• Hallo und Guten Abend.
    Ich weiß gar nicht wo ich Anfangen soll. Aber nach meinem letzten "DING" was ich mir an Silvester geleistet habe und es diesmal wirklich schlimme Folgen für meine Familie und mich hatte , haben mein Lebensgefährte und ich uns dazu entschlossen den "Bösen Geist" Alkohol aus unserem Leben als Aktiven Begleiter zu verbannen.
    Ein bisschen zu mir , ich bin 37 Mutter einer 10 jährigen Tochter Berufstätig und hatte meinen ersten vollsuff mit 10 Jahren. Alkohol war in meiner Familie schon immer ein Thema und so kam ich früh damit in Verbindung. Ich lebe schon sehr lange mit Alkohol mal schlecht mal gut meistens habe ich dann wieder gesoffen um das schlechte zu vergessen. Es gab mal eine Pause von 9 Monaten wo ich keinen Tropfen getrunken hatte nicht mal im Essen habe ich Alkohol ignoriert. Das war als ich mit meiner Tochter schwanger war. Aber seither ist ER immer bei mir . Ich kann kein Maas halten und trinke bis ich vergesse das Glas zu heben. Was meistens nach 2-3 Flaschen Wein soweit ist .Es kann auch mal mehr werden . Meistens trinke ich am Samstag oder wenn ich unter der Woche einen Tag frei habe den Abend zuvor, dass ich den nächsten Tag ausnüchtern kann. Meine Tochter bekam viel davon mit und als wiedergutmachung bekam sie was sie wollte. Meistens trank mein Lebensgefährte Samstags mit. Er im Schlafzimmer ich im Wohnzimmer und dennoch kam es oft zu Sreitereien die teilweise so heftig waren das einer von uns beiden die Polizei rief . So auch geschehen am 31.12.Ich Arbeitete von 5.30 bis 14 hatte nur 3 Std geschlafen nichts gegessen und begann um 16 Uhr zu Trinken . Weiss der Teufel was mich gerieten hat . Ich begann das stänkern und rief wohl selber die Polizei, ich beschimpfte meinen Lebensgefährten ,die Polizei und alles und jeden der um mich herum war . Schlussendlich nahmen sie mein Kind mit und ich schlug auf offener Strasse auf meinen Lebensgefährten ein.Alles und Jeder in meiner Strasse bekam das mit. ich habe mir auch den Finger in der Nacht gebrochen. Wie kann ich nicht sagen . Ich schäme mich in Grund und Boden und komme mit diesen Gefühlen nicht zurecht . Ich fühle mich leer und Weine innerlich , ich bin gebrochen . Ich traue mich nicht mehr raus aus der Wohnung vor Angst jemanden zu begegnen. Mein Lebensgefährte fuhr mich dann ins Kh meinen Finger anschauen zu lassen und ich habe meine Tochter aus der Kindernotstation wieder heraus bekommen. Ich bin dann zu meiner Hausärztin und habe ihr gesagt ich brauche Hilfe ich bin Alkoholikerin sowie mein Lebensgefährte. Das war unser erster Schritt ,wir haben noch viel vor uns ,aber ich will das nie wieder tun und erleben müssen was ich getan habe. Doch ist es bis Montag zu unserem 2ten Termin noch lange hin und ich weiß mir nicht zu helfen mit meinen Gefühlen . Vielen Dank fürs Lesen

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo schlaflos,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ok, Du stehst jetzt ganz am Anfang. Aber Du hast schon mal die richtigen Schritte unternommen. Du warst beim Arzt, das ist sehr wichtig und gut. Und jetzt, das ist ganz wichtig, eines nach dem anderen!

    Der Wegbaus der Sucht ist lang und Du musst ihn Schritt für Schritt aber absolut konsequent gehen. Dein jetzt ganz akutes Problem, also Deine Gefühle die jetzt ohne Alkohol richtig wahr nimmst, gehören dazu. Wenn Du kannst dann lass sie zu und durchlebe sie.

    Was hast Du denn mit der Ärztin besprochen? Trinkst Du noch bzw wie entgiftest Du? Du bist aktuell zuhause nicht in der Klinik, nehme ich mal an.

    Um mit Deinen Gefühlen besser klar zu kommen könnte Dir Reden helfen. Hier im Forum, klar, aber auch eine reale SHG wäre vielleicht gut für Dich. Für mich war die SHG besonders in den ersten Monaten Gold wert. Ich war dort quasi täglich, jeden Abend. Reden, zuhören, lernen, teilen.

    Auch wenn es nicht einfach ist und wird, es ist jede Mühe wert ein Leben ohne Alkohol zu erreichen. Das ist dann das echte, das wirkliche Leben. Und das ist wunderbar. Ich wünsche Dir viel Kraft und einen guten Austausch hier im Forum. Wenn Du magst, schreib doch mal was der Arzt Dir als nächste Schritte vorgeschlagen hat. Es würde mich interessieren.

    LG
    Gerchla

  • Vielen Dank für deine Antwort .
    Ich bin zu Hause und habe seit dem 31.12 nicht mehr getrunken und auch nicht das Bedürfnis.
    Auch wenn die Gefühle mit voller Wucht auf mich ein prasseln und es sich nur noch furchtbar anfühlt so will ich diesen Teufel der mir fast das liebste genommen hat nicht mehr anrühren . Entgiften in diesem Sinne tue ich nicht ich trinke viel Wasser aber mehr auch nicht . Körperlich geht es mir bis auf den Finger gut. Was mich ehrlich gesagt ein bisschen Wundert da es nicht der erste Versuch ist trocken zu werden und da hat mein Körper mir auch andre Seiten gezeigt ,von Schüttelfrost bis Schlaflosigkeit ect. Da war es mein Körper jetzt ist es mein Kopf der mich nicht schlafen lässt. ich werde gerne berichten was meine Ärztin sagte . Danke nochmal

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Guten Morgen schlaflos,

    Hm, grundsätzlich kann jede Entgiftung anders verlaufen. Was Du vorher gemacht hast, also Trinkpausen, das kennen wir Alkoholiker wahrscheinlich alle. Wie oft habe ich versucht aufzuhören und wie oft gelang es mir sogar eine längere Zeit mal nichts zu trinken.

    Aber, als es dann wirklich funktioniert hat, da fühlte es sich von Anfang an ganz anders an. Vielleicht erlebst Du genau das jetzt. Dieses Bewustsein, dass es jetzt anders ist und das es jetzt vorbei ist. Komme was wolle. Ich wünsche es Dir.

    Bei mir war damals tatsächlich auch meine Psyche die größte Herausforderung, vor allem meine extremen Schuldgefühle. Die hatte ich bei den Pausen z. B. Überhaupt nicht. Ich schrieb ja schon, das mir da die SHG sehr geholfen hat. Natürlich war ich dann auch beim Psychologen und habe mir auch anderweitig noch Hilfe gesucht. Du stehst ja ganz am Anfang und das alles wird auch bei Dir nach und nach kommen. Ich denke genau das wirst Du mit der Ärztin besprechen.

    Ich schrieb, dass Du diese Gefühle und Gedanken zulassen solltest. Ich profitiere heute von diesen Gefühlen, von dem Erlebten. Ich lebe jetzt schon viele Jahre ohne Alkohol aber glaube mir, es vergeht kein Tag an dem ich unendlich dankbar bin, dass ich mein Leben jetzt ohne Alkohol leben darf. Und dafür sind auch diese schlimmen Gefühle von damals verantwortlich. Nie mehr möchte ich in so einem tiefen Tal landen. Mir hat der Arzt damals Medikamente verschrieben, sozusagen für den psychischen Notfall. Ich habe sie nie genommen weil ich nie an dem Punkt war, dass meine Abstinenz gefährdet sein könnte. Ich bin heute sehr froh, dass ich alles ganz bewusst durchlebt habe.

    Und glaube mir, die Zeit läuft hier für Dich. Je länger Du trocken bist, desto häufiger wirst Du auch positive Empfindungen haben. Habe etwas Geduld. Und sag Dir immer, dass Du Dich auf den Weg gemacht hast. Da mit unterscheidest Du Dich schon mal von den meisten der anderen Alkoholiker. Du bist auf dem Weg, Du kannst Deine Vergangenheit nicht mehr verändern, aber Du kannst Deine Zukunft positiv gestalten. Ab jetzt kannst Du der Mensch werden, der Du gerne sein möchtest. Das soll Dir Zuversicht und Kraft geben.

    Und eines noch: Achte nur auf Dich und natürlich Dein Kind. Dein Partner trinkt ja auch, eine schwierige Konstellation. Er muss auch seinen Weg gehen und auf sich achten. Er ist für sich verantwortlich wie Du für Dich. Ich wünsche Euch, dass ihr es beide schafft - verantwortlich allerdings bist Du ausschließlich für Dich.

    LG
    Gerchla

  • Hallo, schlaflos!

    Auch von mir ein ganz herzliches WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Auch ich bin Alkoholiker. Und auch wenn ich, wie Gerchla, nun schon einige Jahre trocken bin, kann ich mich noch gut an diese erste Zeit erinnern :o
    Ich finde es gut, dass Du für Dich erkannt hast, dass es (allerhöchste) Zeit ist, etwas zu ändern und Dich "auf den Weg" gemacht hast 44.

    Ja, leider braucht es manchmal einen ziemlich großen Knall, damit wir wach werden :-[ Wir sprechen davon, dass jeder Betroffene erst seinen persönlichen Tiefpunkt erleben muss, um selbst zu der Einsicht zu gelangen, dass er Hilfe braucht und sie annehmen muss. Denn Hilfe ist da - und wurde meist schon vorher angeboten. Aber zumindest ich habe diese Hilfsangebote zumeist als persönliche Angriffe auf mich betrachtet. Denn man wollte mir ja "meinen Liebling" wegnehmen ...

    Gut, dass Du bei Deiner Hausärztin warst - ich hoffe, sie beobachtet Dich regelmäßig? Denn so ein kalter Entzug KANN nicht ungefährlich sein.

    Ansonsten empfehle ich, auch mal in unsere Linksammlung reinzuschauen - da findest Du viele nützliche Hinweise und Links, die Dir u.a. auch bei der Suche nach einer Suchtberatungsstelle oder (noch besser/wichtiger) nach SHG in Deiner/Eurer Nähe helfen können.

    Ansonsten wünsche ich Dir viel Kraft und Erfolg! Und wenn Du Fragen hast - immer raus damit!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen Gerchla,
    vielen Dank für deine tollen aufbauende Worte . Ich hab Tränen in die Augen bekommen und deinen Text bestimmt 10 mal gelesen.
    Es zu lesen das es besser wird macht mir Mut , auch wenn es der gesunde Menschenverstand einem sagt das es besser wird so bin ich dennoch gerade soooo Tief das mein Verstand glaubt ich werde ewig diese Gefühle haben. Ich mache mir auch leider zu viele Gedanken was andere über mich denken (in meiner Straße oder im Haus ) und schon sitze ich einen Stock tiefer in meiner Gefühlswelt.Ich schluchze viel und teilweise bemitleide ich mich selber und hasse mich zugleich. Das gute ist das wir beide da raus wollen und konkrete Pläne gemacht haben. Dazu haben wir es auch endlich geschafft mal die Wohnung aufzuräumen was unter Alkohol nicht immer so leicht war. Ich frage mich wie lebt man ohne Alkohol was stellt man mit sich dann an usw. Fragen über Fragen über Fragen ... nixweiss0

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Guten Morgen Greenfox,
    auch dir ein Liebes Dankeschön.

    Hilfe habe ich mir die Jahre über auch" gesucht , nur dachte ich da noch : Ach komm das schaffst du alleine du hast alles andre auch alleine geschafft das kannst du auch .... Tja was ich konnte habe ich an Silvester gesehen. Heulend und rotze Voll die Polizisten beschimpfen mich auf der Straße rum kugeln ,meinen Partner schlagen ,schreien wie am Spieß und mich einfach nur Lächerlich machen mit 37 und es soweit treiben das mein Kind mit der Polizei weggebracht wurde. Das war mein Highlight Mein Knall. Seither sind 5 Tage vergangen und die Scham und Gefühle scheinen intensiver zu werden so das ich nicht mehr nur innerlich Weine sondern es langsam auch raus kommt. Ich wollte nie das es soweit kommt und dennoch musste es wohl sein das ich jetzt klar sehe. Mich meiner Hausärztin zu öffnen war nicht schwer aber ich habe Angst vor den Nächsten schritten . Ich bin eigentlich ein Kontrollierter Mensch und muss eigentlich immer wissen was passiert um die Kontrolle zu haben . Aber das habe ich in diesem Fall nicht und so beginnt etwas neues für mich . schwitz.

    Vielen Dank

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Mich meiner Hausärztin zu öffnen war nicht schwer aber ich habe Angst vor den Nächsten schritten . Ich bin eigentlich ein Kontrollierter Mensch und muss eigentlich immer wissen was passiert um die Kontrolle zu haben . Aber das habe ich in diesem Fall nicht und so beginnt etwas neues für mich . schwitz.

    Tja, das Märchen "eigentlich bin ich ein kontrollierter Mensch" habe ich mir früher auch immer erzählt - dabei hat mich der Alkohol kontrolliert. HEUTE stimmt es schon eher ...

    Zu Deiner "Angst vor den nächsten Schritten" möchte ich noch etwas sagen: Ich kann es nachvollziehen und mich noch an mein mulmiges Gefühl erinnern, als ich damals das erste Mal zu einer SHG ging. Aber ich kann Dich beruhigen - es hat mich niemand gebissen und niemand hat mir den Kopf abgerissen ;) Und selbst wenn Du dort ein bekanntes Gesicht sehen solltest - der-/diejenige ist dann aus demselben Grund dort wie Du!.
    Für mich war es ein "gutes" Gefühl zu sehen und zu hören, dass ich nicht alleine bin mit diesem beschissenen Problem(en, dass die Anderen fast genau dasselbe durchgemacht haben wie ich - und habe mir angehört, wie die Einzelnen ie Probleme angegangen sind. Und dann habe ich diese Problemlösungen für mich umgesetzt. Und wenn die eine nicht so gut funktionierte, dann habe ich die andere ausprobiert.
    Bei einer SHG ist es wie ein Grabbeltisch - die Einen packen ihre Erfahrungen drauf, die Anderen nehmen sie runter.

    Probier es einfach mal aus. Selbsthilfegruppen - wozu eigentlich?

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  • Auch von mir willkommen im Forum, Schlaflos!

    Zitat von "Schlaflos"

    Ich frage mich wie lebt man ohne Alkohol was stellt man mit sich dann an usw. Fragen über Fragen über Fragen ...


    Bei aller Tragik Deiner Geschichte musste ich beim Lesen dieser Frage doch schmunzeln.
    Wie man ohne Alkohol lebt – nun, dann muss am Silvester die Polizei nicht mehr kommen und das Kind mitnehmen. Der Partner fährt einem dann unter Alkohol nicht mehr wegen eines gebrochen Fingers ins Krankenhaus und riskiert dabei gleich auch noch seinen Führerschein.
    Man sitzt aber vor allem hinterher – nach einer friedlichen und schönen Silvesterfeier – nicht da, und muss sich verstecken, weil einem das schlechte Gewissen und die Scham über das, was man angestellt hat, fast erschlägt.
    Das Neue Jahr liegt vor einem, und man ist voller Tatendrang und Pläne. Man freut sich, was noch alles an Schönem und Bereicherndem kommen wird.
    Kurzum: Man ist rundum zufrieden, dass man nicht – mehr – der Sklave der Sucht ist, zu jeder Zeit frei entscheiden kann, und die Sucht einem nicht immer tiefer und tiefer sinken lässt.

    Zitat

    Hilfe habe ich mir die Jahre über auch" gesucht


    Du schreibst jetzt nichts darüber, wie diese Suche ausgesehen hat, und was dabei "über Jahre" herauskam?
    Warst Du in einer Suchtberatung? (Caritas, Diakonie)
    Hast Du mal eine Selbsthilfegruppe für Alkoholiker*innen besucht, wo Du mit Menschen zusammengekommen bist, die das, was Du jetzt erlebt hast und noch erleben wirst, alles schon in gleicher oder ähnlicher Form erlebt haben?

    Hast Du – außer Dich Deiner Hausärztin zu offenbaren – die ganze Tragweite einer Suchterkrankung für Dich erkannt?
    Gut ist, dass Du schon verstanden hast, dass die Sucht viel zu mächtig ist, um alleine davon loszukommen. Weil egal wie miserabel Du Dich jetzt fühlst, und wie sehr Du jetzt den Alkohol für Dich verteufelst – die Sucht hat viel Zeit und wartet nur darauf, bis Du ihrer Verlockung wieder nachkommst.
    Diese Zeit, so empfehle ich Dir, solltest Du für Dich nutzen.
    Manche Betroffene schreiben über den Anfang ihrer Trockenheit, dass sie fast täglich in eine Selbsthilfegruppe gingen. Das hat ihnen gerade am Anfang sehr geholfen.
    Andere haben verstanden, dass sie erst einmal Abstand von ihrem persönlichen Umfeld brauchten, und sich in den geschützten Rahmen einer Entgiftungsstation begeben haben, wo sie sich ganz auf sich konzentrieren konnten, und darauf, wie es jetzt weitergeht.

    Wegen der Nachbarn, und weil Du Dir so viel Gedanken darüber machst, was die nun über Dich denken: Wenn Du jetzt aktiv etwas gegen Deine Sucht machst, und wenn es Dir dann auch noch gelingt abstinent zu bleiben, dann werden die alle große Hochachtung vor Dir haben.

    Zitat

    Das gute ist das wir beide da raus wollen und konkrete Pläne gemacht haben.


    Es wird gut sein, wenn der Anlass dazu nicht der ist, dass Ihr vor der Nachbarschaft davonlaufen wollt, weil Eure Sucht jetzt dort bekannt geworden ist. Aber es wird nicht gut sein, wenn Ihr denkt, dass Ihr dann in der neuen Nachbarschaft aufgrund der vorerst noch makellosen Biografie nicht auffallt, wenn Ihr mal getrunken habt.

  • Hallo Dietmar,
    auch Dir ein liebes Dankeschön.
    Für mich steht fest das ich weg will von diesem Teufel , ich war bei einem AA treffen in meiner gegend und damals sagte mir das noch nicht zu , ich war wohl einfach noch nicht so weit. Ich entschied damals so wie unzählige versuche danach es alleine zu probieren davon weg zu kommen und wie man sieht habe ich es bisher nicht geschafft . Jedoch hoffe ich es mit meiner Hausärztin und natürlich muss ich mir noch weitere Hilfe suchen wo ich hoffe das sie mir da Rat gibt was und wo ich alles tun und hin kann. Es ist nicht nur die Scham vor den Nachbarn auch vor meiner Familie ,meinem Kind und Partner ich schäme mich für mich und will das nie wieder im Leben erleben. Wir bzw ich will nicht davon laufen das mich die Nachbarn nicht mehr schief anschauen und ich dann einen frei Fahrtschein habe wieder zu Saufen ,denn das kann ich nicht ,ich kann vor meinen Gefühlen und der Scham nicht davon laufen und es würde wo anders genauso passieren wie jetzt hier in meiner Gegend . Das ist mir bewusst . Ich bin kein Genuss trinker wie Millionen andrer Menschen . Ich bin ein Säufer der sich ko säuft und dann scheiße baut. Ich will da raus und weiß das es schwer wird . Aber es ist nunmal so das bei jedem Geburtstag ,Weihnachten ,Sylvester ect. gesoffen wurde und ich nicht weiß wie man Nüchtern feiert. Ich habe mich über den Alkohol definiert. Ich war die lustige die tolle die alles hin bekommen hat. So bin ich ruhig ohne Alkohol. Ich weiß ich muss mich erst finden vll steckt ja auch eine lustige ,starke , in mir wenn ich Nüchtern bin und Feier . Momentan bin ich einfach noch geschockt ,verstört und hilflos von mir und mir gegenüber.

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Liebe Schlaflos,

    Du hast jetzt sehr nachdrücklich festgestellt, dass Du es alleine nicht schaffen kannst, Deine Sucht zum Stillstand zu bringen. Greenfox schrieb Dir schon, dass viele nasse Alkoholiker erst ein Schlüsselerlebnis erfahren müssen, bis sie wirklich aktiv etwas gegen ihre Sucht tun.
    Es ist gut, dass Du Deine Hausärztin eingeweiht hast, aber für die Sucht gibt es bessere Fachleute, die sie fundiert kennen, und auch die Möglichkeiten, wie man sie zum Stillstand bringen kann.
    Dazu schrieb ich Dir schon die Empfehlung nun schleunigst eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Dort ist die Hilfe, wie Betroffene aus der Sucht herauskommen können, die Aufgabe der Suchtberater.

    Leider höre und lese ich oft, dass Betroffene wie Du versucht haben, sich auch Hilfe durch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe zu holen, aber der erste Versuch daran scheiterte, dass individuelle Dinge nicht gepasst habe.
    Deswegen, und weil auch jede Gruppe wie wir Menschen alle, mal einen schlechten Abend haben kann, empfehle ich aus eigener Erfahrung, es nicht bei einem Besuch und einer Gruppe zu belassen, sondern sich aufzumachen „die richtige Gruppe für Dich“ zu finden. (Ich hoffe, dass es in Deiner Region noch andere Gruppen gibt.)

    Ich musste bei Deinem Einwand, dass anlässlich diverser Feiern gesoffen wird, an die Risikominimierung von Rekonvaleszent denken, die in so einem Fall absolut Berechtigung hat. Da geht es dann wirklich darum, was Dir wichtiger ist: Ein (sucht)freier und selbstbestimmter Mensch zu sein, dem seine Nüchternheit wichtig und wert ist, und vor allem anderen die höchste Priorität einnimmt. Oder eben immer wieder in die bekannte Suchtfalle zu tappen.

    Du wirst wahrscheinlich, wenn Du tatsächlich einmal längere Zeit abstinent leben kannst, feststellen, dass Feiern, auf denen vorsätzlich gesoffen wird, damit überhaupt Stimmung entstehen kann, den Reiz für Dich verloren haben.
    Oft ist es auch so, dass sich im Verlauf einer Abstinenz automatisch das Umfeld ändert, mit dem sich Betroffene umgeben. Sie haben dann einfach andere Prioritäten in ihrem Leben. Und sie genießen es – ohne Alkohol, der nur ein sehr oberflächliches und sehr vergängliches Erleben zulässt.

    Zitat

    Ich bin kein Genuss Trinker wie Millionen andrer Menschen.


    Oder anders herum kann man das auch sehen: Du bist eine von mindestens 2 Millionen Suchtkranken.

    Zitat

    und ich nicht weiß wie man Nüchtern feiert. Ich habe mich über den Alkohol definiert. Ich war die lustige die tolle die alles hin bekommen hat.


    Leider ist in unserer Gesellschaft Alkohol das anerkannteste Lösungsmittel, mit dem Menschen ihre natürlichen Hemmungen und Schamgrenzen verlieren können.
    Nicht umsonst benötigt eine Langzeittherapie, in der „Du Dich wieder selbst finden kannst“, mindestens 16 Wochen.
    Vorrangig ist aber momentan nicht, dass Du herausfindest, wie Du nüchtern feiern kannst, sondern wie Du überhaupt nüchtern bleiben kannst.
    Alles andere findet sich dann mehr oder weniger von alleine, wenn Du wirklich aktiv etwas unternimmst.

  • Liebe Schlaflos,

    Du hast von anderen Forumsteilnehmern sehr wertvolle Informationen und Anregungen bekommen. Deine Reaktionen auf das was Dietmar und Greenfox Dir geschrieben haben lassen in mir die Hoffnung aufkommen, dass Du dieses Mal wirklich weißt worum es bei Dir geht. Es geht letztlich um nichts anderes als um Dein Leben. Es geht um ein menschenwürdiges Leben und es geht nicht zuletzt auch um Deine Tochter, die wahrscheinlich bereits jetzt nicht ohne Hilfe all das verkraften wird, was sie in ihrem jungen Leben bereits erleben musste. Bei meiner Tochter war das nicht anders...

    Also, jetzt hast Du also einen scheinbar Riesenberg an Fragen und Problemen vor Dir. Kannst Dir nicht vorstellen, wie Du diese oder jene Situation bewältigen sollst, ohne Alkohol. Da sage ich: Mach mal langsam, gehe einen Schritt nach dem anderen aber gehe konsequent voran - ja ich weiß, ich wiederhole mich.

    Weißt Du, von der Sucht weg kommen heißt oft, heißt meist, sein komplettes Leben zu verändern. Sein komplettes. Ich habe alles verändert, vieles auch einfach verloren und ich habe neu begonnen, ganz gezielt, teilweise geplant. Mir blieb nur mein Arbeitsplatz aus meiner alten Welt, dort hatten ich keinen unmittelbaren Bezug zu Alkohol auch wenn ich dort die letzten Jahre auch getrunken hatte. Aber eben heimlich. Und ich wäre auch bereit gewesen, meinen Arbeitsplatz zu wechseln, wäre es für meine Abstinanz notwendig gewesen.

    Was ich sagen will: Es wird nicht funktionieren, wenn Du bzw. Ihr nicht Euer komplettes Leben unter die Lupe nehmt und es ggf. verändert. Das betrifft auch, und bei manchen vor allem, den Freundeskreis.

    Kommen wir zum Outing. Deine Nachbarschaft weiß ja schon mal Bescheid. Aber wie sieht es mit Deiner Familie aus, mit Freunden usw. - Auch das ist ein wichtiger Schritt. Für mich, einem erfolgreichen und einem vermeintlich immer ganz tollen Familienvater und Ehemann, war es eine Herkulesaufgabe meinen Geschwistern, Eltern, Freunden zu erzählen, dass ich ein gescheiterter Alkoholiker bin und bereits mehr als 10 Jahre heimlich getrunken habe. Um kurz darauf noch eines drauf zu legen und ihnen zu erzählen, dass ich mich auch noch von meiner Frau getrennt habe, weil ich das als wichtigen Schritt für meine künftige Abstinenz gesehen habe. Ich denke, das haben einige überhaupt nicht verstanden und meine ganze, künstlich aufrecht erhaltene Fassade brach einfach nur zusammen.

    Plötzlich war ich gar nichts mehr, weniger als nichts. Und ich hatte meine geliebten Kinder verloren, meine Frau, die nichts dafür konnte, in ein fürchterliches Elend gestoßen. Na wunderbar, das hatte ich ja super hinbekommen.

    ABER - ich ging voran. Mit viel Hilfe (SHG, Psychologe, gute Freunde uvm.). Tag für Tag, Schritt für Schritt. Immer weiter und langsam wurde meine Welt wieder klarer und langsam auch wieder bunter, lebenswerter. Nein, das ging nicht von heute auf morgen, auch nicht auf übermorgen. Viele Monate waren nötig, nach etwa einem Jahr war ich aus dem Gröbsten raus aber noch lange nicht am Ziel.

    Gerade am Anfang werden immer wieder scheinbar unüberwindbare Hürden auftauchen. Aber sie sind alle zu überwinden, wenn, ja wenn Du nur nicht mehr trinkst. Und bereit bist, wirklich alles diesem Ziel unterzuordnen. Deine Abstinenz muss zukünftig das wichtigste sein in Deinem Leben.

    Diese Abstinenz war mir z. B. Wichtiger als meine so von mir geliebte kleine Tochter. Denn ich wusste: Wenn ich wieder trinke, dann wird es mein Ende sein und das wäre das schlimmste, was ich meinem Kind antun könnte. Deshalb blieb ich nicht meinem Kind zuliebe bei meiner Frau sondern folgte meiner Überzeugung, dass ich meinen Weg alleine gehen muss um es schaffen zu können.

    Du wirst sicher viel ändern müssen in Deinem Leben, aber es lässt sich alles machen. Und dann wirst Du merken, dass Du ein ganz anderes, ein wirklich echtes und lebenswertes Leben bekommst. Keines wo Du darüber nachdenken musst, wie Du bei der nächsten Veranstaltung um den Alkohol herum kommst, keines wo Du irgendwelche Ausreden erfinden musst, weil Du nicht trinken willst. Keines, wo Du dauernd an Alkohol denken musst und irgendwelche Strategien brauchst um diesem zu widerstehen.

    Aber diese Voraussetzungen musst Du ganz allein schaffen. Das braucht Zeit. Die hast Du und die solltest Du Dir nehmen. Aber eines muss Dir auf diesem Weg immer klar sein: Erst kommt Deine Abstinenz, dann kommt lange nichts und erst dann kommen alle anderen Dinge.

    LG
    Gerchla

  • Oft ist es auch so, dass sich im Verlauf einer Abstinenz automatisch das Umfeld ändert, mit dem sich Betroffene umgeben. Sie haben dann einfach andere Prioritäten in ihrem Leben. Und sie genießen es – ohne Alkohol, der nur ein sehr oberflächliches und sehr vergängliches Erleben zulässt.

    Und dann zeigen sich auch Deine wahren Freunde - oder eben nur "Saufkumpane", die man fälschlicher Weise für Freunde hielt ... Und da es jetzt bei Dir nix mehr zu trinken gibt, sind sie auch weg ...

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  • Guten Morgen ihr Lieben ,
    ich habe eure Beiträge gestern noch gelesen und mich dann um meine Tochter gekümmert. Viel gekuschelt und dann zusammen mit ihr gekocht.
    Wenn ich eure Beiträge lese kommt immer ein bisschen Hoffnung auf das doch alles wieder gut wird und ich mich für meine Krankheit schämen darf und dennoch sobald der Laptop zu ist sind sie wieder da,diese miesen Gefühle. Ich werde morgen früh gleich bei einigen stellen anrufen. Leider sind diese übers We geschlossen und nur das Sorgentelefon ist akut erreichbar. Aber es gibt doch einige Anlaufstellen die ich nutzen werde. Solange tut mir das schreiben hier und mit euch ganz gut .

    Was Freunde betrifft so habe ich keine. Ich habe mich Dank des Alkohols gut abgeschottet mein einziger und bester Freund ist mein Lebensgefährte. Ich muss dazu sagen das ich mit Frauen nicht so gut kann. Ich bin da leider oft auf die Gusche gefallen also fällt der Punkt schon mal weg. Vll wird es anders. Aber momentan ist es leider so. Meine Familie weiß es schon länger und da ich keinen guten Kontakt mit meiner Familie habe sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund ihnen von meinem Leben zu erzählen.

    Ich weiß ich muss in meinem Leben einiges ändern , nur weiß ich nocht nicht genau wie . Aber ich werde schritt für schritt machen und wie schon gesagt wurde braucht alles seine Zeit . Man wurde ja auch nicht sofort zum Alkoholiker. Ich weiß das mir vieles in meinem Leben nicht gut getan hat was mich dann zum Trinken verleitet hat. Und das will ich abstellen . Allem voran meinen Job indem ich mich einfach unwohl fühle. Ich glaube das der große Knall ein zusammenspiel von vielen Umständen war .Mein verhasster Job ,Geldprobleme,das Weihnachtsessen mit meiner Familie die mich immer wieder spüren lässt wie unfähig ich bin und meinen Bruder zum Himmel loben . All das hat in mir den großen knall ausgelöst. Meine Familie sowie mein Job tun mir nicht gut und so werde ich mich von beidem trennen. Das steht schon mal fest. Ich bin einfach beidem momentan nicht gewachsen vor allem meiner Familie gegenüber.

    Ich muss auch für mich selber herausfinden was MICH glücklich macht . Bisher war es so das ich immer ausschließlich nur für andere da war. Ich habe selten bis fast nie an mich selber gedacht. Das fing bei Kleinigkeiten wie das ich mir kaum Klamotten gekauft habe aber andre mit Kleiderschränken ausstaffiert habe an und ging bis hin zu das ich für andere das Leben voll gemeistert habe und diese Person nichts weiter als zutun hatte. Das muss aufhören . Ich muss von diesem Helfersyndrom weg endlich anfangen Nein zu sagen und um mich kümmern. Was natürlich auch bedeutet das ich mich meinen eigenen Problemem stellen muss, Ich mich mit meiner Vergangenheit und all dem Stellen muss. Bisher habe ich die Kraft und ich weiß auch das es Tage geben wird die mich nieder reisen werden, aber wenn ich jetzt aufgebe dann kann ich gleich gehen....

    By the way : es sind jetzt 6 Tage . :)


    LG Schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Ich muss auch für mich selber herausfinden was MICH glücklich macht . Bisher war es so das ich immer ausschließlich nur für andere da war. Ich habe selten bis fast nie an mich selber gedacht.

    Das erinnert mich irgendwie an mich. Ich musste auch erst wieder lernen, das Wörtchen "NEIN" zu gebrauchen ... Und war dann manchmal etwas erstaunt, dass die Leute mich eben NICHT verteufelt haben, sondern einfach nur lapidar sagten "Okay, muss ich eben jemand anderes fragen." Ich hätte mir also nie soviel aufhalsen MÜSSEN. Einfach mal NEIN sagen, wenn es einem nicht passt ist auch okay. Musste ich auch erst wieder lernen. Kommt immer auf meine Tagesform an ...

    By the way : es sind jetzt 6 Tage . :)

    44. :blumen:

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  • Hallo Ihr Lieben ,

    Ich war heute schon sehr Früh wach 5.30Uhr und wusste erst garnicht was ich mit mir Anfangen soll.
    Also raus aus´m Bett Kaffee und mal wieder Gedankenkarussell. Ich hatte vor dem heutigen Tag panik, mein Mann Arbeitet wieder (weihnachtsurlaub) und Kind in der Schule was für mich bisher immer bedeutete das ich spätestens um 12 zu trinken begann und bis 16 uhr schon gut betrunken war wenn alle heimkamen . Also bin ich nachdem alle aus dem Haus waren raus und gelaufen bis mir einfiel ich könnte ja beim Kinderarzt vorbei ,dann dieses noch erledigen und jenes was ich bisher immer aufgrund meines Alkohols den ich Trinken wollte nicht geschafft habe. Ich habe das was ich schon vor Monaten hätte erledigen sollen heute alles geschafft. Wow. Ausserdem habe ich mich bei einer Freundin gemeldet die mich vor 1nem Jahr schon darauf angesprochen hatte das ich Alkoholiker bin und sie mir helfen könnte da ihr Partner trockener Alkoholiker ist und in einer AA Gruppe. Also habe ich ihr gesagt das ich jetzt bereit wäre für ihre Hilfe und sie will mir tatsächlich helfen was mich super freut. Heute Nachmittag habe ich dann noch den Termin bei meiner Hausärztin. Euphorie mal trocken zu erleben ist ein schönes Gefühl. Ich genieße es gerade guter Dinge zu sein und es diesmal zu schaffen, auch weil ich nicht daheim sitze und darauf warte das alles gut wird sondern mich wirklich darum Kümmer das es wirklich gut wird und so bleibt.

    So Ihr lieben ich wünsche euch noch einen schönen Nachmittag

    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo Schlaflos,

    das hört sich doch schon mal ganz gut an. Sehr gut, dass Du Dich gegenüber Deiner Freundin geöffnet hast. Da wirst Du sicher interessante Gespräch mit ihr führen können und mit ihrem Partner vielleicht sogar noch mehr. Und der Besuch dieser oder überhaupt einer SHG ist ja dann für Dich auch eine gute Option.

    Zitat

    auch weil ich nicht daheim sitze und darauf warte das alles gut wird sondern mich wirklich darum Kümmer das es wirklich gut wird und so bleibt.


    Was Du hier schreibst finde ich ganz wichtig. Nicht einfach "nur" nichts mehr trinken und warten was passiert sondern nichts mehr trinken und aktiv an der Abstinenz arbeiten. So kann es funktionieren. Ich bin gespannt was Du weiter berichten wirst.

    Was macht denn eigentlich Dein Partner? Welche Wege geht der?

    LG
    gerchla

  • Guten Morgen Ihr lieben .
    Ich bin Mal wieder unterwegs um meine Sachen zu erledigen.☺️

    Mein Termin bei meiner Hausärztin war richtig gut wir haben lange geredet und sie hat mir viele Stellen aufgezeigt wie Stadtmission für Suchtkranke dazu habe ich eine Überweisung ins KH bekommen die speziell für Suchtkranke ist.
    Am Donnerstag treffen ich mich mit meiner Freundin und ihrem Mann der so wie gestern erfahren habe seit 13 Jahren trocken ist. Ich freue mich darauf.
    Desweiteren habe ich für mich beschlossen mein Leben nieder zu schreiben . Ich denke 27 Jahre Alkohol Missbrauch bei nur 37 Lebensjahren ,da kommt schon was zusammen und ich will es für mich tun .

    Was meinen Mann anbelangt so schwimmt er . Er unterstützt mich aber sagt er holt dich später Hilfe er hätte mit dem aufhören jetzt nicht solche Probleme....Hm.

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Liebe Schlaflos,

    schön, wie sich das bei Dir jetzt entwickelt und konkrete Formen annimmt! Weiter so!
    Dass Du zum Mann Deiner Freundin Kontakt aufnimmst, nachdem er schon erfahren mit der Alkoholismus-Problematik ist, kann Dir bestimmt weiteren Ansporn geben. Vielleicht kann er Dich auch in seine AA Gruppe einführen, sodass schon mal die größte Hemmschwelle wegfällt?

    Ich weiß noch, wie wichtig es mir bei meinem Ausstieg erschien, mich eingehender mit meiner Biografie zu befassen. Dabei ist m. E. aber auch zur Vorsicht geraten – gerade zu Beginn einer Abstinenz. Schließlich kommen auch sehr viele belastende, vielleicht sogar traumatische Ereignisse wieder hoch. Da wäre es sehr gut, wenn Du jemand an Deiner Seite hast, der/die Dich begleiten. In meinem Fall war das eine erfahrene Suchttherapeutin.

    Das Dein Mann jetzt nicht mitzieht, ist wirklich schade – aber nicht zu ändern. Ihm würde es nichts bringen, wenn er es „nur“ Deinetwegen tun würde.
    Erstaunlich ist es aber auch, weil Du ja die doch sehr eskalierende Begebenheit am Silvester beschrieben hast, und man davon ausgehen müsste, er wäre sehr froh, wenn sich jetzt auch durch Dich die Gelegenheit bietet.
    Ich hoffe, dass er sich zumindest in Deiner Gegenwart zurückhält, weil es sonst schon ein enormes Risiko am Anfang wäre!

    Weiterhin alles Gute!!

  • Liebe Schlaflos,

    wunderbar was ich da lese. Konsequent gehtst Du voran, redest nicht nur sondern machst auch. Genau so kann es funktionieren.

    Was Deinen Mann betrifft: Schau jetzt erst mal auf Dich und gehe Deinen Weg. Das ist ja auch das, was Du angekündigt hast und das ist auch richtig so. Es wäre natürlich ideal gewesen, wenn er auch diese wunderbare Gelegenheit genutzt hätte um sein Leben neu zu ordnen. Aber ist halt jetzt erst mal nicht so und Du wirst sehen, wie Du damit umgehen kannst. Am allerwichtigsten muss Dir immer Deine Abstinenz sein. Erscheint Dir diese in Gefahr, z. B. durch das Verhalten Deines Mannes, dann solltest Du reagieren und konsequenzen ziehen. So lange das nicht der Fall ist, kannst Du in Ruhe an Dir selbst arbeiten und vielleicht ist das ja dann auch ein Ansporn für ihn doch etwas für sich tun zu wollen.

    Schritt für Schritt.

    LG
    gerchla

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