Neu Hier - Vorstellung

  • Hallo zusammen,

    Da auch ich neu hier bin wollte ich mich mal Vorstellen.

    Mein Name ist Mike und bin 33 Jahre alt, Verheiratet seit einem Jahr, in dieser Partnerschaft seit 3 jahren, gelernt habe ich Maurer bin aber seit meinem 24. Lebensjahr Tattoowierer und Alkoholiker seit 13 jahren.

    Ich hatte damals eine super Kindheit, meine Mutter ist eine Psychologin welche in der Forensik arbeitet und mein Vater Meister Ingenieur bei einem großen Rüstungsproduzenten in NRW,

    Zum Hochzeitstag bekamen meine Frau und ich ein Anwesen mit Garten von meinen Eltern geschenkt in der wir heute glücklich und zufrieden wohnen.
    Vorher wohnte ich Mietfrei in einer 60m² Wohnung welche mir meine Eltern gaben.
    Soetwas wie Gewalt lernte ich in meiner Kindheit zum Glück nie kennen,

    Meine Mutter trank in ihrem ganzen Leben keinn Alkohol und rauchte nicht eine Zigarette, Mein Vater hingegen lässt es am Wochenende schon mal krachen trinkt allerdings nur Wein und ab und an mal Bier, raucht dafür aber wie ein Schlot, meine Frau ist wie meine Mutter Trinkt absolut keinen Alkohol und ich bin das extremere Gegenstück von meinem Vater.

    Ich habe meine Lehre mit Bravur bestanden und Arbeitete noch ein weiteres Jahr in diesem Betrieb bis ich eines Tages einen schweren Arbeitsunfall hatte welcher mich mehrere Jahre ausser Gefecht gesetzt hat.

    Vor Langeweile fing ich dann an mich mit dem Tattoowieren zu beschäftigen, da dieses meinem Hobby dem Zeichnen am nähesten Lag und was ich sehr gut konnte, zuerst Tattoowierte ich Schweinehaut später meine eigenen Beine da diese Resultate mit der Zeit wirklich nahe zu gut waren und wirklich auch bei Freunden gut ankam beschloss ich Irgendwann auf Nachfrage auch meine Freunde zu tattoowieren und deren Freunde, dies geschah alles daheim, mittlerweile baute ich mir einen kleinen erweiterten Raum in meinem grossen Wohnzimmer ein mit Rigips, besorgte Sterilisator, vernünftige Maschinen Massage Liege und Friseurstuhl, so fing es Langsam an das ich während meines Alltags dann das machte was vorher nur am Wochenende der Fall war, ich trank mit meinen Kunden dann beim Tattoowieren einfach das eine oder andere Bier mit, nach dem wir Fertig waren setzten wir uns noch einige Stnden zusammen und tranken auch gerne mal zu 2. oder zu dritt einen ganzen Kasten, irgendwann fand ich dann gegen den Kater am nächsten morgen einfach das " Conterbier " und trank somit am nächsten morgen keinen Kaffee oder Tee sondern einfach ein Veltins oder auch 4, kurz bevor der erste Kunde zu mir kam Spülte ich den Mund ordentlich mit Listerine aus und kaute Während der Zeit in der ich tattoowierte einen Kaugummi, bei längeren Tattoos trank ich dann einfach ein Bier was keinen störte da die meisten Kunden selber mittrunken, eines Tages fragte mich einer meiner Stammkunden ob ich sogenannte Dotwork arbeiten machen könnte, ich verneinte dies und verwies ihn an einen Tattoowierer mit Shop welcher dafür bekannt war solche Arbeiten sehr gut zu machen, obwohl wir uns nicht kannten hatte ich schon einiger seiner Sachen gesehen welche allesamt sehr gut waren.
    Noch am gleichen Tag als mein Kunde bei ihm gewesen war, schrieb mich dieser Mensch persönlich bei Facebook an und sagte das er von meiner Arbeit begeistert wäre und fragte mich ob wir uns nicht mal zusammen setzen könnten und ob ich vielleicht Interesse hätte in seinem Laden zu Arbeiten.
    um es hier kurz zu halten-
    Ich fing mit 24 jahren bei ihm im Laden an zu Arbeiten, es stellte sich heraus das nicht nur ich ein Problem habe sondern auch mein Kollege, er Kokainabhängig bis heute in Alkoholiker, des Öfteren roch er bei mir eine Fahne, er sagte allerdings nur ich solle darauf achten das die Kunden nichts merken und das ich meine Arbeit gut machen soll, so Griff ich auf Odol und Airwaves zurück, da wirbeide unsere Arbeit sehr gut erledigen gab es keinerlei Kritikpunkte dir an dem anderen jemals hätten äussern können, Mittlerweile bin ich einer der bekanntesten Tattoowierer für Portraits in NRW, unser Laden wurde mehrfach in vielen Szene Zeitschriften benannt so rannten uns bis heute die Kunden den Laden ein, mein Alkoholkonsum stieg mit der Toleranz bis zum heutigen Tag, jetzt snd es nicht mehr vielleicht 8 Flaschen die ich n einem Arbeitstag trinke sondern um den Pegel schnell aufrecht zu erhalten einfach eine Flasche Whiskey die ich mit zur Arbeit nehme und stellenweise halb Leer trinke je nach Dauer des Tages und daheim die andere Hälfte plus 3-4 Bier.
    Meine Frau bekommt von dem ganzen wenig mit, sie weis das ich trinke und das wusste sie schon als wir zusammen kamen, allerdings weis sie nur das ich damals meine 3-4 Bier getrunken habe bevor ich zur Arbeit gefahren bin, heute sieht sie nur das ich ein Glas Whiskey trinke und dann los fahre, das ich eine ganze Flasche in der Tasche habe weis sie nicht.
    Seitdem wir dieses Haus bewohnen ist es so das ich meinen Whiskey diskret bei Amazon in Gastrokartons liefern lasse, da es mir sehr wichtig ist das die Nachbarn nichts über meinen Alkoholkonsum mitbekommen, denn gerade in dieser Gegend hat jeder einen Blick auf den Anderen, 2 Kästen Bier pro Woche - 2 Wochen ist Gesellschaftsverträglicher als einen normalen Karton mit Whiskey ins Haus zu tragen den jeder einsehen kann, und Gastro Kartons sind diskret und nicht einsichtig und auch nicht beschriftet.
    Meine Frau sowie meine Familie und näheres Umfeld bekommen von alldem wenig mit, meine Familie weis zwar auch das ich " mal " trinke aber nicht das es diese Ausmaße sind, mein Umfeld hingegen ( Nachbarn, neue Freunde, Bekannte ) würden im Leben nicht auf die Idee kommen das ich überhaupt trinke wenn sie nicht gerade dabei sind.
    Mein verhalten ist durch die Toleranz wie von einem Menschen der keinen Alkohol trinkt, auch werde ich nicht reizbar oder agressiv, bewältige meinen Alltag und gehe regelmäßig zum Sport und fahre auch Auto was absolut nicht in Ordnung ist.
    Mittlerweile seit ca 4 Monaten machten sich bei mir aber massive gesundheitliche Probleme breit wie zb. Spontan sehr wässriger Durchfall über Stunden hinweg, mittlerweile ist es so das ich um 6 Uhr aufstehe mit meinem Fast täglichen Durchfall kämpfe der oft 2 Std anhält und dann noch was Trinken kann um pünktlich im Laden zu sein, zudem habe ich Teilweise des Öfteren am Tag mal einen Stechenden Schmerz in der rechten Leistengegend der nur für wenige Sekunden auftritt und dann wieder für Stunden verschwindet und dann noch mal kurz wiederkommt,

    Jetzt bin ich an einem Punkt an dem ich selber weis das es so nicht weiter geht und das ich damit aufhören sollte bevor es wirklich vielleicht zu spät ist, Ich dachte kurz über Einrichtungen für Anonyme Alkoholiker nach, verworf diesen Gedanken aber sehr schnell wieder aufgrund meines Bekanntheitsgrades, eine der realistischen Möglichkeiten war ein Forum wie dieses und möchte ich einfach mal sehen was passiert und ob ich vielleicht den einen oder anderen helfenden Ratschlag hier ergattern kann :)

  • Guten Morgen DonFetto und Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Mit Sicherheit wirst du hier einige gute Ratschläge bekommen.

    Gruß
    Michael

  • Guten Morgen,

    dein Bekanntheitsgrad ist ok. Ich verstehe, was du meinst. Leider hilft es dir nicht weiter. Deine Gesundheit und Achtung vor dir selbst ist jetzt viel wichtiger. Geh zu einem Arzt und einer Suchtberatung. SCHWEIGEPFLICHT. Dein Körper warnt dich ja ganz eindeutig. Du hast dein Leben noch vor dir und es gibt Hilfe für dich. Deine Kreativität könnte übrigens mit entsprechender Nüchternheit noch wachsen. Ich hab mit meinem Ausstieg das Buch ALK angeschafft und dann ganz entschlossen angefangen aufzuhören. Wichtig aber: Mach keine Experimente. Geh zum Arzt. Alles andere kann gefährlich sein.

    Nur zu. Hab Mut.

    Gruß aus dem Norden von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Vielen dank für den lieben Zuspruch, ich werde einfach mal sehen was ich von hier mitnehmen kann, das es so wie es im Moment läuft nicht weiter gehen kann habe ich wohl gemerkt

  • Guten Morgen Mike,

    das Leben und die, die Dich lieben, scheinen es ja wirklich gut mit Dir zu meinen.
    Noch.

    Du scheinst klassisch, als Gesellschaftstrinker, in die Sucht gerutscht zu sein. Fatal natürlich, wenn es sich zudem mit Deiner Arbeit und Deinen Kunden verbinden ließ.
    Viele Alkoholiker sind in ihrer aktiven Zeit davon überzeugt, dass das Umfeld nichts von ihrem zwang- und krankhaften Konsum mitbekommt. Das ist aber in aller Regel ein Irrtum.
    Schon deshalb, weil der Alkohol nicht nur insgesamt das Wesen merklich verändert, sondern auch das Äußere.

    Bei der von Dir angegebenen Menge bist Du durchgehend locker mal bei 1,5 ‰.
    Die Symptome, die nun mehr und mehr bei Dir auftreten (werden), sind typisch für eine dauerhafte Intoxikation. Durch die Durchfälle wird Dein Körper stark entwässert, sodass Du auch irgendwann mit heftigen Krämpfen rechnen musst, die Dir Deine feinmotorische Arbeit als Tätowierer sehr schwer machen werden.
    Die Leber (rechts) ist ja ein schmerzloses Organ, aber dadurch, dass sie bei so einem Konsum zuerst einmal ordentlich anschwillt (Fettleber), drückt sie auf die benachbarten Organe, die wiederum Schmerzen aussenden.
    Dazu kommt, dass Alkohol in alle Organe eingreift und sie nachhaltig schädigt. Alkohol ist ein Zell- und Nervengift.

    Es ist gut, dass Du schon mal anfängst, übers Aufhören „nachzudenken“.
    Allerdings wird Dir, wenn Du gut weiterleben und Dein Leben und Job, auch Deine Ehe etc, genießen möchtest, gar nichts anderes übrig bleiben, als aufzuhören.
    Weil Deine Sucht u. U. zwar erst langsam, aber dann immer schneller die Fahrt abwärts aufnehmen wird.
    Diese Fahrt geht ohne Ausnahme immer abwärts.

    Ich weiß jetzt nicht, was Du unter „Einrichtungen für Anonyme Alkoholiker“ verstehst.
    Es wird aber so sein, dass Du, aus der Ferne aufgrund Deiner Schilderung beurteilt, kaum mehr ohne eine stationäre, qualifizierte Entgiftung aus dem Schlamassel herauskommen wirst.
    Natürlich kannst Du, je nach finanziellem Vermögen, in Kliniken wie z. B. die Betty Ford Klinik gehen, wo Du völlig anonym untergebracht wirst und die Patienten ebenso wie Du Wert auf Anonymität legen.
    Ob Dir das in der weiterführenden und konstruktiven Auseinandersetzung mit Deiner Sucht etwas bringt, kann ich nicht beurteilen.

    Unter trockenen Alkoholikern sagt man: „Es ist keine Schande Alkoholiker geworden zu sein, aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun.“
    Ich möchte Dir auch schreiben, dass Du im Fall eines Coming Out erstaunt sein wirst, wie viele Menschen um Dich herum Dir dann plötzlich offenbaren, dass sie auch ein Alkoholproblem haben. ;)
    Sich mit seiner Sucht auseinander zu setzen hat auch etwas damit zu tun, sich mit sich selbst zu konfrontieren. Zu sich zu stehen und an seinem Selbstbild zu arbeiten, das durch die Sucht sehr ins Wanken geraten ist. Jetzt ist es ja so, dass Du Dich praktisch verstecken musst, um so trinken zu können, wie es Deine Sucht fordert.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier im Forum!

  • Hallo Mike,

    ich sehe es weniger als Schande an, nichts gegen die Alkoholabhängigkeit zu unternehmen. Vielmehr ist es schade, in diesem Zustand zu verharren. Denn wenn einmal der Punkt erreicht ist, an dem man merkt, dass man auch dann trinken muss, wenn man eigentlich gar nicht trinken will (oder es z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht sollte), wird die Abhängigkeit zur Belastung.

    Sich aus einer Abhängigkeit zu befreien heißt in erster Linie die Chance auf ein besseres Leben zu ergreifen. Ob man den Weg aus der psychischen Abhängigkeit nun mit Hilfe einer realen oder einer virtuellen Gruppe von Leidensgenossen oder alleine geht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der physische Entzug jedoch sollte von einem Arzt überwacht werden. Darauf zu verzichten kann -wie Betty bereits schrieb- böse enden.

    Alles Gute
    Bassmann

  • Ich weiß jetzt nicht, was Du unter „Einrichtungen für Anonyme Alkoholiker“ verstehst.
    Es wird aber so sein, dass Du, aus der Ferne aufgrund Deiner Schilderung beurteilt, kaum mehr ohne eine stationäre, qualifizierte Entgiftung aus dem Schlamassel herauskommen wirst.
    Natürlich kannst Du, je nach finanziellem Vermögen, in Kliniken wie z. B. die Betty Ford Klinik gehen, wo Du völlig anonym untergebracht wirst und die Patienten ebenso wie Du Wert auf Anonymität legen.
    Ob Dir das in der weiterführenden und konstruktiven Auseinandersetzung mit Deiner Sucht etwas bringt, kann ich nicht beurteilen.

    Schönen guten Morgen Dietmar,

    Es gibt hier in unserer Stadt einen Treffpunkt von ich glaube es ist CVJM für Alkoholiker, nun aber ohne abfällig zu wirken muss ich sagen, das ich mich kurz vor dieser Überlegung mal mit dem Auto davor stellte und sah welche " Gestalten " da aus und eingingen, Menschen mit einem total erschütterndem äußeren Erscheinungsbild, Kleidung die unterste Schublade ist und einfach so aussehen als wären sie absolut verarmt und würden ihr meist ganzes Geld nur für Sprit ausgeben.

    Ich trinke zb. nur Whiskey in einer Preisklasse von 25€ pro Flasche, selbstverständlich weis ich das es diesen Menschen nicht anders geht als mir und sie für ihre Verhältnisse das trinkbare haben was sie sich eben leisten können und das ich eigentlich nichts anderes bin als gerade diese.

    Dennoch möchte ich nicht mit diesen "Leidensgenossen " in einen Topf geworfen fühlen,

    Mein äußeres Erscheinungsbild ist mir persönlich das wichtigste, ich habe einfach das Gefühl das diese Menschen mich weniger verstehen und ganz andere Probleme haben als ich, auch weis ich das dieses denken wahrscheinlich falsch ist.

    Das nächste was mich störte ist das ich auf jeden fall auffallen werde zw. diesen Menschen und sich schnell herausstellend könnte wer ich bin, somit ist diese Option komplett ausgefallen.

    Über die B.F. Klinik dachte ich auch kurze Zeit nach und erkundigte mich sogar telefonisch, allerdings ist dieses auch durchgefallen da ein Langzeitaufenthalt erwartet wird, was auch auf Grund von Anreisezeit nicht anders möglich wäre, das wiederum ist nicht mit meiner Arbeit konform und auch in keiner weise mit meiner Ehe, da meine Frau von diesem ausmaß erstmal nichts mitbekommen sollte.

    Deswegen war es die Entscheidung ein Forum wie dieses zu suchen was der " geringste Weg des Widerstandes " ist und am anonymsten.

  • Hallo!

    Du suchst anscheinend so eine Art Spontan- und Wunderheilung getreu dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich bloß nicht nass." Das wird das voraussichtlich nicht von Erfolg gekrönt sein.

    Geh zur Suchtberatung und zum Arzt. Kläre mit beiden den Entzug ab. Kalter Entzug kann brandgefährlich sein. Dieser kann auch ambulant unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

    Beschaffe dir Fachliteratur und lies dich mal gründlich ein. Ich rate stets zu "Alk" von Borowiak und"Lieber schlau als blau" von Lindenmeier.

    Und das mit den Durchfällen kommt mir bekannt vor. Das hat sich bei mir ziemlich rasch nach Beginn der Abstinenz von alleine erledigt.

    Das sind die einzigen Ratschläge, die ich dir jetzt zu diesem Zeitpunkt geben kann. Das ist der einzige Weg, den ich kenne. Er ist durchaus gang- und machbar.

    Und ein wenig öffnen wirst Du dich schon müssen. Heimlich aus der Sucht stehlen, wird auch dir wahrscheinlich nicht gelingen. Das heißt nicht, mit deiner Krankheit zu hausieren, aber zumindest das nächste Umfeld wäre schon einzuweihen.

    Übrigens: Abstinenz ist ein lebenslanger Prozess, da klappt nicht von jetzt auf gleich.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

  • Hallo Mike,

    ich verstehe, was Du bezüglich „Du möchtest nicht in einen Topf mit denen geworfen werden“ schreibst.
    Was Du da gesehen hast, war das Stadium und der soziale innere, wie äußere Status, an dem Du landen könntest, wenn Du Deine Sucht nicht zum Stillstand bringst.
    Ich kenne Betroffene aus Manageretagen, Professoren u. ä., von denen heute niemand mehr glauben würde, wie weit „oben“ sie schon einmal waren.

    Natürlich muss der Kontakt zu anderen Betroffenen, die sich gegenseitig helfen wollen, passen. Vollkommen klar ist auch, dass die realen, tagtäglichen Probleme im Leben je nach Milieu, aus dem man kommt, sehr unterschiedlich sind.
    Allerdings geht es hier vorrangig um Sucht. Und die ist nun mal bei einem Konsum von Whiskey für 80 Euro/Flasche gleich, wie bei Fusel für 1,49 Euro aus dem Tetrapack.
    Aus Jahrzehntelanger Erfahrung kann ich schreiben, dass leider viele „Großkopfete“ erst sehr tief unten landen mussten, um einen Wendepunkt in ihrem Leben einleiten zu können.

    Logischerweise ist es so, wie Du schreibst, dass „diese Leidensgenossen“, die tagtäglich regelrecht um ihr Überleben und ggf. um ein paar Groschen für ihren Fusel kämpfen müssen, Dich wohl eher als Luxusalkoholiker sehen würden, und Deine Probleme nicht verstehen können.

    Es gibt aber sehr gut situierte Selbsthilfegruppen. In vielen Gruppen, die ich schon besucht habe, saß ich neben gesellschaftlich hoch angesehenen und beruflich hoch angesiedelten Betroffenen.
    Auch hier im Forum tummelt sich der komplette Querschnitt unserer Gesellschaft.

    Betr. B.F.-Klinik: Also ich kenne die so, dass auch durchaus 10 – 14-tägige Entgiftungen dort gemacht werden.
    Klar, die wollen natürlich, dass Du als high-end Luxus-Selbstzahler so lange wie möglich bleibst, aber letztlich bestimmst Du das selbst. Du zahlst es ja auch.

    Es ist für mich schwer vorstellbar, dass Deine Ehefrau nichts von Deiner Situation mitbekommt. Weil schau mal, auch Dein Kollege hat es gleich zu Anfang Eurer Zusammenarbeit geschnallt, was mit Dir los ist. ;)

    Natürlich ist das Forum ein „bequemer Weg“, wenn auch der erste Schritt in die richtige Richtung.
    Allerdings, auch wieder aus Erfahrung, glaube ich schon lange nicht mehr daran, dass Betroffene ihre Sucht „heimlich“ zum Stillstand bringen können.

    Du hast m. E. jetzt alle Vorteile auf Deiner Seite: Deine Selbsterkenntnis und den eigenständigen Wunsch, ohne spürbaren Druck von außen, Deine Sucht ablegen zu wollen.
    Das ist unwahrscheinlich viel für den Anfang, Mike. Die meisten Betroffenen müssen erst immensen Druck bekommen.

    Es gibt sehr viele Wege in die Sucht zu schlittern, und ebenso viel aus der Sucht heraus.
    Du musst jetzt für Dich einen begehbaren, guten Weg finden, der Dich davon befreit.

  • Auch von mir erst einmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Ich bin Ü50 und nun fast 9 Jahre trocken.

    Gut, dass Du anfängst, über Dich und den Alkohol nachzudenken.
    Ich habe jahrelang gesoffen und wollte partout auch nicht "mit diesen Leidensgenossen in einen Topf geworfen" werden. Schließlich bin ich ja täglich arbeiten gegangen, hatte eine schöne Wohnung, Familie, habe keinen billigen Fusel getrunken ...

    Eins musst Du Dir aber klar machen: Damit kann es ganz, ganz schnell vorbei sein! Es ist zum Beispiel Sch...egal, ob Du Dir die 1,5 o/oo mit Whisky für 100,-€ angesoffen hast oder mit Korn für 2,50€: Wenn Du mit Deinem Auto einen Unfall baust, weil Du mal wieder besoffen (von mir aus auch "angetrunken") gefahren bist ... Wenn Du in Deinem Glimmer jemanden über den Haufen fährst ...
    Pappe weg, Familie weg, Wohnung weg - egal in welcher Reihenfolge, aber dies ist meist der Werdegang dieser "Leidensgenossen".

    Es gibt keine "guten" und keine "schlechten" Alkoholiker! Manche hatten eben bisher nur Glück.

    Empfehlen möchte ich Dir auch unsere Linksammlung - da findest Du viele weiterführende Links. Z.Bsp. kannst Du hier nach verschiedenen Selbsthilfegruppen und/oder Suchtberatungsstellen in Deiner Gegend suchen (es gibt nicht nur die AA!).
    Außerdem solltest Du auch mit Deinem Hausarzt sprechen - und nicht nur wegen dem Durchfall, sondern auch/gerade wegen Deinem Alkoholkonsum! Der Arzt/die Ärztin kann Dir auch in Bezug auf eine Entzugsklinik helfen. Von einem Entzug zu Hause - einem sogenannten "kalten Entzug" kann ich nur DRINGENDST abraten!

    Ach so, eins wollte ich Dir nur noch ans Herz legen: Solltest Du bei einer Suchtberatung, Selbsthilfegruppe o.ä. jemand Bekanntes treffen - was meinst Du, habt ihr gemeinsam? Vermutlich ein "Problem", gegen dass ihr angehen wollt.

    So, vorerst soll es erstmal genug sein ;)
    Lies Dich erstmal in aller Ruhe ein!

    Auf einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo auf ein neues :)

    ich möchte dir nur schnell absolut zustimmen mit dem was du gesagt hast und bin mit deiner Meinung auch absolut konform, es gibt ja in der unseren, heutigen Zeit alle möglichen Optionen für alle Interessen, sei es vom Pommes Rezept für die Pfanne oder dem Facebook Beitrag das gerade jemand auf Toilette war und " Max Mustermann " gefällt das, oder dem Weg zur Selbsthilfegruppe.

    Was dein Vorposter Rekonvaleszent schreibt "Du suchst anscheinend so eine Art Spontan- und Wunderheilung getreu dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich bloß nicht nass." Das wird das voraussichtlich nicht von Erfolg gekrönt sein"

    Ist natürlich absoluter Quatschkram, das habe ich weder gesagt noch angedeutet, genau dieses sind Äußerungen die ich mir von dem CVJM Verein vorstelle, respektive dessen Teilnehmern.

    Fakt ist das der Weg hierhin, zumindest für mich, sehr schwer war, auch wenn es die " einfachste " Möglichkeit ist, bedeutet dies nicht das ich mein Problem verharmlose oder es weniger schwerwiegend macht, es gibt mir nur einen wichtigen ersten Schritt sowie ein Zeitersparnis und außerdem mir zudem die Möglichkeit, mir aussuchen zu können mit wem ich kommunizieren will und mit wem nicht, bzw. was / wer mir gut tut.

    Bezüglich meiner Frau hast du wahrscheinlich recht, das sie es wohl doch weis aber nichts sagt was das ganze nicht weniger schlimm macht und gibt mir zu denken das ich hier doch ein Gespräch mit ihr suchen sollte.

    Fernab dessen hast du mir auf jeden Fall gezeigt das ich hier nicht falsch bin und hoffe mehr Menschen wie dich hier zu treffen, und hoffe zudem auf die eine oder andere Gelegenheit das wir uns noch mal austauschen können :)

    Ich werde jetzt erst mal den Grill im Garten anwerfen solange das Wetter hier noch so schön ist.

    LG

    Mike

  • Hallo Mike!

    Ich habe lediglich geschrieben, wie Du auf mich wirkst, nicht mehr und nicht weniger. Tue es ruhig als "Quatschkram" ab. Ich sehe es anders. Wer nicht mal seine eigene Frau und seinen engsten Umkreis einweihen möchte, hat den Ernst der Lage (noch) nicht erkannt. Du benötigst dein Umfeld, um dich auf deinem gewünschten Weg zu stabilisieren.

    Genieße das Grillen. Mit oder ohne Alk? Oder machst Du gerade einen kalten Entzug?

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent


  • Hallo Mike!

    Ich habe lediglich geschrieben, wie Du auf mich wirkst, nicht mehr und nicht weniger. Tue es ruhig als "Quatschkram" ab. Ich sehe es anders. Wer nicht mal seine eigene Frau und seinen engsten Umkreis einweihen möchte, hat den Ernst der Lage (noch) nicht erkannt. Du benötigst dein Umfeld, um dich auf deinem gewünschten Weg zu stabilisieren.

    Genieße das Grillen. Mit oder ohne Alk? Oder machst Du gerade einen kalten Entzug?

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent


    Ich werde eher versuchen den Konsum so niedrig wie möglich zu halten

  • Hallo Mike,

    Du stehst am Anfang Deines hoffentlich endgültigen Ausstiegs aus dem Suchtkreislaufes,

    Ich bin zwar schon lange sozusagen „mitten drin“, aber ich kann mich noch sehr gut an meine anfängliche Versuche, an das erste Nachdenken „was denn mit mir und dem Alkohol nicht stimmt“ und meine auch heimliche Informationsbeschaffung über das Thema erinnern. (Damals gab es ja noch ein WWW.)
    Du erscheinst mir aufgeklärt zu sein, und so nehme ich an, dass Du sehr wohl weißt: Alkoholismus ist keine Charaktersache, keine Willenssache, und schon gar nicht macht er halt vor irgendwelchen gesellschaftlichen Schranken.

    Anfangs ist es schon hart, einsehen zu müssen, dass Du von der Sucht getrieben wirst. Dass ein Status erreicht wurde, an dem Du nicht mehr selbstbestimmt darüber entscheiden kannst, ob Du heute x-Getränke zu Dir nimmst, oder es sein lässt. Weil Du sie, um zu funktionieren, einfach nur brauchst.

    Ich schrieb Dir, dass es viele Wege in die Sucht, aber auch viele verschiedene gibt, um sie zum Stillstand zu bringen gibt.
    Die gesamte Alkoholismus-Behandlung ist nicht stehen geblieben. Heute gibt es Hilfsangebote, an die vor Jahren nicht mal im Ansatz zu denken war, wenn auch damals bereits von wissbegierigen und weiterdenkenden Betroffen immer wieder gefordert.
    Allein, was Selbsthilfegruppen jedes Couleurs anbetrifft, das war damals nicht möglich.

    Ich denke auch, dass Du, wenn Du Dich auf die Suche machst, für Dich geeignete Ansprechpartner findest.
    Greenfox hat Dir das Stichwort „Suchtberatung“ gegeben. Das kann ich nur bestens empfehlen!
    Der reale Kontakt zu Fachleuten ist noch einmal einen Tick besser, wie ein virtueller Kontakt.
    Und Du darfst mir glauben: Zu den Klienten gehören querbeet alle gesellschaftlichen Klassen.

    Aufgrund Deiner offenbar intakten familiären Verhältnisse würde ich Dir empfehlen, in jedem Fall Deine Frau und ggf. sonst noch jemand Deines Vertrauens einzuweihen.
    Auch das ist so ein kleiner, erster Schritt, der Dir gut tun wird: Wenn Du bei jemand Deines Vertrauens sozusagen „die Hosen herunter lässt“.
    (Sehr viele Betroffene, auch ich selbst, waren darüber mehr als erleichtert und sind auf positive Resonanz gestoßen!)

    Ich sehe das so: Indem Du Dein Problem offenbarst, zeigst Du nicht Schwäche, sondern Stärke darin, dass Du das Problem aktiv angehen möchtest.

    Grillen, meine Güte, das will ich schon seit den Tagen der Sonne hier bei mir und finde einfach keine Zeit dazu. Aber gut Ding mag Weile haben.

    Bzgl. ob Du hier richtig bist im Forum: Schau, jeder, der heute nicht mehr säuft hat seine ganz ureigene Entwicklung durchlaufen (müssen). Wie im Real Life haben sich durch den Werdegang entsprechende Menschen herausgebildet. So, wie Du früher Maurer gelernt hast, eigentlich ja eher ein „grob motorisch“ geprägter Beruf, und heute machst Du feine ziselierte Arbeiten auf der menschlichen Haut.
    Manchmal geht das auch andersherum. Aber niemand will Dich absichtlich verletzen!

  • Hallo Mike,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Ich habe mich auch viele, viele, viele Jahre für einen Luxusalkoholiker gehalten.

    Ich komme aus einem ähnlich guten Elternhaus wie Du. Vater Exportmanager in einem
    weltbekannten Pharmakonzern und Mutter Lehrerin.

    Ich habe in meiner ''Suchtkarierre'' schon einige Häuser versoffen. Du sitzt wenigstens
    noch in einem drin ;)
    Was ich sagen will, der Abstieg kommt: finanziell, körperlich und seelisch.

    Mit Kokain kenne ich mich auch aus...in jungen Jahren und in meiner Sturm und Drangzeit
    habe ich das weisse Gift schneller weggezogen als der beste Vorwerk Staubsauger...

    Bin froh, das ich schon lange weg bin von dem Dreck, leider ist die Alkoholsucht geblieben.

    In diese Selbsthilfegruppen AA, Blaukreuz und wie sie alle heissen, wollte ich damals auch
    nicht. Kann dich verstehen. Wollte auch nicht mit denen auf eine Stufe gestellt werden.

    Die waren und sahen doch alle schlimmer aus als ich. Und billigen Fusel habe ich doch auch
    nicht getrunken...
    Die Wahrheit ist, das ist alles Bullshit.

    Vor der Alkoholsucht sind wir alle gleich. Da gibt es keine Unterschiede.

    Der Manager verreckt genauso am exessiven Alkohol wie der Harz 4 Empfänger.

    Irgendwie freue ich mich, von dir zu lesen. Das meine ich ehrlich. Vielleicht wird ein guter
    Austausch drauss...!

    Mach keinen kalten Entzug, das ist lebensgefährlich. Hol dir dafür professionelle Hilfe!!!

    Gruss

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Mal ganz kurzen zw. Bericht an alle bevor ich auf deinen Post eingehen möchte...

    Das Grillen war heute sehr angenehm und Perfekt gewesen und sehr harmonisch, wir konnten sogar noch bis 21 Uhr draussen sitzen da wir den Grill nicht ausgingen liessen war es auch zu den Abendstunden noch sehr angenehm warm gewesen, mein Plan war eigentlich gewesen das ich heute mal versuche etwas unter der hälfte zu trinken was ich sonst trinke, Dieser Plan wurde allerdings komplett verworfen bzw es war Gar nicht möglich während der ganzen zeit nur annähernd " mein Ziel " zu erreichen, das " Problem " an der Sache war folgendes das meine Frau ein befreundetes Ehepaar von uns eingeladen hat zum Grillen welches auch ihre Kinder mitgenommen hat Sohn 14 und Tochter 16 und ich in Anwesenheit von Kindern keinen Alkohol trinke , genauso wenig wie das ich zb über eine Rote Ampel laufe wenn Kinder auf der anderen Strassenseite stehen, das ist einfach die Vernunft in mir und das Vorbild was ich seien möchte, in der ganzen Zeit gelang es mir vielleicht mal kurz 2 mal etwas im haus zu Trinken aber ich nicht mal annähernd auf meinen Pegel gekommen bin da ich beim Grillen auch nicht permanent Kaugummi kauend im Garten rumflitzen kann wenn wir gerade Grillen, anfänglich war die Stimmung etwas unentspannt gewesen durch den Sohn von unseren Freunden da sich dieser wohl darauf freute im Pool etwas schwimmen zu können aber dafür war das Wasser noch zu kalt und so quengelte er wie ein kleines 6 jähriges Kind über 40 Minuten massiv, was mir in diesem Moment aber wie mehrere Stunden vorkam, Tom der Vater des Jungen machte dann den Vorschlag ihm meine Messer Sammlung zu zeigen was meine Frau auch für eine gute Idee gehalten hat und ich dies dann auch getan habe, ich bat ihm an sich eins auszusuchen und im Garten etwas zu schnitzen wenn er denn wollte und sein Papa nichts dagegen hat, so rannte er wieder in den Garten fragte Tom und kam mit ganz grossen Augen wieder und sagte ja das er darf, so war die Lage dann wieder absolut entspannt und wir saßen so alle ruhig zusammen.

    Die " Gier " danach etwas zu trinken war nicht vorhanden da unsere Freunde beide nicht trinken, dennoch merkte ich deutlich das mir mein Pegel fehlt, alle Gespräche in denen ich verwickelt war und dessen Themen etwas übergreifend waren kamen mir einfach wie unendliche Stunden vor, ich fing kurzzeitig an zu Schwitzen von einem Moment auf den anderen für immer Kurze Intervalle, fast wie eine Frau in den Wechseljahren, zudem wurde ich zwischenzeitlich mal extrem " hibbelig " bedeutet das ich die ganze Zeit mit dem rechten Bein am auf und abwippen war, meine Frau stupste mich dann mehrfach an weil ich es anfänglich gar nicht bemerkte, das kam dann dazu das ich Lange zeit um den Grill herum und grillte lauter kleine Sachen um die Zeit in der ich noch was stehen kann etwas hinauszuzögern.

    Das Absolut schlimmste war für mich das Ende des Abends, als alle geholfen haben das Geschirr in die Küche zu bringen war jedes einzelne Klirren des Geschirrs und sei es noch so leise gewesen, es mir vorkam als wäre ich ein kleines Tier was ein 10 fach besseres Gehör als das eines Menschen hätte, Mitten in einem Polterabend, ich dachte mein Kopf platzt jeden Moment.

    Ich hab gedacht schlimmer kann es auf keinen Fall kommen doch als wir uns alle ins Wohnzimmer gesetzt haben und das licht anmachten und das obwohl es gedimmt war kam es mir vor als wäre es tierisch hell und würde mich direkt anblenden, sämtliche Oberflächen auf denen sich das Licht spiegelte war absolut unerträglich gegen 22 Uhr verabschiedeten sich dann alle 4 weil der kleine morgen in die Schule muss, worüber ich mehr als dankbar war, normalerweise sind das alles Sachen die ich ohne Probleme überstehe und wirklich viel Freude daran habe, zumal es auch sehr nette Menschen sind die ich allesamt sehr schätze, zumal diese Abende meist Freitags stattfinden wenn ich vom Laden komme und schon genug getrunken habe und es ausreicht wenn ich mich 1 -2 mal verkrieche um dann noch den Pegel aufrecht erhalten zu können.
    Doch heutewar für mich alles sehr anstrengend wenn auch auf einer Art und Weise sehr entspannend und im ganzen ein gelungener und Spassiger Abend war.

    Das erste was ich machte als alle weg waren war, das ich ein Whiskeyglas randvoll machte und auf der Stelle exte und mir noch ein weiteres eingeschüttet habe welches ich jetzt gerade im Moment Trinke, sofort habe ich den Laptop angemacht und meinem Kollegen geschrieben das ich bis voraussichtlich Mittwoch nicht im Laden seien werde.

    Da schlafen in diesem Zustand mir absolut unmöglich erscheint werde ich die Gelegenheit nutzen und die Termine meiner Kunden für die kommenden Tage via Email absagen, und werde hoffen das ich dann in der nächsten Stunde auch schlafen kann oder zumindest dann wenn wenigstens die Hitzewallungen aufhören


    Nun zu deinem Post Dietmar :)

    Du schreibst das du schon lange " mitten drin " bist, wie kann ich mir das vorstellen?

    Belesen habe ich mich über dieses Thema für meine Verhältnisse auch sehr viel und die Resultate waren schlichtweg das es nötig ist sich Hilfe zu suchen, das einzige bei dem ich kurzzeitig bedenken hatte war der damit eingehende " Seelenstriptease " aber ich habe für mich beschlossen auf jeden Fall alles zu versuchen, solange es hilft.

    Selbstverständlich weis ich auch das es " Alkoholiker " gibt die am Abend ihre Flasche Sekt trinken oder eine Flasche wein und sich dennoch als sehr starke Alkoholiker sehen, was mir persönlich da wenig einleuchtet und mich dezent verwirrt, denn zw. meinem Konsum und dem eines menschen der am Abend seine Flasche wein trinkt liegen einfach Welten.


    Der Kontakt zu meiner Familie ist super und könnte besser nicht sein, wir sehen uns zwar nicht all zu oft was unserer aller Arbeitszeit geschuldet ist ( etwa alle 2 Monate mal zum Abendessen ) telefonieren dafür aber mindestens 2 mal in der Woche miteinander.

    Meine Eltern lieben meine Frau abgöttisch und andersherum genau so, was das ganze absolut entspannt macht, lediglich der Kontakt zu den Eltern meiner Frau ist komplett abgebrochen seit der Hochzeit, bedeutet das sie keinen Kontakt mehr zu den Eltern haben will und ich auch keinen Wert darauf lege und andersherum genau so.
    Beide Hartz 4 Empfänger und der Vater sitzt immer mal wieder im Gefängnis wegen verschiedener Betrugsdelikte.
    Hier trennt sich leider die Spreu vom Weizen was aber ich denke für alle beteiligten so am besten ist.

    Ein Gespräch werde ich auf jeden Fall die kommenden Tage mit meiner Frau suchen, und meinen Kollegen auch die nächsten Tage einweihen das ich aufhören will, anders könnte ich ihm nicht erklären warum ich in der Ersten Zeit nicht mehr so viel im Laden seien werde, so denke ich zumindest.
    Meine Eltern hingegen werde ich denke ich erst einweihen wenn ich die ersten Erfolge auf etwas grösseren Zeitraum verzeichnen kann.

    Bezüglich der Suchtberatung anbei schon mal Danke das war ein guter Vorschlag, ich werde morgen mal im Laufe des Tages mal genauer nachsehen was ich da so finden kann was ansprechend wirkt.

    mit diesen worten verabschiede ich mich erst einmal und werde jetzt noch meine Emails schreiben und hoffen das ich dann nachher gut Schlafen kann


    LG

    Mike

  • Hallo Mike,

    ich kann dir nicht ganz folgen. nixweiss0 Die "Gier" war nicht vorhanden?

    Ich persönlich habe den Eindruck, dass ohne nichts mehr geht. Wenn du wirklich aufhören möchtest, dann musst du ganz dringend zum Arzt. Das, was du geschrieben hast, das liest sich nicht gut. Tu was, ganz schnell.

    LG Grüße von Betty

    P.S.: Wie sieht es eigentlich mit deiner Arbeit aus? Wenn du in alkoholisiertem Zustand deinem Beruf nachgehst, dann könnte das m. E. unter Umständen rechtliche Konsequenzen haben. Wenn das jemand bemerkt und etwas unternimmt... nixweiss0 Bewegst du dich da nicht eventuell in dem Tatbestand der Körperverletzung. Mike, handel. Es geht um dich und deine Zukunft.

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

    Einmal editiert, zuletzt von Betty (3. April 2017 um 09:39)

  • Guten Morgen Mike,

    da scheinst Du ja schon ganz schön entzügig geworden zu sein.

    Eine wirklich nicht zu unterschätzende Situation. Was Du beschreibst, wie es Dir dabei ergangen ist, sind die Anfänge eines Entzugs, die aber noch deutlich steigerungsfähig sind. Und dann schließlich, wenn sie nicht qualifiziert mit Medikamenten und ärztlicher Überwachung behandelt werden, auch schnell lebensbedrohlich werden können. (Da Du geschrieben hast, dass Du Dich in der Sache belesen hast, verzichte ich auf weitere Erklärungen, okay?)

    Jedenfalls, was Du beschreibst mit der Hypersensibiliät beim Hören und bzgl. der Lichtempfindlichkeit sind m. E. bereits leichte Vorboten von zumindest leicht deliranten Entzugssymptomen.
    Ich kann Dir nur aus Erfahrung mit mir selbst, aber auch der Erfahrung mit vielen Betroffenen raten, Dir dringend ärztlichen Beistand zu versichern. Ich würde nicht lange zögern und auf eine Entgiftungsstation gehen, wo ein qualifizierter Entzug durchgeführt wird.

    Jedenfalls steckst Du allem Anschein nach schon ziemlich tief in der Sucht und solltest, wenn Du weiterhin gut leben möchtest, alle notwendigen Schritte unverzüglich einleiten.

    Zitat

    Du schreibst das du schon lange " mitten drin " bist, wie kann ich mir das vorstellen?

    Ich werde dieses Jahr 60. Seit meinem 17 Lebensjahr wusste ich, dass ich den Alkohol brauchte um funktionieren zu können. Nach 15 Jahren, während denen ich ein sogenannter Delta-Trinker (Spiegeltrinker) war, erfolgte mein erster Ausstieg aus der Sucht.
    Ich war dann gut 18 Jahre trocken, bis mich Leichtsinn wieder ziemlich schnell erneut in das Suchtdilemma brachte. Es folgten Jahre der Abstinenz, und auch gelegentliche Rückfälle.
    Heute lebe ich abstinent.

    Seit meinem ersten Ausstieg aus der Sucht bin ich, mal mehr, mal weniger in der Suchthilfe engagiert, habe unzählige Kontakte zu anderen Betroffenen, zu diversen Suchthilfeeinrichtungen, zu Therapeuten und Suchtärzten.
    Insofern ist dieses „mitten drin“ zu verstehen.

    Zitat

    das einzige bei dem ich kurzzeitig bedenken hatte war der damit eingehende " Seelenstriptease " aber ich habe für mich beschlossen auf jeden Fall alles zu versuchen, solange es hilft.

    Ich habe selbst noch keinen Betroffenen kennengelernt, der aus reiner Langeweile zu trinken begonnen hat.
    Ich habe allerdings schon sehr viele kennengelernt, die anfangs der festen Überzeugung waren, sie hätten keinerlei tiefer sitzende Probleme, wegen denen sie den Alkohol benutzten.
    Bei allen kamen nach und nach die tatsächlich doch vorhanden Problem und Defizite in ihrem Leben zum Vorschein.

    Ich selbst frage schon lange nicht mehr „warum bin ich Alkoholiker geworden?“, sondern „wozu habe ich den Alkohol benutzt?“. Was wollte ich damit kaschieren, was „wegtrinken“, welche Probleme damit ersäufen?
    Um das herauszufinden ist ein „Seelenstriptease“ notwendig.
    Dabei geht es sehr viel weniger „um den Alkohol“, als vielmehr „um mich“.

    Der klassische Verlauf einer Genesung (nicht Heilung!) von der Sucht ist der über eine qualifizierte Entzugs- und Motivationsbehandlung (7 – 21 Tage), über die Suchtberatung, ambulante Therapie, und ggf. auch eine Langzeittherapie stationär.
    Manche schließen darüber hinaus einer Selbsthilfegruppe an.

    Für mich ist Alkoholismus, auch, wenn er schon längst zum Stillstand gebracht wurde, keine allein stehende Diagnose. Sucht in ihren Auswirkungen, und später dann nach ihrem Stillstand und der Aufarbeitung, ist für mich eine den ganzen Menschen umfassende Krankheit.
    Wenn Du hier im Forum mit liest, dann wirst Du schnell feststellen, dass es zwar vorrangig "um Alkohol" geht, aber die angesprochenen Probleme Probleme sind, die jeder Mensch auch ganz ohne Sucht haben kann.
    (Viele Betroffene, die Therapie gemacht haben, sagen: „Das wäre auch für Nichtbetroffenen notwendig.“)

    Rein von der Abhängigkeit her kann man nicht sagen, dass die Intensität der Sucht von der konsumierten Menge abhängig wäre. Viele sind auch mit sehr moderaten Mengen in die Sucht gerutscht. Das ist sehr individuell.
    Ich habe Betroffene erlebt, die bei der von Dir beschriebenen Menge, bei der Du Dich wunderst, abhängig wurden, und ich habe Kontakt zu Betroffenen, bei denen unter 4 Flaschen Wodka/Tag gar nichts geht.

    In meinen nassen Spitzenzeiten habe ich mehr als einen Kasten Bier (20 Fl.) plus mindestens ebenso viele Schnäpse geleert. (Später habe ich einmal ausgerechnet, dass ich pro Monat mindestens um die 1.500 DM versoffen hatte.)
    Genauso unterschiedlich verhält es sich bei den Entzugssymptomen. Ich habe Betroffene erlebt, die stets mindestens bei 2,5 ‰ lagen – und keine gravierende physischen und psychischen Entzugssymptome aufwiesen. Umgekehrt gibt es Betroffene, die bei sehr geringem Konsum heftigste, lebensbedrohende Symptome bekommen haben.

    Du hast offenbar wirklich alle Vorteile und Chancen (intakte Familie, gute Freunde, Job, Führerschein, usw.) auf Deiner Seite.
    Ich kann Dir nur raten: Tue Alles, um das halten zu können und Deine Sucht zum Stillstand zu bringen!
    Den anderen Verlauf, wenn Du so wie bisher weitertrinkst, kannst Du Dir selbst ausmalen.

    Bzgl. Deiner Befürchtungen wegen einer Auszeit in Deinem Laden, kann ich Dir prophezeien, das eine für eine Suchtbehandlung eingeplante Behandlung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Verhältnis zu Deinen ganz sicher, bei einem fortwährenden, wie von Dir beschriebenen Alkoholkonsum, äußerst gering wäre.

    Im Falle, dass Du weitertrinken würdest, könntest Du binnen Kurzem Deine Tätigkeit nicht mehr ausüben.
    Mit der Suchtberatung der Caritas (Psychosoziale Beratungs-und Behandlungsstelle
    Für Suchtkranke/-gefährdete und Angehörige) habe ich beste Erfahrungen gemacht. Aber es gibt auch viele andere.

  • Hallo Mike,

    ich kann dir nicht ganz folgen. nixweiss0 Die "Gier" war nicht vorhanden?

    Ich persönlich habe den Eindruck, dass ohne nichts mehr geht. Wenn du wirklich aufhören möchtest, dann musst du ganz dringend zum Arzt. Das, was du geschrieben hast, das liest sich nicht gut. Tu was, ganz schnell.

    LG Grüße von Betty

    P.S.: Wie sieht es eigentlich mit deiner Arbeit aus? Wenn du in alkoholisiertem Zustand deinem Beruf nachgehst, dann könnte das m. E. unter Umständen rechtliche Konsequenzen haben. Wenn das jemand bemerkt und etwas unternimmt... nixweiss0 Bewegst du dich da nicht eventuell in dem Tatbestand der Körperverletzung. Mike, handel. Es geht um dich und deine Zukunft.
    [/quote]

    Schönen guten morgen Betty

    Bezüglich des Berufs ist das sehr Elegant gelöst, Kontrollen finden vom Ordnungsamt alljährlich statt, dieses bezüglich allerdings nur der Sauberkeit und Aktualisierung, Autoklave, Verstauung alter Nadeln, haltbarkeits Überprüfung von Farben und Chem. Mitteln wie zb Desinfektion Spays, Lösungen oder ähnlichen.

    Natürlich sind die Beamten auch berechtigt mal den einen oder anderen Drogentest zu machen was in der Regel aber in keinem Studio passiert aus 2 Gründen, der eine ist da es einfach zu sagen ist das man heute nicht Arbeitet sondern nur die Maschinen reinigt oder den Geschäftskollegen besuchen will, das nächste ist das wir Tattoowierer vom recht her etwas bevorzugt werden was Beamte gegenüber diesen Vorwurf angeht und zwar verhält es sich hier so das die Beamten von uns Tattoowierern mittlerweile seit einigen Jahren ganz einfach angeklagt werden können unter anderem für Rufschädigung, welche klagen zu fast 99% immer durchgehen, einhergehend sind diese dann dazu verpflichtet den Namen des jenigen Preis zu geben von dem die Information stammt, welcher zudem auch noch angeklagt werden kann, hier können dann Verdienstausfälle gemeldet werden solange man eben denkt wie lange das Geschäft ruhiger wurde, dies kann dann pro Tag schon mal mit 500-5000€ Pro Tag sein je nach Tatsächlichem einkommen eines Studios was sich dann der Beamte und der Beschuldigte bzw der jenige der die Meldung machen teilen dürfen, sollte somit ein Verdienstausfall von 2 Wochen oder mehr angeklagt werden wird es da schon mal bitter.

    Das war anfänglich ein riesen Debakel da jeder Studio Besitzer gerne mal der Konkurrenz so einen auswischen wollte, seit dieser Änderung aber nicht mehr vorkommt.


    Selbstverständlich theoretisch sowie Praktisch kann es durchaus zu Problemen führen wenn man jetzt absoluten Schwachsinn Tattoowiert und es sich rausstellt das man Konsum hatte in welcher Art auch immer.
    ZB. wenn bei einer Tattoowierung Vernarbungen auftreten die nicht der falschen Pflege des Tattoos des Kunden zuschulden kamen oder ich etwas krum und schief Tattoowiere, Da ein Tattoowierer dazu verpflichtet ist sich niemals unter der Quallität der ausgestellten Fotos von seiner Arbeit zu befinden müssen auch diese Fotos alljährlich erneuert werden sollten sie in der Auslage liegen.

    Es gibt natürlich keinen Berufszweig wie diesen der so viele schwarze Schafe dabei hat, wer mal im VIP Bereich nach einer Tattoo Messe oder Preisverleihungen dabei war wird sehen das sich ganz wenige vereinzelte frei von Konsum sprechen können, welcher Art auch immer.

    Bezüglich meiner Arbeit muss ich nur auf meine mehrfachen Auszeichnungen sehen sowie die menge an Zeitschriften in der ich entweder abgebildet wurde oder namentlich erwähnt werde, hier sehe ich nicht den geringsten Grund an mir zu zweifeln, auch die Finanzierung meines Lebensstandards muss gehalten werden, all dies wäre nicht möglich bei schlechter Arbeit oder unzufriedenen Kunden.


    In erster Linie mache ich mir Sorgen um meine Gesundheit, was der Grund ist warum ich nun anfange mich darum zu kümmern, zu meiner Ärztin werde ich nächste Woche Montag gehen da diese aktuell nicht selber in ihrer Praxis ist.

    Heute werde ich mich mal im laufe des Tages nach einer Beratungsstelle Informieren wie hier schon mehrfach erwähnt da ich davon bis dato noch nichts gehört habe, mehr kann ich zu dem Zeitpunkt für mich, zumindest im Moment nicht tun.


    Beste Grüsse

    Mike

  • Zitat

    Bezüglich meiner Arbeit muss ich nur auf meine mehrfachen Auszeichnungen sehen sowie die menge an Zeitschriften in der ich entweder abgebildet wurde oder namentlich erwähnt werde, hier sehe ich nicht den geringsten Grund an mir zu zweifeln, auch die Finanzierung meines Lebensstandards muss gehalten werden, all dies wäre nicht möglich bei schlechter Arbeit oder unzufriedenen Kunden.

    Hallo Mike,

    das ändert nicht, dass du am Menschen arbeitest.

    Aber - du bist du und erwachsen und entscheidest. Ich bin dann hier raus. Ich wünsche dir alles Gute und Erfolg.

    Gruß Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

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