Paul, nun abstinent


  • Meine Frage lief darauf hinaus, warum ich immer wieder trank? Warum überhaupt so viele trinken, wohlwissend, dass es eben nicht gut ist und auf Dauer süchtig macht.

    Antworten darauf lassen sich zum Beispiel in diesen beiden Artikeln finden:

    Die Neurobiologie der Sucht

    Vom Genuss zur Sucht

    Unter den Artikeln wird unter "Empfohlene Artikel" auf weitere hochinteressante Artikel verwiesen/verlinkt.

    Den ersten Artikel haben wir in unserer Linksammlung aufgenommen mit dem Verweis auf weitere hochinteressante, sehr lesenswerte Artikel.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Paul


    Meine Frage lief darauf hinaus, warum ich immer wieder trank?
    Warum überhaupt so viele trinken, wohlwissend, dass es eben
    nicht gut ist und auf Dauer süchtig macht.

    Ich habe diese Frage für mich vor einiger Zeit so zusammengefasst:

    Meiner Meinung nach ist eine Antwort immer recht nahe. Weil wir süchtig sind, so wie Tausende dort draussen. Das Saufen hat unser ganzes Denken und unsere Wahrnehmung verändert. Das Zeug bestimmt, worum unsere Gedanken kreisen, mit welchen Leuten wir uns umgeben, was uns erstrebenswert erscheint oder eben nicht. Selbst wenn wir eine ganze Weile nichts gesoffen haben. Der unmittelbare Suchtdruck ist nur ein Ausschnitt der Symptome.
    Ich weiß nicht, ob der Suchtdruck das wirkliche Problem ist. Wenn wir wirklich die Entscheidung getroffen haben, die Scheisse hinter uns zu lassen, und es keinen Zweifel daran gibt, dass wir das wollen, dann halten wir auch den Suchtdruck aus. Stellen wir uns mal die Frage, ob wir noch nicht schon genug gelitten haben unter dem ganzen Mist. Ob wir echt nochmal zurück müssen und es noch tiefer runtergehen muss, bevor wir die Entscheidung treffen.
    Das Leben in die eigenen Hände nehmen, plötzlich keinen Bock mehr. Die schönsten Pläne und Träume aufgegeben, um dann weiter in den vertrauten Spinnweben zu hausen und sich dort dichtzumachen. Das ist natürlich nicht der wahrnehmbare Gedankengang im Kopf, aber unterbewusst steuert es uns. Auch, dass wir nichts finden, was uns interessiert, hängt damit zusammen. Weil für uns die kleinen und feinen Reize des Lebens nicht mehr wahrnehmbar sind, wenn unser Nervensystem regelmässig mit Bölkstoff überflutet wird. Man denkt, das man das Leben noch im Griff hat, weil man arbeiten geht und Sport macht. Aber in Wirklichkeit funktioniert man nicht mehr, weil der Alk alles verschaltet hat in einem. Man denkt, fühlt und handelt nicht mehr wie ein normaler Mensch. Und früher oder später macht sich das dann im Leben bemerkbar, mitunter auch recht dramatisch.
    Hören wir auf unsere innere Stimme, ob es nicht irgendwas im Leben gibt, was uns zum Aufhören bewegen könnte. Hoffe, dass nicht noch richtig viel Scheisse passieren muss, bevor wir einen Sinn für unser Dasein finden.
    Ich führte damals grossartig Regie. Anscheinend ist jeder Alki mehr oder weniger mit diesem doch etwas seltsamen Talent gesegnet. Noch heute ist mir mein damaliger Energieaufwand unbegreiflich. Da waren die Anstrengungen um das nötige Geld, das ich für den Stoff brauchte damit alles im Fluss bleiben konnte und da war noch die nicht minder schwierige Leistung mir immer wieder neu ein Umfeld zu schaffen wo ich ungestört ... .
    Das Leben war auf diese beiden Aufgaben reduziert. Ein jämmerliches Dasein. Das ich aber erst nachträglich als solches so erkannte. Während dieser Zeit wurden die Gedanken und Handlungen, die im allgemeinen als nass bezeichnet werden, anders wahrgenommen. Ein latentes bluffen, tricksen und ausblenden von realen Situationen. Es schien ja auch lange zu funktionieren.
    Und heute nur noch ein Achselzucken über damals.


    Möge die Abstinenz uns beschützen.
    Möge die Abstinenz bewirken, dass wir
    uns an der Wirklichkeit erfreuen können.


  • Warum überhaupt so viele trinken, wohlwissend, dass es eben nicht gut ist und auf Dauer süchtig macht.

    wenn ich nur mal von mir rede:

    Ich war mein halbes Leben lang davon überzeugt, dass ein Leben ohne Dröhnung sowieso scheixxe ist.
    Und wozu willst Du ein Scheixxleben verlängern?
    In meinem Kopf sah es so aus, wenn ich mit dem Saufen aufhöre, kann ich mich gleich erschießen.

    Also war es das kleinere übel, ein paar Jahre dafür zu opfern, dass ich wenigstens gemacht habe, was ich unter Spaß verstand.

    Ich war längere Zeit in dem Zustand, dass ich lieber gestorben wäre, als mit dem Saufen aufzuhören. Bloß der Weg zum Verrecken stellte sich auch als beschissen heraus.

    Bis ich halt auch wach geworden bin.


  • Hallo Paul


    Ich habe diese Frage für mich vor einiger Zeit so zusammengefasst:

    Meiner Meinung nach ist eine Antwort immer recht nahe. Weil wir süchtig sind, ...

    Stimmt, irgendwann ist man süchtig und trinkt aus diesem Grund. Das bemekte auch ich.

    Doch warum trinkt man immer wieder, bevor man süchtig wurde?
    Weil man so ein zufriedener Mensch ist? Warum kommen wir nicht klar, mit uns, unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und suchen in der Benebelung unser Heil, immer wieder?


  • Weil es, solange es funktioniert, der einfachste Weg zum Glück ist.

    Also ist es pure Dummheit, gepaart mit Ignoranz, ähnlich wie beim Klimawandel ... so lange es gut geht!

    Jeder weiß... viel trinken = irgendwann verblöden.

    Alle schweigen bzw. machen mit, so nach dem Motto: soooo schlimm wird's ja nicht werden.

  • Wie mans nimmt.

    Wenn Du klettern gehst oder Drachenfliegen, dann kann da auch was passieren.
    Aber weil es so geil ist, geht man das Risiko ein.
    Man versucht halt, das Risiko zu kalkulieren und klein zu halten.

    Bei uns gibt es ein Sprichwort: im Bett sterben die Leute.

    Sagt aus, sterben tust Du sowieso, egal wie sehr Du aufpasst.
    Es rentiert sich nicht, jedem Risiko aus dem Weg zu gehen.

  • Was die anderen Themen angeht, Gesellschaft, Klimawandel:
    Ich zweifle auch an der Vernunft meiner Artgenossen.

    Aber sich drüber aufzuregen ändert zuerst mal den eigenen Zufriedenheitszustand.
    Und ob Dir das sehr viel weiterhilft, musst Du mit Deinem Gewissen ausmachen.

    Hier, glaube ich, bringt eine Diskussion darüber nicht viel.
    Ich hab aber auch schon Dampf abgelassen, kann ich also verstehen.
    Nützt nur nix, deswegen dann so unzufrieden zu werden, dass der Alk wieder näherkommt.

    Eventuell kannst Du Dich ja irgendwo engagieren. Das habe ich auch eine Zeitlang getan und das tun viele.
    Nur ändert das die Welt auch nicht gleich, aber vielleicht kann man sich selbst dann besser im Spiegel angucken.

  • Also ist es pure Dummheit, gepaart mit Ignoranz, ähnlich wie beim Klimawandel ... so lange es gut geht!

    Jeder weiß... viel trinken = irgendwann verblöden.

    Alle schweigen bzw. machen mit, so nach dem Motto: soooo schlimm wird's ja nicht werden.

    Das finde ich so viel zu pauschal geurteilt.
    Es ist nicht einfach nur pure Dummheit. Das steckt noch sehr viel mehr dahinter….

    Wie Susanne geschrieben hat, es ist der einfachste Weg zum Glück. Alkohol ist eine Abkürzung zu dem, was auf natürlichem Weg nur durch Anstrengung zu erreichen ist.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Wenn ich etwas tue, von dem ich weiß, dass es mir schadet und das tue ich immer wieder, nicht nur 3 ... 4 Mal im Jahr, dann bin ich vielleicht auch nur gedankenlos, naiv, nachlässig, achtlos, fahrlässig, gleichgültig oder gar nur billigend in Kauf nehmend und nicht dumm, das mag sein.

    Aber mal im Ernst, Alkoholiker wird man doch nicht nach ein paar Ausrutschern, dazu bedarf es eines ordentlichen Trainings, oft über Jahre.
    Auch wenn ich epigenetisch gute Voraussettungen habe, braucht das Jahre.
    Selbst wenn die Mama oder der Ehepartner verstarb und ich 14 Tage durchsaufe, werde ich nicht zwangsläufig zum Alkoholiker.

    Ich angagiere mich, seit Jahren schon, doch leider sind die meisten Menschen zu uninteressiert, zu "zeitlos", um sich mit gewissen Themen beschäftigèn zu wollen. Nein, dumm sind sie nicht. nixweiss0


  • Aber mal im Ernst, Alkoholiker wird man doch nicht nach ein paar Ausrutschern, dazu bedarf es eines ordentlichen Trainings, oft über Jahre.
    Auch wenn ich epigenetisch gute Voraussettungen habe, braucht das Jahre.

    das sehe ich nicht viel anders.

    Ich weiss aber, wie die Welt für mich damals aussah und dass es mir irgendwie logisch erschien, zu saufen.
    Das kann ich rückwirkend sowieso nicht mehr ändern.

    Ich habe mich aber nie darauf rausgeredet, dass ich gesoffen habe, weil Alkoholismus eine Krankeit ist. Das diente mir nie als Entschuldigung. Es diente mir aber mal zum Verständnis dessen, was da passiert.

    Ganz im Gegenteil, gerade weil ich gesagt habe, dass ich saufen wollte, fiel es mir auch leicht, die Verantwortung dafür zu übernehmen, als ich aufgehört habe.
    Wenn ich das Glas selbst in die Hand nehme, kann ich es mit derselben Hand auch stehen lassen. Und damit meinen Frieden schließen.


  • Wenn ich etwas tue, von dem ich weiß, dass es mir schadet …

    Da setzt es doch schon an. Hast du, als du tatsächlich noch nicht süchtig warst, wirklich in dem Bewusstsein getrunken, dass es dir schadet?

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie das bei mir war. Ich hab getrunken, weil ich glaubte, mir damit etwas Gutes zu tun, mich für etwas zu belohnen.

    Die tatsächlichen Auswirkungen von Alkohol auf den Körper hatte ich nicht präsent bzw. ich hielt das, was ich darüber wusste, für vertretbar. Kaffee, Zucker usw. sind schließlich auch nicht gesund und werden trotzdem konsumiert und zwar in Mengen.

    Zwar hatte ich das negative Beispiel meines Vaters, eines definitiv nicht funktionierenden Alkoholikers, noch deutlich vor Augen, aber so wie er war ich ja nicht. Wenn ich’s kontrollieren kann, glaubte ich, ist alles im grünen Bereich.

    Nenn es naiv, fahrlässig. Mir jedenfalls ist es erst rückblickend klar geworden, dass und wie ich mir geschadet habe. Und das erst, als ich bereit war, mich meinem zunehmendem Kontrollverlust zu stellen.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ja, ich wusste, dass Alk. schädlich ist, doch ich war Meister im Verdrängen, dazu kam der "Gruppenzwang" - alles war bestens.
    Dummheit pur, Null Bewusstsein und man hatte jede Menge Spaß!


  • Doch warum trinkt man immer wieder, bevor man süchtig wurde?
    Weil man so ein zufriedener Mensch ist? Warum kommen wir nicht klar, mit uns,
    unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und suchen in der Benebelung unser Heil, immer wieder?


    Da ist unsere Erziehung. Auf der einen Seite ist da eine Vernachlässigung bis hin zur Verwahrlosung
    der Berechtigten gegenüber dem Kind. Ein Kind braucht Seelennahrung sonst kümmert die Seele.
    Das macht sich schnell bemerkbar in bestimmten Verhaltensweisen wie vllt enormer Zuckerkonsum.
    Die andere Bandbreite der Pädagogik, ich hab gar kein Wort dafür, schreib aber mal ein Beispiel.
    Ein Kumpel von mir wurde sehr behutsam und grosszügig erzogen. Es fehlte materiell an nichts.
    Den Umgang mit besser gestellten Leuten samt ihrer Töchter lernte er schon frühzeitig. Das
    einzige Manko an der ganzen Sache war das er einmal die Kanzlei seines Vaters übernehmen sollte.
    Es fehlte ihm jedoch alles was zu einem Advokaten gehört. Er glitt in eine Heroinsucht ab. Alles nur
    um den aberwitzigen Plan seines Alten Herrn zu entsprechen. Als seine Abhängigkeit nicht mehr zu
    verbergen war wurde er mit Vorwürfen überhäuft das er nicht auf den Pfad des gutgemeinten
    Weges entlangging.
    Der Griff zu was auch immer geschieht einfach da es ein Abladen unserer Nöte ist und wir nie gelernt
    haben anders mit unseren dunklen Flecken umzugehen.
    Kurzum der Druck der auf Kinder lastet ist oft sehr enorm. Und wenn die Seele friert und hungert
    ist der Weg in die Abhängigkeit nicht sehr weit. Das manche trotzdem nicht abrutschen, ich sehe
    es an meinen Geschwistern, ist und bleibt ein Mysterium das vllt gar nicht enthüllt weren will.

    Gruss


  • Ja, ich wusste, dass Alk. schädlich ist, doch ich war Meister im Verdrängen, dazu kam der "Gruppenzwang" - alles war bestens.
    Dummheit pur, Null Bewusstsein und man hatte jede Menge Spaß!

    Darf ich fragen, inwiefern dir das JETZT weiterhilft?

    Machst du dich da nicht unnötig nieder?

    Hinterher ist man in der Regel schlauer.

    Vielleicht liegt eine Antwort für dich in der Suche danach, warum du ein „Meister im Verdrängen“ warst und was es schließlich war, dass dich dann doch zum Absprung bewogen hat.

    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Da ist unsere Erziehung. ....
    Der Griff zu was auch immer geschieht einfach da es ein Abladen unserer Nöte ist und wir nie gelernt
    haben anders mit unseren dunklen Flecken umzugehen.
    Kurzum der Druck der auf Kinder lastet ist oft sehr enorm.

    Ich bin auch der Meinung, dass der Grundstein in der Kindheit gelegt wird. In den ersten Jahren, in der Zeit die uns für immer prägt, da wo Werte, Normen vermittelt werden.
    Anerkennung, ... fehlt diese, versucht man zu gefallen, besonders als Kind.
    Irgendwann gelingt es, in der Gruppe, im Teenageralter, das Bindemittel ist oft Alkohol, man ist zufrieden und wird akzeptiert, selbst beim trinkenden Elternteil, wird man für voll genommen (bei mir war's so) , wenn man mittrinkt, kommt man in eine neue Gruppe, Arbeit, Verein etc. ist Alk. immer/oft das Bindeglied.
    Trinkt man viel, hält bis zum Schluss durch, gibt es ebenfalls Anerkennung.
    Irgendwann genügt der Alkohol, man braucht keinen Anderen mehr, die Sucht (Suche) war erfolgreich - man ist zufrieden.
    Sucht kommt von suchen, hat man es gefunden - Zufriedenheit, bleibt man.
    Erst als ich unzufrieden wurde, mit mir, konnte ich mich lösen.
    Ich versagte mir, mich einfach in die Zauberwelt der Betäubung zu flüchten. Das war, besonders am Anfang, sehr schwer, zumal die "kollektive Flucht" bei sehr vielen zum Alltag gehört.

    Und wieder sind wir beim Bewusstsein, ich muss begreifen, was Anfangs gut zu sein scheint, gemeinsame Fröhlichkeit, wird sehr schnell zur Trauer, zur eigenen.

    Wir müssen nicht ertragen, verdrängen lernen, sondern damit umgehen.
    Ich war sehr oft allein mit meinen Nöten, Zeifeln, Fragen, alle anderen hatten keine Zeit oder es interessierte sie schlichtweg nicht, was half? Alkohol. Dazu kommt noch die euphorisierende Wirkung.


  • Ich versagte mir, mich einfach in die Zauberwelt der Betäubung zu flüchten.

    Ich war sehr oft allein mit meinen Nöten, Zeifeln, Fragen, alle anderen hatten keine Zeit oder es interessierte sie schlichtweg nicht, was half? Alkohol. Dazu kommt noch die euphorisierende Wirkung.


    In deiner Wortwahl klingt immer wieder so eine positive Verklärung an, als wenn du auf etwas eigentlich Schönes verzichten müsstest.


    Und im Umkehrschluss schreibst du von „ich muss“, „wir müssen“:



    Und wieder sind wir beim Bewusstsein, ich muss begreifen, was Anfangs gut zu sein scheint, gemeinsame Fröhlichkeit, wird sehr schnell zur Trauer, zur eigenen.

    Wir müssen nicht ertragen, verdrängen lernen, sondern damit umgehen.


    Wenn du so denkst, machst du’s dir wahrlich nicht leicht. Nach zufriedener Trockenheit/ Abstinenz/ Nüchternheit hört sich das bei dir jedenfalls nicht an, eher nach einem (ständigen) Kampf.

    Ich hab mal so ähnlich gedacht, dass ich mit Alkohol auf etwas „Schönes“ verzichten müsste, aber das ist inzwischen schon eine ganze Weile her.
    Wenn du ehrlich mit dir bist: Hat dir Alkohol wirklich in deinen Nöten, Zweifeln, Fragen geholfen?

    Also MIR hat er das nicht. Nach der vorübergehenden Betäubung durch Alkohol waren meine Nöte, Zweifel, Fragen noch immer da. Teilweise noch drängender, weil meine Gemütsverfassung nach der Betäubung noch maroder war als zuvor.

    Und diese „euphorisierende Wirkung“ stellte sich bei mir im Laufe meines Missbrauchs immer weniger ein, obwohl ich die Dosis erhöhte… Und irgendwann hätte ich den Punkt erreicht, da hätte sie sich gar nicht mehr eingestellt und mir wäre nichts anderes übrig geblieben als Trinken zu MÜSSEN, weil die Entzugserscheinungen unerträglich geworden wären. Als MICH diese Erkenntnis erreichte, bin ich lieber (und nicht ungern) vorher abgesprungen.


    In der trinkfesten Gruppe war‘s auch nur mit ordentlich Pegel lustig, ansonsten hatten wir einander eigentlich gar nichts zu sagen und auch nicht wirklich Interesse aneinander. MICH hat das irgendwann zu sehr gestört, deshalb ist der Kontakt einfach eingeschlafen, noch bevor ich abstinent geworden bin.

    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • In deiner Wortwahl klingt immer wieder so eine positive Verklärung an, als wenn du auf etwas eigentlich Schönes verzichten müsstest.


    Es klingt so ... doch nur in den Ohren derer, denen nicht auffiel, dass ich in der Vergangenheit schrieb.

    Und ich musste (!) am Anfang verzichten, mich von meinem Irrglauben befreien, eine Grundlage, ein Bewusstsein schaffen. Wer "müssen" gleichsetzt mit Verzicht oder gar mit Zwang, kommt zwangsläufig zu so einem Umkehrschluss.
    Ich kann alles interpretieren wie ich will bzw. Ich es verstehen "kann".

    Doch ohne verstehen ... es verstehen müssen (Grundlage) komme ich doch zu keinem Ziel.
    Verklärt war (Achtung: Präteritum) ich.
    Schreibe ich denn wirklich so missvertändlich?

    MfG

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