• Vor kurzem hat er auch einmal gemerkt, dass ich der Küche etwas trinke, da hat er auch nur so nebenbei gefragt, ob ich jetzt heimlich trinke. Ich habe es dann mit einer scherzhaften Bemerkung abgetan. Ich glaube nicht, dass er etwas von meinem Problem realisiert.

    Ich denke, Dein Mann weiß es längst. Er ist wahrscheinlich nur unsicher, wie er sich verhalten soll und hofft, so wie ich damals, dass es "so schlimm schon nicht sein wird".


    Aber wie du geschrieben hast, es wäre erniedrigend, das Problem zuzugeben.

    Wieso ist es erniedrigend, zu zugeben, dass man krank ist? Würdest Du es auch verheimlichen, wenn Du beispielsweise vom Arzt mit der Diagnose über eine andere chronische Krankheit konfrontiert wirst?

    Sorry, wenn ich mich da jetzt auf dünnes Eis begeben, aber wenn Du Deinem Partner nicht vertrauen kannst, bzw. Angst hast, dass er Deine Krankheit mal gegen Dich verwenden wird, dann wird der Weg verdammt schwer für Dich werden. Mir fällt es aus meiner Sicht auch sehr schwer, nachzuvollziehen, dass man versuchen könnte, das Leid seiner Partnerin zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen, deshalb verstehe bitte mein Unverständnis für Dein Verhalten. Dennoch kenne ich Dich und Deine Umstände natürlich zu wenig. Nun, Du musst wissen, was Du tust.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Liebe Sara,

    natürlich haben wir Geduld. Niemand kann und wird Dich drängen. Und es haben auch nicht alle hier (von heute auf morgen) aufgehört.

    Den richtigen Zeitpunkt bestimmst DU, genau so wie der Entschluss, mit dem trinken aufzuhören, nur von DIR selbst ausgehen kann. Alles andere wäre in meinen Augen sinnlos.

    Schreib uns nur weiterhin, an welchem Punkt Du bist, und auch wenn Du zauderst. Das gehört in dieser Vorbereitungsphase einfach dazu und ist ganz natürlich. Du gehst damit bestimmt niemandem auf die Nerven. Mir jedenfalls nicht. :)

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Schreib uns nur weiterhin, an welchem Punkt Du bist, und auch wenn Du zauderst. Das gehört in dieser Vorbereitungsphase einfach dazu und ist ganz natürlich. Du gehst damit bestimmt niemandem auf die Nerven. Mir jedenfalls nicht. :)

    44. So isses.

    Aber auch so:

    Ich denke, Dein Mann weiß es längst. Er ist wahrscheinlich nur unsicher, wie er sich verhalten soll und hofft, so wie ich damals, dass es "so schlimm schon nicht sein wird".

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Sara,

    hier ist übrigens noch so eine, die ihrem Partner den Ausstieg aus dem Alkohol bzw. den Grund für den Ausstieg nicht sagen kann. Vielleicht fasst Du ja doch noch das Vertrauen, aber mach es nicht davon abhängig! Höre dann auf zu trinken, wenn Du denkst, Du bist soweit! Fang einfach an, aufzuhören! Vielleicht ergibt sich ja später ein Gespräch? Vielleicht schaffst Du den Ausstieg auch ohne viel drüber zu reden? Wer weiß?

    Bei mir ist es fast ein halbes Jahr, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.

    Viele Grüße
    Katniss

  • Hallo zusammen!

    Danke für eure Antworten. Ich freue mich, dass ich euch nicht nerve!

    Anzufangen aufzuhören finde ich lustig. Es gibt da einen Spruch: "Nie anzufangen aufzuhören, nie aufzuhören anzufangen". Der hat mir als Teenager sehr gut gefallen, und ich habe einmal beschlossen, ihn zu meinem Lebensmotto zu machen. Auch bei Vorstellungsgesprächen wurde ich manchmal nach einem Lebensmotto gefragt, und ich habe diesen Spruch gesagt.
    Wird also scheinbar Zeit, das Motto zu wechseln :) (mir ist schon klar, dass der Spruch anders gemeint ist)

    Ich habe mich in den letzten Tagen selber beobachtet und ich habe festgestellt, dass ich vielleicht doch mehr trinke, als ich ursprünglich geschrieben habe. Mir ist das ganz ehrlich noch nie so aufgefallen.

    Aber ich bin immer noch davon überzeugt, dass mein Mann nichts davon weiß. Und selbst wenn er mich Alkohol trinken sieht, er realisiert das Problem nicht.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo Sara,

    dann bist du ja wieder ein Stück weiter. 44. Du beobachtest dich intensiver. Das finde ich gut, denn dann fällt dir auf, dass es für dich in jedem Fall gesünder und besser wäre, deinen Entschluss umzusetzen. Ist es denn deinem Mann gleichgültig? Wo bleiben die leeren Flaschen? Das fällt doch auf. Ich kann dich nur in deinem Beschluss bestärken, vom Alkohol Abschied zu nehmen. Ich persönlich habe damit einen hervorragenden Entschluss gefasst. Mir geht es sooooo gut dabei.

    Liebe Grüße an dich und viel Kraft für deinen Weg.

    Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Betty,

    schön, dass es dir so gut geht dabei.
    Nun, die leeren Flaschen stelle ich immer hinter die Tür im Abstellraum und ich entsorge sie dann regelmäßig. Das fällt nicht auf. Falls meinem Mann etwas auffällt, stört es ihn nicht, es kommt ihm vermutlich gelegen. Ich bin gelassener, wenn ich etwas getrunken habe, rege mich nicht so auf, er hat seine Ruhe.

    Ich frage mich manchmal, ob es anderen Leuten auffällt. Ich habe eine Freundin, die von meinem Problem weiß, und sie hat mir heute gesagt, dass sie es schon gewusst hat, bevor ich ihr es erzählt habe. Nicht, weil ich nach Alkohol gerochen habe, oder sie mich trinken gesehen hat. Sie hat ein engens Familienmitglied, das Alkoholiker ist, und sie hat gesagt, deshalb merkt sie so was. Das bringt mich schon zum nachdenken.

    Aber mein Entschluss zum Aufhören steht ja mit nach Weihnachten immer noch fest.

    Liebe Grüße
    Sara


  • Ich bin gelassener, wenn ich etwas getrunken habe, rege mich nicht so auf, er hat seine Ruhe.

    Hi Sara,

    da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich der Alkohol bei den einzelnen Menschen wirkt. Meine Frau wird, wenn sie Alkohol getrunken hat, eher streitsüchtig bis hin zu aggressivem Verhalten. Demzufolge hat es in unserer Beziehung dann immer gewaltig "geraucht". Ich ziehe allerdings daraus auch die Schlussfolgerung, dass bedingt durch solche Auswirkungen, wie bei Dir, wo der Missbrauch (noch) keine gravierenden Auswirkungen auf das Zusammenleben hat, die Dunkelziffer des Alkoholmissbrauchs in unserer Gesellschaft immens hoch sein muss.

    Ich wünsche Dir für Deinen geplanten Ausstieg alles erdenklich Gute und Standhaftigkeit. Du merkst ja nun, dass Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein ernsthaftes Problem hast (Flaschen bunkern, Verharmlosung der Trinkmengen, Gedanken an "Notfallschluck", Aussage Deiner Freundin). Sei stark, Du hast ja hier auch viele Tips bekommen. Ich wünsche Dir frohe Weihnachten.

    In diesem Sinne, frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr auch an alle Anderen hier.
    Ich werde erst wieder im neuen Jahr so ab 5.1. online sein, genieße quasi ab heute Nachmittag mit meinem Feierabend die "Internetfreie Weihnachtszeit".

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hallo Lusches,

    ich wünsche dir auch frohe Weihnachten und einen guten Übergang ins neue Jahr. :D

    LG von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Ich habe eine Freundin, die von meinem Problem weiß, und sie hat mir heute gesagt, dass sie es schon gewusst hat, bevor ich ihr es erzählt habe.

    Hallo, Sara!

    Zunächst einmal "Hut ab!", dass Du Dich doch jemandem anvertraut hast! 44.

    Und auch meine Erfahrung - sowohl persönlich als auch aus Gesprächen - ist es, dass unsere Umwelt wesentlich mehr mitkriegt, als wir denken bzw. wahrhaben wollen. Unsere Mitmenschen - sofern sie nicht selbst ein Problem ohne Alkohol haben - registrieren oft solche Sachen. Ob sie sich dann aber auch Gedanken darüber machen, dass steht auf einem ganz anderen Blatt.
    Allerdings habe ich auch Bekannte, die aus allen Wolken gefallen sind, als ich ihnen erzählte, dass ich mittlerweile trockener Alkoholiker bin mit Entgiftung, Therapie und allem drum und dran. Na klar habe ich ihnen dass dann auch erklärt - dass ich, wenn ich bei ihnen war, nur ganz, ganz wenig getrunken habe. Aber wehe, wenn ich weg und wieder zu Hause war ...

    Ich wünsche Dir ein schönes alkoholfreies Weihnachtsfest!

    Und Dir, Lusches, ein schönes internetfreies Fest ;D

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo!

    Greenfox und Lusches ich danke euch für die Weihnachtswünsche!

    Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, und allen anderen auch, falls wir uns bis dahin nicht mehr lesen!

    Ich werde euch berichten, wie es mir geht, denn nach Weihnachten höre ich mit dem Trinken auf. Der Termin 26.12. steht grundsätzlich noch. Das einzige Problem, das ich gerade im Moment habe, ist, dass wir da auch wo eingeladen sind, noch dazu am Abend. Das weiß ich noch noch nicht, wie ich das mache, ob ich meinen Ausstieg auf 27. verschiebe, denn ich traue mir das nicht zu, inmitten von Verwandten. Ich weiß ja, wie es mir geht, wenn ich nicht spätestens am späten Nachmittag etwas trinken kann, und das dann inmitten von den Verwandten ...
    Auf einen Tag kommt es grundsätzlich nicht an, denke ich mir.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo Sara -

    nach Entgiftung / qualifiziertem Entzug und meiner stationären Langzeittherapie hatte ich das Glück,
    noch eineinhalb Jahre an einer sehr intensiven Nachsorgemaßnahme teilnehmen zu dürfen.
    Da es hier nur wöchentliche Gruppensitzungen gab - ergänzt durch ein bis zwei Einzelgespräche pro Monat, haben uns die TherapeutInnen öfters auch `mal "Hausaufgaben" aufgegeben.
    Eine "Hausaufgabe" lautete:
    "Schreiben Sie bitte auf, welche Gelegenheiten, Ereignisse, Begebenheiten usw. Sie vor Ihrem endgültigen Entschluß, aus Ihrer Sucht auszusteigen, bewogen haben, diesen zeitlich zunächst zu verschieben. Wie haben Sie sich aus Ihrer Erinnerung heraus damals dabei gefühlt - waren Sie erleichtert, hatten Sie ein ungutes Gefühl, kamen Ihnen diese Ereignisse gelegen, hatten Sie evtl. sogar ein schlechtes Gewissen ...?"

    Ich habe meine Aufzeichnungen von damals archiviert - bei Interesse scanne ich sie Dir ein und maile sie Dir ...

    Einen schönen Abend und
    beste Grüße

    keppler

  • Hallo Keppler!

    Ja bitte, es wäre sehr nett, wenn du mir deine Aufzeichnungen mailst. Ich freue mich über andere Sichtweisen und Anregungen!

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hi sara,

    finde es super das du den Entschluss gefasst hast mit dem trinken aufzuhören. Ich wünsche dir alles gute bei deinem vorhaben und drücke dir die Daumen das du dauerhaft dem Alkohol entsagen kannst. Wie bist du zu deinem Entschluss gekommen? Ich frage dich weil ich eine sehr nahestehende Person habe die die selbe Problematik hat wie du.

  • Hallo Frank!

    Zu meinem Entschluss bin ich gekommen, weil ich in meinem Alltag immer mehr eingeengt werde, und diese Abhängigkeit nicht will. Ich habe Verantwortung für meine Kinder. Danke fürs Daumendrücken!
    Ich wünsche deiner dir nahestehenden Person alles Gute! Weiß diese Person, dass du dir Sorgen machst? Wenn nicht, vielleicht kannst du sie ja darauf ansprechen, ohne ihr zu nahe zu kommen. Vielleicht ein Buch schenken, dass zum Thema passt.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo Sara,

    ich habe jetzt mal - nur - deine Posts zügig durchgelesen.
    Sorry an die Anderen ;) :)...auch falls jetzt Wiederholungen kommen.

    Einiges hat mich an meine damalige Situation erinnert!
    Das es Momente gab in denen ich versuchte mich mit meinem für mich ja nicht vorhandenen Problem zu beschäftigen, das ich immer Entschuldigungen, Ausreden und später dann Gründe gefunden habe warum das Trinken positiv ist und wirkt, das ich alles unter Kontrolle habe und jederzeit aufhören kann...und und und.
    Auch das mit der "Terminvorgabe" kommt mir sehr bekannt vor ;).
    Aber....es war und ist halt nur ein beschönigen der Situation. Wir finden in diesem Stadium immer Gründe warum das Trinken mehr positives als negatives in sich birgt. Leider auch, was die Einschätzung der Umwelt betrifft. Da ist mir Frank sein Post ziemlich an die Nieren gegangen....was wäre wenn dein Mann, dein Umfeld Frank wäre?
    Aus meiner jetzigen Position...ich bin seit 02/2013 trocken, habe meine ambulante Therapie gerade beendet, mich als Alternative hier angemeldet und werde ab Januar einige SHG's "ausprobieren"....klingt das total einfach und leicht...ist es nicht! Es ist verdammt schwer und der Alkohl-Schweinehund hat sich seine Position schnell und gut ausgebaut....unterschätz das bitte nicht.

    Ich wünsch dir die Kraft und das Durchhaltevermögen das man dafür brauch!

  • Hallo Vivi!

    Danke für die guten Wünsche! Ich wünsche dir auch viel Erfolg für deinen Weg!

    An Alle: Ich wünsche euch ein gesegnetes Weihnachtsfest!

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo sara,

    wenn ich mich richtig erinnere ist heute dein Stichtag. Wollte dir viel Erfolg wünschen. Es muss für dich wahrscheinlich sehr schwer sein. Ich drücke dir die Daumen das du es schaffst.

  • Hallo Sara, hoffe der Start ist dir geglückt. Es ist sicher kein leichte Zeit, anzufangen aufzuhören. Aber welcher Termin ist schon ideal? ... Doch!!! Klar gibt es den, den idealen Termin. Er heißt SOFORT!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!