matt stellt sich vor

  • Hallo an alle, ich bin matt , bin 35 Jahre alt und trinke Alkohol seit meiner Jugend. Vieleicht wollte ich es nicht merken das es immer mehr wurde. Mittlerweile sind es gut 10 Bier und eine halbe Flasche Wodka über den Tag (sogar auf der Arbeit) Mit der Zeit fing ich an zu zittern und musste glleich morgens wenn ich aufstehe irgendetwas alkoholisches zu mir nehmen. Kollegen sprachen mich auch schon darauf an. Irgendwie hatte ich jetzt die Einsicht das ich etwas unternehmen muss. Ich ging am Montag zum Arzt und bekundete meinen willen eine Entgiftung zu machen. Dieser Arzt hat mich nur abwertend behandelt mich 2 Tage krankgeschrieben und fertig. Da hab ich erst mal geheult und getrunken. Heute habe ich all meinen Mut zusammengenommen und bin mit gepackter Tasche in eine Suchtklinik gegangen. Nach ungefähr 10 min rief ein Arzt ich solle nach hause gehen und mir nächste Wche mal einen Termin besorgen. Irgendwie habe ich schon wieder keine Lust mehr und habe erst mal eine Flasche aufgemacht. Ich lebe alleine habe eine schöne Wohnung (ordentlich) und einen guten Job. Aber irgendwie komme ich mit der Welt nicht so richtig klar. Ich weiss auch nicht ob ich diese Klinik noch einmal betreten soll. VIeleicht gibt es noch andere. Ich muss jetzt versuchen erst einmal runter zu kommen. Allen da draussen ein schönes Wochenende. matt

  • Hallo Matt und willkommen bei uns im Forum!

    Gut, dass Du erkannt hast, dass Du ein Alkoholproblem hast.

    Und sehr ärgerlich, dass Dich der Arzt nicht ernst genommen hat. Leider gibt es solche Ärzte, die sich in
    Suchtfragen nicht auskennen. Am besten suchst Du Dir einen anderen Arzt in Deiner Nähe.

    Oder aber Du machst tatsächlich einen Termin in der Suchtklinik. Es gibt viele, die Hilfe suchen und da
    kann man nicht einfach mit der gepackten Tasche auftauchen. Das sollte Dir im Grunde auch klar sein, oder?

    Nimm Deinen Mut am Montag zusammen, telefoniere und erkundige Dich, aber gib nicht auf!!!

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!


  • Hallo Matt und willkommen bei uns im Forum!

    ..Du machst tatsächlich einen Termin in der Suchtklinik. Es gibt viele, die Hilfe suchen und da
    kann man nicht einfach mit der gepackten Tasche auftauchen. Das sollte Dir im Grunde auch klar sein, oder?

    LG Elly


    Moin Matt,
    ich bin Britt, Mitte 50 und trockene Alkoholikerin.
    Doch, das kann "man" . Ich bin damals genau wie du in den Entzug marschiert. Bei mir hat es geklappt. Bleib dran, es lohnt sich.
    Alles Gute für dich.
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo, Matt!

    Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 58, Alkoholiker, nach mehreren Anläufen nun seit 13 Jahren trocken und seit etlichen Jahren in der Suchtselbsthilfe unterwegs.

    So eine unangenehme Erfahrung mit einem ignoranten Hausarzt habe ich auch gemacht. Als meine Ärztin mir damals sagte, so schlimm wird es schon nicht sein, sagte ich ihr "Es ist noch viel schlimmer!", bin aufgestanden, gegangen und habe mir einen anderen Arzt gesucht. Zum Glück bin ich nie wieder auf so einen arzt gestossen.
    Und mit der Klinik - das Problem ist, dass die Kliniken derzeit oft belegt sind und nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind. Auch schon vor Corona habe ich es bei meinen Krankenhausbesuchen (für Selbsthilfegruppenvorstellungen und Patientengesprächen) mehrfach gesehen, dass Patienten zeitweise auf dem Flur untergebracht waren ... Und sollte man Dir bei der Klinik geraten haben, weiterzutrinken, bis Du einen Termin hast: Das ist ein GUTER Rat und absolut nicht böse oder zynisch gemeint - denn ein KALTER ENTZUG kann sehr gefährlich werden!

    Also: Lass Dich dadurch nicht entmutigen! Such weiter nach Hilfe! Geh z.Bsp. mal zu einer Suchtberatung oder zu einer Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe (so langsam müssten die ja wieder stattfinden) und rede mit den Leuten.
    Oder schreib hier im Forum. Lies unsere Erfahrungen. Tausch Dich aus.

    Schau auch mal in unsere Linksammlung oder unsere Bücherecke - da findest Du jede Menge Informationen rund um das Thema.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke für eure Antworten. Ich bleibe auf jeden Fall dran und habe auch schon einen Termin von einem anderen Arzt. Ich werde weiter berichten. Habt alle einen guten Tag. Matt

  • Ich freue mich, dass Du dran bleibst. 44.

    Hatte schon befürchtet, dass Du leider zu den "Eintagsfliegen" gehören könntest, bei denen mal kurz die Erkenntnis aufflackert, dann aber wieder ertränkt wird ...

    Und egal was der 2. Arzt sagt - wenn Du selbst Dich mit Deinem Konsum nicht wohl fühlst, dann ändere etwas daran.
    Wenn Du es nicht alleine ändern kannst, WEISST Du, dass etwas im Argen liegt - und Du Hilfe brauchst.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo
    Ich möchte mich den Worten von Greenfox anschliessen,wenn man wirklich will, dann sucht man auch nach Wegen, um sein Ziel zu erreichen.
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • So, da bin ich wieder. Danke für eure Beiträge. Das tut gut. Ich habe jetzt einen guten Arzt gefunden. Einen Termin in der Klinik habe ich Ende Juli. Das ziehe ich auf jeden Fall durch. Auch habe ich Kontakt zu einer Selbshilfe Gruppe aufgenommen. Gruß matt

  • Hallo Matt,
    auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Online-Selbsthilfegruppe.

    Das hört sich gut an, was du von dir schreibst!
    Gut, dass du nun an einen guten Arzt geraten bist!

    Ich kann nachvollziehen, wie frustrierend deine ersten Erfahrungen diesbezüglich gewesen bist.
    Ich habe leider mit meiner Hausärztin auch keinen guten Erfahrungen gemacht. Sie mag ja auf anderen Gebieten kompetent sein, aber was Sucht bzw. Alkoholabhängigkeit betrifft, scheint sie sich im Tal der Ahnungslosen zu befinden.

    Gut, dass du dranbleibst! Ich selbst bin inzwischen über acht Monate abstinent und kann nur sagen, dass es sich wirklich lohnt.

    Warst du schon mal einer einer Suchtberatung? Ich hab gelesen, dass es hilfreich sein kann, sich auf die Therapie schon mal gedanklich vorzubereiten.
    Mancher tut sich mit den Regeln in einer Klinik schwer. Wenn du weißt, was auf dich zukommt, könnte dir der Einstieg dort leichter fallen.

    Hast du dich schon etwas mehr in die Thematik eingelesen? Mir hat das jedenfalls sehr geholfen.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • So, da bin ich wieder. Danke für eure Beiträge. Das tut gut. Ich habe jetzt einen guten Arzt gefunden. Einen Termin in der Klinik habe ich Ende Juli. Das ziehe ich auf jeden Fall durch. Auch habe ich Kontakt zu einer Selbshilfe Gruppe aufgenommen. Gruß matt

    Hallo Matt,

    das liest sich richtig gut! Toll, dass Du hartnäckig geblieben bist!

    Und bis Ende Juli ist ja nicht mehr lange...

    Erzähl mal, hast Du mit Hilfe des Arztes schon entzogen?

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Danke euch allen für die Beiträge. Es geht mir gut und ich freue mich auf meinen Entzug. Ich trinke bis zu meinem Termin schon deutlich weniger. Ohne geht es nicht habe ich festgestellt. Ich hoffe das wird sich dann ändern. Habe schon meine Tasche gepackt. Mein Arbeitgeber ist sehr verständnisvoll (scheint zumindest so) Also ich will das unbedingt . Nicht zuletzt für meine Eltern, aber natürlich zuerst für mich. Gruß Matt

  • Hallo
    Matt
    Verstehe ich das Richtig? Entzug oder Therapie?
    Wenn du einen Entzug machst, dann bist du zwar entgiftet, aber für eine langfristige Stabilität ist da noch nicht gesorgt.
    So schnell kommt man meist nicht in eine Therapie, ist jedenfalls meine Erfahrung.
    Wenn du aber in der Entgiftung bist, kannst du dich darum Kümmern direkt im Anschluss eine Therapie zu machen, was den Vorteil hat,
    1 Übergangslos eine Therapie anzutreten
    2. Keine Wartezeiten auf einen Therapieplatz was unter Umständen sehr Lange dauern kann.
    Hast du Kontakt zu einer Suchtberatung?
    Wenn du den Schritt in die Abstinenz durchziehen willst würde ich dir das Empfehlen, die dich dann auch vernünftig beraten.
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Im Anschluss an die Entgiftung möchte und soll ich in die Rhabilitationsklinik. Ich nenne hier mal den Namen, Fridrich Petersen Klinik. Gruß matt

  • Hallo, ich habe nun seit einigen Tagen versucht auf Alkohol zu verzichten. Das war am ersten Tag auch ganz einfach. Bis zum Schweißausbruch und Herzrasen in der Nacht. Da habe ich zwei Flaschen Bier ausgetrunken und brauchte 2 Stunden um wieder runter zu kommen. Ich erwarte jetz sehnsüchtig den 26.07. Ich denke das wird nicht ganz einfach. Gruß Matt

  • Hallo Matt
    Da mach dir mal die wenigsten Sorgen, denn du bekommst erstmal Mittel für den Anfang.
    Viel wichtiger ist für dich deine Einstellung, wie du in Zukunft damit Umzugehen gedenkst, und welchen Weg du einschlagen möchtest.
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.


  • Hallo, ich habe nun seit einigen Tagen versucht auf Alkohol zu verzichten. Das war am ersten Tag auch ganz einfach. Bis zum Schweißausbruch und Herzrasen in der Nacht.

    Das, was Du da versucht hast, nennt sich "kalter Entzug" - und davor wird nicht umsonst gewarnt! Ist zwar ein an sich löbliches Vorhaben, KANN aber ganz schnell in die Hose gehen, um nicht zu sagen: unter Umständen sogar tödlich enden!
    Auch wenn es sich für die Betroffenen vielleicht blöd anhört, aber selbst Ärzte und Trockene (wie ich) raten Menschen wie Dir eben genau aus diesen Gründen, bis zum Beginn der Therapie, dem Einzug in die Klinik weiterzutrinken. Man kann zwar reduzieren, sollte aber nicht komplett aufhören.

    Ich habe damals die letzten 4 Wochen vor meiner Therapie meinen Konsum in Absprache mit meiner damaligen Frau bewusst auf 6 Bier/Tag runtergeschraubt. Das hat mich auf einem niedrigen Level gehalten, so dass ich nicht völlig ausgeflippt bin, aber die Tage gut überstehen konnte. Wenn ich mal versucht habe, nichts zu trinken, dann ging es mir richtig dreckig: Schweißausbrüche, Herzrasen, Händeflattern etc.
    Nur in die Klinik selbst bin ich mit 0,00 o/oo - aber das war mein Ego.

    Natürlich ist es nur eine MÖGLICHKEIT, dass der kalte Entzug schlimme Folgen haben kann. Aber warum sollte man es herausfordern??
    Ich habe einen Gruppenfreund aus meiner SHG, den hat es mit einem Krampfanfall erwischt - zum Glück 5 Minuten, nachdem er aus seinem Auto ausgestiegen ist und die Straße überquert hatte. Also nicht, während er fuhr oder mitten auf der Straße :o
    Und so ein Krampfanfall kommt aus dem Nichts - ohne Warnzeichen!

    Bis zum 26.07. ist es ja nicht mehr sooo lange hin (auch wenn sich die Zeit für Dich zieht). Du schaffst das schon 44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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