• Hallo ihr lieben .
    Vielen Dank für Eure Nachrichten.
    Ich war etz fast 2 Std unterwegs und bin gelaufen mit Musik und es tat gut . Als ich dann daheim war hab ich mir meinen Mann geschnappt und mit ihm über diese Situation und den Suchtdruck geredet was auch nochmal ganz gut getan hat . Danach haben wir gemeinsam gekocht und schauen nun einen Lustigen Film. Ich bin darüber hinweg und bin auch ganz froh darüber . Ich glaube es war gut sofort das ganze auszusprechen bzw sofort von der Seele zu schreiben und nicht für mich zu behalten . Bisher dachte ich "Mensch das geht ja super alles" hatte schon fast nen Höhen Flug bis ich heute wieder auf dem Boden der Tatsachen aufgeknallt bin und ich sagen muss ,jeder Tag ist ein Kampf Mal leicht und ml richtig hart . Aber wenn ich das so weiter gehen ,offen bleiben und mir immer wieder eingestehe das ich" krank "bin und Unterstützung brauche ,dann schaffe ich das.

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo!

    Gratulation. Alles richtig gemacht. "Jede Triggerabwehr stärkt dich für die Zukunft", so wurde es mir mal mit auf den Weg gegeben, als es mich mal hart erwischte. Das stimmt.

    Und es kommt dir nur am Anfang, in den ersten Monaten, so vor, dass es ein täglicher Kampf sei. Es wird besser und die Abstände, wenn sich ein Trigger einstellt, immer länger. Meine Zeitspannen betragen inzwischen mehrere Monate und selbst die werden immer länger. Ob sie bei mir jeweils aufhören, weiß ich nicht. Ich gehe nicht davon aus.

    Du bist doch erst knapp 3 Wochen clean, da darfst Du keine zu hohen Erwartungen haben. Bislang sieht es doch, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, richtig gut aus.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Liebe schlaflos,

    ich will gleich mal auf Dein Problem mit Deinem Arbeitsplatz eingehen. Meine Meinung dazu ist folgende:

    Der Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem man sehr viel Zeit verbringt. Je nach Höhe der Wochenarbeitszeit, sagen wir mal als normale Vollzeitkraft, sind das dann irgendwas um die 40 Stunden pro Woche. Wenn man mal die Zeit, wo man schläft wegrechnet, ist der Anteil der Zeit in der Arbeit verglichen mit der Zeit die einem so noch bleibt sehr hoch. Alleine schon deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass die Arbeitszeit keine Horrorzeit ist. Und wenn Du beginnst Deinen Arbeitsplatz zu hassen, dann würde ich sagen, Du musst diese Situation dringend verändern.

    Für mich stellt sich noch die Frage, ob Du Deinen Arbeitsplatz inkl. dem Umfeld (Vorgesetzte, Kollegen usw.) hasst oder ob es Deine Arbeit an sich ist. Das würde ich rein interessehalber gerne wissen.

    In der Sache ändert das meiner Meinung nach eigentlich nichts. Du hast hier eine Situation, die Dich ganz offensichtlich auf's stärkste belastet. In der Vergangenheit hast Du diese Belastung weggetrunken, was die ganze Situation aber sicher nicht verbessert hat. Nur temporär überspielt. Irgendwann wäre ganz sicher der Totalzusammenbruch gekommen. Also kann Dein Weg jetzt nur sein, dass Du Dich dieser Situation stellst und zwar ohne Alkohol.

    Wenn Du für Dich innerbetrieblich keine Lösung siehst, dann bleibt nur die Kündigung. Ein ausharren und aushalten in dieser Situation halte ich angesichts Deiner Sucht für sehr gefährlich. Denn Dein Suchtgedächtnis weiß ja genau, was Dir immer "geholfen" hat. Nun weiß ich sehr genau, dass ich mich verdammt leicht rede. Das ist mir vollkommen klar. ABER - Das Schlimmste was Dir m. E. passieren kann, wäre wenn Du wieder mit dem Trinken beginnen würdest. Wenn Du für Dich ausschließen kannst, dass Dich der Druck in Deinem Job küftig kalt lässt, Du diese Belastung anderweitig kompensieren kannst (also nicht durch Alkohol), dann kannst Du Dir überlegen wie lange Du das noch machen willst. Wenn Du aber Bedenken hast, dann solltest Du diese Situation schnell verändern.

    Ich kann Dir jetzt keine genauen Ratschläge geben, ich kenne weder Deinen Job noch die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt für diesen Beruf, noch die strukturellen Gegebenheit bei Dir vor Ort. Grundsätzlich leben wir gerade in Zeiten, wo es relativ einfach ist den Job zu wechseln, sogar die Chancen als "ungelernter" einen brachenfremden Job zu ergattern ist in vielen Regionen Deutschlands recht hoch. Aber, das kann bei Dir alles anders sein.

    In jedem Fall, so meine Meinung, würde ich keinen Job machen den ich hasse. Niemals, denn das würde mich innerlich zerstören, kaputt machen. Natürlich würde ich versuchen Lösungen zu finden. Weiter meinen verhassten Job zu machen, wäre aber keine. Notfalls wäre ich bereit mich extremst einzuschränken.

    Ja, auch hier gebe ich reine Theorie von mir. Ich weiß das. Aber ich halte meine psychische Gesundheit für elementar wichtig. Mindestens so wichtig wie die pysische. Vielleicht an manchen Stellen sogar wichtiger.

    Ich wünsche Dir, dass Du gute Entscheidungen treffen kannst und eine Lösung für Dich findest. Und was Deine 32 Tage ohne Alkohol betrifft: 44.

    LG
    gerchla

  • Liebe Schlaflos,

    danke, dass Du mal ein kurzes Update von Dir schreibst!
    Es ist wirklich toll, dass Dich Dein Mann so unterstützt!
    Weniger schön ist natürlich, wenn in Eurem Freundeskreis Deine Entscheidung, zukünftig abstinent leben zu wollen, so wenig akzeptiert wird.
    Bei mir war es damals so, und wie ich schon von vielen trockenen Alkoholikern gelesen und gehört habe, bei denen auch, dass ich mich von einigen meiner früheren „Freunden“ im Verlauf meiner Abstinenz trennen musste.
    Das hat sich dann einfach so ergeben: Ich wollte und konnte mit ihnen nicht mehr mitsaufen – und ihn ihre Vorstellungen von einer Freundschaft, die dann m. E. mehr eine „Saufkumpanei“ war, passte meine abstinente Lebensweise nicht mehr.
    Gerade zu Beginn meiner Trockenheit war es mir auch viel zu anstrengend ständig mit Menschen zusammen zu sein, die in meiner Gegenwart dem Alkohol zusprachen.
    Da ist sie dann wieder, die Erkenntnis: Wenn man trocken und abstinent leben möchte, dann macht man das primär nur für sich selbst. Alles andere hat sonst keinen langen Bestand, weil Menschen in unserem Leben kommen und gehen (können).

    Was ist denn jetzt bei Dir aus der Suchtklinik geworden?
    Gehst Du noch in die AA-Gruppe?

    Zitat von “Schlaflos“

    So nun bin ich an einem Punkt wo ich mir ständig die Frage stellen wie geht es weiter beruflich?!


    Ich sehe diese Entwicklung bei Dir, trotz oder gerade weil Du Dir darüber Gedanken machst, absolut positiv!
    Hättest Du weitergetrunken, dann hätte Du Dich wahrscheinlich damit nicht wirklich auseinander gesetzt, oder?
    Nun weiß ich zwar nicht, was Du „gelernt“ hast, aber ich bin mir sicher, dass sich entweder Möglichkeiten auftun, wie Du weiter beruflich tätig werden kannst. Oder aber es Dir gelingt, an Deiner jetzigen beruflichen Situation etwas zu verändern.

    Auf jeden Fall stimme ich da aus eigener Erfahrung Gerchla zu: Ein Arbeitsverhältnis, das Dich dauerhaft negativ belastet, das Du sogar, wie Du jetzt schreibst „hassen tust“, wird immer langfristig Deine Abstinenz gefährden (können).

    Gute Besserung für Deinen Finger!

  • Hallo ihr lieben :)

    Ich wollte euch mal meinen momentanen Status berichten.

    87 TAGE TROCKEN :heartBalloon: :devilsmile: :devilsmile:
    und es geht weiter.
    Ich bin nach wie vor zuhause und hatte am 22.3 nun dann doch eine Op wo mir aus der speiche am arm knochen entnommen wurde und in den kleinen finger transportiert wurde,das ganze hält ein draht schön zusammen und etz heißt es nochmal 8 wochen daheim.
    Irgendwann hatte ich das gefühl ich drehe durch vor lauter daheim hocken aber hatte komischerweise zu keiner zeit das verlangen mir die Birne zuhauen zu müssen. Es gibt auch kein zurück mehr zum Alkohol das wird einem immer wieder in den verschiedensten situationen klar.
    Gestern Abend war auch wieder so eine situation.
    Wir also Mann ,Kind und ich wollten noch an den See fahren mal abschalten und raus ,vorher sind wir noch in einen supermarkt wo sich 2 besoffene lautstark stritten ,wir waren erstmal erschrocken dann nahm meine Maus meine Hand sah mich an und sagte :
    Mama ich bin froh das ihr nicht mehr trinkt und das nicht mehr passiert und drückte mich ganz fest.
    Ich hatte Pipi in den Augen.
    Was muste dieses kleine Wesen alles erleben und bedankt sich für etwas was garnicht ,nie und zu keiner Zeit hätte stattfinden sollen und dürfen.
    Nun ja ...Es zeigt es ist der richtige weg trocken zu bleiben und die Belohnung dafür sind grandios.
    Wir haben auch dank der Trockenheit unsere Wohnung renoviert und es endlich geschafft uns sogar ein neues Sofa anzuschaffen was vorher einfach nicht drinne war ,sei es aus Zeitgründen(war fürs saufen reserviert) oder Geldmangel.
    All das ist jetzt möglich.
    UNGLAUBLICH.
    Entschuldigt die Rechtschreibung mit einem Flügel schreibt es sich so schlecht ;D ;D ;D ;D ;D ;D
    so das nun mal kurz zu mir .

    PS: die Berufliche situation nehme ich in Angriff wenn es soweit ist .

    Ich hoffe es geht euch allen gut soweit .
    Ganz viele Liebe Grüße an euch alle :* :* :* :* :* :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love:

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo schlaflos,

    das sind für mich immer die schönsten Momente hier im Forum. Wenn sich jemand, der schon länger nicht mehr geschrieben hat wieder meldet und verkündet, dass er seinen Weg konsequent weiter gegangen ist und dass er/sie nach wie vor nichts trinkt. Noch schöner, wenn ich dann noch lese, dass diesem Menschen sehr gut dabei oder damit geht. So wie das bei Dir ja ganz offensichtlich der Fall ist!

    Da kann ich nur sagen: herzlichen Glückwunsch! Du hast schon ordentlich was geschafft und (ich schrieb es früher schon mal) ich glaube Du bist auf einem sehr guten Weg.

    Bleib dran, arbeite weiter an Dir, hinterfrage Dich immer wieder, überlege Dir wo Du hin willst, wer Du sein willst, was Du sein willst und setzte es konsequent um. Das kannst Du jetzt, weil Du nicht mehr trinkst. Eine Freiheit die mehr als unbezahlbar ist. Ich freue mich auch so für Deine Tochter! Da ich ja selbst Papa bin kann ich Dir nur sagen: Deinem Kind hast Du damit eine unglaublich große Last von der Seele genommen. Vielleicht braucht's noch eine "Nachbearbeitung", vielleicht ist sie nicht ganz ohne Folgen da durch gegangen. Jedoch wirst Du das merken weil Du jetzt ja klar bist und nicht mehr trinkst. Und dann kannst Du auch entsprechendend handeln.

    Aber ich will jetzt nicht schon wieder irgendwelche Szenarien aufbauen. Eigentlich wollte ich Dir nur meine Freude über Deinen Erfolg ausdrücken. Ich finde es ganz toll wie Du Deinen Weg gegangen bist.

    Darf ich noch fragen wie Dein Mann jetzt mit der ganzen Situation klar kommt? Geht er Deinen Weg mit?

    Alles Gute weiterhin. Und lass doch ab und an mal was von Dir hören, auch wenn es Dir gut geht. Oder gerade weil es Dir gut geht, denn ich glaube das kann besonders für Neulinge hier sehr sehr motivierend sein.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla.
    Danke für deine Worte 44.
    Mein Mann ist nun mit im Boot und wir rudern gemeinsam in die gleiche Richtung worüber ich sehr glücklich bin .
    Es hat sich zwischen uns auch sehr viel ins positive geändert dadurch das wir beide in die gleiche richtung steuern.
    Wir sind eine kleine glückliche abstinente Familie die sich ihren Problemen stellt und diese behebt statt sie weg zu saufen.
    Wir reden viel darüber wie wir waren und machen auch witze darüber ,was vor einpaar wochen nicht möglich war.
    Aber wir sehen es mitlerweile so das wir unsere sauferei nicht verstecken wollen und wegschliesen sondern uns lächerlich, witzig darüber äussern weil wir dahin nicht mehr zurück kehren werden.
    Was jetzt nicht heißt das wir es auf die leichte schulter nehmen ,sondern dies unsere Art ist damit umzugehen.

    Ich hoffe es versteht mich jetzt keiner Falsch.

    LG Schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo Schlaflos, habe mir nach diesem deinem Post mal alle deine Posts angeschaut und fühle mich dir sehr verbunden. Denke ich befinde mich momentan an der Stelle, an der du nach deiner Sylvester-Nacht warst und habe immer noch ganz krass mit mir, meinen Schuldgefühlen und den Vorstellungen wie mich andere jetzt sehen zu kämpfen. Deswegen würde es mich interessieren, was deiner Ansicht nach das Wichtigste, der Knackpunkt war der ein Umdenken/Akzeptieren deiner Selbst ausgelöst hat. Denke deine Tochter war/ist sicher einer der Knackpunkte gewesen um Umzudenken, aber wie hast du es geschafft deiner Schuldgefühle Herr(in) zu werden, dich selbst wieder im Spiegel anschauen zu können. Würde mich über eine Antwort freuen. Wir können auch privat schreiben, will hier niemanden nerven mit meiner Situation. LG

  • Hallo Haupe,

    ich hoffe mal schlaflos hat nichts dagegen wenn ihr kurz in ihren Thread hinein funke und Dir hier meine Erfahrung zum Thema Schuldgefühle schreibe. Passt halt gerade gut. Das war für mich eine der größten Herausforderungen. Ich kam lange nicht gut klar und auch mein Psychologe konnte mir dabei leider nicht wirklich helfen. Ich hatte ja alles an die Wand gefahren und dann noch meine Frau und somit auch meine Kinder verlassen. Diese Zeit war die Hölle für mich und, wie ich betonen möchte, ganz sicher noch mehr für meine Frau und meine Kinder.

    Wie also damit umgehen, wie damit leben?

    Nachdem der Psychologe in dem ich so große Hoffnung gesetzt hatte hier nicht helfen konnte (in anderen Punkten jedoch sehr wohl) musste ich mir anderweitig Hilfe suchen. Alleine würde ich es nicht schaffen, das wusste ich. Also ging ich zu einem Mönch. Was sich jetzt so einfach bzw. abgefahren anhört ist eine sehr lange Geschichte mit der ich jetzt nicht schlaflos' Thread sprengen will. Jedenfalls gab es mit ihm zahlreiche tiefgreifende Gespräche, nichtreligiöser Art wie ich betonen möchte, weil man das ja wahrscheinlich annehmen würde. Er machte mir klar, dass ich niemals ein neues Leben auf Schuldgefühlen aufbauen werden könne. Das klang schon mal logisch für mich.

    Dann gab er mir den Rat mein Handeln und meine Taten durchaus zu bereuen und das auch zu sagen! Ich könne mich auch gerne bei den Betroffenen entschuldigen darf jedoch nicht hoffen, dass diese meine Entschuldigung auch aktzeptieren bzw. mir die Absolution erteilen. Ich solle mir überlegen, wer ich sein möchte, wo ich hin möchte und das was ich (schlechtes) getan hatte, als Erfahrung für den Aufbau eines neuen Lebens nutzen. Also aus meinen Fehlern und meiner Schuld lernen um es künftig anders zu machen. Am wichtigsten war für mich der Punkt wo es darum ging, dass ich meine Alkoholikerzeit als Teil, als wichtigen und elementaren Teil meines Lebens verstehen sollte. Der mich geprägt hat und der mein weiteres Leben ganz enorm prägen wird. Ich sollte diese Erfahrungen nutzen um mein neues Leben anders Leben zu können und sie ins Positive wenden.

    Nun, ich bereute und bereue immernoch. Ich entschuldigte mich ohne Vergebung zu erhalten. Ich spürte, dass ich nur durch vorleben, durch ein ganz normales vorleben meine Familie davon übezeugen konnte, dass ich nicht mehr der war den sie kannten. Das dauerte Jahre, wenn ich das mal so sagen darf. Ich verstand das, denn wie sollten sie sich denn sicher sein dass ich nicht längst wieder trank, wieder meine Spielchen abzog, wieder log usw. Es brauchte Zeit und auch viele Gespräche (trotz Trennung und Scheidung) bis wieder Vertrauen hergestellt war.

    Ich habe heute ein gutes Verhältnis zu meiner ersten Frau. Und auch zu meinen Kindern und diese auch zu meiner jetzigen Frau. Hättest Du mir das ein paar Monate nach meinen Ausstieg prophezeiht, ich hätte laut gelacht und gesagt dass das niemals möglich sein wird. Es war möglich. Weil ich mein Leben radikal verändert habe und weil ich so wurde, wie ich sein wollte. Und, dass will ich mal ganz ehrlich auch sagen, weil meine Ex-Frau eine richtig kluge, menschliche und sehr reflektierte Frau mit viel Bewusstsein ist. Das war sie schon als ich noch trank. Ich war das Gegenteil, darum habe ich absolut nichts kapiert. Heute sieht es ganz anders aus.

    Ich habe also meine Schuldgefühle immernoch. Sie werden nie verschwinden. Immer wieder gibt es mal "Flashbacks", z. B. wenn heute meine kleine Tochter, die mich nur ohne Alkohol kennt, in irgend einer Situation mit ihrer Schwester vergleiche. In Situationen wo ich noch getrunken habe und wo mir dann schlagartig bewusst wird was ich ihrer Schwester damit angetan habe. Aber ich kann jetzt sehr gut damit umgehen und diese Schuld annehmen und akzeptieren. Und es besser machen.

    Das mit der Akzeptanz und dem richtigen Umgang mit meiner Schuld war vielleicht mit das wichtigste Kapitel bei meiner Aufarbeitung. Zum Glück hatte ich die richtigen Menschen an meiner Seite bzw. das muss ich sagen, ich habe sie ja auch aktiv gesucht.

    Vielleicht hilft Dir das.

    schlaflos
    sorry, wollte mich nicht in Deinen Thread mischen. Aber ich wollte haupe das schnell mitteilen.

    Alles alles Gute, Dir bzw. Euch beiden.

    LG
    gerchla

  • Gerchla kein Problem du darfst gerne schreiben es nutzt uns ja allen wenn du deine sichtweise und wie du damit umgehst schreibst.

    Nun zu dir Liebe Haupe54, :)
    erstmal Herzlich Wilkommen :*

    Also: der Knackpunkt war als ich am 1.1. aufwachte
    in einer zerstörten Wohnung, kein Mensch da, stinkend von kotze und Alkohol
    mein ganzer Körper war lediert vom drauf ein prügeln auf meinen Mann,
    durchs fenster kletter weil ich den schlüssel in der wohnung vergessen hatte und wohl auch von der mülltonne die ich vors haus geschleppt hatte herunter geflogen bin als ich dann Vor dem Spiegel stand bin ich zusammen gebrochen nachdem ich begriffen was ich getan hatte.
    Es war zu Ende.
    Alles war aus .
    Kind weg ,Mann weg ,Katze haute vor mir ab und ich schämte mich in Grund und Boden.
    Ich wußte jetzt ist schluß.
    Es gibt kein zurück mehr.
    Irgendwann fühlte es sich an wie Tod innerlich. Ich war emotionslos.
    Mein Mann sagte dazu das ich neu reboote.
    Die Tage danach waren sehr schwer auch als meine Tochter sagte sie will noch nicht mit nach Hause sie will noch eine Nacht in der Kindernotstation bleiben war ich gefühlt emotionslos ,aber ich denke das tat uns beiden gut die eine Nacht noch.
    Was aber dann ganz schlimm einsetzte war scham,,,,
    und wiiiieeee schlimm oh gott ich dachte ich sterbe .
    Aber mein Wille nicht mehr zu trinken war größer wie das verlangen alles weg zu saufen . Also hielt ich es aus.
    Was ich tat war viel viel viel laufen mit Musik in den Ohren und viel Zeit zum Nachdenken.
    Ich habe auch viel hier im forum gelesen und auch das half mir . I
    ch sagte mir auch immer wieder das der morgige Tag besser wird und der heutige vergehen wird .
    Auch das hat mir geholfen.
    Was mir aber am meisten geholfen hat war ,das ich mir selber Verziehen habe.
    Ich habe mich bei mir selber entschuldigt und mir selber gesagt es ist passiert,das warst nicht du ,das ist nicht die wirkliche schlaflos.
    Das war eine andere Frau die unter Alkohol schlimme sachen gemacht hat ,auch schönes erlebt hat aber eben auch viel miese sachen getan hat.
    Wie gesagt ich habe mir selber verziehen gesagt es ist passiert und nun geht es ganz neu ganz ohne Alkohol im Leben weiter.
    Ich will mich für meine Vergangenheit nicht mehr rechtfertigen ich kann sie nicht ändern ,aber ich kann zeigen wer und wie die wirkliche schlaflos ist.
    Lustig,Fröhlich ein Shellm ;) unternehmungslustig ,verantwortungsbewusst und ab und an verrückt ;D ;D ;D ;D ;D ;D.
    Und so liebe Haupe handhabe ich das .
    Ich sage offen ich bin Alkohilker ich habe scheiße gebaut aber ich bin Mensch und meine Vergangeheit definiert mich nicht ,sondern meine trockene Zukunft und mein tun und handeln als trockener Alkoholiker.
    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen ,wenn du magst kannst du mir jederzeit gerne schreiben .

    lg schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Danke schlaflos, du hast einiges hinter dir. Freut mich, dass es dir besser geht und du den Absprung geschafft hast.
    Muss sagen ich komme mir gerade irgendwie ziemlich d@@$ vor und will mich erstmal entschuldigen und bedanken, dass ich hier aufgenommen werde und eure Antworten erhalte. Ich muss wenn ich mir eure Beiträge die mich wirklich zu Tränen rühren sagen, dass der große Knall wohl bei mir NOCH nicht gekommen ist. Höchstens ein kleiner Knall, Warnschuss vor den Bug, allerdings mittlerweile der Zweite. Keine Polizei, keine Kinder (habe leider keine, oder Gott sei Dank!?), keine Sachbeschädigung oder Körperverletzung, kein involvierter Partner (der hat mich NOCH nicht besoffen gesehen). Aber ich habe mir neue gute Freunde vergrault, und Kinder indirekt, da die neuen wohl nicht mehr Freunde mich eher nicht mehr in die Nähe ihrer Kinder lassen, vollkommen zurecht, den zurecht können die sich meines Geisteszustandes nicht mehr sicher sein. Und dabei habe ich mich so gut mit all denen verstanden und jetzt ist alles aus. Danke nochmal für eure Nachrichten die mir wirklich weiterhelfen und ich werde sie mir auch noch ein paar mal durchlesen. Gerchla : danke, auch von meiner Seite kannst du dich gerne jederzeit einbringen


  • Hallo schlaflos,

    das sind für mich immer die schönsten Momente hier im Forum. Wenn sich jemand, der schon länger nicht mehr geschrieben hat wieder meldet und verkündet, dass er seinen Weg konsequent weiter gegangen ist und dass er/sie nach wie vor nichts trinkt. Noch schöner, wenn ich dann noch lese, dass diesem Menschen sehr gut dabei oder damit geht. So wie das bei Dir ja ganz offensichtlich der Fall ist!

    Da kann ich nur sagen: herzlichen Glückwunsch! Du hast schon ordentlich was geschafft und (ich schrieb es früher schon mal) ich glaube Du bist auf einem sehr guten Weg.

    Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschliessen!! :heartBalloon:

    schlaflos, ich hoffe, dass Du bald Deinen Nick ändern kannst, da Du wieder wesentlich besser schlafen kannst. Wenn sogar schon Deine/Eure Maus die Veränderungen so wahr nimmt ...

    Ich finde es jedenfalls toll :blumen: :sun:
    und hoffe, dass es so weiter geht!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Liebe Schlaflos,

    Zitat

    Ich wollte euch mal meinen momentanen Status berichten.
    87 TAGE TROCKEN und es geht weiter.


    Danke für deine Rückmeldung. Ich bin wirklich begeistert, wie intensiv und überzeugt du DAS angehst.
    Ich denke, der 1.1. war wohl dein "Point of no return". Ich musste auch erst meine Leidensgrenze erreichen, um zu erkennen: Es gibt kein Zurück zum Alkohol...
    Bleib dabei, es lohnt sich!
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Liebe Schlaflos

    Ich habe gestern deinen Thread entdeckt .

    Ich bin erst seit kurzer Zeit hier im Forum - seit 13 Jahren auf einem trockenen Weg - aber mit 2 kurzen Rückfällen in einem zeitlichem Abstand von mehreren Jahren .
    Momentan lese ich mich hier durch die vorhandenen Beiträge . Viele enden einfach still und dann denke ich dass der Alkohol wohl wieder stärker war . nixweiss0

    Ich finde deinen bisherigen alkoholfreien Weg super und ich wünsche dir/ euch das ihr euer Leben - auch in schwierigen Lebensphasen - weiterhin suchtfrei gehen könnt !

    Teddie 44.

  • Guten Morgen ihr lieben :heartBalloon:

    Vielen vielen Lieben Dank euch allen für die lieben, aufbauenden und tollen Worte.
    Auch für eure Anteilnahme .Danke. :* :* :* :*
    Ich werde euch auf dem laufenden halten 44.

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo meine Lieben :heartBalloon:

    Ich wollte mich mal wieder melden und ein bisschen schreiben.
    Momentan ist es so das ich mich frage; Ist das was alles geschieht eine Strafe dafür das ich aufgehört habe zu Trinken oder eine Prüfung????!!!
    Kurz zu den ganzen Geschehnissen.
    Mein Mann ist nach wie vor Krank er hat einen großen Riss im Außenmeniskus und muss deshalb operiert werden,
    alles schien gut , seine Chefin stand hinter ihm und beteuerte dies auch immer wieder das sie an ihm festhalten würde.
    NUN Ihr festhalten an ihn Endete mit der Kündigung. Wir waren geschockt.
    Aber was soll man tun , wir rappelten uns auf und da ein Mann schon im Krankengeldbezug war machten wir uns keine Sorgen.
    Tja wieder nen tritt in den Po.
    Mein Mann ist seit dem 3.4 im Krankengeldbezug und seine ach so tolle chefin die sooooooo fest an ihm festhielt bringt die Lohnabbrechnung nicht bei die,
    die KK braucht um das Krankengeld zu berechnen ..... Also stehen wir nun da und leben von meinem Krankengeld zu 3.
    Alles Telefonieren mit der tollen chefin sowie KK half nix er bleibt mittellos.
    Also hin zur Arge .
    Die wiesen uns ab da er KG bekommt.
    Super tolle Sache.
    Ich bekam dann am 30.4. auch meine Kündigung.
    Es war mir Recht. Ich wollte da sowieso nicht mehr hin ...
    Nun geht der sch...... weiter jetzt spackt meine Krankenkasse rum und will prüfen ob mir noch Krankengeld zusteht. ....
    Unser Auto muss zum Tüv und repariert werden und wir haben keinen Cent dafür, wir brauchen das Auto.
    Zu allem Überfluss ist am 7.5 meine geliebte Oma ,die mehr Mutter wie Oma war unerwartet gestorben.
    Etz wars aus.
    Ich bin weinend zusammen gebrochen und wollte nur noch Saufen .
    Deshalb frage ich mich ob dies alles eine Strafe sein soll oder eine Prüfung.
    Wäre das alles letztes Jahr passiert wäre ich im dauersuff versunken und wer weiß was ich noch alles angestellt hätte.
    Es ist schwer für mich momentan alles aber ich ertrage es und bleibe standhaft .
    Es gibt gute tage in denen ich das alles als Prüfung sehe an anderen Tagen will ich davon nix mehr wissen und saufen,aber ich tue es nicht .
    Es sind jetzt 131 Tage und ich bin stolz auch wenn es nicht einfach ist trocken zu bleiben.

    So das nun mal wieder zu mir .
    Bleibt stark und standhaft.
    in Liebe Schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Es sind jetzt 131 Tage und ich bin stolz auch wenn es nicht einfach ist trocken zu bleiben.

    Zunächst einmal: RESPEKT dafür, dass Du trotz der Nackenschläge standhaft geblieben bist 44.

    Ich bin der Meinung "Nur nüchtern kann man auch die größten Probleme meistern - im Suff geht man im Endeffekt unter." Aber das sagt sich leicht, wenn man schon eine Weile trocken ist.
    Von daher 44.

    Bei Deiner Schilderung ging mir sofort durch den Kopf: Warum gibt sie das Ganze nicht einem Anwalt?? Das ist doch eindeutig eine Angelegenheit für einen Arbeitsrechtler! Und die Kosten des Rechtsstreits trägt der Verlierer - aus meiner (momentanen) Sicht also der Arbeitgeber. Und bei jedem Amtsgericht gibt es eine kostenlose Rechtsberatung (für den Fall, dass ihr keine Rechtsschutzversicherung habt).

    Hoffentlich gibt es bei Deiner nächsten Meldung etwas positivere Neuigkeiten.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo!

    Nichts für ungut, die Ausführungen von greenfox sind leider fehlerhaft.

    In Kündigungsschutzprozesen zahlt jede Partei ihren Anwalt selbst und zwar unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Rechtsschutz genießen Rechtsschutzversicherte und Gewerkschaftsmitglieder.

    Ob die Regelungen des Kündigungsschutzgesetzes oder gar eines Tarifvertrages vorliegend Anwendung finden, wissen wir nicht.

    Genauso wenig, ob die Beteiligten noch in der Probezeit sind.

    Und für Fragen des Arbeitsrechts ist das Arbeitsgericht und nicht das Amtsgericht berufen.


    Gruß
    Rekonvaleszent

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