Ich will da raus ! -Vorstellung

  • Hallo, ich möchte mich gerne mal vorstellen.

    Bin die Leila , w, Anfang 30 und habe definitiv ein Alkoholproblem.
    Alkohol war schon immer ein Thema in meiner Kindheit und Vergangenheit... leider..
    Meine Mutter war Alkoholikerin und ich habe dadurch viel mitgemacht und wollte nie selber so werden.
    Früher trank ich nur auf Partys, heute mittlerweile jeden zweiten Tag. Mal Bier, mal Wein, aber immer in ordentlichen Portionen...

    Ich habe einen guten Job, bin relativ viel unterwegs aber nur in Teilzeit und habe somit viel frei Zeit, die ich leider oft mit dem trinken ausfülle.
    Ich habe immer eine Ausrede fürs trinken.. wenn die Sonne scheint, ab in den Biergarten.
    Im Winter auf dem Weihnachtsmarkt, Veranstalungen und so weiter...
    Ich habe schon öfter probiert aufzuhören, jedoch ohne Erfolg.
    Am Tag danach schwöre ich mir immer, jetzt schaffst du das. Am zweiten Tag sieht die Welt dann wieder anders aus und ich denke, komm nur ein bisschen..
    leider bleibt es nicht nur bei „einem bisschen“

    Durch den Alkohol habe ich bereits meine damalige große Liebe verloren. Ich habe lange darunter gelitten und bin danach noch mehr abgerutscht.
    Seit kurzem habe ich wieder einen neuen Freund und möchte ihn einfach nicht verlieren.
    Ich könnte mir das niemals verzeihen, da wir uns einfach gefunden haben.

    Ich habe mich hier angemeldet, weil ich durch das trinken schon so viel kaputt gemacht habe.
    Freundschaften zerstört, mich oft daneben benommen, meine Familie hat viel mitbekommen und ich habe viele schlaflose Nächte verursacht.
    Ich bin auch nicht mehr ich selber, nur gereizt, habe keinen Ansporn mehr und lasse einiges schleifen.
    Ich möchte so nicht mehr weiter machen und weiß definitiv, wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann überhaupt nicht mehr...
    Ich habe mich jetzt fest entschlossen, dass ab jetzt Schluss ist. Heute ist mein erster Tag und ich möchte stark und standhaft bleiben.
    Durch meinen neuen Freund, bin ich sowieso in Kreisen, in denen Alkohol keine große Rolle spielt.
    Gott sei Dank - und diese Chance möchte ich jetzt nutzen...

    Bis auf nächtliche Schweißausbrüche und Schlafprobleme und manchmal etwas Hände zittern am nächsten Tag, habe ich noch keine großen Auswirkungen.... (noch)

    Leider traue ich mich in keine Selbsthilfegruppe, geschweige denn meinem Arzt Bescheid zu geben,
    da ich Angst vor den Reaktionen habe, was eigentlich Schwachsinn ist.
    Daher versuche ich es vorerst hier und hoffe auf ein bisschen Austausch und evtl mutmachenende Geschichten, dass das Leben ohne Alkohol wirklich definitiv besser ist.

    Vielen Dank fürs lesen. Viele Grüße, Leila

  • Hallo, Leila, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 55, Alkoholiker und nun schon einige Jahre trocken.

    Das mit dem Trockenwerden hat bei mir auch nicht auf Anhieb funktioniert. Erst als ich bereit war, Hilfe anzunehmen und sie auch angenommen habe, hat es funktioniert. Vorher habe ich auch versucht, mich Kraft meiner eigenen "Stärke" selbst aus dem Sumpf zu ziehen - wie Münchhausen.

    Leider traue ich mich in keine Selbsthilfegruppe, geschweige denn meinem Arzt Bescheid zu geben,
    da ich Angst vor den Reaktionen habe, was eigentlich Schwachsinn ist.

    Wovor hast Du Angst? Das da Leute sein könnten, welche dieselben Probleme wie Du haben/hatten und Dir (deshalb) Tipps und Ratschläge geben könnten, weil sie eben diese bereits bewältigen/bewältigt haben? Oder weil der Arzt auf Grund seines Berufs die Problematik kennen könnte und Dir daher helfen könnte?
    Zu Deutsch: HAST DU ANGST VOR HILFE?

    Egal - das ist DEIN Problem, mit dem DU klarkommen musst.
    Was uns anbelangt: Wir werden Dir im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten mit Rat und Tat versuchen zu helfen. Wenn Du Fragen hast - raus damit!

    Ich empfehle Dir auch unsere Linksammlung, wo Du viele nützliche, weiterführende Links findest, die Dir z.Bsp. auch bei der Suche nach einer Suchtberatung und/oder Selbsthilfegruppe (SHG helfen, solltest Du Dich doch dafür entscheiden.
    Und wenn Du Dir über Fachliteratur/Autobiographien o.ä. mehr Informationen holen möchtest, schau mal HIER rein (ICH empfehle "ALK. Fast ein medizinisches Sachbuch" - sehr unterhaltsam und locker geschrieben 44. )

    Daher versuche ich es vorerst hier und hoffe auf ein bisschen Austausch und evtl mutmachenende Geschichten, dass das Leben ohne Alkohol wirklich definitiv besser ist.

    Die findest Du hier definitiv!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox und vielen Dank für deine Antwort :)
    Da wo du bereits bist, möchte ich auch hin.

    Ich glaube meine größte Angst ist, das Ansehen und den Respekt anderer zu verlieren, da ich zugebe ein Problem zu haben und somit schwach bin. Aber du hast Recht. Diese Leute haben/hatten das gleiche Problem und sind schon weiter als ich. Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit und Alkohol passt einfach nicht zu dem Bild von meinem Leben. Ich fühle mich einfach schwach aber weiß Mittelwelle, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffen werde. Vielleicht habe ich mich deshalb auch hier angemeldet, damit mir mal jemand in den Hintern tritt und sagt, dass es keine Schande ist, wenn man Hilfe braucht.

    Vielen Dank für den Link. Ich möchte mich auf jeden Fall jetzt intensiver mit dem Thema beschäftigen und mich belesen.
    Hab übrigens schon eine Selbsthilfegruppe hier ums Eck gefunden und auch schon mal angerufen, nur leider einfach noch nicht den Schritt wagen können dort hinzugehen und einzugestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe.

    Gruß
    Leila

  • Hallo Leila,

    herzlich willkommen auch von mir. Ich kann deine Angst und Scham total verstehen, denn mir ging es genauso.
    Dieses Mich Schämen, dass ich süchtig bin, das hat mich länger in der (aktiven) Sucht festgehalten als irgend etwas sonst.

    Mein Tipp (zusätzlich zu allem, was dir Greenfox schon geschrieben hat) ist, jetzt einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Aber auch wirklich loszugehen.

    Als ich vor einigen Jahren an einem ähnlichen Punkt war wie du jetzt, da bin ich (weil ich Angst vor den Entzugserscheinungen hatte) zu meiner Hausärztin gegangen und habe ihr erzählt, was Sache ist. Es fiel mir sehr schwer. Aber ihre Reaktion hat mich überrascht und gestärkt. Sie gab mir nicht das Gefühl, dass ich mich schämen müsste, sondern sie sagte, dass ich stolz sein könne, dass ich jetzt den Weg aus der Sucht nehmen möchte. Dass sie es toll findet, dass ich zu ihr gekommen bin.

    Und genauso ist es: Du kannst stolz darauf sein, jetzt die Stärke zu finden, aufhören zu wollen.

    Ich habe mich übrigens auch erst eine ganze Zeit später in eine reale SHG „getraut“ und habe dort unglaublich viel Rückhalt und Verständnis erfahren.

    Ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weg zurück in ein freies, selbstbestimmtes Leben!

    Herzlichen Gruß
    Camina

  • Mein Tipp (zusätzlich zu allem, was dir Greenfox schon geschrieben hat) ist, jetzt einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Aber auch wirklich loszugehen.

    44.

    Genau - denn: Auch eine Weltreise beginnt mit einem ersten Schritt.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • ...Ich glaube meine größte Angst ist, das Ansehen und den Respekt anderer zu verlieren, da ich zugebe ein Problem zu haben und somit schwach bin... Diese Leute haben/hatten das gleiche Problem und sind schon weiter als ich. Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit und Alkohol passt einfach nicht zu dem Bild von meinem Leben. Ich fühle mich einfach schwach aber weiß Mittelwelle, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffen werde. Vielleicht habe ich mich deshalb auch hier angemeldet, damit mir mal jemand in den Hintern tritt und sagt, dass es keine Schande ist, wenn man Hilfe braucht.
    ...Hab übrigens schon eine Selbsthilfegruppe hier ums Eck gefunden und auch schon mal angerufen, nur leider einfach noch nicht den Schritt wagen können dort hinzugehen und einzugestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe.
    Gruß
    Leila


    Liebe Leila,
    schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Ich bin Mitte 50, Alkoholikerin und beginne gerade meine 2. Suchttherapie. Ich möchte, wie du es wünscht,
    dir jetzt mal ordentlich in den Hintern treten. Glaub mir, es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen. Denn Der schlimmste Weg, den man wählen kann, ist der, keinen zu wählen.
    Ich fand es sehr befreiend, mich in der realen Gruppe öffnen zu dürfen. Ich habe tolle Menschen kennen gelernt, die die gleiche Krankheit haben wie ich.
    Heute ist dein Tag, an dem du eine wichtige Entscheidung getroffen hast: -nämlich keinen Alkohol mehr zu konsumieren-. JETZT ist der früheste Moment der Verwirklichung.
    Du musst es alleine schaffen, aber alleine schaffst du es nicht.
    Alles Liebe
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo Leila,

    schön das Du hier bist.

    Ich bin Ende 40, Alkoholiker und lebe jetzt schon viele Jahre ohne Alkohol.

    Ich möchte Dir einfach nur mal kurz erzählen, wie das damals bei mir war. Ich trank über 10 Jahre lang abhängig. Wahrscheinlich eher gegen 15. Ganz genau kann ich nicht mehr sagen, wann letztlich der Schalter umgelegt wurde. Viele dieser Trinkerjahre verliefen relativ problemlos. D. h. in meinem Fall, dass ich täglich getrunken habe und trotzdem recht gut funktionierte. Ich möchte noch dazu sagen, dass ich fast meine ganze Trinkerzeit heimlich trank. Wie gesagt, viele Jahre liefen problemlos wobei sich meine Trinkmenge nach und nach steigerte. Waren es mal 2 oder 3 Bier am Tag wurden es nach und nach 3 oder 4, dann 5, dann 6 usw.

    Je höher die Trinkmenge wurde, desto mehr veränderte ich mich. Erst psychisch, dann auch körperlich. Die letzten paar Jahre waren dann die Hölle. Ich trank bereits nach dem Aufstehen, die Menge war sehr hoch und überall zwickte und zwackte es. Psychisch war ich ein Wrack.

    Bereit in der "noch guten" Trinkerzeit versuchte ich mehrmal damit aufzuhören. Ich dachte mir immer: Du trinkst ja heimlich, da kannst Du auch "heimlich" aufhören, dann ist es so, als ob nie was gewesen wäre - eine WIN-WIN-Situation sozusagen. Nur leider hat das nie funktioniert. Es wurden immer nur Trinkpausen daraus. Manche davon waren sehr lang, mehrere Monate, andere dann kürzer, einige Woche, dann ein paar Tage und irgendwann war ich nicht mehr in der Lage (und auch nicht mehr Willens) überhaupt auch nur einen Tag zu verzichten.

    Heute weiß ich, dass meine damaligen Versuche gar nicht funktionieren konnten. Denn diese Sucht ist viel zu mächtig, als dass man sie mal so heimlich nebenher beenden könnte. Aber das war mir damals natürlich noch nicht klar.

    Ich schreibe Dir diese kleine Geschichte von mir, damit Du sie vielleicht mal mit Deiner eigenen Situation vergleichen kannst. Ich mach mal weiter. Ich war dann also, nach mehreren gescheiterten Versuchen aufzuhören, an dem Punkt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte. Diese Phase dauerte etwa 2 Jahre. Ich nenne es meine Endphase. Da war ich psychisch am Ende (ich erwähnte es bereits) und begann auch mich körperlich massiv zu verändern. Wenn ich mir heute Fotos von damals ansehe, dann bin ich manchmal regelrecht geschockt. Da sehe ich dann mit den Augen von heute einen richtig kranken Menschen, dem man seine Krankheit wirklich sehr angesehen hat.

    Wie gesagt, ich wollte gar nicht mehr aufhören. Ich dachte mir damals, das weiß ich noch genau, irgendwie wird schon irgendwann mal irgendwas passieren. Und mir war's ziemlich egal was da wie passiert. Eines Tages stellte mich meine damalige Frau wegen einer schlimmen Sache die ich getan hatte zur Rede. Wie schon oft vorher. Es traf mich wie ein Blitz, aber ich wusste plötzlich: Das war's jetzt, jetzt ist es vorbei, jetzt machst Du reinen Tisch. So geschah es dann. Anstatt mich aus dieser Situation heraus zu lügen, wie ich das unzählige Male vorher getan hatte (und was auch in diesem Fall sicher wieder funktioniert hätte), erklärte ich ihr, dass ich Alkoholiker bin. Sie fiel aus allen Wolken, dann ich trank ja wie gesagt heimlich und war scheinbar sehr gut darin.

    Ich muss wohl nicht erwähnen, dass meine Ehe zu diesem Zeitpunkt bereits an die Wand gefahren war. Hätte sie richtig funktioniert hätte meine Frau wohl schon bemerkt, dass ich ein massives Alkoholproblem hatte. Aber ich hatte eben ein großes Lügenkostrukt aufgebaut und führte auch ein Doppelleben und wir lebten wohl ziemlich nebeneinander her. Die zahlreichen Versuche ihrerseits zu verstehen was da eigentlich mit mir los war, blieben immer erfolglos. Ich ließ nicht zu, dass sie meine Alkoholwelt zerstörte.

    Bis zu diesem besagten Moment, der völlig ungeplant eintrat. Und dann gings wie folgt: nach 24 h, also an meinem ersten alkoholfreien Abend seit ich weiß nicht wie vielen Jahren war ich in einer SHG der AA. Von diesem Zeitpunkt an dann quasi täglich, denn wir hatten dort tatsächlich ein tägliches Angebot an Gruppentreffen. Ich ging zur Suchtberatung und ich ging zum Arzt. Der Arztbesuch kam aus meiner heutigen Sicht etwas zu spät, denn da verging über eine Woche. Ich hatte also bereits kalt entzogen ohne mir darüber bewusst gewesen zu sein, dass ich hier im schlimmsten Fall sogar mein Leben hätte verlieren können. Ich hoffe, Du bist Dir darüber im Klaren, dass Du Dich mit der Art wie Du es gerade machst in eine nicht kalkulierbare Gefahr begibst.

    Aber weiter im Text. Also Arztbesuch. Da bekam ich Medikamente, die ich nehmen konnte (sollte), wenn ich Probleme bekäme. Ich kam ohne durch. Dann vereinbarte ich einen Termin bei Psychologen, denn Alkoholsucht ist doch letztlich eine psychische Erkrankung und ich wollte auch jemanden, mit dem ich über meine psychischen Probleme reden konnte. Leider hatte ich da 7 Wochen Wartezeit.

    Diese Wartezeit überbrückte ich u. a. mit meinen Besuchen in der SHG. Hier waren Menschen, die hatten ähnliches erlebt wie ich. Ich traf auch auf Menschen, die noch viel tiefer gefallen waren als ich. Dort lernte ich auch erst mal die Basics über meine Erkrankung. Ich hatte ja keine Ahung. Langsam begann ich dann erst mal zu verstehen, dass man diese Sucht nicht einfach so überwinden kann.

    Irgendwann war's dann soweit und ich hatte meinen ersten Termin beim Psychologen. War ein Desaster aus meiner damaligen Sicht. Trotzdem ging ich weiter hin, warf nicht die Flinte ins Korn. Gleichzeitig suchte ich aber nach Alternativen, ich wollte ja weiter voran kommen. Mit der Aufarbeitung, der Überwindung meiner Sucht. Etwas abgefahren war das dann, denn ich ging zu einem Mönch. Die Geschichte im Detail würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Jedenfalls war dieser Mensch dann derjenige, der mir am allermeisten geholfen hat. Zahlreiche Gespräche brachten mich Stück für Stück weiter und auch heraus aus meiner Sucht. Ich möchte erwähne, dass das alles nicht mit Religion oder so zu tun hatte. Ich war damals überhaupt nicht religiös, eher im Gegenteil. Egal wie, dieser Mönch wusste wo und wie er mir helfen konnte und tat das auch. Und ich forderte es ein und wollte es ebenfalls, bedingungslos. Denn ich hatte ein Ziel: Nie mehr trinken!

    Vielleicht stellst Du Dir jetzt die Frage, warum ich Dir das alles so ausführlich geschrieben habe. Ich denke, es könnte Dir Anregungen geben Deinen Weg zu finden. Ich denke Du hast es verdient, dass Du jetzt, wo Du offenbar wirklich für die Dich Entscheidung getroffen hast weg vom Alkohol zu wollen, möglichst viele Anregungen, Geschichten, Informationen bekommst, die es Dir ermöglichen Deinen eigenen Weg zu finden. Ich möchte Dich dazu ermutigen Deine Angst oder vielleicht auch Scham zu verlieren oder einfach abzulegen, die Du scheinbar vor Hilfe von außen hast. Sieh Dir doch mein Beispiel an!

    Keiner der Menschen die mir von außen halfen, egal ob Arzt, Psychologe, Mönch oder Freunde aus der SHG haben mir jemals irgend einen Vorwurf gemacht. Haben jemals irgendwie verächtlich reagiert. Ganz vergessen habe ich meinen besten Freund, der ebenfalls eine große Rolle spielte. Auch mit ihm führte ich ewig viele Gespräche. Auch hier nie ein Vorwurf, nie eine Verachtung. Im Gegenteil, ich erlebte eigentlich immer das Gegenteil: Die Menschen zollten mir Respekt, dass ich diesen Weg jetzt gehe.

    Lass Dir helfen, nimm Dir alle Hilfe die Du bekommen kannst und probiere sie aus! Du wirst wahrscheinlich bemerkten, dass nicht alles was es da so auf dem "Markt" gibt für Dich das Richtige ist. Oder das manche Hilfsangebote für eine bestimmte Zeit prima sind und irgendwann aber nicht mehr passen (so war es bei mir z. B. mit meiner SHG). Aber wenn Du es nicht probierst, wirst Du es nicht wissen. Und Du kannst dabei so viel über Dich und Deine Sucht lernen. Das halte ich für sehr wichtig, denn es ist, ich wiederhole mich, eine verdammt schwere und auch heimtückische Krankheit.

    Und, was auch ganz wichtig ist, überlege Dir mal, vor wem Du Dich outen möchtest. Ich halte es für enorm wichtig, dass Dein näheres Umfeld bescheid weiß. Man muss seine Sucht nicht jedem auf die Nase binden, manchmal kann das sogar kontraproduktiv sein. Das enge, das nahe Umfeld sollte jedoch Bescheid wissen. Bei mir waren das meine engen Freunde (waren ohnehin kaum welche übrig) meine Geschwister, Eltern, Kinder, Frau. Ohne dieses Outing, das natürlich verdammt schwer war, hätte ich mir ein Hintertürchen offen gehalten. Wie die vielen Male vorher auch. Den Leuten Bescheid zu geben war einer der wichtigsten (auch schwersten) Schritte auf meinem Weg heraus.

    So, das war's dann est mal von mir. Alles Gute wünsche ich Dir und einen guten Austauch hier im Forum.

    LG
    gerchla

  • Grüß Dich liebe Leila,

    ich, Proky, bin 41 Jahre alt, trocken seit 13 Jahren.

    Ich freue mich darüber, dass Du den Mut gefunden hast hier zu schreiben. Gerne ich Dir in Deinem Vorhaben trocken zu werden, sofern ich kann.

    Viel zu ergänzen gibt es nicht, da meine Vorredner schon alles gesagt haben...

    ...aber ich möchte Dir ein paar Gedanken zum Nachdenken mit auf dem Weg geben die Dich unterstützen sollen weitere Hilfe anzunehmen:

    - Du hast Dich hier im Forum angemeldet und einen Thread eröffnet. Niemand hat Dich deswegen abgewertet. Menschen bieten Dir Hilfe an.
    In einer SHG draußen wird man dich auch nicht anders behandeln und willkommen heißen als hier!
    (Oftmals herrscht das Vorurteil, dass zu den SHG´s nur Straßenpenner hingehen, dieses Vorurteil macht Angst und schreckt viele ab - dabei ist das Gegenteil der Fall - du wirst erstaunt sein auf was für Menschen du dort triffst)

    - Hast Du jemals von einem Arzt gehört oder sogar selbst einen Arzt erlebt, der sich über die Krankheit seiner Patienten oder gar über Patienten selbst lustig gemacht hat? Ein Arzt hat die Aufgabe Menschen zu helfen, nicht über sie zu urteilen oder zu werten.

    - Schleppst Du bei einem Umzug schwere Gegenstände auch alleine? Ich bin mir sicher das Du dir da auch Hilfe und Unterstützung holst... ;)

    - Ich selber habe von Menschen Respekt erfahren, wenn ich sage: Ich trinke keinen Alkohol, weil ich trockener Alkoholiker bin - wie gesagt, meine persönliche Erfahrung...

    Viel Erfolg Dir Leila!

  • So, nun melde ich mich auch wieder.
    Also wow - erstmal bin ich total über die Resonanz und Antworten erfreut.
    Ich habe hier schon länger mitgelesen aber mich eben nie getraut zu schreiben.

    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
    Ich arbeite mich mal Stück für Stück vor.

    Liebe Camina, herzlichen Dank für deine Antwort.
    Ich fühle mich total verstanden und teile genau die gleichen Ängste, die du damals hattest.
    Ich habe leider nicht all zu gute Ärzte, daher meine Sorge. Aber du hast mir sehr Mut gemacht.
    Denn im Endeffekt, wer ist mutiger ? Der, der sich seinen Ängsten stellt, oder derjenige der sich weiterhin belügt und in einer Scheinwelt lebt.
    Ich werde mir definitiv einen guten Arzt suchen und mich offenbaren. Eventuell fällt es mir sogar leichter, einen neuen Arzt aufzusuchen, als zu meinem Arzt zu gehen.

    Liebe Britt ,

    wenn du schreibst das du gerade deine zweite Suchttherapie beginnst, bist du auf einem sehr guten Weg. Aber darf ich fragen warum? Bist du nach der ersten rückfällig geworden? Oder möchte du einfach weiterhin die Unterstützung durch eine Therapie?
    Tut mir leid für die Frage, aber ich bin einfach noch nicht so informiert in Bezug auf Therapien und Hilfegruppen.
    Und du hast recht, ich muss es alleine schaffen, schaffe es aber nicht alleine.
    Wie schon an Camina geschrieben, brauche ich Hilfe. Erst mal in kleinen Schritten und Tag für Tag aber ohne schaffe ich es nicht. Vielen Dank für das in den Hintern treten :) manchmal brauche ich das einfach.

    Lieber Gerchla,
    dir möchte ich einiges sagen. Wie gesagt, lese ich schon sehr lange mit und du bist mir besonders mit deiner tollen und einfühlsamen Art aufgefallen.
    Ich bin dankbar für jede Antwort hier aber deine Geschichte hat mir gerade extrem Mut gemacht.
    Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Du hast alles „ sehr raffiniert „hinbekommen.
    Umso schlimmer stelle ich mir dann den Schritt vor sich zu outen.
    Ich bin auch sehr kontrolliert gewesen, jedoch die letzten Monate nicht mehr.
    Und wie du sagst, ich muss nun anfangen, mich meinen engsten Bekannten/Freunden/Familie anzuvertrauen, denn sonst lasse ich mir, wie so oft zur Zeit ein Hintertürchen offen.
    Und genau daran liegt der Fehler, denn wenn ich so heimlich dadurch gekommen bin, warum dann nicht einfach so heimlich aufhören.
    Das, was du deine Endphase nennst, darin stecke ich gerade fest. Ich bin am Limit und trotzdem habe ich so langsam die Stärke, bzw bin gerade dabei sie zu finden, denn so geht es nicht mehr weiter.
    Dadurch habe ich meine große Liebe verloren, und habe mich letztendlich ihr davor geoutet.
    Ich wurde zurecht verlassen. Aber das war das beste was mir passieren konnte.
    Natürlich war es danach noch schlimmer aber dadurch bin ich aufgewacht und wusste, ok ich habe ein Problem und das hört jetzt auf. Durch meinen neuen Freund, dem ich das natürlich noch nicht sagen kann, aber werde, sobald ich in einer SHG oder sonstiges bin, habe ich neuen Mut.
    Was dir mit deiner Ehe passiert ist, tut mir schrecklich leid aber im Nachhinein sieht man alles erst zu spät. Du sagst du hattest an diesem Punkt dann dein erstes Treffen.
    Bist du trotz Scheidung dann weiterhin abstinent geblieben?

    Ich bin bereits bei einem Psychologen, da ich nach der Geburt meines Sohnes damals in eine Art Loch gerutscht bin, somit hätte ich keine große Wartezeit. Aber diesen Schritt der Offenbarung werde ich wie gesagt, bald angehen. Denn wie du sagst, war mir nicht bewusst wie ein kalter Entzug ausgehen kann.
    Nur muss ich bald damit anfangen, nicht das es gefährlich wird.

    Ich bin dir unglaublich dankbar und auch den anderen über ihre Geschichte.
    Dies zeigt mir, das man nicht verurteilt wird, weil es eine Krankheit ist und es manchmal mehrere Anläufe braucht aber man dann einfach selber an dem Punkt sein muss.
    Es macht mir Mut, das andere diesen Weg auch hinter sich haben.
    Ich bin gerade voller Tatendrang und werde zusätzlich zum Arzt auch bei mir um die Ecke mal bei der SHG vorbeischauen. Ich weiß das ich kurz davor Angst haben werde, aber dann logge ich mir hier ein und lese die Antworten und werde das durchziehen.
    Ich werde dann berichten. Vielen Dank für deine Geschichte und deine Antwort. Es hat mir sehr geholfen.

    Lieber Proky,
    vielen Dank auch für deine Antwort und Hilfe. Es stimmt mich positiv hier von euch zu lesen.
    Die Welt ist leider sehr oberflächlich und jeder ist nur sich selber der Nächste aber ich bin so positiv überrascht, dass Leute mir hier antworten und mir helfen möchten.
    Genau das habe ich gebraucht.
    Du hast recht, kein Mensch verachtet mich hier und verurteilt mich. Im Gegenteil, hier sind starke Persönlichkeiten, die den Weg bereits gemeistert haben und mich daran Teil lassen ohne das ich sie für schwach bewerte. Sondern im Gegenteil.

    Bei deiner Umzugstheorie musste ich tatsächlich lachen :) ich weiß natürlich wie du es meinst, dennoch habe ich bis auf die schwersten Sachen alles alleine gemacht. Der Rest wurde engagiert, somit stellt keiner fragen

  • Liebe Leila,

    ich will Dir gleich mal auf das was Du geschrieben hast eingehen. Erst mal dazu:

    Zitat

    Du hast alles „ sehr raffiniert „hinbekommen.
    Umso schlimmer stelle ich mir dann den Schritt vor sich zu outen.


    Ja, schlimmer geht fast nimmer. Das ich so lange heimlich getrunken habe ist ja nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist bzw. war, dass ich ja für alle der tolle Familienvater war, der auch noch sehr erfolgreich im Berufsleben war, der durch Deutschland und Europa und sogar den Rest der Welt gereist ist und immer alles im Griff hatte. Tatsächlich war ich bis zum Schluss beruflich erfolgreich (wobei das nicht mehr lange gut gegangen wäre) aber einen guten Teil meiner Dienstreisen gab es gar nicht. Da hatte ich mir ein kleines Doppelleben aufgebaut, ein nettes Zimmerchen wo ich trinken konnte so viel und so lange ich wollte usw.

    Meine Familie jedoch kannte nur den, der heldenhaft erfolgreich war. Jetzt war ich auch als Trinker kein Aufschneider oder Angeber (wenigstens das nicht), aber ich musste ja trotzdem erzählen wo ich war, was ich gemacht hatte usw. Die Hälfte stimmte, die andere war frei erfunden. Egal wie, es war mehr als hart. Aber ich habe, als die Entscheidung nicht mehr zu trinken gefallen war, KEINE SEKUNDE daran gezweifelt, dass ich es allen (wichtigen) Menschen sagen werde. KEINE SEKUNDE - es war mir logisch das es anders nicht geht. Ich habe dann eher lange überlegt, wem ich es als erstes sage, also nach meiner Frau und meinen Kindern, die hatte ja quasi die Live-Show an besagtem Abend.

    Zitat

    Und genau daran liegt der Fehler, denn wenn ich so heimlich dadurch gekommen bin, warum dann nicht einfach so heimlich aufhören.

    Und da musst Du höllisch aufpassen. Diese Sucht ist mega stark. Sie wartet nur darauf, dass Du ihr die Gelegenheit gibst wieder zuschlagen zu können.Ich war z. B. nach der Geburt meiner 1. Tochter fast ein Jahr lang alkoholfrei. Eben wegen meiner Tochter (hier liegt schon mal ein grundsätzlicher Fehler weil man idealerweise für sich selbst trocken wird). Eine lächerliche, wirklich lächerliche Situation bei der ich "nur" ein Biermischgetränk zu mir nahm, brachte mich binnen weniger Wochen wieder auf die Spur. Heimlich aufhören wollen ist eine ganz schlechte Idee, bei mir hat es nie funktioniert.

    Zitat

    Dadurch habe ich meine große Liebe verloren, und habe mich letztendlich ihr davor geoutet.

    Vielleicht war das Dein Schlüsselerlebnis. Dann darfst Du in der Tat dankbar sein. Viele haben das nicht, kommen erst gar nicht dazu. Trinken einfach weiter, finden es normal, reden es sich schön und gehen dann langsam unter. Das ist die Mehrheit der Alkoholiker. Der kleinere Teil hat ein Schlüsselerlebnis, welches ganz unterschiedlich sein kann. Bei Dir war es vielleicht der Verlust Deiner großen Liebe. Bei anderen ist es ganz banal der Verlust des Führerscheins oder des Arbeitsplatzes. Und bei wieder anderen macht es einfach Klick. So wie es bei mir im Grunde ja auch war.

    Zitat

    Durch meinen neuen Freund, dem ich das natürlich noch nicht sagen kann, aber werde, sobald ich in einer SHG oder sonstiges bin, habe ich neuen Mut.

    Es ist schön jemanden zu haben, der einen Unterstützen kann. Ich möchte Dir aber eines gerne sagen, weil ich das so meine und aus meinen Erfahrungen heraus so sehe: Werde nicht für Deinen neuen Freund trocken sondern ausschließlich für Dich. Wenn Du zu einem zufriedenen Leben ohne Alkohol finden solltest, dann wird Deine ganze Umwelt davon profitieren. Natürlich auch Dein Freund. In erster Linie aber DU SELBST. Es ist meiner Meinung nach so wichtig, dass Du Dich selbst in den Fokus nimmst. Du stehst jetzt vor etwas ganz großem. Und, wenn Du es richtig und konsequent angehst, auch vor etwas ganz großartigem.

    Ja, Du solltest Deinen Freund einweihen. Du wirst sehen wie er reagiert. Vielleicht stellst Du Dich auch darauf ein, dass er erst mal schluckt... Ich wünsche Dir, dass er diesen Weg mit Dir geht, er wird Dir sicher eine Hilfe sein können. Erwarten kannst Du das aber nicht von ihm. Weißt Du, ich habe ja mittlerweile wieder geheiratet und ich bin ein sehr glücklicher Mensch. Meine jetzige Frau weiß natürlich von meiner Geschichte. Und als ich ihr das damals erzählt habe wusste ich nicht, ob sie mit einem trockenen Alkoholiker zusammen leben möchte oder nicht. Sie hatte in ihrer eigenen Familie große Probleme mit Alkohol, sie wusste (bzw. weiß) wie der Hase läuft. Ich hätte auch akzeptieren und verstehen müssen, wenn sie damals gesagt hätte: Tut mir leid, dafür bin ich nicht stark genug.

    Zitat

    Was dir mit deiner Ehe passiert ist, tut mir schrecklich leid aber im Nachhinein sieht man alles erst zu spät. Du sagst du hattest an diesem Punkt dann dein erstes Treffen.
    Bist du trotz Scheidung dann weiterhin abstinent geblieben?

    Für das was in meiner Ehe negatives passiert ist war (fast) ausschließlich ich verantwortlich. Ich weiß nicht ob Du meine Geschichte anderweitig schon mal mitbekommen hast. Ich war es, der sich getrennt hat und zwar nachdem ich trocken wurde. Ich bin diesen Weg gegangen weil ich mir sicher war, dass ich nicht abstinent bleiben würde, wenn ich weiter mit meiner damaligen Frau zusammen leben würde. Ich bin auch heute noch davon übezeugt, dass es für mich der richtige Schritt war. Es tut mir noch heute unendlich leid für meine Frau. Ich gab ihr nicht mal die Chance unsere Beziehung zu retten. Aber das konnte ich nicht, denn ich wusste das früher oder später wieder trinken würde. Und das wäre das allerschlimmste was passieren hätte können. Für Sie, für meine Kinder und für mich.
    Besonders schlimm war die Trennung von meinen Kindern. Diese Zeit war die Hölle. Sollte ich jemals einen Grund gehabt haben zu saufen, dann wäre das der Zeitpunkt gewesen. Diese Wochen und Monate werde ich nie vergessen. ABER: Es gibt einfach keinen Grund zum Trinken, denn es hilft absolut nichts. Und dessen war ich mir bewusst. Deshalb schreibe ich auch hier manchmal, dass man manche (auch schlimme) Gefühle bewusst erleben sollte, dass man sie zulassen sollte, dass man da durch gehen sollte um dann gestärkt daraus hervor zu gehen. Hätte ich in dieser Phase wieder getrunken, es wäre alles wieder zusammen gebrochen. Nichts hätte sich gelöst oder verbessert. Alles wäre nur noch schlimmer geworden. Wieder zu trinken war selbst zu dieser Zeit nie eine Option für mich.

    Und deshalb habe ich auch heute ein gutes Verhältnis zu meiner ersten Frau, meine Kinder aus erster Ehe ein gutes, sehr gutes Verhältnis zu meiner jetzigen Frau. Das hat ein paar Jahre gedauert. Ich musste zeigen, dass ich ein anderer Mensch war als der der den sie kannte. Kaputtes Vertrauen musste wieder aufgebaut werden. Hätte ich wieder getrunken wäre nichts von alledem möglich gewesen.

    Zitat

    Ich werde dann berichten. Vielen Dank für deine Geschichte und deine Antwort. Es hat mir sehr geholfen.

    Ich freue mich sehr, wenn Du hier berichtest. Wenn Du Fragen hast, dann einfach stellen. Und natürlich freue ich mich auch, wenn meine Geschichte Motivation für Dich ist.

    Nimm Dein Leben wieder in Deine Hand. Es lohnt sich, das darfst Du mir glauben.

    LG
    gerchla


  • Moin liebe Leila,
    meine Geschichte kannst du gerne nachlesen unter "ich bin Britt" und im internen Bereich unter "Gedankensplitter".
    Hast du schon mal von einem Suchttagebuch gehört? Ich habe damit angefangen, als ich meinen Konsum hinterfragte. Ich protokollierte (Tag, Uhrzeit), warum ich
    aus meiner Sicht getrunken habe und wie ich mich dabei fühlte. Bei mir war es z.B. Gewohnheit, Angst-und Verlustängste, innere Unruhe, depressive Verstimmungen u.v.m..
    So konnte ich erkennen, wann und warum ich mehr getrunken habe, als ich eigentlich wollte. Diese Reflexion hat mir geholfen, meine "Muster" zu durchbrechen.
    Ich bin Alkoholikerin, da beißt die Maus kein Faden ab. Mein Vorfall im November letzten Jahres nach fast 5jähriger Abstinenz zeigt mir, wie wichtig es für mich ist, jetzt (es ist immer jetzt!)
    sehr achtsam zu sein, bis ich -so hoffe ich -trocken in die Kiste steige.
    Bitte lass nichts unver-(SUCHT)!
    Liebe Grüße von britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hi, svenduerr,

    wie wäre es, wenn Du Dich erst einmkal vorstellen würdest, bevor Du hier überall Deine Werbung für CBD hinterlässt? >:(

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Hi, svenduerr,

    wie wäre es, wenn Du Dich erst einmkal vorstellen würdest, bevor Du hier überall Deine Werbung für CBD hinterlässt? >:(

    Dem schließe ich mich an.

    Eine Droge (Alkohol) durch eine andere Droge (Cannabis) bekämpfen zu wollen, erscheint mir suspekt und erinnert mich an den Versuch, "den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben".

  • Hallo ihr Lieben,

    tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. Ich habe zwar alles mitgelesen,
    hatte jedoch nicht sehr viel Zeit die letzten Tage.
    Ich bin gerade bei meinem Arzt um mich zu „outen“.
    Ich werde dann die nächsten Tage berichten und euch antworten.
    Ich Danke euch schon mal für eure Texte und bin froh, dass ich diesen Schritt jetzt machen
    werde.

    Liebe Grüße, Leila

  • So,
    ich komme gerade von meiner Ärztin raus.
    Ich bin dermaßen erleichtert und habe bereits meinen besten Freund
    eingeweiht, der sehr vieles mitbekommen hatte, aber niemals gedacht hätte, dass ich damit ein derart großes Problem habe. Er war sehr stolz auf mich und hat meinen Mut bestärkt und möchte mir helfen, wo immer er kann.
    Nur von der Ärztin bin ich etwas enttäuscht. Sie scheint sich nicht wirklich auszukennen bzw gute Lösungen dafür parat haben... ich glaube, da ich jetzt schon den ersten Schritt getan habe, werde ich die Tage zu einer SHG gehen. Denn sie hat mich auf Donnerstag vertröstet für eine Blutprobe um meine Werte zu checken. Sie hat es auch herunter gespielt und daran merke ich, dass ich nicht ernst genommen werde. Auf meine Nachfrage hat sie mir das Medikament Campral verschrieben, dass den Druck etwas lösen soll.
    Ich bin wie gesagt aber erleichtert den ersten Schritt getan zu haben.
    Und werde jetzt weiter voran gehen. Ich möchte jetzt Schritt für Schritt jeden Tag meistern.
    Zu den anderen Texten von euch, werde ich bald zurück schreiben.

    Liebe Grüße

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