Hallo Ihr Lieben,
möchte mich kurz vorstellen, da ich ein Alkoholproblem habe. Ich bin 45 Jahre alt, habe zwei Kinder mit 18 und 15 Jahren. In den Alkoholkonsum rein gerutscht bin ich vor etwa 9 Jahren durch meinen Ex-Mann, der nicht der Vater der Kinder ist. Er hat immer mehr getrunken, dazu noch gekifft und mich dann ab einem gewissen Pegel immer psychisch fertig gemacht, mich als Schlampe oder Drecksfotze betitelt. Ich wohne mit den Kindern im Haus meines Vater, zu dem ich dann immer geflüchtet bin, er ging mit trotzdem hinterher und machte grade weiter. Ich fing an auch immer mehr zu trinken, weil ich es nicht ertragen konnte. Erst nur an den Wochenenden, dann teils auch unter der Woche. Irgendwann rief mein Vater die Bullen und er musste sich eine Wohnung suchen.
Ich war dann ein paar Monate alleine, hatte Pech mich ein paar Männern, trank in der Zeit auch, um mehr Selbstbewusstsein zu haben. Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, er ist drei Jahre älter als ich. Ich war sofort Feuer und Flamme, jedoch wurde er mitten im Hausbau von seiner Frau mitsamt Sohn verlassen wegen einem anderen Mann. Er war die ersten zwei Jahre recht kalt zu mir, konnte nicht von Liebe sprechen, war selbst oft depressiv und sprach auch öfter davon, sein Leben zu beenden. Dazu gab er mir oft das Gefühl nicht gut und attraktiv genug zu sein. Er wollte eine Frau mit langen dunklen Haaren, ich hatte kurze blonde. Etwas schlanker könnte ich auch sein in seinen Augen. Dazu kam, dass er vor mir für vier Monate mit einer 23-jährigen zusammen war, die ihn auch betrogen hat. Ein hübsches Ding, aber als Schlampe bekannt, arbeitet inzwischen sogar als Hure. Ich hab mich immer mit der verglichen, und dachte ich könnte das alles nicht bieten. Also trank ich weiter, jeden zweiten Tag, wenn ich nicht bei meinem Partner war.
Es steigerte sich so, dass ich aktuell etwa 7 bis 8 Liter Wein oder Sekt in der Woche trinke, also dann an jedem zweiten Tag so 1,5 Liter. Es gab auch mal Phasen ohne oder mit weniger, aber in den letzten zwei Jahren war es meistens so viel, obwohl er inzwischen sehr lieb ist. Ich muss sagen, dass ich seit meiner Jugend unter Ängsten und Depressionen leide und bei mir auch ADS diagnostiziert wurde mit Anfang 30. Ich trinke oft, weil mir alles zu viel wird, mit zwei Kindern, mein Vater kommt ständig hier in die Wohnung. Ich habe Schlafprobleme und bin ständig erschöpft. Der Vater der Kinder kümmert sich kaum, ich bin mit allem nahezu alleine, dazu zoffen sich die beiden Jungs auch ständig. Ich pendel ständig zwischen meinem Zuhause und meinem Partner hin und her und komme irgendwie nirgendwo an, das alles zerreißt mich.
Was mein großes Problem ist: Ich habe vor zwei Jahren beim Stöbern im Internet gelesen, dass man durch Alkohol Brustkrebs bekommen kann, auch schon bei recht moderaten Mengen. Natürlich hatte ich den Schock meines Lebens, da ich ohnehin extreme Krebsangst habe. Ich hörte ein paar Wochen auf aus lauter Angst, ich machte meinen Partner schier verrückt mit meiner Angst. Irgendwann trank ich weiter aus Angst vor der Angst. Immer wieder suchte ich zwanghaft nach Informationen im Internet, ich hab nur noch Statistiken und Wahrscheinlichkeiten im Kopf. Lasse seither alle 5 bis 6 Monate einen Ultraschall der Brust machen. Alle Blutwert sind top, bisher nichts auffälliges irgendwo.
Die Angst bleibt, denn ich bin fest davon überzeugt, dass ich irgendwann Brustkrebs bekommen muss, weil ich 8 Jahre lang gesoffen habe. Wenn doch schon kleine Mengen schädlich sein sollen. Statt dass ich aber aufhöre, betäube ich meine Angst weiter. Anfang Mai war dann was in der Mammographie zu sehen, ich war mir sicher, dass es mich jetzt erwischt hätte. Nach Biopsie kam heraus, dass es kein Krebs oder eine Vorstufe war. Immer wieder holen mich diese Ängste ein, fange jetzt auch eine Psychotherapie an. Ich weiss, dass das Trinken die Ängste noch verstärkt, aber ich komme einfach nicht hoch. Vielleicht können mich hier auch ein paar Frauen aufbauen, die selbst viele Jahre getrunken haben und keine Probleme mit ihren Brüsten haben? Ich hab einfach solche Angst, dass der Krebs mich in ein paar Jahren einholt. Und dann wäre ich selbst daran schuld, weil ich es provoziert habe. Mein Partner steht mir bei, kann es aber auch bald nicht mehr ertragen
Liebe Grüße,
Kayla