Hallo, ich bin Charlotte,
und ich habe endlich kapiert, dass ich ich alkoholabhängig bin. Lange verdrängt, diese Erkenntnis, aber jetzt mit voller Wucht da.
Meine Geschichte ist ähnlich wie die, die ich hier seit ca nem halben Jahr lese;
als Jugendliche nach der Konfirmation mit 14 erst Partys, dann später auch sonst und dann die Feierabendbiere...mittlererweile sind es 6-8 und wenn ich nicht arbeiten muss, auch morgens.
Kurz zu mir, ich bin 56, Mutter von 3 erwachsenen Kindern, studiert, und hab als Hobby Pferde , ne Kuh und 2 Ziegen.
Arbeit klappt noch ganz gut, aber wenn ich so weitermache, nicht mehr lange.
Ich hab mir in den letzten Jahren immer eingeredet, dass ich das Alles schaffe; es ist ein Irrtum.
Gesund bin ich jedenfalls nicht mehr, `Müdigkeit ist der Schmerz der Leber`, ne chronische Gastritis und komische Kribbelgefühle in den Füssen. .(Polyneuropathie...),.
Ich krieg mein Leben nach außen noch auf die Reihe, aber innen nicht mehr. Meine Tiere sind gut versorgt, bei der Arbeit klappt auch Alles, aber ich fühle mich einfach nur einsam und ich schäme mich so...
Mein HA weiss schon Bescheid und gestern war war ich auch bei ner Beratung bei den Lukaswerken, aber es ist echt verflixt, da passt nichts für ne feste Gruppe.
Meine Familie hat meine Alkoholsucht irgendwie akzeptiert; ich trinke nicht heimlich, aber meistens, wenn sie nicht da sind...
Mein inneres Mantra heisst gerade: `ich wünschte, ich wäre nicht so allein...`
Darum bin ich hier....
Hallo, ich bin Charlotte
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Charlotte -
8. April 2019 um 19:53
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Moin Charlotte,
schön, dass du hergefunden hast. Du hast die ersten Schritte gemacht, hier bist du nicht allein. Schreibe dir von der Seele, was auch immer dich beschäftigt.
Ich bin Silbermöwe, 71 Jahre alt und 10 Jahr trocken. Glaube mir, ein Leben ohne Alkohol ist lebenswert.
LG Silbermöwe
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Hallo Charlotte,
willkommen! Ich bin weiblich, fast fünfzig und auch Mutter. Und Alkoholikerin, trocken seit Ende 2013.
Du schreibst, dein Hausarzt weiß Bescheid. Habt ihr mal über eine Entgiftung und anschließende Entwöhnungstherapie gesprochen?
Ich freu mich, mehr von dir zu erfahren, und wünsche dir hier ein hilfreiches Lesen und Schreiben.
Viele Grüße,
Camina -
Hallo Charlotte,
herzlich Willkommen bei uns im Forum.
Ich werde bald 50, bin Alkoholiker und lebe jetzt schon mehrere Jahre ohne Alkohol. Wenn ich mal die Anfangsmonate, also direkt nach dem Ausstieg aus der Sucht weg lasse, dann waren die vergangenen Jahre die schönsten meines Lebens. Wohl auch oder bestimmt deshalb, weil ich durch die Erfahrungen die ich in den langen Jahren meiner Sucht gemacht habe, dieses neue Leben ohne Alkohol als enorm positiv und lebenswert empfunden habe und auch nach Jahren immernoch so empfinde.
Du stehst jetzt an einem Punkt, wo Du (vielleicht erstmals ernsthaft?) erkannt hast, dass es das jetzt nicht mehr sein kann. Du hast ein Problem, das Dich in den Abgrund ziehen wird und das Du alleine nicht einfach so lösen können wirst. Und die Leere, die Einsamkeit die Du spürst, ich denke das sind die Nebenwirkungen Deiner Sucht. Ich denke Du hättest gute Chancen diese Sypmtome, dieses Empfinden zu verlieren, wenn Du es schaffst mit dem Trinken aufzuhören.
Aber bevor ich jetzt weiter philosophiere und theoretisiere: Wo stehst Du denn jetzt aktuell? Du trinkst noch, nehme ich an, oder? Wie soll es denn bei Dir jetzt weiter gehen, was hat der Arzt gesagt? Was hat man Dir bei der Beratung alternativ geraten? Was sind Deine eigenen Pläne? In wieweit weiß Deine Familie bescheid? Sie wissen ja da Du trinkst aber wissen sie auch dass Du jetzt aufhören möchtest? Fragen über Fragen, ich will Dich aber nicht löchern.
Es ist nur so, wenn wir ein wenig mehr von Dir wissen, dann können wir viel besser unsere eigenen Erfahrungen mitteilen. Weil wir dann die Parallelen besser erkennen. Und dann ist da vielleicht was dabei, das Dir hilft, das Dich weiter bringt. Also wenn Du möchtest, dann schreibe einfach noch ein wenig mehr über Dich, Deine Situation, Deine Motivation, gerne auch über Bedenken oder Ängste. Wir kennen das hier alle, wir waren ja auch mal dort wo Du jetzt stehst. Also an dem Punkt wo wir merkten: So geht's nicht mehr weiter!
Ich würde mich freuen von Dir zu lesen und ich wünsche Dir einen guten Austausch hier im Forum.
LG
gerchla -
Liebe Charlotte,
„ich wünschte, ich wäre nicht so allein“, schreibst Du.
Bei formell erfassten mehr als 2 Millionen alkoholkranken Betroffenen, und nach vorsichtiger Schätzung von Experten einer noch sehr viel höheren Anzahl, relativiert sich diese Einsamkeit in der Sucht, oder?Viele versuchen trotzdem ganz allein für sich ihr Verhältnis zu ihrer Sucht mit sich auszumachen, andere haben sich Gruppen angeschlossen, in denen sie sich zusammen mit anderen Betroffenen darüber austauschen und voneinander profitieren können.
Wege, um die Sucht zum Stillstand bringen zu können, gibt es inzwischen ebenso viele, wie in sie hineinzurutschen.Über viele Jahre, manchmal sogar über Jahrzehnte „funktionierende Alkoholiker“ gibt es reichlich. Einige haben längst erkannt, dass ihr Konsum ganz und gar nicht okay ist und sich schädlich auf ihr Leben auswirkt, aber weil sie funktionieren, ihrer Arbeit nachgehen und ein insgesamt geordnetes und geregeltes Leben führen können, fehlen die zwingenden Konsequenzen, die sie etwas gegen ihre Sucht unternehmen lassen.
Relativ häufig ist es dann wie bei Dir: Schon lange „schwebte das Damokles-Schwert über ihnen“, sie sahen das drohende Unheil, aber sie warten ab, bis alles zusammenkracht.Bei mir war das damals ein kompletter, lebensbedrohender Zusammenbruch physischer und psychischer Art. Nichts ging mehr. Nicht vor, und zurück schon gar nicht.
Da war dann schon so viel aus dem Ruder gelaufen, was ich daueralkoholisiert immer wieder zu reparieren und richten versuchte, dass mich die Folgen und Schäden noch lange begleiteten.
Das muss nicht sein! Nicht bei Dir, wo Du jetzt erkannt hast, dass Du alkoholabhängig geworden bist.Das Tolle daran: Diese Selbsterkenntnis ist einer der schwersten Schritte, um überhaupt darüber nachdenken zu könne, was man als Betroffener dagegen tun kann.
Bei Dir ist jetzt das Problem, dass Du zwar gerne – zumindest anfangs – an einer der (Motivations?)Gruppen der Lukaswerke teilnehmen, und Dich mit anderen Betroffen austauschen möchtest, aber die Zeiten, zu denen diese Gruppen angeboten werden, nicht in Deine sonstige Planung passen.
Sicher gibt es in der Gegend auch noch andere Selbsthilfegruppen und Angebote von ambulanter Suchtberatung?Da ich selbst Alkoholiker bin und nicht nur meinen eigenen Weg aus der Sucht heraus, sondern auch die Wege von vielen anderen Betroffen kenne, weiß ich um die Fallstricke, die man sich dabei oft selbst stellt: Die Zeiten passen nicht, manche haben Angst davor, auf dem Weg zur Suchtberatung von Bekannten gesehen und erkannt zu werden, andere wieder befürchten, dass in einer der besuchten Gruppen gar der Nachbar sitzt, usw.
Das alles zeigt mir dann, dass die Erkenntnis zwar vorhanden ist, jetzt und schnell etwas gegen die Sucht tun zu müssen, aber insgesamt der Ernst der Lage noch nicht erfasst wurde.„Sucht wächst sich nicht von alleine aus“! Sehr, sehr selten reicht es, „das erste Glas stehen zu lassen“, also „nur“ die Finger vom Alkohol zu lassen. Weil Sucht halt so tiefgreifende Auswirkungen auf das ganze Menschsein der Betroffenen hat, dass vieles, was sich in der Sucht „eingeschlichen“ hat, sehr geduldig und beständig verändert, und manchmal auch ganz „abgeschafft“ werden muss.
Hättest Du eine lebensbedrohende, keinen Aufschub duldende Erkrankung, würden dann die Termine der Ärzte, Therapeuten usw. in Deine Planung besser passen?
Alkoholismus ist eine in aller Regel tödlich verlaufende Krankheit, wenn nicht frühzeitig genug etwas dagegen unternommen wird.Jetzt hast Du begonnen erste Schritte dagegen zu tun. Du hast Dich hier angemeldet, warst beim Hausarzt, beim Lukas Werk – und nun möchte ich Dich ermuntern, die weiteren notwendigen Schritte zu tun, damit Du Deine Sucht zum Stillstand bringen kannst.
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Hallo, Charlotte, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:
Eins bist Du hier auf keinen Fall: Alleine
Ich bin m, 56, Alkoholiker und nach mehreren Anläufen nun schon einige Jahre trocken.
Einige Tipps hast Du ja schon von meinen Vorschreibern bekommen. Deshalb empfehle ich Dir einen Blick in unsere Linksammlung sowie in die Literaturecke.
Hier findest Du viele interessante weiterführende Links und Informationen, die Dir helfen (können), den weiteren Weg zu gehen bzw Dich zu entscheiden, welchen Weg Du gehen möchtest.Eins kann ich Dir aber sagen: es lohnt sich!
Eine Frage habe ich aber noch:
Mein HA weiss schon Bescheid und gestern war war ich auch bei ner Beratung bei den Lukaswerken, aber es ist echt verflixt, da passt nichts für ne feste Gruppe.
Was meinst Du damit?
Gruß
Greenfox -
Hallo, ich bin Charlotte,
und ich habe endlich kapiert, dass ich ich alkoholabhängig bin. Lange verdrängt, diese Erkenntnis, aber jetzt mit voller Wucht da.
Mein HA weiss schon Bescheid und gestern war war ich auch bei ner Beratung bei den Lukaswerken, aber es ist echt verflixt, da passt nichts für ne feste Gruppe.
Darum bin ich hier....
Liebe Charlotte,
Ich bin Britt, Mitte 50 und Alkoholikerin. Zur Zeit mache ich gerade meine Zweite ambulante Suchttherapie beim Lukas Werk. Was war das denn bei dir für eine Beratung?
Ich hatte zuerst ein Einzelgespräch, dann folgte der Sozialbericht für den Kostenträger. Erst wenn die Genehmigung da ist, kommst du in die “richtige“
Gruppe. Das dauert ein Weilchen. Bis dahin besuchst du die Motivationsgruppe.
Eine s.g. Vorbereitung auf die Therapie, die übrigens Ca. 1 Jahr dauert. Wenn du dich für eine stationäre Therpie entscheidest, läuft es vielleicht anders.
Toll, dass du dir Hilfe suchst. Ich wünsche dir einen guten Austausch hier.
Lg Britt -
Hallo,
ich bin gerade wirklich überrascht über die vielen Antworten...
Silbermöwe , ich habe eigentlicht gedacht, dass ein Suchtausstieg in meinem Alter und bei der Vorgeschichte schwer/unmöglich ist. Du hast es geschafft und das macht mir Mut.
@Camina, ja haben wir, mein HA wirkt auf mich sehr erfahren, hat er gemacht. ..unten kommt etwas mehr
@ Gerchla; du hast geferagt, wo ich stehe...
Ich hab jetzt 3 Tage ohne geschafft, kämpfe aber immer noch richtig mit Suchtdruck. Ich versuche , mich durch Arbeit abzulenken, klappt ganz gut, aber auf Dauer ist das keine Lösung. Ich horche in mich hinein und überlege, was ich überspielen//wegmachen/aushalten muss ohne Alkohol. Mit Alk ist sowas viel leichter.
Mein Liebster( seit 30 Jahren) weiss dass Alles, er kriegt es ja auch mit. Gestern hab ich ihm eure Seite und meine Eintragungen gezeigt. Es schmerzt ihn, aber er hat auch eigene Baustellen, und ist daher nicht so belastbar zur Zeit.
@ Dietmar, diese Alleinsein hat nichts mit den Anderen da draussen zu tun, es ist ein inneres Gefühl. Es ist so, seit ich denken kann, und auch Freunde, Kinder, mein Mann ändern das nicht. Es ist schwer zu beschreiben; geht eigentlich auch nicht. Ich denk drüber nach; ohne Weichzeichner..
Greenfox , ich habe ungewöhnliche Arbeitszeiten und muss abends in den Stall; aber ich such schon nach Hilfe, damit ich das mit ner shg klappt, und bis dahin bin ich halt hier..
Und Britt, ich hab hier schon viel von dir gelesen und freue mich auf den Austausch mit dir!Folks: 3!
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Hallo Charlotte!
ES GEHT!!!!
Ich habe im April 2010 aufgehört!
und bin im Juli 62 Jahre geworden!Gruß Siegfried
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Hallo Charlotte,
ich bin seit dem 14. März 2014 alkoholfrei. Im August werde ich 63 Jahre alt. 44.
Bei mir ist eben auch irgendwann der Groschen gefallen. Ich fühle mich jetzt ganz wunderbar.
LG Betty :sun:
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Hallo Charlotte!
Der Ausstieg aus der Sucht kommt bei Herrschaften 50+ häufig vor. Die Jüngeren sind oft noch nicht so weit oder so tief gesunken, dass sie das Erfordernis des Ausstiegs erkennen können oder wollen.
Von daher bist Du keine Ausnahme.
Mir hat in der Anfangszeit Fachliteratur geholfen und zwar aus Patienten-, als auch aus Therapeutensicht. Vielleicht ist das ja was für dich.
Gruß
Rekonvaleszent -
Ich hab hier ein technisches Problem; einloggen und senden funktioniert nur zufällig...woran liegt das?
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Ihr Lieben, mir dämmert langsam, dass das, was ich mir vorgenommen und geplant habe nicht klappt wie geplant...
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Liebe Charlotte,
nur kurz, weil ich gerade unterwegs bin ... meinst du mit deinem letzten Eintrag, dass du es alleine nicht schaffst, trocken zu werden?Falls es so sein sollte, ist das dich auch eine wichtige Erkenntnis für dich, auf der du aufbauen und den nächsten Schritt planen kannst.
Zum Beispiel eine Entgiftung.
Bleib dran. Nur eben anders als gedacht. Du kannst das schaffen und brauchst es nicht alleine anzugehen, sondern kannst dir (mehr) Hilfe holen.
Schreib doch nochmal mehr, vielleicht missverstehe ich dich ja auch.
Alles Gute,
Camina -
Hallo Charlotte,
wie geht es dir?
Klappt es jetzt mit dem Login?
Was denkst du, das du nicht schaffst. Vielleicht erzählst du mehr? Dann können wir dir einen Tipp geben.
LG Betty
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Hallo Charlotte,
bist Du noch hier im Forum unterwegs? Ich deute Deinen Post mal so, dass der Suchtdruck die Oberhand gewonnen hat. Irre ich mich?
Schreib' uns doch einfach mal wie es Dir gerade geht, worum sich Deine Gedanken drehen, was Dich gerade bewegt. Vielleicht können wir Dir helfen.
LG
gerchla
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