• Zu später Stunde melde ich mich heute mal wieder zurück. Bin hier vor längerer Zeit raus, da ich wieder in die reale Gruppe nach Corona ging. Ausserdem war ich hier mit einigen angeeckt. Wir hatten damals einen tragischen Todesfall zu verarbeiten plus ich war 15 Jahre trocken und hoffte, hier dafür gefeiert zu werden. Und überhaupt, bin ich eine eher schwierige Menschin^^

    Naja, laberrhabarber... Nun, mit 60plus bin ich hoffentlich altersmilde genug für eine angemessene Teilnahme hier. Entschuldigen möchte ich mich bei "Daun", falls er noch hier ist. Bei ihm war ich damals besonders überheblich, was mir heute wirklich leid tut.

    Die neue Gestaltung der Seite gefällt mir gut.

    Netten Gruß, ichso (das war auch mein alter Nick hier)

    Suchtbiografie: Einige Jahre trocken, clean (thc) und nikotinfrei.

  • Hallo und herzlich Willkommen zurück, Ichso.

    Ich schalte dich gleich für den öffentlichen Bereich frei und verschiebe deinen Vorstellungsthread in das entsprechende Unterforum.

    Gutes Wiederankommen wünsche ich dir

    AmSee (als Moderatorin)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Danke euch.


    Hatte vorm wiederanmelden eine Weile von aussen gelesen. Und als es dann offtopic(?) ums aufräumen, weggeben, loslassen ging... Dachte ich, gute Tipps und Gedanken dazu.


    Bin viele Male umgezogen und putze ja gern^^; liebe freie Flächen/Räume - und so hat sich auch der Jahresanfang bei mir als Ausmistenzeit eingebürgert.


    So geht es bei mir (mal wieder) ums "Menschen loslassen". Meine weltbeste Thera ist berufsunfähig seit kurzem, meine Mutter vor fast einem Jahr verstorben, meine Tochter löst sich endgültig. In der realen SHG bin ich auch gescheitert (wieder mal). So ist für mich klargeworden: Ich bin nicht beziehungsfähig. Liest sich jetzt evtl. dramatischer, als es in meinem Kopf ist. Bin eher so die Fraktion "isso".


    Ein weiteres Thema: Bin letztes Jahr 60 geworden und das fühlt sich so frei an wie lange nichts mehr... Bin immer noch auf der Hut wegen Suchtmitteln und auf dem Weg zu mir selbst. Und bei euch so?

  • Hallo Ichso - oder Duso?

    Hier sind sicherlich viele neue Gesichter und Ideen. Anecken kann doof sein, aber auch fruchtbar. Anecken kann auch Inspiration bedeuten, für sich und andere. Ich glaube manchmal auch autistisch zu sein, weil ich meine Gedanken immer so sachlich raushaue, dass man das geschriebene Wort als harsch oder verbittert lesen kann. Dabei fühle ich das oft gar nicht und ich glaube ich werde deshalb oft missverstanden.

    Ausmisten mag ich auch gerne - auch Menschen. Da bin ich noch viel konsequenter als bei Stehrumchen im Haushalt.

    Gutes Ankommen und fruchtbare Gespräch!

    Beste Grüße Helga

  • Helga ich finde deine Beiträge toll, deine Art zu schreiben mag ich gerne leiden. Bekam schon super gute Tips und Anregungen von dir. Bleib einfach so wie du bist.

    Ich bin eher gefühlsdusselig, verträumt, romantisch. Sehe optisch auch so aus. Jeder ist anders und das ist doch auch gut so.

  • Nochmal danke, lächel...


    "Stehrümpchen" heißen die bei uns so ähnlich, weil meine Quasi-Oma (verquaste Familienverhältnisse über Generationen) aus "dem Pott" kam. Wahrscheinlich deshalb ist mir der rheinländische Dialekt wie Musik im Ohr (obwohl "de Omma" nicht sehr freundlich war, aber sie hatte natürlich auch ihre Geschichte). Ich bin gebürtige Hessin mit einem kurzen Ausrutscher nach Bayern als Jugendliche/junge Frau. Wobei ich mich mental schon eher als Europäerin, bzw. als earthling^^ verstehe.


    Das ist so ein wenig die Krux: Ich schlage meist charmant, emphatisch, witzig und freundlich in einer Gruppe auf. Seit dem Tod meiner Mutter wollen sogar meine Haare wachsen. Hatte immer so einen "Soldaten9mm-Haarschnitt" und sehe nun im Alter auch ein wenig romantisch aus, alter Schwede^^ Innendrin mag ich jedoch am liebsten Steine... Denn ich durfte als Kind (bzw. schon vor meiner Geburt, obwohl sich das wohl gerade krass esoterisch anhört) lernen, niemandem zu vertrauen, schon gar nicht den eigenen Eltern oder Verwandten. Und ich dachte, irgendwann ist doch auch mal gut mit den erlernten Verhaltensmustern - aber meine letzte Therapeutin erklärte mir mal, dass es wohl besonders krass "gelegte Straßen" im Gehirn gibt, die lassen sich weder verlegen noch begrünen^^ So zimmerte ich mir also im Laufe der Jahrzehnte ein Lebensmuster zurecht. Also das war alles erst nach den Entzügen. Thc entzog ich 2002, hatte einen Rückfall in 2003. Und dann 2004 eine Suchtverlagerung zum Alk bis 2007.


    Trotzdem "brauche" ich Menschen. Als meine Mutter starb, fragte ich die Therapeutin, was ist worstcase? Ich dachte, ein erneuter Umzug. Sie meinte, bei mir ist es der Verlust sozialer Kontakte.


    Also "bemühe" ich mich. Habe schon seit vielen Jahren eine politische Frauengruppe (wir machen keine Politik mehr, treffen uns aber regelmäßig zum Kaffeetrinken - ich bin mit Abstand die Jüngste^^). Und seit einiger Zeit eine Walkinggruppe, wo ich mich wohlfühle. Da passe ich jetzt schon auf, nicht den erstbesten schroffen Gedanken rauszuhauen. Ist auch da nicht so superschwer, denn wir sind ca. 20 Frauen mit einem Quotenmann, lächel...


    Naja, laberrhabarber... Mal schauen, wie es weitergeht. Bin gerade am Bücher aussortieren, das fällt mir sehr schwer. Denn Buchstaben waren Zeit meines Lebens meine FreundInnen^^ Weil ich schon viele Jahre stricke, bin ich dann mal auf Hörbücher umgestiegen. Die liebe ich auch, kann die aber viel problemloser aussortieren.

  • Moinsen. Puuuhhh...

    "Hab Sonne im Herzen

    und ein Lächeln im Gesicht,

    dann bringt der Tag nur

    Gutes für dich"

    Den Spruch (garniert mit herzigen Sonnen und Küsschen) postete gerade jemand in meiner Walking-Whatsappgruppe.


    Und da dachte ich, der ist ein gutes Beispiel für mein "Erwachsen geworden sein in Suchtmittelfreiheit". Denn in der konsumierenden Zeit hätte ich reingetrötet, dass ich den Spruch anders kenne, Zwiebeln und so...


    Als jüngere Menschin, schon entzogen, war mir das peinlich (also der Zwiebelspruch), ich hatte aber den großen Drang, alles zu kommentieren (sarkastisch oder liebevoll, dazwischen war es immer schwierig) oder zu liken. Nun, im Alter, kann ich das einfach stehenlassen. Hört sich nach einer Kleinigkeit an. Für mich ein großes Lernfeld.


    Netten Gruß, ichso - die heute abend ja ihr erstes Sneak Preview erleben wird. Bin gespannt und ängstlich. Zur Not verlasse ich den Saal, flüchten kann ich^^

    PS: Und "eigentlich" schreibe ich das jetzt gerade nur hier rein, weil ich die Terminierung schon länger anstehender ÄrztInnentermine noch und wieder mal vor mir herschieben will...

  • Das kannst du grad mal vergessen, es werden keine Terminvereinbarungen verschoben. Lass morgen das Telefon heiß laufen. Aber in der Zeit von 8 - 12 Uhr. Mittwochs haben sie nachmittags oft zu. 😜

  • Yesss, Ma'm! ;)

    Tatsächlich habe ich heute vormittag schon den ersten Termin (da hatte jemand abgesagt für heute) - weil ich gestern früh beim schreiben hier schon dachte: Echt jetzt? Aufschieberitis? Wie früher im Suff??

    Und dann habe ich todesmutig 4 Praxen angerufen, 3 erreicht, und sogar relativ zeitnah Termine bekommen, obwohl ich Kassenpatientin bin^^ Das Problem ist immer meine Angst (habe u.a. eine generalisierte Angststörung). Wenn ich der mal gut zugeredet habe, geht es manchmal.

    Aber manchmal auch nicht. Wie gestern mit dem Kino. Der Termin für heute hat mich so aus dem Gleichgewicht gebracht, dass in meinem Kopf "das kann ich UNMÖGLICH beides schaffen!!" loderte. Und so erklärte ich es auch meiner Enkelin. Sie ist zwar erst um die 20, aber irgendwie schon altersweise (hat ja auch ihre Geschichte in unserer Familie wg. systemisch und so). Sie hat lieb reagiert und Glück, eine Freundin ist dann mit.


    Naja, laberrhabarber... nüchtern bin ich nicht mehr schüchtern. Aber die Angst als Dauerbewohnerin im Hirn schränkt mich zunehmend ein. Pillen dagegen gibt es nur in Suchtform (Tavor, Valium, etc.) - und das werde ich nicht mehr anfangen. Lieber offen zugeben, dass ich Angst habe.


    Und Humor ist ein Skill, musste echt lachen über deinen "Arschtritt" ;)

  • Deine Schilddrüse ist aber in Ordnung? Ich hab seit 30 Jahren Hashimoto und wurde lange nicht behandelt. Mit der ersten Schilddrüsen-Pille hatte ich nie wieder Angst- oder Panikattacken. Leider kenne ich durch meine SHG unendlich viele Frauen, die das gleiche erlebt haben.

    Beste Grüße Helga

  • Achjee... Aber da ist alles ok. Die Schilddrüse muss ich für eine andere Diagnose regelmäßig überprüfen lassen.


    Will aber nicht, dass das hier so ein Mediblog wird. Deshalb: War (ausser der Angst) nix schlimmes und sitze zur Belohnung gerade in einer Galerie und betrachte sehr sehenswerte Bilder von verschiedenen KünstlerInnen. Galerien hätte ich auch im Leben nicht besucht in der Suchtmittelzeit. Zu schüchtern, um mich unter "Normale" zu mischen. Bei THC eh dauernd beschäftigt mit Beschaffung desselben, war ja noch nicht legalisiert damals.


    Bin auch eine absolute Gegnerin von der Legalisierung :( Wobei in meinem Kopf die Einstiegsdroge bei allem Nikotin ist. Habe 35 Jahre geraucht (bis 2012) und das ganze andere Elend kam als Rattenschwanz damit einher.


    Raucht ihr? Empfindet ihr das ähnlich? Oder ganz anders? Spannendes Thema immer mal wieder...


    Bis später :)

  • Ich komme aus einem Nichtraucherhaushalt und habe mit Kiffen im Internat angefangen und bin dann zwangsläufig nikotinsüchtig geworden. Damals war pur rauchen, verdampfen oder sowas nicht verbreitet. Zuhause hätte ich niemals rauchen können, das wäre olfaktorisch sofort aufgefallen. Ging also nur, wenn ich länger alleine war, bzw mit 17 bin ich auch ausgezogen, da eskalierten dann auch andere Substanzen. Das Rauchen habe ich mit Ende 20 aufgegeben. Und damit auch das Kiffen im größeren Umfang. Bis vor einigen Jahren hab ich noch sehr selten Gras gedampft. Ich bin auch gegen Legalisierung. Wir haben doch schon das Alkproblem, weil etwas Legales als relativ harmlos wahrgenommen wird.

    Beste Grüße Helga

  • Das empfinde ich auch so: Legal ist gleich harmlos. Wird vermittelt und wahrscheinlich auch von vielen so wahrgenommen. Bedauerlicherweise. Bin gespannt, wann die erste Thc-Werbung morgens um halb neun im Radio statt Krombacher zu hören ist. Und jetzt "höre" ich meine Enkelkinder: Omi, was ist denn Radio?^^


    Mein eines Kind nutzt Thc als "Medizin" (ohne Rezept, Beschaffungsweg wie früher), weil das seit längerem so angepriesen wird. Da hilft uns immer wieder nur Beziehungspause, weil coabhängig war ich viel zuviele Jahre, also auch bei anderen Menschen in der Familie.

  • So harmlos wie legaler Alkohol und Nikotin? Wenn du einen Scherz machst, würde mir ein ironisches Smile helfen^^


    Falls das deine echte Meinung ist, kann ich die hinnehmen, aber nicht teilen.


    Mich selbst hat Thc (ohne anderen Suchtmittelgebrauch) damals in eine drogeninduzierte Psychose geschossen, die stationär behandelt werden musste. Das Zeug heute soll Untersuchungen nach mit ca. 6 mal höherem Thcgehalt gezüchtet und verkauft werden.

  • Genau so harmlos, wie Klebstoff schüffeln, Lachgas inhalieren u.s.w. - da braucht's doch kein Smiley. Da genügt doch Vernunft, auf Wissen basierte Vernunft, das ist doch das allgem. Problem.

    Früher, vor nicht all zu langer Zeit war Aids ein Problem ... plötzlich war das Wissen da. Corona war nicht schlimm/einschneidend genug (die Bedrohung), um ein nachhaltiges Wissen aufzubauen -> nun ist von einstiger Furcht/Besonnenheit/Vorsicht kaum noch etwas zu spüren.

    Ähnlich ist's auch beim Alkohol, es muss doch erst etwas schreckliches passieren ... einem selbst, damit ein Umdenken entwickelt wird.

    Oder ich bin so gebildet/wissend, dass ich mir der Gefahren bewusst werde. Wie soll das denn jemals funktionieren (rethorische Frage), bei dieser ganzen verbalen Weichspülerei?

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