• Ich habe ein bisschen in diesem Forum gelesen und finde es sehr sympathisch.

    Zu meiner Person: Ich bin 34 Jahre alt, habe 2 Kinder, einen Mann und arbeite Vollzeit. Außerdem habe ich ein Alkoholproblem. So richtig bewusst ist mir das seit ein paar Wochen, ca. 3 oder 4 Monate denke ich, doch was mich beängstigt ist, dass es immer schlimmer wird. Ich habe Schwierigkeiten, meinen Arbeitstag durchzuhalten, sobald ich daheim bin, trinke ich ein Bier. Ich denke sehr oft an Alkohol, und trinke jeden Tag. Jetzt nicht unbedigt viel, so ca. ein Bier und ein Viertel bis einen halben Liter Wein, am Wochenende mehr.

    Wenn ich nichts trinken kann, geht es mir schlecht. Ich habe noch keine körperlichen Entzugserscheinungen, doch das Verlangen nach Alkohol, wenn keiner verfügbar ist, finde ich schlimm.

    Ich glaube, dass der einzige Weg für mich ist, eine Zeit lang wirklich auf Alkohol zu verzichten. Ich habe jedoch Probleme in meinem Leben, wo ich mir denke, dass ich die nicht nüchtern durchmachen möchte. Also irgendwie drehen sich meine Probleme im Kreis.

    Trotzdem möchte ich zum Trinken aufhören. Ich habe nur gerade keine Plan wie ich das durchhalten soll.

    Ich habe mich hier registriert, weil ich ein bisschen Motivation brauche.

    Ich freue mich auf einen guten Austausch!

    Liebe Grüße
    Sara

  • Guten Abend Sara,


    Ich glaube, dass der einzige Weg für mich ist, eine Zeit lang wirklich auf Alkohol zu verzichten. Ich habe jedoch Probleme in meinem Leben, wo ich mir denke, dass ich die nicht nüchtern durchmachen möchte.

    bevor ich ausstieg, glaubte auch ich, dass ich mein Leben ohne Alkohol nicht würde meistern können oder dass es ohne Alkohol erbärmlich verlaufen würde…
    …und ich wurde eines Besseren belehrt.

    Vielleicht gibt es ja eine Welt jenseits des Alkohols? Und vielleicht sind in dieser Welt Probleme viel leichter auszuhalten oder möglicherweise sogar zu lösen?

    Sei einfach neugierig auf diese Welt jenseits des Alkohols. Und marschiere los.

    Willkommen im Forum.

    Katro

  • Hey Sara,

    wie schön, dein Schritt dich hier anzumelden. Bin auch noch ziemlich neu hier und du hast recht „es ist wirklich sympathisch hier“.

    Gell, das fühlt sich nicht gut an, wenn man so oft an Alkohol denken muss und jeden Tag trinkt, auch wenn es nicht viel ist.
    Bei mir ist es auch nicht viel, aber eigentlich ist das egal, es ist eine Abhängigkeit. Sie tut uns nicht gut. Sie macht uns so klein, dass wir denken, dass wir Herausforderungen ohne Alkohol nicht packen. Dabei sind wir so viel stärker ohne diese Abhängigkeit. Ohne Alkohol. Hey, wir haben das vergessen.

    Wir können's wieder erlernen. Und manchmal schneller als gedacht. Ich habe vor einer Woche aufgehört zu trinken. Hatte einen Rückfall. Am Samstag. Wie unnötig. Aber ich konnte schon in dieser Woche einiges an Mut und Zuversicht gewinnen. Es fühlt sich echt stark an.

    Komm, wir packen das gemeinsam!

    Ganz viel Kraft und Motivation wünsch ich dir!

    Sunny

  • Hallo, Sara!

    Auch von mir ein "Herzliches Willkommen hier im Forum!" und auf einen guten Austausch.

    Ich kann mich katro nur anschließen - es gibt ein Leben nach dem Alkohol (man klingt das pompös) und die meisten Probleme lassen sich ohne Alkohol viel besser lösen oder aushalten.

    Muss leider los zur Arbeit - allen einen schönen Tag noch!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Sara,

    :welcome:, schön, dass Du da bist!

    Zitat

    Ich glaube, dass der einzige Weg für mich ist, eine Zeit lang wirklich auf Alkohol zu verzichten. Ich habe jedoch Probleme in meinem Leben, wo ich mir denke, dass ich die nicht nüchtern durchmachen möchte. Also irgendwie drehen sich meine Probleme im Kreis.

    Liebe Sara, unter Alkoholeinfluss wirst Du Deine Probleme auch nicht lösen können, Du verschüttest sie nur. Es ist gut, wenn Du erst einmal eine Zeit lang keinen Alkohol trinkst, vielleicht entdeckst Du sogar die Vorzüge der Abstinenz und willst dann gar nicht mehr trnken? Der Alkohol raubt Dir die Kraft, an Problemen wirklich arbeiten zu können!

    Was ich Dir aus meiner Erfahrung mitgeben kann, ist das. Die ersten Tage sind schwer, aber es wird immer leichter und nach und nach hab ich festgestellt, wie gut es mir ohne Alkohol geht und wie viel Zeit ich gewonnen habe für schöne Dinge. Ich hab es auch nicht beim ersten Anlauf geschafft, für lange Zeit keinen Alkohol zu trinken, aber die Zeiträume sind auch immer länger geworden. Nun trinke ich seit über 5 Monaten keinen Alkohol mehr. Es ist bald ein halbes Jahr.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch und viel Kraft, Dein Vorhaben anzugehen.

    katniss

  • Hallo Sara :)

    Ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum.

    Hey, Du hast den ersten Schritt getan auf einem neuen Weg! 44. Du kannst es schaffen, so wie viele andere es vor Dir auch geschafft haben. Hab Geduld mit Dir.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Guten Morgen und herzlich willkommen,

    ich schließe mich allen Anderen an und bestätige, dass es ohne Alkohol viel viel einfacher ist, Sorgen, Kummer und was weiß ich noch zu verarbeiten. Aller Anfang ist schwer, aber es lohnt sich immer. Du wirst es erfahren. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Kraft und Zuversicht auf deinem Weg in die Freiheit. Denn... ich für mich habe festgestellt, dass ich ohne Alkohol viel freier und fröhlicher und gesünder und und und bin.

    Auf einen guten Austausch und liebe Grüße von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo zusammen!

    Danke für die netten Begrüßungen!

    Ich habe heute darüber nachgedacht, ich denke, die Entscheidung, nichts mehr zu trinken, ist eine Entscheidung, die man aus tiefstem Herzen treffen muss. So halbherzig und unsicher funktioniert das nicht. Wenn ich an die nähere Zukunft denke, habe ich so viele Ausreden, warum ich gerade jetzt nicht aufhören kann. Firmenfeiern, private Termine, persönlicher Stress. Generell ist mein Leben stressig, und ich habe so ein starkes Craving wenn ich nichts trinken kann. Da fühle ich mich dem Stress nicht gewachsen. Doch im Grunde ist auch das nur eine Ausrede.

    Deshalb werde ich mir einen Termin überlegen. In wirklich naher Zukunft (ich denke noch vor Weihnachten, spätestens am 26.12.). Dann höre ich ohne Ausreden auf.

    Ich werde es euch dann schreiben, und darüber berichten, wie es mir ergeht.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Liebe Sara,

    auch ich will dir ein kleines ´Hallo grüß Dich!´ senden ... wikende091

    Schön dass du hier her gefunden hast und ich bin sehr gespannt wie es bei dir weiter geht :)


    Ganz liebe Grüße und gute Kraft an Dich!
    Bis bald, Land-in-Sicht


    Achja: Auch ich kann das was die Anderen bisher geschrieben haben bestätigen - Probleme und Alkohol, das sind zwei Dinge die sich gegenseitig wirklich sehr zu mögen scheinen ...

  • Deshalb werde ich mir einen Termin überlegen. In wirklich naher Zukunft (ich denke noch vor Weihnachten, spätestens am 26.12.). Dann höre ich ohne Ausreden auf.

    ... es gibt ja immer noch den schönen Brauch, sich einen Guten Vorsatz für das neue Jahr zu nehmen. Also, nicht falsch verstehen, ich will Dir keinesfalls den 26.12 oder was auch immer für einen anderen Tag ausreden aber Dein guter Vorsatz für das Jahr 2015 könnte lauten:

    "Ich möchte keinen Alkohol mehr trinken"

    Na, wie hört sich das an? Alles Gute für Dein Vorhaben.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hallo Sara,

    vielleicht könntest du die Zeit bis zu deinem Ausstiegstermin dafür nutzen, eine Bestandsaufnahme in Bezug auf dein Trinkverhalten zu machen?
    Z.B.: Was spricht aus deiner subjektiven Sicht für das Trinken, was dagegen?

    Vielleicht könntest du darüber hinaus bis zu deinem Ausstiegstermin die Menge deines Alkoholkonsums Schritt für Schritt reduzieren?

    Und da es dir ja insbesondere um Motivation geht, stellt sich die Frage, was in deinem Leben besser werden kann, wenn du dich aus deiner Abhängigkeit vom Alkohol löst.

    Alles Gute
    Katro

  • Hallo!

    Ich euch für eure Antworten. Mein Problem ist glaube ich, dass ich im Alkohol relativ viele positive Dinge sehe. Negativ finde ich die Abhängigikeit, dass ich nicht mehr frei bin, und mich spätestens ab 14 h auf etwas zum Trinken freue. Doch positiv an der Sache ist, dass der Alkohol betäubt. Ich merke meine Probleme und negativen Gefühle nicht mehr so. Deshalb bin ich auch so ambivalent, und weiß vom Verstand her, dass ich mich in einer Abwärtsspirale befinde. Doch gleichzeitig habe ich Angst, das Leben nüchtern aushalten zu müssen.

    Ich habe jetzt einmal eine Frage: Ist das eigentlich normal, dass man sich ab einer bestimmten Zeit auf Alkohol freut? In der Früh denke ich mir immer, ich habe kein Bedürfnis nach Alkohol, alles ist ok. Doch in der Arbeit am Nachmittag kommt das Bedürfnis wieder. Früher habe ich geraucht, das war das total gleiche Gefühl, kommt mir vor. Ich weiß dann, ich muss etwas trinken, dann geht es mir besser. Und das ist dann auch so. Ich habe schon überlegt, mir einen Notfallschluck für die Arbeit mitzunehmen. Ich weiß, dass das alles von der Psyche ausgeht, denn körperlich brauche ich den Alkohol bestimmt nicht. Aber dieses Verlangen beeinflusst mich dann schon sehr.

    Geht, oder ging es euch genauso?

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo liebe Sara,

    geht oder ging es euch genauso? Ich kann da ganz klar Antwort geben. An einen Notfallschluck habe ich nie gedacht. Ich würde an deiner Stelle allerdings nachdenklich werden. Ich bin weder Arzt noch Psychologe, aber ich denke, dass dies dann doch auf ein Suchtverhalten hinweist. Vielleicht solltest du dich an eine Suchtberatungsstelle wenden, um heraus zu finden, was los ist und auch warum. Es wäre ein Weg. Ich hoffe, ich habe dir jetzt eine richtige Möglichkeit genannt.
    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg auf deinem Weg das Richtige für dich zu finden.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Sara,

    es gab eine Zeit, da hatte ich mich im Verlauf eines jeden Tages von Stunde zu Stunde mehr auf den abendlichen Alkoholkonsum gefreut. Anschließend durchlief ich eine Phase, in der zwar keine Freude mehr auf den Alkohol vorhanden war, aber die Überzeugung, dass ich ihn brauchen würde, um mein Leben aushalten zu können.

    Jetzt im Rückblick stelle ich fest, dass meine damalige Überzeugung mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatte.
    Warum auch? Schließlich löst der Alkohol kein einziges Problem; stattdessen schafft er Probleme, die man ohne ihn nicht hätte.
    Im Nachhinein kann ich für mich definitiv feststellen, dass die endlichen Vorteile des Alkoholtrinkens (Betäubung) die früher oder später spürbar werdenden unendlichen negativen Folgen nicht wert sind.

    Je früher man für sich erkennen kann, dass man sich aufgrund des Trinkens in eine Sackgasse begeben hat, desto besser ist man dran. Denn wenn man mit dem Trinken aufhört, nimmt die Qualität des Lebens -zumindest mittel- und langfristig- nicht ab, sondern zu.

    Katro

    P.S.: Das wirklich Gemeine an Süchten ist, dass sie die Wahrnehmung verzerren. So dachte ich z.B. wie du, dass mir der Alkohol dabei hilft, mich besser zu fühlen. Heute, wo ich objektiv auf diese Zeit zurückblicken kann, sehe ich, dass diese Wahrnehmung falsch war.
    Zweites Beispiel: Als ich noch rauchte, dachte ich, dass ich etwas Schönes verliere, wenn ich nicht mehr rauche. Heute spüre ich, dass ich etwas Schönes gewann.
    Und wenn ich noch andere Süchte kennengelernt hätte, könnte ich diese Liste der Wahrnehmungsverzerrungen wahrscheinlich noch fortsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von katro (11. Dezember 2014 um 20:31)

  • Schließlich löst der Alkohol kein einziges Problem; stattdessen schafft er Probleme, die man ohne ihn nicht hätte.

    Da fällt mir nur der berühmte Spruch ein:

    Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel:
    Es löst Familien, Ehen, Freundschaften,
    Arbeitsverhältnisse, Bankkonten,
    Leber und Gehirn auf.
    Es löst nur keine Probleme.

    Und da Du schon an einen "Notfall-Schluck" ;( denkst, könnte es durchaus sein, dass Du in relativ naher Zukunft die Lösungseigenschaften kennenlernen "darfst".

    Aber: Ja, auch ich habe mich früher auf den Feierabend gefreut, weil ich dann endlich etwas trinken konnte. Auch wenn ich auf diese Idee eines "Not-Schlucks" nicht gekommen bin, war es bei mir doch schon bedenklich nahe.
    Ich kann nur sagen: Wer auf diese "Idee" kommt, der könnte nicht nur ein Suchtproblem haben - der hat eins!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Sara -

    das von Dir beschriebene Gefühle kenne (kannte) ich persönlich nur zu gut.
    Ich habe anfänglich grundsätzlich tagsüber nie getrunken (von freien Tagen einmal abgesehen).
    Tagsüber nicht trinken zu müssen, war mein Beruhigungs-Faustpfand, dass mich klar von Alkoholikern unterschieden hat - meinte ich. Später ist mir klar geworden, dass jeder so sein eigenes
    Trinksystem entwickelt. Ich hatte morgens keinen Tatter, bin ganz gut über den Tag gekommen, habe es bei entsprechenden Anlässen sogar konsequent abgelehnt, auch nur ein kleines Gläschen zu mir zu nehmen ...
    Aber wehe, der Abend näherte sich.
    Die Vorfreude auf meine abendliche Druckbetankung stellte sich immer rechtzeitig ein. Alle morgendlichen Vorsätze, diesen Abend alkoholfrei zu bleiben, lösten sich flugs in Luft auf. Mein erster Weg nach vollendetem Tageswerk führten mich immer direkt in mein zweites Wohnzimmer - in meine Stammkneipe(n). Und wehe, es waren plötzlich unangekündigte Überstunden fällig - die zwangsweise verspätete Alkoholaufnahme haben sich sofort physisch und psychisch bei mir bemerkbar gemacht.

    Auch kleinere alltägliche Mengen Alkoholzufuhr machen auf Dauer abhängig - im Kopf sowieso und irgendwann gehört der Alk auch zum körpereigenen Stoffwechsel - und der fehlt dann halt.
    Wenn ich Deinen von Dir beschriebenen Alkoholkonsum `mal zusammenzähle - ein Bier und einen halben Liter Wein - brauche ich und brauchst Du Dich nicht zu wundern, dass Du im Laufe des Tages zumindest psychische Entzugserscheinungen an den Tag legst.
    Der Gedanke an einen "Notfallschluck" um ganz sicher über den Tag zu kommen, würde bei mir alle Alarmsignale aufheulen lassen. Ich will Dir bestimmt keine Angst machen - aus meiner Sicht bist Du aber auf dem besten Wege, die Grenze zu überschreiten. Einmal davon abgesehen, dass Deine tägliche Alkoholmenge rein allgemeinmedizinisch betrachtet, schon deutlich über der Schädigungsmenge liegt, erklärt sie aber auch, dass Du gegen Nachmittag ein verstärktes Trinkbefürfnis verspürst: Der Pegel ist dann halt bei Null und fordert Wiederauffüllung ...

    Auch wenn Dir die Medizin Alkohol zur Zeit noch mehr zu helfen scheint als zu schaden - die Waage wird irgendwann anders herum ausschlagen.
    Die richtigen Gedanken zu Deinem Suchtverhalten kreisen ja schon in Deinem Kopf - Du müsstest sie aus meiner Sicht lediglich noch in die entsprechenden Bahnen lenken - katros Vorschlag einer Plus-Minus-Liste ist hier sicherlich sehr hilfreich ...

    So, erst einmal genug der Klugscheisserei

    Dir eine gute Zeit und
    beste Grüße

    keppler

  • Hi Sara,

    oh ja, und wie ich mich auf die Abende gefreut habe. Endlich mit dem Partner, nur so unter uns, trinken. Und auf die Wochenenden noch viel mehr! Und auch ich sah viel Positives daran .. die Erkenntnis, dass es definitiv zu viel war, kam erst dann so richtig, als mein Körper anfing zu streiken und ich mich tagsüber meist recht elendig gefühlt habe. Da war es keine wahre Vorfreude mehr auf den Alk, da wurde es eher zum Krampf. So weit muss es echt nicht kommen .. aber wäre es nicht so weit gekommen, wäre ich vielleicht nie einsichtig geworden und hätte nie gelernt, dass das Leben ohne diesen Krampf so viel schöner, lebenswerter und ÜBERHAUPT ist.

    Ist nicht echt, dieses vermeintlich Positive.

  • Liebe Sara,

    "normal" ist es vielleicht nicht. Zumindest nicht für die "normal Konsumierenden". Für Suchtbolzen ist es leider normal, wenn man sich (nur noch) auf den Alk am Abend freut und kein anderes Highlight mehr hat. Normal ist nicht immer gesund. Wenn Du daran denkst, Dir eine Not-Ration auf die Arbeit mitzunehmen, dann klingt das extremst gefährlich. Das ist keine moralische Wertung sondern eher eine Warnung. Es geht um DICH.... Gib Dich nicht weiter dieser Unfreiheit, dieser Zerstörung hin. Suche Hilfe!

    Lieber Gruß
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“


  • Ich denke sehr oft an Alkohol, und trinke jeden Tag. Jetzt nicht unbedigt viel, so ca. ein Bier und ein Viertel bis einen halben Liter Wein, am Wochenende mehr.

    Liebe Sara,

    jetzt mal Hand auf's Herz und ganz ehrlich... stimmen diese Mengen oder hast Du hier ein bisschen "geflunkert"? Ich habe die Entwicklung der Alkoholkrankheit über ein Jahrzehnt bei meiner Frau "live" miterlebt, aus heutiger Sicht liegen die Anfänge sogar schon bis zu 15 Jahren zurück. Ich erkenne, gerade, was diese Anfangsphase betrifft, sehr viele Parallelen und unterstelle Dir jetzt einfach mal, ohne Dich dabei verletzen zu wollen, dass Du etwas untertreibst und Deine tatsächlichen Trinkmengen bereits etwas höher liegen. Bei meiner Frau war der anfängliche "offizielle" viertel bis halbe Liter Wein pro Tag in Wirklichkeit bereits ein ganzer Liter, wobei sie den Rest heimlich konsumiert hat. Der Unterschied ist aber der, dass Du bereits jetzt schon bereit bist, etwas gegen Deine zweifelsohne beginnende Sucht zu unternehmen. Ich kann Dir eigentlich auch nur die Empfehlung geben, Dich unverzüglich an eine Suchtberatungsstelle oder Deinen Hausarzt zu wenden. Das mit dem "Notfallschluck" finde ich total krass, zumal es nicht bei diesem "Schluck" bleiben wird, wenn Du erst mal mit sowas angefangen hast. Irgendwann wirst Du mehr als einen "Schluck" brauchen und demzufolge mehr oder weniger stark angetrunken auf Deiner Arbeit "herumtorkeln". Deine Arbeitskollegen fangen an, zu tuscheln und es führt auch früher oder später unweigerlich zu arbeitsdisziplinarischen Konsequenzen. Ihr habt bei Euch auf der Arbeit doch sicher Alkoholverbot?

    Gerade weil ich bei Dir so viele Gemeinsamkeiten erkenne, wie ich die (beginnende) Sucht bei meiner Frau erlebt habe, möchte ich Dir raten: Unternehme schleunigsten etwas, solange Du noch kannst.

    Es ist höchste Eisenbahn!

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • jetzt mal Hand auf's Herz und ganz ehrlich... stimmen diese Mengen oder hast Du hier ein bisschen "geflunkert"?

    Ich kann mich erinnern, dass ich früher bei irgendwelchen Fragebögen in Zeitschriften (sogenannte "Selbsttests") - die ich ja nur für mich! und niemanden sonst! ausgefüllt habe - meinen Alkoholkonsum auch ein wenig nach unten korrigiert habe. Und meist kam dann trotzdem immer raus: "Sie sind gefährdet", "Sie betreiben Missbrauch" o.ä. :-\ Logischerweise waren dann diese "Selbsttests" auch ganz großer Mist und kein Beweis und überhaupt ...

    Ich habe damals gar nicht gemerkt, wie sehr ich mir selbst die Tasche vollgelogen habe! Es hat doch niemand zu Gesicht bekommen - nur ich nixweiss0

    Ich denke sehr oft an Alkohol, und trinke jeden Tag. Jetzt nicht unbedigt viel, so ca. ein Bier und ein Viertel bis einen halben Liter Wein, am Wochenende mehr.

    "Nein, ICH bin kein Alkoholiker - die Anderen trinken viel mehr!" Lüge, man belügt sich selbst - zumindest ich habe das getan. Und solltest (Konjunktiv = Äußerung, von der wir nicht wissen, ob sie wahr ist oder nicht) Du das auch tun, dann soll dies kein Vorwurf sein. Es sollte Dir aber zu (nach)denken geben ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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