hier eine andere.
    veröffentlicht am 12.05.2015
    Zitat:
    Es sind alarmierende Zahlen: Laut einer aktuellen Studie der OSZE trinken Jugendliche in wohlhabenden Ländern wie Deutschland immer mehr Alkohol. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig.

    Quelle: Die Welt/wochit
    85 Prozent der 15-jährigen Deutschen haben schon Erfahrungen mit Alkohol gemacht – 25 Prozent mehr als noch 2002. Laut OECD nimmt auch in vielen anderen Ländern der Alkoholkonsum von Jugendlichen zu.

    Zitat Ende

    hier nachzulesen: https://www.welt.de/wirtschaft/art…kt-Alkohol.html

    nixweiss0 Wer also für weniger ist, nimmt Statistik-1, für mehr die Statistik-2. So kann jeder seine Ansicht belegen. Ironie-aus nixweiss0

    Gruß Henri

    Flug nach Odessa und zurück. Die Kosten muss der Patient zahlen, da weder die RV noch die KV sich daran beteiligen wird. Wenn der Patient zurück kommt, ist er pleite, kann sich keinen Alkohol mehr leisten. So kann man auch trocken werden - ha ha.

    Viele der Links auf eurer Inernetseite laufen ins Leere bzw. die Seite gibt es nicht. Wenn euer Programm in Odessa genau so gut funktioniert - na dann Prost.

    Zitat

    alles beim alten, ...

    Nö, nicht alles beim alten. Mehr als ein Monat trocken, auf der Erfahrung kannst du aufbauen. Jetzt nur nicht aufgeben, sondern wieder mit trinken aufhören und danach überlegen, warum du getrunken hast. Jedenfalls ist es kein Grund zu verzweifeln.

    Gruß Henri