Ich bin neue hier

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu hier und Alkoholiker. Ich fall immer wieder auf den Alkohol rein. Ich will endlich mit den trinken aufhören. Seit 14 Tagen trinke ich nicht mehr. Ich hab einfach aufgehört. Zittern, schwitzen ist mittlerweile vorbei. Und ich kann auch wieder schlafen.

    Aber ich hab große Angst rückfällig zu werden. Meine Selbstachtung ist im Keller und ich schäme mich sehr für meine Alkoholsucht.

    Ich muss viel an mir arbeiten, das ist mir sehr bewusst geworden. Aber ich möchte nie mehr trinken.

  • Hallo mops


    Schön das du hierher gefunden hast. Ein guter zweiter Schritt nachdem du ja schon den ersten vor vierzehn Tagen gemacht hast. Sich für seine Sucht zu schämen ist halt so ein Ding. Wir alle haben uns diese Handycap ja nicht herausgesucht und wenn wir nicht resignieren sondern die ganze Angelegenheit als Herausforderung und Chance sehen kann uns das in vielerlei Hinsicht sehr bereichern. Dann ist es nur noch ein Geschenk das das Leben für uns bereit hältst. Dein Vorsatz nicht mehr trinken zu wollen ist der Schlüssel. Es gibt hierfür immer wieder mal den Ratschlag das erste Glas stehen zu lassen. Das ist der entscheidende Punkt. Sich zu stabilisieren und gelassener zu werden der eigenen Alkoholproblematik gegenüber das kommt so mit der Zeit. Übe dich einfach in Geduld und nimm alle Hilfe an die dein trockene Leben stärkt.


    LG Brant

  • Hallo und herzlich Willkommen, Mops,

    Danke für deine kurze Selbstvorstellung.
    Ich kann mich Brants Worten nur anschließen.
    Ich schalte dich gleich für den öffentlichen Bereich frei und schiebe deine Vorstellung in den entsprechenden Bereich, damit du dich dort weiter austauschen kannst.

    Ich wünsche dir ein gutes Ankommen hier und einen hilfreichen Austausch. Wann immer du Fragen hast oder den einen oder anderen Gedanken loswerden möchtest, nur heraus damit. Vielleicht können wir dir mit unseren Erfahrungen Hilfe zur Selbsthilfe geben.

    Viele Grüße

    AmSee (als Moderatorin)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Danke für eure netten Worte.

    Ich bin froh das ich endlich überhaupt über meine Sucht reden kann und dazu stehe. Das ist mir nicht leicht gefallen. Mit dem Alkohol habe ich viel verdrängt, hat nicht geklappt. Jetzt versuche ich alles anzusprechen und auch auszuhalten

    Das saufen ist wirklich eine miese Falle und hat mich immer weiter runter gezogen. Natürlich habe ich große Angst vor einem Rückfall. Ich hoffe das diese Angst kleiner wird.

  • Meine Selbstachtung ist im Keller und ich schäme mich sehr für meine Alkoholsucht.

    Moin,

    herzlich willkommen hier.

    Ich finde, Du solltest mal in den Spiegel gucken und sagen: Ja man! Ich bin stolz auf mich. Denn, ich habe meine Alkoholsucht erkannt und ich bin bereit dazu, ihr in die Augen zu schauen und sie anzugehen.

    Denn, genau anders herum läuft der Hase. Ab jetzt ist die Zeit, wo Du die Kontrolle übernimmst, Verantwortung für Dich übernimmst, Dein Leben in die Hand nimmst.
    Das ist defintiv NICHTS, aber wirklich gar NICHTS wofür man sich schämen muss. Aber auch gar nichts! Jetzt beginnt die Zeit, wo Du dich im wahrsten Sinne des Wortes KLAR auf den Weg machst.

    Und der Sucht wird es nicht gefallen, das kann ich Dir schon einmal sagen. Sie wird ganz schön laut werden, anklopfen, präsent sein, auf Dich einreden, Dir ins Ohr flüstern, alle Register ziehen das Du wieder zu ihr zurückgehst.

    Aber warum macht sie das?

    Weil Du entschieden hast, ihr die Stirn zu bieten. Und die Sucht, der Alkohol hat jetzt die Angst, das Du nie wieder zurück kommst. Da hat sie richtig Angst vor. Und auch zu Recht hat sie Angst, weil sie einen starken Gegner hat. Dich.

    Der Weg, der nun da ist, von Dir, da ist, nochmal: NICHTS, aber wirklich gar NICHTS wofür Du Dich schämen musst. Schämen muss man sich, wenn man merkt, das man handeln müsste, sich aber aufgibt, weiter trinkt. DANN kann man sich schämen.

    Die Zeit der Scham ist nun vorbei!

    Ich kann Dir sagen, ich finds so geil nüchtern zu sein, selber und vollumfänglich das Ruder des Lebens zu übernehmen. Und man geht auf eine Reise, wo man im _Zweifelsfalle anlandet, wo man nicht glaubt, anzukommen. Aber auf eine schöne Weise :)

    Geh mal los die ersten Schritte, es wird nach und nach immer leichter.

    Und auch Dir lasse ich meinen Lieblingsspruch da:

    Being sober is so much more than not drinking. It´s a lifestyle of radical clarity, presence, self development & adventure into possibillity.
    Nüchtern zu sein ist so viel mehr als nicht mehr zu trinken. Es ist eine Lebenseinstellung der der radikalen Klarheit, Präsenz, Selbstentwicklung, und das Abendteuer der Möglichkeiten. (Christiane Simone Hartl / Love.Sober)

    Alles Gute!

  • Moin Mops,

    von mir auch ein herzliches Willkommen und schön, dass du hier hergefunden hast.


    Aber ich hab große Angst rückfällig zu werden. Meine Selbstachtung ist im Keller und ich schäme mich sehr für meine Alkoholsucht.

    Ich glaube, da bist du hier nicht allein. Gerade die Scham verhindert ja zu einem großen Teil, dass man sich Hilfe sucht und das Problem angeht. Anderseits hast du dir ja dein Problem nicht wirklich ausgesucht und dadurch, dass du es jetzt angehst, übernimmst du Verantwortung und kommst aus der passiven Haltung heraus. Vielleicht will dir die Scham in Verbindung mit der Sucht auch einreden, dass du wertlos bist, dass es sowieso keinen Sinn macht und einfach weitertrinken das kleinere Übel wäre. So habe ich das zumindest erlebt, dass ist aber eine Lüge, ein falscher Glaubenssatz, der dich von einem wirklichen Leben in Freiheit abhalten will.

    Und egal, wie sehr dein Leben mit dem Alk verstrickt ist (oder war), mit der Nüchternheit hast du ein festes Fundament, womit du alle anderen Nebenkriegsschauplätze angehen kannst, die durch die Sucht besetzt wurden.

    Anfänglich fühlt sich das manchmal nicht immer leicht an, aber es wird mit der Zeit kontinuierlich besser und vor allem einfacher.

    Sag dir immer, du bist jetzt auf dem richtigen Weg und hast das Schlimmste hinter dir.


    VG und dir alles Gute

    Rent

  • Sag dir immer, du bist jetzt auf dem richtigen Weg und hast das Schlimmste hinter dir.

    Hallo Rent.

    Das hört sich gut an was du schreibst. Manchmal denke ich, das ich echt talentiert bin wenn es drum geht in die Scheiße zu greifen.||

  • Nüchtern zu sein ist so viel mehr als nicht mehr zu trinken. Es ist eine Lebenseinstellung der der radikalen Klarheit, Präsenz, Selbstentwicklung, und das Abendteuer der Möglichkeiten. (Christiane Simone Hartl / Love.Sober)

    Moin Honk,

    Ja das will ich auch. In den Spiegel schauen und Stolz sein.

    Momentan sehr ich da einen kaputten Mann. :(

  • Hallo Mops,

    ja, hier kannst du über deine Sucht sprechen, wem von uns hier ist das nicht vertraut.

    Wie Brant dir eingangs schon schrieb: Die ersten wichtigen Schritte hast du gemacht.
    Deine weiteren Schritte werden sich so nach und nach ergeben. Du wirst im Laufe der Zeit für dich feststellen können, was dir wirklich gut tut und was dir eben nicht gut tut.

    Was ich dir für den Anfang raten kann, ist, überfordere dich nicht, sondern finde dein eigenes Tempo. Du musst nicht jetzt schon alles ansprechen und alles aushalten, du darfst dich durchaus auch zurückziehen, wenn dir mal etwas zu viel wird. Das nennt sich Selbstfürsorge.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Moin AmSee,

    Selbstfürsorge muss ich wohl neu lernen. Mit meinem gesaufe hab ich wenn ich so zurück schaue mich selbst bestraft.

    Spaß hat mir das schon lange keinen mehr gemacht. Deshalb hab ich ja die Reißleine gezogen.

    Selbstfürsorge ist sicherlich mein nächstes Ziel.

  • Moin Mops,

    Selbstfürsorge musste ich auch erst lernen, Schrittchen für Schrittchen, und ebenso auch, überhaupt erst mein eigenes Tempo zu finden und dann auch dazu zu stehen.

    Das ist wie eine Reise und kann zu einem echten Abenteuer werden.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • AmSee

    Ich hab mich so klein gesoffen, das ich viele Ereignisse viel zu persönlich genommen habe. An statt zu wachsen bin ich immer mehr in mich rein gekrochen. Hab gemauert und meine Probleme in mich rein gefressen.

    Froh bin ich das ich es jetzt Mal gemerkt habe. Das das alles eine riesen große Sackgasse ist. Eine wirklich schlimme Mühle.

    Ich brauche meinen Stolz wieder. ;(

  • Mops,

    so ist das nun mal mit dem Alkohol, man schlingert da allmählich hinein. Niemand säuft sich bewusst in die Sucht hinein, sondern das ist ein schleichender Prozess.

    An statt zu wachsen bin ich immer mehr in mich rein gekrochen. Hab gemauert und meine Probleme in mich rein gefressen.

    Damit bist du nicht allein. Was der Alkohol mir tatsächlich genommen oder vorenthalten hat, hab ich erst so nach und nach im Laufe meiner Abstinenz begriffen und sowohl körperlich als auch psychisch zu spüren bekommen. Und das, was ich zurückbekommen oder überhaupt erst neu bekommen habe, hat mich auf meinem neuen Weg bestätigt und bestärkt.

    Es gibt gute wissenschaftliche Erklärungen dafür, warum das, was auch du erlebt hast, durch Alkoholmissbrauch geschieht. Das ist nichts, für das du dich schämen müsstest, denn das ist etwas, was sich deiner rationalen Kontrolle entzieht.

    Froh bin ich das ich es jetzt Mal gemerkt habe. Das das alles eine riesen große Sackgasse ist. Eine wirklich schlimme Mühle.

    Das darfst du auch sein. Du darfst froh und dir sogar dankbar sein, dass du’s jetzt gemerkt hast.
    Behalte das für dich immer wieder im Hinterkopf, dass genau das eine riesengroße Sackgasse ist, das kann ein Schutz für sich sein, aber richte deinen Blick nach vorne und deine Aufmerksamkeit auf das, was dir wirklich gut tut und was du wirklich brauchst, und du wirst deinen Stolz wiederfinden.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • aber richte deinen Blick nach vorne und deine Aufmerksamkeit auf das, was dir wirklich gut tut und was du wirklich brauchst, und du wirst deinen Stolz wiederfinden.

    Ja. Darum bin ich hier. Weil ich mich nicht mehr belügen möchte. Ich will kein Opfer sein. Ich will ein Verantwortliches leben. Mich nicht mehr verstecken und selbst belügen. Endlich wieder Achtung vor mir selber haben.

    Keine Filmrisse mehr.

  • Ja. Darum bin ich hier. Weil ich mich nicht mehr belügen möchte. Ich will kein Opfer sein. Ich will ein Verantwortliches leben. Mich nicht mehr verstecken und selbst belügen. Endlich wieder Achtung vor mir selber haben.

    Na, dann kann’s ja losgehen. :thumbup:

    Stell dir vor, es ist schon heute Abend. Was wirst du bis dahin getan oder unternommen haben, um dich heute Abend gut oder zumindest ein bisschen zufrieden mit dir zu fühlen?

    Musst du hier übrigens nicht beantworten.

    Was das eigene Tempo betrifft, so ist das ein längerer Prozess, das überhaupt erst herauszufinden.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Na, dann kann’s ja losgehen.

    Stell dir vor, es ist schon heute Abend. Was wirst du bis dahin getan oder unternommen haben, um dich heute Abend gut oder zumindest ein bisschen zufrieden mit dir zu fühlen?

    Ja ich will nicht mehr zurück schauen. Die Vergangenheit ist eh nicht mehr zu ändern.

    Ein Psychologe hat Mal zu mir gesagt, wenn die erste lebenshälfte nicht so prall war dann machen sie sich doch einfach die zweite schöner. Recht hat er. Es ist meine Entscheidung was zu ändern.

    Irgendwie bin ich auch alten Zeiten hinterher gerannt. Das Saufen macht schon lange keinen Spaß und ist eigentlich vorbei. Saufkumpanen hab ich längst entsorgt.

    Die ersten Schritte sind bereits gemacht. :)

  • Hallo mops,

    wie AmSee13 schon schrieb, lass' dir Zeit, gib deinem Körper die Zeit sich daran zu gewöhnen.

    Die Synapsen waren/sind die jahrelangen alkoholbedingten Betäubungen gewohnt, nun regenerieren sie sich wieder. Reize und deren Weiterleitung zum Gehirn erfolgen nun, ganz langsam, viel intensiver, machmal auch schneller, das verwirrt zusätzlich, so war es jedenfalls bei mir - meine Gefühlswelt geriet etwas durcheinander, zu viele Reize strömten nun ungefiltert auf mich ein. Dazu kam noch das unterschwellige Verlangen wieder Alkohol trinken zu wollen, um mich wohlzufühlen, besser: diese ungewohnte Reizüberflutung zu neutralisieren.

    Bei mir dauerte es z.Bps. ewig bis ich ein akzeptables Getränk fand, denn das tägliche, abendlich Bier gab es ja nun nicht mehr. Sich von alten, eingeschiffenen Gewohnheiten zu lösen braucht Zeit.

  • Die Synapsen waren/sind die jahrelangen alkoholbedingten Betäubungen gewohnt, nun regenerieren sie sich wieder. Reize und deren Weiterleitung zum Gehirn erfolgen nun, ganz langsam, viel intensiver, machmal auch schneller, das verwirrt zusätzlich,

    Hallo Paul,

    Ja Zeit und Geduld ist wahrscheinlich ein Schlüssel. Ich freue mich über jeden Tag der nüchtern vorbei geht und mich weiter von meiner nassen Zeit entfernt.

    Es muss sich alles wieder neu im Kopf sortieren. Bin gespannt wie lange das dauert.

    Nach der Arbeit trinke ich Tee. Geht ganz gut. Zumal mir Alkohol eh nie so gut geschmeckt hat.

  • Hi Mops

    Willkommen im Forum! Auch ich bin noch rel. neu, seis im Forum oder im Trockendock generell ;)

    Geduld haben sagt sich so schnell dahin, ist aber nicht falsch. Was mir aber mehr hilft, ist z.B. enfach wieder netter zu mir selber zu sein. Ich war und bin mein schärfster Kritiker, was auch gute Seiten hat, so glaub ich dadurch eine reflektierte Person zu sein. Nun bin ich dran, mich mit meinen Macken und Dummheiten der Vergangenheit zu versöhnen anstatt sie wegzuspühlen. Geht mal besser, mal weniger gut, aber die Tendenz stimmt.

    Irgendwie bin ich auch alten Zeiten hinterher gerannt. Das Saufen macht schon lange keinen Spaß und ist eigentlich vorbei. Saufkumpanen hab ich längst entsorgt.

    Ist genau der Punkt. Der Spass war schon lange vorbei, beinahe alle Facetten des Trinkens schon zig mal durch. Da kommt nix Gescheites mehr bei raus, garantiert.

    Weiter so, es lohnt sich:thumbup:

    Gruss

    Tom

  • Der Spass war schon lange vorbei, beinahe alle Facetten des Trinkens schon zig mal durch. Da kommt nix Gescheites mehr bei raus, garantiert.

    Hi Tom,

    Geht mir genauso. Komm mir vor wie hängen geblieben. Alle gehen nach Hause nur ich bleibe hocken. Zieh mir den Scheiß rein, der guten alten Zeiten wegen und hab garnicht mitbekommen das ich total alleine bin.

    Ich habe was gesucht was nicht mehr da ist. Zufrieden hat mich das nicht gemacht. Nur noch frustrierter. Weil ich einfach zu feige war, aufzustehen, und hinter mir das Licht aus zu machen.vieleicht die Macht der Gewohnheit oder auch einfach nur Dummheit.

    Naja , jedenfalls ist der Lack ab und ich will.auch nicht mehr zurück schauen, sondern nach vorn.

    Die alten Freunde (wenn es überhaupt Freunde waren ) sind schon lange gegangen. Jetzt muss ich mich auch bewegen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!