Ich möchte mich einfach "kurz" vorstellen. Bin 45 und hab wohl leider tatsächlich ein Alkoholproblem, das ich einfach nicht wahrhaben wollte und nicht erkannt habe, verdrängt und schöngeredet.
Vermutlich genau die gleiche / ähnliche Geschichte, wie bei so vielen Menschen hier im Forum. Ich dachte, ich hab es im Griff, weil außer Drama und Jammerei an liebe Menschen vermeintlich noch nix "Schlimmes" passiert ist.
Und ich dachte, kannst es ja jederzeit lassen.
Tja.
Kann ich aber irgendwie eben doch nicht und ich mag das so nicht mehr.
Ich dachte nicht, dass es schon so schlimm ist - ich trinke ja "nur" in Gesellschaft und ein Rausch hier und da ist doch normal, macht jeder.
Und ach, so ab und zu mal abends allein was, macht ja auch jeder.
Nur, dass eben NICHT jeder das macht.
Nicht jeder trinkt, wenns Leben wehtut.
Nicht jeder sofort die Kontrolle verliert, sich ans erste Glas erinnert, aber die Flasche Wein dann leert, oder zwei bis zur Besinnungslosigkeit und nach dem Aufwachen entsetzt sieht, dass es so ist.
Das war mal anders und deshalb hab ich das ganze auch nicht geschnallt.Ich konnte das mal - "normal" trinken. Und hatte da auch Schwips und Rausch, aber nie blackouts und nie zum Probleme wegtrinken und nie so, dass ich es als Problem empfunden hab.
Und jetzt... ist es so und ich ahne es schon ne Weile. Dachte nur, da ich auch komplett wochenlang verzichten kann - dass ich nicht süchtig bin und die Blackouts hab ich mir mit dem älter werden erklärt und dass ich es einfach nicht mehr so gut wegstecke.
Die letzten Wochen allerdings... konnte ich eben NICHT nichts trinken und diese Phasen ohne... werden immer kürzer und ich hab angefangen, nachzulesen.
Daher auch rausgefunden, dass die Alkoholkrankheit in Stufen verläuft und das, was ich erlebe, sehr Wohl da rein fällt. Und ich hab auch keine Lust, da drum rum zu schachern, ich glaube... das wäre für mich gefährlich. Bisschen schwanger gibt es ja auch nicht.
Ich möchte unbedingt aufhören und hab auch ziemlich große seelische Baustellen - wenn ich DAS jetzt weiter treibe, dann glaube ich nicht, dass ich das langfristig überstehe. Abgesehen mal von NUR Alkoholiker sein.
In einem anderen Forum hab ich es - durch mich da ankern und gefühlt festhalten, wenns schlimm wird - geschafft aus einer hochgragig missbräuchlich Beziehung zu lösen (da ist eine geschaffene Abhängigkeit auch ein riesen Thema) und immer, wenn ich dachte... ich werde rückfällig... halt ich mich da fest.
Und irgendwie hab ich die Hoffnung, dass das hier mir auch helfen wird.
Im Außen hab ich Therapie - allerdings Traumatherapie und die muss ich weiter machen. Ich möchte mich aber fürs Thema Alkohol irgendwie im Außen ankern - AA pack ich leider nicht.
Ich kann auf keinen Fall mit Gott und Glauben, weils mich triggert - wäre also eher nicht hilfreich.
Und jetzt frag ich einfach Euch erfahrenen Mitglieder - wo ist der Weg bzw. was mach ich als Erstes?
Arzt?
Was für SHGs? Bin bisschen ratlos grade.
Für heut Abend hab ich mir vorgenommen,stattdessen erstmal hier her zu kommen und nicht zu trinken.
Puh. Irgendwie Wortsalat, möcht so viel sagen, aber auch erstmal ankommen...
Und nochwas... kann ich meinen Nick nochmal ändern? Ich hab in einem Anfall geistiger Umnachtung einen gewählt, unter dem mich dann doch so viele erkennen könnten...
Wäre toll, wenn das geht. Sonst... meld ich mich einfach nochmal neu an.
LG in die Runde
Cada