• Hallo und ein verspätetes herzliches :welcome: auch von mir.

    Prima, dass du das mit dem Nickname selbst in deinem Profil ändern konntest. Ich hätte da als Moderatorin übrigens nichts verändern können. nixweiss0

    Ich komme im Moment leider nicht dazu, hier im Forum zu schreiben, aber wie ich sehe, hast du von anderen schon sehr hilfreiche Antworten bekommen, und bist in unseren Informationen fündig geworden.

    Weiterhin gutes Ankommen hier!

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Moin!

    wollte nur kurz laut geben, ich bin gerade im Kurzurlaub mit meiner Frau, deswegen bin ich still. Wer übrigens trocken sein will und Motivation braucht möge nach Oslo kommen, hier vergeht dir die „Lust“ nach Alkohol, bei den Preisen. Nach Pizza übrigens auch. :)


  • Hallo und ein verspätetes herzliches :welcome: auch von mir.

    Prima, dass du das mit dem Nickname selbst in deinem Profil ändern konntest. Ich hätte da als Moderatorin übrigens nichts verändern können. nixweiss0

    Ich komme im Moment leider nicht dazu, hier im Forum zu schreiben, aber wie ich sehe, hast du von anderen schon sehr hilfreiche Antworten bekommen, und bist in unseren Informationen fündig geworden.

    Weiterhin gutes Ankommen hier!

    Viele Grüße
    AmSee

    Hallo AmSee!

    Vielen Dank :)

    Lg und frohe Ostern!

    CehDeh


  • Moin!

    wollte nur kurz laut geben, ich bin gerade im Kurzurlaub mit meiner Frau, deswegen bin ich still. Wer übrigens trocken sein will und Motivation braucht möge nach Oslo kommen, hier vergeht dir die „Lust“ nach Alkohol, bei den Preisen. Nach Pizza übrigens auch. :)

    Dann wünsche ich Euch einen super Kurzurlaub in Oslo! Erholt Euch schön und kommt gut wieder heim!

    LG
    CehDeh

  • Ihr Lieben..
    Heut ist es nicht einfach. Wäre glaub grade so ein Moment, in dem ich am Liebsten losziehen möchte und mir was zu trinken holen und bitte nicht fühlen, was ich fühl.
    Hätte ich nicht gedacht, dass das so krass ist und war FEST davon überzeugt, so extrem ist das nicht. Logisch, hab es ja nie "durchgestanden" ... sondern dann eben doch was geholt und dann war DAS Gefühl ja weg...
    Puh.
    Das ist grad richtig übel. Ich hol mir jetzt mal diese halbe Flasche Wasser und setz mich bisschen in die Kälte. Scheiße. Jetzt bin ich erst recht richtig geknickt.
    Dieses Gefühl grad aushalten müssen und zusätzlich die Erkenntnis - krasser Mist - so tief steckt das schon in mir.
    Das muss und möchte ch jetzt einfach schaffen.

  • Hallo CehDeh,

    lese gerade deinen stillen Hilferuf.
    Hast du Suchtdruck? Hast du jemanden, mit dem du reden kannst?
    Lenk dich ab, trink viel Wasser, meist ist der Druck nach kurzer Zeit vorbei.
    Ich bin noch wach, wenn du reden willst.

    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~


  • Hallo CehDeh,

    lese gerade deinen stillen Hilferuf.
    Hast du Suchtdruck? Hast du jemanden, mit dem du reden kannst?
    Lenk dich ab, trink viel Wasser, meist ist der Druck nach kurzer Zeit vorbei.
    Ich bin noch wach, wenn du reden willst.

    LG Britt

    Liebe Britt!

    Ganz lieben lieben Dank. Ich hab es glaube ich gut überstanden... hab den Rat mit dem Wasser hier aus dem Forum umgesetzt und mich so lang auf die Terasse gesetzt, bis die Flasche leer war und mir eiskalt. Jetzt ist alles an Druck verschwunden und ich bin platt und erschöpft und erschrocken. Jetzt hab ich mich eingekuschelt und schlaf erstmal.
    Ganz arg lieb von Dir. Vielen vielen Dank !

    CehDeh

  • Huhu NieTho..

    Ja, danke der Nachfrage - ich habs geschafft. Ich hab nichts getrunken und nach dem Schlafen wars ok und ist es seither. Aber viele Gedanken hat es mir trotzdem bereitet und auch heftig Demut irgendwie. Die Erkenntnis, wie krass das doch ist... und die Erkenntnis, das Ganze aud keinen Fall zu unterschätzen. Ich hab heute das Osteressen dazu genutzt, es klar zu sagen, dass es bei mir keinen Alkohol mehr gibt und ich nichts mehr trinke. War kommentarlos völlig ok - hat sich nichtmal wer gewundert drüber. Später hat mein Bruder genauer nachgefragt und ich hab ihm erklärt, dass ich das Gefühl hatte, dass ich mit Alkohol nicht "gesund" zurecht komme und deshalb entschlossen hab überhaupt nicht mehr zu trinken und ohne zu leben.
    Fand er gut und hat mich bestärkt - das hat gut getan.
    Wie war Euer Urlaub - hoffe, ihr habt Euch schön erholt?

    LG CehDeh

  • Moin,

    jau, war richtig klasse. Und jetzt geht es wieder ins Arbeitshamsterrad....aber so ist es halt.

    Bestärkung von außen ist immer gut und motiviert auch. Ich persönlich komme gegenüber meinem Umfeld erst nach und nach mit der Sprache raus. Ich sag jetzt nicht direkt dass ich ein Problem habe / hatte, sondern umschreibe das ein wenig "gesellschaftsfähiger". Wobei ich schon sage, dass ich rückblickend für mich fand, dass man Konsum viel zu viel war. Ganz so krass wie es mal war, hab ich noch keinem direkt serviert...wobei doch, einem guten Bekannten. Der mich aber nicht glaubte sondern nur meinte..."Du ein Problem mit Alkohol? Hätte ich Dir nie zugetraut"....ja so kann man sich täuschen bzw. ich war gut darin selber zu täuschen.

    In der Hoffnung auf endlich wärmeres Wetter...brrr....ekelhaft...

    Vg!

  • Ihr Lieben,

    Ich wollte mich mal melden und updaten - es ist noch immer alles gut und ich freue mich unheimlich darüber.
    So einen miesen Tag wie am 08.04 hatte ich nicht mehr und irgendwie denke ich im Moment gar nicht mehr ans Trinken. Immer, wenn die Traurigkeit kommt, dann versuche ich, bewusst hin zu fühlen. Statt "wegmachen" wollen.
    Das tut weh. Aber bisher kam der Drang, doch was Trinken zu wollen, nicht mehr zurück.
    Darüber freue ich mich jetzt einfach mal, eine kleine Strecke hab ich schon und die vor mir liegt ist schöner so.

    Liebe Grüße an Euch
    CehDeh

  • Sauber!

    Zitat

    Ja, danke der Nachfrage - ich habs geschafft. Ich hab nichts getrunken und nach dem Schlafen wars ok und ist es seither. Aber viele Gedanken hat es mir trotzdem bereitet und auch heftig Demut irgendwie. Die Erkenntnis, wie krass das doch ist... und die Erkenntnis, das Ganze aud keinen Fall zu unterschätzen. Ich hab heute das Osteressen dazu genutzt, es klar zu sagen, dass es bei mir keinen Alkohol mehr gibt und ich nichts mehr trinke. War kommentarlos völlig ok - hat sich nichtmal wer gewundert drüber. Später hat mein Bruder genauer nachgefragt und ich hab ihm erklärt, dass ich das Gefühl hatte, dass ich mit Alkohol nicht "gesund" zurecht komme und deshalb entschlossen hab überhaupt nicht mehr zu trinken und ohne zu leben.

    Ich hatte hier gar nicht drauf reagiert, sorry dafür!
    Starke Leistung das am Familientisch direkt so zu sagen! Und eigentlich sollte es doch normal sein, zu sagen, ich habe eine Entscheidung getroffen und die Familie und Freunde reagieren positiv.

    Ja, wir sind alle von der Normalität des Alkohols echt schwer konditioniert sodass man eigentlich gar nicht fassen kann, was man sich angetan hat bzw. wie unnormal es sich anfühlt, einfach Nein zu sagen.
    Deshalb meinen Hut vor Dir! Ich brauche da glaub ich noch ein bisschen für.

    VG!

  • Zu Beginn der Abstinenz werden zu viele Gedanken verschwendet, wer wie reagieren könnte, wenn das Outing erfolgt. Es ist halt nicht jedermanns Sache, mit der brachialen Holzhammermethode bei Hinz und Kunz zur Tür rein zufallen und zu rufen: "Hej, ich bin Alkoholiker." Das geht auch viele eleganter, so wie CehDeh es beschrieben hat.

    Neugierig reagierten bei mir nur Leute, die selbst ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol haben. Da habe ich ihnen wohl unbeabsichtigt einen Spiegel vorgehalten.

    Den übrigen war und ist es scheinbar egal, ob ich trinke oder nicht. Ein Nachbarpaar, die selbstverständlich meinen viel zu hohen Konsum kannten, meinten im ersten Jahr, ich kenne sie näher: "Wir finden es gut, dass Du nicht mehr trinkst." Sie bieten mir auch nichts an, wenn wir mal zusammen sitzen. Es ist seitdem nie mehr erörtert worden.


  • Sauber!


    Ich hatte hier gar nicht drauf reagiert, sorry dafür!
    Starke Leistung das am Familientisch direkt so zu sagen! Und eigentlich sollte es doch normal sein, zu sagen, ich habe eine Entscheidung getroffen und die Familie und Freunde reagieren positiv.

    Ja, wir sind alle von der Normalität des Alkohols echt schwer konditioniert sodass man eigentlich gar nicht fassen kann, was man sich angetan hat bzw. wie unnormal es sich anfühlt, einfach Nein zu sagen.
    Deshalb meinen Hut vor Dir! Ich brauche da glaub ich noch ein bisschen für.

    VG!

    Guten Morgen NieTho :)

    Du - so einfach innerlich war das gar nicht. Ich habe innerlich echt ganz schön Muffensausen gehabt. Aber ich hab vorher überlegt - wenn ich das klar sage, einfach ohne Begründung, dann muss das doch eigentlich reichen. Und so war es dann auch. Trotz aller Nervosität. Ich erinnere mich allerdings noch GUT dran, was vor vielen Jahren die Reaktionen waren, als wir im Haus keine Raucher mehr duldeten und alle raus mussten zum Qualmen - da haben wir selber noch geraucht und wollten das nicht mehr im Haus haben. GROßES THEATER. Und tatsächlich so passiv-agressive Spitzen.
    Erstaunlich eigentlich... und jetzt, da zum Thema Alkohol, kam überhaupt nix.
    Du hast so Recht, es dürfte eigentlich nicht mal in Frage stehen - mit welchem Recht eigentlich?

    Vlg
    CehDeh


  • Zu Beginn der Abstinenz werden zu viele Gedanken verschwendet, wer wie reagieren könnte, wenn das Outing erfolgt. Es ist halt nicht jedermanns Sache, mit der brachialen Holzhammermethode bei Hinz und Kunz zur Tür rein zufallen und zu rufen: "Hej, ich bin Alkoholiker." Das geht auch viele eleganter, so wie CehDeh es beschrieben hat.

    Neugierig reagierten bei mir nur Leute, die selbst ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol haben. Da habe ich ihnen wohl unbeabsichtigt einen Spiegel vorgehalten.

    Den übrigen war und ist es scheinbar egal, ob ich trinke oder nicht. Ein Nachbarpaar, die selbstverständlich meinen viel zu hohen Konsum kannten, meinten im ersten Jahr, ich kenne sie näher: "Wir finden es gut, dass Du nicht mehr trinkst." Sie bieten mir auch nichts an, wenn wir mal zusammen sitzen. Es ist seitdem nie mehr erörtert worden.

    Guten Morgen :)

    Ja, tatsächlich habe ich überhaupt nicht arg groß nachgedacht darüber. Ich muss ehrlich sagen - ich hab das aus Angst vor mir selbst gemacht.Ich hatte mich über diesen heftigen Abend mit Drick davor so furchtbar erschreckt, dass ich dachte - so kann ich mich auch ankern. Tatsächlich im Gedanken, was würden alle denken, wenn ich wieder anfinge bzw doch trinke? Und ich glaub, dann würde ich mich tierisch schämen und das hält mich dann nochmal mehr davon ab. So der Gedanke zumindest, denn SOLCHE Situationen hab ich mir mit "ach in Gesellschaft trinken is doch dann kontrolliert und beherrschbar " schön geredet. Das alleine Trinken war on top gekommen und da stell ich mich dem Leid, statt es zu betäuben. Das musste ich mir alles aber auch erstmal bewusst machen...

    Danke für Deine Antwort und allen zusammen - tolles Wochenende :)

    Vlg

    CehDeh

  • Zitat

    Du hast so Recht, es dürfte eigentlich nicht mal in Frage stehen - mit welchem Recht eigentlich?

    Weil es "augenscheinlich" normal ist glaube ich. Alkohol ist so normal und alltäglich in unserer Gesellschaft und vollends akzeptiert, da fragt niemand nach wenn getrunken wird. Trinken ist "normal", nicht trinken nicht.

    Und ich glaube, deswegen nimmt man sich das Recht heraus, eine nicht trinkende Person oder eine Person die nicht mehr trinken will, im schlimmsten Falle zu kritisieren.
    Ich beäuge nach Trinkstop ziemlich aufmerksam meine Social Media Kanäle und Alkohol ist allgegenwärtig.

    Und deswegen sind wir geprägt, gerade als Menschen, die ein Problem mit Alkohol erkannt haben, dass "wir" nicht normal sind. Das Image eines Menschen mit einem Alkoholproblem ist ja extrem schlecht.
    Und weil das Image so schlecht ist, denke ich, denken wenige ernsthaft drüber nach, ein Problem entwickelt zu haben. Weil sie dann Angst haben, in eine Schublade gesteckt zu werden und einen Stempel auf der Stirn haben. Und ich denke auch, dass gilt ebenfalls für Leute, die sich einfach so, aus gesundheitlichen Gründen entschieden haben, nicht mehr zu trinken.

    Ich glaube es ist einfacher zu sagen "Ich kokse, kiffe, drücke nicht mehr" als zu sagen, ich trinke nicht mehr. Aber ich denke das Image dreht sich ganz langsam und ich werde meinen Beitrag dazu leisten das "Nichtrinken" einen positiven Stellenwert bekommt.

  • Lieber NieTho!

    Ja, das ist mit Sicherheit genau der Punkt. Es wird einfach so sehr stigmatisiert und es findet eine regelrechte Ächtung statt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich hab oft das Gefühl, bei alkoholkranken Menschen wird da gegenüber anderen Süchten nochmal mehr abgewertet und auch unterstellt "selber Schuld". Und wahrscheinlich hängt das, so denke ich mir das, damit zusammen, dass es legal ist. Gefühlt trinkt die Mehrheit immer mal wieder Alkohol und hat eben nicht die Erfahrung, dass eine Sucht entsteht. Da ist der Gedanke - irgendwas werden die Trinker falsch machen, bei mir klappt es ja auch... nicht weit.
    Sämtliche legalen Süchte dürften das wohl erfüllen.
    Da wird diese "willenlose Schwäche " unterstellt.
    Bei anderen Süchten, die ähnlich schlimme Folgen haben, wird das so vermutlich nicht stattfinden, dieser Vergleich - die sind illegal und da geht man per se davon aus, dass man da ja "ganz fix" reinrutscht... da wird sehr viel mehr "Schuldlosigkeit" unterstellt. Und es wird dann vermutlich deshalb so unterschieden.
    Sind nur Gedanken und ich krieg es auch nicht wirklich gut aufgeschrieben...
    Bzw formuliert.
    Aber vielleicht weißt ja, wie ich es meine.

    LG
    CehDeh

  • Hallo Cehdeh,
    nun endlich komme ich dazu, dir ausführlich zu schreiben.

    Prima, wie du deinen Weg bislang meistern konntest und auch die Suchtdruck-Attacke gemeistert hast! 44.
    Du liest dich sehr reflektiert und ich wünsche dir weitere gute Erfahrungen, die dich auf deinem Weg bestärken.


    Darüber, wem und wie ich mitteile, dass ich nicht mehr trinke und aus welchen Gründen, habe ich mir am Anfang auch so einige Gedanken gemacht. Da ich mir über Ähnliches Gedanken gemacht habe, wie du und wie NieTho das gerade tut, habe ich jenen, gegenüber denen ich mich „geoutet“ habe, den Begriff „Alkoholiker“ vermieden und bin ähnlich vorgegangen, wie du das gemacht hast.

    Wie du das für dich richtig erkannt hast, kann es auch ein Schutz sein, sich mehr oder minder zu „outen“. Und es kann, so meine eigene Erfahrung, für das eigene Eingeständnis, tatsächlich ein Problem zu haben, hilfreich sein, es auch nach außen zu kommunizieren.
    Dass das ein weiterer Schritt ist, den man erstmal bewältigen muss, ist verständlich.

    Ich weiß noch gut, wie schwer es mir gefallen ist, mir das selbst einzugestehen. Mir ging’s, als ich hier aufgeschlagen bin, ähnlich wie dir, nur dass ich nicht in einer Traumatherapie steckte, sondern schon eine Weile lang eine leicht anders geartete Baustelle bearbeitete.

    Mit Traumatherapie bzw. mit Therapie von Entwicklungstraumata und Retraumatisierung habe ich mich erst später beschäftigt….


    Inzwischen mache ich mir darüber schon lange keine Gedanken mehr, was andere Leute denken könnten, wenn ich entweder Alkohol ablehne oder einfach nur Wasser oder Apfelschorle oder Bitter Lemon oder…. trinke.

    Warum sollte ich mich irgendjemand gegenüber dafür rechtfertigen müssen, dass ICH mir dieses Nervengift, nicht einverleiben möchte? Nur, weil alle meinen, dass Alkohol selbstverständlich zum Leben dazugehöre? - Sollen andere tun, was sie wollen, ich muss das nicht auch tun und ich muss mich auch nicht dafür rechtfertigen.


    Ich durfte inzwischen aber schon eine ganze Weile beobachten, dass mich eigentlich niemand danach fragt, warum ich keinen Alkohol trinke. Ich bin aber auch sehr selten in tatsächlich alkohol-seligen Gruppen, weil das nicht mehr meine Welt ist, ich fühle mich da nicht mehr wohl. In solchen Gruppen könnte es tatsächlich vorkommen, dass mich jemand fragt. Und je nachdem, wie ich gerade drauf bin und wie das Gegenüber so ist, würde ich dem dann auch antworten.


    Bis ich da hin gekommen ist, wo ich inzwischen bin, ist natürlich ein wenig Zeit vergangen.
    In dieser Zeit habe ich mich seeeeeehr viel mit dem Thema Alkoholismus beschäftigt und mich in Selbstfürsorge geübt. Anregungen für meinen Weg habe ich in diesem und zwischenzeitig auch in einem anderen Forum gefunden und für mich als hilfreich ausprobiert oder reflektiert.

    Für MICH wurde innerhalb meines ersten Jahres zum Beispiel auch noch wichtig, sämtliche Gläser, die mit Alkohol zu tun haben, aus meinem Haushalt zu entfernen (Flaschen habe ich sowieso entsorgt) und meinen Gästen keinen Alkohol mehr anbieten zu müssen.


    Mich erstmal gänzlich fern halten von Runden, in den Alkohol konsumiert wird, war mir nicht möglich, denn von meiner Familie, die ganz gerne das eine oder andere Glas Wein oder Bier oder Sekt oder Kurze konsumiert, hätte ich mich nicht fernhalten können. Und auf die Idee meinetwegen in meiner Gegenwart auf Alkohol zu verzichten, wären die - anders als zwei sehr gute Freunde von mir - nie gekommen. Und sie würden meinetwegen zweifellos auch nicht auf ihren Alkohol verzichten, weil der für sie einfach zum Leben dazu gehört.
    Ich hab von Anfang an meinen eigenen Umgang damit gesucht und auch erfolgreich gefunden.

    Ich bin nicht in allem von vornherein auf Abstand gegangen, aber ich habe mich den jeweiligen Situationen bewusst, achtsam und mit einem möglichen Notfallplan gestellt.

    Mein eigenes Suchtdruck-Erlebnis, das ich nach einem guten halben Jahr in vermeintlich zufriedener Abstinenz verbracht hatte und das ich tatsächlich nur mit Online-Unterstützung bewältigt habe, hat bei mir zu wichtigen Erkenntnissen geführt, die für mich dann so richtig zu zufriedener Abstinenz geführt haben.

    Falls es bei dir nochmals zu Suchtdruck kommen sollte, darfst du dich übrigens gerne wieder hier melden. Auch wenn hier schon eine ganze Weile wenig los ist, findet sich immer wieder jemand, der dir antworten kann. Manchmal dauert das etwas länger, manchmal klappt’s recht schnell. Zum Glück war Britt letztens für dich da.


    Zum Thema Traumatherapie und Ausstieg aus der Alkoholabhängigkeit:

    Ich selbst habe Traumatherapie nicht in vollem Umfang erlebt, aber das bisschen, was ich kennengelernt habe, machte MIR schon deutlich, dass das „Knochenarbeit“ ist.
    Manches haben wir bei mir auch bewusst nicht so gemacht, weil der Stress, den diese Therapiearbeit verursacht, möglicherweise einen MS-Schub bei mir auslösen könnte. Das nur von meiner Seite als Beispiel, wie Therapiearbeit an die Substanz gehen kann.

    Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du mit der Traumatherapie möglichst schnell weiterkommen willst, aber unterschätz deinen Ausstieg aus deinem Alkoholproblem nicht!
    Mehr zu diesem Thema nur, wenn du dich darüber austauschen möchtest.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Liebe AmSee!

    Vielen herzlichen Dank für Deine lange Antwort. Ich bin nach wie vor völlig davon weg und hatte jetzt tatsächlich nochmals ein ungeplant heftiges Hochstresswochende. Und erst grade, beim Einloggen ist mir aufgefallen, stimmt... ich hab gar nicht drüber nachgedacht, zu trinken. Nicht mal dran gedacht.
    Aber sowas... ist für mich immer ein Anlass erst recht gut hin zu spüren - nicht, dass ich vor lauter Sicherheit und nicht dran denken... vergesse, dass ich das nicht mehr möchte und mich so entschieden habe.
    Und ja, ich war SO froh, dass Britt da war. Das war wirklich rettend für meinen Zustand an dem Abend... hier nochmal rin lautes: Danke Britt! Du hast mir so geholfen...!!!

    Trauma. Ja, liebe AmSee - das IST Knochenarbeit, aber Du musst nicht befürchten, dass DAS so hart wird, dass ich deshalb wieder trinken würde.
    Es ist eher andersrum und rettet mich in vielerlei Hinsicht. Ich bin mittlerweile auch sehr lsngjährig therapieerfahren und mit meiner Therapeutin sehr vertraut, nach all den Jahren.
    Und ja, das Thema Traumata als solches... ist ein weites Spektrum und sehr komplex. Und wahnsinnig schmerzhaft oft.
    Ich danke Dir sehr für die Achtsamkeit darüber und finde das unheimlich schön.
    Das passiert nicht oft, das stille Verstehen und einander den Raum geben, den es braucht. Danke!
    Austauschen ja... sofern es hier den Raum dafür gibt und ich mich da geborgen genug fühle.
    Traumaarbeit ist wahnsinnig hart. Und der Stress kann unheimlich zehren und krank machen - die Auseinandersetzung mit den erlebten Schrecken ist ja auch absolut verletzend.
    Ich verstehe sehr sehr gut, dass Du da achtsam warst und vorsichtig im Bezug auf Deine Erkrankung - es ist immer die Entscheidung für den bestmöglichen Weg, die wir uns zugestehen sollten.
    Das ist etwas Gutes, auf sich gut acht zu geben.

    Aber ich wurde grade in den letzten 5 Jahren an den Punkt getrieben (... Stoff für geschützte Räume...)... dass ich mir diese ganzen alten dunklen leeren Stellen ansehen musste - sehr viel schneller, als ich hätte sollen.
    Die haben nämlich Muster in mir erzeugt, die für großes Leid im hier und jetzt gesorgt haben. Und daraus konnte ich mich erst vor 3 Monaten lösen und auch nur, weil ich da hin gesehen habe. Ich musste das... sonst hätte ich mich in dem hier und jetzt Problem vollkommen aufgelöst und wäre nicht da raus gekommen.
    Auch das war und ist ein riesiger Faktor gewesen, weshalb ich meinen ganzen Schmerz betäubt habe...
    Aber wir alle tragen ja unsere Rucksäcke. Und ob wir sie mit oder ohne Alkohol tragen, entscheiden wir ja immer noch selbst.
    Es ist gut, sich dagegen zu entscheiden und ich bin jeden Tag dankbar!

    Ich schick Dir einen lieben Gruß!

    Herzlich... CehDeh

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!