Moin Zusammen,
der Gedanke der mich umtreibt ist der, ob Suchtdrücke allgemein miteinander vergleichbar sind? In meinem konkreten Fall meine ich die Süchte Zigaretten - Nikotin und natürlich Alkohol.
Bei den beiden Suchtmitteln gibt es ja, soweit konnte ich mich einlesen, auch zwei Stadien: Die körperliche und die psychische Abhängigkeit. Wobei die psychische Abhängigkeit, die Langstrecke, die Herausforderndste ist, denke ich.
Ich will hier definitiv keinen körperlichen Entzug von Alkohol im Gegensatz zu Nikotin relativieren, auf gar keinen Fall, aber was ist mit der Zeit danach?
Was ich persönlich nur berichten kann, mein Rauchstopp damals war die absolute Hölle. Körperlich und psychisch. Ich hab mindestens 3-4 Tage deutliche, körperliche Auswirkungen gehabt. Und mindestens 3-4 Monate hat der Schmacht aka Suchtdruck in der Brust richtig Party gemacht. Ca. 1/2 Jahr später war ich soweit stabil.
In der Zeit bis dahin aber habe ich mein Leben komplett umgekrempelt. Also möglichst alle Trigger massiv umgangen, neue Riten etabliert um nicht in die Schmachtfalle zu plumpsen. Bsp. hab ich keinen Kaffee mehr getrunken, war nicht mehr in der Kneipe oder im Restaurant oder ähnliches. Also alles was irgendwie mit rauchen verbunden war, hab ich gemieden.
Und wer raucht / rauchte weiß ja selber, wie etabliert und wie allgegenwärtig das rauchen im Alltag ist. Rauchen ist viel etablierter als trinken.
Ich rauche jetzt seit 15 Jahren nicht mehr - ein Jahr dummes umfallen inkludiert, und bezeichne mich als Nichtraucher. Das Umfallen übrigens war sehr lehrreich. Typische Party übrigens und eine Kippe kann man ja...nach 2 Tagen war ich wieder auf meiner BigBox pro Tag. Deswegen weiß ich ja, das ich nie wieder rauchen werde, sonst hab ich sofort wieder Synapsenfasching. Und mich triggert Nikotin seit Jahren auch in keiner Weise mehr.
Ja und deswegen frage ich mich, ob die Kopfarbeit bei beiden Dingen wirklich unterschiedlich ist und, das ist ja zu merken, die Kopfarbeit beim Alkohol deutlich "negativer" ausgeprägt ist. Also negativ meine ich im Wording und im Hinblick auf die Selbstverständlichkeit des Umganges mit der Sucht in Zukunft. Das ist an vielen Stellen so negativ behaftet und hat manchmal die Anmutung von Selbstgeiselung.
Ich hab so das Gefühl, wenn man sich als externer in das Thema einliest und ich hab das vor Jahren ja schon mal versucht, dass man, so das Image was ich fühle, als trockener Alkoholiker keine schöne Zukunft vor sich hat.
Und mit meinen Erfahrungen sehe ich das komplett als falsch an.
Was meint ihr?