• …und bevor ich alles kaputt mache, was ich habe, wähle ich die Abstinenz.

    ich ziehe das mal in deinen Thread rüber, weil ich dir darauf antworten möchte.

    In diese Richtung habe ich auch gedacht, als ich hier aufgeschlagen war und mir bewusst geworden war, dass ich die Reißleine ziehen muss.

    Zugleich aber fand ich hier auch etwas, was mir Mut machte, nämlich, dass ein Leben ohne Alkohol kein Verlust bedeutet.

    Und aus heutiger Perspektive, fast fünf Jahre später kann ich dir bestätigen, dass ich alles das, was ich mir vom Alkohol versprochen, aber nicht wirklich so bekommen habe, sehr viel besser, nebenwirkungsfreier und nachhaltiger aus mir selbst hinbekomme.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Maggi,

    ich möcht dir auch mal noch ein herzlices Willkommen hier lassen.

    Und danke auch nochmal für deine Zeilen in meinem Thread.

    Ich hole mal ein Zitat daraus hier her....

    Ich hab noch einen langen Weg vor mir.

    Es kann ein sehr spannender und schöner Weg sein :)

    Ich denke ein Ziel ist hilfreich..

    Ziele, kleine kurzfristige Ziele und auch große langfristige Ziele, können auf jeden Fall sehr dabei helfen eine nach vorn gerichtete Motivation (ein "Motiv" ist ein "Bild" das ich von meiner Zukunft entwickle) aufrecht zu erhalten. Positiv Belohnungen, auch für kleine Dinge, sind in der ersten Zeit immer wieder wichtig. Das bewusste Erleben von eigenen Fortschritten. Bewegug an der frischen Luft oder vielleicht sogar ein leichter Sport. Der aktive Austausch mit Gleichgesinnten. Und so manches mehr was man für sich tun kann...

    wähle ich die Abstinenz.

    Abstinenz an sich ist natürlich der erste und wichtigste Schritt. "Einfach" nur Abstinenz an sich ist aber oft nicht die letzte Lösung. Der Alkohol hatte ja bestimmte (wichtige) Funtionen in unserem Leben übernommen. Defizite ausgeglichen, Probleme gefiltert, für Wohlbefinden gesorgt,... Meistens ist es so, dass die Abstinenz uns in die Lage versetzt, uns den Wurzeln des Übels offen zu stellen.

    Um einen Satz anzubringen der oft hier im Forum geschrieben steht: Einfach nur nicht trinken reicht oft nicht.

    Was hast du dir noch so ausgedacht, um dich selbst in deinem Vorhaben aktiv zu unterstützen, und voran zu bringen?

    Worin und womit können wir dich unterstützen?

    Liebe Grüße und alle gute Kraft an dich auf Deinen Weg!

    Mojo

  • Hallo am See! Mich hat es beunruhigt, das Paul so Gedanken aufgeschrieben hat. Nie mehr Heilung. Ich finde es gibt eine Heilung und es ist wichtig auch daran zu glauben. Mutlos zu sein bringt nichts. Ich weiß es ist ein langer Weg, aber ich allein kann bestimmen, wohin die Reise geht. Ich habe es vielleicht falsch verstanden, was Paul meint, fand es aber nicht hilfreich, was er geschrieben hat. LG

    Oh, da hast du ihn tatsächlich missverstanden.

    Paul reibt sich an einem Ansatz in der Suchthilfe und macht das hier immer mal wieder zum Thema.

    So, wie ich das hier wahrnehme, wird dieser Ansatz, an dem Paul sich reibt, gar nicht so vertreten, die Schwerpunkte liegen hier etwas anders.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Nie mehr Heilung. Ich finde es gibt eine Heilung und es ist wichtig auch daran zu glauben. Mutlos zu sein bringt nichts.

    Deine Gedanken verstehe ich jetzt aber überhaupt nicht.

    Heilung hin oder her, mich interessiert das nicht wirklich. Ich bin Alkoholikerin und trinke keinen Alkohol mehr weil ich damit nicht umgehen kann und sonst meiner Gesundheit schade. Ich bin in die Sucht gerutscht und Abstinenz ist die einzige Möglichkeit ein gutes Leben zu führen.

  • Heilung hin oder her, mich interessiert das nicht wirklich. Ich bin Alkoholikerin und trinke keinen Alkohol mehr weil ich damit nicht umgehen kann und sonst meiner Gesundheit schade. Ich bin in die Sucht gerutscht und Abstinenz ist die einzige Möglichkeit ein gutes Leben zu führen.

    In vielen (sinnlosen) Diskussionen im Forum wie auch in anderen SHG geht's um Begrifflichkeiten. Will ich mich Alkoholiker nennen oder nicht. Ist man das Leben lang Alkoholkrank oder wird man gesund/geheilt durch die Genesung.

    Ich finde diese Diskussionen unnütz, solange man das selbe Ziel verfolgt, nämlich Abstinenz

    Schönes Wochenende

  • Deine Gedanken verstehe ich jetzt aber überhaupt nicht.

    Heilung hin oder her, mich interessiert das nicht wirklich. Ich bin Alkoholikerin und trinke keinen Alkohol mehr weil ich damit nicht umgehen kann und sonst meiner Gesundheit schade. Ich bin in die Sucht gerutscht und Abstinenz ist die einzige Möglichkeit ein gutes Leben zu führen.

    Meine Gedanken gehen eigene Wege. Ich war einfach verunsichert was Paul geschrieben hat. Ich kann auch nur mit Abstinenz leben.

  • Hallo Maggi,

    wie geht‘s dir inzwischen?

    Ich selbst hab hier am Anfang sehr viel gelesen, aber auch sehr viel geschrieben. Mir hat das Schreiben sehr geholfen, mich zu sortieren.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo, ich habe sehr viel gelesen und vieles für mich mitgenommen. Bin im Moment sehr viel laufen nach der Arbeit um den See. Ansonsten geht es mir gut, ich hab jetzt seit 13 Tagen nichts getrunken. Ich vermisse auch absolut nichts, und ich bin viel klarer im Kopf. Ich denke viel nach, über das warum und was ich ändern kann und muss damit es so bleibt. Ich habe mir ein Zimmer nahe bei der Arbeit gesucht. Die Fahrerei war doch ziemlich nervig jeden Tag. So kann ich die Stadt und den See hier genießen, und am Wochenende mein Zuhause. HG Maggi

  • Hallo Maggi,

    das hört sich ja richtig gut an bei dir. Du sorgst für deine Bedürfnisse!

    Einen See hätte ich auch gern in unmittelbarer Nähe, deswegen habe ich mir damals diesen Nickname zugelegt. 😅 Ich hab‘s zum nächsten See etwas weiter, sonst würde auch ich jetzt noch täglich „meinen“ See umrunden.

    Bin gespannt, ob das Buch von Daniel Schreiber auch dir zusagt. Für mich war es vor bald fünf Jahren tatsächlich hilfreich. Was mir persönlich half, sind Erzählungen, die Mut machen. Das Buch von Schreiber war für mich so etwas in Bezug auf das Überwinden meiner Alkoholsucht.

    Ich hab die Verbesserungen, die ich am Anfang zunehmend an mir bemerkte, teilweise mit Verblüffung, weil ich das so nicht erwartet hatte, wahrgenommen, und insgesamt fühlte ich Freude und Dankbarkeit für das unerwartete Geschenk, das ich mir da offensichtlich machte.

    Mir wurde dadurch auch bewusst, dass ich mir bzw. meinem Körper damit offenbar mehr Schaden angerichtet hatte, als ich gedacht hätte. Das bestärkte mich auf meinem neuen Weg.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Maggi

    Glückwunsch 🎈 zu deinen vierzehn nüchternen Tagen.

    Du hast ja geschrieben:

    Brauch auch Hilfe, wie man das Leben ohne Druck gestalten kann. Das ist mein Problem, zuviel Stress und nichts abgeben können.

    Und weiter:

    Es war definitiv zuviel . Und ich möchte nicht mehr trinken. Ich weiß es ist ein schwerer Weg und ich hoffe es zu schaffen.

    Du hast ja deine Problematik schon sehr gut umrissen. Mit dem ach so schweren Weg habe ich eine andere Erfahrung gemacht und zwar ab dem Zeitpunkt als ich bereit war für die Abstinenz und so einen damit einhergehenden unbekannten Pfad einzuschlagen. Ab da war es dann ein Abenteuer dass mich oftmals in Erstaunen versetzte über die Möglichkeiten die ein trockenes Leben so bietet. Ja es war schon auch schmerzhaft zu erkennen wie viel Porzellan ich doch zerschlagen hatte. Doch wie Mojo weiter oben schon schrieb ist den Blick nach vorn zu richten die ideale Strategie um das Beste aus dem bisherigen Nichthinsehen zu machen und all das Verdrängte ins Licht des Bewusstseins zu bringen.

    Stress und Druck waren auch meine ausschlaggebenden Faktoren die mich in der Sucht gefangen hielten. Sich hiervon weitgehend frei zu machen kann eine neue und aufregende Lebensaufgabe bedeuten. Allein es zu probieren ist die Sache schon wert.

    LG Brant

  • Hallo Maggi,

    zu dem, was Brant dir geantwortet hat, möchte ich noch etwas hinzufügen.

    Ich hab mich am Anfang nicht damit beschäftigt, ob der Weg nun schwer ist oder nicht. Mich hat das Positive inspiriert, was von meinen damaligen Gesprächspartnern für mich sehr authentisch rüberkam. Das hat mich inspiriert, mir eine positive Perspektive gegeben, mir Mut gemacht.

    Von Anfang an interessierten mich brauchbare Lösungen. Dabei habe ich mich sowohl von anderen inspirieren lassen, als auch diverse eigene Mittel und Strategien ausprobiert, die ich teils schon hatte und teils unterwegs hier und dort fand. Im Laufe der Zeit wurde ich sicherer, was tatsächlich zu mir passte und was nicht.

    Ich vergleiche das auch immer gern mit einem Abenteuer und auch mir ist es, wie Brant das geschrieben hat, so ergangen, das mich die Möglichkeiten, die mir ein alkoholfreies Leben so bietet, teilweise in Erstaunen versetzt haben, weil ich das so vorher nicht erwartet hatte.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo am See, ja du hast recht, man darf den Weg nicht als schwer ansehen. Sondern nach vorne sehen, viel von anderen mitnehmen und sehen das es positiv weiter geht. Im Moment habe ich ein gutes Gefühl und mir geht es gut. Ich weiß aber, daß ich aufpassen muss, damit ich nicht wieder in alte Muster verfalle. Ich versuche nicht mehr alles an mich heranzukommen lassen und meinen Perfektionismus zu ignorieren. Bis jetzt klappt es, was ich nicht schaffe bleibt liegen, es gibt ja auch noch Kollegen. Ich wünsche euch einen schönen Abend. Bin für heute platt,11Stunden gearbeitet und meine Runde um den See gedreht. LG

  • Sondern nach vorne sehen, viel von anderen mitnehmen und sehen das es positiv weiter geht.

    So ist es richtig. Ich hatte auch am Anfang genug Höhen und Tiefen im Wechsel. Beim Lesen und Schreiben hier kannst du das für dich richtige rauspicken und reflektieren. Was sehr wichtig ist, sich Zeit zu nehmen. Es geht auf jeden Fall positiv weiter, auch wenn du gar nichts davon merkst. Alleine das du nüchtern bist und bleibst ist schon hammermäßig positiv. Da kannst du dich jeden Tag drüber freuen.

  • Danke Emily, ja ich freue mich auch, das es so gut klappt. Ich nehme mir Zeit für mich, gehe meine Runde um den See. Es geht mir deutlich besser, und viele Dinge kann ich jetzt gelassen sehen, die mich vorher genervt haben. Meinem Magen geht es auch besser. LG

  • Hab mir auch das Buch von Daniel Schreiber besorgt, das lese ich morgen nach der Arbeit am See. Ich wünsche allen einen schönen Abend.

    Hallo Maggi

    Ich habe in ein paar Seiten hineingeschnuppert. Sehr identisch sehr tief geschrieben. Da weiss Einer was Durst bedeutet. Das Buch hat das Potenzial den Leser auf eine Reise mitzunehmen und gegebenenfalls zu einem ehrlicheren Umgang mit dem eigenen Selbst zu bewegen. Und das ist vielleicht das Kostbarste was ein Buch zu tun vermag.

    Brant

    Leseprobe

    Wenn ich mich heute an die Zeit des Trinkens zurückerinnere, kommt mir vor allem das wieder in den Sinn: dieses stille Unglück, diese ganz alltägliche Unterströmung der Depression, das oft nur schwer zu unterdrückende Gefühl, dass in meinem Leben grundsätzlich irgendetwas nicht stimmte. Und einfach nicht zu wissen, was das sein könnte.

    Daniel Schreiber

  • Hey Maggi,

    schön deine Zeilen zu lesen und auch von mir Glückwunsch zu den ersten zwei Wochen, und ein Schulterklopfen!! :)

    Ich weiß aber, daß ich aufpassen muss, damit ich nicht wieder in alte Muster verfalle.

    Alte Muster sind ja an sich Lösungsstrategien die wir uns über einen längeren Zeitraum erlernt und angewöhnt haben. Um alte Muster aufzulösen ist es sehr hilfreich, neue Lösungsstrategien zu finden und nachhaltig zu etablieren.

    Es ist an sich sehr wichtig - aber es reicht meiner Meinung nach nicht aus, zu wissen was man nicht mehr will. Das Unterbewusstsein tut sich sehr schwer mit Verneinungen und streicht sie eigentlich meist. Pass auf, ich mache jetzt mal einen ganz einfachen Test mit Dir/Euch...

    Aufgabe: denke jetzt einfach mal NICHT an die Farbe Grün!

    Und? ...

    Für mich war es sehr bedeutend und wichtig mir meine Ziele und meine Motivation als Positivziele zu formulieren. So hatte ich etwas, wo ich mich (aktiv) hin entwickeln konnte.

    Liebe Grüße!

    Mojo

  • Das Buch hat das Potenzial den Leser auf eine Reise mitzunehmen und gegebenenfalls zu einem ehrlicheren Umgang mit dem eigenen Selbst zu bewegen. Und das ist vielleicht das Kostbarste was ein Buch zu tun vermag.

    Jetzt habt ihr mich angesteckt, glaube ich bestelle mir das Buch auch. Jetzt so im Herbst werde ich wieder etwas mehr lesen.

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