Ich las gerade: "da muss man dann zäh und geduldig sein" (... wenn's nicht sofort klappt, mit der Entgiftung, der Abstinenz ...), im gleichen Atemzug wird behauptet, es habe nichts mit Willen (Willensstärtke) zu tun, das sei sigmatisierend, verurteilend, abwertend.
Ein ähnlich verwirrender Satz, in diesem Zusammenhang: "Zum Erfolg gibt es keinen Lift. ..."
... und dazu benötigt es keinen Willen? Keine Aktivität meinerseits, kein "sich auf den Weg machen", es wagen, auch Rückschläge, ggf., hinnehmen? Ist nicht der Wille, der der uns voranbringt, der uns zäh und gedulgig sein lässt, uns die Treppe nehmen lässt, anstatt des Liftes? Ist es nicht der Wille/das Wissen (Bewusstsein), welches nicht nur das erste Glas stehen lässt und alle weiteren? Will ich nicht vom Alkohol loskommen?
Vielleicht bin ich auch nur zu einfach gestrickt, weil ich einfach nicht verstehe, dass man mit Passivsein auch etwas verändern kann und Polarisierungsversuchen zu leicht verfalle, Hauptsache alles schön einfach, gefällig!
Ich muss es nicht verstehen ... dann ist es eben so. (Ironie!)
All diese, immer lächelnden, verständnisvollen Youtube-/Podcaster, die mit vielen Worten wenig sagen und viel Empathie erhaschen, deren Aussagen man oft vergeblich sucht, sind sooo gefällig/angenehm!
Warum nicht einfach, wenn's auch schön "kuschelig", gefällig sein kann?
Warum legt niemand die Karten unverblümt (!) auf den Tisch: klar, Alkoholismus kann zu einer (bitterbösen) Krankheit werden, die nicht nur Organe, sondern auch unsere Gefühlswelt mächtig durcheinander bringen kann.
Vorallem die Gefühlswelt und da gibt es nur einen Weg 'raus, einen einzigen!
Man kann diesen Weg auf unterschiedliche Weise bestreiten, keine Frage, doch bleibt das Ziel immer das Gleiche.
Was will man also? Weiter trinken oder (lieber) nicht.