Hallo,
ich bin 47 und saufe seit 33 Jahren. Ein halbes Jahr war ich mal abstinent (MPU schon 3x gemacht und bestanden!). Angefangen hat meine Trinkerlaufbahn beim Modellbauen - hab meinen Vater ein Bier gemopst. Ich kann mich noch genau erinnern wie das war und auf mich wirkte: Es schmeckte mir sofort und ich fand auch die Wirkung angenehm. So, ab diesen Zeitpunkt gings los.Canabis habe ich auch ordentlich konsumiert. Damit man nicht so viel davon braucht habe ich Mischkonsum betrieben. Auf Partys, wo ich natürlich betrunken war, habe ich immer eine Aussage wahrgenommen, daß mein Leben in Richtung Alk lenkte: "Wenn Du betrunken bist redest du ganz normal. Auf gut Deutsch, ich bin Stotterer. Das ist eine richtige Schei..e, denn mir ist KEIN Medikament bekannt, daß so "gut" wirkt. Ich nenne es auch "mein Sprechbier". Ich vergleiche das immer so: Stell dir einen Rollstuhlfahrer vor, der durch ein Medikament - kann auch Gift sein - laufen kann. Ich garantiere es werden einige probieren und daran festhalten. So ist das bei mir. Beruflich bin ich seit über 12 Jahren selbstständig in der Metallbrache und habe 6 Angestellte in meinen Betrieb. Gegründet habe ich das Unternehmen mit meinen Bruder den ich dann aber dann entsorgte.Warum und wesshalb würde den Rahmen sprengen. Ich war also von nun ab alleine. Das heißt ich MUSSTE ans Telefon und damit begann auch der Abstieg weil ohne Bier ging das einfach nicht (Telefonangst). Man wird so schnell abgestempelt oder legen einfach auf. Das ist auf Dauer sehr schlecht fürs Ego. Und das ich saufen muss um anständig reden zu können ist auch Mist und macht depri. Der Teufelskreis beginnt und hat sich bei mir richtig eingefahren.
Mittlerweile kann ich auch nüchtern gut reden.
Letztes Jahr hatte ich mal 4 Wochen Pause vom Alk und wollte das durchziehen aber dann kam der berühmte Rückfall. Das hat mich so tief runtergezogen, dass ich schon fast von der Brücke springen wollte weil ich so ein Versager bin.
Nun sitze ich wieder da (gestern das Haus "aufgeräumt") und bin planlos. So gehts auf alle Fälle nicht weiter. Von Pychologen habe ich die Nase voll, da ich schon weit über 100 Sitzungen gehabt habe. Leider habe ich in dieser Hinsicht kein Zutrauen zu mir oder habe es irgendwo verloren. Zudem ist meine Selbstständigkeit - die ich eigentlich über alles liebe - ein richtiger Bremsklotz geworden um aus den Sumpf zu kommen. Ich kann nicht einfach raus und vielleicht eine Therapie starten. Ich habe Verantwortung und meine Leute brauchen mich. Eine Ausszeit würde mir aber sehr gut tun aber wie?
Achso mein Familienstatus: 13 Jahre verheiratet, 1 Kind 14 Jahre alt. Gesundheitliche Schäden habe ich (noch) keine. Das ist eigentlich das einzig positive, dass ich so einen stabilen Körper habe der solche Mengen (täglich zwischen 4 und 10 Halbe) aushält.
Ich freue mich schon jetzt auf ein Feedback und danke Euch im Vorraus schonmal.
Vielleicht noch das: An Hobbys fehlt es mir nicht und ich bin auch ständig aktiv (manchmal fällt es aber echt schwer ... warum wohl ?!?)