Partner betrinkt sich für einen tag und hört sofort wieder auf für ne zeit

  • Hallo alle zusammen.
    ich bin 22 Jahre alt und bin seit fast 2 Jahren mit meinem freund zusammen, der ein Alkoholproblem hat und 24 Jahre alt ist. Am Anfang habe ich nicht wirklich gemerkt, dass er ein Problem hat oder süchtig ist. Wir haben zwar oft miteinander getrunken aber ich dachte, dass dies alles nur eine kurze Phase war und er vielleicht getrunken hat weil er etwas schüchterner ist.

    Desto länger wir uns kannten desto mehr merkte ich, dass er jeden Tag trinkt und wenn er trinkt irgendwann auch keine Grenzen mehr kennt. Ich habe dass alles am Anfang unserer Beziehung nicht so ernst genommen und dachte leichtsinnig der kriegt das schon wieder hin. Als wir zusammen kamen hat er angefangen weniger zu trinken, kein whiskey oder etwas härteres mehr sondern eher Bier oder Wein. Eigentlich lief alles gut, bis ich merkte dass er mir gegenüber irgendwann aggressiv war, wenn er betrunken war, was ich gar nicht verstehen konnte weil er sonst immer so ein ruhiger Mensch war. und dann passierte es, dass ich einen Schlag ins Gesicht bekam(einmalige) und ich machte Schluss. Daraufhin konnte er sich natürlich an nichts mehr erinnern und versprach nie mehr wieder zu trinken wollen und ich glaubte es nach paar wochen irgendwie auch und kam wieder mit ihm zusammen.
    Und er hörte wirklich auf aber nur für eine Zeit bis er dann wieder glaubte er könnte ja ab und zu mal ein Bier trinken und das steigerte sich dann in ab und zu mal 2 Bier trinken. Bei ihm Folgen beim Alkoholkonsum nicht mehrere Tage trinken hintereinander sondern ein Tag trinken und dann paar Monate wieder nichts trinken, dann wieder einen Tag trinken und dann wieder Monate nichts trinken.
    Ich dachte mir zu der Zeit wenn man einen Menschen so liebt wie er die ganze Zeit behauptet hat, dann kann man wohl doch einfach darauf verzichten. Vor allem wenn man weiß, was die Person alles damit anrichtet. Aber mittlerweile glaube ich das hat gar nichts damit zu tuen sondern mit der Sucht/Krankheit.
    Alles spielt sich immer von vorne ab: Versprechen, Änderung, schwach werden und einmal trinken. Ich weiß einfach nicht ob ich überhaupt noch mit ihm zusammen bleiben soll. Er will von sich aus auch aufhören zu trinken und wenn er trinkt sagt er das er sich nicht gut dabei fühlt aber wenn er anfängt bisschen zu trinken kann er nicht mehr aufhören. Er geht auch regelmäßig zum Psychiater, und möchte sich nun da Tabletten verschreiben lassen, die wenn er Lust hat zu trinken, wenn er trinkt die Lust sozusagen nach so 2 Bier wegmacht. Ich liebe ihn sehr, aber ich weiß nicht ob ich mit der Angst leben kann dass er irgendwie wieder trinkt und dann etwas schlechtes macht, aber andererseits glaub ich auch daran dass er es schaffen könnte kompett aufzuhören weil er schon so viel aufgehört hat zu trinken seitdem ich ihn kenne. Denn damals hatte er jeden Tag getrunken und später nur noch einmal in 2-3 Monaten und dann wieder nicht. Ach ich weiß nicht
    Ich würde einfach gerne mal die Meinung von anderen Menschen hören, die vielleicht ähnliche Erfahrungen haben.
    Mit freundlichen Grüßen ;)

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Das Du Dir Sorgen über das Verhalten Deines Freundes und sein "Verhältnis" zum Alkohol machst, kann ich verstehen. Vor allem, da ich zur Fraktion der (mittlerweile trockenen) Trinklinge gehöre.

    Alles spielt sich immer von vorne ab: Versprechen, Änderung, schwach werden und einmal trinken. ... Er will von sich aus auch aufhören zu trinken und wenn er trinkt sagt er das er sich nicht gut dabei fühlt aber wenn er anfängt bisschen zu trinken kann er nicht mehr aufhören. Er geht auch regelmäßig zum Psychiater, und möchte sich nun da Tabletten verschreiben lassen, die wenn er Lust hat zu trinken, wenn er trinkt die Lust sozusagen nach so 2 Bier wegmacht.

    Man, was habe ich früher meiner Frau versprochen, weniger zu trinken/aufzuhören ... Und so eine Tablette, so ein kleiner Ein-/Aus-Schalter ist doch praktisch - da braucht man selbst nix mehr machen ...

    ... aber andererseits glaub ich auch daran dass er es schaffen könnte kompett aufzuhören weil er schon so viel aufgehört hat zu trinken seitdem ich ihn kenne.

    Dazu fällt mir ein Spruch ein, der Mark Twain zugeordnet wird:

    "Sich das Rauchen abzugewöhnen ist gar nicht so schwer - ich hab's schon hundert Mal geschafft."

    Aber hier sind auch viele andere Angehörige unterwegs, die Dir bestimmt gute Tipps und Ratschläge geben können.

    Auf einen guten Austausch!
    Und alles Gute!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Freundin

    Wie es aussieht, will er um deinetwillen auf den Alkohol verzichten. Das funktioniert auch zeitweise, aber eben nur zeitweise. Er muss lernen, dass es nicht um dich geht, sondern um ihn selbst. Er muss wegen sich aufhören. Wenn er bereits zu einem Psychiater geht, hat er mit dem bereits über sein Problem gesprochen? Ansonsten soll er zur Suchtberatung gehen und sich dort beraten lassen.

    Was du tun kannst und auch solltest: Leg für dich die Grenzen fest, was du dir von ihm bieten lässt.

    Viele Grüße
    Henri

  • Danke für eure Kommentare zu meinen Thema. ;D

    Mein Freund war auch eine lange Zeit schon Arbeitslos und morgen fängt er eine schulische Ausbildung an.
    Ich habe heute mit ihm geredet und er meinte von selbst, dass er morgen zum Psychiater geht und sagt, dass er eine Therapie beginnen möchte und dass er sich verschiedene Adressen geben lassen möchte, da er merkt dass er es alleine nicht schafft vom Alkohol weg zu bleiben. Mit dem Psychiater hatte er auch vorher schon über das Problem gesprochen, dieser meinte dann auch zu ihm dass ihm diese Tabletten helfen könnten in dem Sinne, dass wenn er aufhört zu trinken er wenn er die Tabletten nimmt einfach eine Sicherheit hat, dass wenn er wieder rückfällig wird er sich nicht betrinkt.
    Er meint er hat Angst davor, dass wenn er z.B. eine Therapie macht und zu einer Selbsthilfegruppe geht dass sie ihm nicht wirklich damit helfen können nicht mehr rückfällig zu werden, aber einen Versuch ist es ja trotzdem Wert. Mir macht es eher Angst, dass ich wahrscheinlich wenn ich mit ihm mein ganzes Leben zusammenbleiben würde immer darum Angst haben müsste, dass er wieder anfängt zu trinken und ich eigentlich nicht mehr möchte, dass der Alkohol in unserer Beziehung überhaupt eine Rolle spielt. Mein Freund meint, dass er anscheinend seit 3 Jahren ungefähr ein Alkoholproblem hat.

    Ich habe paar Fragen an euch, wie ist es denn wenn man vom Alkohol abhängig ist und z.B. eine lange Zeit lang trocken ist, hört man nach irgendeiner Zeit z.B. nach vielen Jahren auf, ständig daran zu denken etwas trinken zu können. Oder ist das so dass man bei größeren Problemen die man dann hat wieder daran denkt zu trinken. Oder kann es sogar sein, dass wenn man keinen Alkohol mehr trinkt und andere Menschen sieht wie die Trinken, dass man ganz froh darüber ist dass man es selbst nicht mehr macht. Kann es denn sein das man sein Leben nach einer Zeit wie gewohnt fortsetzt und gar nicht mehr den Drang dazu hat etwas zu trinken?
    Ich freue mich auf eure Antworten :D

  • Hallo Freundin

    Bei mir war es so, dass ich nach der Thera stolz darauf war, wenn ich wieder einen neuen Zeitpunkt erreicht hatte, ein halbes Jahr, 10 Monate, ein Jahr usw. Ich weiß noch, dass ich ganz am Anfang zusammengezuckt bin, wenn ich z.B. im Fernsehen etwas von Alkohol gehört habe. Das hat sich mit der Zeit immer mehr gelegt. Heute tangiert mich das kaum noch. Alkohol spielt für mich keine Rolle mehr und es ist für mich Normalität, keinen Alkohol zu trinken. Von anderen weiß ich, dass sie anfangs Saufdruck hatten. Eine Garantie, dass jemand nach der Therapie nie mehr trinkt, gibt es nicht. Die gibt es allerdings auch nicht bei jemand, der heute noch kein Problem mit Alkohol hat. Ein Rückfall kann selbst nach 20 Jahren noch kommen.

    In unserer SHG hatten wir mal das Thema. Eine Angehörige berichtete, dass sie in den ersten Jahren Angst hatte, wenn ihr Mann später als gewohnt nach Hause kam, Angst, dass er wieder getrunken hätte. Später hat sich das wieder normalisiert und heute macht sie sich keine Gedanken mehr darüber.

    Gruß Henri

  • Zitat

    Kann es denn sein das man sein Leben nach einer Zeit wie gewohnt fortsetzt und gar nicht mehr den Drang dazu hat etwas zu trinken?


    Ja, bei mir war es nach ca. 2-3 Jahren. Ungeduld bewirkt das Gegenteil.
    Mal ein Vergleich zu einer gefährlichen Sportart (aktuell Skispringen :D), es braucht Zeit und Training um sicher zu werden.

  • Hallo wikende091

    Für mich ist die Alkoholfreiheit mittlerweile absolute Normalität. Wenn andere Menschen Alkohol trinken, dann ist das für mich ok. Sie sind erwachsen und entscheiden. Ich bin erwachsen und habe mich für "alkoholfrei" entschieden.

    Also, alles im grünen Bereich.

    Vielleicht gehst du mal zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige zur Information? Da kannst du dir bestimmt auch eine Menge Fragen beantworten lassen und einige Zusammenhänge dann besser verstehen.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Freundin123,

    erst mal finde ich es gar nicht so schlecht, dass Dein Freund sich scheinbar schon ernsthaft mit seinem Problem auseinander setzt. Oder es zumindest versucht. Es gehört natürlich zum Krankheitsbild, immer wieder zu versprechen, dass man nichts mehr trinkt. Ich glaube, viele meinen das dann in diesem Moment auch so wie sie es sagen. Aber die Sucht ist leider verdammt mächtig und nur mit wollen und versprechen ist sie nicht zu besiegen. Ich persönlich glaube, dass es schon Sinn macht als Partner, einen Alkoholiker zu begleiten und zu helfen auf den Weg in die Trockenheit. ABER: Nur, wenn dieser es wirklich will und ernsthafte Schritte unternimmt. Wenn dem so ist, dann kann der Partner eine große Stütze und Hilfe sein. Im anderen Fall, also wenn der Alkoholiker eigentlich gar nicht will, vielleicht nur Zeit gewinnen will oder einfach mal kurz seine Ruhe haben will usw., dann macht es keinen Sinn sich das weiter anzutun. Denn dann kann man einfach nicht helfen. Im Gegenteil, das eigenene Leben geht dabei kaputt... Wie die Situation jetzt genau bei Dir und Deinem Freund ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Da musst Du Dich vielleicht auf Dein Gefühl verlassen. Wobei Du auf jeden Fall Grenzen definieren solltest, wie weit es geht und ab wann Du dann Konsequenzen ziehst.

    Zitat

    Ich habe paar Fragen an euch, wie ist es denn wenn man vom Alkohol abhängig ist und z.B. eine lange Zeit lang trocken ist, hört man nach irgendeiner Zeit z.B. nach vielen Jahren auf, ständig daran zu denken etwas trinken zu können. Oder ist das so dass man bei größeren Problemen die man dann hat wieder daran denkt zu trinken. Oder kann es sogar sein, dass wenn man keinen Alkohol mehr trinkt und andere Menschen sieht wie die Trinken, dass man ganz froh darüber ist dass man es selbst nicht mehr macht. Kann es denn sein das man sein Leben nach einer Zeit wie gewohnt fortsetzt und gar nicht mehr den Drang dazu hat etwas zu trinken?

    Ich bin nun etwas mehr als 2 Jahre trocken. Mittlerweile ist es für mich der Normalzustand. Alkohol reizt mich nicht mehr, nicht im Supermarkt, nicht wenn ich weggehe und dort getrunken wird und auch nicht, wenn ich mal Gäste habe und für diese sogar extra Alkohol besorgt habe (was zugegeben nicht oft vor kommt). Ich will einfach nicht mehr trinken, vielleicht vergeichbar mit einem Vegetarier, der einfach kein Fleisch mehr essen will und gar nicht darüber nachdenkt, dass er es ja mal wieder könnte.

    Allerdings kann ich Dir jetzt nicht sagen, ob das immer so bleiben wird. Ob das in 20 Jahren auch noch so ist... Ich hoffe es, weil ich den Sinn von Alkohol in meinem Leben nicht mehr erkennen kann. Aber, Du kannst mir ja auch nicht sagen, ob Du in 20 Jahren nicht auch irgend ein Problem hast ;) Will damit sagen, eine absolute Garantie für irgendwas gibt es nicht.

    LG
    gerchla

  • Oder kann es sogar sein, dass wenn man keinen Alkohol mehr trinkt und andere Menschen sieht wie die Trinken, dass man ganz froh darüber ist dass man es selbst nicht mehr macht.

    Ja, so ist es bei mir auch. Es ist ähnlich wie beim Rauchen aufhören - man erkennt irgendwann wie unnötig es doch eigentlich ist.....

    Als Angehöriger wiederum habe ich für mich die Erfahrung gemacht daß vieles mit der eigenen inneren Position zusammenhängt. Bin ich zu nah dran so daß es auch mir schadet - oder kann ich mich abgrenzen und alles von einer Position mit gesundem Abstand betrachten?

    In erster Line geht es um DICH und das DIR gut geht.
    Nur wenn DU stark und gesund bist kann das auch hilfreich für Andere sein.

    Freundin, schau doch auch mal in unsere Linksammlung.
    Da sind auch gute Sites für Angehörige und mehr:
    https://alkoholforum.de//index.php?topic=238.msg5497#msg5497

    Beste Grüße und Gute innere Kraft immer an Dich und auch Deinen Freund!!

    Land-in-Sicht

  • Ich habe paar Fragen an euch, wie ist es denn wenn man vom Alkohol abhängig ist und z.B. eine lange Zeit lang trocken ist, hört man nach irgendeiner Zeit z.B. nach vielen Jahren auf, ständig daran zu denken etwas trinken zu können. Oder ist das so dass man bei größeren Problemen die man dann hat wieder daran denkt zu trinken. Oder kann es sogar sein, dass wenn man keinen Alkohol mehr trinkt und andere Menschen sieht wie die Trinken, dass man ganz froh darüber ist dass man es selbst nicht mehr macht. Kann es denn sein das man sein Leben nach einer Zeit wie gewohnt fortsetzt und gar nicht mehr den Drang dazu hat etwas zu trinken?

    Ich bin jetzt seit ungefähr 7,5 Jahren trocken. Und für mich ist klar, dass ich nicht mehr daran denke, irgendwann mal wieder etwas trinken zu können, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass das bei mir nicht funktioniert. Ich kenne aber auch Leute (u.a. auch aus meiner SHG), die nach über 10jähriger Trockenheit eben diesem Trugschluss aufgesessen sind und es fürchterlich in die Hose ging.
    Bis jetzt habe ich aber auch nicht das Gefühl, etwas "trinken können" zu wollen - ich vermisse nichts.
    Und trotzdem kann bei größeren Problemen der Gedanke an Alkohol durchaus wieder auftauchen. Ich bin zur Zeit eine ziemlich besch...eidenen Situation - und da kommt der Gedanke durchaus ab und zu mal hoch. Allerdings nicht unter dem Aspekt, dass es mir helfen oder die Situation erleichtern könnte. Bei mir ist es vielmehr so, dass ich darüber im klaren bin, dass ich mich dann endgültig abschießen würde.
    Und das will ich nicht - jetzt erst recht nicht!

    Eine langjährige Trockenheit ist keine Garantie. Die gibt es nicht.
    Es gibt immer wieder Menschen, die ausprobieren wollen, ob sie nicht doch NICHT abhängig sind ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, ich hatte zurzeit viel Prüfungsstress und habe mich in erster Linie um mich selbst gekümmert. Eure antworten haben mir geholfen das Alkoholproblem besser zu verstehen und mir auch Hoffnungen gemacht das doch alles besser werden könnte. Ich finde es toll, dass ihr es geschafft habt mit dem Trinken aufzuhören und wünsche euch viel Kraft es weiterhin durchzuhalten.
    Mein Freund möchte sich von sich aus bei einer Selbsthilfegruppe anmelden und auch eine Therapie beginnen, nachdem er mit seinem Psychiater geredet hat welche am besten für ihn geeignet wäre. Mittlerweile habe ich mich versucht mehr von diesem ganzen Problem zu distanzieren, da es mich vorher immer verletzt hat wenn er getrunken hat weil es so etwas wie ein Vertrauensbruch für mich war aber jetzt verstehe ich dass, das eigentlich gar nicht wirklich etwas mit mir zu tuen hat, sondern einfach damit dass er diese Sucht hat und diese ihn dazu bringt immer wieder was zu trinken. Mein Freund sagt mir auch dass es für ihn schwer ist aufzuhören zu trinken vor allem weil viele Personen aus seinem Umfeld trinken z.B. seine Familie und sein Alkoholproblem nicht so ernst nehmen auch wenn er ihnen sagt das er nicht mehr trinken möchte und auch nicht in Kneipen gehen möchte versuchen ihn einige zu überreden. Aber er lehnt dieses Angebot dann ab, aber es ist trotzdem nicht leicht für ihn. Einige verstehen sein Problem auch und unterstützen ihn. Zu seinem besten Freund hat er jetzt den Kontakt abgebrochen, da dieser ihn ständig zum trinken überreden will auch wenn mein Freund klar und deutlich nein sagt.
    Ich hoffe die Therapie und die Selbsthilfegruppe unterstützen meinen Freund dabei aufzuhören. Vor allem sagt er dass er jetzt findet, dass es schwer ist und nicht leichter wird mit der Zeit. Aber ich glaube wenn er eine Therapie erst mal macht und in die Selbsthilfegruppe geht, wird ihm das helfen und Kraft geben.

  • Hallo, Freundin - schön, wieder von Dir zu lesen. Hatte schon eine "Eintagsfliege" befürchtet ...

    Ich drück die Daumen, dass er eine zu ihm passende SHG findet und die ihm - zusammen mit einer Therapie - ein paar Einsichten verschafft, die ihm helfen.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Freundin,

    schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast. Und was Du zu berichten hast klingt ganz gut.

    Zitat

    Mittlerweile habe ich mich versucht mehr von diesem ganzen Problem zu distanzieren, da es mich vorher immer verletzt hat wenn er getrunken hat weil es so etwas wie ein Vertrauensbruch für mich war aber jetzt verstehe ich dass, das eigentlich gar nicht wirklich etwas mit mir zu tuen hat, sondern einfach damit dass er diese Sucht hat und diese ihn dazu bringt immer wieder was zu trinken


    Gut erkannt. Du bist nicht schuld, dass er trinkt. Mir scheint, Dein Freund geht auch ganz offen mit seiner Sucht um, zumindest Dir gegenüber. Ihr sprecht darüber, er erklärt Dir, dass es schwer für ihn ist nichts zu trinken usw. Das ist eine gute Basis....

    Zitat

    Zu seinem besten Freund hat er jetzt den Kontakt abgebrochen, da dieser ihn ständig zum trinken überreden will auch wenn mein Freund klar und deutlich nein sagt.

    Wenn Dein Freund in eine SHG geht und/oder eine Therapie macht, wird er sicher bald erkennen, dass so jemand kein Freund ist. Eher das Gegenteil. Insofern hat er hier alles richtig gemacht. Als echter Freund sollte man die Wünsche oder den Willen des anderen respektieren, selbst dann, wenn man das vielleicht nicht ganz nachvollziehen kann. Ich kenne ja Deine bzw. die Sitiuation Deines Freundes nicht genau. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass diejenigen, die einen immer zum Trinken überreden wollen, meist selbst ein Riesenproblem haben.

    Je nachdem, in welchem Umfeld man gelebt hat als man getrunken hat wird sich dieses, wenn man dann trocken ist, verändern. Hatte man ein stark trinkendes Umfeld, ist die Veränderung größer, weil man dieses Umfeld als trockener Alkoholiker nicht mehr haben will, weil es auch vor allem anfangs gefährlich ist. Hatte man ein "normales" Umfeld wo weniger getrunken wurde, sind die Einschnitte nicht so groß. Ich war z. B. Heimlichtrinker, hatte keine Kneipenfreunde, keine Saufkumpane usw. Ich musste mich eher in meinem gewohnten Verhalten stark verändern. Z. B. bin ich immer 5 x am Tag wegen irgend ner Kleinigkeit einkaufen gegangen und habe dabei heimlich getrunken. Oder beim Kochen, da habe ich immer getrunken usw. Also alltägliche Situationen, die ich auch jetzt habe. Das war meine Herausforderung. So ist das bei jedem anders.

    Ich glaube auf jeden Fall, dass Dein Freund auf dem richtigen Weg ist. Und Du auch. Voraussetzung ist jetzt natürlich, dass den Worten auch Taten folgen.

    Alles Gute Dir und Deinem Freund.

    LG
    gerchla

  • 44. Hallo Freundin,

    es ist wirklich gut, dass ihr auf dem richtigen Weg seid. Ich wünsche euch dafür ganz viel Kraft, Geduld und bleibt immer guten Mutes. Es lohnt sich.

    Von bestimmten Leuten muss und wird man sich trennen. Irgendwie geschieht das auch automatisch. Die Interessen verlagern sich. Das ist auch gut so.

    Thema "Bester Freund"
    Ein bester Freund ist, wenn man sich auf ihn verlassen kann, ihm bedingungslos vertrauen kann und Einiges (Vieles) mehr.

    Jemand, der mich dazu "anfeuert" mich weiter in den Dreck zu ziehen (saufen), kann nicht mein bester Freund sein.

    Also für euch Beiden - weiter machen auf dem Weg in die Freiheit und glückliche Zukunft.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!