Bin beim Surfen auf dieses Forum gestossen, habe ein bißchen rumgeschnökert ... ja, und nun bin ich hier.
Ich bin seit 6 Jahren trocken und seit dem auch in einer Selbsthilfegruppe. Mittlerweile bin ich sogar deren Gruppenleiter und mache regelmäßig Vorstellungen in einem Krankenhaus. Ausserdem treibe ich mich - meist lesender Weise - in einigen Foren herum.
Für mich habe ich festgestellt, dass es mir hilft trocken zu bleiben, wenn ich mich ständig mit dem Thema beschäftige und so nicht unaufmerksam mir gegenüber werde.
Vor 12 Jahren habe ich erkennen bzw. einsehen müssen, dass ich Alkoholiker bin. Zuerst habe ich eine ambulante Therapie gemacht. Aber die hat mir nicht so wirklich "geholfen", den ich habe währenddessen immer wieder mal getrunken. Also habe ich mir gesagt "Ich muss Nägel mit Köpfen machen!" und mich zu einer stationären Therapie angemeldet. Ich habe sie auch bekommen und auch gemacht. Anschließend bin ich zu Hause regelmäßig in eine Gruppe gegangen. Nach ca. 1 Jahr bin ich dann nicht mehr hingegangen [der Klassiker ], weil die Gruppe umgezogen ist und es mir einfach zu weit war. Und ausserdem - ich war ja der Größte, war ja schon 1 Jahr trocken und den Rest schaff ich doch locker ... Schit am Boom: nach einem halben Jahr bin ich wieder fürchterlich auf die Fr... gefallen. Es ging so schnell, dass ich auf meinem "alten Level" und darüber hinaus war ...
Dieser "Rückfall hat dann 4 Jahre gedauert. In diesen Jahren habe ich mich 3 Mal zu einer Entgiftung einweisen lassen ... danach aber nichts weiter unternommen, wollte es alleine schaffen. Man erinnere sich: Ich hatte eine Langzeittherapie hinter mir, hätte es also besser wissen müssen! Tja. und dann habe ich mir mal wieder gesagt, dass es so nicht weiter gehen kann und ich genau 2 Möglichkeiten habe: 1. mich zu Tode saufen oder 2. "Nägel mit Köpfen" zu machen - sprich: eine erneute Therapie.
Ich habe alles in die Wege geleitet, mir eine Klinik gesucht, die Kostenübernahme bei Krankenkasse und Beihilfe beantragt etc.. Dann wurde mir von der Beihilfe gesagt, dass sie ihre 30% nicht zahlen würden, da ich ja schon eine Langzeit hatte. Das würde mir zwar finanziell schwer fallen - war es mir aber wert. Ich wollte wieder LEBEN. Also würde ich das Geld schon irgendwie auftreiben. Also bin ich erstmal in der Klinik eingeritten. Kurz nachdem ich dort angekommen bin, kam allerdings auch die Absage der Krankenkasse (die vorher zugesagt hatte). DIE Kosten hätte ich nicht stemmen können. Also blieb nur eine qualifizierte Entgiftung über 2,5 Wochen. Dank der Therapeuten wurde ich dort nicht nur körperlich auf die Beine gestellt, sondern auch von Anfang an an meiner Psyche gearbeitet. Naja, nach der Entlassung habe ich mir dann 2 Wochen lang jeden Tag eine andere Selbsthilfegruppe angeschaut. Schließlich habe ich mich für 2 Gruppen entschieden, in denen ich mich wohl fühlte.
Und die habe ich dann lange Zeit beide besucht, bevor ich mich stabil genug fühlte, um sie zu "reduzieren". Und die Gruppe, für die ich mich schließlich entschieden habe, besuche ich noch heute regelmäßig (siehe oben).
So, für's Erste soll es erst mal genügen - ist doch schon wieder ziemlich lang geworden ::)